Kurz, Benko und „Kronzeuge“ Thomas Schmid

Thomas Schmid hat den Anwalt gewechselt und bietet sich als Kronzeuge an; auch wegen seiner Aussagen fand eine Hausdurchsuchung bei Rene Benkos Signa statt. Wer jetzt meint, es handle sich um einen reinen ÖVP-Skandal, hat schon nicht aufgepasst, als sich Alfred Gusenbauer als Benkos rechte Hand bezeichnete. Benko soll Schmid, der einst Generalsekretär und Kabinettschef im Finanzministerium war, zu Amtsmissbrauch betreffend Steuererleichterungen angestiftet haben. Dies findet die Korruptionsstaatsanwaltschaft verfolgenswert, es handelt sich um die Jahre 2016 bis 2018. Zugleich deckt sie aber Amtsanmassung, Landesverrat, geheimen Nachrichtendienst, Nötigung, Untreue etc. durch den früheren SPÖ-Kabinettschef im Verteidigungsministerium Stefan Kammerhofer. Das wiederum hat mit Gusenbauer zu tun, den die WKStA schützen muss und dessen Businesspartner Gabriel Lansky mit der Kanzlei von Richard Soyer verbunden ist, die Schmid jetzt vertritt.

Mit grosser Verspätung ist die WKStA dahinter gekommen, dass Immobilien der Signa Prime Selection / Signa Real Estate Management mit Gusenbauer im Aufsichtsrat von TPA überbewertet werden, wie „Addendum“ vor zweieinhalb Jahren berichtete. Es klingt nach viel, dass Schmid 15 Tage lang einvernommen wurde – doch wer wird von der politischen Staatsanwaltschaft alles nicht behelligt? Richard Soyer war einst Konzipient bei Gabriel Lansky wie auch der von Soyer vertretene Ibizagate-Anwalt Ramin Mirfakhrai. Wie Lansky kooperierte Soyer mit dem früheren kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew (der einmal beim KGB war) und mit dem kasachischen Geheimdienst; Gusenbauer lobbyierte für Kasachstan. Soyer unterrichtet Strafrecht an der Universität Linz, deren Rektor Meinhard Gusenbauer 2007 mit Eurofighter-Scheinverhandlungen gegen den Willen des zuständigen Ministers Norbert Darabos unterstützte. 2017 verschleierte auch Lukas im Eurofighter-U-Ausschuss die Zustände in der Landesverteidigung und was beim Eurofighter-Vergleich wirklich gespielt wurde.

Wer vertritt Thomas Schmid?

Mit der Kronzeugen-Nummer erweckt Schmid den Eindruck, als habe er die Seiten gewechselt. Dabei ist alles bloss ein Netzwerk und man muss offenbar an einer neuen Koalition basteln. Bei TPA und Signa muss man auch an TPA und Wirecard denken oder an TPA und die Commerzialbank Mattersburg (die WKStA tut nur da so, als würde sie ermitteln). Stets auf der Seite von Korruption sind Florian Klenk und Peter Pilz; Mirfakhrais Partner Julian Hessenthaler wurde von Alfred Noll (Anwalt des „Falter“, früher Liste Pilz) in den Ibiza-UA begleitet. Innerhalb der „Blase“ wird nicht recherchiert, sondern alles unbesehen geglaubt; Christoph P. Schütz siehe unten erkennt die Fallen nicht (siehe auch sein Gespräch mit Robert Misik über Wladimir Putin). Peinlich wird es, wenn Genossen wie Jörg Leichtfried (der Kammerhofer immer deckte) die ÖVP spätestens jetzt an Korruptionsvorwürfen zerbrechen sehen. Ben Weisers Vorgänger beim Pilz-Magazin Thomas Walach ist inzwischen offiziell zur SPÖ gegangen (Pilz‘ erster Job war beim Stasi-„Extrablatt“). Thomas Schmid belastet natürlich auch Wolfgang Sobotka, der übrigens Wirecard-Connections hat und Gusenbauer, Pilz und Hans Peter Doskozil im Eurofighter-UA 2018/19 gute Dienste leistete.

