Warum wird dem Ibiza-U-Ausschuss das Video angeboten?

Wir sollen annehmen, dass es bei Ibizagate keine Hintermänner gibt, sondern sich ein Anwalt und ein Detektiv eine Videofalle für Heinz Christian Strache ausdachten. Da dies für eine eine große politische Heldentat darstellt, verwundert es sehr, dass Anwalt Ramin M. und Detektiv Julian H. immer nur indirekt über die Anwälte Richard Soyer und Johannes Eisenberg kommunizieren. Wir suchen ihre Namen auch vergeblich auf der Ladungsliste des Ibiza-U-Ausschusses, dem sich aber selbst vorgesehene Zeugen gerne entziehen. Nun machte Anwalt Eisenberg dem U-Ausschuss ein Angebot, das man nur als den Versuch bezeichnen kann unter Beweis zu stellen, dass „die Ösis“ vollkommen verblödet sind und sich veräppeln lassen. Eisenberg will dem Aussschuss das Ibiza-Video übermtteln; immerhin wird nach seinem Mandanten Julian H. gefahndet, der sich bislang nicht einmal sanft von der Kripo befragen hat lassen wie Ramin M. 

Dabei ist Eisenberg gar nicht mal so besonders geschickt, denn er offenbart mit seinem Agieren, dass sehr wohl mehr hinter der Ibiza-Falle sein muss als bloße Kreativität von M. und H. Eisenberg versucht natürlich, weiter einen Keil zwischen Korruptionsstaatsanwaltschaft und Soko Tape zu treiben. Es ist vielleicht kein Zufall, dass besonders Stephanie Krisper von den NEOS vom Angebot Eisenbergs begeistert ist. Hingegen muss man sich fragen, ob ÖVP und Grüne wirklich wissen, warum sie sich dagegen verwehren; bei der FPÖ ist irgendwie nachvollziehbar, dass sie alles sehen wollen, die SPÖ windet sich. Was hier vor sich geht. begreift man am ehesten, wenn man Medien bei der Veröffentlichung von Ausschnitten aus dem Ibiza-Video nicht als Aufdecker, sondern als Handlanger betrachtet. Genau dieser Gefahr sind sich viele Journalisten ansonsten durchaus bewusst, aber etwa dann, wenn sie mit Geheimdiensten zu tun haben.

Zackzack-Screenshot

 

Ist das hier etwa nicht der Fall, bei einem kompromat mit einer falschen Oligarchennichte als Lockvogel? Vielsagend ist auch, wie Peter Pilz es mit seinem Magazin zackzack.at dreht (siehe oben); es erinnert an sein Verhalten beim Eurofighter-U-Ausschuss vor drei Jahren; auch da sollte er das gewünschte Narrativ pushen. Da man in der ÖVP glauben soll, dass Justizministerin Alma Zadic sich vin Pilz lenken lässt, wird das Misstrauen nicht geringer durch Pilz-Artikel wie diesen. Wer sich mit Anwalt Eisenberg gemein macht, unterstützt damit automatisch die wahren Ibiza-Drahtzieher. Dabei ist klar, dass die Person Strache nur von Interesse ist, weil er Chef der FPÖ und nach den heimlichen Aufnahmen 2017 auch Vizekanzler war.  Grundsätzlich kann man jeden Politiker in eine Falle locken, überwachen, erpressen – nicht von ungefähr frohlockt die FPÖ. weil die Soko andeutete, dass es auch Videos über andere, nämlich aus der ÖVP geben kann.

