Wer folgt Benko in den Abgrund? Gusenbauer mit Babler?

Für Rene Benko und seine Signa Holding ist diese Woche entscheidend; es wird dringend frisches Geld gebraucht. Es sollte für Benko selbst kein Problem sein, 500 Millionen € zuzuschiessen, gilt er doch als drittreichster Österreicher und soll laut „Forbes“ 5,7 Milliarden € schwer sein. Doch wie die „Kronen Zeitung“ am 27. November 2023 schreibt, soll Benkos Familien-Privatstiftung (nach dem Vorbild von Hans Peter Haselsteiner eingerichtet?) nur wenige hunderttausend € an verfügbaren Mitteln haben. Unter Berufung auf die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet das „Volksblatt“ der ÖVP am 27. November, dass dringend Investoren gesucht werden, die nur zum Teil Sicherheiten bekommen würden, was Kredite besonders teuer macht; von Verzinsung mit bis zu 20 % ist da die Rede. Man nennt es Mezzanine-Finanzierung aus dem Italienischen für Zwischengeschoss; so ein Investor tauscht teures Kapital gegen wenig direkte Mitsprache. Für Signa günstigere Lösungen sind unrealistisch, weil inzwischen bekannt wird, dass man mit Tarnen und Täuschen arbeitet; es wurde tunlichst auch in Verletzung von Vorschriften vermieden, Außenstehenden Einblick in die Gesamtsituation des Konzerns zu gewähren. Bei über 1000 verschachtelten Firmen und Geschäftsführern, die wie bei Briefkastenfirmen überall verantwortlich scheinen, entspricht das Modell dem von Oligarchen und allen anderen, die man in diversen „Papers“ findet.

Die Signa Real Estate Germany hat eben einen Insolvenzantrag in Berlin gestellt, sie ist eine Tochter der Signa Prime mit Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer als Aufsichtsratschef. Man rechnet mit weiteren Insolvenzanträgen nicht nur in Deutschland, wobei Banken wie Raiffeisen und UniCredit Bank Austria auch betroffen sind, die rund zwei Drittel ihrer Kredite mit Immobilien besichert haben. Offiziell ist Benko nicht mehr Vorsitzender des Signa-Beirates, in den er sich nach einer Verurteilung 2013 wegen Korruption zurückgezogen hatte; er mischt jedoch weiterhin mit (2023 wurde er beim Prozess gegen Christoph Chorherr freigesprochen). Gerade wurde publik, dass er am Wochende mit Privatjet, Ehefrau und Kindern in Barcelona shoppen war, wobei er auch einen Stapel Akten mitgenommen hatte. Benko möchte zwei Gemälde aus seiner Kunstsammlung verkaufen, einen Picasso und einen Basquiat, was natürlich nicht für die benötigte halbe Milliarde € ausreicht; die ganze Sammlung soll 30 Millionen € wert sein; eine Yacht im Oligarchen-Stil um 40 Millionen € will Benko auch loswerden.

