Commerzialbank, Wirecard; Betrug und Geldwäsche

Es sind vor allem zwei Aspekte, die oft an tieferem Verständnis von Skandalen wie Wirecard und Commerzialbank hindern: Zum einen, dass viele meinen, man könne Versagen auf eine Partei begrenzen; zum anderen, dass sich die wenigsten vorstellen können, wie man Betrug, Täuschung und Geldwäsche durchzieht (und warum). Bei Wirecard spricht die Staatsanwaltschaft München von Geldwäsche nach einem bestimmten Plan ab 2015; auch vorher war das Unternehmen nicht gerade seriös mit verschleiertem Glücksspiel und Dienstleistungen für Pornoanbieter. Seltsamer Weise kommt auch bei der Commerzialbank Mattersburg diese Jahreszahl ins Spiel, und wir sollten lernen, derartige Zufälle immer auch auf mögliche Zusammenhänge zu überprüfen. Passender Weise sprach ich gestern mit Burgenländern am Telefon über die Commerzialbank und meinte, dass sicher auch Geldwäsche im Spiel ist und sie aufmerksam die Nachrichten verfolgen sollen. Nun behauptet dies auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der damit jedoch wieder einmal von sich selbst ablenken will.

In Mattersburg hatten wir z.B. Aufsichtsräte, die alle wirtschaftlich irgendwie mit Ex-Bankdirektor Martin Pucher verbandelt sind bzw. Aufträge u.a. vom zurückgetretenen Präsidenten des SV Mattersburg Richard Woschitz bekamen (Woschitz ist an überregionalen Hintergründen nicht interessiert, wie ich feststellen konnte). Pucher wird auch gewisse Selbstherrlichkeit im Bereich Fußball nachgesagt, wo der Klub immerhin darauf stolz ist, der ersten Liga anzugehören. In scharfem Kontrast zu dieser „gemütlichen“ Jeder-kennt-Jeden-Atmosphäre, in der man meistens ein SPÖ-Parteibuch hat, steht die Frage, wie jemand die Chuzpe haben konnte, Konten und Kredite zu erfinden (auch weil „Jeder jeden kennt“ und ihm in die Augen schauen sollte). Und auch zu meinen, dass Wirtschaftsprüfern schon nichts auffallen wird – doch da kommt ins Spiel, dass TPA auch bei Wirecard CEE in Graz nichts gefunden hat und als größter Kunde die Signa Holding gilt, mit der TPA auch verflochten ist (in einem kritischen Artikel geht es u.a. um das Jahr 2015). Außerdem hat das Land Burgenland den größten Eigentümer der Commerzialbank, eine Kreditgenossenschaft, ab 2015 nicht mehr selbst geprüft, sondern TPA eingeschaltet. Der Tweet unten ist ein typisches Beispiel für „es muss eine andere Partei gewesen sein“, denn es wird nicht bedacht, wer 2015 Finanzminister war: Hans Jörg Schelling, der danach Berater der Gazprom bei North Stream 2 wurde. 2012 wurde er Aufsichtratsvorsitzender der Volksbanken AG, die ihre Osteuropa-Töchter an die russische Sberbank verkauften.

Nur türkis? Oder auch rot?

Pointe am Rande: Willi Hemetsberger, mit dessen Hilfe der Deal abgewickelt wurde, machte auch Geschäfte mit den ÖBB und mit Anwalt und Ex-ÖBB-Aufsichtsrat Leo Specht; außerdem unterstützte er Projekte des Ex-Grünen Christoph Chorherr (Flächenwidmungsskandal) und Hemetsbergers amerikanische Ehefrau engagierte sich (2012?) im Wahlkampf von Barack Obama.  Einer der Kreditnehmer der Sberbank Europe ist Rene Benkos Signa Holding, sodass sich der Kreis auch schon wieder schließt zu TPA. Außerdem hatte Schelling diverse Funktionen z.B. bei Post und Telekom, sodass auf diese Betrachtung von Privatisierungen hingewiesen sei. Die Frage ist natürlich berechtigt, warum die FMA nichts unternommen hat, doch wir müssen sie auch fragen, warum sie nicht einschritt, als der jetzt lospolternde Doskozil 2017 den Aktienkurs von Airbus drücken wollte, was natürlich nichts anderes ist als Marktmanipulation. Eine ganz andere Betrachtungsweise nicht nur des Burgenlandes ist das Aufzeigen von Verbindungen zu russischen Oligarchen und Gefälligkeiten für diese; darum machten sich sowohl Doskozil als auch sein Vorgänger Hans Niessl wahrlich verdient. Dass Doskozil jetzt so laut „Haltet den Dieb!“ ruft, soll wohl auch von den kriminellen Methoden ablenken, mit denen er Landeshauptmann wurde. Diese sind gut dokumentiert, führen aber noch nicht dazu, dass es mehr Menschen wie Schuppen von den Augen fällt, welch ein Betrugsmanöver hier abgezogen wurde. Jenes bei der Commerzialbank haben diese Rahmenbedingungen zumindest erheblich erleichtert, wenn es nicht ohnehin eine direkte Verbindung gibt, über das Bestellen von TPA seitens das Landes hinausgehend.

Doskozil und der Bankskandal

Unter den Geschädigten gibt es einige Gemeinden, was aber besonders auffällt, sind rund 100 Millionen Euro, die rote Wohnbaugenossenschaften wohl vorgeblich der Zinsen wegen bei der Commerzialbank liegen hatten. Mit „Bankchef als Provinzkaiser“ und „Aufsichtsrat mit kuriosem Lokalkolorit“ hat die „Presse“ wohl Recht, denn für diesen Personenkreis sind Begriffe wie Geldwäsche wohl eher spanische Dörfer, sodass der Betrug kaum allein auf Puchers Mist gewachsen sein kann. Wer so etwas abziehen will, kann ein Unternehmen wie Wirecard aufbauen oder feindlich übernehmen und einen Hokuspokus um „Payment“ und „Online“ veranstalten. Oder er sucht sich genau jenes Ambiente, das eine von „Raiffeisen-Rebellen“ gegründete Provinzbank bietet, bei der Aufsichtsorgane nicht genau hinschauen. Übrigens funktioniert auch der Signa-Aufsichtsrat nicht wie vorgesehen, da er in einen informellen „Beirat“ integriert wird, in dem wir z.B. den Unternehmensberater Roland Berger finden. Bei Berger war Thomas Eichelmann einmal, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender von Wirecard und des Baukonzerns Hochtief, an dem sich Oleg Deripaska beteiligt. Stefan Klestil ging vor ein paar Jahren bei Berger an Bord und ist stv. Aufsichtsratsvorsitzender von Wirecard (und seine Stiefmutter Margot Klestil-Löffler war österreichische Botschafterin in Moskau).

