Archiv für den Monat März 2016

Der Fall Andi Babler und die Parteilinke

Das kommt davon, wenn eine Einzelperson zum „Anti-Faymann“ hochstilisiert wird, wie es beim „Parteirebellen“ Andi Babler der Fall ist. Seit ein paar Tagen ist bekannt, dass er  neben seinem Bürgermeisterbezug auch sein eigener Sekretär war und zudem Aufwandsentschädigungen und Spesen erhalten hat. Seine Fana schwanken zwischen Verteidigung und Enttäuschung, manche geben der FPÖ die Schuld („Schmutzkübelkampagne“) oder den Medien.

Was die Berichterstattung betrifft, war diese Babler bislang zwar ausgesprochen wohlgesonnen; doch kaum wird einmal er kritisch befragt, statt andere zum Rücktritt aufzufordern, tappt er von Fettnapf zu Fettnapf. Dabei hat er das Interview im Standard zu Ostern selbst eingefädelt, wie die Twitter-Kommunikation zwischen ihm, Thomas Mayer vom Standard, Georg Renner (NZZ) und Stefan Kappacher (Ö1) zeigt. Schliesslich stellte er sich im  Ö1-Mittagsjournal sogar als besonders prinzipien treu hin, wiel er inzwischen auf den Doppelbezug verzichten will.

Bei einem Artikel im Kurier deutet allerdings ein „Josef Priester“ an, Babler könne eine Spende in Höhe von mehreren tausend Euro für den Traiskirchner Sozialmarkt für ein Flüchtlingsprojekt verwendet haben. Vorsitzende des Vereins, der den „guten Laden“ betreibt, ist Karin Blum, Bablers Ehefrau, frühere Integrationsbeauftragte von Traiskirchen, heute Gemeinderätin und Vorsitzende des u.a. mit Integration befassten Gemeinderatsausschusses. Sie war früher in Innsbruck politisch aktiv und Bundessekretärin der Roten Falken, die zu den Kinderfreunden gehören, für die sie heute Öffentlichkeitsarbeit macht (und sie arbeitet im Kinderfreunde-Projekt Connect Traiskirchen mit).

Andreas Bablers Wurzeln liegen natürlich in roten Jugendorganisationen, und zwar in der Sozialistischen Jugend, genauer gesagt bei der „Stamokap„-Strömung, was für Staatsmonopolitischer Kapitalismus steht und so definiert wird:„Staatsmonopolistischer Kapitalismus (SMK) oder Staatsmonopolkapitalismus ist eine ursprünglich marxistischleninistische Bezeichnung für die Verschmelzung des imperialistischen Staates mit der Wirtschaft – die in dieser Phase nur noch aus dünn maskierten Monopolen bestehe – zu einem einzigen Herrschaftsinstrument unter Führung einer Finanzoligarchie, die in der Endphase des Kapitalismus erfolge; diese Phase sei gegenwärtig erreicht. In der Bundesrepublik Deutschland (nicht aber in der DDR) war hierfür das Kürzel Stamokap gebräuchlich. Daneben wurde auch der Ausdruck der Kapitalismus in seiner (gegenwärtigen) Endphase verwendet.

Die Stamokap-These war richtungweisend in den sozialistischen Ländern Europas bis zur Wende 1989/90. Zwar war sie unter westlichen Linken nie unumstritten, doch prägend für Teile der Linken, etwa für Teile der kommunistischen Parteien (DKP, KPÖ) und in den 1970er Jahren bis weit in die Sozialdemokratie hinein. Auch die RAF bezog sich bis ca. Ende der 1970er Jahre auf die Stamokap-These. In der Partei Die Linke (vormals PDS) dauert die Theoriedebatte über den Stamokap noch an.“ Bedenkt man, dass US-Stiftungen mit jener Szene verstrickt sind, die einen endlosen Strom an „Flüchtlingen“ hereinwinken sollen, und diese Stiftungen von Kapitalisten wie George Soros finanziert werden, ergibt auch Bablers Einsatz Sinn.

Mit teils grossem Aufwand wird der Öffentlichkeit suggeriert, dass es inzwischen eine etablierte „Willkommenskultur“ gäbe, die Anforderungen an den österreichischen Staat auch durch Bedürfnisse seiner BürgerInnen vollkommen außer acht lassen kann. Daran wirken Bablers Freunde Robert Misik, Andre Heller und Erich Fenninger mit, wie man am Getöse um die „Bürgermeister-Konferenz“ im Jänner in Wien erkennen kann: „Wir haben es in den vergangenen Monaten ziemlich im Stillen vorbereiten, aber mittlerweile ist es raus: Eine Gruppe verschiedener Menschen hat eine große europäische Konferenz zur Flüchtlingsthematik vorbereitet. N-O-W, so der Titel der Konferenz. Stattfinden wird sie am kommen Donnerstag und Freitag, 21./22. Januar in Wien.

Die Gastgeber sind gemeinsam André Heller, Patricia Kahane und Andi Babler, der Bürgermeister von Traiskirchen. Das heißt: Keine staatlichen Stellen, sondern eine Gruppe von Einzelpersonen stellen das auf die Beine. Viola Raheb, Hannes Swoboda und ich haben die inhaltliche ‚Kuratierung‘ besorgt – gemeinsam mit Philipp Sonderegger. Was meint, wir haben vor allem Gäste und Panels programmiert. Und die großartigen Kollegen vom Kreisky Forum haben gemeinsam mit den Kollegen vom Büro Wien das alles organisiert, haben recherchiert, geplant, Mails in allen Sprachen in alle Welt geschickt, kaum geschlafen.“

Im Hintergrund Schwimmwesten aus Griechenland, etwa bei der Hälfte spricht Babler

Zu den Freunden gehört auch Rudi Fussi, der zeitweise ebenfalls als Parteirebell galt (inzwischen aber ausgetreten ist). Er schreibt zum Abend der Wiener Gemeinderatswahl im Oktober 2015: „Nach dem gemeinsamen Puls4-Wahlschauen fuhr ich mit Andi Babler zu den Genossen und durfte Bemerkenswertes beobachten. ‚Die Faymann-Partie‘ stand im Abseits. Sie wurde, wie es so schön heißt, geschnitten.“ Apropos Puls4: Noch im Jänner dieses Jahres war Babler zu Gast bei Roland Düringers „Gültige Stimme“ und breitete sich darüber aus, wie wichtig „persönlicher Mut“ und Authentizität seien und lobte sich dafür, „Druck“ zu widerstehen. Damals war noch keine Rede von einem Doppelbezug aus Bürgermeister und eigener Sekretär oder davon, auch darüber hinaus Aufwandsentschädigungen zu erhalten.

Zwar nahmen auch andere zur SPÖ-Rettungsinitiative „Kompass“ Stellung, mit der Babler und Co. den Kurs der Partei korrigieren wollten, doch in allererster Linie gebührte der Ruhm ihm. Er wurde in der SPÖ eifrig als vermeintlicher Rebell herumgereicht, wie man an diversen Veranstaltungseinladungen sieht, die meist via Facebook nachvollziehbar sind. Babler diskutierte bei Im Zentrum im ORF und nahm bei ATV („Klartext„) Stellung und schien bis vor wenigen Tagen die Gewissheit zu haben, sich auf „die Medien“ verlassen zu können. Dass Babler laut MitarbeiterInnen im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen als Bürgermeister der Einrichtung gegenüber einen aggressiven Stil pflegte (was er selbst zurückwies) , störte das Bild nicht weiter, weil es sich hier ohnehin um Feindbilder handelt.

Seine ständigen Angriffe auf Faymann kommen bei jenen gut an, die sich einen anderen Kurs der SPÖ wünschen, aber dabei Gefahr laufen, selbst zu analysieren und so zu erkennen, was wirklich schiefläuft. Als Kompass im Juni 2015 gegründet wurde, war Norbert Darabos  noch nicht Landesrat im Burgenland, sondern SPÖ-Bundesgeschäftsführer; dennoch reagierte seltsamerweise der „designisierte“ Kommunikationschef der SPÖ, Matthias Euler-Rolle per Aussendung der Parteizentrale Stellung: „Es gibt in der SPÖ Parteisektionen, die zehnmal so viele Mitglieder haben wie diese sogenannte Gegeninitiative. Dort wird das selbstbezogene mediale Getrommel eines einzelnen Bürgermeisters mittlerweile als parteischädigend empfunden.“

Euler-Rolle war damals Pressesprecher des Bundeskanzlers und hat sich ansonsten nicht vorzeitig per Aussendung geäußert, bis Gerhard Schmid (der bei der Kompass-Gründung anwesend und Kabinettsmitarbeiter Faymanns war) am 3. Juli Bundesgeschäftsführer wurde und Euler-Rolle wie gesagt „Kommiunikationschef“. Wer übrigens auf der Webseite der APA nach Aussendungen sucht, die den Abgang von Bundesgeschäftsführer Darabos und sein Gegenüber bei der ÖVP, Generalsekretär Gernot Blümel betreffen, wird überrascht feststellen, dass Blümel mehrfach gedankt wurde, Darabos jedoch überhaupt nicht.

Apropos Darabos: Wiikipedia erinnert an die heftigen Reaktionen auf die Bildung der Landesregierung Niessl IV: „Eine weitere Folge des burgenländischen Wahlergebnisses und der Koalitionsankündigung Niessls war eine veritable Führungskrise und Zerreißprobe innerhalb der SPÖ. Da der SPÖ-Bundesparteitag, das höchste Beschlussgremium der Partei, Koalitionen mit der FPÖ „auf allen Ebenen“ ausgeschlossen hatte, SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann hingegen Niessls Entscheidung als landesautonome Entscheidung akzeptiert hatte, wurde parteiintern einerseits der Ausschluss Niessls aus der SPÖ, andererseits der Rücktritt Faymanns von Kanzleramt und SP-Vorsitz gefordert. Die erste deutliche Wortmeldung gegen Faymann kam vom Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, der seine Partei ‚im freien Tiefflug‘ sah.

Ihm stimmten mehr oder weniger deutlich die früheren SP-Minister Androsch, Lacina und Scholten zu. Als Frontführerin gegen Niessl profilierte sich die SJÖ-Vorsitzende Julia Herr, die ein parteiinternes Schiedsgericht gegen Niessl anstrebt. Der burgenländische SJ-Vorsitzende Kilian Brandstätter legte seine Funktion in der Sozialistischen Jugend Burgenland mit sofortiger Wirkung nieder, da er entgegen der Mehrheitsmeinung in seiner Organisation den rot-blauen Koalitionspakt im Landesparteivorstand befürwortet hatte. Die SJÖ wird von VSStÖ und Roten Falken unterstützt. Die ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sonja Ablinger trat aus Protest aus der Partei aus, ebenso die Witwe von Niessls Vorgänger Karl Stix.“ Ablinger nimmt in ihrem Blogbeitrag zum Parteiaustritt übrigens positiv auf Babler Bezug.

 

Während der Standard noch im August 2015 den „regen Zuwachs für rote Rebellen“ feierte, geht es heute um Bablers „doppelten Schaden“: „Es ist ein Fall, wie er schon Karrieren zerstört hat: Ein Politiker stilisiert sich zum Anwalt der kleinen Leute, führt die soziale Gerechtigkeit im Mund, argumentiert mit moralischem Anspruch – und macht dann mit einem Einkommen Schlagzeilen, das all die hehren Bekenntnisse zweifelhaft erscheinen lässt. Widerfahren ist dies Andreas Babler, dem streitbaren Bürgermeister von Traiskirchen. Wie berichtet, bezog der SPÖ-Politiker bislang nicht nur Geld für seinen Job als Stadtchef, sondern zusätzlich auch ein Gehalt als Angestellter der eigenen Gemeinde. Machte zuletzt insgesamt 11.300 Euro brutto im Monat. Für Babler steht dabei allerdings nicht nur der eigene Ruf auf dem Spiel. Der 43-jährige Niederösterreicher ist Wortführer der Initiative ‚Kompass‘, die sich einen ‚Richtungswechsel‘ in der SPÖ zum Ziel gesetzt hat, und als solcher der vielleicht schärfste Kritiker von Parteichef und Kanzler Werner Faymann, der sich nicht in der Anonymität versteckt.“

Wie andere Medien hat es aber auch der Standard schwer, Personen zu finden, die sich zur Parteilinken zählen und zum Fall Babler Stellung nehmen wollen: „Es war für den STANDARD am Dienstag (29.3.) nicht leicht, Mitstreiter Bablers zu erreichen. Erfolgreich waren die Versuche letztlich bei Fiona Kaiser, Landeschefin der Sozialistischen Jugend in Oberösterreich und ebendort Sprecherin von Kompass. Sie sagt zum umstrittenen Doppeleinkommen: ‚Ich finde so hohe Bezüge absurd, weil sie nicht mehr im Verhältnis dazu stehen, was ein normaler Arbeitnehmer verdient.‘  Dass Traiskirchens Bürgermeister einkommensmäßig in ebensolche Dimensionen vorgestoßen ist, will ihm Kaiser trotzdem nicht als Verfehlung anlasten. Erstens wolle sie erst einmal persönlich mit Babler reden, zweitens habe dieser ja selbst klargestellt, dass er den Zweifachverdienst für moralisch nicht gerechtfertigt halte. ‚Ich will ihm keine eigennützigen Motive unterstellen‘, sagt Kaiser und verweist auf das STANDARD-Interview mit Babler vom Wochenende: ‚Ich halte seine Erklärungen für plausibel.'“

Auf der Webseite von Kompass tut sich schon lange nichts mehr, Mails werden von Karin Blum beantwortet, dem IT-Experten Babler zufolge war es bereits schwer, dieses rudimentäre Internetangebot zu realisieren. Kompass kann aber auch via Facebook kontaktiert werden, wo kaum Diskussion stattfinden. Mit einem Kompass als Symbol und (von Babler beim ersten Treffen vorgeschlagenem) Namen erinnert die vermeintlich (?) Faymann-kritische Plattform aber an die erste Plakatserie zur Nationalratswahl 2013, die Faymann unter dem Motto „Stürmische Zeiten. Sichere Hand“ zeigte. „Kompass“ definiert sich u.a. so: „Unsere Werte dürfen nicht nur am Papier gelten, sondern müssen sich durch alle Lebensbereiche ziehen. Was im Großen Gültigkeit hat, muss auch im Kleinen, vor allem in den eigenen Reihen, umgesetzt werden. Die Abgehobenheit, die wir bei vielen unserer MandatsträgerInnen – vor allem an der Parteispitze – orten, trägt wesentlich zum großen Vertrauensverlust der Menschen bei. Sozialdemokratische FunktionärInnen müssen auch persönlich unsere Werte leben. Dazu zählt auch, dass nicht ständig unsere Überzeugungen dem Machterhalt geopfert werden dürfen.“
Was  von „Kompass“ und Babler bleibt, ist das dumpfe Gefühl, eine Mogelpackung vor sich zu haben: kritischen SozialdemokratInnen wurde ein Sammelbecken geboten, das zugleich dem „Commandante“ (so heisst eine der Weinsorten bei Babler-Blum) die Basis dafür bietet, sich als Anti-Faymann zu positionieren. Dabei erschien nur wenigen merkwürdig, dass Babler Transatlantiker wie Vranitzky und Androsch lobt und Flüchtlingshype pflegt, der zur Destabilisierung von Staaten wie Österreich bis zum „regime change“ beitragen soll. Auch grosse Worte von einer notwendigen „sozialeren“ SPÖ , die Babler, Fenninger und Co. bei der „Kompass“-Gründung von sich gaben, weckten die Leute nicht auf, als rasch von Einheimischen keine Rede mehr war.In der Analyse fehlten bei Babler und anderen stets die inneren Bedingungen der Sozialdemokratie, aber auch der Regierungspolitik, die man etwa an den teilweise weiter bestehenden Zuständen im Verteidigungsministerium erkennen kann. Mit dem oberflächlichen Brandmarken der SPÖ Burgenland als „rechts“ ist den „Parteirebellen“ entgangen, dass der Kurs der Bundespartei, als dieser Angela Merkel folgte, schlicht transatlantisch war. Wenn bereits die Erkenntnis schmerzhaft ist, dass Babler und Freunde Schaumschläger sind, wird umsei enttäuschender sein, dass „Kompass“ reine Show war…

Unter Schaumschlägern

Vor einem dreiviertel Jahr wurde unter großem medialem Getöse die SPÖ-Rettungsinitiative „Kompass“ gegründet, auch aber nicht nur wegen der Koalition zwischen SPÖ und FPÖ im Burgenland. Als SprecherInnen von „Kompass“ fungieren der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger, SJ- Vorsitzende Julia Herr und Gewerkschafter Christian Buchinger.

Bis vor Kurzem war nicht öffentlich bekannt, dass Babler nicht nur eine Aufwandsentschädigung als Bürgermeister erhält, sondern außerdem als sein eigener Sekretär angestellt ist. In scheinbarer Schützenhilfe bietet ihm der Standard eine Plattform und leitet das Interview mit diesen Worten ein: „Der Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, legt nach FPÖ-Angriffen, er habe sich seit Mitte 2014 ein ‚Körberlgeld‘ von 100.000 Euro aus der Stadtkassa verschafft, im STANDARD offen: Er bestätigt, dass er zuletzt einen Doppelbezug als Gemeindeangestellter und Stadtchef von 11.300 Euro brutto im Monat hatte. Der SP-Politiker weist aber Vorwürfe scharf zurück, er habe sich unrechtmäßig auf Kosten der Gemeinde bereichert.

„Die Auflösung seines Dienstverhältnisses als Angestellter der Gemeinde sei seit Monaten vorbereitet, und auch bereits durch die Stadtratssitzung gegangen. Babler vermutet als Auslöser einer ‚Schmutzkübelkampagne‘ den Versuch der FPÖ, ihn wegen seiner Stadt- und Flüchtlingspolitik mit allen Mitteln schlecht zu machen, sagte er im Gespräch mit Thomas Mayer.“ Auf Twitter gibt sich Babler dann begeistert, als er den Link teilt, denn er habe im Interview erklären können, was Sache ist (er hat das Gespräch mit Mayer auch selbst eingefädelt). Dabei gibt es im Standard Passagen wie diese:

„STANDARD: Im Sommer 2014 machte ihr Angestelltengehalt 3928 Euro brutto pro Monat aus, netto nach Abzug von Sozialversicherung und Steuern 2319 Euro. Die Bürgermeisterentschädigung beträgt seit Anfang 2016 7383 Euro brutto, netto knapp 3500 Euro, davor waren es 5907 Euro brutto. Das waren also zusammengerechnet knapp 10.000 Euro brutto, jetzt 11.300. Das ist für einen Stadtchef von Traiskirchen erstaunlich viel, finden Sie nicht?

Babler: Ja, das ist eine gewaltige Summe. Aber die Erhöhung des Bürgermeisterbezugs konnte ich mir nicht aussuchen. Die Summe ist aber beeindruckend. Darum löse ich das auch auf. Das kann und mag ich nicht vertreten.“ Und wie kam es dazu? „Bei mir war das so, dass ich selbst zwei Dienstverhältnisse gar nicht wollte, und daher seit der Übernahme des Bürgermeisteramts von Beginn an daran arbeitete, das eine aufzulösen. Jetzt war es endlich möglich. Es ist zwar alles gesetzlich und formal in Ordnung und auch transparent, aber moralisch für mich nicht vertretbar. Und meine Anstellung war nicht von mir, sondern vor vielen Jahren einstimmig vom Gemeinderat beschlossen worden. Deswegen lege ich Ihnen ja auch die Unterlagen vor.“

Andreas Babler am 1. Mai 2013

Babler ist also ein Sklave des Gemeinderats, dem übrigens auch Ehefrau Karin Blum angehört, und kann ein „moralisch nicht vertretbares“ Dienstverhältnis nicht lösen. Er windet sich damit heraus, dass LeserInnen nicht unbedingt zwischen den BürgermeisterInnen kleinerer Gemeinden und von Städten wie Traiskirchen differenziern, wo der Bürgermeister 7800 Euro brutto erhält: „Wenn einer ein Bürgermeister mit Prinzipien ist, so wie ich, schon. Dann tut man das. Das beweise ich ja gerade. Es gab überhaupt keinen politischen Druck, keinen der Opposition, das zu tun. Alles was die Angelegenheit betrifft, ist im Gemeinderat beschlossen worden, das kann jeder nachprüfen. Wenn es mir um Geld gehen würde, hätte ich die zwei Jobs bis zu meiner Pensionierung machen können, aber das steht meinen Grundsätzen entgegen.“ Er habe, von wegen hoher moralischer Anspruch, nämlich darauf verzichtet (also im Prinzip halt, in der Theorie) seinen Beruf weiter nebenbei auszuüben (zur Erinnerung: die jetzige Nebentätigkeit war sein Job, bevor er Bürgermeister wurde).

Seine Ausrede, auf die seine Fans immer noch abfahren, lautet wie folgt: „ch werde Ihnen erzählen, wie das gekommen ist. Ich habe Anfang Mai 2014 das Bürgermeisteramt angetreten und war von Anfang an konfrontiert mit einer Ausnahmesituation in der Stadt, nach vielen falschen Entscheidungen, und dem ganzen Wahnsinn, was die Asylpolitik anlangt. Mein Ziel war ursprünglich auch, meinen Job sofort aufgeben zu können. Ich habe aber festgestellt, dass wir einen kompletten Verwaltungsumbau vornehmen müssen. Wir hatten da eine überalterte Struktur, und die habe ich mir vorgenommen umzubauen.“

Babler musste zwei Jobs machen: „Es war nicht möglich, die Verwaltung auch hinsichtlich der Stabsstelle so umzubauen, dass sie funktionsfähig wäre, ich hatte ein akutes Problem mit Personalressourcen in der Gemeinde, auch meine eigene. Ich hatte als Bürgermeister niemand, der für Kommunikation, für Medienarbeit, Analysen etc. da gewesen wäre. Der für meine bis dahin ausgeführten beruflichen Tätigkeiten vorgesehene Nachfolger musste sofort große Agenden des Wohnungsamtes übernehmen, weil sich da eine dringende Notwendigkeit ergab. Und die zweite Mitarbeiterin der Stabsstelle kündigte mir an, dass sie in Karenz geht.“

Babler fällt nicht auf, dass er nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Mitarbeiter des Bürgermeisters für Chaos verantwortlich ist, das er so beschreibt: „Ich war für die Stabsstelle verwaltungstechnisch zuständig. Es wäre für die Stadtverwaltung unmöglich gewesen, wenn ich diese Stelle ohne Ersatz aufgelassen hätte. Ich habe sofort zusätzlich zu dem sicherlich unvergleichbaren Aufgabenpensum eines Traiskirchner Bürgermeisters in der harten Auseinandersetzung mit dem Innenministerium, die sofort begann, 40 Stunden in der Woche in der Stabsstelle arbeiten müssen. Ich habe dabei viele technische Aufgaben übernehmen müssen, den unaufschiebbaren EDV- und IT –Umbau, der zu einem Sicherheitsrisiko für die Stadt geworden war.

