Regierung, Opposition, Ibiza: Die Synthese

Was macht Korruption bei uns so langlebig und Ermittlungen so zäh auch dann, wenn es einen U-Ausschuss und viel Medieninteresse gibt? Haben wir es mit angewandter hegelscher Dialektik zu tun, also mit These – Antithese – Synthese? Ein großes Problem ist, dass alle auch über Parteigrenzen hinweg verhabert scheinen. Dazu kommt Null Bewusstsein für politische Moral, etwa wenn der Chef der staatlichen Beteiligungs AG ÖBAG Thomas Schmid, der auch Funktionen u.a. bei der OMV hat, trotz bekanntgewordenem Drogenkonsum nicht zurücktritt. Regelmäßig entdecken Politiker Werte, wenn es um andere Parteien geht und blenden alles aus bei ihren eigenen Kollegen. Sieht man sich an, welche Personen miteinander verbunden sind, obwohl sie doch eigentlich Gegner sein müssten, verstärkt sich der Eindruck, dass man uns in die Irre führen will. 2002 und 2006 standen einander bei Nationalratswahlen Wolfgang Schüssel und Alfred Gusenbauer gegenüber; heute betreut die ehemalige Schüssel-Sprecherin Heidi Glück Gusenbauer als „Top-Speaker“. 2008 wurde Gusenbauer zuerst als SPÖ-Chef und dann als Bundeskanzler von Werner Faymann abgelöst; jetzt ist Faymanns ehemalige Sprecherin Angelika Feigl Mitarbeiterin von Frau Glück; Gusenbauer unterstützte Faymanns „Gegner“ Christian Kern, der jetzt auch sein Geschäftspartner ist.  

Ein weiterer Top-Speaker, Wolfgang Brandstetter, war der Verteidiger des früheren kasachischen Botschafters Rachat Alijew, ehe er Justizminister wurde. Kasachastan wurde gegen Alijew von Gabriel Lansky und dessen Ex-Konzipienten Richard Soyer vertreten, die beide der SPÖ nahestehen; Lansky arbeitete mit Gusenbauer auch beruflich zusammen. 2017 warf Reinhold Mitterlehner das Handtuch; Sebastian Kurz wurde ÖVP-Chef, überließ aber die freigewordene Funktion des Vizekanzlers Brandstetter. „Top-Speaker“ Mitterlehner ist Gusenbauers Tarockpartner, verfasste sein 2019 erschienenes Buch „Haltung“ mit Barbara Toth vom „Falter“ und unterstützte eine Aktion von Ex-Landesrat und nun Gesundheitsminister Rudi Anschober zu Flüchtlingen als Lehrlinge. 2014 wurde berichtet, dass Kurz Berater um sich schare. darunter auch Gusenbauer, den man mit ihm z.B. bei Rene Benkos „Törggelen“ plaudern sieht; bei Benkos Signa ist Gusenbauer ja an Bord.

Tweet von Heidi Glück

 

Fassen wir also zusammen: Kurz gegen Mitterlehner = Kurz – Gusenbauer – Glück – Schüssel – Mitterlehner. Kasachstan gegen Alijew (der 2015 in U-Haft ermordet wurde, als Brandstetter Minister war) = Lansky und Soyer (Vertreter von Ibizagate-Anwalt Ramin M., auch er einst bei Lansky) – Gusenbauer – Glück – Brandstetter – Kurz (siehe auch Bericht von einer Geburtstagsfeier für Kurz-Förderer Siegfried Wolf). Schüssel gegen Gusenbauer = Schüssel – Gusenbauer – Glück – Kurz. Faymann gegen Gusenbauer = Faymann – Feigl – Gusenbauer – Glück. Dazu sei auch auf diverse Medienberichte und Funde im Firmenbuch verwiesen, anhand derer man Muster erkennen kann, die auf Fädenzieher im Hintergrund deuten. Für Ibizagate und den U-Ausschuss heißt dies, dass wir sehr vorsichtig sein sollten, wenn uns jemand Gegensätze einreden will. Was wird aus Kurz gegen Strache, wenn wir daran denken, dass das neue „Team Strache“ doch sehr nach „Team Stronach“ klingt? Immerhin war Philippa Strache zuerst im SPÖ-Parlamentsklub beim Gusenbauer-Mann Josef Cap, ehe sie Sprecherin des 2012 gegründeten Team Stronach wurde, das übrigens Siegfried Wolf als Bundeskanzler wollte. Wolf war übrigens einmal Aufsichtsratschef der ÖIAG, die heute ÖBAG heißt und wo Thomas Schmid Alleinvorstand ist. Die wechselvolle Geschichte der Privatisierungen hat viel mit Korruption zu tun und auch damit, dass Netzwerke im Hintergrund nie wirklich untersucht wurden.

