Luftfahrtkrieg: Airbus, Eurofighter, Russland und die USA

Dass die USA Airbus mit einer hohen Strafe wegen Bestechung bei Geschäften belegen, mag zunächst denen Oberwasser geben, die bei uns den Kauf der Eurofighter Typhoon bekämpften. Doch sie müssen dann auch selbst supersauber sein, wovon anhand des Umgangs mit Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos keine Rede sein kann. Er wurde wegen des Eurofighter-Vergleichs von 2007 quasi von einem russisch-amerikanischen „Joint Venture“ von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil und dem Ex-Abgeordneten Peter Pilz angezeigt. Die neue Verteidigungsministerin Klaudia Tanner scheint sich auf die Seite von Doskozil zu schlagen, aber welche Ahnung sollte sie nach einem Monat im Ressort wirklich von der Materie und ihren Abgründen haben? Denn diese offenbaren sich, wenn wir uns die internationale Ebene ansehen. Beginnen wir bei der russischen United Aircraft Corporation (OAK), die im Februar 2006 per Dekret von Präsident Wladimir Putin gegründet wurde. 2006 ist auch das Jahr, in dem Boeing einen Deal mit dem Oligarchen Dmytro Firtash einging, um Zugang zu indischen Titanminen zu erhalten, wobei wiederum von Bestechung die Rede ist.

2006 führte die Gusenbauer-SPÖ einen „Sozialfighter statt Eurofighter“-Wahlkampf, in dem Gusenbauer und sein Freund und späterer Geschäftspartner, der Anwalt von Klienten aus der ehemaligen Sowjetunion Leo Specht, die israelischen Ex(?)-Agenten Tal Silberstein und Chaim Sharvit einsetzten und den dann Darabos als Minister ausbaden sollte. Wikipedia vermerkt zur United Aircraft Corporation auch: „Ab September 2006 hielt OAK einen Kapitalanteil von fünf Prozent am europäischen Luftfahrtkonzern Airbus Group. Dabei handelte es sich um den von der staatlichen russischen Bank VTB aufgekauften ehemaligen 20-Prozent-Anteil der British Aerospace an Airbus. Damit sollte Irkut ein Joint Venture mit der Airbus Group ermöglicht werden. Die Airbus Group besaß ihrerseits bereits eine 10-Prozent-Beteiligung an Irkut. Das Joint-Venture von Airbus für die Berijew Be-200 wurde 2016 aufgelöst.“ In den Fußnoten finden wir Artikel wie: „Airbus cancels A320 freighter conversion programme“ vom Juni 2011 oder „Russia’s Irkut canceled joint project with Airbus“ vom Dezember 2016; auch interessant: „Der Kreml will russische Maschinen am Himmel sehen“ vom Jänner 2017.

Wahlkampf der SPÖ 2006

 

Beim Eintrag zu Airbus wird vermerkt, dass der Konzern, der aus diversen europäischen Flugzeugbauern hervorging, heute der größte Flugzeughersteller der Welt ist, aber auch, dass bereits 2001 mehr Bestellungen eingingen als bei Boeing. Dies ruft in den USA stets Besorgnis hervor, was dann auch zu harten Bandagen führt, jedoch als Erklärung dafür nicht ausreicht, dass die österreichische Entscheidung für den damals neuen Typhoon so heftig verdeckt bekämpft wurde. Die erwähnte Bank VTB ist – gerade nach den US-Sanktionen gegen Russland – wie die Sberbank wichtig für den Oligarchen Oleg Deripaska, der  2007 bei Magna International und bei der Strabag einstieg und auch an der deutschen Baufirma Hochtief beteiligt ist. In der Auseinandersetzung mit US-Behörden weist Deripaska alle Anschuldigungen zurück, dass er mit Geldwäsche, Erpressung, Bestechung, Auftragsmord zu tun habe. Deripaska hat Österreich-Bezug; seine Karriere begann in den „Aluminiumkriegen“  unter den Fittichen von Lew und Michail Cherney; Letzterer ist bei uns bekannt, weil er Martin Schlaff die bulgarische Mobiltel verkaufte. Deripaskas Konzern Russian Machines (mit  Siegfried Wolf, Ex-Magna, als Aufsichtsratsvorsitzendem, was er auch bei der Sberbank Europe ist) ist auch im Flugzeugbau tätig, was wiedeurm einen Konnex zur OAK herstellt. Deripaska selbst sieht sich als Akteur des russischen Staates im Bereich Foreign Direct Investment, der sich an Firmen im Ausland beteiligen oder aber wieder aus ihnen zurückziehen soll, wobei die Grenzen zu Geheimdiensten und Mob wohl verschwimmen.