2018: Siegfried Wolf holt Benko ab

Der Screenshot oben aus dem „Weekend-Magazin“ zeigt Benko, wie er von Siegfried Wolf abgeholt wird, nachdem er mit einem Hubschrauber landete; er besucht Wolf in Schloss Reifnitz in Kärnten, das 2005 Magna erworben und 2011 an Wolf und Frank Stronach verkauft hatte. Das Schloss spielt eine Rolle in der Geschichte über die Intrige von Sebastian Kurz gegen den 2017 zurückgetretenen ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner, da Wolf dort begann, Unterstützung für Kurz zu organisieren. Wolf war bis 2018 Aufsichtsratschef von Oleg Deripaskas Russian Machines-Konzern; wie Mitterlehner erhielt er 2016 den russischen Orden der Freundschaft. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein wurde 2002 ausgezeichnet und gehörte später auch der Regierung Gusenbauer an. Sein Kabinettschef Christoph Stadlhuber wurde Anfang 2003 Chef der Bundesimmobiliengesellschaft und wechselte 2011 zu Signa, wo er bis heute ist. Mit Shopping-Trip ausgerechnet jetzt, verzweifeltem Bilderverkauf und der Fotostrecke in „Weekend“ wirkt Benko nicht wie der geniale Immobilien-Entwickler und -investor, als der er lange in Medien gefeiert wurde. Dabei gab er selbst so gut wie nie ein Interview oder gar eine Pressekonferenz; Berichte wurden daher aus zweiter Hand zusammengepuzzelt und schrieben ihm zu, dass er jede Schraube in seinen Kaufhäusern kennt. Umso verwunderlicher war dann für einige sein Auftritt im Ibiza-U-Ausschuss, der überhaupt nicht nach dem grossen Überblick aussah. Auch in den neu eingesetzten U-Ausschuss zur Cofag wird er geladen werden; Gusenbauer ist in einem weiteren UA eingeplant, der sich mit Ressorts befasst, die SPÖ und FPÖ seit 2007 innehatten.

Erinnerung an Benkos Törggelen

Dass Benko kaum liquide ist, könnte darauf hindeuten, dass sein Reichtum eine ähnliche Seifenblase ist wie jener russischer Staatsoligarchen und er den grossen Zampano nach aussen mimen soll, um Investoren anzuziehen. Russland-Bezug ist bei ihm allgegenwärtig, wie u.a. die Verbindung zu Siegfried Wolf, Alfred Gusenbauer und Hans Peter Haselsteiner demonstriert. Gerhard Randa hatte als CEO der Bank Austria eine negative Rolle im Bankensektor und ging dann zu Magna, bis er 2012 Aufsichtsrat und 2016 Chef der Sberbank Europe wurde. Von 2012 bis 2022 war Wolf AR-Vorsitzender der Sberbank-Tochter, die zuvor eine Tochter der Volksbanken war; von 2007 bis 2015 sass er auch im AR der Strabag, dessen Chef Gusenbauer seit 2010 ist. Die Sberbank Europe erhielt ekne Strafe von der EZB, weil sie gegen Vorschriften im Bereich der Grosskreditvergabe verstiess. Sie gab auch Benko Kredit wie Raiffeisen („Putins Bank“) und die Privatbank Julius Bär in der Schweiz, die Oligarchen als Kunden hat und jetzt wegen 600 Millionen € für Signa Probleme mit der Finanzmarktaufsicht bekommt. Zu den Signa-Investoren gehörten früher der griechische Reeder George Ecomonou, der Oligarchen hilft, Sanktionen zu umgehen und Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Weil die Zahlen nicht stimmten, die Benko präsentierte, stieg Wiedeking 2016 aus; im AR von Porsche finden wir übrigens Siegfried Wolf; der grösste Porsche-Anteilseigner Hans Michel Piech ist auch am „Falter“ beteiligt.

Gusenbauer 2021 im „trend

Von der Webseite des Aufsichtsratstags kann man ein Interview mit Gusenbauer im „trend“ herunterladen, da er 2021 bei dieser Versammlung gesprochen hatte; ich verwende es auch hier.. An „trend“, „profil“, „Kurier“ und „Krone“ ist Benko beteiligt; bei „Kurier“, „trend“ und „profil“ auch Raiffeisen; der AR-Chef des „Kurier“ Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder ist Gusenbauers Stellvertreter im Strabag-AR. Wie Gusenbauer, Ex-Bank Austria-Chef Karl Samstag, Susanne Riess-Hahn, Ex-Raiffeisen-International-Chef Karl Selvelda, Ex-Casinos Austria Chef Karl Stoß gehört auch Roland Berger dem Signa-Beirat an; inzwischen sieht man das auch wieder auf der Webseite. Von 2015 bis 2020 gehörte auch Novomatic-Gründer Johann Graf zu den Investoren und sass im Beirat; Susanne Riess heiratete 2022 in Benkos Beisein Ex-Novomatic-Chef Johannes Hahn. Benkos Hochzeit fand 2010 in Oleg Deripaskas Luxushotel Aurelio in Lech am Arlberg statt; er errichtete in diesem Ort dann das Luxuschalet N mit nach Oligarchenart verschleierten Eigentumsverhältnissen, was auch für die Villa Ansadi mit Hubschrauberlandeplatz und das Eden Reserve Resort am Gardasee gilt. Bei Roland Berger ist Stefan Klestil Partner, dessen Stiefmutter Margot Klestil-Löffler österreichische Botschafterin in Russland war und der bei Wirecard war. Markus Braun und Jan Marsalek sponserten wie Signa, Magna, Strabag und Novomatic die Österreichisch-russische Freundschaftsgesellschaft.