https://twitter.com/M_T_Franz/status/1269545818605969408

Marcus Franz zu Hofberichterstattung über Kurz

2016 erhielt nicht nur Wolf den russischen „Orden der Freundschaft„, sondern auch Reinhold Mitterlehner und der Industrielle Helmut List. Verdient machten sich offenbar auch Martin Bartenstein (2002, als es vorverlegte Wahlen gab und die grundsätzliche Entscheidung für Eurofighter) und Christoph Leitl (2009, sehr lange Präsident der Wirtschaftskammer; Nachfolger Harald Mahrer ist im Vorstand der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft). Philippa Straches Laufbahn ist merkwürdig, sollte man ja annehmen, dass es einen Gegensatz zwischen SPÖ und Team Stronach gibt. Kurz gegen Strache kann man auch so darstellen: Frank Stronach – Siegfried Wolf – Kurz – Strache – Stronach. Dann wird enttäuschter und z.B. wegen der Plandemie empörter Bevölkerung ein Ventil bei der Wiener Gemeinderatswahl im Herbst angeboten, das Stimmen einfangen soll. Wir müssen immer auch die Rolle der Medien berücksichtigen, etwa des Raiffeisen-Benko-„Kuriers“, der Kanzler Kurz am 7. Juni interviewte, aber sorgsam alles Heikle aussparte siehe Tweet oben. Außerdem war keine Rede von Thomas Schmid, von Spenden z.B. von Privatkliniken an die ÖVP oder von Innenminister Karl Nehammers Umgang mit dem Ibiza-Video; geschweige denn von Finanzminister Gernot Blümels offenkundiger Überforderung (die auch mit Schmid zu tun hat). Eigentlich hätten zu Beginn des U-Ausschusses Heidi Horten, Gaston Glock und Johann Graf aussagen sollen, die von Strache als angebliche FPÖ-Unterstützer genannt wurden; sie entzogen sich mit ärztlichen Attesten.

2019 bei Benko: Gusenbauer und Kurz (Andreas Tischler)

Der „Kronen Zeitung“ vom 7. Juni, an der auch Benko beteiligt ist, lagen Erlagscheine der Wiener Sängerknaben bei mit dem Vermerk „Wir danken Heidi Goess-Horten für ihre großherzige Spende“. Es gab keine Kurz-Story, oder nur eine indirekte, nämlich die Titelgeschichte über „Die jüngste Bürgermeisterin“: „Mit 27 Jahren ist die Türkise Bernadette Schöny die jüngste Ortschefin Österreichs. Sie sieht aus wie ein Model, hat kein Auto & fährt mit dem Rad.“ Bei Medien müssen wir auch an „Österreich“ denken, wo Peter Pilz noch immer als „Aufdecker“ gehandelt wird. Außerdem hat man angeblich mit Richard Schmitt, der von der „Krone“ kommt, einen „großen Ibiza-Aufdecker“ in den eigenen Reihen und lädt den anderen, Gert Schmidt von EU-Infothek, immer wieder ein. Auch hier sei an Gegensätze erinnert, zumal Gert Schmidt ein alter Freund und Geschäftspartner von Johann Graf ist und Volker Piesczek jetzt bei oe24.tv moderiert, dessen Gattin Eva Glawischnig bei Novomatic in Bildungskarenz ist. Glawischnig und Anschober haben 2017 noch die Pilzschen Eurofighter-Lügen mitgetragen, als es darum ging, Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos in die Pfanne zu hauen, um Gusenbauer zu decken.