Misinterpreting Modern Russia...“

Im 2009 erschienen Buch von Bruno S. Sergej wird auch ausgeführt, wie unter anderem über Deripaska die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Konzern Glencore gesucht wurde, der unter anderem Diamantenminen in Afrika ausbeutet. Der russische Energiekonzern Rosneft war an Glencore beteiligt; u.a. im Bereich Diamanten ist auch Rene Benkos Ex(?)-Partner Beny Steinmetz aktiv, der auch mit Tal Silberstein und Alfred Gusenbauer Geschäfte macht. Beim Kampf um Minen in Guinea waren einem Bericht von 2010 zufolge sowohl Steinmetz als auch Deripaska aktiv. Sergej erwähnt auch den jetzigen Chef der Sberbank, German Gref, wenn man ein wenig weiterscrollt. Gref war als damaliger Minister für wirtschaftliche Entwicklung auch daran beteiligt, in russischen Flugzeugbau zu investieren;  ebenfalls 2006 konnte Deripaska mit Unterstützung von Putin den größten Konkurrenten „seines“ Rusal-Aluminiumkonzerns übernehmen. Vor einem Jahr gab es diese vielsagende Schlagzeile: „Trump Lifts Rusal, En+ Sanctions as Glencore Shuffles Stake“. En+ ist unter anderem an Rusal beteiligt, wie leicht zu erraten ist; es klingt zunächst nach Wirtschaftskrieg wie Strafen für Airbus. Doch es sind auch Deripaska-Firmen, die Rohstoffe aus der Ukraine exportieren, die dann als Waffen bei den Kämpfern in Donetzk landen würden, so ein kolportierter Vorwurf. Wir werden kaum „Gute“ ausmachen können in internationalen Auseinandersetzungen, sondern vor allem mehr oder weniger Skrupellose. Es fällt auch auf, dass sich Deripaska am kanadischen Flugzeughersteller Bombardier beteiligen sollte, der auch Eisenbahnen baut und der später wegen seiner CSeries Probleme mit Boeing bekam.

Warum Airbus nur vorübergehend über Boeing triumphiert

Dies führte dazu, dass Airbus zum Mehrheitseigentümer dieser Sparte wurde, die wie Embraer – wo dann Boeing einstieg .- kleinere Jets für regionale Flüge produziert (heute A220 genannt und bald zu 100% im Eigentum von Airbus). Deripaska ist in Verbindung mit dem mutmaßlichen russischen Agenten Wladimir Klimnik, der im Wahljahr 2016 mit einem von dessen Privatjets nach Newark flog, um sich geheim mit Paul Manafort zu treffen. Ebenfalls mit einem Privatjet war Manafort selbst im November 2013 von Kiew nach Nizza unterwegs, und zwar mit der Fluglinie eines ehemaligen SPÖ-Ministers, an der auch ein russischer Geschäftsmann in Österreich beteiligt ist. Damals lobbyierte Manafort noch unter anderem mit Gusenbauer für die Ukraine des russlandtreuen Präsidenten Wiktor Janukowitsch; ebenfalls 2013 wurde mit einer Maschine des gleichen Unternehmens eine Kasachin und ihre Tochter aus Italien entführt. Auch ein weiterer roter Ex-Minister, Franz Löschnak, und ein Ex-OMV-Chef, Richard Schenz unterstützten in jener Zeit die Alizee Bank des Russen, der aber die Konzession entzogen wurde, weil sie mit der VTB Bank verwoben war. Mit an Bord waren auch der heutige Chef der SPÖ NÖ Franz Schnabl und Ex-SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim, der bis 2006 Kanzleipartner von Leo Specht war, und Johann Graf von Novomatic. 2016 hatte Manafort Schulden bei Deripaska, was die Frage aufwirft, ob er nicht in dessen Diensten stand, als er den Wahlkampf von Donald Trump zunächst leitete.