„Krone“ am 17.5. und 12.6.2020

Man sollte einmal nachdenken, was damit ausgedrückt wird, dass Strache am 17. Mai 2020 von der „Kronen Zeitung“ interviewt wurde, während es dann am 12. Juni 2020 die Titelschlagzeile „Potenzmittel auf Kosten der Partei“ gab. Es geht eben auch darum, wie sich Medien verhalten, nicht nur die „Krone“, an der sich nun bekanntlich Rene Benko beteiligt. Mit an einem Strang zieht auch „Österreich„: „Alles fragt sich: Wo steckt Philippa? Soloauftritte. Es häufen sich aus mehreren Quellen Hinweise, dass sich der Wien-Wahl-Kandidat (Team Strache) und seine Ehefrau getrennt haben sollen. Gerüchte über eine Scheidung gab es bereits letztes Jahr nach Auffliegen des Ibiza-Skandals – damals erklärte Philippa aber: ‚Ich stehe zu meinem Mann.‘ Ist es nun wirklich aus?“ Abseits vom Macho-Blick auf Frauen, den Wolfgang Fellner und „die beiden großen Ibiza-Aufdecker“ (c Fellner) Richard Schmitt und Gert Schmidt, aber auch der „große Aufdecker“ (c Fellner) Pilz haben, kann frau die Rolle von Philippa und anderen höchst nüchtern betrachten. Um zugleich Dissens zu fabrizieren und Verdächtige anzubieten, zeigte EU-Infothek des Freundes von Johann Graf (Novomatic), Gert Schmidt wenige Tage nach dem 17. Mai 2019 auf Ramin M. und Julian H.; dabei erwies sich auch Sascha W. als hilfreich, der von Industriespionage für Plasser & Theurer sprach.

„Österreich“ und die „Oligarchennichte“

Was den oberösterreichischen Konzern betrifft, wurde ironischer Weise über Ermittlungen berichtet, nachdem Strache eine Falle auf Ibiza gestellt wurde. Im Herbst 2017 gelangte dann der Präsident der Wiener Rechtsanwaltskammer Michael Enzinger in den P & T-Aufsichtsrat; er macht nicht nur Ramin M. immer die Mauer. Außerdem ist er beteiligt an der PR-Firma von Heidi Glück, die sich nach wie vor um Wolfgang Schüssel kümmert, aber auch Alfred Gusenbauer, Reinhold Mitterlehner, Wolfgang Brandstetter und andere als „Top-Speaker“ vermittelt. Richard Soyer vertritt nicht nur Ramin M. und war wie dieser einmal Konzipient bei Gabriel Lansky, sondern auch die SPÖ und Kasachstan (wie Lansky). Er lehrt an der Johannes Kepler-Universität in Linz, deren Rektor Meinhard Lukas aufgrund eines Deals zwischen Gusenbauer und EADS an Eurofighter-Scheinverhandlungen mitwirkte, die Pilz im U-Ausschuss 2017 Ex-Minister Norbert Darabos anlastete. Die JKU ist auch mit der Blue Minds Group (= die Kerns, Gusenbauer, Hans Peter Haselsteiner, Martin Schlaff etc.) verbunden, da man gemeinsam einen Innovation Hub betreibt. Bei Johannes Eisenberg fällt diese Passage in seinem Wikipedia-Eintrag ins Auge: „Laut Spiegel vom 27. Oktober 1997 hat Johannes Eisenberg im Kontext mit dem Mythos ‚Russenmafia‘ in gut einem Dutzend von Fällen in der ersten Instanz Prozesse gegen den Buchautor Roth, das ZDF, ‚Focus‚, den ‚Stern‚ und die ‚BZ‚ gewonnen. Sie hatten – fast ausnahmslos jüdische – Mandanten als Mitglieder oder Paten der Russenmafia geoutet – dafür wurden einigen der so Verunglimpften Schmerzensgelder bis zu 30 000 Mark zugesprochen.“ Man kann Jürgen Roths Bücher über die Russenmafia auch in Auszügen im Netz finden und selbst beurteilen, ob er wußte, wovon er spricht. Vor zehn Jahren sagte Roth bei einer Veranstaltung in Wien: „Nicht zufällig würden russische Oligarchen wie Oleg Deripaska in Österreich hofiert, jener Deripaska, der in einem aktuellen Urteil des Landgerichts Stuttgart mit der Russenmafia in Verbindung gebracht werde, so Roth.