Veranstaltung von TPA mit Rene Benko in dessen Park Hyatt Hotel (2019)

Man sollte jetzt auch sehr aufmerksam beobachten, wer wo zu Wort kommt und wie einzuordnen ist. Zur obigen Illustration sei bemerkt, dass sie Rainer Nowak von der „Presse“ zeigt, daneben Rene Benko und Karin Fuhrmann von TPA, die Signa Real Estate Management ungefähr um das Doppelte überbewertete. REM ist eine 100%-Tochter der Signa Prime Selection u.a. mit Alfred Gusenbauer im Aufsichtsrat, jedoch auch Karl Stoss, dem ehemaligen Direktor der (jetzt tschechischen) Casinos Austria. Stoss finden wir auch bei Olympic Austria, was ihn mit Herbert Houf verbindet, dem neuen Präsidenten der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Er wurde gerade im „Kurier“ interviewt, an dem wie an der Strabag Raiffeisen beteiligt ist und bei dem auch Benko einstieg (der Aufsichtsratsvorsitzende Erwin Hameseder ist stv. AR-Vors. bei der Strabag). Immerhin kommt dann auch Anlegerschützer Wilhelm Rasinger an die Reihe, dem sauer aufstößt, dass TPA exculpiert wird und wie sich das Unternehmen verhält. Es nahm einfach die Prüferin von der Webseite, behandelt sie „wie eine Aussätzige“ und sieht bei sich selbst keinen Fehler. Als der „Spiegel“ in Österreich über Jan Marsalek recherchierte, dockte er bei den „Kollegen“ von der „Presse“ an, als ob es keine Verbindung von Rainer Nowak zu TPA, Benko und russischen Netzwerken bzw. zu Wirecard-Lobbyist Karl Theodor zu Guttenberg gäbe.

Der Wirecard-Betrug kurz erklärt

Wenn man den Wirecard-Skandal nüchtern betrachtet, wie es die „Süddeutsche“ im Video oben tut, scheint sonnenklar, dass man darauf doch niemals reinfallen hätte dürfen. Die Bikler gleichen sich, wenn wir zu Wirecard lesen: „Wirecard bilanzierte die (erfundenen) Forderungen als ‚Zahlungsmitteläquivalente‘. Bei so etwas Harmlosem schöpfte keiner Verdacht. Anwälte wollen nun den Wirtschaftsprüfer klagen.“ Und zur Commerzialbank, wo den Prüfern von TPA ebenfalls Ungemach droht: „Die TPA hat ihr Testat für die Bilanz 2018 widerrufen. In dem Lagebericht war von Transparenz, Vertrauen und ‚Engagement für die Gesellschaft‘ zu lesen.“  Man beachte, dass wir im Aufsichtsrat der Strabag Ksenia Melnikova finden, die in Moskau bei EY, also den Wirecard Deutschland-Prüfern war und jetzt bei der Gazprom in Wien arbeitet. Sie sitzt auf jenem Mandat, das Siegfried Wolf nach dem Strabag-Einstieg Oleg Deripaskas 2007 innehatte und auf dem ihm dann ein ehemaliger russischer Offizier nachfolgte. Damit sind wird dann – von wegen Doskozil „gegen“ Geldwäsche – schon beim Thema SPÖ und Geldwäsche 1: Beim Organized Crime and Corruption Reporting Project gibt es einen Artikel „Banker on the Run“ über (Aleksandr) Wladimir Antonov, der mit der Snoras-Bank in Litauen Geldwäsche betrieb und wie Karl Heinz Grasser mit der Meinl-Bank im Geschäft war. Antonov wollte ein „Reitdorf“ in Stadtschlaining im Bezirk Oberwart bauen; beim Spatenstich tanzten brav der Doskozil-Förderer Landesrat Helmut Bieler an oder Bürgermeister Helmut Dienstl, die natürlich „die Wichtigkeit des Projekts“ unterstrichen.

Der Beirat von Signa, u.a. mit Gusenbauer, Karl Stoss, Roland Berger

Die Strabag hätte das Reitdorf „schlüsselfertig“ errichten sollen, wie wir dem Gemeindekurier entnehmen können; nach einigen Monaten stellte man die Bauarbeiten aber ein, weil man von Antonov keine Bezahlung erhalten hatte. Darüber gab dann Strabag-Konzernsprecherin Diana Neumüller-Klein Auskunft, die wir auch im Vorstand der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft finden. Diese ernannte neben Strabag, Magna, Signa, Novomatic und anderen auch Jan Marsalek und Markus Braun zu (spendablen) „Senatoren“. SPÖ und Geldwäsche 2 hat mit der von Oleg Deripaska betriebenen Einbürgerung des Jelzin-Clans zu tun, für den man zuerst ein Haus an einer Durchzugsstraße in Winden am See anmietete, in dem er nie auftauchte. Der Ort liegt genau an jener Route, auf der Landeshauptmann Hans Niessl von Frauenkirchen nach Eisenstadt fuhr; sein Büromitarbeiter hieß Hans Peter Doskozil. Für die Verleihung österreichischer Staatsbürgerschaften sprach auch, dass Deripaska mit einer am Sitz vieler Briefkastenfirmen (Teinfaltstrasse 8, 1910 Wien, lange auch die Adresse von Gusenbauer und Specht) errichteten Gesellschaft ein Haus in der Riemergasse mit Luxusappartements versehen wollte. Dass er das Gebäude um 15 Millionen über dem Marktwert erwarb, könnte ein zarter Hinweis auf Geldwäsche gewesen sein.