Man beachte auch Userkommentare von Ex-Mitarbeitern

Am 9. Juni 2007, als gerade die Gusenbauer-Partie den unter Druck gesetzten Darabos ausgeknockt hatte und mit Eurofighter verhandelte, verkündete Boeing auf seiner Webseite: „The Boeing Company [NYSE: BA] and Russia’s United Aircraft Corporation (UAC) today signed an agreement to identify opportunities to expand collaboration on commercial aviation activities, building upon Boeing’s long history of cooperation with Russia’s aerospace industry. As a result, the two companies will establish a joint working group to study a number of cooperation opportunities.“ 2017 bezahlte der damalige CEO Denis Muilenburg eine Million Dollar für die Inaugurationsfeier von Präsident Trump; bald darauf wurde Boeing-Manager Patrick Shanahan Vizeverteidigungsminister. Er war unter anderem für den Dreamliner (Boeing 787) verantwortlich, wegen dem man mit Firtash ins Geschäft kommen wollte. Zwar verliefen Untersuchungen im Sande, ob Shanahan das Pentagon missbraucht, um Boeing Aufträge zuzuschanzen; Airbus und Konkurrent Lockheed unterzeichneten aber im Dezember 2018 ein Memorandum of Agreement, das später erneuert wurde. Sie wollen gemeinsam mit dem A330 MRTT den Zuschlag für eine US-Tankerflotte erhalten; außerhaalb der USA ist das Airbus-Produkt bereits Marktführer.

China und Russland produziern gemeinsam einen Passagierjet

Beim englischsprachigen Wikipedia-Eintrag zur OAK lesen wir: „In May 2008, the UAC presented its third aircraft and the first airliner designed and exported under the UAC brand, the Sukhoi Superjet 100 (SSJ 100). The SSJ 100 is the fourth civilian aircraft and the first airliner to be made by Sukhoi. Before, Sukhoi and Boeing made a cooperation agreement and where Boeing consultants would help and advise Sukhoi on the airliner.“ Als Airbus die Zusammenarbeit mit der OAK beendete, wurde berichtet: „On 25 June 2016, the UAC and the Chinese Government owned aircraft corporation, Comac, signed a joint venture contractChina-Russia Aircraft International Co, Ltd. (CRAIC), based in Shanghai. According to the UAC, CRAIC is responsible for product and technology development, manufacturing, marketing, sales and customer service, consulting, program management and other related field. The two companies are now cooperating in creating a new generation long range wide body commercial aircraft and to take charge of its operation under the joint-venture. This aircraft, now named the CRAIC CR-929, formerly the C929, would compete with the Airbus A330neo and the Boeing 787; thus challenging the Airbus-Boeing duopoly.“ Es gibt wohl kaum etwas an modernen russischen oder russisch-chinesischen Flugzeugen auszusetzen, doch diese Infos gehören zum Background.

Der A330 MRTT (Multi Role Tanker Transport)

Das Duopol bei Großraumflugzeugen entwickelt sich dank Boeing-Krise in Richtung Monopol, was Strafen = Sanktionen der USA gegen Airbus auch erklärt. Dabei klagen (ehemalige) Boeing-Angestellte in sozialen Medien, dass man nicht mehr anständige Flugzeuge bauen könne, wenn sich alles Finanzinvestoren und dem Finanzmarkt unterwirft. Zu Deripaskas Basic Element-Konzern gehört auch Flugzeugbau: „Aviacor baut, repariert und wartet Flugzeuge Tupolew Tu-154M und Antonow An-140. Aviacor will wohl insbesondere den regionalen Turbopropellerflieger Antonow An-140 bauen.“ Und man produziert Panzer und Militärfahrzeuge und betreibt Flughäfen, unter anderrem in Sotschi, wo natürlich für die Olympischen Winterspiele 2014 ausgebaut wurde: „Basic Element hat im Luftfahrtsektor vier Flughäfen und eine regionale Fluggesellschaft vor allem in der Region Krasnodar in Südrussland. Dieser ist aufgrund der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, aber auch aufgrund des Tourismus an der Schwarzmeerküste wirtschaftlich besonders interessant. Die vier Flughäfen in der Region Krasnodar haben im Jahre 2007 ca. 7 % des Passagier- und ca. 4 % des Frachtaufkommens in Russland abgefertigt. Der Luftfahrtsektor hatte 4.750 Beschäftigte und einen Umsatz 2007 von 272 Millionen Dollar.“ Seit 2007 gibt es auch die Flughafenbetriebsgesellschaft Basel Aero.