Warum meint Gert Schmidt, dass sie „längst tot sein“ könnte? („Österreich“)

Es zeige sich, dass Organisierte Kriminalität schon Teil der Gesellschaft geworden sei. Die internationale Finanz-und Wirtschaftskrise habe viel damit zu tun, dass diese Kultur der Illegalität in der Vergangenheit schon vorhanden gewesen sei. Namen will der Mafiaexperte aus rechtlichen Gründen nicht nennen, aber er wirft den politischen Eliten in Österreich – aber auch in Deutschland – nicht weniger vor, als die Organisierte Kriminalität zu fördern. Jürgen Roth: ‚Blindheit schützt nicht vor Komplizenschaft.‘ Die Politiker erhielten die entsprechenden Informationen von Nachrichtendiensten und Polizei. Wenn man trotzdem den Kontakt zu ihnen pflege, dann sei das Komplizenschaft, sagt Roth.“ Peter Pilz gab vor, ein Gegner der Mafia zu sein, was die „Presse“ so honorierte: „Österreichs Politik hofiert Mafia-Paten“ als O-Ton Pilz. “ Österreich fungiere als „Türsteher“ für die osteuropäische Mafia auf ihrem Weg nach Westeuropa“, behauptete Pilz, der auch den Namen Deripaska nannte, dieser wies den Vorwurf energisch zurück. Deripaska ist allerdings 2007 bei der Strabag, aber auch bei Magna International eingestiegen; Pilz kooperiert siehe Eurofighter mit Gusenbauer, der u.a. Aufsichtsratsvorsitzender der Strabag ist.

Aus „Der Oligarch“ von Wolfgang Kemp

Freilich sieht PIlz nur in Wolfgang Schüssel und dem 2008 ums Leben gekommenen Jörg Haider als „Türöffner“ und blendet Gusenbauer ebenso aus wie z.B. Siegfried Wolf (Ex-Magna, jetzt Deripaskas Russian Machines und Sberbank Europe). Warum verkündete Gert Schmidt mehrfach siehe Screenshots von „Österreich“, dass der weibliche Lockvogel „Aljona Makarowa“ längst tot sein könnte? Warum wurde vorgegeben, der turkmenische Oligarch Igor Makarow, dessen Aufstieg nicht nur mit Ressourcen, sondern auch mit einer Firma von Chabad Lubawitsch-Juden in den USA zu tun hatte, habe eine Nichte? All dies passt einfach nicht ins Bild eines Coups von Ramin M. und Julian H. ohne politischen Hintergrund. Dies macht ausgerechnet Johannes Eisenberg selbst klar, wenn er in einem Interview mit dem „Standard“ sagt: „Ich bestätige ausdrücklich nicht, dass mein Mandant an dem Video beteiligt ist. Mein Mandant ist ordentlich polizeilich gemeldet. Ich sehe nur nicht ein, dass er sein Gesicht in eine Talkshow hält und sein Erscheinungsbild preisgibt, um sich dann von Heckenschützen liquidieren zu lassen.“

Aus „Der Oligarch“ von Wolfgang Kemp

Wer sollte jemanden wegen eines „zivilgesellschaftlichen Projektes“, wegen „zivilen Ungehorsams“ liquidieren, wie es Ramin M.s Anwalt Soyer nannte? Über den „Standard“, dessen Redaktion sich in einem zuerst direkt und jetzt indirekt Signa gehörenden Haus befindet, richtet Eisenberg auch aus: „Wenn man mir mitteilt, was man von Herrn H. will, und ihn sehen möchte, dann werde ich das ermöglichen. Soweit ich weiß, muss sich aber auch in Österreich niemand selbst belasten, und jeder Beschuldigte darf schweigen. Wir werden darauf achten, dass Herr H. nicht an falscher Stelle zur Verantwortung gezogen wird.“ Er vergisst zu erwähnen, dass H. sich bislang den Behörden entzogen hat – warum will ein österreichischer Staatsbürger, der ein „zivilgesellschaftliches Projekt“ lancierte, nichts mit Ermittlern zu tun haben? Vergessen wir nicht, dass Schmidt – was auch immer seine Motive sein mögen – auf sehr hohe Anwaltskosten durch Eisenbergs ständige Eingaben und darauf hinweist, dass H. auf der Flucht ist, was ja auch etwas kostet. Mit angeblich lukrierten 600.000 Euro, die es schließlich 2019 für das Video gab, wird sich das nicht ausgehen.