Babler im ORF zum Thema Flüchtlinge

Ich musste dringende Modernisierungsschritte in der Datensicherung oder im WLAN und Breitbandausbau setzen, und zusätzlich auch aufgrund der politischen Ausnahmesituation und der immer stärker werdenden Auseinandersetzung mit dem Bund auch Konzepte entwickeln, was die Stadtkommunikation als Ganzes betrifft. Und das ist mir ja in den letzten zwei Jahren gelungen. Da haben sich auch meine fachliche Qualifikation durch mein Studium und meine Berufserfahrung bezahlt gemacht, da konnte ich großen Schaden für die Stadt abwenden. Ich habe das alles selbst gemacht, das war gewaltig. “ Die drei Personen in besagter Stabsstelle sind alle auch für IT und WLAN zuständig – geht es hier etwa um WLAN für Refugees, den der gelernte Maschinenschlosser Babler eigenhändig installiert hat? 🙂

Babler arbeitet eigenen Angaben zufolge in beiden Jobs „sieben Tage die Woche“, doch der Standard lässt nicht locker:  „Aber die entscheidende Frage ist doch auch eine andere. Sie gelten als besonders linker Politiker, einer der sich gegen soziale Ungerechtigkeit besonders stark exponiert, und selbst kassieren Sie einen fünfstelligen Doppelbezug? Das passt doch nicht. Wie kann man zwei bezahlte Fulltimejobs gleichzeitig haben?“  Babler: „Stimmt. Ich bin einer der hier strenge Maßstäbe auch von anderen in der Politik einfordert und deshalb löse ich so ein Konstrukt, das ich überall politisch ablehne auch auf, auch wenn es mich selbst betrifft. Dafür stehe ich als politische Person. Was man mir vorwerfen kann, ist, dass es 18 oder 19 Monate gebraucht hat, um hier die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ich endlich gehen kann.

Der Grund dafür lag in dem wahnsinnigen Arbeitsaufwand als Bürgermeister und der damit einhergehenden Belastung durch diesen einzigartigen und durch den Bund herbeigeführten Irrsinn in Traiskirchen. Da blieb wenig Zeit, eine Verwaltungsreform zu konzipieren und gleichzeitig auch neue geeignete Fachkräfte zu finden. Vor einigen Monaten ist mir dabei ein Durchbruch gelungen, es gibt neue Personen und daher kann man endlich diesen Schritt setzen. Und ganz ehrlich gesagt, lange hätte ich solche Situationen, wie beispielsweise letztes Jahr, körperlich auch nicht durchgehalten.“ Was Bablers Ruf als vermeintlich Linker mit besonderem Werteverständnis betrifft, sei empfohlen, sich den Anfang dieser Aufzeichnung von der N-O-W-Konferenz im Jänner 2016 in Wien anzusehen:

Robert Misik und Andreas Babler, Jänner 2016

Zunächst fragt man sich, warum Misik, der unvorbereitet und chaotisch wird, als Moderator und Mitorganisator bezeichnet wird; immerhin schlägt die Konferenz mit einer Viertelmillion Euro zu Buche (wenn man hier „Dateien“ anklickt, sieht man es). Danach wundert man sich, warum Babler als Verfechter einer „menschlichen“ Flüchtlingspolitik gilt, was auch immer das heißen mag, wenn seinem Gestammel jeder Bezug zum Thema zu fehlen scheint. Nicht von ungefähr fragen sich manche UserInnen beim Standard, wie großartig bzw. maßlos von sich selbst erzeugt Babler sein muss, wenn er meint, er sei unersetzbar und man finde keinen geeigneten Mitarbeiter.

Sein Wikipedia-Eintrag verrät: „Im Juni 2015 gründete er unter anderem mit Vertretern der Volkshilfe, der Freiheitskämpfer und der Sozialistischen Jugend die parteiinterne Initiative Kompass, die der Organisierung des linken Flügels innerhalb der SPÖ dienen soll.“ Auf der Kompass-Webseite sagt Babler: „Der SPÖ mit unserer gemeinsamen Initiative einen ‚Kompass‘ zu geben, ist mehr als notwendig. Es geht dabei um nichts weniger, als die große historische Aufgabe, Menschen die es sich nicht selber richten können, Menschen, die direkt durch die konkreten gesellschaftlichen Bedingungen persönlich und strukturell ins Hintertreffen geraten sind, als Partei wieder zu vertreten. Schlussendlich geht es im Umkehrschluss auch darum, der Sozialdemokratie wieder Sinn, Würde und Stolz zu geben. Dafür stehen wir.“

Tatsächlich dient „Kompass“ aber vor allem Babler eine Plattform dafür, als „Parteirebell“ durch die Bundesländer zu touren. Wie dies aussieht, kann man bei dieser Aufzeichnung einer Veranstaltung der Sozialdemokratischen FreiheitskämpferInnen Tirol im August letzten Jahres sehen. Wer bei der Gründung von „Kompass“ dabei war, dem/der kommt Bablers Einleitungsstatement bekannt vor; er sieht in der SPÖ eine abgehobene Führungsschicht am Werk und meint, die Stärke der Sozialdemokratie sei „der moralische Anspruch an uns selbst“, der „historische Anspruch, Teil der Bewegung zu sein“ und eben nicht abgehoben fern der „Lebensrealität der Menschen“ zu agieren.

 Andreas Babler und Helmut Muigg (FreiheitskämpferInnen)

Bablers Medienpräsenz reicht von der kommunalen Ebene bis zur Zeit, die eifrig mit am Mythos vom linken Bürgermeister strickte:  Er müsse laut sein und aktiv alle Kanäle bespielen, sagt Andi Babler, sonst laufe er Gefahr, sich ohnmächtig zu fühlen gegen die Unmenschlichkeit. Man könnte ihn zynisch einen Krisengewinner nennen. Denn dass seine Stimme Gehör findet, verdankt er zum größten Teil dem Elend der Flüchtlinge. Dabei würde er lieber über Sozialpolitik reden und über den Kindergarten, der gerade gebaut wird, ‚Holz-Hybridbauweise, eine geile Sache‘, schwärmt er. Lokalpolitik ist seins. Er erzählt von Stadtentwicklungsprojekten, Betriebsansiedlungen und Bevölkerungsstatistiken. 100 Vereine gibt es im Ort, fünf Feuerwehren, alle veranstalten einen Ball oder Feste, und überall lässt sich der Bürgermeister sehen.

Die Dreifachbelastung Gemeindepolitik, Parteikritiker und lauter Mahner in der Asyldebatte zehren an den Kräften. Gern fährt er mit seiner Frau zu Konzerten von Konstantin Wecker, den beide verehren. Doch das muss derzeit warten. Auch Rapid und den Wiener Sportklub feuert der frühere Mittelstürmer des FC Möllersdorf momentan nur von zu Hause aus an. Einmal war er seit Amtsantritt auf Kurzurlaub, bei einem Heimspiel des FC St. Pauli in Hamburg. Zeit für die Familie bleibt zwischendurch. Seine Frau Karin Blum, eine Vorarlbergerin, die in Innsbruck die erste rote ÖH-Vorsitzende und    SPÖ-Gemeinderätin war, schaut oft mit der Tochter im Rathaus vorbei. Für den Nachwuchs liegt im Büro am Boden ein Autoteppich bereit. Gemeinsam gehen sie zu Terminen, so wie heute Abend.“

Underdog, Freibeuter, Mei Hawara und Commandante heissen die Weine, die Babler im Drittberuf Weinbauer gemeinsam mit Gattin Karin anbietet. Apropos Gattin: Die Gemeinderätin war Integrationsbeauftragte von Traiskirchen, leitet heute den Integrationsausschuss, ist aktiv bei Connect Traiskirchen und bei den Kinderfreunden für die Öffentlichkeitsarbeit  zuständig, nachdem sie zuvor Bundessekretärin der zu den Kinderfreunden gehörenden Roten Falken war. Dass Andreas Babler als gescheiterter Unteroffizier gegen die Einführung eines reinen Berufsheers war, spiegelte sich auch in der Position der Roten Falken wider. Dass Babler und Blum Wecker-Fans sind, verbindet sie mit Erich Fenninger, dem zweiten Kompass-Schaumschläger, der die Belagerung der Grenze im griechischen Idomeni dazu nutzt, gegen die Regierung zu agitieren.

Auch Robert Misik, der Babler ebenfalls als Freund bezeichnet, reiste nach Idomeni und ist einer jener „Linken“, die in Wahrheit Handlanger von US-Kapital sind. Wie sich alles im Kreis dreht und man einander beständig selbst bestätigt, kann man an den Connect-Projekten der Kinderfreunde und des Netzwerks Kinderrechte erkennen. Letzteres verweist auf die üblichen transatlantischen Connections, etwa wenn die Asylkoordination Mitglied ist, die dem von George Soros geförderten Europäischen Flüchtlingsrat angehört. Oder mit Care gleich das US State Department direkt mit an Bord ist und auch beim Ludwig Boltzmann-Institut entsprechence Verbindungen bestehen.

Laura Schoch von der Sozialistischen Jugend und der Bundesjugendvertretung (die ebenfalls im Netzwerk Kinderrechte vertreten ist) sprang bei der teilweise von Misik moderierten N-O-W-Konferenz ein, weil sie eines der Connect-Projekte leitet. Wie Babler profitiert sie vom kreierten Flüchtlingshype und ist Teil des Anti-Regierungskurses. Dass Karin Blum das Connect-Projekt in Traiskirchen unterstützt, ist bei einer Mitarbeiterin der Kinderfreunde nur logisch, doch dieses Projekt hat auch prominente Fürsorecher wie Cornelius Obonya oder Harald Krassnitzer, der am Rande eines SPÖ-Parteirats letzten Sommer gefilmt wurde. Wie die erwähnte Asylkoordination wurde auch Andi Babler 2015 eingeladen, bei den Hague Talks zu referieren.

Babler vom Standard interviewt zu Amnesty-Bericht über Traiskirchen

 Ob Babler ahnt, dass Amnesty International zu den von George Soros geförderten „humanitären“ Organisationen gehört, die mithelfen, Interventionsvorwände zu kreieren und an Regime Changes mitwirken? Ob ihm bewusst ist, dass die Kahane-Stiftung nicht nur die N-O-W-Konferenz unterstützt hat (deren Sinn für Außenstehende schwer nachvollziehbar ist), sondern mit dem Kreisky-Forum (zudem N-O-W-Mitveranstalter einen weiteren Partner der Open Society Foundations fördert? Weiß Babler, dass der Gründer von Ärzte Ohne Grenzen (ebenfalls von der Kahane-Stiftung und von Soros unterstützt)  Bernard Kouchner als Erfinder des „humanitären“ Interventionismus gilt? Dass MSF, Human Rights Watch, Amnesty und Co. eine begleitende Rolle bei offener und verdeckter Kriegsführung spielen?

Die Frage ist aber auch: interessiert ihn das? Und interessiert es Erich Fenninger, Julia Herr und Christian Buchinger, die wie Babler für die „Initiative Kompass“ sprechen und Linkem in der SPÖ und über sie hinaus Hoffnung geben sollten? Dass Fenninger immer mehr zum Handlanger jener Kräfte wird, die offensichtlich europäische Staaten ins Visier nehmen, habe ich bereits mehrfach dargestellt. Denn die Bundesregierung verletzt keineswegs die Genfer Flüchtlingskonvention und generell internationales Recht, sondern erfüllt im Gegenteil völkerrechtliche Verpflichtungen, wenn sie die Gebietshoheit über unser Staatsgebiet wahrt, statt es illegaler Masseneinwanderung preiszugeben.

Dies zu realisieren würde für Schaumschläger aber bedeuten, auf dem Boden der Realität anzukommen und zu begreifen, dass man Seifenblasen hinterhergelaufen ist. Auch der Kampf gegen „Rechts“ erweist sich als Konstrukt, besonders wenn man an vermeintlich „Rechte“ in der SPÖ denkt, die nichts anderes tun wollen, als dem verfassungsmässigen Auftrag an Bundes- und Landesregierungen nachzukommen. Babler zersetze die SPÖ von innen, heisst es, da er (siehe eingebundenes Video aus Tirol) Handlungsreisender in Sachen Kompass ist. Hingegen scheint Fenninger eine Art Bindeglied zur vielbeschworenen „Zivilgesellschaft“ zu sein, jedoch auch ausgerichtet auf die Situation in der SPÖ, nur ein bisschen „überparteilicher“ als Bürgermeister Babler.

Wenn Frauen vor der Realität flüchten

Manche wollen immer noch nicht begreifen und glauben, wir können Terror und fehlender Integration mit „Nächstenliebe“ begegnen bzw. sollten weiter möglichst viele Menschen zu uns hereinwinken. Mag sein, dass manche wie Margot Käßmann Ostern für die vermeintlich frohe Botschaft von „Liebe gegen Terror“ nutzen wollen; Blauäuigkeit und Naivität gibt es jedoch auch atheistisch.

Gerne wird verharmlost und auf Einheimische abgelenkt, wie man an einem Kommentar der grünen Abgeordneten Sigrid Maurer sehen kann. Zugfahrten müssen für sie ein wahrer Horrortrip sein, wird sie doch anscheinend dauernd belästigt. Sonja Ablinger, einst Abgeordnete der SPÖ und jetzt Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, empfiehlt den Text mit diesen Worten auf Twitter: „Für alle, die noch immer nicht verstanden haben – lest den Kommentar von @sigi_maurer zu Belästigung.“

Der Frauenring ist eigentlich Dachverband auch von ÖVP-nahen Gruppen, gefällt sich jedoch seit Monaten im Flüchtlingsfieber und bekannte sich bei der „Open the Borders“-Kundgebung am 19. März in Wien zu „grenzenloser Solidarität“. Ablinger twitterte auch: „Vielleicht sollte @AndiBabler überhaupt die Kommunikation der SPÖ übernehmen;)?!“ Dass sie von Genossen in Oberösterreich gemobbt wurde, nahm Ablinger hin und verzichtete auf Ansprüche, die sie und andere für berechtigt hielten. Als aber die SPÖ Burgenland im Juni mit der FPÖ koalierte, trat sie aus der Partei aus.

Damals gründeten Andi Babler, Erich Fenninger von der Volkshilfe, Julia Herr von der Sozialistischen Jugend und einige andere die SPÖ-„Rettungsinitiative“ Kompass, um die es inzwischen still geworden ist. Der letzte Eintrag auf Facebook verkündet u.a.: „Wenn die ÖVP jetzt mit der Schließung der Grenzen auf Alleingang setzt, und die SPÖ da zuschaut oder gar mitmacht, verabschiedet sich die SPÖ vom letzten Rest an internationalem Denken, politischem Anstand und vor allem von der Glaubwürdigkeit, vorhandene Probleme im internationalen Zusammenhang lösen zu können.

Von der ehemals internationalen Ausrichtung sozialdemokratischer Politik unter Bruno Kreisky, gemeinsam mit den Deutschen Willy Brandt und dem Schweden Olof Palme, ist gegenwärtig seitens der SPÖ-Führung nur mehr ein Trümmerhaufen übrig. Kompass OÖ fordert daher von der SPÖ, dem Amoklauf der ÖVP Einhalt zu gebieten: Weg alle Zäune, her mit der internationalen Lösung, und vor allem: die SPÖ muss sich endlich erkennbar der Bekämpfung von Flucht-Ursachen widmen. Für menschenfeindliche Politik sorgen schon ÖVP und FPÖ – da braucht niemand mehr eine neoliberale SPÖ, die den Menschenfeinden hinterherrennt.“

Hier wird ausgeblendet, dass die erwähnten Vorbilder Politik für das eigene Land machten, die Palme schliesslich auch das Leben kostete. Was Kompass-kompatibel ist, sieht man anhand der Performance von Andi Babler und Erich Fenninger, die im Übrigen von vielen sich emanzipiert wähnenden Frauen ob ihres vermeintlichen „Mutes“ bewundert werden.  Fenninger benutzt die Volkshilfe als Instrument gegen die Bundesregierung (was diese „NGO“ mit dem Wirken anderer Sozialkonzerne verbindet) und teilt auch in Richtung SPÖ ganz schön aus, denn die Partei zerstöre sich mit dieser Politik. Gemeint ist jener Kurs, der mit der Ernennung von Hans Peter Doskozil zum Verteidigungsminister in der Regierung nicht mehr nur von der ÖVP vertreten wird.

Andi Babler geriet jüngst in die Schlagzeilen, weil ruchbar wurde, dass er sich zusätzlich zu 7800 Euro brutto als Bürgermeister von Traiskirchen auch 4000 Euro brutto als „Bürgermeistersekretär“ gönnt. Mit großer Geste legt er diesen Nebenjob zurück, nachdem die FPÖ ihm eine Pressekonferenz widmete, und posiert auf Facebook mit seiner kleinen Tochter, für die er jetzt mehr Zeit haben wird. Seine Fans finden diese Entscheidung großartig, gibt es doch auch einige Leute, die ihn via Facebook pushen: „Wir fordern die SPÖ auf, Werner Faymann abzusetzen und Andreas Babler umgehend zum Parteichef zu machen und ehest als Bundeskanzler einzusetzen.“ Diese Facebook-Seite ist „eine Privatinitiative von Personen, teils auch von außerhalb der SPÖ, denen daran gelegen ist, die SPÖ wieder zu einer modernen sozialdemokratischen (im Idealfall sozialistischen) Kraft zu machen“.

Bei der Gründung von „Kompass“ argumentierten Babler und Fenninger, aber auch Günter Orgis von Sora damit, dass die SPÖ-Führung schon lange den Bezug zur sozialen Realität in Österreich verloren habe; dass zu wenig gegen Armut getan werde, dass viele Menschen von ihrem Einkommen nicht leben können usw. Dies sollte nicht nur eigene Abgehobenheit kaschieren, sondern auch eine breite Basis für ausschliesslich auf „Schutzsuchende“ (wie man sie dann nannte) gerichtete „Menschlichkeit“ schaffen. Wie die Fäden zusammenlaufen, kann man z.B. anhand der Bürgermeisterkonferenz N-O-W im Jänner dieses Jahres sehen, die mit dem untenstehenden Video beworben wurde:

Wo Andi Babler und Andre Heller (der übrigens einer jener SPÖ-affinen „Promis“ ist, die bei der Bundespräsidentenwahl Alexander Van der Bellen unterstützen) auftreten, darf auch Erich Fenninger nicht fehlen. Sieht man sich an, wer die N-O-W-Konferenz gefördert hat, ergeben sich wie üblich interessante Zusammenhänge. Da haben wir etwa den Manager bei Time Warner, Gerhard Zeiler, oder die ÖBB mit Manager Christian Kern; beide gelten als mögliche Nachfolger von Parteichef und Bundeskanzler Werner Faymann bzw. werden u.a. via transatlantische Presse ins Spiel gebracht. Bei den ÖBB sei auch daran erinnert, dass diese entgegen Vorschlägen der Westbahn Züge mit „Flüchtlingen“ nicht an Wien vorbei Richtung Deutschland führten, sondern im wahrsten Sinn des Wortes grossen, medienwrksamen Bahnhof machten.

Mit an Bord ist weiters die Karl Kahane Stiftung, die unter anderem den Mitveranstalter Bruno Kreisky-Forum und Ärzte ohne Grenzen fördert. Das Kreisky-Forum kooperiert mit den Open Society Foundations von George Soros, was auch für Ärzte ohne Grenzen gilt. Auch Robert Misik, der Handlanger des Neoliberalismus mt linker Narrenkappe, ist mit von der Partie, als einer der für den Inhalt der Bürgermeisterkonferenz verantwortlichen Kuratoren. Misik schrieb für das Buch „Voices for Refugees„, das Erich Fenninger nach dem Konzert am 3. Oktober 2015 auf dem Wiener Heldenplatz (u.a. mit den Toten Hosen und Konstantin Wecker) herausgab und mit Wolfgang Petritsch präsentierte. Petritsch ist Präsident der Marshall Plan Stiftung Austria, einer der Wegbereiter des Kovosokrieges und engagiert sich bei Respekt.net (einer der Unterstützer der Bürgermeisterkonferenz).

Das nennt man sinnvollen- oder lohnenden – Einsatz: Misik verwendet seine Mission als Mitgestalter bei N-O-W auch für FS Misik beim Standard. Man sieht ihn aber auch als Moderator eines Panels bei der Konferenz mit – erraten! – seinen Freunden Erich Fenninger und Andi Babler. Selbstverständlich war Misik auch mit von der Partie, als es darum ging, in Ìdomeni Stimmung gegen Regierungen wie die österreichische zu machen. Schliesslich steht die Abschaffung von Grenzen und damit von Nationalstaaten ganz oben auf der Agenda der Stiftungen von US-Kapitalisten.

Selbstverständlich ist auch Konstantin Wecker, dessen Song „Revolution“ siehe oben vor dem kreierten Refugees-Hype entstanden ist, ebenso wie Yanis Varoufakis inzwischen ein „Freund“ Fenningers. All diese Männerfreundschaft kaschiert nur oberflächlich, dass Nationalstaaten im Visier sind, die man via Druck an der Grenze und Willkommensfieber im Inneren (unterstützt von Medien) attackiert. Während Männer eher noch bereit sind, die Rolle von Polizei und Bundesheer in puncto Sicherheit anzuerkennen, tun sich  viele Frauen schwer mit der Vorstellung Grenzen zu schützen.