Desinformationen per Zackzack

Bei Benko trafen sich viele, was auch in Partyfotos verewigt wurde; bei ihm investierte Novomatic-Gründer Johann Graf und auch die Haselsteiner Familien-Privatstiftung mit Gusenbauer im Vorstand, die den Wahlkampf von Alexander van der Bellen mit 50.000 Euro unterstützte und via ZMH an Blue Minds beteiligt ist. Kredit bekam Benko unter anderem von Raiffeisen, der Bank of China und der Sberbank Europe. Deren Aufsichtsratsvorsitzender, der Partner Oleg Deripaskas Siegfried Wolf gehörte auch dem Aufsichtsrat der Strabag mit Gusenbauer als Vorsitzendem an. Auch Wolf wollte Unterstützung von Schmid in steuerlichen Angelegenheiten und wäre Sebastian Kurz als ÖBAG-Chef auch lieber gewesen als Schmid. Die Sberbank erwarb 2012 die Osteuropa-Töchter der Volksbanken und gründete so ihren Europa-Ableger. Magna wollte mit CEO Siegfried Wolf, Aufsichtsrat Franz Vranitzky und der Sberbank einmal Opel kaufen. Unten sehen wir, dass Romano Prodi Vranitzkys Geburtstag mitgefeiert hat; er lobbyierte mit Aleksander Kwasniewski und Gusenbauer für Kasachstan und die Ukraine und wird wie die beiden anderen mit dem KGB in Verbindung gebracht (was auch für ehemalige österreichische Bankdirektoren gilt). Kein Fun Fact ist, dass Pamela Rendi-Wagner Gusenbauer für vermeintliche Verdienste um die Sozialdemokratie auszeichnete. Und dass Michael Ludwig teilweise in der DDR studierte, während die Tochter von Doris Bures für die Kanzlei Soyer tätig ist und Vranitzky mit Martin Schlaff befreundet ist, der Gusenbauer und Christian Kern pushte. Die „grossen Herausforderungen“ siehe SPÖ-Tweet wurden selbst mit herbeigeführt; man kann dies nicht auf Sebastian Kurz abladen. Freilich passt jetzt das Timing, wenn auf Kurz‘ Buch (das eher banal ist) unmittelbar das Durchsickern von Schmid-Vernehmungsprotokollen folgt. Was wirklich Sache ist, sieht man bei der ÖBAG, wo Edith Hlawati jetzt Chefin ist und Günther Ofner Aufsichtsratsvorsitzender. Hlawati kommt vom der Kanzlei Cerha Hempel, welche die Sberbank Europe vertritt; auch Benedikt Spiegelfeld ist für die Kanzlei tätig. Ofner ist Vorstand des Flughafens Wien mit Gabriel Lanskys Schwager Julian Jäger (einem Benko-Gast) und beide wollten zulassen, dass diese kritische Infrastruktur in die Hände unbekannter ausländischer Investoren gerät.

Ludwig, Prodi, Rendi, Bures, Vranitzky

Thomas Schmids bekannte Nachricht an einen Mitarbeiter im Finanzministerium „Du bist die Hure für die Reichen“ wirkt wie ein Blick hinter die Kulissen. Freilich hat die WKStA die Machenschaften etwa von Gusenbauer, Doskozil und Pilz stets gedeckt, keine Handys beschlagnahmt, nicht ermittelt, nichts durchsucht. Deshalb wird immer besonders laut „Haltet den Dieb“ gerufen, wenn es um ÖVP-Korruption geht. Eine Hausdurchsuchung gab es auch bei Gabriela Spiegelfeld, deren Gatte Georg Aufsichtsrat der Bundesforste ist, was für Rene Benko nützlich sein kann. Thomas Schmid hatte mit Benko vereinbart, ab 2018 eine Stelle als „Generalbevollmächtigter“ bei Signa anzutreten; wann fragt die WKStA Gusenbauer danach? Offenbar soll Schmid vor allem Sebastian Kurz belasten, der in der ÖVP die gleichen Förderer hatte wie er und Gernot Blümel. Der „Falter“ (im russischen Netzwerk bei uns) bekommt als Partner der WKStA (wie Pilz) natürlich die Vernehmungsprotokolle und sagt vorher, dass gegen Kurz Anklage erhoben wird. Es ist wieder einmal – wie vor einem Jahr – klar, dass nach einem Drehbuch vorgegangen wird. Zugleich interessiert sich die Justiz nicht dafür, ob Gusenbauer z.B. vom Eurofighter-Vergleich oder vom Verkauf der Anteile der Novomatic-Anteile an den Casinos Austria an Karel Komarek persönlich profitierte. Diese Veränderung bei den Mehrheiten wurde wie die Ermittlungen gegen Schmid und Co. durch ein anonymes Schreiben an die Justiz unmittelbar nach Ibizagate in Gang gebracht.