Letzter Auftritt von Schmidt bei Fellner (Ende Mai 2019)

„unzensuriert.at“ steht zwar der FPÖ mehr als nahe, fasst aber recht gut zusammen: „Eisenberg hatte seinen Klienten H., nachdem dessen Name als mutmaßlicher ‚Oligarchinnen-Begleiter‘ bei der Video-Falle in die Öffentlichkeit gelangt war, sofort einen juristischen Schutzschirm um seinen Mandanten gezogen und diesen vollkommen von medialen, aber auch ermittlungstechnischen Zugriffen isoliert. Warum ausgerechnet eine Berliner Kanzlei den aus Wien stammenden Verdächtigen als Mandanten übernommen hat, und welche Kreise hier die Mittelsmänner gespielt haben, war von Anfang an eine bis heute nicht abschließend beantwortete Frage….. Was Eisenberg, der bereits in vielen Verfahren in Deutschland als gut vernetzter und politisch einflussreicher Rechtsanwalt aufgetreten war, mit seinem Engagement in der ‚Causa Ibiza‘ tatsächlich bewirkt, bleibt bisher im Verborgenen.“ Außerdem wird die Berlin-Connection von Ramin M. erwähnt: „Während der mutmaßliche Mittäter und Wiener Rechtsanwalt Ramin M. Kontakte zu Joachim Resch, einer anderen schillernden Figur in der Berliner Anwaltsszene hatte, blieb die Rolle der Kanzlei Eisenberg-König-Schork und ihre Verbindungen in die österreichische Szene politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Interessen bis heute im Dunkeln.“

2018: Ramin M. besucht Jochen Resch 

Resch ist ein Anlegeranwalt, der beispielsweise jene israelischen Kleinanleger vertritt, die in Immofonds investierten: „Mehrfach haben diverse Berliner Institutionen, wie die Berliner Mietergemeinschaft, der Berliner Mieterverein, aber auch Presse und Fernsehen (Tagesspiegel, rbb-Abendschau, rbb-Magazin, Klartext) und v.a. über die Praktiken des Investors ‚Berlin Aspire‘ und ‚Berlin Estate‘ berichtet. Das Geschäftsmodell besteht darin, dass bevorzugt Altbauten in sozial sensiblen Berliner Stadtteilen gekauft und in Eigentumswohnungen umgewandelt werden, die fast ausschließlich an Israelische Kleinanleger verkauft werden und nach erfolgter Entmietung (Altmieter!) als vollmöblierte Apartments durch umstrittene  Kurzzeitvermietungen den Anlegern hohe Renditen zu versprechen scheinen.“ Ramin M. ging ja gewissermaßen in die Lehre beim Präsidenten der Österreichisch-Israelischen Handelskammer Gabriel Lansky, der zugleich der Vertrauensanwalt der russischen Botschaft ist. All diese Puzzleteile sind wichtig um zu erkennen, dass von Beginn an ein cordon santaire um jene Personen gebildet wurde, auf die man nach dem 17. Mai 2019 eher früher als später kommt.

Mai 2019: Wolfgang Fellner und Sascha Wandl

Der „limited hangout“ zu Ibizagate begann nicht nur mit Gert Schmidt, der quasi vorausschauend bereits Ende Februar 2019 die Detektei Omnia mit Thomas Benold (SPÖ Korneuburg; dort gibt es ein Signa-Projekt) gegründet hatte. Wir sehen oben, dass Sascha Wandl bei Wolfgang Fellner auftrat, um zu enthüllen, dass er Julian H., den „Ibiza-Detektiv“ ausgebildet hatte. Selbst Schmidt erkennt, dass Wandl mit seinen Aussagen die Weichen stellte „in Richtung reines Geschäftsmodell“, auch wenn man neben dem Ibiza-kompromat trotz Ermittlungen nur einen privaten Erpressungsversuch in einem Obsorgeverfahren fand. Auch da war jedoch zuerst Hinweis in Medien, d.h. dank Schmidt und Fellner, ehe die Behörden dem nachgingen. Im Jahr der Ibiza-Falle, also 2017 wurde berichtet, dass Wandl für Plasser & Theurer tätig als „Sicherheitsberater“ tätig war. Dass Fellner ihn 2019 als „Berater der Unterwelt“ verkaufte, stieß sogar der „Bild“ sauer auf. Schmidt schrieb, dass Julian H. laut Wandl (wie W. selbst) 2014/15 in eine „große Industrie-Spionage Afärre verwickelt“ gewesen sei. Seit der APA-Aussendung vom 22.Mai 2019 „Österreich enthüllt, wer hinter dem Strache-Video steckt“ wird Julian H. vollständig abgeschirmt – warum?

