Bis 10. Mai um Mitternacht konnten sich Mitglieder elektronisch und per Brief (Datum des Poststempels zählt) an der Befragung über den nächsten Parteichef oder die Chefin beteiligen. Die „Kronen Zeitung“, die Hans Peter Doskozil unterstützt, berichtete dann, dass noch vor dem 10. Mai bei der Firma, welche die Auswertung übernimmt, Stimmen ausgezählt und gestapelt wurden. Als die Wahlkommission der SPÖ dort war, gab es unterschiedlich hohe Stapel, am höchsten für Doskozil, am niedrigsten für Andreas Babler und dazwischen für Pamela Rendi-Wagner. Es wurde sogleich beschwichtigt, dass dieser Eindruck ja nur einen Tag abbildete und es am nächsten ganz anders gewesen sein kann. Aber wie realistisch ist das, nachdem sich die Beteiligung an der Befragung wohl nicht willkürlich verteilen wird?
In Berichten wird ausserdem auf Sicherheitslücken (Zugangscode zu wenig komplex) hingewiesen, die man natürlich in grossem Stil ausnützen könnte, wenn man weiss, wie das geht. Es ist alles auch eine Frage von Möglichkeiten und Motiv und was bisher bereits geschehen ist, doch dazu später. Leiter der Wahlkommission war bis eben noch Harry Kopietz, der wohl auch bei der Inspektion in der Firma dabei war. Nun scheidet er aus gesundheitlichen Gründen aus, sodass ihm seine Stellvertreterin Michaela Grubesa nachfolgt, die Doskozil unterstützt und mit seinem Kampagnenleiter Max Lercher liiert ist. Da Kopietz, der Rendi-Wagner zugerechnet wird, durchaus auch schon für ihn und die SPÖ negative Schlagzeilen machte, hätte man sicher etwas wieder hochkochen können. Im Babler-Team ist ein ehemaliger Polizist, der abcheckte, was an negative campaigning kommen könnte; sie besprachen, wie man darauf am besten reagiert. Es ist auch klar, dass die Kampagne von Doskozil durchorchestriert ist und er um jeden Preis gewinnen muss.
SPÖ: Wird die Befragung pro Doskozil manipuliert? weiterlesen