In der SPÖ gab es nach dem Parteitag am 3. Juni vielfach Enttäuschung, weil Hans Peter Doskozil und nicht Andreas Babler als gewählt galt. Im Lauf des 5. Juni machte dieses Empfinden Fassungslosigkeit Platz, weil plötzlich doch Babler vorne lag; innerhalb der nächsten Tage gewöhnte man sich voller Optimismus daran. Am 6. Juni wurde das neue Ergebnis nochmals geprüft und bestätigt, so dass nun alles in Ordnung sein sollte. Ist das aber wirklich zutreffend, wenn in Bablers erster Präsidiumssitzung zwar die gute Stimmung gelobt wurde, es aber auch hiess, dass Stimmen versehentlich als Streichungen gewertet wurden. Bablers Masterarbeit wird von Plagiatsjäger Stefan Weber unter die Lupe genommen, der auch Aufklärung über die Auszählungspanne verlangt und mit einer Anzeige droht.
Es gibt verschiedene Theorien, was passiert sein könnte, dass 19 Mitgliedern der Wahlkommission nichts auffiel. Und wie es möglich ist, dass die Leiterin der Kommission Michaela Grubesa aus dem Doskozil-Lager schliesslich am 5. Juni auch alleine nachzählte; sie schmiss mitten in der Kommissionssitzung am 6. Juni hin. Man feiert jetzt Martin Thür vom ORF, dem auffiel, dass bei den zunächst verkündeten Resultaten eine Stimme fehlte; er interviewte dann auch den neuen SPÖ-Chef Babler. Am 5. Juni sollte Doskozil als vermeintlicher Sieger am Vormittag in die Parteizentrale kommen, dann hiess es am Nachmittag; schliesslich gab Grubesa ein kurzes Statement ab und entschuldigte sich auch bei ihm. Doskozil trat danach in Eisenstadt vor die Medien und Babler in Wien.
Das ver-rückte Ergebnis („Presse„)