Die „Krone“ und Bernadette Schöny

Als Mitterlehner und Glawischnig zurückgetreten waren, wählten die Parteien ihre Listen für die vorverlegten Wahlen; diese spielten beim Countdown zum Erstellen des Ibiza-Videos natürlich eine wichtige Rolle. Pilz erreichte nicht den gewünschten Listenplatz bei den Grünen und trat u.a. mit der heutigen grünen Justizministerin Alma Zadic gegen seine Ex-Partei an. Wir sollen denken, dass Pilz und die Grünen Gegner sind, doch es ist in Wahrheit Pilz – Fellner – Piesczek – Glawischnig – Novomatic – Schmidt – Schmitt – Fellner. Kürzlich wurde die Webseite formentera.casa online gestellt, auf der es zuerst einen Countdown bis 6. Juni sechs Uhr gab und mit einem Grafikprogramm verfremdete Bilder von Kurz, Kurz mit John Kerry, „Oligarchennichte“, Dekolleté und Kokain. Darüber empörte sich Richard Schmitt maßlos auf Twitter, er rief nach dem Verfassungsschutz, zumal ein User, der sich nach einem Pharao Rama-Tut nennt, ihn mit seiner Seite trollen wollte. Was ist an Hashtags wie #BlackLivesMatter und #proLGBT aus der Sicht von Schmidt so bedrohlich für Kurz?

Denkt Richard Schmitt an zoom.institute

Nach Kurz‘ Aussagen soll Ursula von der Leyen das Vorbild gewesen sein, als Klaudia Tanner die erste Verteidigungsministerin wurde. Sie ist die Schwägerin des Kurz-Vertrauten Stefan Steiner; ihre Pressesprecherin Katharina Nehammer ist mit dem Innenminister verheiratet. Vor einigen Wochen wurde mit großen Worten die erste Einberufung der Miliz in der Zweiten Republik verkündet, natürlich „wegen Corona“. Inzwischen hat dieser plötzlich wieder beendete Einsatz das Schicksal eines Mäuschens, das kreisende Berge gebaren (oder besser. ausgewachsene Elefanten?). Dabei ist das Datum von Interesse, denn man musste am 4. Juni eine Demo zulassen, die unter das Motto „Black Lives Matter“ gestellt wurde; da war dann auch Abstandhalten usw. Schnee von gestern. Ausgerechnet am Donnerstag war der Einsatz dann auch schon wieder vorbei; was für ein Zufall. Am 9. Juni wird aber der „Tag der Miliz“ gefeiert, mit dem Milizbeauftragten Erwin Hameseder von Raiffeisen, der Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden Gusenbauer bei der Strabag ist. Es gab 2013 eine Volksbefragung über die Wehrpflicht mit der Synthese aus zwei „Lagern“, die für und gegen die Abschaffung der Wehrpflicht bzw, ein reines Berufsheer waren: Hameseder mit „Einsatz für Österreich und Hannes Androsch mit „Unser Heer“ (auf NATO-Kurs). Mich wunderte nicht, dass weder Hameseder noch Androsch etwas daran auszusetzen fanden, dass der formale Minister Darabos sich kaum zu Wort meldete (etwas sagen durfte!), abgeschottet, überwacht, unter Druck gesetzt wurde.