Luftschlösser bauen mit „Oligarchen“ in Stadtschlaining

An der Einbürgerung wirkten auch Gusenbauer, Günther Apfalter (Europa- und Asienchef von Magna), Franz Schnabl (Ex-Magna-Sicherheitschef) und Leo Specht (Oligarchenanwalt) mit. Deripaska selbst kaufte sich übrigens später eine zypriotische Staatsbürgerschaft. Was das Luftschloss in Schlaining betrifft, fragt sich schon, warum die Öffentliche Hand einer russischen „Front“ wie der Strabag, die solche Ausfälle ja irgendwie kompensieren muss, Aufträge am laufenden Band geben sollte. Haselsteiner investiert auch bei Benko und wie Gusenbauer (der Benko eng verbunden ist) in die Blue Minds Group der Kerns. Mit Christian Kern (der mit Markus Braun posierte) noch als ÖBB-Chef sorgte Doskozil dafür, dass der kriminelle ehemalige Kabinettschef im Verteidigungsministerium Stefan Kammerhofer einen Abteilungsleiterposten ohne Arbeit bekommt. Kammerhofer spielte auf Kosten von Norbert Darabos und Gerald Klug Minister und schadete sowohl dem Bundesheer als auch vielen Einzelpersonen sehr, wird aber von der Justiz gedeckt. Seine illegalen Deals mit Heeresliegenschaften lastete ein Verwandter von Günther Apfalter, Freyo Apfalter von der Rüstungsbeschaffung, „natürlich“ per Anzeige dem bedrohten, abgeschotteten, überwachten Darabos an (und will nicht über die wahren Zustände im BMLV sprechen, was auch jetzt sehr wichtig wäre).

Strabag-Luftschloss-Entwurf in Stadtschlaining

Man kann endlos Verflechtungen im Detail beschreiben, die ein wirksames Netz gegen allzu kritische Recherche oder auch integre Ausnahmeerscheinungen unter Politikern und Beamten darstellen, die so kaum Chancen haben. Dies gilt es im Hinterkopf zu behalten bei Debatten über die Commerzialbank; so fordert die ÖVP den Rücktritt von Landesrat Christian Illedits: „Wenn der SPÖ-Landesrat als Präsident eines Fußballklubs 60.000 Euro Sponsoring kriegt und gleichzeitig politisch verantwortlich ist für die Aufsicht des Eigentümers der Bank, dann stinkt das für mich zum Himmel.“ Mit dem Eigentümer ist eine Kreditgenossenschaft gemeint, die vom Land geprüft werden müsste, das aber – wie passend – an die TPA delegiert. Die SPÖ kontert, dass bis Juli 2015 „ausschließlich schwarze Landesräte“ verantwortlich waren und dann Alexander Petschnig von der FPÖ; erst seit Februar 2020 ist es Illedits. Das kann aber Interessenskonflikte nicht wegerklären oder dass dem Verdacht, auf den Doskozil nach ersten Ermittlungen 2015 hinwies, Handlungen hätten folgen müssen. Mit dem Ex-Commerzialbank-Chef und Illedits ist auch die geplante Fußballakademie in Mattersburg verbunden; bei Illedits fällt auch die Verbindung zu Admiral Sportwetten = Novomatic auf. Hans Niessl, bei dem Illedits Landtagspräsident war, sitzt mit Karl Stoss vom Signa-Aufsichtsrat übrigens in der Bundessport GmbH.

„Think Austria“ mit Markus Braun

Es wird nur mehr schräg, wenn „das Land“ sprich Doskozil eine „Amtshaftungsklage“ ankündigt: „Strafvorgänge im Zusammenhang mit dem Banken-Aufsichtsrat seien jahrelang nicht verfolgt worden.“ Exakt dasselbe kann man feststellen, was Doskozils Weg über Leichen auf den LH-Sessel betrifft, wo ihn die Korruptionsstaatsanwaltschaft deckt; außerdem halten Justiz und Polizei ihre schützenden Hände über die mafiösen Kreise, die sich eines Doskotzils bedienen und Darabos bedrohen; wegen meiner Recherchen bin ich natürlich auch vogelfrei. Doskozil könnte auch gegen sich selbst klagen, weil er jetzt ja „Land Burgenland“ spielt und „das Land“ die Kreditgenossenschaft nicht selbst prüfte, sondern TPA beauftragte. Er schießt sich auf einen namentlich nicht genannten Unternehmer ein, der im Aufsichtsrat der Bank sitzt und den SV Mattersburg sponsert und zahlreiche Rechnungen fingierte, und deutet an, dass so u.a, Politiker geschmiert wurden. Wer den Aufsichtsrat schnell im Firmenbuch ansehen will, stellt fest, dass es die Commerzialbank selbst dort nicht mehr gibt; sie fehlt auch, anders als z.B. die Fußballakademie bei den Funktionen von Martin Pucher. Doskozil spricht von „Musterprozeß“ und dass die Finanzprokuratur aktiv werden müsse, die sein „Freund“ Gusenbauer beim Eurofighter-Vergleich ausschaltete, was aber Doskozil/Gusenbauer/Pilz dem bedrohten Darabos in die Schuhe schoben. Dabei spielten übrigens auch SPÖ und NEOS zusammen, also die Parteien des Strabag-Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Gusenbauer und von Hans Peter Haselsteiner – d.h. von Deripaska, Jumaschew, Putin (wie auch die Kurz-ÖVP mit Förderer Siegfried Wolf)?

Tichys Einblick zu den Wirecard-Hintergründen

Wenn es nun heißt, dass Doskozil Illedits verteidige, geht es ihm um sein eigenes Leiberl, denn er knallte den unschuldigen Parteigenossen und damals auch Landesrat Darabos ja  an die Wand.  Wer sich jetzt vielleicht denkt, der Skandal um die Commerzialbank habe etwas „Provinzielles“, vergißt leicht, dass man andere halt mit einer anderen Masche über den Tisch zieht. Dies verstand Wirecard sehr wohl, bedenkt man, wie viele auf oberflächtliche Phrasen hereinfielen, die letztlich nur die eigene Eitelkeit befriedigten. Erst aus der Distanz des tiefen Falls erscheint größenwahnsinnig und absurd, dass man im Ernst daran dachte, die Deutsche Bank zu übernehmen. Oder aber ist nicht so seltsam, wie es scheinen mag, wenn Wirecard nämlich eine russische „Front“ ist. Umso wichtiger sind eigene Erkenntnisprozesse, für die Lobbycontrol gute Anhaltspunkte bietet; Netzwerke und Firmenverflechtungen analysiere ich auch permanent. Der Shortseller Tobias Bosler erzählt in einem Interview, wie er Wirecard schon sehr früh auf die Schliche kam, aber alles gegen ihn aufgeboten wurde und man seine Beweise beiseite wischte. Vielleicht ist dies zum Teil erklärbar durch die große Diskrepanz zwischen solchen Recherchen und der Jubelberichterstattung über gehypte Unternehmen, die endlos gewisse Phrasen wiederholt.  Außerdem spielt die Politik keine glückliche Rolle und gibt sich hinterher ahnungslos und überrumpelt.

