Was können wir für Frieden tun?

Dieser Krieg ist anders, weil soziale Medien eine wichtige Rolle spielen und weil viele Personen alternativ publizieren. Bilder (vermeintlich) von der Front können leicht in die Irre führen; es war alles noch viel einfacher, als 2003 in vielen Ländern gegen den Irakkrieg demonstriert wurde (eigentlich begannen die Proteste 2002 und hielten bis 2011 an). Die Initiative von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer wird nicht nur kritisiert, sondern auch mit Häme übergossen, als ob nicht am Ende jedes Krieges ein Waffenstillstand stünde und Friedensverhandlungen geführt werden. Typisch verkürzend agiert der „Spiegel“ siehe Video, der sich natürlich besonders naive Statements von Demonstranten herauspickt. Zugleich sieht er etwa in Österreich (siehe Ibizagate) nur Verbindungen der FPÖ zu Wladimir Putin und will es bei anderen Parteien gar nicht so genau wissen. Der Blog Volksverpetzer folgt (siehe mehrere Teile einer Recherche über Alexander Dugin, der bei mir auch vorkommt) akribisch Treffen unter anderem von AfD-Politikern mit Vertretern Russlands, erwähnt aber z.B. Wladimir Jakunin, ohne auf dessen Netzwerk einzugehen, was unweigerlich zu Alfred Gusenbauer und anderen führen würde.

Es werden also Mini-Konferenzen in den Mittelpunkt gestellt, die bestimmt für Vernetzung wichtig sind, während Beziehungen des politischen Establishments zu Oligarchen aussen vor bleiben. So polarisiert man natürlich, denn die einen werden dies empört aufgreifen, während andere abwiegeln und sich solidarisieren oder halbherzig distanzieren. Weit über den vom Volksverpetzer beschriebenen Kreis hinaus hat sich das russische Narrativ etabliert, dass man eigentlich kein Agressor sei, sondern von der NATO angegriffen werde. Es ist zu simpel, von einem nahtlosen Übergang von Corona-Widerstand zu Putin-Verstehern zu sprechen, auch wenn es viele Überschneidungen gibt und „Ich bin geimpft!“ auf Social Media oft zu „Stand with Ukraine!“ wurde.

Spiegel TV über Demos

Auf jeden Fall reichen die Erklärungen nicht aus, die auf Mainstream-Portalen wie Watson angeboten werden, nämlich dass es u.a. um „Verschwörungsgläubigkeit“ gehe. Dabei weist Watson beim Schweizer Bundesrat und Weltwoche-Herausgeber Roger Köppel (der regelmässig bei Servus TV auftritt) zu Recht darauf hin, dass er Putin lobt und vieles verschweigt. Vollkommen absurd wird es, wenn Gegner der „Corona-Diktatur“ mit stets überzogenen Massnahmen Hoffnungen auf den Autokraten Putin setzen. Alternative Medien, die es angeblich besser machen wollen als der Mainstream, weichen immer der Frage aus, warum sie nicht über Unterdrückung in Russland berichten. Wer gegen den Krieg in der Ukraine protestiert (und ihn auch so nennt), muss mit Verhaftung rechnen; viele Männer versuchen oft vergeblich vor Zwangsrekrutierung zu fliehen. Dieses Video dazu wird weder bei Apolut, noch bei Rubikon, Nachdenkseiten, Free21, tkp, Auf1, report24, Wochenblick, Status, Anti-Spiegel und bei all den neuen Videoformaten Erwähnung finden.

Russen wollen nicht kämpfen

Das Gleiche gilt für Recherchen über Oligarchen, Geldwäsche, Russland als Kleptokratie und verdeckte Einflussnahme im Westen auch via Geheimdienste. Doch auch wer jeden Versuch einer Friedensbewegung als Verrat brandmarkt, geht diesen Dingen meist nicht auf den Grund. Wie auf der „anderen“ Seite hat es meistens mit Naivität und dem Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit zu tun, doch zum Teil ist es durch Subversion bedingt. Ganz anders als bei Protesten gegen den Irakkrieg ist heute jeder an Meinungsbildung beteiligt, der Zugang zum Internet hat; damals publizierten noch weit weniger Menschen auch „alternativ“. Es ist auch notwendig, sich zur Abwechslung mal nicht nur mit der CIA zu befassen, sondern auch mit russischen Geheimdiensten, was bedeutet, scheinbar zufällige Entwicklungen über Jahrzehnte zurück neu zu bewerten. Dabei stehen getriggerte reflexhafte Reaktionen der meisten Menschen deren Verständnis im Weg.