Damit ist eine Innenministerin wie Johanna Mikl-Leitner schon von ihrer Funktion her Zielscheibe von Untergriffen, die gerne von Frauen kommen, die emotional vollkommen aufgelöst wirken, wie man bei der erwähnten Kundgebung am 19. März beobachten konnte. Im „offenen Brief an die Innenministerin“ habe ich Videos von den Auftritten der grünen Abgeordneten Alev Korun (die bei N-O-W auch nicht fehlen durfte), der SJ-Vorsitzenden Julia Herr und von Brigitte Hornyik eingebunden.

Dass es hier um Machtfragen geht und die Regierung (jetzt) die Interessen Österreichs vertritt, wie es ihre Aufgabe ist, wollen diese Frauen nicht begreifen. Hingegen pflegen sie Illusionen von weiblichem politischem Einfluss, wenn  nur erst Frauenquoten überall realisiert sind. Wer nicht auf der Flüchtlingswelle schwimmt, sondern weiss, was aus unserem Land wird, wenn alle unkontrolliert einreisen können und versorgt werden, die dies wollen, wird leichthin ins „rechte Eck“ gestellt. Und frau wirft ihm gerne vor, patriarchale Stukturen zu verteidigen oder eine ungerechte Weltordnung festigen zu wollen; nicht ahnend, dass die Kumpeleien um Babler, Fenninger, Misik und Co. nicht anderes als neoliberal, kapitalistisch und patriarchal sind.

Gilt Nein sagen als Kennzeichen weiblicher Selbstbestimmung, wenn Frauen von Einheimischen belästigt werden, sollen Frauen kreativ sein, wenn das Verhalten männlicher „Schutzsuchender“ entschuldigt werden muss. Und während Nein bei traditioneller weiblicher Doppelbelastung geboten ist, darf frau sich nicht einbremsen, wenn es um Hilfe für „refugees“ geht. Dabei entstehen Vorstellungen von endloser „Menschlichkeit“ in einer Blase, die von erbrachter Arbeit anderer Menschen lebt. Dienstleistungen, Nahversorgung, Infrastruktur etc. müssen vorhanden sein und hängen von schlechter bezahlter Tätigkeit von Frauen, aber auch von Männern ab, die anders als die „Vordenker“ ihre Zeit nicht selbständig einteilen können, sondern funktionieren müssen.

In der Blase kann man sich leicht ausmalen, dass der Staat nur genug Geld in diverse Leistungen pumpen muss, und schon werden Menschen ohne Ende erfolgreich integriert. Mit den Mühen der Ebene, die Helfer(innen) kennen, hat diese Art Engagement (dh die Aufforderung an andere, sich einzusetzen) nur sehr wenig zu tun. Hört man sich aber an, wie Menschen dazu animiert werden sollen, noch mehr zu geben und gegen Grenzen aufzutreten, wird klar, dass die Animateure selbst nur zu abstrakter, empathiefreier Sprache fähig sind, nur ein Produkt verkaufen sollen. Wie weit Realitätsverweigerung geht, sieht man übrigens an der Wiener Grünen Fanny Müller-Uri, die dabei war, als „Flüchtlinge“ dazu verleitet wurden, den Grenzfluss zwischen Griechenland und Mazedonien zu überqueren, wobei drei Menschen den Tod fanden….

 

Offener Brief an die Innenministerin

Sehr geehrte Frau Ministerin Mikl-Leitner,

während der Terror von Brüssel auch das in Frage stellt, was gerne als „Willkommenskultur“ bezeichnet wird, wollen es manche immer noch nicht wahrhaben. Ich verstehe die Verwirrung vieler, die sich vorzustellen versuchen, wie es wäre, wenn in der Wiener U-Bahn Explosionen stattfinden oder wenn am Flughafen Schwechat Sprengstoff detoniert.

Die einen stellen deswegen pauschal Asyl für Menschen aus arabischen Ländern bzw. den Zuzug aus diesen Staaten in Frage, während andere weiterhin für „offene Grenzen“ und gegen „Obergrenzen“ eintreten. Es ist dieser Gruppe absolut nicht klarzumachen, dass damit die Existenz Österreichs aufs Spiel gesetzt würde, die Regierung daher die richtigen Massnahmen trifft. Selbst JuristInnen blenden vollkommen aus, dass sowohl die Genfer Flüchtlingskonvention als auch der Lissabon-Vertrag „Obergrenzen“ in der Form vorsehen, dass sich kein Staat unzumutbar belasten darf, dass öffentliche Ordnung und Sicherheit nicht gefährdet werden sollen.

Ein besonders krasses Beispiel dafür ist Brigitte Hornyik, die bei der Kundgebung am 19. März 2016 auf dem Wiener Karlsplatz (die unter dem Motto stand „open the borders“) gegen die „beschissene Bundesregierung“ wetterte. Dazu muss man wissen, dass sie pensionierte Verfassungsjuristin vom VfGH ist und bei der Demo für den Österreichischen Frauenring und für die Plattform 20.000 Frauen sprach. Der Frauenring ist ein Dachverband, der selbst Mitglied bei der Europäischen Frauenlobby ist; diese wird von den Open Society Foundations von George Soros unterstützt.

ich habe Hornyik und andere auch live gehört und meinte meinen Ohren nicht zu trauen, als sie „hoch die Internationale Solidarität“ rief, doch das Video belegt es. Immerhin ist der Frauenring als Dachverband auch  Vertreterin  von „Taten statt Worte“ und Club Alpha oder der ÖGB-Frauen; im Vorstand sind wiederum Vertreterinnen der Mitgliedsorganisationen. Vorsitzende des Frauenrings ist Sonja Ablinger, die ebenfalls auf der „refugees welcome“ und „Obergrenzen sind unmenschlich“-Linie liegt.

In Ablingers aktuellem Blogeintrag ist von Erinnerungen an friedenspolitisches Engagement die Rede, was deutlich macht, dass für derlei AktivistInnen Auseinandersetzung mit Krieg und Sicherheitspolitik schon lange keine Rolle mehr spielt. Ablinger wandte sich nie gegen den Bundesheer-Zerstörungskurs, der Österreichs Fähigkeit, sich zu verteidigen, aufs Spiel setzte, liess sich von Genossen in Oberösterreich schikanieren und benutzte dann die Rot-Blaue Koalition im Burgenland als Anlass dafür, aus der SPö auszutreten.

Zitat Ablinger: „Von heute aus betrachtet haben wir ständig über Friedensfragen, Rüstungsabbau und alternative  Verteidigungskonzepte geredet. Vielleicht täuscht die Erinnerung da etwas. Vielleicht täuscht sie auch deswegen, weil in den letzten Jahren mehr über Profiheer, Ausweitung der Wehrpflicht und die Festung Europa geredet wird. Über Entmilitarisierung und Abschaffung des Bundesheeres wird wenig geredet und schon gar nicht abgestimmt.“ Dies passt zur Weltferne gerade der Willkommenswinkerinnen, die am 19. März mit sich überschlagender Stimme sprachen und gegen die Regierung agitierten, wie ein weiteres Video, mit Julia Herr (SJ) und der grünen Abgeordneten Alev Korun zeigt:

Korun ist eine jener Frauen, die nicht begreifen wollen, dass niemand gezwungen wird, in Idomeni auszuharren, sondern dass Unterkünfte bereitstehen; sie wirft Ihnen und der Bundesregierung vor, Schuld an „Schwerkranken“ und „Schwer verkühlten“ zu sein, was ganz besonders tragisch ist, wenn es sich um Kinder handelt. Bei einer von Koruns Pressekonferenzen vor ein paar Monaten wollte ich vergeblich wissen, ob u.a. ihr Mantra von „die Bundesregierung ist Schuld, wenn es Tote im Mittelmeer“ gibt ausdrückt, dass die Grünen der verlängerte Arm der USA sind.

Absurderweise wird Korun als Menschenrechtssprecherin bezeichnet, hat sich jedoch bislang nie auch nur im Geringsten für die Menschenrechte Einheimischer interessiert, was gewisse Parallelen zu einem weiteren Selbstdarsteller, zu Erich Fenninger aufweist. Fenninger wird jetzt Sprecher des SPÖ-„Freundeskreises“ im ORF-Stiftungsrat und in Berichten darüber als „Menschenrechtsaktivist“ bezeichnet. Zu seiner bisherigen Tätigkeit im Stiftungsrat schrieb Erwin Riess im Mai 2015 kritisch:

Fenninger sitzt im Stiftungsrat als Vertreter behinderter Menschen, hat aber „keine Ahnung von der Independent Living Bewegung, der weltweiten autonomen Menschenrechtsorganisation behinderter Menschen, die einem Grundsatz folgt, dem Expertentum in eigener Sache: Nothing about us without us. Noch dazu fand er es nie der Mühe wert, die behinderten Menschen um Rat oder Vorschläge zu fragen. Er masst sich an, eine Gruppe zu vertreten, die die Volkshilfe in der Pflegegeldfrage oft genug als Gegner erlebte. Dienstleistervereine haben andere Interessen als behinderte Menschen.“

Versucht man, mit Fenninger über seine auf Facebook selbstbeweihräucherte Rolle als Anti-Regierungs-Stimmungsmacher in Idomeni zu sprechen, wird jeglicher Dialog konsequent verweigert; diese Erfahrung machen auch andere. Er hielt am 19. März eine Rede vor dem Parlament, von der ich keine Videoaufzeichnung gefunden habe, wohl aber hat er selbst den Text ins Netz gestellt. Er sagte etwa: „Wir verneinen: das über Bord werfen einer menschenrechtsorientierten Politik. Diese Politik passiert nicht in unserem Namen. Wir empören uns: über die Abwehr von Menschen, die in Europa Schutz suchen und über den damit verbundenen Rechtsruck.“

Dass mit solchen Formulierungen die geltende Rechtsordnung und damit die Grundlagen (national)staatlicher Existenz über den Haufen geworfen werden, begreifen viele nicht. Er und andere Welcomer nehmen für sich in Anspruch,  „die Menschenrechte zu verteidigen und Menschenleben zu sichern. Unsere Kraft ist in der Empörung angelegt und kommt in unserem gemeinsamen Handeln zum Ausdruck. Unsere Utopie ist eine sozial gerechte Welt. Unser Protest soll uns ermutigen und uns für die kommenden Auseinandersetzungen stärken. Zusammenstehen für unsere Prinzipien. Einstehen für das Recht auf Asyl.“

Dass es das Recht auf Asyl unter klar definierten Bedingungen bereits gibt, ficht ihn und andere nicht an; wie „soziale Gerechtigkeit“ durch den Kollaps der Staaten realisiert werden soll, können Fenninger und  Co. nicht erklären, weil sie jede Einsicht der Notwendigkeit von (Ober)Grenzen vermissen lassen. Bei der Demonstration gab es einige linke und kommunistische Transparente, auch die „Antifaschistische Aktion“ aus Deutschland war dabei und hatte einen LKW gemietet, an dem Transparente wie „Kommunismus statt Österreich“ befestigt waren.

Dazu passt, dass Fenninger Kritik am Neoliberalismus suggeriert, die uns ein schlechtes Gewissen machen und uns dazu veranlassen soll, alles mit allen zu teilen, die nach den Plänen von US-Stiftungen nach Europa kommen sollen: „Der neoliberale Kapitalismus rast als Heuschreckenschwarm um die Welt, vernichtet Lebensbedingungen für Viele und schafft Profit für Wenige. Ausbeutung, Zerstörung, Not, Hunger und Tod sind die Folge.“ Es ist kein Zufall, sondern zu erwarten gewesen, dass Robert Misik Fenninger nach Idomeni begleitet, denn auch dieser „Hofnarr“ eines Teils der SPÖ ist in Wahrheit ein Handlanger von US-Kapitalinteressen.

Frau Ministerin, es ist nicht nur vorhersehbar, wer wie agiert, wer wen unterstützt, sondern auch, welche Argumentationsmuster beständig wiederkehren. Zitat Fenninger-Rede: „Wir leben in einer gefährlichen Zeit. Die Rechtspopulisten sehen ihre Zeit gekommen. Sie konstruieren ein neues Feinbild, den Flüchtling. Der schutzsuchende Mensch wäre eine Bedrohung  und schuld an den sich verschlechternden Lebensbedingungen. Die bürgerlichen Parteien übernehmen die Politik der Rechten, Teile der Sozialdemokratie machen mit. Sie geben vor, dies zu tun, um die extreme Rechte zu verhindern und verstehen nicht, dass sie diese durch ihre Politik erst richtig groß machen. Als wäre die FPÖ schon Teil der Regierung.“

Damit wird davon abgelenkt, dass jeder Staat völkerrechtlich das Recht und die Pflicht hat, die Kontrolle über sein Staatsgebiet zu wahren; der Begriff „Schutzsuchende“ (gerne auch „Geflüchtete“) kaschiert zudem, dass Flüchtling klar definiert ist und nicht wahllos allen übergestülpt werden kann, die nach Europa einwandern wollen. Wie das Amen im Gebet kommt auch die Nazikeule, die gerne von jenen auf Facebook gegen alle angewandt wird, die beispielsweise die Aufgaben des Staates oder den tatsächlichen Inhalt der GFK kennen: „Die ökonomische Situation und die Konstruktion von Feindbildern erinnert fatal an die 1930er Jahre. Jeden Tag steigert sich die Inhumanität im Denken und Handeln der politischen Eliten, werden Benachteiligte gegeneinander aufgehetzt. Zunächst wurden konkrete, schutzsuchende Menschen anonymisiert. Aus Einzelschicksalen wurden Wellen und Fluten. Aus Kriegsflüchtlingen wurden Wirtschaftsflüchtlinge….“

Anbetracht des bei Fenninger und Co. anhaltenden Regierungsbashings fragt sich, woher diese Leute eigentlich die Unverfrorenheit nehmen, ihre Tätigkeit zu 100% staatlicherseits finanzieren zu lassen. Doch ihr Fanclub ist nicht darüber empört, dass Ausgaben doppelt bezahlt werden sollen (Spenden einerseits, Staatskohle andererseits), sondern dass der Staat in Verträgen festgehalten hat, welche Auslagen ersetzt werden und welche nicht. Fenninger attackiert Sie und Außenminister Sebastian Kurz direkt, scheint sich aber nicht an Verteidigungsminister Doskozil heranzuwagen: „Kurz und Mikl Leitner haben im Alleingang – ohne EU, Deutschland und Griechenland – mittels der Westbalkankonferenz die Grenzen Europas geschlossen. Sie und nur sie allein sind dafür verantwortlich zu machen, dass in Idomeni an der mazedonischen Grenze tausende Kinder, Frauen und Männer gefangen sind. Unterernährt, ohne ausreichenden Schutz, in Regen und Schlamm. Die Hälfte der Menschen dort sind Kinder und Frauen.

Ihr habt die Bilder gesehen und im Kopf. Diese Menschen können nicht verstehen und fassen es nicht, dass sie nach einer gelungenen Flucht aus dem Krieg, nach einer gefährlichen Fahrt übers Meer, jetzt scheitern und sich nicht in Schutz bringen können. Endstation Sehnsucht. Sie haben überlebt, sind voll Euphorie aus den Schlauchbooten gestiegen, um in Idomeni in Depression zu verfallen. Sie sind die Ausgesperrten, die man nicht haben will. Ihr Leben ist den Vertretern des Kapitals und der Politik nichts wert. Diese humanitäre Katastrophe treibt mir die Tränen in die Augen, sie lässt mich innerlich weinen.“ Für die Not Einheimischer hat Fenninger weder Tränen noch auch nur das allergeringste Interesse, wohlgemerkt; und was Idomeni betrifft, gehen er und andere darüber hinweg, dass für drei Tote  Soros-gesteuerte „FluchthelferInnen“ mitverantwortlich sind, zu denen auch Fanny Müller-Uri, eine Wiener Grüne gehört.

Sie arbeitet für die Soros-unterstützte „NGO“ bordermonitoring.eu und für das „Alarmphone“ „Watch the Med“, ein Projekt von w2eu.info (diese Seite berichtet live von „Fluchtrouten“ und wurde 2010 als Domain angemeldet). Es ist erschütternd, aber nicht weiter erstaunlich, dass jede Empathie für diese Opfer fehlt und manche sie der Bundesregierung anlasten wollen, wie auch am 19. März am Karlsplatz zu hören war. Michael Genner, dessen Angriffe auf Sie, ihre Vorgängerinnen und SPÖ-Landesrat Norbert Darabos (bei einer Kundgebung am Ballhausplatz letzten Juli, während Hans Niessl vom Bundespräsidenten angelobt wurde) ohnehin für sich selbst sprechen, sieht die Schuld bei Ihnen und der Regierung.

Genner redete natürlich auch am 19.März, er ist einer der Sprecher der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, der mehr als 100 Organisationen und Initiativen angehören. Diese Plattform lädt mit einer Ankündigung, bei der Ihr Kopf, Frau Ministerin, verkehrt herum abgebildet ist, für heute 17 Uhr zur Kundgebung vor dem Innenministerium in Sachen Spenden. Michael Genner fällt durch besondere (leider beklatschte) Aggressivität auf und ist damit Teil einer Schattenregierung, die gegen die Bundesregierung in Stellung gebracht wird. Haben er und andere auch Angst, dass ihre  Verbindungen zu US-Stiftungen aufgedeckt werden?  Genners „Asyl in Not“ hat z.B. ein Projekt durchgeführt, bei dem es um Homophobie und Flucht ging, in dessen „Advisory Panel” sich u.a. Maria Hennessy (Europ. Flüchtlingsrat ECRE) und Borbála Ivány (Ungarisches Helsinki Komitee) befinden; beide Organisationen werden von Soros unterstützt.

Als zweite Plattformsprecherin fungiert Karin Wilflingseder von der „Neuen Linkswende“, einer im ansonsten parteipolitisch neutralen Amerlinghaus beheimateten Partei, die gegen den Nationalstaat agitiert. Sie hofft, dass mit der Instrumentalisierung der Belagerung der Grenze bei Idomeni gelingt, was letzten Sommer in Ungarn erfolgreich praktiziert wurde, nämlich das Auslösen einer „Massenflucht“. Sie moderierte am 19.März und lief glücklich herum, lächelte alle an in der Annahme, sie seien auf ihrer Seite; dabei drückten manche zumindest hinterher auf Facebook ihr Unbehagen wegen der aufgeheizten Stimmung aus.

Die Stimungsmache gleicht sich; wieder wird ein „March of Hope“ veranstaltet und man wirft mit Desinformationen um sich, an denen die ungarische Regierung noch heute zu knabbern hat, wie man an Behauptungen des deutschen Ex-Ministers Norbert Blüm sieht, denen der ungarische Botschafter kontern muss. Die ungarische Regierung wird wie heute die griechische zu Unrecht beschuldigt, AsylwerberInnen nicht zu versorgen; man lastet ihr an, dass diese sich (kräftig „motiviert“ durch „FluchthelferInnen“) aus ihren Unterkünften an die Grenze begeben, wo es keine Infrastruktur für sie gibt.

Fenninger sieht es aber so: „Es ist die Hoffnungslosigkeit, die politisch bewusst hervorgerufen wird. Und es ist der Umstand, dass die österreichische Bundesregierung dafür in höchstem Mass verantwortlich ist.“ Wir reden aber nicht von Flucht und berechtigtem Anspruch auf Asyl, sondern von Masseneinwanderung, die Österreich und die EU destabilisieren soll. „Das ist nicht unser Österreich“, sagt Fenninger: „Wir lehnen eine empathielose Politk für empathiebefreite Menschen ab. Denn wir sind in der Lage, uns in andere hineinzudenken, uns in sie hineinzuführen, ihre Gedanken, Sorgen, Ängste, ihre Emotionen zu verstehen.“

Stark emotional gefärbte Begriffe, die nichts über konkretes Handeln oder gesetzliche Grundlagen aussagen, schüren beständig Stimmung gegen die Regierung. Dabei wird auch tief in die Klischeekiste gegriffen, wie Sie es ja immer wieder erleben, weil man ihnen schon allein daraus einen Vorwurf macht, dass sie als Frau für das Innenressort verantwortlich sind. Zu diesem im Grunde höchst unemanzipierten Frauenbild (das leider auch  viele Frauen haben, die sich als „Feministinnen“ verstehen) kommen persönliche Untergriffe, die in dieser Form bei einem Mann nicht erfolgen würden. Allerdings wirft man Minister Kurz auch gerne sein Alter vor oder dass er nicht fertig studiert hat.

„Mikl-Leitners Kettenreaktion der Vernunft ist eine Kettenreaktion der Grausamkeit.
Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen, sagt Kurz. Herr Außenminister, es geht um Menschen und nicht um Bilder. Ihre Politik bringt Leid und Not. Sie waren es, der trotz massivem Druck nicht bereit war, die Mittel der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe ausreichend zu erhöhen. Sie haben von uns erfahren, dass die Menschen, die wir in den Flüchtlingslagern zur syrischen Grenze versorgen, aufbrechen, wenn aus Armut Hunger wird. Sie und Ihre Amtskollegen sind dafür verantwortlich, dass die Menschen dort unterversorgt sind, dass sie nach Europa aufbrechen, um zu überleben“, wetterte Fenninger, der damit auch dem Lobbying einer entwicklungspolitischen Szene das Wort redet, die ebenfalls mit US-Stiftungen verbandelt ist. Selbstverständlich sind für Kriege diejenigen verantwortlich, die sie führen – aber das Wort „Krieg“ kommt bei den Willkommenswinkern höchstens in allgemeiner Form vor.

Frau Ministerin, es scheint kein Zufall zu sein, dass Fenninger derjenige war, der nicht am Karlsplatz, sondern vor dem Parlament sprach, denn besonders diese Worte klingen nach einem Drehbuch für den „regime change“: „Doch Depression über die herrschenden Bedingungen bringt uns nicht weiter. Empörung reicht nicht mehr aus. Der Empörung muss Handeln folgen. Das Ende der Willkommenskultur werden wir nicht von jenen ausrufen lassen, die nie Teil der Willkommens- und Schutzkultur gewesen sind. Die einzige Alternative zur unmenschlichen Politik der Nationalstaaten Europas sind wir, die Zivilgesellschaft. Viele von uns sind bereits aus dieser neoliberalen und ich-zentrierten Welt ausgebrochen. Die neue soziale Bewegung ist eine Kombination aus sozialer Aktion, aus sozialem Handeln, und politischem Protest. Wir haben neue Kooperationen aufgebaut.