Gusenbauer 2021 im „trend“

Seit 2011 kooperiert Treuhand Partner Austria eng mit Benko, arbeitete einen Geheimplan zur Umgehung der Konsolidierungspflicht aus und bewertet Immobilien sehr hoch; TPA prüfte zudem Wirecard CEE in Graz und die Commerzialbank Mattersburg und im Auftrag des Burgenlands deren Mehrheitseigentümer. Somit war TPA an zwei spektakulären Pleiten 2020 beteiligt und zumindest in Deutschland, wo TPA auch bei Signa involviert ist, kommen 2023 weitere hinzu, wenn nicht ohnehin auch darüber hinausgehend. 2021 prahlte Gusenbauer damit, dass ihn deutsche Bürgermeister anrufen, weil sie sichergehen wollen, dass etwas auch wirklich gebaut wird. Man fühlt sich heute in Hamburg und München bestimmt von ihm verhöhnt, wo alle Signa-Vorhaben gestoppt sind; von 680 Millionen vom Staat für Benkos Kaufhäuser ganz zu schweigen. Den Elbtower könnte der deutsche Milliardär Klaus-Michael Kühne (Logistikunternehmen Kühne + Nagel) fertig stellen lassen, dessen Russland-Geschäft 2022 sein ehemaliger CEO Perry Neumann übernommen hat, der in der Deutsch-russischen Handelskammer aktiv ist. Bei Signa ist die Haselsteiner Familien-Privatstiftung mit Alfred Gusenbauer im Vorstand beteiligt; Haselsteiner und Raiffeisen sind Geschäftspartner Deripaskas, dessen hiesiges Umfeld neuer Eigentümer der Sberbank Europe ist. Signa hat ausgerechnet dort milliardenschwere Probleme, wo Gusenbauer Aufsichtsratschef ist: Signa Prime, Signa Development und Signa RFR zum Erwerb des Chrysler Buildings in New York mit einem Partner 2019.

Gusenbauer-Rechnung an Benko

Vor Christian Kern gehörte Gusenbauer dem Aufsichtsrat der russischen Staatsbahnen RZD an; er war auch in einem Think Tank von Wladimir Jakunin aktiv, der vom KGB kommt und bis 2015 Chef der RZD war, die mit den ÖBB kooperieren. Noch als Kanzler liess sich Gusenbauer im November 2008 von Jakunin ehren; damals besorgten Gusenbauer und Co. dem Oligarchen, Putin-Berater und Deripaska-Schwiegervater Walentin Jumaschew samt Familie einen Scheinwohnsitz im Burgenland zwecks Einbürgerung. Gusenbauers Sprecher Robert Leingruber ging im Dezember 2008 zu Signa; danach unterzeichnete Gusenbauer einen Beratervertrag, der ihm das Gehalt eines Kanzler für eine Woche Arbeit pro Monat sicherte. Später wurde er noch Vorsitzender von Aufsichtsräten und erhielt Millionenhonorare extra rund um das Abzocken deutscher Steuerzahler 2020 bis 2022. Ausserdem lukrierte er, wenn er Kredite aufstellte, 0,1 % der gesamten Kreditsumme als Belohnung; wir müssen auch berücksichtigen, dass Gusenbauer lobbyiert und diverse Deals an Laufen hat.