Die russische Antwort auf A320neo und Boeing 737 Max

Im Oktober 2002 – nach der Wahl in Österreich, wo Gusenbauer und Silberstein vergeblich „gegen Abfangjäger“ agitierten – wurde berichtet, dass Deripaska an der insolventen Firma Fairchild Dornier interessiert sei: „Zwei Konsortien wollen den insolventen Flugzeugbauer übernehmen. Die russischen Bieter unter Führung von Milliardär Oleg Deripaska scheinen die besten Chancen zu haben. Einziges Problem: Dem Oligarchen werden Kontakte zur Mafia nachgesagt.“ Russland trat als Konsortium auf, unter Beteiligung auch der Irkut Fluigzeugwerke: „Hinter dem russischen Konsortium steht mit Oleg Deripaska (35) einer der mächtigsten Wirtschaftsbosse Russlands. Er möchte offenbar bei Fairchild Dornier einsteigen, um sein marodes Flugzeugwerk Aviakor in der Wolgastadt Samara zu retten.“ Was EADS (heute Airbus) betrifft, hieß es im September 2006, dass die russische Staatsbank VTB ein Aktienpaket erworben habe; man stieß es 2008 wieder ab, weil OAK einsteigen sollte. Und am 15.11.2006 wurde gemeldet: „Der Kreml fliegt mit. Es wäre nicht das erste Mal, dass Russen Krisen westlicher Konzerne zum Angriff nutzen. Die staatliche Vneshtorgbank baute in den vergangenen Monaten diskret eine Beteiligung von fünf Prozent an EADS auf, die an der Börse durch den Pannenjet A 380 abgestürzt ist. ‚Der Kurs war gut, da haben wir zugegriffen‘, sagt Wasilij Titow, Vizepräsident des Instituts. Französische Medien gehen davon aus, dass der Finanzarm des Kreml seinen Anteil am Luftfahrt- und Rüstungskonzern heimlich auf mindestens sieben Prozent ausgebaut hat. Moskau verfolgt ein ehrgeiziges Projekt: Die Russen wollen ihren EADS-Anteil an den Flugzeugkonzern Oak übertragen, in dem sie die großen Verkehrsflugzeug- und Kampfjetbauer Iljuschin, Tupolew, Suchoi und MiG bündeln.“ Dass EADS zugleich via SPÖ zugesetzt wurde, passt da durchaus gut ins Bild.

Video über die MC-21

Bei Angriffen auf Airbus via Österreich geht es natürlich auch um amerikanische Interessen; diese werden aber Konzernen wie Lockheed kaum etwas bringen, weil als Alternative zu den Eurofightern von gebrauchten F-16 die Rede war, mit denen man nicht das ganz große Geld machen kann. Auch schwedische Saab Gripen sind keine „neutralen“ Flieger, das sie zu rund zwei Drittel aus britischen und amerikanischen Komponenten bestehen. Ein weiteres „russisches“ Indiz ist, dass als Nachfolger für die alten Saab-105, die nicht im Überschallbereich fliegen (anders als Gripen, F-16, Typhoon und Co.), an Alenia Aermacchi M-346 gedacht wird: „Die Alenia Aermacchi M-346 Master ist ein italienischer Strahltrainer auf Basis der Jakowlew Jak-130.“ Das Konstruktionsbüro Jakowlew gehört seit Ende 2006 zum Luftfahrtkonzern OAK. Wikipedia vermerkt zum Export der M-346: „2011 begann der Bau von 12 Maschinen für SingapurIsrael gab am 16. Februar 2012 den Kauf von 30 Maschinen des Typs M-346 Master bekannt; sie ersetzen seit Mitte 2014 die überalterten Douglas A-4-Trainingsflugzeuge der israelischen Luftwaffe und sind auf dem Militärflugplatz Chazerim stationiert. Auch von den polnischen Luftstreitkräften wurde der Typ eingeführt. Von etlichen anderen Luftwaffen wird die M-346 derzeit geprüft, darunter auch von den Österreichischen Luftstreitkräften. Gemeinsam mit Raytheon bewarb sich die M-346 an dem T-X-Programm der United States Air Force, unterlag jedoch dem Boeing T-7 Schulflugzeug.“ Israel war traditionell treuer Kunde von Lockheed und Boeing, was auch für Fluglinien galt; inzwischen bestellt man auch bei Airbus; 2018 schlug Pilz vor, dass Österreich doch die Eurofighter durch gebrauchte israelische F-16 ersetzen solle.