Aus „25 Jahre taz-Genossenschaft

Wir sehen oben den kamerascheuen Johannes Eisenberg bei der „taz“ mit Hans Christian Ströbele; sie waren auch gemeinsam im NSA-Untersuchungsausschuss des deutschen Bundestags anzutreffen. U.a. beim Thema NSA kooperierte Ströbele auch mit Peter Pilz; wann immer Ströbele Probleme bekommt, springt ihm Eisenberg bei, etwa wenn es um Stasi-Akten geht.  An der Gründung der „taz“ wirkten beide mit; deren Rolle sollte man auch einmal aus anderer Perspektive betrachten, zumal Ströbele zu den Verteidigern der RAF gehörte. Anfang Juni 2019 sollte Sascha Wandl („Erfinder der Ibiza-Methode„) wegen der Industriespionage-Geschichte vor Gericht erscheinen, betrank sich jedoch so heftig, dass er ins Krankenhaus musste. Unverständlicher Weise sollte Julian H. bloß in Deutschland per Video befragt werden, statt dass die österreichischen Behörden Interesse am Ibiza-Mittäter gezeigt hätten: weil Wandl verhandlungsunfähig war, platzte der Prozess.Sucht man nach Verhandlungen im Kontext Ibiza, findet man Anwalt Eisenberg gegen deutsche Medien, die dem untergetauchten H. anscheinend publizistisch zu nahe getreten sind.

Aus „25 Jahre taz-Genossenschaft

Am 13. Juni 2020 berichtete der „Kurier“ darüber, was „der Anwalt des Ibiza-Drahtziehers schreibt“; man beachte das Wort „Drahtzieher“, und zwar an den U-Ausschussvorsitzenden Wolfgang Sobotka und an Ministerin Alma Zadic. Auch am „Kurier“ und damit an „profil“ und „trend“ ist Benko beteiligt, ebenso aber Raiffeisen siehe Strabag. Eisenberg weist darauf hin, dass nicht Julian H., sondern Ramin M. das Video an „Süddeutsche Zeitung“ und „Spiegel“ weitergegeben habe, nachdem er es zuvor „verschiedenen Interessenten“ angeboten habe. Wer diese waren, verrät man uns nicht, doch es wird sich u.a. um Zoltan Aczel (Strabag und Freund von Tal Silberstein), Daniel Kapp (Ex-Sprecher von Josef Pröll, PR-Berater u.a. von Dmytro Firtash, siehe auch Blog von Jürgen Roth) und Johannes Vetter (NEOS; damals SPÖ-Wahlkampfleiter) handeln.

