Was wusste Christian Pilnacek?

Vor einem Monat wurde der ehemalige Sektionschef im Justizministerium Christian Pilnacek tot aufgefunden. Nun sorgen zehn Minuten eines Mitschnitts von neunzig Minuten am 28. Juli 2023 bei einem Innenstadt-Italiener für Aufregung; Pilnacek wusste nicht, dass er aufgenommen wurde. Es ist die Rede von einer Untersuchung durch das Ministerium; die Grünen wollten einen U-Ausschuss, was SPÖ und NEOS ablehnen, die verlangen, dass sich der Bundespräsident dazu äussert. Medien haben die Aufnahme entweder als Transkript vorliegen oder im O-Ton; Peter Pilz hat Letzteres von Erich Vogl von der „Kronen Zeitung“ erhalten und veröffentlicht es. In der „Krone“ berichtete Ida Metzger, dass Pilnacek von einem Ex-BZÖler aufgenommen wurde, der Sprecher der Automatenwirtschaft war; Metzger transportierte früher heim „Kurier“ Drohungen von Pilz gegen Darabos. Ausserdem war ein deutscher Gas-Lobbyist dabei und der Chefredakteur des „Kurier“ Richard Grasl. Manche meinen, man könne es ruhig publik machen, weil es Pilnacek posthum von gegen ihn erhobenen Vorwürfen quasi freispricht. Inzwischen meldete sich der Unternehmer Christian Mattura, der das Handy mitlaufen hat lassen und meint, es gehe nicht, dass Sebastian Kurz Pilnaceks Tod benutzte.

Andere empfinden es als pietätlos, weil Pilnacek nichts mehr dazu sagen kann und er das Gespräch ja nicht führte, damit es jemand aufnimmt und es in der Presse landet. Es fällt auf, dass diejenigen plötzlich vehemente Kämpfer für Pilnacek sind, die ihn zuvor monatelang in eine bestimmte Ecke stellten und ihm Amtsmissbrauch nachweisen wollten; manche bleiben bei ihrer Ablehnung. Einige sind in ihren Äußerungen nahe an der Heiligsprechung und verirren sich damit in einem politischen Sumpf, in dem auch Pilnacek Fehler begangen hatte. Jedenfalls stellte er es Ende Juli so dar, dass ihm von der ÖVP und da ganz besonders von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka vorgeworfen wurde, dass er für die Partei ungünstige Ermittlungen nicht abdreht. Natürlich dementiert Sobotka sofort, er habe nie mit Pilnacek über bestimmte Verfahren gesprochen. Es entbehrt nicht der Komik, wie einige darauf reagieren, denen Sobotka als Vorsitzender des Eurofighter U-Ausschusses 2018/19 ganz recht war, in dem er Falschaussagen deckte, die jenen im UA 2017 folgten. Dies kam Hans Peter Doskozil, Alfred Gusenbauer und Peter Pilz zugute, während so Norbert Darabos belastet wurde. Die SPÖ fordert den Rücktritt Sobotkas und vergisst dabei, dass er beim Eurofighter-komplott mitmachte. Dabei wollte Sobotka 2017, als er noch Innenminister war und es ebenfalls einen Eurofighter-UA gab, nicht vom Verfassungsschutz untersuchen lassen, ob ein fremder Geheimdienst Darabos zusetzt. Für die FPÖ ist ebenfalls klar, dass man Sobotka vieles anlasten kann, Eurofighter kommt dabei jedoch nicht vor. Sobotka kann man gerade durch seine Verbindungen z.B. zu Wirecard dem Kreml-Netzwerk zuordnen, sodass sein Verhalten nicht verwundert. Absurder Weise sprach ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker jetzt von KGB-Methoden und musste sich belehren lassen, dass wir heute von SWR und FSB sprechen.