Widerstand in Russland

Man muss ja Überzeugungen aufgeben, die von vielen geteilt werden und Sicherheit bieten. Frieden aber kann es nur geben, wenn wir selbst die Machtbasis kappen, die Russland verdeckt bei uns geschaffen hat, wobei auch Banken eine Rolle spielen. Natürlich ist die Ukraine ebenfalls hochkorrupt, was viele gerne übersehen, deren Verbindungen zum Kreml-Netz mit oberflächlichen Sagern kaschiert werden. Wie Mainstream und Alternativ alles zudecken, sei mit einem Beispiel illustriert: Am 2. März 2023 schrieb Wolfgang Fellners oe24, dass Ex-Kanzler Christian Kern Schauspielerin Verena Altenburg trifft; man speiste im Seehof von Sepp Schellhorn von den NEOS. Einer der „begehrtesten Junggesellen des Landes“, so Fellner über Kern, berät jedoch Hans Peter Doskozil, der vor Fellner eine Impflotterie veranstaltete. Wie Doskozil ist Fellner Peter Pilz verbunden, der stets östlichen Diensten nahestand. Für Pilz kandidierte tkp-Herausgeber Peter F. Mayer, dessen Redakteur Thomas Oysmüller zeitweise bei Pilz‘ „Zackzack“ war. Christian Kern machte Stefan Kammerhofer, der im Verteidigungsministerium für die Russen illegal Minister spielte auf dem Rücken von Norbert Darabos und Gerald Klug, zum Abteilungsleiter ohne Arbeit bei den ÖBB. Darabos wurde über Pilz und einen manipulierten Eurofighter-U-Ausschuss, bei dem alle Parteien brav mitmachten, für Doskozil und Gusenbauer ausgeknockt. Christian Kern wäre 2016 über den ehemaligen Embargohändler Martin Schlaff CEO von RHI geworden, wäre er nicht der letzte Bundeskanzler der SPÖ geworden. Später wurde er Präsident einer chinesischen Industrielobby und über Gusenbauer und Jakunin Aufsichtsrat der russischen Staatsbahnen. Mainstream und Alternativmedien werden diese Zusammenhänge nicht thematisieren, die schliesslich auf ein Netzwerk verweisen, bei dem wir ansetzen müssen, statt uns gegenseitig der falschen Lehre zu bezichtigen.

Meinl-Reisinger bei Fellner

Die NEOS werden von Hans Peter Haselsteiner gesponsert, der mit Raiffeisen / Uniqua und Oleg Deripaska an der Strabag beteiligt ist. Gusenbauer ist Vorstand der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, die z.B. bei Rene Benkos Signa investiert (die von Raiffeisen, Sberbank Europe und Bank of China Kredite bekam; Raiffeisen will jetzt die Sberbank Europe übernehmen). Seit 2010 ist Gusenbauer Aufsichtsratsvorsitzender der Strabag, sein Stellverteter ist Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder, zugleich AR-Vorsitzender des „Kurier“. Raiffeisen wickelt ein Drittel des Geldverkehrs Russlands mit dem Ausland ab; die Strabag baute das Olympische Dorf in Sotchi, als Haselsteiner Ministerkandidat der NEOS war. Beate Meinl-Reisinger, Sepp Schellhorn, Christian Kern und der frühere Herausgeber des „Kurier“ Helmut Brandstätter (übrigens einer der Gäste Benkos) werden derlei Fakten auch weiterhin konsequent ausblenden. Thomas Oysmüller empörte sich bei tkp.at über die Teilnahme des nunmehrigen NEOS-Mandatars Brandstätter an einer Kundgebung für die Ukraine vor dem Parlament, bei der auch wie schon zuvor mit Bandera-Symbolik kokettiert wurde. Er verschweigt jedoch, dass Brandstätter beim „Kurier“ Doskozil und Pilz gegen Airbus für russische Interessen unterstützte und das Medium Drohungen von Pilz gegen Darabos transportierte. Beim eingangs erwähnten Volksverpetzer kommt zwar Steve Bannon ausführlich vor, der Rechte in Europa vernetzte, nicht jedoch, dass er bereits auf der Bildfläche war, als Paul Manafort Donald Trumps Wahlkampf leitete. Manafort hat Verbindung zu Deripaska und lobbyierte u.a. mit Gusenbauer für Viktor Janukowitsch; an Bord waren da auch die Kanzlei Skadden und die Lobbyingfirma FTI Consulting, beide später von Doskozil gegen Airbus angeheuert.

