Schlagwort-Archive: Frauenrechte

Frauen, Grüne, Frieden und Neutralität

Die Grünen befassten sich am 25. November im Haus der EU mit Frieden; vier Frauen, ein Mann und eine Moderatorin, das Publikum wurde per World Cafe eingebunden. Bei einer Kundgebung am 26. November vor der Albertina sprachen fünf Männer und eine Frau und es gab eine Moderatorin. Beide Settings spiegeln Voraussetzungen wider, die sich an Männern orientieren; dies ist natürlich in der Szene deutlicher, die sich als Alternative zum System versteht. Doch bei den Grünen wird keine Frau Abgeordnete, wenn sie unabhängig von Vorgaben als politisch versteht, was ihr wichtig und richtig erscheint. Zugleich blenden diejenigen, die jetzt die Politik der Regierung Russland gegenüber kritisieren, oft wesentliche Faktoren aus. Was die Grünen betrifft, so kamen frühe Mitglieder zwar auch aus der Friedensbewegung, wurden jedoch attackiert, wenn sie dies ernst nahmen und etwa Peter Pilz entgegentraten.

Er unterstützte zwar US-Militärinterventionen, wird dies jedoch aus Gründen der Tarnung getan haben. Wie leicht viele Menschen heute wohl das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren, zeigt ein anderes Beispiel: Gerade wird die Anthroposophie mit den Waldorf-Schulen aufs Korn genommen etwa von Jan Böhmermann und dem ZDF. Die Intention dahinter scheint zu sein, ausgerechnet dort Unwissenschaftlichkeit zu unterstellen, wo Anhänger der Anthroposophie zu Recht skeptisch sind, nämlich bei „der Pandemie“. Mehr Maskenbefreiungsatteste an Waldorf-Schulen werden zu einem Fall gegen diese aufgebaut. Wenn man Rudolf Steiners Biografie aus der Distanz betrachtet, entsteht Eindruck, dass er sich mit zu seiner Zeit populären Themen befasste und mit unzähligen Vorträgen dazu beitrug, diese noch weiter zu verbreiten. Diese Vorträge wurden von einer Konzertagentur organisiert, mitstenographiert und veröffentlicht, meist ohne dass Steiner das Manuskript gelesen hätte. Heute wäre er ein Youtube-Star und in der Szene herumgereicht worden, die einige als Wahrheitsbewegung bezeichnen; er hätte auch 2022 das passende Geschlecht dafür. Das Beispiel Anthroposophie und „Pandemie“ illustriert scheinbar ausweglose Situationen, in denen wir uns befinden, wenn wir „Wahres“ glauben und uns selbst treu bleiben wollen. In der heutigen vermeintlich kritischen Szene spielen Vorstellungen von Frauen jedenfalls eine untergeordnete Rolle; ein absurdes Beispiel ist Frank Köstler, der die Pille ernsthaft als Instrument hybrider Kriegsführung bezeichnet.

Bei den Grünen im Haus der EU

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Warum werden wir überrannt?

Österreich ist von sicheren Drittstaaten nicht mal nur umgeben, sondern auch weit entfernt. Tatsächlich kann kaum jemand zu Recht um Asyl hier ansuchen; und doch tun viele so, als kämen jetzt halt besonders viele „Flüchtlinge“. Wer dies jetzt forciert, statt Grenzschutz zu fordern, war auch 2015 und 2016 dabei. Und er ist meistens Corona-Jünger und findet Sanktionen gegen uns selbst gut. Er will sich in der Regel auch als Antifa fühlen und findet Klima-Aktivismus toll. Fakten sind an solche Leute komplett verschwendet, denn sie argumentieren auch mit „Klimaflüchtlingen“, als ob Klimawandel einen Bogen um Österreich machen würde. Vor ein paar Jahren quälten sie uns damit, dass es keine Asyl-Obergrenzen geben dürfe, als ob unser Land plötzlich auf wundersame Weise unendlich Fläche, Wohnraum und Ressourcen hat und Einheimische einfach tot umfallen. Wer damals zu sehr manipuliert war und es nicht durchschaute, war dann leichte Beute für C-Panik. Und wer davon im Bereich Asylindustrie profitierte, trägt auch die C-Agenda mit und alle Folgen von Sanktionen und gibt vor, betroffene Bevölkerung zu vertreten und nicht zu verraten.