Österreich“ am 3. Juni nachmittags

Ebenfalls ein erhabenes Projekt Tanners ist der „nationale Schulterschluß“ gegen Airbus, bei dem man allerdings fein säuberlich jedwede einheimische Korruption ausblenden muss. Dabei ist nicht nur Justizministeriums-Sektionschef Christian Pilnacek sehr nützlich, sondern auch Peter Pilz selbst, der alles daran setzt, die wahren Abgründe zu verbergen. Medial wird Kritik von Pilz an den „türkisen“ Grünen inszeniert, während ungenannte Türkise behaupten, dass Zadic von Pilz gelenkt werde. „Madonna“, die samstägliche Frauenbeilage von Fellners „Österreich“ zeichnet ein trügerisches Bild von Zadics vermeintlicher Stärke unter dem Titel „Kurzer Prozeß“. Im U-Ausschuss wirkten sowohl sie als auch Nehammer bei ihrer Befragung am 5. Juni nicht so, als hätten sie den Überblick in ihren jeweiligen Ressorts und auch das Sagen. „Madonna“ behauptet, Zadic habe „im Kampf für Gerechtigkeit“ „einen der mächtigsten Männer des Ressorts“ entmachtet, was Pilnacek meint, der sich jedoch für seinen Posten wieder bewerben kann. Nicht nur Nehammer und die Soko Tape, auch Pilnacek hat Zadic den Fund des Ibiza-Videos bei einer Hausdurchsuchung vorenthalten; dass er für die Kurz-Partie(und damit für russische Netzwerke) interveniert, ist Gegenstand anhaltender Kritik. Zadic gegen ÖVP oder ÖVP gegen Zadic ist also nur ein Märchen, erfunden für ein Publikum, das Mainstream-Medien noch glaubt. Sie ist nicht die Einzige mit einem merkwürdigen Berufsweg. da sie einen Job bei Freshfields, die Airbus gegen Ex-Minister Hans Peter Doskozil (und damit gegen Gusenbauer und Pilz) vertraten, gegen ein Pilz-Mandat tauschte und dann zu den Grünen wechselte.

Rudi Fussi auf Twitter

Rudi Fussi macht Werbung für die Wirtschaftskammer (Mahrer/Leitl) und wurde 2002 mit einem Volksbegehren gegen Abfangjäger bekannt und kritisiert ein Interview mit Wolfgang Schüssel, den man hier auch in einem Podcast hören kann. Zur verlorenen Wahl 2006 sagt er im Podcast übrigens, dass er damals auch nach der EU-Ratspräsidentschaft erschöpft war, weil es zu dieser Zeit noch die Aufgabe eines Regierungschefs war. Tatsächlich aber setzte die SPÖ, „beraten“ von Stanley Greenberg und Tal Silberstein, auf einen „Sozialfighter statt Eurofighter“-Wahlkampf; auch 2002 lehnten sie den Ankauf der Jets im Wahlkampf mit den gleichen Beratern ab. Es gab dem Anschein nach eine Frontstellung SPÖ vs. Eurofighter; dies wurde auch dramatisiert, indem nach der Wahl ein U-Ausschuss unter Vorsitz von Peter Pilz beschlossen wurde; es habe die ÖVP sehr verärgert. Gusenbauer sprach sich im Wahlkampf mit seinem späteren Geschäftspartner Leo Specht ab, der mit dem SPÖ-Abgeordneten und Anwalt Hannes Jarolim um Klienten aus der Ex-Sowjetunion warb (und dann dem U-A angehörte). Specht empfahl ihm Meinhard Lukas, heute Rektor der Linzer Kepler-Universität, und dessen Freund, den Zivilrechtler Helmut Koziol für Verhandlungen. Für Norbert Darabos, Verteidigungsminister wider Willen, und den Leiter der Finanzprokuratur Wolfgang Peschon ging es um echte Verhandlungen; Gusenbauer aber hatte Scheinverhandlungen versprochen, die dann auch zu einem Vergleich mit Eurofighter führten. Es war ab dem 24. Mai 2007 nicht Republik Österreich vs. Eurofighter, sondern Koziol hier, sein alter Freund Lukas dort. Zugedeckt wurde dies auch im 2. U-Ausschuss 2017 mit Pilz – Doskozil – Lukas – Gusenbauer – Pilnacek – Brandstetter – Schüssel. 2006 wurde per Dekret Wladimir Putins die United Aircraft Corporation gegründet, die sich an EADS beteiligte; dies änderte zumindest für Gusenbauer alles.