Ich freue mich über all die Menschen, die mit uns, mit der Volkshilfe oder mit anderen NGOs zusammenarbeiten. Ich freue mich, dass es auch zu neuen Formen des Handelns gekommen ist. Train of Hope steht stellvertretend für viele Andere. Die neue Autonomie, selbstbestimmte Kooperativen sind Formen des Empowerments, sind Ausdruck einer Bürgerrechtsbewegung. Soziale und politische Aktionen verändern die Gesellschaft. Ich werde morgen wieder in Idomeni sein. Als Vertreter einer großen NGO ist es mir ein Anliegen, mit den neuen autonomen Gruppen zu kooperieren. Deshalb unterstützen wir bewusst jene Freiwilligen, die seit Monaten an der Grenze helfen. Unsere Kooperation ist etwas Neues. Sie hilft effizient und schnell, ist solidarisch und politisch.

Die HelferInnen vor Ort werden mit unseren Spenden ausgestattet, um Soforthilfe leisten zu können. Ich habe den größten Respekt vor diesen Menschen, die ihr Alltagsleben, ihre Jobs aufgegeben haben und einfach helfen, die nicht zuschauen, sondern handeln. Und ich habe großen Respekt vor euch, die ihr in der Hilfe und im politischen Engagement Solidarität lebt. Revolution will not be televised.“ Damit bezieht er sich auf den gescheiterten Putsch gegen Hugo Chavez 2002, der von erboster Bevölkerung gerettet wurde. Werden die Menschen in Österreich begreifen, und zwar rechtzeitig, dass hier Kräfte am Werk sind, die Staaten auflösen, zum Scheitern bringen wollen? Beachten Sie, Frau Ministerin, dass Fenninger ständig den Begriff „neu“ verwendet und „die“ Zivilgesellschaft“ der bisherigen staatlichen Ordnung gegenüberstellt – man kann also auch sagen, dass es um „Staats-Aufgabe statt Staatsaufgabe“ geht.

Dass ich die Form eines offenen Briefes wähle, Frau Ministerin, hat mit diesem offenen Brief an Sie zu tun. Er stammt von Maria Stern, die auch bei One Billion Rising gegen Gewalt an Frauen mitwirkt, eine diesmal übrigens komplett „transatlantisch“ umfunktionierte Kundgebung, die u.a. der erwähnte Frauenring mitveranstaltet hat. Sie bezieht sich auf den Umgang mit „Flüchtlingen“, auf „Ihre Entscheidung, unsere getätigten Spenden von den Fördergeldern der Hilfsorganisationen abzuziehen“ und den „offenen Brief von 80 KünstlerInnen, der mich über Ihre u. U. geplante Stationierung von Panzern an der Österreichischen Südgrenze informierte“ sowie „Ihre Androhung, in unseren Gemeinden das sogenannte ‚Community Policing‘ einzuführen (obwohl die Kriminalitätsrate erwiesenermaßen zurückging).“

Stern benutzt die Anschläge auf den Brüsseler Flughafen und die Metro als Vorwand dafür, nicht nur „refugees“ in Schutz zu nehmen, sondern auch gegen Überwachung aufzutreten. Angesichts der dichten Vernetzung von NGOs zu  vielerlei Themen und der Verbandelung dieser Szene mit US-Stiftungen sollte man sich wohl auch mal ansehen, wer wirklich gegen das Staatsschutzgesetz auftritt. Stern und andere meinen, „eine vernünftige Sozialpolitik“ sei „am Ehesten befähigt“,  „TerroristInnen den Nährboden zu entziehen“, was sie als komplett blauäugig entlarvt. Angesichts männlicher Täter, die mit noch so viel „vernünftiger Sozialpolitik“ (die wer finanzieren soll und für wie viele noch herbeigesehnte „Schutzsuchende“?) nicht von ihrem Weg abzubringen sind, kann man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn solche Ansichten verbreitet werden und Zuspruch finden.

Und dann geht es, wie bei Ablingers Erinnerungen an friedensbewegte Zeiten, auf die persönliche Ebene: „Für eine Niederösterreicherin, die zu einer Zeit geboren wurde, in der es keine nennenswerten politischen Umstürze oder unmittelbaren Bedrohungen in und um Österreich gab, muss es ungemein abenteuerlich sein, sich zum Epizentrum verbaler Drohungen und militanter Pläne zu machen.“ Anders als Sie, Frau Ministerin, und Ihr Regierungskollege Doskozil musste sich Frau Stern nie mit dem sicherheitspolitischen Umfeld Österreichs, mit internationalen Entwicklungen und deren Bedeutung für Österreich auseinandersetzen.

Stern sieht sich jedoch im Vergleich zu Ihnen als schicksalsgebeutelt: „Als Frau, die nicht das Glück hatte, in politisch sanft gepolsterter Naivität aufwachsen zu dürfen, da ich in Berlin hinter der Mauer geboren wurde, möchte ich Ihnen dringendst zu einem Geschichte-Crashkurs raten. Nicht nur die von Panzern geschützte Mauer zerriss meine Familie (und wird Familien zerreissen, die vor Krieg und Terror flüchten konnten oder eben nicht), nein, auch die Geheimpolizei, die ohne tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung niemals zu ihrer zersetzenden Macht gefunden hätte ( Konrad Kogler: ‚Jeder kann mitmachen‘): sie trennt Teile meiner Angehörigen bis auf den heutigen Tag, da war die Akteneinsicht nach 1989 gar nicht mehr nötig.“

Leben wir in Westsyrien, während „Schutzsuchende“ am Grenzzaun aus „Ostsyrien“ nach „Westsyrien“ wollen und alle bespitzelt werden, die Syrien vereinigen wollen? Ihnen wird vielleicht aufgefallen sein, dass zB die Grünen systematisch wegen Facebook-Postings Anzeigen erstatten; UserInnen bemerken auch, dass sie relativ rasch mit Unterstellungen politischer und persönlicher Art konfrontiert sind, wenn ihre Äußerungen nicht dem entsprechen, was WillkommenswinkerInnen zu glauben bereit sind. Warum wendet sich Stern an Sie und nicht an Angela Merkel, Joachim Gauck oder Anette Kahane?

Stern ist aber auf Sie fixiert: „Es ist mir gänzlich gleichgültig, wie dumm, kurzsichtig und fern ab vom Weltgeschehen Ihre Umgebung war, in der Sie aufwuchsen und sozialisiert wurden, Frau Mikl-Leitner: Sie haben nicht das historische Recht, Panzer an unsere Grenzen zu schicken und von Festungsmauern zu faseln. Und Sie haben nicht das Recht, in einem Rechtsstaat BürgerInnen aufeinander loszulassen.“ Sie spricht Ihnen und Minister Doskozil das Recht ab, verfassungsmässige Aufgaben wahrzunehmen, Grenzen zu sichern, damit der Staat nicht die Gebietshoheit über das eigene Staatsgebiet verliert, ergo seiner Souveränität verlustig geht und seine Existenz aufgibt.

„Sie entpuppen sich zunehmend zu einer Gefahr für Österreich. Treten Sie zurück“ fordert eine fanatistierte, aufgeputschte Künstlerin, die wahrscheinlich auch nicht verstehen kann, dass sich Regierungsmitglieder auf nüchterne Art mit dem aktuellen Geschehen auseinander setzen müssen. Jenes gute Herz, das AktivistInnen sich selbst gerne unterstellen, führt auf der politischen Ebene zu fatalen Fehlentscheidungen, die weit mehr Menschen Schaden zufügen können, als diese Leute ahnen.

Langsam wird aber diese Art Zivilgesellschaft zur Gefahr für Österreich, da man sich angesichts der aufgeheizten Stimmung nicht ausmalen mag, wozu derart aufgeputschte Leute noch imstande sind. Dass die grosse Mehrheit der Bevölkerung nichts mit so einer medial gehätschelten Zivilgesellschaft anfangen kann, ist ein Merkmal, das Österreich mit Staaten everbindet, in denen Soros und Co. den „regime change“ versucht oder bereits erfolgreich durchgeführt haben. Daher schliesse ich mit:

Halten Sie durch, Frau Ministerin!

Das Idomeni-Drehbuch

AktivistInnen aus Deutschland und Österreich spiegeln den in Idomeni Gestrandeten falsche Tatsachen vor, verleiten sie dazu, den reißenden Grenzfluss zu überqueren, in dem bereits Menschen ums Leben gekommen sind. Mit reichlich Medienpräsenz wird so Druck auf jene Regierungen ausgeübt, die Grenzen schliessen, doch die mazedonische Polizei hat Verhaftungen vorgenommen. Unter den Festgenommenen befindet sich eine Grüne aus Wien; die Partei schweigt vielsagend und hetzt weiter gegen die Regierung.

Zunächst war es „mysteriös“, woher jene Flugblätter kamen, die Anweisungen zum Überqueren der Grenze gaben; manche meinten, ein deutscher Politiker habe unterschrieben. (1) Die griechische Regierung forderte zuvor ebenfalls per Flugblatt dazu auf, das improvisierte Lager an der Grenze zu räumen und sich in vorbereitete Quartiere zu begeben. (2) Als mehrere Hundert die Grenze überquerten, schickte sie die mazedonische Polizei zurück, (3) die vor ein paar Wochen von „Schutzsuchenden“ attackiert wurde. Das Idomeni-Drehbuch weiterlesen

Pawlows Hunde und die Willkommenskultur

Reflexhafte Reaktionen gestalten politische Debatten und Auseinandersetzung in den sozialen Netzwerken zunehmend schwierig. Man meint in zwei Welten zu leben, wenn Gesetzestexte meist von juristischen Laien gegenteilig interpretiert werden, etwa wenn die einen meinen, es gäbe ein über allen anderen Rechten stehendes Recht auf Asyl. Wird auf Facebook zu Mainstream-Medien verlinkt, geschieht dies selten mit kritischer Vorbemerkung zur Natur der verwendeten Quelle. „Schreibtischmörder“ meinte ein User in Richtung Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) zu einem Kommentar von Stephan Schulmeister in der „Frankfurter Rundschau“ unter dem Titel „Die Schreibtischtäter aus Österreich“. (1)

„Was für ein guter Text! Da sitzt fast jeder Satz“, postete ein anderer User. Ein weiterer stellte auch gleich Vermutungen zu den Charaktereigenschaften des Ministers an: „Ein treffender Kommentar, mitten ins Problem. Herr Kurz würde auch seine Großmutter noch verkaufen wenns der Karriere dienen würde.“ Eine Userin, deren Bemerkung besonders platt war, weil sie sich auf Kurz‘ Haarschnitt bezog, wollte sich dann auch mit mir matchen, da ich wie andere UserInnen immer frage, wer was wo mit welcher Absicht veröffentlicht. Pawlows Hunde und die Willkommenskultur weiterlesen

Naivität kennt keine Obergrenze

Kritik an der Bundesregierung und an jenen MitbürgerInnen, die  nicht willkommen winken, folgt stets den gleichen Mustern. Da mischt sich allgemeine Politikerschelte mit Schuldkomplexen wegen der NS-Zeit und der wirtschaftlichen Ausbeutung des Südens mit dem Verklären aller zu „Schutzsuchenden“ und dem Ausblenden der Fluchtursache Krieg. Besteht man in einschlägigen Diskussionen darauf, dass „keine Obergrenze“ bedeutet, für die Auflösung des eigenen Staates zu sein, wird man als kalt, zynisch, unmenschlich, rechts und nationalistisch bezeichnet.

Dass hier Nationalstaat und Nationalismus verwechselt werden, bemerken instrumentalisierte Menschen nicht. Wie Oskar Lafontaine erklärt, ist der Nationalstaat jene Ebene, auf der sich z.B. Demokratie und Sozialstaat am besten regeln lassen, anderes passt auf die Ebene der Bundesländer oder der Gemeinden. Es ist daher „Unsinn“ zu behaupten, man dürfe nicht „zum Nationalstaat zurückkehren“; niemand sagt, man dürfe nicht zum Land oder zur Gemeinde zurück, weil da sofort klar wäre, dass dies eine absurde Formulierung ist. (1) Die refugee welcomers sind so brav auf Schiene, dass sie Links zu wichtigen Analysen wie jene des kanadischen Wirtschaftsprofessors Michel Chossudovsky zur Strategie des Pentagon als lästig und nicht zum Thema passend wahrnehmen. (2)

Er beschrieb im Oktober 2011, welche kühl kalkulierten Schritte gesetzt wurden und werden, um einen „ausgedehnten Krieg im Nahen Osten und in Zentralasien“  zu führen, der seit Mitte der 1990er Jahre auf dem Reißbrett geplant worden ist: „Als Teil dieses Szenarios eines ausgedehnten Krieges unternimmt die USA-NATO-Allianz eine militärische Kampagne gegen Syrien, und zwar unter einem durch die UNO geförderten ‚humanitären Mandat‘.“ Chossudovsky weist darauf hin, dass Eskalation „ein wesentlicher Teil der militärischen Agenda“ ist und die Destabilisierung von souveränen Staaten durch „Regimewechsel“ eng mit der militärischen Planung verbunden ist. All dies ist für die welcomers unangenehm, da sie lieber nicht wissen wollen, dass hinter Tausenden, die in Nachbarstaaten Zuflucht suchen, auch viele Tausende stehen, die getötet werden, es also „menschlich“ wäre, gegen Krieg aufzutreten. Naivität kennt keine Obergrenze weiterlesen

Von der Staatsaufgabe zur Staats-Aufgabe

Die österreichische Bundesregierung nimmt ihre Verantwortung wahr und wird deswegen von mehreren Seiten attackiert. Sieht man sich den Hintergrund jener an, die sich dabei an die Spitze setzen (und deren Argumente in sozialen Medien geteilt bzw. unterstützt werden), landet man rasch bei transatlantischen Vernetzungen. Diese wollen uns nach wie vor einreden, dass es „menschenrechtswidrig“ und „völkerrechtsverletzend“ sei, das eigene Land zu schützen.

Im Folgenden zeige ich ein paar Beispiele dafür, die diese Strategie veranschaulichen; etwa wenn in der „Zeit“ steht: „Machtmenschen und Überzeugungstäter: Der Politikwissenschaftler Vedran Dzihic über die Motive der österreichischen Flüchtlingspolitik“. (1) Im ersten Moment wird man, gerade als deutscher Leser oder als Leserin, an fundierte Informationen von einem Experten denken, der schliesslich vor Ort in Wien arbeitet. Doch Dzihics „Analyse“ besteht darin, niedrigste Motive zu unterstellen. Zum Beispiel, wenn es um die Linie der SPÖ geht: „Aber stellen Sie sich mal vor, ein SPÖ-Wähler hat sich am Westbahnhof oder an einer Grenze für Flüchtlinge engagiert. Ein paar Monate später soll er nun glücklich darüber sein, dass ein Zaun aufgestellt sowie die Verteidigungsgrenze für Österreich in den Balkan geschoben wird und man der griechischen Syriza eins auswischen will? Ein Sozialdemokrat kann nur verwirrt sein. Wenn aber das Ergebnis einer Politik Menschen verwirrt zurücklässt, dann ist das keine gute Politik.“

Natürlich wird ausgeblendet, dass Flüchtlinge an österreichischen Grenzen nur jene Menschen sind, die im Nachbarland Opfer politischer Verfolgung wurden oder auf der Flucht vor Kriegshandlungen in diesem Staat bei uns subsidiären Schutz bekommen können. Was den Westbahnhof betrifft, gab es keinen zwingenden Grund, Züge hier Halt machen zu lassen, die auf dem Weg nach Deutschland waren. Die private Westbahn hat der staatlichen ÖBB vergebens vorgeschlagen, es so zu halten, doch man wollte offenbar eine Inszenierung unterstützen. Ein Bahnhof mitten in Wien ist für instrumentalisierte HelferInnen natürlich ebenso eine weit bessere Plattform wie für Medien als überlastete Orte an der Grenze.

Die „Zeit“ fragt  den Experten auch: „Erkennen Sie Motive bei den einzelnen Akteuren?“ Und er liefert Gewünschtes: „Bei Sebastian Kurz ist es der Wille zur Macht, das ist per se nichts Schlechtes. Es ist ja nur noch eine Frage der Zeit, wann Kurz die Spitze der Volkspartei übernimmt. Was wir aber nicht wissen: Reicht seine politische Erfahrung aus, um eine substanzielle, fundamentale Strategie nicht nur zu entwickeln, sondern auch durchzuziehen? Ob in seinem Kopf bereits andere Koalitionsformen herumschwirren und in welcher Position er sich dort sieht, das kann keiner sagen.“ Keine Sekunde scheint Dzihic in Erwägung zu ziehen, dass der Außenminister schlicht seinen Job macht und in einer ernsten Lage an die Zukunft des eigenen Landes denkt.

„Und die Innenministerin?“, will die „Zeit“ wissen: „Johanna Mikl-Leitner hat keine langfristige Perspektive in der Bundes-ÖVP, sie handelt aus Überzeugung. Sie glaubt wirklich daran, dass es eine Schande ist, dass Berlin so über Wien herzieht. Denn Österreich habe ja in der Flüchtlingskrise so viel getan.“ Dzihic begibt sich wieder auf die Ebene unterstellter niederer Motive und übernimmt die Mainstream-Darstellung, dass „Berlin“ (in Wahrheit in Verletzung des Grundgesetzes und der Souveränität von Österreich und anderen Staaten) korrekt handelt und sich Österreich zu fügen hat. Es ist übrigens bezeichnend, dass er von einer „Verteidigungsgrenze für Österreich“ spricht, die sich auf den Balkan verschoben habe. Damit deutet er an, dass es längst auch um eine Frage der Landesverteidigung geht, also bewusst ist, dass die Regierung die territoriale Integrität Österreichs sichern muss, wenn Schengen tot ist und die EU am Scheitern, und die Regierungen anderer Staaten ähnlich handeln.

Doch dieses verfassungskonforme Verhalten, das unter Beweis stellt, dass Regierungen ihre Verantwortung wahrnehmen, muss desavouiert werden. Wer sich ansieht, welche Annahmen über die Beweggründe von SpitzenpolitikerInnen in Medien, sozialen Medien und bei vermeintlichen ExpertInnen kolportiert werden, erkennt ein permanent reproduziertes einheitliches Bild. Warum Dzihic hier mit von der Partie ist, erklärt seine Biografie: „Dr. Vedran Dzihic ist Senior Researcher am oiip und Lektor an der Universität Wien. Er ist weiters non-resident Senior Fellow am Center for Transatlantic Relations, School of Advanced International Studies, John Hopkins University, Washington D.C.“ (2)

Man findet gerade auch bei einem Balkanexperten immer wieder Bezüge zu George Soros und den Open Society Foundations; dies ist ebenso nicht zu vermeiden, wenn es um Migration und Asyl geht, da diese Themen in der transatlantischen Strategie dazu benutzt werden, uns das Beseitigen aller Unterschiede zwischen StaatsbürgerInnen und Nicht-StaatsbürgerInnen abzuverlangen. Das Ziel ist also die Auflösung von Staatlichkeit, indem der Staat bis zur Unkenntlichkeit geschwächt und durch Zuzug überfordert wird; einen Vorgeschmack davon haben wir mit dem Andrang letztes Jahr bekommen, der korrekt als illegale Masseneinwanderung bezeichnet werden muss. Dzihic nahm beispielsweise daran teil: „The Vienna Policy Conference is an annual convening bringing together civil society, media, academia, policy makers and political thinkers to debate the most pressing issues facing Europe. It takes place in Vienna and is organized by the Open Society Foundations and ERSTE Foundation.“ (3)

Über Experten wie Dzihic wird staatliches Handeln als solches ebenso attackiert wie die polemisch dargestellten staatlichen AkteurInnen: „Failing debates, failing democracy“ war letzten Oktober das Thema der Konferenz, mit diesem Beitrag von Dzihic: „Abuses of state power and the progressive erosion of democratic constitutionalism“. (4) Es fragt sich, was unter „failing debates“ verstanden wird, wenn der aufoktroyierte Kurs transatlantisch sein muss, also jedwedes politische Agieren daran gemessen wird, wieweit es sich dem beugt, was auch durch das „zivilgesellschaftliche“ Einmahnen eines Diskurses bzw. vehementer Kritik an „der“ Politik forciert wird. Neben Vertretern der Open Society Foundations von George Soros nahmen u.a. Kilian Kleinschmidt (Flüchtlingsbeauftragter der Regierung) und Wolfgang Petritsch an der Konferenz teil. Kleinschmidt tritt auch bei einer von der Rockefeller-Foundation unterstützten Tagung in New York auf (5) und Petritsch ist Präsident der Austrian Marschall Plan Stiftung und wie Manager der Erste Bank bei der „zivilgesellschaftlichen“ Plattform Respekt.net aktiv, deren Engagement ausschliesslich „Flüchtlingen“ gilt. Kleinschmidt war Teil jener geballten Ladung an TransatlantikerInnen, mit der Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) vor einigen Wochen bei „Im Zentrum“ diskutierte. (6) Petritsch nahm an der Präsentation des von Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger herausgegebenen Buches „Voices for Refugees“ teil; (7) Fenninger ist voll auf Kurs gebracht, wie man an Presseaussendungen und bei Facebook erkennen kann.

„Das Unvorstellbare wird  zur Realität“ postete er etwa am 18. Februar 2016 zu einem nachgemachten Filmplakat („Die 13 Schlagbäume“), das Kurz, Mikl-Leitner und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil unterstellt, „die erbarmungslose Zertrümmerung der Menschenrechte“ in Europa zu betreiben, (8) wenn sie die Gebietshoheit über Österreich wahren, also einer völkerrechtlichen Verpflichtung nachkommen (weil Österreich sonst kein souveräner Staat ist), die zugleich als Recht jedes Staates gilt. Freilich nennt es  die transatlantisch verblendete Volkshilfe nicht so, sondern bringt „sie machen die Grenzübergänge dicht und niemand kommt mehr durch“ mit der „erbarmungslosen Zertrümmerung der Menschenrechte in Europa“ in Verbindung. Natürlich wird Österreich nicht abgeriegelt, sondern kehrt zu geltendem Recht zurück, das mit Massenandrang, Medienpropaganda und instrumentalisierter „Zivilgesellschaft“ letztes Jahr ausgehebelt wurde.

