An der Basis der SPÖ wundern sich unter anderem Leute, die schon mal in einem Wahlsprengel Stimmen auszählten. Es kann nicht so kompliziert sein, ein paar hundert Stimmen richtig zu erfassen und zu einem korrekten Ergebnis zu gelangen. Und doch wurde am 3. Juni 2023 ein anderes Ergebnis der Wahl zum Parteivorsitzenden verkündet als am 5. Juni. Zuerst lag Hans Peter Doskozil vorne, dann Andreas Babler, es soll an falschen Zuordnungen in Excel-Tabellen gelegen haben. Das klingt doch eher dürftig, so dass schon Vorstellungen blühen, wonach Doskozil „den Globalisten“ ein Dorn im Auge sei, was auch von Personen kommt, die für Doskozils Verbündeten Peter Pilz tätig waren. Was aber, wenn durch Nachzählen eine Wahlfälschung des Doskozil-Teams aufflog, das jetzt zurückrudert?
Wer wie Peter Kaiser jetzt beschwichtigt, will davon ablenken, dass die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermitteln muss. Es gab seitens Doskozils schon Falschaussagen im Eurofighter-U-Ausschuss und bei der Commerzialbank-Affäre und auch solche Aussagen für ihn. Ausserdem muss die Justiz der Frage nachgehen, ob Doskozil und Pilz bei Eurofighter mehrfach und mit Vorsatz gefälschte Beweismittel vorlegten (Scheck über 1, 5 Millionen Euro und Entwurf zum Eurofighter-Vergleich). Beide Fälle, Eurofighter und Commerzialbank, gehen Doskozils Bewerbung um den Parteivorsitz voran. Dass Doskozil und Pilz Norbert Darabos via Eurofighter-UA aus dem Weg räumten, war sogar eine conditio sine qua non von Doskozils jetziger Kandidatur.