Keine einzige Partei stellt sich jetzt wirklich quer; auch die FPÖ ist bloss eine Lachnummer, wenn sie einen Misstrauensanstrag im steirischen Landtag androht, statt ihn einfach zu stellen. Niemand weist darauf hin, dass selbst tatsächliche Flüchtlinge an der Grenze gestoppt werden dürfen, wenn es das Sozialsystem und den Staat auf Kosten der eigenen Bevölkerung überfordert, sie aufzunehmen; die eigenen legitimen Interessen gehen immer vor. Auch die Bedingungen legaler Immigration werden nicht erwähnt, die z.B. einen Job hier voraussetzt. Statt dessen sollen wir Männer als Flüchtlinge betrachten, die Geld für Schlepper haben und die wir verköstigen und unterbringen statt bei der Botschaft ihrer Herkunftsländer abladen sollen. Es gibt zudem völlig sinnlose Treffen von Regierungsmitgliedern mit Amtskollegen aus den Staaten, die illegale Einwanderer nicht selbst aufhalten, sondern zu uns weiterschicken. Jetzt regen sich einige auf, weil Zelte aufgestellt werden auch gegen das „Herumlungern“ dieser Männer, die niemals Österreich betreten hätten dürfen. In Schnappatmung geraten diejenigen, die beinahe in Ohnmacht fallen, wenn jemand ohne Maske in den U-Bahn sitzt. Sie sind immer gegen die eigene Interessen aufgetreten, ohne dies je zu realisieren und werden von denen angestachelt, die sehr wohl wissen, dass sie das eigene Land verraten .

Selbst schuld!

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Warum Leonie viele Mörder hat

Eine 13jährige wird von zwei Afghanen, einer ist 16, der andere angeblich 18, in Wirklichkeit aber wohl 30 und vielfach vorbestraft, mit Drogen betäubt und vermutlich mit weiteren Tätern vergewaltigt und am Ende erwürgt und im Freien abgelegt. Man möchte annehmen, dass hier die Gefühlslage in der Bevölkerung eindeutig ist. Doch jene Personen, die uns vorgeben sollen, was wir zu denken haben, können selbst so ein abscheuliches Verbrechen schönreden oder haben Angst, dass die Täter „traumatisiert“ seien. Diese Menschen würden sich vor sich selbst ekeln, gäben sie einer Frau die Schuld, die von einem Einheimischen ermordet wird, haben hier jedoch einen blinden Fleck, der sie zu Karikaturen ihrer selbst macht. Sie sind wie die Justiz Mittäter, weil sie auch daran beteiligt waren, uns Masseneinwanderung als Flucht zu verkaufen, obwohl / weil Österreich von sicheren Drittstaaten umgeben ist. Jetzt muss die 13jährige Leonie dafür herhalten, dass sie an ihren Illusionen festhalten, die nie etwas mit Realität zu tun hatten. Wer seine Sinne beisammen hat, weiss nämlich, dass forcierte Einwanderung aus patriarchalen fremden Kulturen Gewaltpotenziale mit sich bringt, die besonders für die weibliche Bevölkerung Gefahr bedeuten. Jede Kriminalstatistik weist Männer mit bestimmter Herkunft überproportional oft als Täter aus; das wird jedoch konsequent ignoriert.

Während die Opfer organisierter Kriminalität in der Justiz niemanden haben, der ihnen ihr Eigentum wiederbeschafft und sie vor Anwälten und Richtern schützt, die ins Gefängnis gehören, geht man für „Asylwerber“ bis zum Verfassungsgerichtshof. Als Tüpfelchen auf dem I dealten die Tatverdächtigen, einer hat eine Gemeindewohnung, sie sprechen kein Deutsch und bekommen Sozialhilfe. Caritas und Co. werfen sich in den Staub vor Pseudo-Flüchtlingen, während Einheimische ruhig obdachlos und arm sein sollen. Besonders widerlich ist die Unterwerfung von Frauen, die sich ungeheuer gut vorkommen und auf Twitter dem Opfer noch nachtreten. Aber es waren auch Frauen wie die ehemalige Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein dabei, als eine Autobahn blockiert wurde, um die Abschiebung mehrheitlich von Straftätern zu verhindern. Es ging da zwar nicht um Mörder, aber auch um Gewalt gegen Frauen, die für gehirngewaschene Stepford-Tussis nicht zählt.