Hinweis auf Tobias Bosler bei n-tv

Alles passt zum Verhalten des deutschen Finanzministers Olaf Scholz, der die Finanzmarktaufsicht BaFin ihres Versagens bei Wirecard wegen mit mehr Kompetenzen ausstatten will. Dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er spätestens seit Februar 2019 Bescheid wusste und nichts unternahm. Warum Hochstapler, zu denen auch einige Politiker zählen, so lange mit ihrer Masche durchkommen, erklärt Christian Rieck im Video unten. Er bezieht sich auf die Spieltheorie und beschreibt, wie langwierig aufgebaute Reputation abgebaut wird, indem man sie missbraucht. Menschen werden angeblich in ihrem Interesse belogen, was zunächst funktioniert, aber dann zu Reputationsabbau führt, der rasch vor sich geht. Wenn es aber Korrektur gibt, wird dies verhindert, weil Personen doch wieder auf den Pfad der Tugend zurückkehren. Doch wenn man siehe Wirecard damit davonkommt, folgen auf die zweite Lüge, welche der ersten folgte, viele weitere, also eine „Lügenkaskade“. Rieck meint, dass die erste Lüge oft unbeabsichtigt geschah, aber statt den Fehler zu korrigieren, weitere gemacht wurden; es wird fatal, wenn es keine „Community“ gibt, die nicht aus Claqueuren besteht. Wenn kein anderes Feedback mehr zu jemandem durchdringt, entsteht jene Hybris, die wir bei Wirecard, aber auch bei der Commerzialbank sehen. Unethisches Verhalten wird von vielen im Netz bewundert, wie Rieck anhand eines Mediziners zeigt, der viel Beifall bekommt, wenn er meint, man müsse puncto Corona und Maske lügen.

Video von Christian Rieck

Der Zusammenbruch eines Lügengebäudes reißt dann anderes mit; im Fall Wirecard etwa den DAX, dem nun nicht mehr vertraut werden kann. Auch Doskozils Karriere basiert auf Lügen, die aufeinander folgen, denn sie begann schon damit, dass er 2008 zum heimlichen „Kronprinz“ Niessls auserkoren wurde und sich als geeignet erwies, weil er gegenüber Oligarchen willfährig ist. Eigentlich galt der unter Druck gesetzte Darabos als Niessls Nachfolger in spe, doch inoffiziell wurden von Gusenbauer und seinen mafiösen Freunden längst andere Weichen gestellt. Doskozil wurde 2010 Niessls Büroleiter und soll ab dann keine Mails mehr beantwortet haben; er kommt jetzt auch ohne Laptop aus. 2012 bewarb er sich im letzten Abdruck um die Stelle als burgenländischer Polizeichef; er soll dann kein unangenehmer Chef, sondern einer auf Augenhöhe gewesen sein (Berechnung?). 2016 wurde er Verteidigungsminister und diente weiterhin der Lüge, indem er Kammerhofer nicht anzeigte, sondern deckte. Er ging einen heimlichen Pakt mit Peter Pilz ein, um Airbus zu attackieren und Darabos offiziell loszuwerden; im Mai 2017 lernte er die Deutsche Julia Jurtschak kennen, was er jedoch vor seiner Freundin, einer Kellnerin aus Ungarn, lange geheimhielt; sie wurde dann per Medien vor vollendete Tatsachen gestellt, als die ersten Bilder von Julia auftauchten. Die Lügenkaskade wuchs beständig an, bis Doskozil (sozusagen statt Darabos) im Februar 2019 Landeshauptmann wurde und sich dann als angeblich bedroht inszenierte, den („Haltet den Dieb!“-) Kämpfer gegen Korruption gab usw. und jetzt eben „Amtshaftung“ der Republik einmahnt, die er stets mit unterminierte.

Diese Geschichte hat es in sich!

Ehe das „profil“ siehe oben mit weiteren Details zur Commerzialbank aufwartete, fiel auf, dass Martin Pucher via Ex-Grasser-Anwalt Norbert Wess aus der Schußlinie genommen wurde und seine „Alleinverantwortung“ betonte, aber ohne mit jemandem zu reden. Eine Presseausendung soll genügen; diese Praxis kennen wir auch aus der SPÖ nach ihrer „feindlichen Übernahme“. Puchers Stellvertreterin Franziska Klikovits wird von Strache-Anwalt Johann Pauer vertreten, was auch ins Muster passt von wegen „Team Strache“ wie Team Stronach und Phillipa Strache als Ex-Mitarbeiterin von Josef Cap und dann Sprecherin des Team Stronach. Weil die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft erwähnt wurde, sei bemerkt, dass ihr auch Markus Tschank (FPÖ) angehörte, dessen Mandat Frau Strache nach der Wahl 2019 übernahm, nach einer Entscheidung der Wiener Wahlbehörde unter dem aus dem Burgenland stammenden Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Doskozil log bezüglich der Gründung und Förderung des „Instituts für Sicherheitspolitik“, das Tschank auf seinen Rat hin errichtete, um von BMLV gefördert zu werden, was auch Gelder von Novomatic implizierte; außerdem betätigte sich die ILAG der Familie Turnauer mit Michael Spindelegger im Aufsichtsrat als Sponsor. Doskozil ruderte dann zurück und gab an, nicht mit Tschank (ORFG-Vorstand), sondern dem Ex-Abgeordneten Johannes Hübner (Präsidium der ORFG) die ISP-Unterstützung in trockene Tücher gebracht zu haben.

Die Parallelen zu Wirecard sind erstaunlich….