Jeder finanzielle Beitrag zu meinen aufwändigen Recherchen ist herzlich willkommen:
Alexandra Bader, Erste Bank, AT 592011100032875894 BIC GIBAATWWXXX

Vielen Dank!

Für Inputs und Feedback etc. bin ich auch telefonisch erreichbar unter +43 (0)66499809540

12 Kommentare zu „Kurz, Benko und „Kronzeuge“ Thomas Schmid

  1. Totale Bankrotterklärung des Systems (wieder einmal …). Der Untergang der VP freut einen natürlich diebisch, hat aber nur dann einen Sinn, wenn die Stimmen nicht zu anderen Systemparteien wandern, denn die stecken mit drinnen.

    Wir wollen statt der Parteien wieder unseren gültigen Kaiser Ferdinand, der war moralisch und auch intellektuell den heutigen Politikastern haushoch überlegen…

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    1. Es wird genauso manipuliert wie bei C, Asyl und Sanktionen. Keiner von denen, die jetzt aufheulen, sieht auch nur bei der ÖVP genau hin. Geschweige denn anderswo.

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      1. und praktisch 20 Jahre lang, wird man in allen Bereichen nur noch verarscht, was mit dem Kosovo Krieg begann, ein reiner Verbrecher Staat, wie auch Albanien wurde geschaffen. Dort wanderten die guten Familien aus. Komplett ruiniert, wo man nur noch Investoren betrügt, EU Gelder stiehlt mit korrupten Partnern, wie Grossruck, bis Steinmeier

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      2. Liebe Frau Bader, Sie erinnern mich sehr an Pretterebners „Politische Briefe“ und natürlich „Der Fall Lucona“. Hier gab es einen ordentlichen Skandal dem der „edle“ Vraniztky durch eine Schar Juristen- darunter auch Lansky- mehr oder weniger das Genick brach.
        Ich freue mich, dass es Sie gibt und werde Sie demnächst mit einer kleinen Spende unterstützen. Sie sind sehr mutig…
        hjst/avt

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  2. Na, kaum ist die bestellte Wahl von VDB in trocknen Tüchern gehts wieder rund in unseren schönen Land. Jetzt kommen alle Grausamkeiten für den Herbst und natürlich die politische Ablenkung der Flüchtlings-, Teuerungs-, Engerie-, und Infaltionskrise. Corönchen nicht zu vergessen 🙂
    Aber die jetzt gebotene Spannung, wenn auch natürlich in eine bestimmte Richtung gehend… wird trotzdem ein unvergleichbares Hightlight. VDB „So sind wir nicht“ wird bald ebenfalls viele Fragen beantworten müssen (auch hier gibt es Chats:-))
    Aber nicht nur das. Wer hat Hessenthaler bezahlt? Was hat Paul Ronzheimer damit zu tun? Wie war das mit dem Sideletter von Türkis-Grün während der Koaition mit den Blauen? Was hat der BVT möglicher Weise mit dem Ibiza Video zu tun? Wer war alles auf Ibiza (außer Strache, Gudenus, Hessenthaler und Benko)???
    Der Tommy singt wie ein Vöglein… vielleicht gibt es bald auch neue Bilder zu sehen, die interessant sein dürften 🙂 ? … nein, nicht aus der 2000 Fotos Sammlung…

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    1. Auch Haselsteiner war auf Ibiza. Nebenbei bemerkt soll das jetzt alle Seiten triggern, egal wie sie zu C, Sanktionen, Massenmigration stehen. Dagegen hilft Recherche auch über Korruption anderer – was ich bislang recherchierte, stellt Schmid in den Schatten. Aber wenn die Justiz da ermittelt, ist die SPÖ Geschichte.

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  3. Stimmt…
    möglicher Weise waren aber auch Person(en) von einem ehemalige großen Finanzdienstleister, und von großen Medienhäusern auch rein zufällig vor Ort? 😉