Neue Zusammenfassung

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Wie selbstbestimmt sind die SPÖ Frauen?

Traditionell gibt es vor jedem SPÖ-Bundesparteitag eine Frauenkonferenz, beides ist nur für Geimpfte, Getestete oder Genesene zugänglich, nicht aber für Gesunde. Dies hat bei einer Frauenveranstaltung fast noch mehr einen Touch von Fremdbestimmung, zumal sich die Genossinnen gerade als stark, selbstbestimmt und unbeugsam, eben als „Kraftfrauen“ verkaufen. Eigentlich hat man (frau) Selbstbeweihräucherung nur dann nötig, wenn es wenig Reales vorzuweisen gibt. Oder wenn die Selbstwahrnehmung so weit von der Wirklichkeit abweicht, dass nur die eigenen Leute sie noch bestätigen wollen. Statt in Frage zu stellen, ob „wir“ so auf Corona reagieren mussten, werden Frauen von der SPÖ als „Heldinnen der Krise“ gefeiert. Daran hat die formale Parteichefin Pamela Rendi-Wagner grossen Anteil, die begeistert sozusagen als Beitrag zur Gesellschaft testet und impft. Weil eben auch Panem et Circenses stattfindet und dabei über Regenbogenfahnen diskutiert wird, sei auf Green- oder Pinkwashing hingewiesen, mit dem eine ganz andere Agenda vorangetrieben wird.

Wenn wir die SPÖ-Frauen im Freudentaumel über ihre eigene Grossartigkeit beobachten, können wir den Begriff Redwashing kreieren, der jedoch doppeldeutig ist. Ich werde im Folgenden Günther Nenning zitieren, der nicht nur in der SPÖ, sondern auch bei den Grünen eine Rolle spielte. Was einst für ihn sprach, war dass er den Putsch von Peter Pilz und Pius Strobl gegen die 1986 in Wien gewählte grüne Liste nicht mitgetragen hat. Er war dort nach Erica Fischer und Andrea Komlosy auf Platz drei gereiht worden; alle drei standen ideologisch Pilz nicht fern, doch jemand im Hintergrund wollte es anders haben. Im Rückblick müssten sich viele Grüne als Spielbälle sehen, was ebenso für Genossinnen und Genossen gilt und natürlich in der Gegenwart nicht anders ist.

Fischer und Rendi-Wagner 2019

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Frauen, die Widerstand leisten

Frauen leisten gerade Widerstand gegen den Verlust ihrer Freiheit unter dem Deckmantel Corona; viele tun es auch wegen ihrer Kinder und Enkel. Sie informieren sich, sie analysieren, sie bewerten die Lage selbst und kommen zur Entscheidung, sich zu engagieren. Einige tausend Menschen demonstrierten am Samstag in Wien, mussten sich dann aber anhören, sie seien Neonazihooligans, die Kinder im Prater verschreckt hätten. Auf den Hinweis, dass sie auch deswegen auf der Strasse sind, dass diese Kinder in Zukunft zu viert spielen können, ohne mit tausenden Euro Strafe belegt zu werden, wird mit ungläubigem Staunen reagiert. 

Dabei kann man die Gesetzesnovelle auf der Webseite des Parlaments nachlesen, deren Begutachtungsfrist am 9. März endet und zu der jede/r online Stellung nehmen kann. Es sind besonders jene Frauen, bei denen emanzipiert und selbstbestimmt ganz weit oben steht bei ihrer Selbstwahrnehmung, die Angst haben, mit echtem Widerstand in Verbindung gebracht zu werden. Vielleicht ist dies auch ein Erbe dessen, dass hierzulande anders als in anderen Ländern der bewaffnete Kampf – der auch beim Widerstand die äusserste Form war – als unschicklich galt? Russland weist gerade zum Internationalen Frauentag auf seine Heldinnen des Zweiten Weltkriegs hin; ein britischer Historiker befasst sich auf YouTube mit den sehr seltenen kämpfenden Frauen im Deutschland der letzten Kriegstage. Man findet einige Videos zu „untypischen“ Frauen in jenem Krieg, etwa mit dem Suchbegriff „WW II Women’s Roles“. Erst spät wurde die Geschichte der Frauen beim im Krieg gegründeten britischen Geheimdienst Special Operations Executive aufgearbeitet. Bella Vital-Tihanyi ist ein neues Beispiel, weil ihre Enkelin Enid Zentelis ihren Nachlass sortierte und aus dem Staunen nicht mehr herauskam.