Das ISP fiel zwar nicht durch Geldwäsche auf, ist aber verglichen mit echten Instituten bloß ein besserer Blog, was noch übertrieben scheint. Man brauchte die FPÖ und Strache  – der mit der ISP verbandelt war – um einen 2. Eurofighter-U-Ausschuss auf Schiene zu bringen, der Darabos den Schwarzen Peter für Gusenbauer/Spechts fingierten Eurofighter-Vergleich zuschob. Tschank wurde außerdem in den Aufsichtsrat der Immobiliengesellschaft BELIG aufgenommen, wo er sein Mandat bis Ibizagate mit Doskozil innehatte. Dieser bestritt vor Kurzem auch, dass Jan Marsalek zu siner Zeit im BMLV aufkreuzte und über eine „Miliz für Libyen“ reden wollte; er konnte aber nicht nur bei Johann Gudenus (Ex-ORFG-Vorstand) oder ORFG-Generalsekretär Florian Stermann andocken, sondern auch bei Gustav Gustavenau (ORFG-Präsidium) im Büro für Sicherheitspolitik im BMLV.  Es gibt das Gerücht, dass der Berner Club weniger wegen der Hausdurchsuchung beim BVT 2018 Bedenken gegen Österreich hatte, sondern wegen Strache, Gudenus, Gustenau und dem verstorbenen Vizechef des Abwehramts Ewald Iby, der dieses immer wieder interimistisch leitete. Iby handhabte die Sicherheitsüberprüfungen nachlässig, die für den Betrieb der Eurofighter notwendig wurden, durchleuchtete Kammerhofer nie, der in fremden Diensten stand und schützte Darabos als Befehlshaber des Bundesheers nicht.

Etwas Fussball zum Drüberstreuen…

Das „Protokoll eines Behördenversagens“ liest sich eindrucksvoll: „Stellen Sie sich vor, Polizisten stehen vor ihrer Haustür. Sie kommen auf Anordnung einer Staatsanwaltschaft und stellen verblüffende Fragen. Sie wollen wissen, ob Sie Konten bei einer Bank im Mittelburgenland haben und ob Sie den Bankdirektor kennen. Man eröffnet Ihnen, dass Sie dort seit Jahren als Kunde geführt werden und offene Kredite in der Höhe von Hunderttausenden Euro haben. Rätselhaft: Sie haben von dieser Bank noch nie etwas gehört. Es müssen skurrile Befragungen gewesen sein,welche die Beamten des Landeskriminalamts Burgenland im Auftrag der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am 15. Juli dieses Jahres an Adressen in Wien und Niederösterreich durchführten.“  Es geht in der Tour weiter: „Immer wieder mussten sie verdutzten Menschen erklären, dass diese angeblich Kunden der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG (CMB) seienbund dort horrende Schulden hätten. Eine Wiener Ärztin erfuhr so, dass ihr die CMB 2015 einen Kredit in der Höhe von 3,5 Millionen Euro eingeräumt hatte, mit welchen Sie Immobilieninvestments getätigt und medizinische Geräte angeschafft hatte. Ihr Mann erfuhr, dass er bis heute für den Kredit bürgt. Beide gaben an, nie in einer Geschäftsbeziehung zu dieser Bank gestanden zu haben. Ein weiterer Arzt, ein Wiener Internist, hatte laut den Bankbüchern 2013 einen Kredit in der Höhe von 290.000 Euro bekommen; für den Ausbau seiner Wohnung und die Gestaltung seines Gartens, wobei seine Frau als Bürgin eingetragen war. Beide gaben an, die Bank und ihren Direktor Martin Pucher nicht zu kennen.“

Karin Fuhrmann, TPA und Signa

Wir dürfen nie vergessen, dass das „profil“ (wie auch der „trend“) zum „Kurier“ und damit zu Raiffeisen und Benko gehört, wenn wir lesen: „Dies ist die Geschichte einer mittelburgenländischen Bank, in deren Büchern sich Unglaubliches zutrug. Es ist auch die Geschichte eines kolossalen Aufsichts- und Behördenversagens. Unter den Augen des eigenen Aufsichtsrats, des Wirtschaftsprüfers TPA, der OeNB und der Finanzmarktaufsicht hatte der Gründer und langjährige Vorstandsvorsitzende Martin Pucher eine Fälscherwerkstatt betrieben. Mithilfe zumindest einer leitenden Angestellten soll der Banker jahrelang die Bücher der kleinen Regionalbank frisiert haben, die bis Mitte der1990er-Jahre dem Raiffeisensektor angehört hatte. Warum er das tat, ist Gegenstand von Ermittlungen.“ Tpisch ist auch, dass als Masseverwalterin von Wirecard CEE in Graz mit Ulla Reisch die Ehefrau eines TPA-Mitarbeiters bestellt wurde, der auch Briefkastenfirmen einrichtet, Man beachte, dass alles wie bei einem limited hangout eines Geheimdienstes auf wenige Sündenböcke zugeschnitten wird und Behördenunterlagen dazu in den Medien landen. Es stimmt natürlich, dass die Bank zu hohe Zinsen auf Einlagen versprach und der SV Mattersburg stark gefördert wurde – aber erfundene Kredite und erfundene Guthaben bei anderen Banken konnten Nationalbank und Finanzmarktaufsicht und natürlich auch TPA nur mit System entgehen. Selbst „profil“ fragt: „Wie kann es sein, dass die Prüfkanzlei TPA die CBM-Bilanzen zwischen 2006 und 2018 auf Grundlage gefälschter Saldenbestätigungen testierte, ohne selbst auch nur ein Mal bei einer der Banken nachzufragen, ob Guthaben vorhanden waren?“ Ein Whistleblower meldete sich 2015, doch die WKStA legte nur einen Akt an und ermittelte eine Weile wegen Untreue gegen Pucher mit Unterstützung der FMA, die nichts finden konnte, was den Verdacht erhärtete.