Fenninger posiert mit Yanis Varoufakis oder Konstantin Wecker und postet dazu: „Dialog mit Konstantin Wecker. Wie können wir einen Rückfall in die 1930er Jahre verhindern? Flüchtlinge werden europaweit als Feindbild konstruiert. Verteilungsungerechtigkeit wie unmittelbar vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges, gepaart mit Millionen Arbeitslosen und Armutsbetroffenen. Nur Utopien der Empathie sind das einzig Realistische. Wir geben nicht auf. Es braucht eine soziale Bewegung aller empathiefähigen und solidarischen Menschen um ein rechtes, faschistoides Europa zu verhindern.“ (9) Wahrscheinlich ist ihm nicht bewusst, dass er hier ein ganzes Set an ständig wiederkehrender Propaganda, die man auch den Äusserungen vieler anderer entnehmen kann, ablaufen lässt. Immer geht es um die NS-Zeit, immer wird die Regierung explizit oder implizit  abgekanzelt und einer scheinbar moralisch höherstehenden „Zivilgesellschaft“ gegenüber gestellt, der alle nur denkbaren positiven Eigenschaften zugeschrieben werden.

Nachdem ich versucht habe, mit Fenninger und seinen Fans wenigstens auf Facebook in den Dialog zu treten (auf persönlicher Ebene verweigern sie dies konsequent), blockierte er mich schliesslich, sodass ich auf Angriffe auf  mich auf seiner Pinnwand nicht mehr reagieren konnte. Er bleibt jedoch auf seinem Trip, wie man am 3. März sehen kann: „‚Die Menschen werden mit Polizeigewalt aufgehalten werden müssen.‘- Minister Kurz!!!! An jedem Tag steigert sich die Inhumnaität im Denken und Handeln. Die Dosis des menschenverachtenden Giftes wird erhöht, mit dem Ziel soziales Empfinden, Denken und Handeln zu schwächen. Diese Außenpolitik ist menschenverachtend und kann den Tod, von Menschen die vor Krieg und Terror fliehen zur Folge haben.“ (10) Fenninger vergisst, dass die Aufgabe der Volkshilfe ist, sich um in Not geratene Menschen in  Österreich zu kümmern, statt illegale Masseneinwanderung zu ermöglichen, die unser aller Untergang ist.

Er verwechselt aggressive Männer, die sich gewaltsam Zutritt zu fremden Staaten verschaffen wollen, mit armen Flüchtlingen (Flüchtlinge befinden sich in der Nachbarschaft jener Staaten, in denen sie politisch verfolgt wurden bzw. wo sie subsidiären Schutz vor Kampfhandlungen suchen; nicht aber an der griechisch-mazedonischen Grenze!). Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, Fenninger zu sprechen, wenn man von seiner edlen humanitären Mission nicht überzeugt ist; er blockiert und entfreundet zudem jene Menschen auf Facebook, die nicht in den Chor der Claquere einstimmen. Dabei geht es keineswegs um Untergriffiges, sondern um Fakten und darum, dass ich und andere schlicht Desinformationen richtig stellen. Ich wollte den nie erreichbaren Volkshilfe-Chef schliesslich in seinem Büro in Wien aufsuchen, doch es hieß, er sei auf dem Weg nach Griechenland (um weiter Propaganda gegen die Bundesregierung zu machen, wie ich es nenne).

Mit dem Tod von Menschen, die vor von den USA angezettelten Kriegen und „regime changes“ in Nachbarländer fliehen, aber nicht auf der Flucht sind, wenn sie in Griechenland stranden, erpressen auch die Grünen die Bundesregierung. Dabei tut sich besonders „Menschenrechtssprecherin“ Alev Korun hervor, die bislang nicht registriert hat, dass Menschenrechte auch für Einheimische zu gelten haben und bisweilen verletzt werden. Von Korun kommt stereotypes „die Regierung hat Verantwortung für Tote im Mittelmeer“, wenn die Regierung (die keine Kriege führt und niemanden destabilisiert) Verantwortung für Österreich wahrnimmt. (11) Auf der Webseite der Grünen geht es beim Thema „Menschenrechte“ nahezu ausschliesslich um „Flüchtlinge“ und MigrantInnen. (12) Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man es als Politsatire einordnen, dass Korun und ihre Kollegin Tanja Windbüchler den Außenpolitischen Rat wegen der „neuen aggressiven Außenpolitik“ Österreichs einberufen: „Es ist ein Akt der Inhumanität, dass die Bundesregierung ganz bewusst mit dem Leben unzähliger Menschen spielt, die vor Krieg und gewaltsamen Tod fliehen.“ (13)

Die Bundesregierung nimmt ihre Verantwortung für Österreich wahr, während die Grünen sich zu Handlangern jener Kräfte machen, die mit der Destabilisierung unserer Heimat und anderer Staaten die EU destabilisieren wollen. Während Korun und andere Vertreterinnen grüner „Frauenpower“ die Gebetsmühle in einfacher Form anwerfen, kommt es beim Ex-EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber etwas eloquenter, jedoch mit der gleichen Botschaft: „‚Griechenland agiert wie ein Reisebüro‘ (BK Werner Faymann), weil es sich weigert, Flüchtlinge gegen das Völkerrecht, gegen europäisches Recht, gegen seine eigene Verfassung, unter Verhöhnung jeder Humanität durch Kriegsschiffe auf offenem Meer abzudrängen, sie ohne Gelegenheit Asyl zu beantragen, ohne rechtsstaatliches Verfahren zurück zu schicken, auf sie zu schießen oder sie einfach ersaufen zu lassen.
Eine derart vulgäre Beschimpfung muss sich ein Land gefallen lassen, das in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit sieben Jahrzehnten und einer humanitären Krise in den letzten Jahren an die zwei Millionen Menschen gerettet hat, das Tag für Tag und Nacht für Nacht 3000 Flüchtlinge, darunter hunderte Frauen und Kinder, aus dem Meer fischt, reanimiert, vor Unterkühlung rettet, aufnimmt, verpflegt, bekleidet, schützt und medizinisch versorgt. Ein Land, das jeden Tag mit den Ertrunkenen auch die Schande Europas begraben muss. Derweilen schwadroniert ein 28jähriger ‚Außenminister‘, unbeleckt von jeglicher außenpolitischen und sonstigen Erfahrung, perfide von ‚einer komfortablen Lage Griechenlands‘.“ (14)

Das stets wiederkehrende Muster macht Österreich für Kriege und „regime changes“ verantwortlich und negiert, dass von Einwanderung, nicht von Flucht die Rede sein muss, wenn Menschen nach Griechenland kommen. Hinweise auf die hohen Militärausgaben Griechenland und Unterstützung der EU für die Aufnahme von AsylwerberInnen werden beiseite gewischt. Wie immer muss mit der Zeit vor mehr als  70 Jahren  gewunken werden, als ob alle Menschen in Österreich dadurch zu Nazis werden, dass sie sich zu Verfassung und Gesetzen bekennen. Das Durchbrechen der Grenzen erfordert eben auch fünfte Kolonnen im Land selbst, da Medienpropaganda mit den Bildern aggressiver Männer, von instrumentalisierten Kindern und von Männern, die sich auf Eisenbahnschienen legen, nicht ausreichen. Diese Szenen, die nichts mit dem Verhalten tatsächlicher Flüchtlinge  gemeinsam haben, die froh und dankbar darüber sind, in Sicherheit zu sein, erinnern an 2015 etwa an der ungarischen Grenze. Desinformationen über die Situation in Ungarn wurden auch mithilfe von Leuten in Österreich verbreitet, die vor KZ-Vergleichen nicht zurückschreckten. (15)

Wenn wir uns daran erinnern, dass sowohl in Libyen als auch in der Ukraine die Sicherheitskräfte angewiesen waren, sich ruhig zu verhalten, ihnen bzw. der Regierung aber dennoch Schüsse von Snipern in die Menge angelastet wurden, ist klar, wie sich ein „regime change“-Szenario entwickeln kann. (16) Dass „Flüchtlingshelfer“ Bolzenschneider verteilen, um illegale Grenzübertritte zu  ermöglichen, (17) passt ebenso dazu wie das Erfinden eines toten Syrers in Berlin, das wohl Protest anheizen sollte. (18) Zurück zu Voggenhuber, dessen Posting mehr als 1300 Mal „gelikt“ und mehr als 700 Mal geteilt wurde: er schreibt weiters, dass Griechenland mit seinen „riesigen“ und „hoffnungslos  überfüllten“ „Flüchtlingslagern“ nun „durch eine Konspiration der österreichischen Regierung mit den Balkanstaaten zu einem einzigen Flüchtlingslager gemacht werden“ soll. (14) Offenbar ist die von Voggenhuber, den Grünen und „der“ Zivilgesellschaft verfolgte Agenda die Umwandlung Österreichs und der Balkanstaaten zu  dem, was Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil als „Asyl-Warteraum“ bezeichnet. (19)

Durch die „Argumentation“ eines langjährigen, auf die Verfassung und die Gesetze der Republik Österreich verteidigten Abgeordneten zieht sich die Anschuldigung an die Regierung, Recht zu brechen und auch Griechenland dazu zwingen zu wollen, „das Völkerrecht, die europäische Grundrechtecharta, die Genfer Flüchtlingskonvention zu brechen. Um eines der ärmsten Länder Europas zu zwingen, sich an einem humanitären Verbrechen historischen Ausmaßes zu beteiligen und sich daran mitschuldig zu machen.“ Wieder schwingt mit, dass „wir“ aus „unserer“ Verantwortung für die Gräuel der Nazis doch gefälligst bereit sein sollen, unsere staatliche Existenz aufzugeben.

„Herr Bundeskanzler Faymann, Ihre Regierung handelt unverantwortlich, menschenrechtswidrig, verfassungswidrig, nationalistisch und anti-europäisch. Sie betreibt bewusst eine Politik der Abschreckung. Sie erklärt Flüchtlinge zu ‚Migranten‘,“ behauptet Voggenhuber, der ausblenden muss, dass sich die Regierung nicht mehr dazu nötigen lässt, Migranten als Flüchtlinge zu bezeichnen. „Ihre Regierung spaltet die eigene Gesellschaft, intrigiert gegen die Europäische Union, spielt Regierungen gegen einander aus, beschädigt das Ansehen Österreichs, bringt seine Nachbarn gegen sich auf, erpresst Griechenland und betreibt die Spaltung Europas“, geht der Sermon weiter, bei dem viele nicht nachvollziehen können, warum die EU von Voggenhuber angesichts ihres Versagens verteidigt wird. Doch die Chimäre der Grünen wird auch vom „unabhängigen“ Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen vertreten, der sich eine Europa regierende EU-Kommission und Staats- und Regierungschefs in der Statistenrolle vorstellt, die Eigenstaatlichkeit sowieso am liebsten abschaffen will.

Was angebliche „Völkerrechtsbrüche“ betrifft, hat ein Staat das Recht, aber auch die Pflicht, die Gebietshoheit über sein Staatsgebiet zu wahren. Staatsrechtlich definiert sich ein Staat durch Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgrenzen; fällt eines dieser Elemente weg, hört der Staat auf zu existieren. Es gibt auch kein über allen anderen Rechten stehendes Recht auf Asyl,  sondern dieses wir abgewogen gegen Sozialstaat, Rechtsstaatlichkeit, öffentliche Ordnung und Sicherheit etc. Auch die Genfer Flüchtlingskonvention und der Lissabon-Vertrag sehen vor, dass sich kein Staat unzumutbar belastet – selbst wenn also zu 100% und nicht de facto keine politisch Verfolgten gekommen wären, hat man das Recht, stopp zu sagen. (20)

„30.000 Schutzsuchende stecken in Griechenland fest, während Österreich die Obergrenze einführt. Von den berühmten EU-Schlagworten ‚Gemeinsamkeit‘ und ‚europäische Lösung‘ keine Spur“, heisst es bei FM4, einem Sender des ORF für jüngere Zielgruppen, der wie Radio Free Europe von heute anmutet. „Flüchtlinge in Überlebensnot“ ist der Titel eines Textes auf der FM4-Seite: „In Griechenland spielen sich täglich dramatische Szenen ab. Schutzsuchende suchen nach irgendeiner Möglichkeit, Mitteleuropa zu erreichen, nachdem Österreich beschlossen hat, die Obergrenze einzuführen. Die EU bereitet einen Notfallplan vor.“ Und wir lesen zu einem Foto von Mikl-Leitner und Doskozil: „Die aktuelle österreichische Antwort ist die beschämendste: man behandelt die Flüchtlinge eben noch schlechter, als Verschubmasse in einem Machtspiel, und schiebt den schwarzen Peter denen zu, die ihn auch in der Finanzkrise schon gehabt haben: den Griechen. Die faseln ja auch immer irgendwas von Gemeinsamkeit und europäischer Lösung, und damit kann Europa außerhalb von Wahlkämpfen und Preisverleihungen halt nicht wirklich was anfangen.“ (21)

In der Sendung „Auf Laut“ am 2. März 2016 von 21 bis 22 Uhr war jemand von Ärzte ohne Grenzen zu Gast, der über Tränengas, Stacheldrahtverletzungen und Traumatisierung durch die Behandlung in Griechenland sprach und eine „Kettenreaktion der Menschlichkeit“ forderte mit Angela Merkel als Vorbild. Die Sendungsmoderation unterstellt der Bundesregierung, für Chaos und Unruhen an jener Route verantwortlich zu sein, die  irreführend als Fluchtroute bezeichnet wird. „Menschlichkeit“, „jeder hat Menschenwürde“ usw. kaschieren, dass es kein Recht auf Asyl in einem Land freier Wahl gibt, sondern politisch Verfolgte ins jeweilige Nachbarland fliehen können; wer x Länder durchquert, ist kein Flüchtling; außerdem ist Krieg kein Asylgrund (und wer Kriege anzettelt, wird natürlich auch  ausgeblendet). „Internationales Recht ist einzuhalten, also gegen Grenzen“ behauptet der Moderator desinformierend, denn Österreich hält internationales Recht ein (GFK).

Wie bestellt wirkt der Anruf eines „enttäuschten Sozialdemokraten“ in der Sendung, der Mikl-Leitners „Anti-Asyl-Kampagne“ (Aufklärung über Lügen, die u.a. in Afghanistan verbreitet werden) „grauslich“ findet und der Doskozil kritisiert, weil das Heer Grenzen sichern soll (was dessen Aufgabe laut Verfassung ist). Der Gründer von MSF, Bernard Kouchner, gilt als Erfinder der „humanitären Intervention“; die Organisation ist  eine jener „front groups“, die den Weg zu Militärinterventionen und „regime changes“ ebnen und es ist daher bezeichnend, dass sie daran mitwirkt, Druck auf Österreich zu machen und die Bundesregierung für alles verantwortlich macht, was wem auch immer passiert, der meint, er habe ein Recht, sich auf den Weg  zu uns zu machen. (22)

Auf der Webseite der Soros-Universität Budapest, an der u.a. der Regierungsbasher Anton Pelinka lehrt, (23) finden wir diese Meldung: „More than 600 Central European University students from more than 70 countries will receive their Master’s or doctoral degrees this Thursday, June 14, (2012) at the University’s 21st graduation ceremony. They join a body of more than 10,000 CEU alumni who are beginning to distinguish themselves as the next generation of leaders and scholars in this region and beyond. Humanitarian and co-founder of Doctors Without Borders and Doctors of the World Bernard Koucher will deliver the commencement address. During the ceremony, the President of the Open Society Foundations Aryeh Neier will be presented with the Central European University Open Society Prize for his many contributions to human rights. CEU President and Rector John Shattuck will give the laudatio and CEU Founder and Honorary Chairman George Soros will award the prize.“ (24)

Der Name Ayreh Neier ist auch mit Human Rights Watch verbunden, einer ebenso wie Amnesty und Medecins Sans Frontiers von Soros unterstützten Organisation. (25) Zu Kouchner bemerkt Wikipedia: „Kouchner is a well-known pro-European. He supported the ratification of the Lisbon Treaty when it was threaten to be rejected by the Irish in referendum. Recently, he co-signed the George Soros call for a strengthening of the European prerogatives as an answer to the eurozone crisis.“ (26) Dieser Eintrag ist zwar schon ein paar Jahre alt; es fragt sich aber, ob Kouchner, Soros und Co. wie Van der Bellen für eine regierende EU-Kommission und eine Statistenrolle Mitgliedstaaten sind, verbunden mit einem vom Präsidentschaftskandidaten geforderten Nachfolgevertrag des Lissabon-Vertrags.

Man kann nicht einmal einen harmlos scheinenden Link zu einer neuen Sendung mit KabarettistInnen auf Facebook kommentieren oder teilen, weil auch hier ein wenig Recherche notwendig ist. Denn die Redaktion von Dossier.at ist dafür zuständig, (27) entsprechend peinliche oder / und skurrile Geschichten aus Österreich aufzutun, die für das Format „Bist du deppert“ auf Puls 4 taugen. „Spott und Häme für Oberwarts Spital“ berichtete dann die „BVZ“ und zitiert Kritik, wonach Landesrat Norbert Darabos der Sendung wegen eine „Lachnummer“ sei. (28) Dossier ist Mitglied im Global Investigative Journalists Network, das von den Open Society Foundations unterstützt wird. (29) Es geht um zweierlei: Zum einen wird der Eindruck vermittelt, alles Österreichische sei peinlich, skurril, lächerlich, absurd; zum anderen geht es gegen Personen, die keine Transatlantiker sind und die sich der Zerstörung von Staaten widersetzen, die im Gegenteil Eigenständigkeit auch regional fördern. (30)

Wie sich der eingangs zitierte Vedran Dzihic dieser Agenda widmet (als einer von vielen „ExpertInnen“, die von Tagung zu Tagung und Veröffentlichung zu Veröfflichung schwirren und unser Denken über Politik prägen sollen), konnte man auch bei  einer Diskussion zu „Kroatien nach den Wahlen“ sehen. Wie er die Kontrahenten  beschrieb, erinnert an seine Annahmen  über Kurz und Mikl-Leitner: „Es gäbe in den Großparteien keine Leadership, stellt Dzihic fest: Zoran Milanović, Spitzenkandidat der SozialdemokratInnen und Premierminister, ‚ist vom Ego getrieben und zeigt politischen Größenwahn‘, er schlägt nach allen Seiten um sich; HDZ-Chef Tomislav Karamarko ist zwar ruhiger in seinem Auftreten, ‚befindet sich jedoch in einem Vakuum und ist eine Übergangslösung mit kleiner Halbwertszeit‘.“

Dzihic hob sich mit seiner Polemik von anderen TeilnehmerInnen ab, sodass ich ihn nur in Maßen zitierte: „Bei der Flüchtlingsproblematik spielt Kroatien als Mitglied der EU eine Rolle, das nicht zu Schengen gehört; am Balkan ist es ein Schlüsselstaat, der ‚am längeren Hebel sitzt‘, wie Vedran Dzihic es nennt. Zudem muss Kroatien mit jedem weiteren EU-Erweiterungsschritt einverstanden sein und diesen unterstützen, wobei es um Serbien und Bosnien-Herzegowina geht. Leider wurde in der Flüchtlingskrise auch viel Porzellan zwischen den Balkanstaaten zerschlagen, obwohl Staaten wie Kroatien und Serbien temporär Menschen aufnehmen werden müssen. Hier geht es, so Dzihic, aber auch um „europäisches Unvermögen“ und um ‚affektorientierte Politik‘ mit Emotionen, die sich entladen. Adelheid Wölfl (Der Standard) ergänzt, dass sich die Beziehungen zwischen den Staaten durch ’nationalistische Tendenzen‘ verschlechterten, was bis zur Blockade an der Grenze zu Serbien und damit schon in Richtung wirtschaftlicher Schaden ging.“

Wieder also das Unterstellen negativer Motive, die Erfüllung der Aufgaben einer Regierung muss „nationalistisch“ sein und hat etwas mit dem „Ego“ von PolitikerInnen zu tun. Während der österreichische Abgeordnete Nikolaus Berlakovich Verständnis hatte und davon sprach, dass die Balkanstaaten einen „Dominoeffekt“ bei nicht akkordierten Grenzschließungen fürchten, musste Dzihic eins draufsetzen und behaupten, dass jene Menschen, die täglich zu mehreren tausend über die Grenze kommen, „entsprechend der Genfer Konvention Anrecht auf Schutz haben“ und daher den Winter über auf dem Balkan bleiben werden. Wer in Griechenland gelandet ist, der ist jedoch kein Flüchtling, wie Berlakovichs Parteikollege Minister Kurz jetzt sehr zur Empörung instrumentalisierter Zivilgesellschafter sagt.