Enid Zentelis über ihre Großmutter

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Coup Teil 42: Jeffrey Epstein und Österreich

Ibizagate besteht aus wenigen politisch relevanten Minuten einer siebenstündigen Aufzeichnung, die auch Klatsch und Tratsch beinhaltet, den wir jedoch nicht kennen sollen. Ist dies ein Puzzleteil, zu dem sich weitere Videos fügen und ein Detail aus dem Skandal um Jeffrey Epstein, nämlich dass er einen falschen österreichischen Pass benutzte?  Wenn man sich mit ihm befasst, findet man sofort Spuren in die österreichische Politik ganz ohne „sex trafficking“ und „predator“. Gerne gehe ich dem auf Wunsch zahlreicher Leserinnen und Leser nach, zumal man es auch als Fortsetzung der Coup-Serie betrachten kann. Das unten eingebaute Video von „Amazing Polly“ bietet eine Unmenge an Ansatzpunkten, an denen ich mich orientieren werde. Die Vloggerin befasste sich mit seiner Biografie, die vom Mainstream unwidersprochen erwähnt wird, denn er begann als Schulabbrecher (!) mit 20 an der New Yorker Dalton Elite School zu unterrichten; man sieht, dass damals schon ein Umfeld vorhanden war, das mit seiner späteren Rolle zu tun hatte. Absurderweise war Donald Barr, der Vater des US General Prosecutors William Barr, genau damals Direktor jener Schule. Wir wissen, dass Tal Silberstein sein Wahlkampfdebut 1999 als Mitarbeiter von Stanley Greenberg in der Auseinandersetzung zwischen Ehud Barak und Benjamin Netanjahu hatte (finanziert von SPÖ-Mitglied und Kern/Gusenbauer-Geschäftspartner Martin Schlaff). 20 Jahre später ist Premier Netanjahu mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert und es ist Wasser auf seinen Mühlen, dass Baraks Beziehungen zu Epstein Thema sind. Barak, der übrigens erster Kommandant der zuerst Caesarea genannten Liquidierungseinheit des Mossad, Kidon war, ist in der Defensive:

„Der 77-jährige Barak räumte ein, zwischen 2004 und 2006 von einer mit Epstein liierten Stiftung insgesamt 2,3 Millionen Dollar erhalten zu haben. Dabei handelt es sich um die nach dem Textil-Unternehmer Leslie Wexner benannte ‚Wexner Foundation‘. Der Milliardär war lange eng mit Epstein befreundet und ist bislang der einzige, namentlich bekannte Investor in Epsteins Fonds. Laut der ‚New York Times‘ sollen die Zahlungen für ‚Forschungszwecke‘ bestimmt gewesen sein. Barak hat anhin jedoch noch nicht erklärt, worin genau diese Forschungen bestanden haben.  2015 investierte Epstein dann eine Million Dollar in Baraks High Tech-Startup ‚Carbyne‘. Barak erklärte, er sei 2002 von Shimon Peres bei Epstein eingeführt worden und habe diesen einige Dutzend Male an Parties und Events getroffen. Junge Frauen seien dabei jedoch niemals im Spiel gewesen. Die Anlässe seien von honorigen Wissenschaftlern, Wirtschaftsleuten und Politikern frequentiert gewesen.“ Zur Epstein Foundation und ihrem Wirken siehe weiterer Clip von „Amazing Polly“ unten; wie Jeffrey Epstein finden wir auch Forum Alpbach-Präsident Franz Fischler, den manche gerne als Übergangskanzler gesehen hätten, bei der Trilateralen Kommission.