Keine Satire

Was Fussi dem Zustandekommen des Kaufvertrags 2003 und dessen Folgen anlastet, begann Anfang der 2000er Jahre, indem Magna EADS dabei half, den russischen Markt zu sondieren. Darabos durfte übrigens mit vielen Personen nie reden, u.a. mit dem Chefverhandler von 2003, Edwin Wall, den Pilz immer wieder bedrohte. Wir wissen, dass Politiker zu Magna gingen oder von dort kamen, auch ehe das Team Stronach gegründet wurde. Andreas Rudas machte in der SPÖ 2000 Platz für Gusenbauer, der dann bald Parteichef wurde, indem er zu Magna wechselte. Finanzminister Karl Heinz Grasser, den Schüssel später gerne als Vizekanzler und ÖVP-Chef gesehen hätte, kam von dort. Magna wollte mit der Sberbank Opel kaufen; 2007 stieg Oleg Deripaska bei Magna und bei der Strabag ein, an der sich auch Raiffeisen beteiligt. 2009 setzte sich Magna dafür ein, dass der „Entdecker“ Wladimir Putins Walentin Jumaschew, der einst Boris Jelzins Präsidentschaftskanzlei leitet und jetzt Putin berät, österreichischer Staatsbürger wird. 2018 wurde Wolfgang Schüssel Aufsichtsrat beim rusischen Mobilfunker MTS; 2019 hieß es, Jumaschew löse ihn in dieser Funktion ab; dafür kam Schüssel in den AR von Lukoil, wo ihn u.a. Toby Gati erwartete, die unter Bill Clinton „Assistant Secretary of State for ­Intelligence and Research“ war. Weil puncto Eurofighter der 24. Mai 2007 erwähnt wurde: da bekam Gusenbauer zwar nicht mit, dass die seinen russischen „handlern“ versprochenen Scheinverhandlunbgen endlich auf Schiene waren, er empfing aber Clinton zu einer AIDS-Gala. Lukoil gibt es übrigens auch im Firmenbuch, mit Adresse am Schwarzenbergplatz in Wien-Landstraße, als direkter Nachbar der Sberbank Europe, deren Gründung Bezug zur SPÖ hat.

Der Verbindungsmann zu Putin scheint uninteressant

Es ist „logisch“, dass Mitglieder des Ibiza-U-Ausschusses, die angeblich herausfinden wollen, welche Politiker von Russland „gekauft“ wurden, einen so wichtigen Zeugen wie Jumaschew nicht anhören wollen (dürfen?). Auch „Aufdecker“ reagieren darauf nicht, selbst Fabian Schmid vom „Standard“ nicht, der gerade kommentierte: „Angenehm ist ein Auftritt im U-Ausschuss für die wenigsten. Aber er ist Pflicht. Wer in Österreich wohnt und geladen wird, muss dem nachkommen.“ Allerdings befindet sich die „Standard“-Redaktion (und die Bank BNP Paribas)  in einem von Rene Benko verkauften Haus; bei Benko können wir diese Assoziationskette verwenden.Johann Graf (Novomatic) – Siegfried Wolf – Dieter Böhmdorfer (Anwalt auch des Oligarchen Dmytro Firtash und der Novomatic) – Rene Benko – Beny Steinmetz – Tal Silberstein – Alfred Gusenbauer – Hans Peter Haselsteiner – Oleg Deripaska – Sberbank Europe – Raiffeisen – Sebastian Kurz – Heinz Christian Strache.

Seite 142 von „Becoming Madam Chancellor“ über Merkels Werdegang

Schüssel ist bei Lukoil übrigens auch an Bord mit dem Milliardär Leonid Fedun; bei MTS finden wir nicht nur Jumaschew, sondern auch die Deutsche Regina von Flemming, die vor ein paar Jahren einen Teil des Russland-Geschäftes von Axel Springer übernahm, oder den ehemaligen Chef der deutschen Telekom Thomas Holtrop. Besonders internationale User sind auch auf Twitter verwundert darüber, dass Kurz Kontakte zu George und Alexander Soros hat; dabei kann man auch auf das European Council on Foreign Relations hinweisen, wo man die Soros‘ bei den ungarischen Mitgliedern findet. Es fällt auch auf, dass wir in Österreich Andreas Treichl von der Erste Bank gelistet haben, der früher auch Vorsitzender des Beirats der Open Society Foundations war. Außerdem gibt es Verbindungen zu den Grünen (Martin Radjaby siehe Wahlkampf für Van der Bellen und jetzt Corona-Kampagnen; Stefan Wallner, der dann zu Anschober ging und jetzt Werner Koglers Kabinettschef ist). Der Ex-SPÖ-EU-Abgeordnete Hannes Swoboda ist mit Brigitte Ederer liiert, die Aufsichtsratsvorsitzende der ÖBB war und nun sozusagen – von Grünen –  zurückgeholt wird. Steven Heinz von Lansdowne Partners wurde von Willi Hemetsberger quasi dazu angestiftet, für Projekte von Christoph Chorherr zu spenden.