Karin Fuhrmann, Signa und TPA, in „The Icon Vienna“ (Signa)

Unregelmäßigkeiten bei einem Kredit führten zu einer Anzeige der FMA an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt, die nichts entdecken konnte; außerdem sperrte die FMA „die beiden langjährigen Abschlussprüfer von TPA (Partner der Kanzlei) auf fünf Jahre für alle Bankprüfungen – sie hatten die bankrechtlich unzulässige Konstruktion anerkannt. Die Kanzlei TPA verlor ihr Mandat allerdings nicht, sie schickte nach 2015 nur andere Leute nach Mattersburg.“ Und dagegen hatte auch die FMA nichts einzuwenden, wie es bei TPA heißt. Das „profil“ erwähnt Doskozil positiv und schließt mit dieser Erklärung: „Martin Pucher schuf Legenden, die auf teils stümperhaften Fälschungen aufbauten. Dass er damit so lange durchkam, macht den Fall schwer verdaulich.“ Gewisse Medien verbreiten siehe Eurofighter Legenden, die russische Netzwerke im Hintergrund decken sollen; auch die StA Eisenstadt wirkt daran ebenso wie WKStA, FMA und burgenländische Polizei mit, wobei es auch darum geht, Darabos nicht zu schützen. Über das kriminelle Netzwerk des Ex-Grasser-Anwalts Axel Bauer werde ich in Zusammenspiel mit korrupten Richtern wegen meiner Recherchen massiv eingeschränkt und eingeschüchtert, auch Gefahren ausgesetzt. „Natürlich“ weigerte sich die WKStA, die Strafprozessordnung bei den Eurofightern anzuwenden und die Rolle anderer Personen zu untersuchen; sie war an Zeugen nie interessiert, die Darabos‘ Abschottung erlebten. Die Staatsanwaltschaft Wien wollte 2012 nicht ermitteln, wie Kammerhofer illegal „Minister spielen“ konnte; auch das LVT Burgenland sah keinen Anlass, konkreten Hinweisen Druck auf Darabos nachzugehen und ihn so zu schützen – denn Doskozil musste um jeden Preis LH werden.

10 Kommentare zu „Commerzialbank, Wirecard; Betrug und Geldwäsche

    1. Die Deutschen sind da mehr auf Zack…

      mir hat jemand dieses Facebook-Posting geschickt, der auch Punkte verbindet (z,B. Doskotzil und Sobotka für Totalüberwachung…):

      Der sich demütig präsentierende Dosko (LH Burgenland) wollte nun den Banker von der Commerzialbank in U-Haft. Vor ein paar Monaten wurde er per Telefon angeblich von einem Mann bedroht (oder hat dieser nur dumm dahergeredet?), der dann über einen Richter weggesperrt wurde. Noch weiter zuvor hat er sich für leichteres Wegsperren in Psychiatrien ausgesprochen. Ich traue ihm nicht, vieles passt genau zum internationalen Plan unserer Unterdrückung. Übrigens steht er ja selbst unter Kritik bezüglich der Commerzialbank und bezüglich Eurofighter… siehe dazu auch Berichte von Alexandra Bader . Seine Kehlkopfprobleme sind auch psychosomatisch deutbar.

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      1. PS an Psychosomatik denke ich auch bei Martin Pucher, an dem sich ja jetzt das Benko-Profil abputzt… es klingt ja plausibel, dass er allein sich ungeheure Betrugsmanöver ausdachte, aber ist es auch die Wahrheit?

        Dagegen sprechen nicht nur all die Puzzteteile, sondern auch, dass er körperlich sehr leidet…

        Nun soll er auch recht herrisch gewesen sein, wenn jemand bei seinen Fussballprojekten nicht mitmachte; das ist aber Hörensagen. Also mit Vorsicht zu geniessen. Das besagt jedoch nicht, dass er skrupellos genug war, ohne mit der Wimper zu zucken Konten und Kredite zu erfinden.

        Immerhin „bemerkten“ ja Prüfer nichts, nicht nur TPA, auch ÖNB und FMA… das geht nur, wenn man es arrangiert….

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      2. „Der sich demütig präsentierende Dosko (LH Burgenland) wollte nun den Banker von der Commerzialbank in U-Haft.“

        Doskotzil degradiert sich mit dieser, zum Zwecke der Ablenkung, rundum schlagenden Forderung an die Justizbehörde faktisch selbst zur burgenländischen Lachnummer.

        Als ob es den Meisten Politikinteressierten, aber auch der Justiz völlig unbekannt wäre, dass Doskotzil eh selbst bis zu den Hüften im von ihm nun öffentlichkeitswirksam instrumentalisierten Bankenskandal verwickelt ist.

        Ach, wenn Dummheit bloß groß machen würde….wäre für Dosko selbst das Wolkenschieben ein Kinderspiel 😀

        Natürlich spielt bei Dosko auch eine gehörige Portion Dreistigkeit eine Rolle. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Beiden ?

        Wie auch immer

        MfG

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      3. Ich habe den Eindruck, dass Doskozil mit seiner Masche immer weniger durchkommt. Wir sind ja sowieso schon rein rational misstrauisch; er wirkt aber offenbar auch auf Leute, die weniger Ahnung von der Materie haben wie jemand, der etwas zu verbergen hat.

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  1. „“““ Am Wochenende erreichte der wachsende
    Skandal um den deutschen Digital-Payment-Riesen Wirecard den Punkt ohne Wiederkehr.

    In der bayerischen Stadt Aschheim bei München durchsuchte die Polizei das Hauptquartier von Wirecard nach Beweisen dafür, ob das an der DAX notierte Unternehmen den Anlegern irreführende Abschlüsse gemacht hat.

    Die Razzia folgte laut Medienberichten rasch einem Schritt der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin, Strafanzeigen gegen Markus Braun, CEO von Wirecard, und drei Vorstandsmitglieder einzureichen.

    Im Zentrum der Untersuchung stehen zwei öffentliche Erklärungen, in denen das E-Geld-Unternehmen sagte, eine spezielle KPMG-Prüfung habe nichts Unangemessenes ergeben.

    Die rosige Einschätzung führte von Mitte März bis Mitte April zu einem Anstieg des Aktienkurses von Wirecard um 66 Prozent.

    Der Preis sank Ende April, als KPMG sagte, dass es tatsächlich nicht möglich sei, die Gewinne von Wirecard zu überprüfen, und Schwierigkeiten hatte,
    zu bestätigen, ob ein Teil seines Geschäfts real war.

    Es ist ein harter Fall für ein Unternehmen gewesen ,
    die führend in der futuristischen FinTech Industrie wurden, übertraf den Marktwert der Deutschen Bank , und ersetzt Commerzbank, Deutschlands zweit – größten Kreditgeber, auf der DAX Börse.

    Wenn Sie etwas genauer in die umfassende Berichterstattung in den Medien schauen, werden
    Sie feststellen, dass Whistleblower maßgeblich
    dazu beigetragen haben, die Aufsichtsbehörden, die Investmentgemeinschaft und die Öffentlichkeit auf
    das mutmaßliche Fehlverhalten aufmerksam zu machen.