Kundgebung in Berlin

Am 23. Februar 2023 gab es eine kleine Kundgebung auf dem Wiener Heldenplatz anlässlich der Tagung der OSZE in der Hofburg. Dabei wurde auch ein Text von Monika Donner siehe oben verlesen, den ich hier erwähne; sie empfahl, ihr Buch „God bless you Putin“ zu kaufen und mit Politikern darüber zu sprechen. Es handelt zwar vor allem vom Attentat auf John F. Kennedy, doch dieses neue Video zeigt Donner als eifrige Putin-Propagandistin, die Putins letzte Rede preist und für die alle Politiker im Westen Versager sind. Letztes Jahr wurde berichtet, dass britische Diplomaten das Verteidigungsministerium als Abteilung der GRU bezeichnen; mit dessen Unterwanderung und einer ausgehebelten Befehlskette hatte die „strategische Analytikerin“ Donner nie Probleme. Wahrgenommen und kritisiert wird jedoch, wenn Akteure bei Rechtsextremen anstreifen; würde so penibel das Kreml-Netz im Establishment verfolgt, hätten wir einige Probleme weniger. So wird auch gefördert, dass einige aus falsch verstandener Solidarität komplett wegdriften und die meisten historischen Fakten in Frage stellen. Früher oder später landet man dann stets bei einem amerikanischen oder angloamerikanischen Komplott. Die eine Seite sollte sich also schmerzlich dessen bewusst sein, in welchem Ausmaß sie in bester Absicht Kreml-Propaganda verbreitet. Und die andere muss erkennen, dass sie keinen Grund hat, auf diese Seite herabzuschauen, weil sie sich so vom tatsächlich einflussreichen Kreml-Netz ablenken lässt. Mit den heutigen Möglichkeiten könnte man gemeinsam im Nu viel recherchieren und verdeckten Krieg bei uns bloßstellen als Beitrag zum Frieden.

Jeder finanzielle Beitrag zu meinen aufwändigen Recherchen ist herzlich willkommen:
Alexandra Bader, Erste Bank, AT 592011100032875894 BIC GIBAATWWXXX

7 Kommentare zu „Was können wir für Frieden tun?

  1. Hier sieht man, wie manipuliert wird:

    https://www.falter.at/morgen/20230302/raiffeisen-und-russland-die-stunde-der-kriegsgewinnler

    Raiffeisen will die Sberbank Europe erwerben. Deren Aufsichtsratsvorsitzender war Siegfried Wolf (2012 – 2022). Von 2007 – 2015 gehörte er dem AR der Strabag an. Seit 2010 ist Gusenbauer Aufsichtsratsvorsitzender, Stv. ist Hameseder von Raiffeisen, AR-Vorsitzender beim Kurier. Wie der Falter deckt der Kurier Gusenbauer auch auf Kosten von Darabos….