„Amazing Polly“ über Epsteins Biografie

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Die letzten Tage der SPÖ

Gegen Ende des EU-Wahlkampfes sorgte die SPÖ-Kandidatin Julia Herr für Aufregung, weil sie die alljährliche Befreiungsfeier im KZ Mauthausen für Agitation benutzte, wie ihr Kritiker vorwerfen. Andere verteidigen ihr Verhalten natürlich, doch auch das geht an der Frage vorbei, ob sich nicht ein Muster hinter ihrem Verhalten und dem anderer verbirgt. Zwar hielt die Sozialistische Jugend Zettel mit „FPÖ-Einzelfällen“ hoch und ihre Anführerin Herr postierte sich neben Bundeskanzler Sebastian Kurz, doch es erinnert an Angriffe auf einen anderen Kanzler vor drei Jahren, nämlich Werner Faymann. Die Bühne war da nicht die größte KZ-Befreiungsfeier, sondern der Maiaufmarsch der SPÖ in Wien. Auch wenn Volkshilfe-Generalsekretär Erich Fenninger die Regierung (am 1. Mai) als“Oaschmenschen“ beschimpft, kommt es bekannt vor, weil er ähnlich fanatisch auch gegen die Regierung Faymann agitierte. Die SPÖ hat keine Krisenkommunikation, auch das PKK-Anhänger am 1.Mai oder Julia Herrs Plädoyer für Enteignungen oder das „Gabalier-Verbot“ betrifft. Man kann jede Debatte wieder einfangen, indem man z.B. auf die historische Rolle der Sozialdemokratie verweist – wenn man es kann und dazu noch persönlichen Bezug hat. 

Dieser ist aber bei Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda schwer vorstellbar, doch auch von professionellem Management kann wohl keine Rede sein. Deshalb geht auch unter, dass in der Twitterblase, die ein Spiegelbild der Deutungshoheit im Mainstream ist, wo die SPÖ bislang stets begünstigt wurde, längst immer mehr Menschen kontern. Umso hölzerner wirken dann die Postings von Funktionären bzw. die im Namen von Pamela Rendi und Co. von Kommunikationsabteilungen verfassten Tweets. Bereits 2016 erschienen viele Akteure wie weggedriftet, was nie angegangen, sondern stets übersehen wurde; mit dem logischen Resultat, dass dies den Wahlkampf nun zusätzlich belastet. Gerade um den Gedenktag in Mauthausen wird aber deutlich, welche Prozesse psychisch ablaufen. Andere Menschen unterscheiden zwischen ihrer Beschäftigung mit unserer unrühmlichen Geschichte und ihrem Verhalten in der Gegenwart. Sie sehen ihre Verantwortung darin, integer zu sein, gegen Unrecht aufzustehen und andere nach Möglichkeit zu unterstützen, denen übel mitgespielt wird. Mit “Nazis“ haben sie allenfalls dann zu tun, wenn sie mal in einem Kellerüber einen stolpern, sie betrachten sich jedoch nicht als „Nazijäger“ („Kein Fußbreit dem Faschismus!“).

Julia Herr gegen Lobbyisten (What about Gusenbauer?)

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Die SPÖ-Frauen, Gabalier und Frauenrechte

Am 1. Mai 2019 spielte eine Coverband bei der Feier der Grazer SPÖ „Hupalu“ von Andreas Gabalier, und Landesrätin Doris Kampus betrat die Bühne, um sich darüber zu beschweren. Denn die Maifeier stehe auch für Gleichberechtigung, Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit; hinterher hieß es, dass mit der Band 4you auch vereinbart worden sei, nichts von Gabalier zu spielen. Dieser heroische Kampf für Frauenrechte bekommt Risse, wenn wir uns daran erinnern, wie Medien das Coming Out bzw. Näherkommen des aus Graz stammenden SPÖ-Verteidigungsministers mit Freundin Sandra Hrnjak von Fellners „Österreich“ inszenierten. „News“ berichtete 2013 über ein Gabalier-Konzert und beschrieb das Verhalten der beiden mit Zeilen aus „Sweet Little Rehlein„. Auch Genosse Edmund Entacher war bei diesem Gabalier-Auftritt dabei; seitdem er sich für die Beibehaltung der Wehrpflicht aussprach, mieden ihn einige Genossen in Wien, was er auch an jedem 1. Mai am Rathausplatz merkte. Andreas Gabalier dachte gerne an seine Zeit beim Bundesheer zurück und befürwortete die Wehrpflicht; das später sehr kritisierte Lied „Mein Bergkamerad“ entstand 2005 im Assistenzeinsatz im Burgenland als Gedicht.