(1) http://www.zeit.de/2016/11/fluechtlingspolitik-oesterreich-vedran-dzihic
(2) http://www.oiip.ac.at/index.php?id=15 – bei diesem Projekt des Roten Kreuzes, um „Fremde  zu Freunden“ zu machen, gibt  es eine ausführliche Biografie, die zeigt, wie omnipräsent dieser Transatlantiker ist: http://www.projektxchange.at/unsere-botschafter/vedran-dzihic_116/
(3) https://www.viennapolicyconference.org/
(4) https://www.viennapolicyconference.org/session/break-out-sessions-on-failing-debates-failing-democracy/
(5) http://nytcitiesfortomorrow.com/conferences/cities-for-tomorrow-2016#speakers/kilian-kleinschmidt  – zu Rockefeller, Carnegie, Council on Foreign Relations und Soros siehe http://www.theartofannihilation.com/portfolio/avaaz-imperialist-pimps-of-militarism-protectors-of-the-oligarchy-trusted-facilitators-of-war-part-i-section-ii/
(6) https://www.youtube.com/watch?v=EzBu4byQ5BE
(7) http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20151207_OTS0094/mittwoch-volkshilfe-residenz-verlag-praesentieren-neues-buch-voices-for-refugees
(8) https://www.facebook.com/erich.fenninger/posts/1153332738010811
(9) https://www.facebook.com/erich.fenninger/posts/1150830094927742
(10) https://www.facebook.com/erich.fenninger/posts/1161653067178778
(11) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/11/die-gruenen-und-die-fluechtlingskrise/
(12) https://www.gruene.at/themen/menschen-grundrechte
(13) https://www.gruene.at/themen/aussenpolitik/aggressiver-kurs-der-regierung-aussenpolitischen-rat-einberufen
(14) https://www.facebook.com/johannes.voggenhuber/posts/1033778893369533
(15) http://news.yahoo.com/video-shows-refugees-fed-animals-pen-hungary-camp-071444828.html – „Like Guantanamo in Europe“ und http://news.nationalpost.com/tag/klaus-kufner Police feed refugees ‘like animals in a pen’ in disturbing video shot at Hungarian centre und http://www.dasbiber.at/blog/fluechtlinge-roeszke-das-sind-konzentrationslager
(16) http://davidstockmanscontracorner.com/the-warfare-state-at-work-regime-change-from-libya-to-ukraine/ und http://www.spiked-online.com/spikedplus/article/ukraine-this-isnt-a-revolution-its-regime-change und http://www.globalresearch.ca/we-re-going-to-take-out-7-countries-in-5-years-iraq-syria-lebanon-libya-somalia-sudan-iran/5166 und http://www.globalresearch.ca/how-neocons-destabilized-europe-the-prescription-of-endless-regime-change-now-spreads-chaos-in-europe/5474654
(17) http://www.krone.at/Welt/Grenzzaun_Asyl-Lobby_verteilt_Bolzenschneider-Neues_Service-Story-498610
(18) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/01/31/das-helfersyndrom-und-der-erfundene-tote/ – ausserdem http://www.krone.at/Welt/Inszenierter_Sturm_auf_Mazedoniens_Grenzzaun-Kinder_vorgeschoben-Story-498410 und http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/fluechtlingshelfer-unter-druck-der-mann-der-den-toten-vom-lageso-erfand/12899008.html und https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/04/soziale-medien-und-propaganda/
(19) http://www.kleinezeitung.at/s/politik/aussenpolitik/4935755/Fluchtlinge_Geheimdienst-rechnet-mit-Massenansturm-auf-Osterreich und https://alexandrabader.wordpress.com/2016/03/01/regime-change-in-oesterreich/
(20) siehe Hans Werner Sinn: http://www.welt.de/wirtschaft/article152864656/Es-ist-Aufgabe-der-Kanzlerin-Staatsgebiet-zu-schuetzen.html Ulrich Battis (Rechtswissenschafter): http://www.nwzonline.de/interview/ich-verstehe_a_6,0,2862605044.html und Rupert Scholz, Verfassungsrechtler und Ex-Verteidigungsminister: https://www.youtube.com/watch?v=F0mdC-kdLf4 und http://kurier.at/politik/inland/justizminister-brandstetter-reagiert-auf-eu-ruege-zur-obergrenze/182.555.733
(21) https://www.facebook.com/radioFM4/?ref=br_rs  und http://fm4.orf.at/stories/1767934 und http://fm4.orf.at/stories/1767958/
(22) „Kosovo’s Kouchner, Inventor Of ‚Humanitarian Interventionism‘ To Monitor Sri Lanka“: http://www.asiantribune.com/index.php?q=node/3830
(23) hier wird auf ihn Bezug genommen: https://gehoertgebloggt.wordpress.com/2016/03/01/die-realdemokraten/
(24) http://www.ceu.edu/article/2012-06-11/co-founder-doctors-without-borders-bernard-kouchner-speak-ceus-21st-graduation
(25) https://thewallwillfall.wordpress.com/2016/01/23/george-soros-anti-syria-campaign-impresario/ und http://www.wrongkindofgreen.org/tag/medecins-sans-frontiersdoctors-without-borders/ und http://landdestroyer.blogspot.co.at/2011/09/soros-funded-hrw-awards-soros-funded.html
(26) https://en.wikipedia.org/wiki/Bernard_Kouchner – auch interessant: http://www.doctorswithoutborders.org/recommended-reading „The Crisis of Global Capitalism: Open Society Endangered by George Soros, Geoof Shandler.“ und https://jhaines6.wordpress.com/2014/11/24/wow-a-reader-helps-to-expose-the-red-cross-oxfam-doctors-without-borders-and-more-my-deepest-thanks-for-providing-us-this-information-j/
(27) https://www.dossier.at/blog/bist-du-deppert-die-zweite-staffel-der-news-comedy-startet-auf-puls-4/
(28) http://www.bvz.at/nachrichten/bgld/politik-bildung/Bist-du-deppert-Spott-und-Haeme-fuer-Oberwarts-Spital;art79578,716458
(29) http://gijn.org/sponsors-and-supporters/ und http://gijn.org/member/page/5/
(30) am Beispiel der SPÖ Burgenland: https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/05/warum-wird-verteidigungsminister-doskozil-kritisiert/
(31) https://alexandrabader.wordpress.com/2015/11/12/nach-der-wahl-in-kroatien/Die österreichische Bundesregierung nimmt ihre Verantwortung wahr und wird deswegen von mehreren Seiten attackiert. Sieht man sich den Hintergrund jener an, die sich dabei an die Spitze setzen (und deren Argumente in sozialen Medien geteilt bzw. unterstützt werden), landet man rasch bei transatlantischen Vernetzungen. Diese wollen uns nach wie vor einreden, dass es „menschenrechtswidrig“ und „völkerrechtsverletzend“ sei, das eigene Land zu schützen.

Im Folgenden zeige ich ein paar Beispiele dafür, die diese Strategie veranschaulichen; etwa wenn in der „Zeit“ steht: „Machtmenschen und Überzeugungstäter: Der Politikwissenschaftler Vedran Dzihic über die Motive der österreichischen Flüchtlingspolitik“. (1) Im ersten Moment wird man, gerade als deutscher Leser oder als Leserin, an fundierte Informationen von einem Experten denken, der schliesslich vor Ort in Wien arbeitet. Doch Dzihics „Analyse“ besteht darin, niedrigste Motive zu unterstellen. Zum Beispiel, wenn es um die Linie der SPÖ geht: „Aber stellen Sie sich mal vor, ein SPÖ-Wähler hat sich am Westbahnhof oder an einer Grenze für Flüchtlinge engagiert. Ein paar Monate später soll er nun glücklich darüber sein, dass ein Zaun aufgestellt sowie die Verteidigungsgrenze für Österreich in den Balkan geschoben wird und man der griechischen Syriza eins auswischen will? Ein Sozialdemokrat kann nur verwirrt sein. Wenn aber das Ergebnis einer Politik Menschen verwirrt zurücklässt, dann ist das keine gute Politik.“

Natürlich wird ausgeblendet, dass Flüchtlinge an österreichischen Grenzen nur jene Menschen sind, die im Nachbarland Opfer politischer Verfolgung wurden oder auf der Flucht vor Kriegshandlungen in diesem Staat bei uns subsidiären Schutz bekommen können. Was den Westbahnhof betrifft, gab es keinen zwingenden Grund, Züge hier Halt machen zu lassen, die auf dem Weg nach Deutschland waren. Die private Westbahn hat der staatlichen ÖBB vergebens vorgeschlagen, es so zu halten, doch man wollte offenbar eine Inszenierung unterstützen. Ein Bahnhof mitten in Wien ist für instrumentalisierte HelferInnen natürlich ebenso eine weit bessere Plattform wie für Medien als überlastete Orte an der Grenze.

Die „Zeit“ fragt  den Experten auch: „Erkennen Sie Motive bei den einzelnen Akteuren?“ Und er liefert Gewünschtes: „Bei Sebastian Kurz ist es der Wille zur Macht, das ist per se nichts Schlechtes. Es ist ja nur noch eine Frage der Zeit, wann Kurz die Spitze der Volkspartei übernimmt. Was wir aber nicht wissen: Reicht seine politische Erfahrung aus, um eine substanzielle, fundamentale Strategie nicht nur zu entwickeln, sondern auch durchzuziehen? Ob in seinem Kopf bereits andere Koalitionsformen herumschwirren und in welcher Position er sich dort sieht, das kann keiner sagen.“ Keine Sekunde scheint Dzihic in Erwägung zu ziehen, dass der Außenminister schlicht seinen Job macht und in einer ernsten Lage an die Zukunft des eigenen Landes denkt.

„Und die Innenministerin?“, will die „Zeit“ wissen: „Johanna Mikl-Leitner hat keine langfristige Perspektive in der Bundes-ÖVP, sie handelt aus Überzeugung. Sie glaubt wirklich daran, dass es eine Schande ist, dass Berlin so über Wien herzieht. Denn Österreich habe ja in der Flüchtlingskrise so viel getan.“ Dzihic begibt sich wieder auf die Ebene unterstellter niederer Motive und übernimmt die Mainstream-Darstellung, dass „Berlin“ (in Wahrheit in Verletzung des Grundgesetzes und der Souveränität von Österreich und anderen Staaten) korrekt handelt und sich Österreich zu fügen hat. Es ist übrigens bezeichnend, dass er von einer „Verteidigungsgrenze für Österreich“ spricht, die sich auf den Balkan verschoben habe. Damit deutet er an, dass es längst auch um eine Frage der Landesverteidigung geht, also bewusst ist, dass die Regierung die territoriale Integrität Österreichs sichern muss, wenn Schengen tot ist und die EU am Scheitern, und die Regierungen anderer Staaten ähnlich handeln.

Doch dieses verfassungskonforme Verhalten, das unter Beweis stellt, dass Regierungen ihre Verantwortung wahrnehmen, muss desavouiert werden. Wer sich ansieht, welche Annahmen über die Beweggründe von SpitzenpolitikerInnen in Medien, sozialen Medien und bei vermeintlichen ExpertInnen kolportiert werden, ergibt sich ein permanent reproduziertes einheitliches Bild. Warum Dzihic hier mit von der Partie ist, erklärt seine Biografie: „Dr. Vedran Dzihic ist Senior Researcher am oiip und Lektor an der Universität Wien. Er ist weiters non-resident Senior Fellow am Center for Transatlantic Relations, School of Advanced International Studies, John Hopkins University, Washington D.C.“ (2)

Man findet gerade auch bei einem Balkanexperten immer wieder Bezüge zu George Soros und den Open Society Foundations; dies ist ebenso nicht zu vermeiden, wenn es um Migration und Asyl geht, da diese Themen in der transatlantischen Strategie dazu benutzt werden, uns das Beseitigen aller Unterschiede zwischen StaatsbürgerInnen und Nicht-StaatsbürgerInnen abzuverlangen. Das Ziel ist also die Auflösung von Staatlichkeit, indem der Staat bis zur Unkenntlichkeit geschwächt und durch Zuzug überfordert wird; einen Vorgeschmack davon haben wir mit dem Andrang letztes Jahr bekommen, der korrekt als illegale Masseneinwanderung bezeichnet werden muss. Dzihic nahm beispielsweise daran teil: „The Vienna Policy Conference is an annual convening bringing together civil society, media, academia, policy makers and political thinkers to debate the most pressing issues facing Europe. It takes place in Vienna and is organized by the Open Society Foundations and ERSTE Foundation.“ (3)

Über Experten wie Dzihic wird staatliches Handeln als solches ebenso attackiert wie die polemisch dargestellten staatlichen AkteurInnen: „Failing debates, failing democracy“ war letzten Oktober das Thema der Konferenz, mit diesem Beitrag von Dzihic: „Abuses of state power and the progressive erosion of democratic constitutionalism“. (4) Es fragt sich, was unter „failing debates“ verstanden wird, wenn der aufoktroyierte Kurs transatlantisch sein muss, also jedwedes politische Agieren daran gemessen wird, wieweit es sich dem beugt, was auch durch das „zivilgesellschaftliche“ Einnahmen eines Diskurses bzw. vehementer Kritik an „der“ Politik forciert wird. Neben Vertretern der Open Society Foundations von George Soros nahmen u.a. Kilian Kleinschmidt (Flüchtlingsbeauftragter der Regierung) und Wolfgang Petritsch an der Konferenz teil. Kleinschmidt tritt auch bei einer von der Rockefeller-Foundation unterstützten Tagung in New York auf (5) und Petritsch ist Präsident der Austrian Marschall Plan Stiftung und wie Manager der Erste Bank bei der „zivilgesellschaftlichen“ Plattform Respekt.net aktiv, deren Engagement ausschliesslich „Flüchtlingen“ gilt. Kleinschmidt war Teil jener geballten Ladung an TransatlantikerInnen, mit der Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) vor einigen Wochen bei „Im Zentrum“ diskutierte. (6) Petritsch nahm an der Präsentation des von Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger herausgegebenen Buches „Voices for Refugees“ teil; (7) Fenninger ist voll auf Kurs gebracht, wie man an Presseaussendungen und bei Facebook erkennen kann.

„Das Unvorstellbare wird  zur Realität“ postete er etwa am 18. Februar 2016 zu einem nachgemachten Filmplakat („Die 13 Schlagbäume“), das Kurz, Mikl-Leitner und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil unterstellt, „die erbarmungslose Zertrümmerung der Menschenrechte“ in Europa zu betreiben, (8) wenn sie die Gebietshoheit über Österreich wahren, also einer völkerrechtlichen Verpflichtung nachkommen (weil Österreich sonst kein souveräner Staat ist), die zugleich als Recht jedes Staates gilt. Freilich nennt es  die transatlantisch verblendete Volkshilfe nicht so, sondern bringt „sie machen die Grenzübergänge dicht und niemand kommt mehr durch“ mit der „erbarmungslosen Zertrümmerung der Menschenrechte in Europa“ in Verbindung. Natürlich wird Österreich nicht abgeriegelt, sondern kehrt zu geltendem Recht zurück, das mit Massenandrang, Medienpropaganda und instrumentalisierter „Zivilgesellschaft“ letztes Jahr ausgehebelt wurde.

Fenninger posiert mit Yanis Varoufakis oder Konstantin Wecker und postet dazu: „Dialog mit Konstantin Wecker. Wie können wir einen Rückfall in die 1930er Jahre verhindern? Flüchtlinge werden europaweit als Feindbild konstruiert. Verteilungsungerechtigkeit wie unmittelbar vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges, gepaart mit Millionen Arbeitslosen und Armutsbetroffenen. Nur Utopien der Empathie sind das einzig Realistische. Wir geben nicht auf. Es braucht eine soziale Bewegung aller empathiefähigen und solidarischen Menschen um ein rechtes, faschistoides Europa zu verhindern.“ (9) Wahrscheinlich ist ihm nicht bewusst, dass er hier ein ganzes Set an ständig wiederkehrender Propaganda, die man auch den Äusserungen vieler anderer entnehmen kann, ablaufen lässt. Immer geht es um die NS-Zeit, immer wird die Regierung explitit oder implizit  abgekanzelt und einer scheinbar moralisch höherstehenden „Zivilgesellschaft“ gegenüber gestellt, der alle nur denkbaren positiven Eigenschaften zugeschrieben werden.

Nachdem ich versucht habe, mit Fenninger und seinen Fans wenigstens auf Facebook in den Dialog zu treten (auf persönlicher Ebene verweigern sie dies konsequent), blockierte er mich schliesslich, sodass ich auf Angriffe auf  mich auf seiner Pinnwand nicht mehr reagieren konnte. Er bleibt jedoch auf seinem Trip, wie man am 3. März sehen kann: „‚Die Menschen werden mit Polizeigewalt aufgehalten werden müssen.‘- Minister Kurz!!!! An jedem Tag steigert sich die Inhumnaität im Denken und Handeln. Die Dosis des menschenverachtenden Giftes wird erhöht, mit dem Ziel soziales Empfinden, Denken und Handeln zu schwächen. Diese Außenpolitik ist menschenverachtend und kann den Tod, von Menschen die vor Krieg und Terror fliehen zur Folge haben.“ (10) Fenninger vergisst, dass die Aufgabe der Volkshilfe ist, sich um in Not geratene Menschen in  Österreich zu kümmern, statt illegale Masseneinwanderung zu ermöglichen, die unser aller Untergang ist.

Er verwechselt aggressive Männer, die sich gewaltsam Zutritt zu fremden Staaten verschaffen wollen, mit armen Flüchtlingen (Flüchtlinge befinden sich in der Nachbarschaft jener Staaten, in denen sie politisch verfolgt wurden bzw. wo sie subsidiären Schutz vor Kampfhandlungen suchen; nicht aber an der griechisch-mazedonischen Grenze!). Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, Fenninger zu sprechen, wenn man von seiner edlen humanitären Mission nicht überzeugt ist; er blockiert und entfreundet zudem jene Menschen auf Facebook, die nicht in den Chor der Claquere einstimmen. Dabei geht es keineswegs um Untergriffiges, sondern um Fakten und darum, dass ich und andere schlicht Desinformationen richtig stellen. Ich wollte den nie erreichbaren Volkshilfe-Chef schliesslich in seinem Büro in Wien aufsuchen, doch es hieß, er sei auf dem Weg nach Griechenland (um weiter Propaganda gegen die Bundesregierung zu machen, wie ich es nenne).

Mit dem Tod von Menschen, die vor von den USA angezettelten Kriegen und „regime changes“ in Nachbarländer fliehen, aber nicht auf der Flucht sind, wenn sie in Griechenland stranden, erpressen auch die Grünen die Bundesregierung. Dabei tut sich besonders „Menschenrechtssprecherin“ Alev Korun hervor, die bislang nicht registriert hat, dass Menschenrechte auch für Einheimische zu gelten haben und bisweilen verletzt werden. Von Korun kommt stereotypes „die Regierung hat Verantwortung für Tote im Mittelmeer“, wenn die Regierung (die keine Kriege führt und niemanden destabilisiert) Verantwortung für Österreich wahrnimmt. (11) Auf der Webseite der Grünen geht es beim Thema „Menschenrechte“ nahezu ausschliesslich um „Flüchtlinge“ und MigrantInnen. (12) Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man es als Politsatire einordnen, dass Korun und ihre Kollegin Tanja Windbüchler den Außenpolitischen Rat wegen der „neuen aggressiven Außenpolitik“ Österreichs einberufen: „Es ist ein Akt der Inhumanität, dass die Bundesregierung ganz bewusst mit dem Leben unzähliger Menschen spielt, die vor Krieg und gewaltsamen Tod fliehen.“ (13)

Die Bundesregierung nimmt ihre Verantwortung für Österreich wahr, während die Grünen sich zu Handlangern jener Kräfte machen, die mit der Destabilisierung unserer Heimat und anderer Staaten die EU destabilisieren wollen. Während Korun und andere Vertreterinnen grüner „Frauenpower“ die Gebetsmühle in einfacher Form anwerfen, kommt es beim Ex-EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber etwas eloquenter, jedoch mit der gleichen Botschaft: „‚Griechenland agiert wie ein Reisebüro‘ (BK Werner Faymann), weil es sich weigert, Flüchtlinge gegen das Völkerrecht, gegen europäisches Recht, gegen seine eigene Verfassung, unter Verhöhnung jeder Humanität durch Kriegsschiffe auf offenem Meer abzudrängen, sie ohne Gelegenheit Asyl zu beantragen, ohne rechtsstaatliches Verfahren zurück zu schicken, auf sie zu schießen oder sie einfach ersaufen zu lassen.
Eine derart vulgäre Beschimpfung muss sich ein Land gefallen lassen, das in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit sieben Jahrzehnten und einer humanitären Krise in den letzten Jahren an die zwei Millionen Menschen gerettet hat, das Tag für Tag und Nacht für Nacht 3000 Flüchtlinge, darunter hunderte Frauen und Kinder, aus dem Meer fischt, reanimiert, vor Unterkühlung rettet, aufnimmt, verpflegt, bekleidet, schützt und medizinisch versorgt. Ein Land, das jeden Tag mit den Ertrunkenen auch die Schande Europas begraben muss. Derweilen schwadroniert ein 28jähriger ‚Außenminister‘, unbeleckt von jeglicher außenpolitischen und sonstigen Erfahrung, perfide von ‚einer komfortablen Lage Griechenlands‘.“ (14)

Das stets wiederkehrende Muster macht Österreich für Kriege und „regime changes“ verantwortlich und negiert, dass von Einwanderung, nicht von Flucht die Rede sein muss, wenn Menschen nach Griechenland kommen. Hinweise auf die hohen Militärausgaben Griechenland und Unterstützung der EU für die Aufnahme von AsylwerberInnen werden beiseite gewischt. Wie immer muss mit der Zeit vor mehr als  70 Jahren  gewunken werden, als ob alle Menschen in Österreich dadurch zu Nazis werden, dass sie sich zu Verfassung und Gesetzen bekennen. Das Durchbrechen der Grenzen erfordert eben auch fünfte Kolonnen im Land selbst, da Medienpropaganda mit den Bildern aggressiver Männer, von instrumentalisierten Kindern und von Männern, die sich auf Eisenbahnschienen legen, nicht ausreichen. Diese Szenen, die nichts mit dem Verhalten tatsächlicher Flüchtlinge  gemeinsam haben, die froh und dankbar darüber sind, in Sicherheit zu sein, erinnern an 2015 etwa an der ungarischen Grenze. Desinformationen über die Situation in Ungarn wurden auch mithilfe von Leuten in Österreich verbreitet, die vor KZ-Vergleichen nicht zurückschreckten. (15)

Wenn wir uns daran erinnern, dass sowohl in Libyen als auch in der Ukraine die Sicherheitskräfte angewiesen waren, sich ruhig zu verhalten, ihnen bzw. der Regierung aber dennoch Schüsse von Snipern in die Menge angelastet wurden, ist klar, wie sich ein „regime change“-Szenario entwickeln kann. (16) Dass „Flüchtlingshelfer“ Bolzenschneider verteilen, um illegale Grenzübertritte zu  ermöglichen, (17) passt ebenso dazu wie das Erfinden eines toten Syrers in Berlin, das wohl Protest anheizen sollte. (18) Zurück zu Voggenhuber, dessen Posting mehr als 1300 Mal „gelikt“ und mehr als 700 Mal geteilt wurde: er schreibt weiters, dass Griechenland mit seinen „riesigen“ und „hoffnungslos  überfüllten“ „Flüchtlingslagern“ nun „durch eine Konspiration der österreichischen Regierung mit den Balkanstaaten zu einem einzigen Flüchtlingslager gemacht werden“ soll. (14) Offenbar ist die von Voggenhuber, den Grünen und „der“ Zivilgesellschaft verfolgte Agenda die Umwandlung Österreichs und der Balkanstaaten zu  dem, was Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil als „Asyl-Warteraum bezeichnet. (19)

Durch die „Argumentation“ eines langjährigen, auf die Verfassung und die Gesetze der Republik Österreich verteidigten Abgeordneten zieht sich die  Anschuldiugung an die Regierung, Recht zu brechen und auch Griechenland dazu zwingen zu wollen, „das Völkerrecht, die europäische Grundrechtecharta, die Genfer Flüchtlingskonvention zu brechen. Um eines der ärmsten Länder Europas zu zwingen, sich an einem humanitären Verbrechen historischen Ausmaßes zu beteiligen und sich daran mitschuldig zu machen.“ Wieder schwingt mit, dass „wir“ aus „unserer“ Verantwortung für die Gräuel der Nazis doch gefälligst bereit sein sollen, unsere staatliche Existenz aufzugeben.