Diverse Tweets 2020

Tatsächlich aber gibt es einige Personen nicht nur in der Politik, sondern auch z.B. in der Wirtschaft oder beim Heer, die Verbindung zu ehemaligen KGB-Agenten haben. Christian Pilnacek war am 20. Oktober 2023 betrunken und als Geisterfahrer unterwegs, als ihn die Polizei anhielt. Ihm wurden Wagen und Führerschein abgenommen, sodass er sich abholen liess. „Der Status“ schreibt, dass ihn seine Lebensgefährtin mitnahm, er aber im Auto mit ihr Streit hatte, ausstieg und zu Fuss durch die Donauauen weiterging; man zog dann seinen Leichnam aus dem Fluss. Anna P. ist Vizebürgermeisterin in einer niederösterreichischen Gemeinde bei Krems, in der ihr Vater zuvor Bürgermeister war; sie ist aber auch Assistentin von Sobotka. Das erinnert daran, dass die Dolmetscherin des SPÖ-Wahlkampfberaters 2017 Tal Silberstein Anna J. mit Sobotkas Stiefsohn befreundet ist. Die Assistentin Anna war jedenfalls die letzte Person, die Pilnacek lebend gesehen hatte, der am Tag seines Todes noch mit Sebastian Kurz telefonierte, der vor Gericht stand. Kurz sprach als erster von Suizid; heute ist das Obduktionsergebnis bekannt, dem zufolge Pilnacek ertrunken ist.

Alma Zadic

Bezeichnender Weise ist es Peter Pilz, der mithilfe der heimlichen Aufnahme vom Juli konstruiert, dass Pilnacek Kurz und der ÖVP gefährlich hätte werden können. Das ist zunächst eine Nebelgranate, zumal ja gerade Pilz mit Lüge, Täuschung, Manipulation und gefälschten Beweismitteln arbeitet. Freilich sieht die ÖVP alt aus, wenn sie auf UA-Protokolle verweist, in denen Pilnacek ausweichend antwortete, wenn es um versuchte Einflussnahme geht. Zugleich wird komplett ignoriert, dass auch andere Zeugen in U-Ausschüssen nicht einfach die Wahrheit sagen konnten und wer daran beteiligt war. Wenn Pilnacek sagte, er diene immer dem jeweiligen Minister egal welche Fraktion ihn stellt, entspricht dies einer nicht so selbstverständlichen Korrektheit. Ob er das immer so lebte oder nicht, Tatsache ist, dass die jetzige Justizministerin Alma Zadic Abgeordnete der Liste Pilz während der U-Ausschüsse zu BVT und Eurofighter 2018/19 war. Sie bereitete sich auf den BVT-UA vor und Daniela Holzinger auf Eurofighter, doch beide Frauen wurden von Pilz in die zweite Reihe verdrängt. Dazu kommt noch, dass sie niemals eigene inhaltliche Vorstellungen in beiden Themenbereichen entwickelten, die ja sehr viel mit der Justiz zu tun haben.

Sobotka und Pilnacek

Schon ehe Zadic nach der Wahl 2019 Ministerin wurde, ging die Korruptionsstaatsanwaltschaft mit Johannes Zink, dem Anwalt von Doskozil und Pilz, wegen Eurofighter gegen Pilnacek vor. Viele betrachten Zadic als Geschöpf von Pilz, das dann die WKStA instrumentalisieren und zugleich Pilnacek nach Möglichkeit ans Zeug flicken sollte. Man hätte dem nur wirkungsvoll begegnen können, wenn man Pilz und die WkStA bei deren Schwächen z.B. im Kontext von Eurofighter packt. Bereits früher wurden Chats von Pilnacek publik, nachdem sein Handy ausgewertet wurde. Er dachte da in zwei Lagern, sah ein „wir“ und „die“, wie es jeder anfangs tut; die neuen Aufnahmen zeigen aber, dass er dies überwunden hat. Was er wohl dazu gesagt hätte, dass sich z.B. Wolfgang Brandstetter, Maria Berger und Karoline Edtstadler zu seiner Seelenmesse eingefunden hatten? Brandstetter ist wie Sobotka mit Rene Benko und Siegfried Wolf verbunden, Berger ist für den Anwalt der russischen Botschaft Gabriel Lansky tätig, auch Edtstadler gehört überall dazu. Dass Zadic bei der Messe fehlen musste, ist wohl ein geringer Preis für ihre Rolle bei einer unter anderen via Pilz verfolgten Agenda. Auch Dieter Böhmdorfer war bei der Messe, der als Anwalt Rene Benko, Dmytro Firtash und Pilnacek vertrat.