Mir ist von 2012/13, also um die Wehrpflicht-Volksbefragung nicht bekannt, dass sich eine SPÖ-Frau damit exponiert hätte, nicht der Parteilinie zu folgen, wie es manch ein Mann sehr wohl tat. Ganz im Gegenteil glaubten die Frauen um Vorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek. dass sich viele qualifizierte Frauen um tolle (Quereinsteiger-) Jobs beim Bundesheer raufen würden – eine Luftnummer, weil alle die gleiche Laufbahn von der Pieke auf durchlaufen müssen. Wie es zum plötzlichen Kurswechsel der SPÖ vom Volksheer zum einen Berufsheer kam, beschreibe ich hier; es hatte mit dem Wiener Wahlkampf 2010 und mit fremden Interessen zu tun und entsprach nicht dem Willen des unter Druck gesetzten Verteidigungsministers Norbert Darabos. Wie Gabalier als Frauenfeind und Rechtspopulist gebrandmarkt wird, hat zum Teil damit zu tun, welche Argumente er für den Wehrdienst anführt und was er über Kameradschaftlichkeit denkt. Unten hört man ein Interview mit Gabalier 2012 und dann das Lied „Mein Bergkamerad“, kann sich also selbst ein Bild machen. Es ist schwer vorstellbar, dass ein Soldat mit rotem Parteibuch seinen Ansichten über den Wert von Kameradschaft widerspricht und das „Nazi“ findet.

Gabalier 2012 / „Mein Bergkamerad“

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Der Innenminister und die Identitären

Gerade wird am Spin gebastelt, dass der Innenminister nicht mehr tragbar sei, weil die FPÖ ja doch Kontakte zu den Identitären habe, und das geht so: Die Bild-Zeitung treibt deutsche Politiker auf, die Herbert Kickl misstrauen, darunter Elmar Brok von der CDU, der mit ukrainischen Faschisten noch nie ein Problem hatte. Es passt nur allzu gut dazu, dass Peter Pilz Kickl im Parlament als „Innenminister der Identitären“ bezeichnet hat und wird dann auch von anderen Medien aufgegriffen und weitergesponnen, wobei weder Pilz noch die SPÖ fehlen dürfen. Wer sich an dieser Stelle daran erinnert, dass Springer ja einst Millionen von der CIA erhalten hat, kann damit auch die Rolle von Pilz gut einordnen. Mit der Identitären-Hysterie werden Positionen gebrandmarkt, die von vielen schlicht als konservativ, aber offenbar unerwünscht betrachtet werden müssen. Das empfinden noch mehr Menschen als völlig verlogen, weil man nicht einmal inhaltlich übereinstimmen muss, um es zu bemerken. Gerade diejenigen, die den Rest der Bevölkerung so gerne warnen wollen, wirken oft nur wie gut konditioniert, etwa wenn jetzt ohne jede kritische Distanz Greta Thunberg verehren. Um den „rechtsextremen Influencer“ Martin Sellner bricht nun doch Medienrummel los, der ihn und die Regierung vernichten sollte nach der Spende des Attentäters von Christchurch. Doch Sellner kann immer selbst Öffentlichkeit herstellen, er streamt eine improvisierte Pressekonferenz aus dem symbolträchtigen Wiener Türkenschanzpark.