„Krone“-Talk mit Katia Wagner

Dreistes Agenda-Setting findet nicht nur via Peter Pilz statt, sondern auch, indem die Freundin von Ramin M., Katia Wagner, bei der „Krone“ auch zu Ibizagate moderiert. Was Eisenberg betrifft, so suggeriere er, dass es neben M. keine Mittelsmänner gab beim Zuspielen des Videos an Medien („Kurier“ am 13. Juni). Das ist auch keine Überraschung, wurde doch Anfang Mai 2019 ein Treffen mit der „Nichte“ in einem M. gehörenden Appartement in Bad Gastein für Frederik Obermaier und Bastian Obermayer arrangiert. Was dazu aufgedeckt wurde, ist immer zugleich Legendenbildung, weil wir uns nicht fragen sollen, ob es jemanden hinter Ramin M. und Julian H. gab. Offenbar ist Eisenberg nun auch M.s Anwalt, denn er meint, dieser habe „versucht, Geld für das Video zu bekommen, um den Whistleblower, Straches Ex-Leibwächter R., finanziell abzusichern. Motiv für das Video und dessen Veröffentlichung sei gewesen, der Öffentlichkeit ein Bild von Strache und dessen Eignung für hohe Ämter zu verschaffen“ („Kurier“, 13. Juni 2020). Anscheinend gehörte zur Strategie, erst einmal zu warten, bis Strache einige Monate lang Vizekanzler ist.

oe24 und Pilz

Natürlich befragt oe24 den alten Fellner-Kumpel Pilz; doch zurück zu Eisenberg. dem Freund seines Freundes Ströbele. Er weist Zadic und Sobotka darauf hin, dass Strache von kompromittierenden Fotos sowohl von Christian Kern als auch Sebastian Kurz sprach, deren Bekanntwerden zu wechselseitigen Beschuldigungen führen würde (einen „atomaren Krieg“ zwischen ÖVP und SPÖ entfachen). Eisenberger will den Konflikt zwischen WKStA und Soko Tape weiter vertiefen, indem er das Video anbietet, damit der U-Ausschuss überprüfen kann, ob die Soko ihr Exemplar manipuliert hat (übrigens schlägt Sobotka eine Gegenüberstellung von WKStA und Soko im U-A vor). Schließlich sei man überhaupt erst auf die Idee mit der heimlichen Aufnahme gekommen, weil R. bei dem heutigen Soko-Leiter Andreas Holzer 2015 mit Material gegen Strache scheiterte. Zur perfekten Inszenierung passt dann auch Pilz-Schelte für den Ausschuss, weil sich der Ex-FPÖ-Abgeordnete Markus Tschank wegen der Ermittlungen gegen ihn dauernd entschlagen hat. Pilz geht aber nicht darauf ein, dass Tschank Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil als federführend bei der Unterstützung des „Instituts für Sicherheitspolitik“ auch durch die Novomatic ansah.

Aus der Anfragebeantwortung von Mario Kunasek

Wie diese Anfragebeantwortung vom März 2019 zeigt, begann die Förderung des ISP im Jänner 2017 – just als der Countdown von Pilz und Doskozil in Richtung Anzeige gegen Airbus (die am 16. Februar 2017 erfolgte) und Darabos als Eurofighter-Bauernopfer schon lief. Mit Strache brachte Pilz einen U-Ausschuss auf Schiene, der Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos zum Sündenbock für einen Deal zwischen Alfred Gusenbauer und EADS machen sollte. Pilz drohte Darabos via „Kurier“, dass er „Hintermänner“ nennen müsse, ansonsten alles allein zu verantworten habe, und zeigte ihn wie mit Gusenbauer vereinbart am 22. Juni 2017 wegen „Untreue“ an. Während rund um Ibizagate und Casinos Austria, aber auch in der BVT-Affäre anonyme Eingaben per Mail Ermittlungen bewirken, ignoriert die WKStA alles, was Darabos entlasten könnte, gerade weil es namentlich eingebracht wird. Natürlich ist Pilz auf beiden Ohren taub, wenn andere ihm etwas über die „Hintermänner“ sagen wollen, die er dem bedrohten Darabos abpressen wollte. Alles in allem soll der Ibiza-U-Ausschuss also nur den Anschein einer ehrlichen und unabhängigen Untersuchung erwecken, was ihn nicht von früheren U-Ausschüssen unterscheidet.