Mitglieder des ECFR

Diesen wiederum stiftete Hemetsberger (dessen amerikanische Ehefrau Barack Obama unterstützte) den Namen seiner Firma Ithuba Capital, die stolz darauf ist, bei der Kreation der Sberbank Europe aus den ehemaligen Osteuropa-Töchtern der Volksbank mitgewirkt zu haben. Hemetsberger hatte auch mit den ÖBB zu tun, was Interessenskonflikte bei Leo Specht verursachte, der durch Gusenbauer in den Aufsichtsrat gelangte. Ist es eine Überraschung, dass die Justiz Chorherr und seine Spender (zu denen auch Benko gehört) mit Samthandschuhen anfasst? Beim ECFR sind auch Wolfgang Schüssel, Sebastian Kurz und Ulrike Lunacek, die 2017 glücklose Spitzenkandidatin der Grünen war und jetzt ein kurzes Gastspiel als Staatssekretärin gab. Bezogen auf die vergangene EU-Legislaturperiode stand auch sie auf einer Liste mit rund einem Drittel der Abgeordneten, die für Soros‘ Anliegen empfänglich sind. Haben wir nun also: Soros – Lunacek – Schüssel – Kurz – Gusenbauer – Pilz? Dazu kommt das italienische ECFR-Mitglied Romano Prodi, das wie Aleksander Kwasniewski (Burisma) mit Gusenbauer für Kasachstan und für die Ukraine lobbyierte. Als das Mitrochin-Archiv (Schwarzbuch des KGB) veröffentlicht wurde, führte dies zu einer parlamentarischen Untersuchung, da Prodi als Agent bezeichnet wurde.

Judicial Watch gegen Soros

Wir sind es gewohnt, einen Gegensatz zwischen Soros und Wladimir Putin zu sehen, weil Ersterer ja auch gegen den Rubel spekulierte und sie einander immer wieder ihre Ablehnung bekunden. Viele versuchen, Vorgänge auf globaler Ebene zu verstehen und einzuordnen; das hat sehr viel mit den USA zu tun. Eine Analyse bei The Saker spricht davon, dass der systematische Zusammenbruch der Vereinigten Staaten begonnen hat und weist auch auf Dialektik hin: „This is an absolutely amazing phenomenon: while for almost four years Trump has been destroying the US Empire externally, Trump-haters spent the same four years destroying the US from the inside! If we look past the (largely fictional) differences between the Republicrats and the Demolicans we can see that they operate like a demolition tag-team of sorts and while they hate each other with a passion, they both contribute to bringing down both the Empire and the United States. For anybody who has studied dialectics this would be very predictable but, alas, dialectics are not taught anymore, hence the stunned ‚deer in the headlights‘ look on the faces of most people today.“ Mit anderen Worten verstehen die Menschen nicht, was passiert; sie wundern sich darüber, dass Geschäfte „wegen Corona“ geschlossen bleiben oder dass man „wegen Corona“ Veranstaltungen absagt, es aber „Black Lives Matter“-Demos auch außerhalb der USA gibt. Wenn Tom Fitton darauf Bezug nimmt, dass George Soros Fusion GPS unterstützte, geht es um das „Steele-Dossier“, das verfasst wurde, um Trump für die Clinton-Kampagne als Handlanger Putins hinzustellen. Dabei haben die Clintons und ihr Umfeld selbst genug Verbindungen zu Russland; wir können diese Assoziationskette herstellen: Soros – Clinton – Podesta – Fusion GPS – Christopher Steele – Russland – Putin – Soros.  Was ist daher mit der Destabilisierung Europas 2015 durch illegale Masseneinwanderung, auf die wir ebenso wie hypnotisiert reagieren sollten wie jetzt auf „Stay at Home – Stay Safe“ und BLM bzw. Antifa?