Über die Fertigung von Airbus-Jets in Mobile, Alabama

Weil sich die US Navy für in den USA gebaute einmotorige Helikopter von Leonardo entschieden hat, beschwert sich übriegns gerade Airbus: „Airbus Helicopters filed a protest with the Government Accountability Office (GAO) against the US Navy (USN) awarding its Advanced Helicopter Training System contract to Leonardo Helicopters. The company filed its protest on 3 February, about three weeks after the service granted Leonardo the contract, asking the US government agency to review the USN’s decision, according to the GAO’s website.“ Alenia Aermacchi wurde 2016 in den Leonardo-Konzern eingegliedert; Sikorsky, der Hersteller der auch vom Bundesheer verwendeten Black Hawk, gehört seit 2015 zu Lockheed. Ehe die ersten Zeugen im von Grünen und FPÖ auf Schiene gebrachten 2. Eurofighter-Ausschuss 2017 befragt wurden, fand der Erstflug der russischen MS-21 von Irkut statt (siehe Bericht am 29. Mai 2017): „Russland will die Dominanz von Boeing und Airbus auf dem Markt für Mittelstreckenjets brechen. Sein MS-21 absolviert erfolgreich seinen Jungfernflug.“ Alles ist auf die Konkurrenz abgestimmt: „Die MS-21 soll den etablierten Mittelstreckenjets Boeing 737 und Airbus A320 sowie deren auf weniger Spritverbrauch getrimmten Nachfolgern 737-MAX und A320neo Konkurrenz machen. Erst Anfang Mai hatte auch der chinesische Flugzeugbauer Comac seinen ersten Mittelstreckenjet in die Luft geschickt.“

Erster A321neo aus den USA

Was 2007 beim Versuch, aus dem Eurofighter-Vertrag auszusteigen, wirklich gespielt wurde, recherchiere ich schon länger, da der eigentlich zuständige Minister unter Druck gesetzt wurde. Dann gab es 2016 einen Pakt zwischen Doskozil und Pilz gegen Airbus (russisch-amerikanisches „Joint Venture“?), der zu Anzeigen gegen Airbus, aber auch gegen Darabos führte. Es spielen immer mehrere Aspekte mit, wobei man nicht sicher sein kann, was gerade dominierend war. Auf jeden Fall sah es damals noch besser aus für Boeing, mit einer interessanten Korrelation zwischen der Politik in den USA und in Österreich mit Eckdaten von A320neo und Boeing 737 Max. Gerade weil die Max eine Panikreaktion auf den A320neo war, kam es zu folgenschweren Abstürzen, sodass Airbus Boeing in den Schatten stellt. Dies zeichnete sich schon vorher ab, etwa wenn die 757 langsam aus der Nutzung verschwindet und immer mehr Jets bei Airbus bestellt werden; inzwischen liegen die Europäer aber längst vorne. Man muss zwischen Briefkastenfirmen und Compliance-Verstößen von Managern – wo Airbus aus Schaden klug wurde – und dem Produkt unterscheiden, was Doskozil und Pilz mit Kalkül nicht tun dürfen. Vielleicht dient die aktuelle Auseinandersetzung um die Korruptionstaatsanwaltschaft auch dazu, das Bauernopfer Darabos wegen des 2007 mit Eurofighter geschlossenen Vergleichs anzuklagen, indem man so tut als ob A) Darabos nicht abgeschottet worden wäre, also sein Ministeramt ausüben konnte  B) er nicht wollte, dass die Jets wie bestellt geliefert werden C) der Vergleich nicht auf die Kappe von „Russen-Gusi“ plus Hintermänner gehen würde und auch Pilz eine ungute Rolle spielte, dies später gemeinsam mit Doskozil.