Wie es der „Kurier“ sieht

Ida Metzger schreibt am 23. November in der „Krone“ die Titelgeschichte „Verhängnisvolle Freundschaft“, wobei links Sobotka und rechts Pilnacek abgebildet sind. Pilnacek sei in den Nachtstunden „ebenso aktiv wie unberechenbar“ gewesen und verschickte Nachrichten, die er in den Morgenstunden revidierte. Nach seiner zuletzt schriftlich bestätigten Suspendierung im Februar 2021 durch Zadic sei er vor den Trümmern seiner Existenz gestanden; die erhoffte Rückendeckung durch die ÖVP blieb aus. Sie wäre zu erwarten gewesen, da zahlreiche Politiker wie er selbst im Visier der WKStA stehen. Nur wenige liessen sich noch mit Pilnacek sehen, darunter Wolfgang Sobotka und der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Sobotka verhalf Pilnacek zu einer Therapeutin und sprach mit seinem Vater, der unter der „Schmach“ des Sohnes litt. Pilnacek gab Ratschläge, die jedoch laut Metzger ins Leere liefen, z.B. wenn es um den Verfahrensrichter in einem UA ging. Er empfand Sobotka zunehmend als stur und beratungsresistent und traf ihn nicht mehr gerne. Tatsächlich orientierte sich Sobotka bei U-Ausschüssen daran, wie bereits bei Eurofighter vertuscht wurde, wo kein Thema sein durfte, dass Ministerweisungen ignoriert wurden. Metzger und ihre Kollegen hätten recherchieren und aufklären müssen, was nicht nur Pilnacek eine schwere Last von den Schultern genommen hätte. Stattdessen erfahren wir von ihr, dass er das Gefühl hatte, etwas stellvertretend für die ÖVP auszubaden; es sei „eine Entfremdung, die sich bei viel Alkohol im Wirtshaus entlud. Wie gesagt, in den Nachtstunden war er unberechenbar.“ Conny Bischofberger kommentiert in der „Krone“, Pilnacek hatte das Gefühl, von der Politik benutzt und dann fallengelassen worden zu sein. Der Kreis, der zu ihm hielt, sei immer enger geworden. Am 22. November meinte Metzger im Kommentar „Lauschangriff auf einen Toten“, Pilnacek sei am 28.Juli „hörbar alkoholisiert“ gewesen.

„Kurier“-Karikatur

Nun war Pilnacek sehr wohl machtbewusst und auch bereit, ÖVP-Politikern und -Managern Tipps zu geben, wenn die WKStA gegen sie ermittelte. Manche gehen jetzt soweit zu behaupten, Pilnacek sei in angeheitertem Zustand zu den jetzt verwendeten Äußerungen verleitet worden. Man hätte dann aber auch einplanen müssen, dass er damit nicht einverstanden ist; wer konnte den schon mit seinem Tod rechnen? Was man ihm auch vorwirft, es gab parallel zu Ermittlungen im Bereich der ÖVP auch keinerlei Anstrengungen, mit Exponenten etwa der SPÖ mindestens genauso streng umzugehen. Deshalb wurde nie Alfred Gusenbauer für den Eurofighter-Vergleich haftbar gemacht und untersucht, warum das Weisungsrecht von Minister Norbert Darabos nur Makulatur war. Falschaussagen und gefälschte Beweismittel spielten für die WKStA keine Rolle, sodass auch nie Handys beschlagnahmt und Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. Pilnacek teilte seinen Chats zufolge in „wir“ und „die“ ein, wird aber später erkannt haben, dass es kein „wir“ gibt. Sondern alles verwoben ist, wie ja auch Wolfgang Schüssel und „Widersacher“ Alfred Gusenbauer Kreml-Connections haben und beide von Schüssels ehemaliger Sprecherin Heidi Glück als „Top-Speaker“ vermarktet werden. Wenn der Kreis um Pilnacek ohnehin geringer geworden ist, wer wäre wohl noch bei „es ist alles eine Partie“ mitgegangen?

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16 Kommentare zu „Was wusste Christian Pilnacek?

  1. Was weiss man ueber die Geisterfahrt? Fand die ueberhaupt statt?
    Ertrinken ist eine beliebte Wegraeummethode.
    Mir kommt das ganze extrem eigenartig vor, nicht zuletzt auch wegen der Aufnahmen. Bis das publik wurde, war die Geschichte halt ein bissl komisch, jetzt allerdings faengts fuer mich so richtig zu stinken an.

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      1. Solche Ableben haben ja auch immer einen gewissen Warneffekt fuer gewisse andere, die moeglicherweise Dinge eigentlich gar nicht so genau wissen wollen, obwohl sie’s tun.