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  4. Was haben Joschka Fischer, Sebastian Kurz, Cem Özdemir oder Wolfgang Schüssel uvm. mit George Soros gemeinsam? Ja, sie sind Politik- NULLEN und Mitglieder der paneuropäischen Denkfabrik „European Council on Foreign Relations (ECFR)“, zuletzt genannter ist einer der Gründer des ECFR. Diese wird über Spenden der Finanz- Elite und des Spekulanten George Soros finanziert. Neben WEF, Atlantik- Brücke und Bilderberger sitzen dort die Konstrukteure von Krisen, sei es Corona, die Klima- Lüge, die Teuerung durch Spekulation usw. Diese „Corona- Krise“ muss nach allem, was wir heute wissen, in „Corona- Skandal“ umbenannt werden, und die dafür Verantwortlichen gehören strafrechtlich verfolgt und zivilrechtlich auf Euro- Billionen- Schadensersatz verklagt werden. Auf politischer Ebene muss alles getan werden, um sicherzustellen, dass Politiker nie mehr wieder in einer solchen Machtposition kommen können, dass er die Menschheit so betrügen oder versuchen kann, uns mit seinen korrupten Komplizen zu manipulieren. Ein internationales Netzwerk von Anwälten wird den „Corona- Betrugs-Skandal“, der sich zum wohl größten Verbrechen gegen die Menschheit entwickelt hat, zuerst in den USA mit einer Sammelklage und dann am ISTGH in Den Haag verhandeln. Dies sind die Fakten, die all jenen, die für diese Verbrechen verantwortlich sind, die Masken vom Gesicht reißen wird. Den Politikern, die diesen korrupten Leuten glaubten, werden diese Fakten als Rettungsanker angeboten, um Ihren Kurs sofort neu zu justieren und die längst überfällige, öffentlich wissenschaftliche Diskussion mit wirklichen Fachleuten, aber ohne gekaufte Experten zu beginnen, um nicht mit diesen Scharlatanen und Verbrechern unterzugehen.

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  5. Der Informationsvorsprung wächst im Umfeld kommun(itar)istisch schöngefärbten Blendwerks und damit einher geht die reichliche Mehrung eines zuvor bezogenen Judaslohns. Was sich wandelt, sind die Begrifflichkeiten, welche im Rahmen der Schönfärbung zum Einsatz kommen und durch die Blasen selbst muten auf dem Wege erzielte ‚Erfolge‘ immer imposanter an.

    Nenne einer das Blendwerk Neoliberalismus, Sozialismus, Parteiendemokratie oder wie auch immer, es geht immer um die Schaffung eines vertrauenswürdigen Rahmen mit dem Ziel die Leute/Menschen im Land bei Laune zu halten.

    Mit zunehmenden sich Aufbäumen einer Blase oder deren mehrere mittlerweile, damit ihrem sich abzeichnenden Ende, die Dreistigkeit bei der Beschaffung von Mitteln noch dabei zu sein.

    Zu Zeiten Vranitzkys und zuvor gab es für Politgünstlinge reichlich Informationsvorsprung bezüglich den damals in der Breite weder bekannten noch zugänglichen Assetmärkte und zuvor die passende Spareinlage, welche lange gemehrt wurde, ohne dass das gemeine Volk davon Wind bekam. Seitdem/hernach dient(e) der Pöbel, welcher hernach in die Märkte gelockt wurde, resp. dessen Erspartes als Kanonenfutter zur Stützung der Blasen und der gedeihlichen Mehrung besagten Lohnes.

    Die historische Einmaligkeit war einfach der Wegfall von jeder monetaristischen Schranke in den frühen 1990ern unter Clinton, auch wenn die Monetaristen selbst allein über die 1970er dominierten und über die 1980er stark an Bedeutung einbüßten.

    Bisher wurde mittels der Steigerung der Absatzmengen im Rahmen des Konsums, den sinkenden Gewinn pro Stück bei gleichzeitig steigendem Profit in Summe versucht den Charakter des Blasengeschäfts zu verdecken. Gelingt das nicht mehr, dann entsteht in der Breite die sog. Inflation. Inflation in Assetmärkten wird positiv wahrgenommen und mit einem mehr an ‚Wert‘ in Verbindung gebracht.

    Früher hieß ein Investor gieriger Kapitalist, ergänzt um die Charakterisierung von vor der Nursch weilender Weiblichkeit, der sich zum Arbeiten zu Schade war.

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  6. https://www.juve.de/deals/frisches-geld-signa-holt-sich-mit-arnold-12-milliarden-euro/
    Signa scheint ziemlich international aufgestellt zu sein. Abgesehen von den Ost-Verbindungen sieht man in dem oben verlinkten Artikel auch Kapital, das aus der Adelslinie Vetter von der Lilie kommt. Ein böhmisches Adelsgeschlecht, von dem ich bislang nichts wusste. Ferner finden wir mir mit Longbow Finance ein britisches Unternehmen und mit Madison International Reality ein amerikanisches.
    Umso mehr wundert es mich, dass man Covid-Hilfe dringend braucht.

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