„Herr Bundeskanzler Faymann, Ihre Regierung handelt unverantwortlich, menschenrechtswidrig, verfassungswidrig, nationalistisch und anti-europäisch. Sie betreibt bewusst eine Politik der Abschreckung. Sie erklärt Flüchtlinge zu ‚Migranten‘,“ behauptet Voggenhuber, der ausblenden muss, dass sich die Regierung nicht mehr dazu nötigen lässt, Migranten als Flüchtlinge zu bezeichnen. „Ihre Regierung spaltet die eigene Gesellschaft, intrigiert gegen die Europäische Union, spielt Regierungen gegen einander aus, beschädigt das Ansehen Österreichs, bringt seine Nachbarn gegen sich auf, erpresst Griechenland und betreibt die Spaltung Europas“, geht der Sermon weiter, bei dem viele nicht nachvollziehen können, warum die EU von Voggenhuber angesichts ihres Versagens verteidigt wird. Doch die Chimäre der Grünen wird auch vom „unabhängigen“ Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen vertreten, der sich eine Europa regierende EU-Kommission und Staats- und Regierungschefs in der Statistenrolle vorstellt, die Eigenstaatlichkeit sowieso am liebsten abschaffen will.

Was angebliche „Völkerrechtsbrüche“ betrifft, hat ein Staat das Recht, aber auch die Pflicht, die Gebietshoheit über sein Staatsgebiet zu wahren. Staatsrechtlich definiert sich ein Staat durch Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgrenzen; fällt eines dieser Elemente weg, hört der Staat auf zu existieren. Es gibt auch kein über allen anderen Rechten stehendes Recht auf Asyl,  sondern dieses wir abgewogen gegen Sozialstaat, Rechtsstaatlichkeit, öffentliche Ordnung und Sicherheit etc. Auch die Genfer Flüchtlingskonvention und der Lissabon-Vertrag sehen vor, dass sich kein Staat unzumutbar belastet – selbst wenn also zu 100% und nicht de facto keine politisch Verfolgten gekommen wären, hat man das Recht, stopp zu sagen. (20)

„30.000 Schutzsuchende stecken in Griechenland fest, während Österreich die Obergrenze einführt. Von den berühmten EU-Schlagworten ‚Gemeinsamkeit‘ und ‚europäische Lösung‘ keine Spur“, heisst es bei FM4, einem Sender des ORF für jüngere Zielgruppen, der wie Radio Free Europe von heute anmutet. „Flüchtlinge in Überlebensnot“ ist der Titel eines Textes auf der FM4-Seite: „In Griechenland spielen sich täglich dramatische Szenen ab. Schutzsuchende suchen nach irgendeiner Möglichkeit, Mitteleuropa zu erreichen, nachdem Österreich beschlossen hat, die Obergrenze einzuführen. Die EU bereitet einen Notfallplan vor.“ Und wir lesen zu einem Foto von Mikl-Leitner und Doskozil: „Die aktuelle österreichische Antwort ist die beschämendste: man behandelt die Flüchtlinge eben noch schlechter, als Verschubmasse in einem Machtspiel, und schiebt den schwarzen Peter denen zu, die ihn auch in der Finanzkrise schon gehabt haben: den Griechen. Die faseln ja auch immer irgendwas von Gemeinsamkeit und europäischer Lösung, und damit kann Europa außerhalb von Wahlkämpfen und Preisverleihungen halt nicht wirklich was anfangen.“ (21)

In der Sendung „Auf Laut“ am 2. März 2016 von 21 bis 22 Uhr war jemand von Ärzte ohne Grenzen zu Gast, der über Tränengas, Stacheldrahtverletzungen und Traumatisierung durch die Behandlung in Griechenland sprach und eine „Kettenreaktion der Menschlichkeit“ forderte mit Angela Merkel als Vorbild. Die Sendungsmoderation unterstellt der Bundesregierung, für Chaos und Unruhen an jener Route verantwortlich zu sein, die  irreführend als Fluchtroute bezeichnet wird. „Menschlichkeit“, „jeder hat Menschenwürde“ usw. kaschieren, dass es kein Recht auf Asyl in einem Land freier Wahl gibt, sondern politisch Verfolgte ins jeweilige Nachbarland fliehen können; wer x Länder durchquert, ist kein Flüchtling; außerdem ist Krieg kein Asylgrund (und wer Kriege anzettelt, wird natürlich auch  ausgeblendet). „Internationales Recht ist einzuhalten, also gegen Grenzen“ behauptet der Moderator desinformierend, denn Österreich hält internationales Recht ein (GFK).

Wie bestellt wirkt der Anruf eines „enttäuschten Sozialdemokraten“ in der Sendung, der Mikl-Leitners „Anti-Asyl-Kampagne“ (Aufklärung über Lügen, die u.a. in Afghanistan verbreitet werden) „grauslich“ findet und der Doskozil kritisiert, weil das Heer Grenzen sichern soll (was dessen Aufgabe laut Verfassung ist). Der Gründer von MSF, Bernard Kouchner, gilt als Erfinder der „humanitären Intervention“; die Organisation ist  eine jener „front groups“, die den Weg zu Militärinterventionen und „regime changes“ ebnen und es ist daher bezeichnend, dass sie daran mitwirkt, Druck auf Österreich zu machen und die Bundesregierung für alles verantwortlich macht, was wem auch immer passiert, der meint, er habe ein Recht, sich auf den Weg  zu uns zu machen. (22)

Auf der Webseite der Soros-Universität Budapest, an der u.a. der Regierungsbasher Anton Pelinka lehrt, (23) finden wir diese Meldung: „Zu Soros und Ärzte ohne Grenzen siehe etwa Link der Soros-Universität Budapest: „More than 600 Central European University students from more than 70 countries will receive their Master’s or doctoral degrees this Thursday, June 14, (2012) at the University’s 21st graduation ceremony. They join a body of more than 10,000 CEU alumni who are beginning to distinguish themselves as the next generation of leaders and scholars in this region and beyond. Humanitarian and co-founder of Doctors Without Borders and Doctors of the World Bernard Koucher will deliver the commencement address. During the ceremony, the President of the Open Society Foundations Aryeh Neier will be presented with the Central European University Open Society Prize for his many contributions to human rights. CEU President and Rector John Shattuck will give the laudatio and CEU Founder and Honorary Chairman George Soros will award the prize.“ (24)

Der Name Ayreh Neier ist auch mit Human Rights Watch verbunden, einer ebenso wie Amnesty und Medecins Sans Frontiers von Soros unterstützten Organisation. (25) Zu Kouchner bemerkt Wikipedia: „Kouchner is a well-known pro-European. He supported the ratification of the Lisbon Treaty when it was threaten to be rejected by the Irish in referendum. Recently, he co-signed the George Soros call for a strengthening of the European prerogatives as an answer to the eurozone crisis.“ (26) Dieser Eintrag ist zwar schon ein paar Jahre alt; es fragt sich aber, ob Kouchner, Soros und Co. wie Van der Bellen für eine regierende EU-Kommission und eine Statistenrolle Mitgliedstaaten sind, verbunden mit einem vom Präsidentschaftskandidaten geforderten Nachfolgevertrag des Lissabon-Vertrags.

Man kann nicht einmal einen harmlos scheinenden Link zu einer neuen Sendung mit KabarettistInnen auf Facebook kommentieren oder teilen, weil auch hier ein wenig Recherche notwendig ist. Denn die Redaktion von Dossier.at ist dafür zuständig, (27) entsprechend peinliche oder / und skurrile Geschichten aus Österreich aufzutun, die für das Format „Bist du deppert“ auf Puls 4 taugen. „Spott und Häme für Oberwarts Spital“ berichtete dann die „BVZ“ und zitiert Kritik, wonach Landesrat Norbert Darabos de Sendung wegen eine „Lachnummer“ sei. (28) Dossier ist Mitglied im Global Investigative Journalists Network, das von den Open Society Foundations unterstützt wird. (29) Es geht um zweierlei: Zum einen wird der Eindruck vermittelt, alles Österreichische sei peinlich, skurril, lächerlich, absurd; zum anderen geht es gegen Personen, die keine Transatlantiker sind und die sich der Zerstörung von Staaten widersetzen, die im Gegenteil Eigenständigkeit auch regional fördern. (30)

Wie sich der eingangs zitierte Vedran Dzihic dieser Agenda widmet (als einer von vielen „ExpertInnen“, die von Tagung zu Tagung und Veröffentlichung zu Veröfflichung schwirren und unser Denken über Politik prägen sollen), konnte man auch bei  einer Diskussion zu „Kroatien nach den Wahlen“ sehen. Wie er die Kontrahenten  beschrieb, erinnert an seine Annahmen  über Kurz und Mikl-Leitner: „Es gäbe in den Großparteien keine Leadership, stellt Dzihic fest: Zoran Milanović, Spitzenkandidat der SozialdemokratInnen und Premierminister, ‚ist vom Ego getrieben und zeigt politischen Größenwahn‘, er schlägt nach allen Seiten um sich; HDZ-Chef Tomislav Karamarko ist zwar ruhiger in seinem Auftreten, ‚befindet sich jedoch in einem Vakuum und ist eine Übergangslösung mit kleiner Halbwertszeit‘.“

Dzihic hob sich mit seiner Polemik von anderen TeilnehmerInnen ab, sodass ich ihn nur in Maßen zitierte: „Bei der Flüchtlingsproblematik spielt Kroatien als Mitglied der EU eine Rolle, das nicht zu Schengen gehört; am Balkan ist es ein Schlüsselstaat, der ‚am längeren Hebel sitzt‘, wie Vedran Dzihic es nennt. Zudem muss Kroatien mit jedem weiteren EU-Erweiterungsschritt einverstanden sein und diesen unterstützen, wobei es um Serbien und Bosnien-Herzegowina geht. Leider wurde in der Flüchtlingskrise auch viel Porzellan zwischen den Balkanstaaten zerschlagen, obwohl Staaten wie Kroatien und Serbien temporär Menschen aufnehmen werden müssen. Hier geht es, so Dzihic, aber auch um „europäisches Unvermögen“ und um ‚affektorientierte Politik‘ mit Emotionen, die sich entladen. Adelheid Wölfl (Der Standard) ergänzt, dass sich die Beziehungen zwischen den Staaten durch ’nationalistische Tendenzen‘ verschlechterten, was bis zur Blockade an der Grenze zu Serbien und damit schon in Richtung wirtschaftlicher Schaden ging.“

Wieder also das Unterstellen negativer Motive, die Erfüllung der Aufgaben einer Regierung muss „nationalistisch“ sein und hat etwas mit dem „Ego“ von PolitikerInnen zu tun. Während der österreichische Abgeordnete Nikolaus Berlakovich Verständnis hatte und davon sprach, dass die Balkanstaaten einen „Dominoeffekt“ bei nicht akkordierten Grenzschließungen fürchten, musste Dzihic eins draufsetzen und behaupten, dass jene Menschen, die täglich zu mehreren tausend über die Grenze kommen,
„entsprechend der Genfer Konvention Anrecht auf Schutz haben“ und daher den Winter über auf dem Balkan bleiben werden. Wer in Griechenland gelandet ist, der ist jedoch kein Flüchtling, wie Berlakovichs Parteikollege Minister Kurz jetzt sehr zur Empörung instrumentalisierter Zivilgesellschafter sagt.

(1) http://www.zeit.de/2016/11/fluechtlingspolitik-oesterreich-vedran-dzihic
(2) http://www.oiip.ac.at/index.php?id=15 – bei diesem Projekt des Roten Kreuzes, um „Fremde  zu Freunden“ zu machen, gibt  es eine ausführliche Biografie, die zeigt, wie omnipräsent dieser Transatlantiker ist: http://www.projektxchange.at/unsere-botschafter/vedran-dzihic_116/
(3) https://www.viennapolicyconference.org/
(4) https://www.viennapolicyconference.org/session/break-out-sessions-on-failing-debates-failing-democracy/
(5) http://nytcitiesfortomorrow.com/conferences/cities-for-tomorrow-2016#speakers/kilian-kleinschmidt  – zu Rockefeller, Carnegie, Council on Foreign Relations und Soros siehe http://www.theartofannihilation.com/portfolio/avaaz-imperialist-pimps-of-militarism-protectors-of-the-oligarchy-trusted-facilitators-of-war-part-i-section-ii/
(6) https://www.youtube.com/watch?v=EzBu4byQ5BE
(7) http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20151207_OTS0094/mittwoch-volkshilfe-residenz-verlag-praesentieren-neues-buch-voices-for-refugees
(8) https://www.facebook.com/erich.fenninger/posts/1153332738010811
(9) https://www.facebook.com/erich.fenninger/posts/1150830094927742
(10) https://www.facebook.com/erich.fenninger/posts/1161653067178778
(11) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/11/die-gruenen-und-die-fluechtlingskrise/
(12) https://www.gruene.at/themen/menschen-grundrechte
(13) https://www.gruene.at/themen/aussenpolitik/aggressiver-kurs-der-regierung-aussenpolitischen-rat-einberufen
(14) https://www.facebook.com/johannes.voggenhuber/posts/1033778893369533
(15) http://news.yahoo.com/video-shows-refugees-fed-animals-pen-hungary-camp-071444828.html – „Like Guantanamo in Europe“ und http://news.nationalpost.com/tag/klaus-kufner Police feed refugees ‘like animals in a pen’ in disturbing video shot at Hungarian centre und http://www.dasbiber.at/blog/fluechtlinge-roeszke-das-sind-konzentrationslager
(16) http://davidstockmanscontracorner.com/the-warfare-state-at-work-regime-change-from-libya-to-ukraine/ und http://www.spiked-online.com/spikedplus/article/ukraine-this-isnt-a-revolution-its-regime-change und http://www.globalresearch.ca/we-re-going-to-take-out-7-countries-in-5-years-iraq-syria-lebanon-libya-somalia-sudan-iran/5166 und http://www.globalresearch.ca/how-neocons-destabilized-europe-the-prescription-of-endless-regime-change-now-spreads-chaos-in-europe/5474654
(17) http://www.krone.at/Welt/Grenzzaun_Asyl-Lobby_verteilt_Bolzenschneider-Neues_Service-Story-498610
(18) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/01/31/das-helfersyndrom-und-der-erfundene-tote/ – ausserdem http://www.krone.at/Welt/Inszenierter_Sturm_auf_Mazedoniens_Grenzzaun-Kinder_vorgeschoben-Story-498410 und http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/fluechtlingshelfer-unter-druck-der-mann-der-den-toten-vom-lageso-erfand/12899008.html und https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/04/soziale-medien-und-propaganda/
(19) http://www.kleinezeitung.at/s/politik/aussenpolitik/4935755/Fluchtlinge_Geheimdienst-rechnet-mit-Massenansturm-auf-Osterreich und https://alexandrabader.wordpress.com/2016/03/01/regime-change-in-oesterreich/
(20) siehe Hans Werner Sinn: http://www.welt.de/wirtschaft/article152864656/Es-ist-Aufgabe-der-Kanzlerin-Staatsgebiet-zu-schuetzen.html Ulrich Battis (Rechtswissenschafter): http://www.nwzonline.de/interview/ich-verstehe_a_6,0,2862605044.html und Rupert Scholz, Verfassungsrechtler und Ex-Verteidigungsminister: https://www.youtube.com/watch?v=F0mdC-kdLf4 und http://kurier.at/politik/inland/justizminister-brandstetter-reagiert-auf-eu-ruege-zur-obergrenze/182.555.733
(21) https://www.facebook.com/radioFM4/?ref=br_rs  und http://fm4.orf.at/stories/1767934 und http://fm4.orf.at/stories/1767958/
(22) „Kosovo’s Kouchner, Inventor Of ‚Humanitarian Interventionism‘ To Monitor Sri Lanka“: http://www.asiantribune.com/index.php?q=node/3830
(23) hier wird auf ihn Bezug genommen: https://gehoertgebloggt.wordpress.com/2016/03/01/die-realdemokraten/
(24) http://www.ceu.edu/article/2012-06-11/co-founder-doctors-without-borders-bernard-kouchner-speak-ceus-21st-graduation
(25) https://thewallwillfall.wordpress.com/2016/01/23/george-soros-anti-syria-campaign-impresario/ und http://www.wrongkindofgreen.org/tag/medecins-sans-frontiersdoctors-without-borders/ und http://landdestroyer.blogspot.co.at/2011/09/soros-funded-hrw-awards-soros-funded.html und zu Amnesty: https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/23/amnesty-oesterreich-zur-fluechtlingskrise/

(26) https://en.wikipedia.org/wiki/Bernard_Kouchner – auch interessant: http://www.doctorswithoutborders.org/recommended-reading „The Crisis of Global Capitalism: Open Society Endangered by George Soros, Geof Shandler.“ und https://jhaines6.wordpress.com/2014/11/24/wow-a-reader-helps-to-expose-the-red-cross-oxfam-doctors-without-borders-and-more-my-deepest-thanks-for-providing-us-this-information-j/
(27) https://www.dossier.at/blog/bist-du-deppert-die-zweite-staffel-der-news-comedy-startet-auf-puls-4/
(28) http://www.bvz.at/nachrichten/bgld/politik-bildung/Bist-du-deppert-Spott-und-Haeme-fuer-Oberwarts-Spital;art79578,716458
(29) http://gijn.org/sponsors-and-supporters/ und http://gijn.org/member/page/5/
(30) am Beispiel der SPÖ Burgenland: https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/05/warum-wird-verteidigungsminister-doskozil-kritisiert/
(31) https://alexandrabader.wordpress.com/2015/11/12/nach-der-wahl-in-kroatien/

Regime Change in Österreich?

Das Heeresnachrichtenamt befürchtet, dass Österreich zum „Asylwarteraum“ für eine halbe Millionen Menschen wird und lässt eine Analyse an Medien durchsickern. Zum Kandidaten der refugee welcomers bei der Bundespräsidentenwahl dürfte der Grüne Alexander Van der Bellen werden, der bereits zu erkennen gegeben hat, dass er nicht jede Regierung angeloben würde. Steht also – in Verbindung mit weiterem Andrang in die EU – ein „regime change“ in Österreich ins Haus?

Auf den höchst ungewöhnlichen Schritt, eine nachrichtendienstliche Analyse (deren Adressat die Bundesregierung ist), Medien zuzuspielen, wies ich auf Facebook zunächst mit einem Link zur „Kronen Zeitung“ hin. (1) „Ach geh, die Kronen Zeitung“ war die reflexartige Reaktion der welcomer, die gar nicht registrierten, dass auch andere Zeitungen berichteten und zudem Faksimiles aus dem Bericht abgebildet waren. Manche verstanden es als Angstmache, was unterstreicht, dass sie sich selbst nicht möglichst umfassend informieren. Dabei klingt die Warnung des Nachrichtenamts für das Bundesheer und sein Umfeld absolut plausibel und bestätigt Schlussfolgerungen, die der oder die eine oder andere bereits selbst gezogen hat.

Bedenkt man, dass welcomer manchmal auch vor Ort sind, um sich kritisierte Grenzsicherungsmaßnahmen anzusehen, aber unbeirrbar auf ihrer rosaroten Brille bestehen, fragt man sich, ob sie je mit einem Soldaten oder einem Polizisten gesprochen haben. Aber wahrscheinlich werden diese Berufsgruppen ohnehin den jeweiligen MinisterInnen, also Feindbildern „der“ Zivilgesellschaft zugeordnet. Zudem wies Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, der weit über die Truppe hinaus respektiert wird, Anwürfe von Kanzlerin Angela Merkel zurück: „Deutschland wolle offenbar die Balkanroute wieder öffnen, Österreich werde damit zur Wartezone für hunderttausende Flüchtlinge – ‚das kann und darf Österreich nicht akzeptieren‘, sagte der Minister“, (2) der auch vorschlägt, dass Deutschland die Leute direkt aus Griechenland holt, die Merkel aufnehmen will. (3)

Angela Merkel trat wieder einmal im Fernsehen auf: „Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die EU-Partner erneut eindringlich zu einer gemeinsamen Lösung der Flüchtlingskrise aufgerufen und nationale Alleingänge wie jenen Österreichs kritisiert. ‚Das ist genau das, wovor ich Angst habe: Wenn der eine seine Grenze definiert, muss der andere leiden. Das ist nicht mein Europa‘, sagte sie am Sonntagabend in der ARD-Talkshow von Anne Will.“ (4) Den Spruch vom Leiden an definierten Grenzen hielt ich zuerst, als ich ihn auf Facebook las, für den Sager eines Users, der seine Weisheiten in Bildern festhält. Doch Merkel spricht tatsächlich von Grenzen, als wäre sie nicht Kanzlerin eines u.a. durch seine Grenzen definierten Staates.