    ▶Die Financial Times berichtete im vergangenen
    Jahr, dass Insider in den Büros von Wirecard in Asien einen „Buchkochbetrieb“ aufgedeckt hätten.

    Ein Whistleblower erhielt Beweise über die verschlüsselte Messaging-App Telegram.

    Die interne Wirecard-Untersuchung ▶ „Project Tiger“
    hat den Verdacht auf gefälschte Konten und „Betrug, kriminellen Vertrauensbruch, Korruption und / oder Geldwäsche“ aufgedeckt.

    Laut einer eigenen Untersuchung von ▶ FT deuten interne Unternehmensdokumente auf eine konzertierte Anstrengung hin, um Umsatz und Gewinn ▶betrügerisch zu steigern.

    Ein Whistleblower sagte gegenüber FT:
    „Wenn ein Zahlungsunternehmen dies kann, wie können Sie dann Vertrauen in das System haben?“

    ▶ Das Schöne an dieser Geschichte ist, dass die Whistleblower – wie viele es auch gibt und wo immer sie leben – ihre Identität nicht öffentlich gemacht haben.

    Sie haben ihren Job gemacht. Sie lieferten ihre Beweise. Dann gingen sie nach Hause und gingen ihrem Tag nach. Sie hatten den Weitsichts- und Selbsterhaltungstrieb, der selbst nicht Teil der Geschichte wurde.

    Die Medien können sich kaum helfen, den Boten zu sensibilisieren, anstatt die Nachricht zu melden.

    Die Whistleblower von Wirecard beraubten Journalisten dieses Vergnügens und ließen den Medien keine andere Wahl, als über den Skandal
    selbst zu berichten.

    ▶ Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Wirecard für Verstöße zur Rechenschaft gezogen wird.

    ▶ Indem sie anonym bleiben, lenken die Whistleblower auch die Art von Kontrolle, Verletzung der Privatsphäre, Ermordung von Charakteren und schwarze Liste der Industrie ab, die viele Whistleblower treffen, die an die Öffentlichkeit gehen.

    ▶ Wenn einer oder mehrere Whistleblower in Deutschland leben, ist es besonders ratsam, sich aus dem Rampenlicht herauszuhalten.

    ▶ Deutsche Unternehmen und Beamte rächen sich routinemäßig gegen Mitarbeiter und Bürger, die Fehlverhalten melden.

    Und weil es in Deutschland kein Whistleblower-Gesetz für den privaten Sektor gibt, hätten Wirecard-Mitarbeiter keine Rechtsmittel, wenn sie entlassen oder herabgestuft würden. „“““

    In einem anderen Artikel las ich, dass das Ganze
    via Schweiz an die Öffentlichkeit gebracht wurde.

    Keine Ahnung, ob das stimmt…. Zt. ist das Meiste
    immer noch Speckulatius.

    Es werden zig Nebelspuren gelegt, um vom eigenen
    Vergehen und Wegsehen abzulenken.

    Einige spekulieren sogar, dass die BK von D sogar
    mit einer Gefängnisstrafe rechnen muss, weil sie
    schon viel früher von den „Unregelmäßigkeiten“
    dieser Firma gewusst haben soll.

    Niemals, denn dazu ist sie viel zu mächtig.

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  2. Ein weiteres Puzzleteil:

    https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200725_OTS0015/fpoe-hafenecker-wurde-strafverfahren-gegen-commerzialbank-daschlogen

    „Cheferschläger“ war nicht Pilnacek, sondern Johann Fuchs, damals noch bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, ich
    ich wollte dort mal mit dem Mediensprecher Roland Koch (jetzt Justizministerium) über Druck auf Darabos reden, aber er wollte nichts davon wissen, sondern kam mir mit irgendwelchen Gerüchten, die das Büro Niessl (= Büro Deripaska?) über diesen in die Welt gesetzt hatte,…. umpf…

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  3. 25. Juli 2020

    Wirecard und die Kriminalität des Kapitalismus
    ======================================
    Der kriminelle Abgrund, der sich um den bankrotten Finanzdienstleister Wirecard auftut, wird immer tiefer.

    Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen gewerbstätigen Bandenbetrugs, Bilanzfälschung, Marktmanipulation, Veruntreuung von Vermögen und Geldwäsche gegen die Führungskräfte des Dax-Konzerns, der am 25. Juni Insolvenz angemeldet hat.

    Der langjährige Chef des Unternehmens, Markus Braun, der Ende Juni gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro freigelassen worden war, musste am Mittwoch erneut in Untersuchungshaft.

    Auch zwei weitere hochrangige Ex-Manager des Unternehmens wurden am Mittwoch festgenommen
    Der Vorstand für das operative Geschäft, Jan Marsalek, der als Schlüsselfigur der kriminellen Aktivitäten gilt, befindet sich seit vier Wochen auf der Flucht.

    ▶ Auch zahlreiche hochrangige Politiker, bis hinauf zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD), sind in die Affäre verstrickt.

    Merkel hatte noch im September 2019, als Berichte über Unregelmäßigkeiten bei Wirecard seit vier Jahren im Umlauf waren, auf einer Chinareise für den Konzern geworben.

    ▶ Scholz ist als Finanzminister für die Aufsichtsbehörde Bafin zuständig, die die Machenschaften von Wirecard jahrelang gedeckt hat.

    Obwohl die. ▶ Financial Times seit 2015 wiederholt über undurchsichtige Geldströme und mögliche Bilanzfälschungen bei Wirecard berichtet hat, ging die Bafin den Vorwürfen nicht nach.

    Stattdessen erließ sie ein Verbot gegen Leerverkäufe und erstattete ▶ 2019 Strafanzeige gegen die FT-Journalisten, denen sie vorwarf, durch negative Berichterstattung den Aktienkurs manipulieren zu wollen.

    ▶ Scholz‘ Staatssekretär Jörg Kukies, ein früherer Banker bei Godman Sachs, traf sich noch im November 2019 zum vertraulichen Gespräch mit Wirecard-Chef Braun.

    ▶ Mehrere hochrangige deutsche und österreichische Politiker, vorwiegend vom rechten Rand des politischen Spektrums, standen in engem Kontakt zu Wirecard oder waren als Lobbyisten für den Konzern tätig.