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  2. 1998 zogen in Deutschland Grüne in die Regierung, die den RAF-Terroristen sehr nahe standen und den Kriegseinsatz im Kosovo befürworteten, der erste Kriegseinsatz der Bundesrepublik. Petra Kelly und die Friedensbewegung war schnell vergessen. In Österreich zog van der Bellen 1999 in den Nationalrat ein, die evangelische Kirche in Österreich schloss sich 2002 der unierten Kirche in Deutschland an, eine Wiederauferstehung der Reichskirche. 2016 wurde van der Bellen Bundespräsident und die Drehtür in der Hofburg stand nicht mehr still.
    Peter Pilz war 1998 mit dem Untersuchungsausschuss des Baukartells beschäftigt und 2007 mit Eurofighter. Dann begann der Angriff auf Alexandra Bader. Pilnacek war mit der BVT-Affäre befasst, da drängt sich auch Peter Pilz 2018 dazu.
    Die BVT-Affäre hatte es wohl in sich, hier begannen die Hausdurchsuchungen, 2018.
    Das Tonband kommt ausgerechnet von Peter Pilz und ist zusammenhanglos und mit Lärm unterlegt. Kogler bekommt mit der BVT-Affäre Erinnerungslücken. Andere Beweise gibt es haufenweise.

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    1. da stinkt mehr als .. ich hab schon gepostet… Van der Bellen… Fischer
      da kenn ich mich gut aus ! Sagmeister war der Erzfeind meines Großvaters !

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  3. Anscheinend lt. Obduktionsbericht „kein Fremdverschulden“.
    Na ja, kann man glauben oder nicht….
    „Kein Fremdverschulden“ kennen wir ja in Österreich von anderen Fällen.

    Die ÖVP zeigt sich jedenfalls ziemlich dünnhäutig und die Angelegenheit riecht ziemlich unangenehm!

    MfG Michael!

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  4. Die Empörung in den Medien ist ’stets‘ geheuchelt und hat mit deren sog. demokratischer Kontrolle wenig zu tun, mehr mit Sensationsgeilheit.

    Viel mehr schickt sich der sog. mediale Mainstream oder Vertreter daraus seit geraumer Zeit zum Lehrmeister nicht allein der Republik sondern insbesondere der Menschen im Land auf. Das sagt viel über diese aus und somit ist es wohl schwierig über diesen Weg an seriöse Informationen zu kommen. Woher nehmen? Bleibt einem Spekulation als Option.

    Fremdeinwirkung kann ausgeschlossen werden, da diese die Absicht zu wirken voraussetzt. Solch ein beschaulich anmutender Kreis nimmt sich in Österreich ausgesprochen überschaubar aus, da bleibt anzunehmen. Jedoch sind immer genug im Arbeitskreis dabei, damit keiner bei der in dessen Mitte sich auftürmenden Arbeit keiner anstreift.

    Denke Herr Pilnacek war ein gestandener Beamter und fühlte sich dem Staat verpflichtet. Das passt auch für einen Beamten und schickt sich für diese Berufsgruppe an, weniger für Politiker.

    Ein Gegenstück aus dem selben (Tauben)Schlag wie Zadic wäre die Präsidentin von Moldau, welche locker und lässig eine Diktatur aufzieht. Diese zumindest totalitär anmutenden Züge, möglw. einer Hilflosigkeit im Amt und Leben allgemein geschuldet,

    Die VP ist eine Staatspartei und schert sich keinen Tag um die Menschen im Land. Das taten christliche soziale wohl nie (wirklich). Denke deren Frührungsriege leitet aus einer im Rahmen dieser Organisation angezüchteten geistigen Umnachtung einen Herrschaftsanspruch über die Menschen im Land ab. Das fiel allein bis zur Einführung des EURO nicht auf, da dieser Verein mit der E.U. beschäftigt war und sowieso nicht so wirklich wirken konnte. Das war dann doch eher ein Segen denn ein Fluch.

    Die VP ist eine Sammelbewegung von solche Leute, egal auf welchem Gebiet sie wirken, aber immer im Sinne des Staates, denn sie alle sind der Staat oder machen am Ende diesen aus. Der Herr Sobotka oder auch die Frau Mikl-Leitner bilden diesbezüglich allein keine Ausnahme.

    Aus unterschiedlichen Motiven sind Beamte und VP Mitglieder eine nach außen hin homogen wirkende Gruppe, wobei die VP diesbezüglich heute das Thema verfehlt. Bei der großen Koalition in der theoretisch die SPÖ für die Menschen im Land, auch geschuldet der Bürgermeister in den großen Städten, da war, damals war dieser Zugang vertretbar. Aber schon immer galt ’sozialistisch‘ für den Staat und ‚wirtschaftsliberal‘ in die eigene Tasche oder der Klientel.