Was ich dazu postete, konnten einige zwar nachvollziehen, welcomer waren aber keine darunter: „Als Bundeskanzlerin ist sie dem Staat Deutschland verpflichtet: Ein Staat wird durch Staatsvolk, Staatsgebiet, Staatsgrenze definiert; fällt eines der Elemente weg, hört er auf zu existieren, das ist Staatsrecht. Statt ‚Schaden vom deutschen Volk abzuwenden‘ (Eid auf das Grundgesetz) führt sie Schaden für das deutsche Volk herbei und reisst auch gleich Österreich mit.“ Zum konsequenten Ausblenden von Fakten gehört auch, auf oberflächliche Bilder abonniert zu sein. Wie es „ach, die Krone“ heisst, reagieren Userinnen auch mit „das erinnert an das Design der FPÖ-Plakate“, wenn sie Infos zu einer Kampagne des Innenministeriums teilen, das in Herkunftsländern davor warnt, sich falsche Hoffnungen zu machen (kein Asyl aus wirtschaftlichen Gründen, kein Familiennachzug bei subsidiärem Schutz ohne Einkommen usw.). (5)

Was auf Facebook für Empörung sorgt, wird von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mit kursierenden Falschinformationen beispielswiese in Afghanistan erklärt. Die welcomer tun alles, um zu vermeiden, sich mit Inhalten wie in jenem eingangs erwähnten Artikel der „Krone“ zu befassen: „Dramatische Warnung in einem Geheimpapier des Heeres- Nachrichtenamts (HNaA): Laut diesem Dokument der Auslandsspionage, das nun der ‚Krone‘ zugespielt worden ist, sei heuer ‚eine Wiederholung des Migrationsszenarios 2015 wahrscheinlich‘. Die Folgen: Österreich könnte – wenn Deutschland dan nicht alle 1,1 Millionen Asylwerber aufnimmt – zum ‚Pufferstaat‘ werden, zu einer gigantischen Wartezone für 500.000 weitere Flüchtlinge.

‚Diese erneut hohe Zahl an Flüchtlingen wäre für Österreich absolut nicht zu verkraften‘, sind Experten in den Stabsstellen der Bundesregierung alarmiert, sie hoffen aber derzeit noch auf ein Halten der Grenzsperren entlang der Balkanroute.“ Das Nachrichtenamt meldet aber: „Schlepperorganisationen zeigen bereits intensive Vorbereitungen auf ein einträgliches ‚Geschäftsjahr‘.“ Schliesslich haben diese laut HNaA letztes Jahr 1,5 Milliarden Euro damit verdient, „mehr als eine Million Migranten über das Mittelmeer“ nach Europa zu schleusen. (1) Man beachte auch, dass hier von Migration die Rede ist, wie auch der aus Österreich stammende Leiter des EU-Militärstabs Wolfgang Wosolobe meist von Einwanderung spricht. (6)

Damit aber haben wir es mit dem systematischen Ausschalten von Rechtsstaatlichkeit zu tun, da jedes Land, das die Gebietshoheit über das eigene Territorium wahrt, Immigration selbst regelt. Wenn man Massen dazu bringt, Grenzen zu stürmen, sich gegen Zäune zu werfen, mit denen Staaten sich schützen, will man destabilisieren und scheut auch nicht davor zurück, dafür auch Kinder zu benutzen. Auch die „Kronen Zeitung“, die durchaus mal auf „refugees welcome“ machte, spricht von einer Inszenierung an der mazedonischen Grenze, (7) wo wie das Amen im Gebet u.a. der Ex-Volkshilfe-Präsident und SPÖ-EU-Abgeordnete Josef Weidenholzer auftaucht. (8)

Werden Grenzen nicht mehr respektiert und brechen die Menschen in Massen durch, werden wir zu einem failed state, einem grossen Flüchtlingslager. Aber nicht einmal die Zahlen im HNaA-Bericht lassen Alarmglocken schrillen, da eine halbe Million zu versorgender Fremder auf  8,6 Millionen Bevölkerung nicht bis in die vernebelten Hirne der welcomer durchdringt. Dies ist jedoch zu erwarten gewesen, da solch instrumentalisierte Menschen auch nicht verstehen, was „keine Obergrenze“ bedeutet und aussteigen, wenn man sie fragt, seit wann Österreich unendlich Fläche, Wohnraum, Budget, Jobs usw. hat.

Statt  die Regierung zu attackieren, sollte man sie daher unterstützen, eben zum Beispiel in den sozialen Medien. Doch was dort wirklich abläuft, macht schaudern. Denn die welcomer sind darauf programmiert, Rechtstaatlichkeit als rechts und als Unrecht wahrzunehmen und diesem vermeintlichen Unrecht „Menschlichkeit“ entgegenzustellen. Aus ihrer bzw. der ihnen eingeimpften Sicht sind all jene PolitikerInnen und generell anderen Menschen rechts und Feinde der Demokratie, die Verfassung und Gesetze nicht aushebeln und das eigene Land bewahren wollen. Natürlich nennen sie dies nicht so, weil es ihnen dann vielleicht auffallen würde, sondern es dringt in Konstruktionen wie „Flüchtlingsrecht vor Nationalstaat“ (so drückt es eine Userin aus) durch.

Wer dann darauf hinweist, dass es kein „Flüchtlingsrecht“ gibt, sondern die Regierung das Recht auf Asyl gemäss Genfer Flüchtlingskonvention einhält, wird entweder ignoriert oder gilt weiterhin als unmenschlich, kalt, zynisch oder rechts. Verfassungskonformes Handeln muss also zur Verfassungsfeindlichkeit erklärt werden, damit die Regierung in eine Doppelmühle gerät: tut sie, was ihre Pflicht ist, wird sie gebasht; beugt sie sich dem ausgeübten Druck, verrät sie Österreich und die Bundesverfassung. Zum „regime change“ gehören „NGOs“, die auf die eine oder andere Weise mit George Soros und seinen Stiftungen vernetzt sind, (9) transatlantische Medien, (10) instrumentalisierte Grüne (11) und zahlreiche welcomer, die sich als der Regierung moralisch überlegene „Zivilgesellschaft“ inszenieren.

Da der „unabhängige“ grüne Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen bekundete, er werde im Fall einer ihm nicht genehmen Mehrheit nach Nationalratswahlen das Parlament auflösen und neu wählen lassen, ließen sich welcomer angesichts der Kritik an seinem Demokratieverständnis einiges zur Verteidigung einfallen. Ich erinnerte mich dann an einen Bericht darüber, wie Bundespräsident Heinz Fischer im Juli 2010 das Angebot der Bundesregierung zu demissionieren abgelehnt und den Kanzler damit beauftragt hat, weiter zu regieren. (12) Und ich postete: „Es fragt sich auch, was er tun würde, wenn er BP wird und die Bundesregierung ihm routinemässig die Demission anbietet. Wird er den Rücktritt nicht akzeptieren (wie es bisher Usus war) oder wird er die politischen Verhältnisse umstürzen, da er ja gegen Österreich ist (‚Kleinstaaterei‘, ‚Verzwergung‘, sollte ‚Staat Europa‘ geben) und gegen die dem verfassungsmässigen Auftrag entsprechende Politik der Bundesregierung ist?!“

Ein User meinte zu jener Rolle, die Van der Bellen bei der Regierungsbildung nach einer Wahl einnehmen würde: „So ist unsere Verfassung und das ist gut so. In Ö kann man es wirklich niemandem recht machen: Den Einen ist der Bundespräsident eine entbehrliche Repräsentationsfigur, die anderen kritisieren ihn, wenn er seine verfassungsmässigen Rechte – und Verpflichtungen (!) auch ausüben würde…“ Ein anderer verstand die Tragweite ebenfalls nicht und unterstellte, dass in der Sorge über Van der Bellens Rolle Zustimmung  zur FPÖ zum Ausdruck kommt, weil die Blauen „Österreich und seine BürgerInnen“ auch nicht   schützen: „Die FPÖ schützt prinzipiell nur Reiche und in erster Linie nur sich selbst. Und so gesehen hat VdB durchaus recht.“

Der User, den ich zuerst zitierte, führte auch aus: „Nein, Kompetenz heißt nicht, dass er es könnte, sondern nach der Verfassung sogar machen müsste, um Schaden für die Demokratie und die Republik Österreich zu verhindern, wenn eine demokatiefeindliche, rechtsextreme und xenophobe Partei Teil einer Koalition wäre. Das ist von der Verfassung her schon klug gedacht: der Präsident als vermittelndes Korrektiv und Kontrollorgan.“ Ein anderer erwidert: „Halte ich eigentlich unpackbar was Sie da schreiben. Wieso ist die FPÖ, ich nehme an von der reden Sie, im Parlament, wenn das zuträfe, das Sie beschreiben?“

Ich selbst wies darauf hin, dass die FPÖ schliesslich nicht verboten ist, sondern „sich zur Verfassung bekennt“, „also hat ein Bundespräsident auch nicht das Recht, das Wählervotum zu negieren, wenn es ihm nicht passt. Und hier geht es um eine weitere beängstigende Dimension, nämlich keineswegs ’nur‘ um die FPÖ, sondern auch um die bestehende Bundesregierung. Als 2010 Fischer zum 2. Mal HBP wurde, hat ihm die Regierung routinemässig den Rücktritt angeboten und er hat ihn nicht akzeptiert, sondern sie mit der Weiterarbeit betraut. Was aber täte Van der Bellen 2016, wenn die Regierung österreichische Interessen vertritt, was er nicht will, da er für die Auflösung Österreichs ist (‚keine Obergrenzen‘ läuft darauf hinaus)?“

U.a. auf meiner Pinnwand postete ich dann mit Link zum Bericht über Fischers Verhalten vor sechs Jahren: „Mir bereitet einiges vom verfassungskonformen Procedere her Kopfzerbrechen, wenn ich mir Aussagen von Van der Bellen ansehe. Er sagte in einem Interview, dass er das Parlament auflösen und für Neuwahlen sorgen würde, wenn ihm die Mehrheiten nach einer Wahl nicht passen. Wie dürfen wir uns dann – gesetzt den Fall, er wird Bundespräsident den Moment vorstellen, wo ihm die SPÖ-ÖVP-Bundesregierung formell den Rücktritt anbietet? Heinz Fischer hat 2010 das Rücktrittsangebot nicht angenommen und die Regierung mit der Weiterarbeit beauftragt. Van der Bellen, für den Staaten ‚Verzwergung‘ und ‚Kleinstaaterei‘ sind, der sich einen ‚Staat Europa‘ wünscht, ist für die endlose Aufnahme ‚Schutzsuchender‘, die keinerlei rechtliche Grundlage hat, sondern den Bestand Österreichs gefährden würde. Wie würde er mit dem Rücktrittsangebot dieser Bundesregierung umgehen, die ihrem Auftrag gemäss Österrreich schützt? Würde er es annehmen, das Parlament auflösen. für Neuwahlen sorgen? Würde er eine neue Regierung forcieren, die den USA besser passt als die Jetzige? Und: warum kandidiert er überhaupt?“

Eine grüne Politikerin wies mich darauf hin, dass Van der Bellen als Präsident ja – da direkt gewählt – eine absolute Mehrheit hinter sich hätte. „Da läuft es mir kalt den Rücken hinunter“, erwiderte ich, da dies offenbar mit der Vorstellung gekoppelt ist, sich eine refugees welcome-Regierung gegen Österreich zu basteln. Dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, es gäbe Auffassungsunterschiede zwischen Parteichefin Eva Glawischnig und Van der Bellen (guter Cop – böser Cop?), veranlasst die SPÖ, Klarstellungen zu fordern, (13) sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Abweichungen erst jüngeren Datums sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass man von manipulierten welcomern (die wir auch im Personenkomitee für Van der Bellen widerfinden, wenn sie mehr oder weniger prominent sind) leicht als  „demokatiefeindliche, rechtsextreme und xenophobe Partei“ oder Person eingestuft wird.

Hier sei auf Berichterstattung und Kommentare verwiesen, wie sie etwa Andreas Koller (zugleich Präsident des Presseclub Concordia) in den „Salzburger Nachrichten“ liefert. (14) Im Vorspann wird sein Text so zusammengefasst: „Die Parteien rücken nach rechts, um beim Rechtsruck der Bevölkerung nicht den Anschluss an die Wählerschaft zu verlieren.“ Stefan Kappacher vom ORF verstärkt in seinem Blog den Effekt, indem er auf Kollers Kommentar und die von ihm erwähnten „rechten“ Sozialdemokraten eingeht. Auf Twitter verlinkt er mit diesen Worten zu sich: „SPÖ zwischen Asyl-Schwenk, Outlaws im Burgenland, Showdown in Wien & Beschlusslage zu Rot-Blau.“

Sein Text beginnt mit einem Politologen, der an der Central European University (von George Soros) in Budapest lehrt: „Anton Pelinka, profunder Kenner der Sozialdemokratie, hat über die rote Dominotheorie schon alles geschrieben, was zu schreiben ist: Die SPÖ fällt um und fällt um und fällt um. Und sie fällt immer in eine bestimmte Richtung: immer in jene der FPÖ. Gemeint ist damit ein Schwenk in der Flüchtlingsfrage, den der als Verteidigungsminister getarnte neue SPÖ-Welterklärer Hans Peter Doskozil als Hinwendung zur Realität abgetan hat. Es ist natürlich mehr als das, weil es sozialdemokratische Werte auf das Gerade-noch-Einhalten der rechtsstaatlichen Regeln reduziert.“ (15)

Sarkastisch könnte man anmerken, dass hier immerhin erwähnt wird, dass „rechtsstaatliche Regeln“ eingehalten werden, während andere unterstellen,  die Regierung verletze ein „Flüchtlingsrecht“ oder meinen, man könne aus der GFK ableiten, dass Asylanträge (auch von nicht asylberechtigten Antragsstellern) anzunehmen sind. Tatsächlich aber bedeutet „rechtsstaatlich“, dass die Regierung ihrem verfassungsmässigen Auftrag nachkommt und gerade der Verteidigungsminister hier von Bedeutung ist, weil das Bundesheer die Souveränität Österreichs, die verfassungsmässigen Einrichtungen und die demokratischen Freiheiten der BürgerInnen zu schützen hat. Von Personen, die sich aus der Türkei auf den Weg nach Europa machen, um illegale Einwanderung  zu erzwingen, ist hier nicht die Rede.

„Die Vorboten waren alte Bekannte, sie heißen Josef Cap und Norbert Darabos – und man kann ihnen sicher nicht vorwerfen, dass ihnen die Sozialdemokratie nicht am Herzen liege. Aber Darabos ist einst bei Hans Niessl in die Schule gegangen und sitzt jetzt in dessen rot-blauer Regierung in Eisenstadt. Als selbsternanntes Bollwerk gegen rechts. Cap stellt längst keine Fragen mehr und schon gar nicht solche, wie sie ihn 1983 als Jungmandatar per Vorzugsstimmen ins Parlament katapultiert haben, wo er bis heute sitzt. Und der Ex-Zentralsekretär und Ex-Klubobmann gibt Antworten, die sonst keiner geben will oder nicht so eloquent geben kann.“ Tatsächlich ist Darabos aber kommunalpolitisch sozialisiert (so beginnen politische Karrieren im Burgenland) und kein Transatlantiker, während Cap über rote Jugendorganisationen aufstieg und Transatlantiker ist.

Pelinka kommt ins Spiel, weil er (ohne Hinweis auf Soros, dem Nationalstaaten ein Dorn im Auge sind) in der „Zeit“ über die Politik der SPÖ hergezogen hat. Und „Norbert Darabos war schon als Verteidigungsminister ein Wackelkandidat, er ist ins Burgenland gefallen und macht dort den Asyl-Landesrat in einer SPÖ-FPÖ-Regierung. Ein innenpolitischer Outlaw, der sich zuletzt aber durchaus selbstbewusst zu Wort gemeldet und seine Partei davor gewarnt hat, nachhaltig politisches Gewicht zu verlieren. In einem Interview mit dem Standard erinnert Darabos an Bruno Kreisky und dessen Pragmatismus, auch was SPÖ-Minister mit Nazi-Vergangenheit betraf. Man kann auch sagen, man vertritt hehre politische Ziele und entwickelt sich halt in Richtung einer Sekte. Aus meiner Sicht ist das der falsche Weg, sagt Darabos.“

Was man im ORF aber wie in anderen Reaktionen weiss und nie berichtet hat, ist Darabos‘ seltsames Kommunikationsverhalten als Minister und danach als Bundesgeschäftsführer und Abgeordneter. Man lastete eher ihm persönlich an, dass er nicht zu sprechen war, als die lange Liste an Personen zu thematisieren, die darüber klagten  und die Frage zu stellen, wer Darabos abschotten, überwachen und unter Druck setzen kann, zumal er kein Vasall der USA sein will. Bezeichnend auch, dass Kappacher ein Lob für Merkels Abgesang an ihre Verantwortung als Kanzlerin einbaut, denn an ihr sei „nach dem jüngsten Auftritt bei Anne Will für viele eine Sozialdemokratin verloren gegangen“. Der ORF-Mitarbeiter, der in einem Umfeld tätig ist, wo refugees hype Bedingung ist, (16) vermutet nämlich, dass Kreisky heute auf Merkels Spuren wandeln würde.

Kappacher stellt fest: „Es regieren Werner Faymann, Josef Ostermayer und Hans Peter Doskozil als kommender Mann mit Hans Niessl im Hintergrund. Der einst mächtige Michael Häupl hat in der Wiener SPÖ den Konflikt im Kleinen: sozialdemokratische Werte versus Realität, die in den großen Außenbezirken massive Verluste in Richtung FPÖ bedeutet. Das alles ist verdichtet im Kampf um die Nachfolge Häupls an der Spitze der Partei und auf dem Bürgermeistersessel.“ Und ihm fällt auf, dass Doskozil in vielen (auch deutschen) Medien ist, während Faymann „hauptsächlich mit den Boulevardmedien“ redet. Typisch Mainstream ist neben der Etikettierung „rechts“ für Politik, die Österreich und nicht fremden Interessen dient, auch das Hätscheln von Pseudolinken in der Rolle von „Parteirebellen“. Geht es aber darum, diese bei ihrem Anspruch von wegen „Werte“ zu packen und mit ihnen offen über Inhalte zu sprechen, wird gemauert, auf Facebook blockiert und natürlich auch jedes Gespräch im realen Leben vermieden. (17)

Während die einen Österreich weiter destabilisieren, meist ohne zu begreifen, was sie tun, hat beispielsweise der kritisierte Verteidigungsminister ein Megapensum. (18) Was das Bundesheer betrifft, sei noch einmal auf den erwähnten Geheimdienstbericht verwiesen. Denn das Heer selbst erläutert die Aufgaben seiner Dienste etwa so: „Detailliertes Wissen über Bedrohungen ist unabdingbare Voraussetzung, um einen möglichen Schaden für Österreich und seine Bürger zu verhindern. Die Nachrichtendienste des Bundesheeres tragen wesentlich dazu bei, dieses Wissen zu ergänzen und laufend zu erweitern.“ (19) Da „unsere“ Medien die dafür notwendige Tätigkeit zum einen zu unrealistischen James Bond-Szenarien verklären (allerdings nicht, wenn es um Österreich geht) oder andere Klischees aufbereiten bzw. sich manchmal Anerkennung abringen, werden die welcomer (20) nicht ahnen, dass es dabei auch um sie selbst gehen kann, wirken sie doch an einem „regime change“-Versuch mit.

(1) http://www.krone.at/Oesterreich/Oesterreich_wird_zur_riesigen_Asyl-Wartezone-Geheimdienst_warnt_-Story-498461 und http://www.kleinezeitung.at/s/politik/aussenpolitik/4935755/Fluchtlinge_Geheimdienst-rechnet-mit-Massenansturm-auf-Osterreich und http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4936141/Migration_Geheimdienst-warnt?from=gl.home_politik
(2) http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4935561/Doskozil_Osterreich-ist-AsylwerberWartezone-fur-ganz-Europa?_vl_backlink=/home/index.do
(3) http://kurier.at/politik/inland/doskozil-deutschland-soll-fluechtlinge-aus-griechenland-holen/184.114.885
(4) http://www.kleinezeitung.at/s/politik/aussenpolitik/4935520/Merkel-attackiert-Osterreich_Das-ist-nicht-mein-Europa?direct=4935755&_vl_backlink=/s/politik/aussenpolitik/4935755/index.do&selChannel=
(5) https://twitter.com/migration_oe/status/704605054934884352 und über „Spott und Häme“ in den sozialen Medien: http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/4936993/Bleiben-Sie-bitte-zu-Hause?direct=4936452&_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/4936452/index.do&selChannel=101
(6) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/17/zur-militaerischen-dimension-der-eu/
(7) http://www.krone.at/Welt/Inszenierter_Sturm_auf_Mazedoniens_Grenzzaun-Kinder_vorgeschoben-Story-498410
(8) dazu gibt es eine Pressekonferenz in Brüssel: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160301_OTS0070/aviso-mittwoch-2-maerz-pressegespraech-mit-weidenholzer-zur-balkanroute
(9) Beispiele dafür etwa hier: https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/13/zivilgesellschaft-im-widerstand-gegen-den-staat/ und hier: https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/21/schattenregierung-vs-bundesregierung/
(10) ein Beispiel: http://derstandard.at/2000031932544/Oesterreichs-Krawalldiplomatie-Kurz-Geschichte-eines-Fiaskos – zu Autor Robert Misik siehe https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/18/wenn-neoliberalismus-unter-linkem-deckmantel-forciert-wird/
(11) typisch sind Gedankengänge wie diese: https://www.facebook.com/johannes.rauch.6830/posts/10207054903504033?__mref=message_bubble und Aktivitäten wie diese: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160301_OTS0221/aviso-morgen-mittwoch-1700-gruenekorun-laedt-berliner-aktionsbuendnis-wir-schaffen-das-ins-parlament-ein
(12) http://derstandard.at/1277337746590/Fischer-lehnte-formelles-Ruecktrittsangebot-der-Regierung-ab
(13) http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160301_OTS0242/schmid-van-der-bellen-muss-in-wichtigen-politischen-fragen-position-beziehen
(14) http://www.salzburg.com/nachrichten/meinung/kolumne/kollers-klartext/sn/artikel/die-politik-wird-anders-185885/
(15) https://gehoertgebloggt.wordpress.com/2016/03/01/die-realdemokraten/
(16) „Wiener drohte, Ex-Frau umzubringen“: http://www.orf-watch.at/Kritik/2016/03/633 (der Wiener ist Türke) und hier zum Hype auf Ö1: http://www.orf-watch.at/Kritik/2016/02/630
(17) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/25/welche-werte-soll-die-sozialdemokratie-haben/
(18) er reist jetzt in den Libanon: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160301_OTS0127/bm-doskozil-unmittelbare-fluechtlingshilfe-in-der-heimatregion-ausbauen und so reagiert er auf Druck aus Deutschland: http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4936452/Doskozil_Deutschland-prolongiert-diese-Hilflosigkeit?direct=4936610&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=101
(19) http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=4737
(20) ich bezeichne sie auch als „Heimatlose“: https://alexandrabader.wordpress.com/2016/02/28/die-heimatlosen/