Weit weniger Empörung löst aus, dass eine IS-Terrorzelle um einen in Wien lebenden Iraker zerschlagen wurde, was im Übrigen ohne internationale Kooperation nicht geht und Bild, Pilz und Co. Lügen straft. Nebenbei war der Mann auch noch ein Familientyrann, vor dem sich Frau und Kinder fürchteten, doch uns wird verkauft, dass IB und IS sehr ähnlich seien. Zu diesem Zweck tourt Expertin Julia Ebner als Terrorismus- und Extremismusforscherin durch die Redaktionen, die ihre Erkenntnisse  aber der (wie hier beschrieben) geheimdienstnahen Quilliam Foundation verdankt. Zwischen dem Glauben an Geschlechterrollen, den wir zweifelsohne bei Identitären feststellen können, und Unterdrücken und Einsperren liegen jedoch Welten. Wenn eine junge Frau wie Alina von Raueneck sagt, dass sie gerne einmal viele Kinder haben würde, so ist das schlicht konservativ, sicher aber nicht rechtsextrem. In einer Doku über rechte Frauen streift sie leichtbekleidet über eine Burgruine und schmiedet dann Lambda-Zeichen; für die Tochter des IS-Terroristen ist so eine Bewegungsfreiheit bis dato ein ferner Traum gewesen. Im Grunde wäre Alina wohl Gothic, würde sie sich in schwarz und nicht in weiß inszenieren. „Fachjournalisten und Wissenschaftler ordnen die Gruppen dem Rechtsextremismus zu“, verrät uns Wikipedia.

Profil auf Twitter

 

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Wie uns „Haltung“ aufgezwungen wird

Der Fall Relotius zeigt, welche Elemente zu einem Brei vermengt werden, der ausdrücken soll, dass man die richtige „Haltung“ einnimmt. Nach erfundenen syrischen Kindern und der letzten „Weißen Rose“ Traute Lafrenz zugeschriebenen Aussagen hätte noch eine Reportage von der Krim gefehlt, um das Bild zu vervollständigen. Doch Relotius wurde vorher enttarnt von seinem Kollegen Juan Moreno, der damit seinen Job riskierte und von seinem Freund Mirco Taliercio, einem Fotografen, bei der Recherche unterstützt wurde. Es überrascht nicht, dass nun bekannt wird, wie Relotius seine Rührstücke dazu nutzte, Spenden zu sammeln, die auf seinem privaten Konto landeten. Der Spiegel konnte vorher noch auf „familiäre Betroffenheit“ machen, muss aber jetzt die Staatsanwaltschaft einschalten. Auch unter den Menschen, die mit privaten „Refugees Welcome“-Initiativen von sich reden machten, gibt es schwarze Schafe, die vor allem an sich selbst dachten. Und zwar über jenes Maß hinaus, in dem es alle taten, weil man mit der richtigen „Haltung“ nun einmal toll dasteht. Da sind dann alle böse Rechte, die in alterlinker Tradition empört sind über die Not Obdachloser oder von Hartz IV-Empfängern.

Wenn „Haltung“ aufgezwungen wird, geht es nie um verordnete Mitmenschlichkeit (ohnehin ein Widerspruch in sich), sondern um handfeste Interessen im Hintergrund. Dabei werden Überzeugungen geopfert, die man eigentlich fest etabliert hielt wie die Emanzipation der Frauen. Nun aber sollen sie Kopftücher und die Verhaltensweisen von Männern aus anderen Kulturkreisen als Bereicherung empfinden. Es gab spätestens 2015 eine Zäsur, die gestandene Feministinnen von Anhängerinnen eines Fake-Feminismus trennte, denn Letztere stellten Männer über Frauenrechte. Damit lieferten sie aber andere Frauen einer Gewalt aus, deren Opfer diese Frauen immer wieder werden. Eine solche „Haltung“ wäre undenkbar, wenn es um „einheimische“ Täter geht. Man/frau stelle sich einmal vor, in den sozialen Medien um Verständnis für häusliche Gewalt zu werben oder der Gesellschaft Schuld zu geben, wenn ein Chef ein Angestellte zu vergewaltigen versucht. Man muss genau hinsehen, wer sich hier besonders ins Zeug wirft und wird erkennen, dass Organisationen wie die „Neue Linkswende“ zugleich bei jeder noch so kleinen Demo oder Kundgebung u.a. mit Tafeln präsent sind, um einer No Border – No Nation-Ideologie zu frönen und jede staatliche Ordnung zu kritisieren/zu unterminieren. Nicht von ungefähr wurde in einer Recherche einmal der sektenartige Charakter dieser Gruppe beschrieben.

Kopftuch als Rasse?

 

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