„baizuo“

Mit „baizuo“, was für „weiße Linke“ steht, bezeichnen Chinesen auch Angela Merkel spätestens seit der „Flüchtlingskrise“. Damit sind „Gutmenschen“ gemeint, denn mit politischer Korrektheit kann man in China wenig anfangen, auch wenn eigene Minderheiten gefördert werden. Wer sich jedoch in China aktiv für soziale Gerechtigkeit einsetzen will, bekommt auch rasch das Etikett „baizuo“ verpasst. Mit „baizuo“ wird jedoch nicht die amerikanische Alt-Right-Bewegung unterstützt, auch wenn Chinesen meinen, man müsse sich nicht für Immigranten und LGBTQ starkmachen. Es wäre falsch anzunehmen, dass jeder Kritiker „weißer Linker“ gleich dem chinesischen Regime gehorcht. Meistens aber werden Menschen als Heuchler und Schwächlinge bezeichnet, die sich um andere zumindest durch virtue signalling kümmern; dies drückt auch aus, dass in China die Haltung verinnerlicht wurde, dass einem ohnehin niemand hilft, wenn man im Widerspruch zum System ist. Zugleich aber ist es eine Selbstschwächung des Westens, durch ständige Moraldebatten alles auszublenden, was im eigenen Land wirklich schiefläuft und wo die Opfer jene Gruppen sind, für die man sich nicht einsetzen soll, weil sie zur ethnischen Mehrheit gehören. Dialektisch betrachtet ergänzen sich dann China, „baizuo“ und das Ausblenden von massivem Unrecht in westlichen Staaten. Wer blind ist für das Leid anderer, weil sie nicht schwarz oder „geflüchtet“ sind, ist schon auf dem halben weg zum braven Untertanen einer Diktatur. Übrigens lobbyiert Christian Kern (Assoziationskette: Kern – Schlaff – Gusenbauer – Benko – Kurz usw.) für China gerade in der „Corona-Krise“, welch ein Zufall aber auch.

 

5 Kommentare zu „Regierung, Opposition, Ibiza: Die Synthese

    1. Danke, das passt auch dazu:

      https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8299/

      – da gehts um den Zusammenschluss vieler Länder

      Von wegen, keine „Corona-Gelder“ in Steueroasen;

      https://taz.de/Steueroasen-und-Staatshilfen-in-Daenemark/!5690

      Gerade auch entdeckt:

      https://www.heise.de/tp/features/Geruechte-um-US-Truppenabzug-aus-Deutschland-4776486.html

      – ist vielleicht enttäuschend für deutsche QAnons, die mit SHAEF rechnen….

      Gefällt 1 Person

      1. Viele QAnons waren ja der felsenfesten Überzeugung, dass der weltweite Shutdown samt Ausgangssperren in Wirklichkeit nur dazu gedacht war, Trump die Möglichkeit zu bieten, die längst überfälligen Verhaftungen bei Angehörigen des Tiefen Staates vollstrecken zu lassen.

        Spätestens jetzt wo alles wieder hochgefahren wurde, die Verhaftungswellen ausgeblieben sind, müsste es der Q-Gemeinde doch allmählich dämmern, dass sie allesamt all die Jahre hindurch einer geschickt aufbereiteten PsyOp, namens Q aufgesessen sind.

        Wie auch immer

        MfG

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      2. Möchte man meinen, dass es ihnen klar ist …. sie rufen zwar nicht mehr nach dem „Befreier“, haben aber dennoch ihre nicht nachvollziehbaren Konstrukte.

        Zu behaupten, dass Deutschland eh kein Staat, sondern eine Firma sei, gehört dazu. Ist auch bequem, dann können sie rein gar nix politisch ändern. Manche empörten sich daher auch ernsthaft über Menschen, die mit dem Grundgesetz in der Hand demonstrieren.

        Ihnen entgeht natürlich, dass tatsächlich etwas global passiert. Und dass nicht gesagt ist, wie das ausgeht.

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  1. [video src="https://www.kla.tv/_files/video.kla.tv/2020/06/16541/FilmOutOfShadowsNHollywoodStun_480p.mp4" /]

    Hoechst interessante Doku

    Wie auch immer

    MfG

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