    Die kolportierte Abschaffung des Informatikstudium in Österreich und die HInwendung zu ‚alles AI‘ erinnert an das Motto ‚Alles Wirtschaft‘ der 1990er Jahre und stellt am Ende aber allein eine spezialisierte Worthülse dar. An substanzlosen Worthülsen mangelt es in Mitteleuropa wirklich nicht und sobald sie mit Substanz hinterlegt werden, dann kommt auch nichts gescheites dabei raus. Freies Unternehmertum war in Österreich schon immer ein Illusion, denn gewirtschaftet wird im sinne des sog. Staatswohls. Heute nimmt sich dieses Wohl wohl eher als so eine seltsame Vermischung aus Wohlfühlanspruch von Politikern im nach von ihnen selbst orchestrierten gesellschaftlichen Rahmen und insbesondere auch der Agenden. Wer nicht für uns ist, der ist mittlerweile gegen uns. Das gilt in Teilen von Deutschland, auch in österr. Medien und wohl bald auch möglw. nimmt dieser Trend in der Justiz auch hier Fahrt auf.

    Nicht umsonst ist Anarchist in Österreich die gemütlichste Einstellung, denn deinen Job erledigt jede Regierung mit gesteigerter Bravur. Mittlerweile segeln die Deutschen diesbezüglich hart im Fahrwind von Wien und Treiben die österreichische Regierung vor sich her.

    Möglichweise war Herr Pilnacek diesen Hülsen überdrüssig oder die Aussichtslosigkeit positiv zu wirken erschöpfte sich zusehends. Private Probleme werden gerne eilig ins Feld geführt, aber die sind zu meistern, wenn zumindest der Wind resp. Gegenwind im Amt sich ausnimmt wie das Mailüftchen im sich etablierenden Frühling.

    Böse Zungen behaupten Organismen rund um dieser illustren Kreis stiegen als Bakterienkultur auf einem Kometen einst vom Himmel herab und landeten in der Nährlösung des Futtertrogs, sodass diese ‚ihre‘ Welt die einzige wohl ist, die sie kennen.

    Somit bleibt mir allein dem Herrn Pilnacek auf seine letzte Reise mitzugeben, ‚Hättest du sie nur machen lassen, dann wärst du sie eilig wieder losgeworden‘.

    Eine Koalition aus Grün und Schwarz, am Ende sind die ‚gutbürgerlichen‘ Grünen allein aus der Historie eher wofür die Schwarzen früher standen. Ich denke es macht aber für Mitteleuropa Sinn nicht über die Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs zurück zu schreiten, auch wenn der globale Trend sich anschickt weit darüber hinaus zu gehen. Unsere Ahnen haben sich solche Zeiten mitgemacht, wir wurden im Sinne der Abwehr solcher Zustände erzogen und der Rest der Welt kennt das so nicht. Lieber einmal auf ein Busch zuviel geklopft, als dass der Reichsadler sich zuerst eines lacht und wieder empor steigt.

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  5. Wir haben als BürgeN ein Recht auf eine lückenlose Veröffentlichung des Obduktionsbefundes.

    Die entbehrliche rudimentäre Verlautbarung via Krone (nur als Framing veröffentlicht, ohne Einzelheiten), samt darauffolgendem Abschreiben dieser Mutmaßungen durch alle Medien Österreich’s ist genaugenommen eine Frechheit!

    Pilnacek’s Freundin, die bei Sobotka arbeitet und Vizebürgemeisterin der ÖVP ist, hat zu allen Vorfällen geschwiegen. Dem Vernehmen nach hatte sie ihn abgeholt, und er soll kurz vor der Ankunft in ihrem Domizil bei Rührsdorf wegen eines „Streites“ aus dem Wagen gestiegen sein und wollte zu Fuß weiter, was an und für sich schon etwas schräg klingt. Der Auwald ist weit weg und nicht am Weg zu ihrem Haus, das etwa 1km von Rossatz entfernt liegt, wenn man annimmt, dass er auf der 33er gehend, noch etwas frische Luft schnappen wollte…

    FS3

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    1. Noch ein paar Infos:

      Die „Krone“ sicherte Christian Mattura, der die Aufnahme machte, Anonymität zu:

      https://www.derstandard.at/story/3000000196865/schwere-vorwuerfe-gegen-krone-im-fall-pilnacek

      Heute kommt in der „Krone“ der deutsche Unternehmer Wolfgang Rauball zu Wort, der dabei war. Man sagte zuerst, dass sein Bruder einmal Justizminister war. Das ist übertrieben, denn er war für eine Woche Landes-Justizminister in NRW:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Rauball

      Er musste wegen Eurogas zurücktreten, das ist die Firma, in der auch sein Bruder aktiv ist, wegen substanzloser Aktiengebote. Also wegen dem, wovor Anlegerschützer warnen. Ein weiterer Bruder wechselte von der SPD zur Linken.

      Unterberger wirft sich mächtig in die Bresche für Pilnacek:

      https://www.andreas-unterberger.at/m/2023/11/wenn-kommission-dann-ordentlich-und-nicht-als-privatveranstaltung/

      Und er hat Zweifel an der präsentierten Aufnahme, weil Pilnacek sowas nicht gesagt haben kann:

      https://www.andreas-unterberger.at/m/2023/11/silberstein-waldheim-strache-pilnacek-und-die-knstliche-intelligenz/

      Was die Obduktion betrifft: eine Medizinerin meinte, dass Wasserleichen zuerst untergehen, man sie also nicht in der Nähe findet (man wird ja eingrenzen können, wo Pilnacek ins Wasser fiel). Das kommt ihr komisch vor, er müsste recht weit abgetrieben sein…

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      1. Danke. Ja, dass diese Tonaufnahme genauer betrachtet werden sollte, steht außer Frage. Wieso nur 10 Minuten via Pilz & Konsorten, von gesamt eineinhalb Stunden? Man denkt dabei sofort an Ibiza, wobei das MMn ein internationales Komplott war – zumindest mit Einbeziehung der Schlapphüte. Wieso? Die Spende des späteren Christchurch Vorzeige-‚erroristen Tarrant an Martin Sellner, die den Anfang vom Untergang der FPÖ einleitete (Keil zu den Identitären schaffen).

        Zu Pilnaceks Freundin: OS-Daten lassen eher einen Wohnort in Rührsdorf vermuten (ganz links im Bild):

        Die Au ist weit nördlich der B33, ca 1km entfernt. Kiesel, flaches Ufer, mehrere kleine Donau-„Kanäle“.

        FS3

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      2. Was die Au betrifft: Ich kenne die Donauauen in Wien sehr gut, mit kleinen „Inseln“ und Halbinseln“ und einigen ins Wasser gefallenen Bäumen (meist geht das auf das Konto von Bibern). Ich könnte mir vorstellen, dass man da nachts leicht stolpert und reinfällt, besonders wenn man betrunken ist. Man könnte mit dem Fuss an einem der Bäume hängen bleiben, die ja Astgabeln haben, oder mit dem.Kopf aufschlagen. Man könnte wohl so unter Wasser gelangen und ertrinken, ohne dann als Wasserleiche auf der Donau zu treiben. So ein Szenario könnte das erklären, was der Medizinerin so seltsam erscheint.

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  6. Mich würde interessieren, warum Ihr Euch für den Wohnort von Pilnaceks Freundin interessiert.
    Schon was von Privatsphäre und Datenschutz gehört?

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    1. Weil sie es war, die ihn abgeholt hat und daher auch die letzte Person war, die ihn lebend gesehen hat. Und weil sie für Sobotka arbeitet. Dass sie jetzt nichts öffentlich sagt, kann man schon verstehen, denn Pilnacek war verheiratet und lebte getrennt. Das ist ja nichts Besonderes, aber es ist wohl auch heikel, wenn die Witwe sich äussert.

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    2. Dein „Wohnort“ ist ein TATORT – und mir ist die Freundin relativ wurscht.

      Nicht egal ist es, wenn der ranghöchste Staatsanwalt Österreich’s unter derart mysteriösen Umständen das Zeitliche segnet und das halbe offizielle Österreich den Schwanz einzieht und auf Vertuschen tut.

      Die Öffentlichkeit hat ein unverhandelbares Recht auf eine lückenlose Aufklärung, was da in der Nacht vor dem Prozessauftritt Basti Kurz’s geschah. So gehört auch der Autopsiebefund lückenlos veröffentlicht. Das sind schließlich unsere Angestellten..

      FS3

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