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  2. Heimliche Aufnahmen einer jungen Russin, Szenen von Feiern und dem Vorgehen der Polizei gegen Proteste, Gespräche mit Männern, die an die Front gehen, die nicht an die Front wollen und mit Menschen, die Angehörige im Krieg verloren haben:

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  3. Das was Wagenknecht und Schwarzer da vorbringen ist ein Witz und keinesfalls ernst zu nehmen. Tatsache ist, das Putin die Ukraine völkerrechtswidrig überfallen hat, wie Hitler das ehemals in Polen. Durch das halbherzige Vorgehen der Nato wird der Krieg und das Elend der ukrainischen Bevölkerung nur verlängert. Die Abstimmung beim Weltsicherheitsrat hat ja einwandfrei ergeben, dass die große Mehrheit der Mitglieder Russland verurteilen und demnach gehört unverzüglich durchgegriffen. Wie soll es Frieden auf der Erde geben, wenn ein Schwerverbrecher wie Putin all das ignoriert, was die Mehrheit der Weltbevölkerung für richtig erklärt. Und nochmals möchte ich das erwähnen, das wird genau so gespielt wie ehemals mit Hitler. Nicht die Nato hat Russland angegriffen sondern Putin die Ukraine. Ich würde da schon längst durchgreifen, es ist aber lächerlich, wie die freien Staaten da zusehen, wie Putin weiter mordet und die Ukraine dem Erdboden gleichmacht. Am Ende wird es so kommen wie im zweiten Weltkrieg, nur gibt es heute auf jeder Seite die Atomwaffen. Das Vorgehen von China und Indien wird sich auch für die noch rächen, denn wenn Putin zur Atomwaffe greift, werden auch diese Länder in den Krieg mit hineingezogen.

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    1. Trotzdem kann Krieg nicht ewig weitergehen. Und weder Wagenknecht und Co. noch deren Gegner stellen das Kreml-Netz in Deutschland bloss. Und in Österreich macht es auch niemand so wie ich. Das wird von alternativen und Mainstream-Medien ignoriert. Es ist etwas, das wir tun können und müssen, und das umso wirkungsvoller wird, je mehr Menschen sich daran beteiligen.

      Wie agiert wird, sieht man hier, das ist praktisch ein Ableger von RT:

      Dieter Dehm war Mitarbeiter von Wagenknecht, liess sich mit Sputnik impfen, ist davon ganz begeistert. Alle Kritiker sind bald mal Nazis bzw. arbeiten mit deren Methoden. Er ordnet auch Grüne bewusst falsch ein. Natürlich darf Lob für Hersh nicht fehlen. Der BND habe 6 Leute für die Vernichtung von Wagenknecht abgestellt. Aha.

      Es ist ziemlich offen, wie Dehm und sein Interviewer agieren, wenn man die Augen schliesst, kann man sich sowas wie DDR-Radio vorstellen. Das sollte uns auch alarmieren.

      Hier und in anderen Texten zum Thema Deripaska wird verschleiert, dass er Staatsoligarch ist, d.h. seine Äusserungen wohl eine Funktion erfüllen. Vielleicht soll er den Westen davon ablenken, doch das Putin-Netzwerk bei uns zu untersuchen:

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-oligarch-deripaska-warnt-naechstes-jahr-haben-wir-kein-geld-mehr-a-4565930b-2dd8-4579-9347-9833157ecae7

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  4. Hier eine neue Doku, man sieht Putin mit Sergej Tschemesow von Rostec (früher KGB) und Jelzin mit seiner bei uns eingebürgerten Tochter Tatjana; Viktor Janukowitsch wird als Putins Mann in der Ukraine erwähnt:

    Hier kommt auch der Mord an einem Hamas-Führer 2010 in einem Hotel in Dubai vor:

    https://m.youtube.com/watch?v=j7oymuz5mRw

    Dank Überwachung konnte man Mossad-Agenten identifizieren, die mit falschen Identitäten ausgestattet waren. Sie kommunizierten mit in Wien gekauften Wertkartenhandys, aber nicht direkt miteinander; dies soll über ein Büro von Martin Schlaff gelaufen sein.

    Es geht auch um Vergeltung für den Terror bei Olympia in München 1972; daran wirkte Ehud Barak mit, dessen Wahlkampf 1999 Schlaff unterstützte und bei dem Tal Silberstein mitmischte.

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  5. Zum Vergleich hier Flavio von Witzleben (RT und Rubikon) mit Karin Kneissl:

    und diese Reportage über Russen, die sich der „Machtvertikale“ widersetzen oder aber anpassen (ein bisschen wie bei uns „wegen Corona“):

    Wie ZDF und Co. bei Corona berichteten, wissen wir ja….

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