    So „beriet“ die Lobbyfirma Spitzberg Partners des ehemaligen Wirtschafts- und Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg Wirecard zwischen 2016 und 2020.

    Im Herbst 2019 traf sich Guttenberg persönlich mit Merkel, um sie zu überzeugen, in China für Wirecard zu werben. Guttenberg ist auch eine Schlüsselfigur hinter der dubiosen Firma Augstus Intelligence, die in die Schlagzeilen geriet, weil sie den jungen CDU-Abgeordneten Philipp Amthor bezahlte.

    ▶▶In ihrem Umfeld bewegen sich zahlreiche rechte Figuren aus dem Geheimdienstmilieu, darunter der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen.

    Auch der ehemalige Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung, Klaus-Dieter Fritsche, der eine maßgebliche Rolle bei der ▶▶Vertuschung des
    NSU-Terrors spielte

    weiter hier –

    https://www.wsws.org/de/articles/2020/07/25/wire-j25.html

    Gefunden habe ich diesen Artikel auf

    xxx://www.net-news-express.de/

    Da xxx. Net-News-Global.net

    seit ca. einem Jahr fast „eingeschlafen“ ist,

    – aus welchen Gründen auch immer – 🙃

    lese ich eben wieder mehr den Express,
    der Nachrichten der MSM, aber auch die
    alternativen Medien Deutschlands bringt.

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  4. 28. Juli 2020

    Der Fall Wirecard (II)
    ================

    Die Unterstützung des Bundeskanzleramts für den Skandalkonzern Wirecard und geheimdienstliche Verwicklungen des Unternehmens überschatten die morgige Sondersitzung des Finanzausschusses im Bundestag.

    ⏩⏩ Die nicht öffentliche Zusammenkunft hat als einzigen Tagesordnungspunkt die „Vorkommnisse
    bei der Wirecard AG“. ⏪⏪

    ▶ Während diese inzwischen Gegenstand immer umfangreicherer strafrechtlicher Ermittlungen sind, ist längst klar, dass das Bundeskanzleramt über die schwerwiegenden Vorwürfe gegen das Unternehmen – unter anderem Geldwäsche – informiert war, als Kanzlerin Angela Merkel sich im September 2019 für den Markteintritt von Wirecard in China einsetzte.

    Dieser wiederum sollte per vollständiger Übernahme des chinesischen Zahlungsdienstleisters AllScore Payment Services erfolgen – eine Premiere in der Volksrepublik, in der zuvor lediglich Teilübernahmen möglich waren.

    Für Wirecard hatte sich nicht zuletzt der frühere deutsche Geheimdienstbeauftragte Klaus-Dieter Fritsche eingesetzt.

    Einem Drahtzieher des Wirecard-Skandals, Jan Marsalek, werden umfangreiche Geheimdienstkontakte nachgesagt……

    An jenem 5. November 2019 hatte Wirecard einen strategisch wichtigen Erfolg melden können: den Markteintritt in China.

    Wie das Unternehmen an jenem Tag mitteilte, hatte es eine Einigung über die Übernahme des chinesischen Zahlungsabwicklers AllScore Payment Services erzielt, zunächst zu 80 Prozent; zwei Jahre später sollten die restlichen 20 Prozent erworben werden…….

    Umso bemerkenswerter ist, dass die deutsche Seite in die Vertiefung der Kooperation ausgerechnet mit einem Unternehmen startete,

    dessen Aktivitäten inzwischen als einer der
    ▶ schwersten Betrugsfälle der bundesdeutschen Wirtschaftsgeschichte gelten

    und das zudem ▶ausgerechnet eine chinesische Firma übernahm, die wegen zahlreicher illegaler Geschäfte, insbesondere wegen der Abwicklung von Zahlungen bei in China verbotenem Glücksspiel,

    ▶▶im Visier der chinesischen Behörden stand.

    ▶▶ AllScore Payment Services ist deswegen im April zur bislang größten Strafzahlung in der Branche in Höhe von 9,3 Millionen US-Dollar verurteilt worden.[4]……

    Dabei war auch das Kanzleramt nachweislich in Kenntnis über die gravierenden Vorwürfe gegen Wirecard, die zwar nicht in Deutschland, dafür aber in Singapur bereits zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt hatten;

    ▶ Singapur ist eines der Länder, in denen Wirecard frei erfundene Milliardenguthaben geparkt haben wollte……..

    Mit Blick darauf, dass dem mutmaßlichen Drahtzieher des Wirecard-Betrugs, Jan Marsalek, allerlei Geheimdienstkontakte nachgesagt werden,

    fordert nun Stephan Thomae, stellvertretender Vorsitzender der

    ▶▶ FDP-Fraktion im Bundestag und Mitglied im Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG), das sich mit den Geheimdiensten befasst, es müsse „in diesem Zusammenhang“ auch Fritsches „Rolle“ in der Affäre „erörtert werden“.[9] Thomae fordert dazu eine Sondersitzung des PKG.

    FPÖ und Verfassungsschutz
    ———————————————-
    Über Fritsche ist bekannt, dass er Anfang 2019 vom österreichischen Innenministerium unter dem damaligen Minister Herbert Kickl (FPÖ) als Berater engagiert wurde, um die „Weiterentwicklung“ des österreichischen Verfassungsschutzes voranzutreiben.

    [10] Enge Kontakte zur FPÖ hatte zugleich Marsalek,

    der laut Berichten nicht nur mit Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache bekannt war, sondern auch dessen damaligen Intimus Johann Gudenus mehrmals traf.

    Marsalek warb zu Kickls Amtszeit im österreichischen Innenministerium für ein Vorhaben;

    Recherchen identifizieren ihn zudem als Verbindungsmann, der Informationen aus Österreichs Verfassungsschutz an die FPÖ durchstach.[11]

    Ob Marsalek auch Kontakt zu Fritsche unterhielt, ist bislang noch nicht geklärt…….

    Alles hier
    https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8347/

    Ha, ha, ha….

    Wenn die Opposition nicht auf Zack wäre,
    würde wieder 1x soweit es möglich ist,
    das Brisanteste unter den Tisch gekehrt
    werden.

    Jetzt verstehe ich auch, warum englischsprachige
    Medien schreiben, dass dieser Scandal unserer
    geliebten A.M. evtl. den Thron kosten könnte.

    Allerdings glaube ich nicht wirklich, dass es soweit
    kommen wird.

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