Salzburg Summit 2020, mit Thomas Schmid, Marcus Wallenberg, Stefan Pierer

PS: Laut „profil“ wurde alles unternommen, um einen Whistleblower im Finanzministerium aufzuspüren, der Steuerdaten des Kurz-Förderers Stefan Pierer leakte. Dies ist Wasser auf den Mühlen der FPÖ, der aber die ÖVP entgegenhält, dass die FPÖ ebenfalls laut Medienberichten dem internationalen Online-Glücksspiel ungehindert Zugang zu unserem „Markt“ verschaffen wollte. Das Thema Glücksspiel kann man in alle Richtungen vertiefen, denn warum war Gusenbauer 2016 als Novomatic-Aufsichtratsvorsitzender im Gespräch?! Und warum bot der Casinos Austria-Chef vor Alexander Labak (der den U-Ausschuss meidet) und Bettina Glatz-Kremsner, Karl Stoss 2014 an, dass Gusenbauer mit Rene Benko und Beny Steinmetz bei der CASAG einsteigt? Und warum wollte Gusenbauer mit Tal Silberstein und Steinmetz am Video Lottery Terminal-Geschäft mitnaschen? Der Screenshot oben zum jährlichen Salzburg Summit verweist auf den Konnex zwischen Stefan Pierer und Marcus Wallenberg; als besondere Pointe ist der Alleinvorstand der ÖBAG Thomas Schmid mit von der Partie, dessen Drogenkonsum jüngst bekannt wurde. Im Firmenbuch sehen wir, dass Pierers KTM Husqvarna Motorcycles von Wallenberg übernommen hat, jenem schwedischen Konzern, zu dem auch Saab gehört. Erklärt sich der „nationale Schulterschluss gegen Airbus“ seitens Verteidigungsministerin Klaudia Tanner auch so, deren Schwager Stefan Steiner zum innersten Kreis um Kurz gehört?

Was wahrscheinlich beim Ibiza-Video gilt, trifft auch auf den Entwurf zu…

PPS: Wie Hans Christian Ströbele verteidigt auch Johannes Eisenberg ehemalige Angehörige der RAF wie Christian Klar, Eva Haule oder Susanne Albrecht. Anwalt Eisenberg ist im Alter von Peter Pilz, doch bei Ströbele als noch aktiven 68iger stellt sich die Frage, wie eng er in die RAF verstrickt war. Vor einigen Jahren entstand der Film „Die Anwälte“ (der RAF), der sich mit Ströbele, Horst Mahler (bei dem er Referendar war) und Otto Schily befasste. Mahler und Ströbele gehörten 1969 zu den Gründern des sozialistischen Anwaltskollektivs (ein DDR-Konzept); Ströbele war ein paar Jahre Mitglied der SPD, wurde aber wegen Nähe zur RAF aus der Partei ausgeschlossen.

11 Kommentare zu „Warum wird dem Ibiza-U-Ausschuss das Video angeboten?

  1. Liebe Alexandra, bewundernswert, wie Sie die Geschehnisse immer wieder miteinander verknüpfen. Als interessierte Leserin, mit einem ganz guten Gedächtnis, könnte einem schwindlig werden, bei all diesen Geschichten. Was bleibt als Resümee? Fast alle, die sich in die Politik begeben, machen das aus Gründen der Bereicherung und Machtgier. Je weiter sie die Leiter hinaufsteigen konnten, umso fragwürdiger sind die Charkterzüge. Scheidet man aus, wie zum Beispiel Kern, nützt man die Netzwerke für weiteren, unkorrekten Zugewinn. Der normale Bürger, geht brav seiner Arbeit nach, zahlt unfreiwillig höchste Steuren, und wehe er fährt einmal statt 50 km 70km. Dann kommt der eingeschriebene Brief mit der Aufforderung zu zahlen ins Haus. Ganz, wie es sich für eine korrekte Bürokratie gehört, der wir vertrauen können.

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    1. Danke, liebe Whippet – ich denke aber, dass auch für Involvierte manches nicht so leicht zu durchschauen ist.

      Bzw. sind die vollkommen auf einer bestimmten Schiene und können gar nicht wahrhaben, dass es auch eiuen Vogelperspektive gibt, in der einander nicht zwei Fronten gegenüberstehen, sondern alles verwoben erscheint.