Deutschland: F/A-18 (Boeing) oder Eurofighter?

Die heutigen Parlamentsgrünen verbindet von den Abgeordneten her nur wenig mit jenen bis 2017; David Stögmüller, der für Landesverteidigung zuständig ist, gehört zu den Neulingen. Ich erklärte vor ein paar Tagen seiner Mitarbeiterin, was beim Eurofighter-Vergleich der wahre Skandal ist und dass es auch generell um  die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie international geht – vergeblich, es hat ihn nicht zu interessieren. Nicht ohne Grund wird er daher gefordert haben, Luftraumüberwachung nicht auch im Überschallbereich durchzuführen, was die Eurofighter ausschließt, auch hinter Saab Draken zurückgeht und auf die Leonardo-Trainer zugeschnitten scheint. Wahrscheinlich ist ihm nicht einmal bewusst, dass einstrahlig (siehe Saab) auch ein Sicherheitsrisiko darstellt, auch wenn zweistrahlige Jets im Betrieb teurer sind. Übrigens ist auch die Flugzeugproduktion von den Auswirkungen des Coronavirus betroffen, nicht nur Fluglinien, denn Airbus hat Fertigungen in Toulouse, Hamburg, den USA und China. Boeing hat nebenbei bemerkt auch Probleme mit der Justiz in den USA und mit der Börsenaufsicht. Und ein Ziel der Doskozil-Kampagne war es, die Marktkapitalisierung von Airbus zu treffen – für fremde Investoren?

3 Kommentare zu „Luftfahrtkrieg: Airbus, Eurofighter, Russland und die USA

  1. Trump hat (angeblich) nunmehr nicht nur einen obersten NSA-Beauftragten gefeuert, sondern auch den „Botschafter der EU im Weißen Haus“ WTF? Oder war vielleicht ein EU-Beauftragter im Weißen Haus damit gemeint? Kann das wer verifizieren?

    Zum Globalistenherr Doskozil, den die Burgenländer so lieben.
    https://tradingeconomics.com/austria/forecast
    Über 8 %, und das mit internationaler Berechnung. Das heißt wir haben mindestens 15 % Arbeitslose nach alter österreichischer Berechnung.

    Die Gusenbauer Crew feiert sich inzwischen selbst. So wähnt sie sich innerhalb der 400 Mio Auserwählten der „Welt“. Siehe Bilder am Donaukanal.
    Österreich im Mittelpunkt des S…. ?

    Nun gut. sei es drumm. Soll jeder denken was er will.

    Es wäre jedoch ein Segen, wenn man nicht mehr attackiert wird und entrechtet wird. Obwohl, die Zukunft wird deswegen nicht einfacher.

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    1. Das frage ich mich auch, es gibt einen amerikanischen Vertreter bei der EU; der hat offenbar Mist gebaut und das muss mit dem Impeachment zu tun haben.

      Nachdem das nun nicht stattfindet, bekommen anscheinend manche ihre Quittung.

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  2. „Botschafter der EU im Weißen Haus“ ?

    My very first laugh today, thx – you made my day 😀

    Was das impeachment proceedings betrifft, glaubte ich persönlich nichtmal eine einzige Sekunde daran, dass es für die Dems deren erhoffte Früchte bringen könnte; nicht zuletzt wegen den leicht widerlegbaren Vorwürfen, die von den Dems in deren offensichtlicher Verzweiflung gegen Trump natürlich bloß konstruiert worden sind.

    Doppel Conferenciers: Donald & Nancy

    Wie auch immer

    MfG

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