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    2. PS: zu den vielen Puzzleteilen passt auch dieses:

      https://www.derstandard.at/story/2000118058191/von-firtasch-bis-apple-profil-liste-ueber-grossspender-fuer-schutzausruestung

      – ebenso zum Corona-Netzwerk, aber Firtashs Berater Daniel Kapp wurde das Ibiza-Video auch angeboten

      Was Eisenberg und Ströbele betrifft, machten RAF-Anwälte immer Karriere. Auch Otto Schily, Klaus Croissant, der für das MfS arbeitete, oder Gerhard Schröder, der Bundeskanzler wurde.

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    1. Es ist umso mehr ein Betrug am Steuerzahler, wenn man DAS liest https://www.achgut.com/artikel/corona_aufarbeitung_warum_alle_falsch_lagen und sich auch das einmal durchliest https://wissenschafftplus.de/uploads/article/wissenschafftplus-fehldeutung-virus-teil-2.pdf es wurde und wird noch immer bewusst schändlich an den Menschen gehandelt und manipuliert und ich frage mich ernsthaft, wie weit sich „Erwachsene“ noch irreführen und betrügen lassen (wollen)… ist die Intelligenz und das selbstständige Denken bzw. die Wertigkeit jedes einzelnen Individuums wirklich schon so am Limit angelangt..???

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      1. COVID19 – ANATOMIE EINES BETRUGS…

        …Mittel zum Zweck war der PCR-Test, ein fragwürdiges Nachweisverfahren, welches das FS3 seit Jahren fundiert kritisiert. Wir haben nun den Nachweis, und ein jeder mit ein wenig Wissen in Rechnen kann es nachvollziehen, wie dieser Bauernfang abgelaufen ist. Niemand kann nun mehr behaupten, „er habe es nicht gewußt“…

        FS3

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      2. Danke, da werden viele noch aufwachen – ich verwende das Wort nicht im überheblichen Sinn derer, die sich selbst so ungeheuer „bewusst“ vorkommen. Denn es liegt daran, womit man sich beschäftigt, und da haben das viele erst dann am Schirm, wenn sie sich von der Coronoia erholen.

        Was aber die meisten schon verstehen, ist die Zunahme von Arbeitslosigkeit und Insolvenzen. Allein bei den allgemeinen Berichten (auch persönliche Erfahrungen) wird es ja deutlich. ICh denke, es ist am Land noch ärger, wo schon bisher Geschäfte vielfach nur gerade so eben überlebten, aber natürlich nicht auf wochenlanges Zusperren und dann weniger Kundschaft eingestellt waren.

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    2. Ich wollte darauf hinaus, dass astra zeneca, also der Pharmavertreter, bei dem die EU-Staaten DE, FR, IT und NLD die 400 Millionen Impfstoffdosen geordert haben, wieder einmal von der Bill und Melinda Gates-Stiftung gesponsert werden.

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      1. https://healthmanagement.org/c/hospital/news/grand-plans-for-potential-covid-19-vaccine-production
        Das WICHTIGE steht bereits im zweiten Absatz dieses Artikels: „Der Impfstoff ist eine geschwächte Version eines Erkältungsvirus (Adenovirus), das beim Menschen eine Immunantwort hervorruft.“

        JETZT müsste doch eigentlich wirklich jeder verstehen, dass es im Grunde genommen absolut nur ein Geschäft ist… und das es sich wieder einmal nur um eine Form einer weiteren Grippeimpfung handelt…. die jedoch dieses Mal mit ID2020 ausgestattet ist und wer weiß was noch alles!!! UND vergessen wir alle NICHT auf die Nebenwirkungen, die sicher auftreten werden, für die aber NIEMAND die Verantwortung übernimmt!!!! diese ganze P(L)ANDEMIE war ein weltweites Experiment an den Menschen, wie weit diese manipulierbar sind, um die NWO endlich durchzudrücken mit leicht lenkbaren und von Angst besessenen Menschen!!!!

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  2. Ich wollte darauf hinaus, dass astra zeneca, also der Pharmakonzern, bei dem die EU-Staaten DE, It, FR und NLD 400 Millionen Impfstoffdosen geordert haben, wieder einmal von der Bill und Melinda Gates-Foundation gesponsert werden.

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