Google Bildersuche

Am 25. November, dem Tag, nachdem „News“ siehe oben eine Titelstory über Gusenbauer veröffentlichte, schrieb „Österreich“, dass es keinen Kommentar von Parteichef Andreas Babler gäbe, weil man „einen völlig anderen Stil pflege“. So anders ist es allerdings nicht, ehrenamtliche Aktivisten wegen inhaltlicher Positionen auszuschliessen und Korruption und Verbindungen zu Oligarchen, Mafia und Geheimdiensten zu dulden. Die „Presse“ berichtet am 27. November, dass man in der SPÖ zwar meine, Gusenbauer habe seinen moralischen Koordinaten verloren, ihm aber zugleich dankbar sei, weil er die Wahl 2006 gewonnen habe. Freilich wäre dies nicht ohne Norbert Darabos möglich gewesen, der danach als „großes Los“ Verteidigungsminister wurde und Druck von Gusenbauers gefährlichen „Freunden“ ausgesetzt ist. Man könnte fast meinen, dass auch Benko ein vermeintlich „großes Los“ gezogen hat, als sich die wesentlich älteren Kreml-Leute Haselsteiner, Wolf und Gusenbauer seiner annahmen. Am 26. November porträtierte die „Krone“ Bablers Gattin, die studiert hat und bestimmt, wo „der Andi“ langgeht („Ungleiche Koalition: Babler macht, was sie will: Das ist Karin Blum“). Am 27. November gab Babler eine PK zum ländlichen Raum, bei der man ihm auch auf Gusenbauer ansprach; jetzt konnte er nicht wie zuvor ausweichen. Er meinte, dass Gusenbauer seit 15 Jahren keine Rolle mehr in der Partei spielt und es keinen Grund gibt, ihn auszuschliessen; das würde die Situation von Menschen nicht ändern, für die die SPÖ kämpft. Freilich blendet Babler aus, dass Gusenbauer Funktionär der SPÖ in Ybbs war und bis November 2017 Präsident des Renner-Instituts. Im Eurofighter-U-Ausschuss 2017 sagte u.a. Gusenbauer falsch aus auf Kosten von Darabos (mehr zum geradezu kriminellen Agieren von Gusenbauer, Hans Peter Doskozil und Peter Pilz hier). Der Zusammenbruch von Signa vollzieht sich vor unseren Augen und kommt für die nicht überraschend, die sich anders als Babler (plus Ehefrau?) schon länger mit Benko und Co. befassen. Die SPÖ schafft es aber bei einer Aktion im Sommer und beim Bundesparteitag vor zwei Wochen so zu tun, als sei Benko bloss mit der ÖVP verbunden.

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2 Kommentare zu „Wer folgt Benko in den Abgrund? Gusenbauer mit Babler?

  1. ja richtig weil alle sagen man kann nichts tun ..“sie sind alle so“….“was will ein kleiner“…genau das hat Österreich 1934 an den Rand des Abgrundes gebracht,und wir erleben gerade wieder unser Schattendorf !
    Das war der Anfang von 1938 und genau dort sind wir jetzt wieder !
    NIE MEHR WIEDER heißt dagegen etwas zu machen !
    Daß man Leute wie den Nationalratspräsidenten nicht wegbekommt ist falsch ! Es besteht schon Anzeige wegen faschistischer Wiederbetätigung (ständestaatliche nicht königliche wie fälschlicherweise seitens der Grünen behauptet )und diese ist da die Grundlagen erfüllt sind rechtskräftig !Der Staatsvertrag ist da beinhart und rechtsgültig nein auch das hat man mir schon gesagt ( aber ngeh ! Staatsvertag ist totes Recht.. so ein Scherz !) ! Genau der Staatsvertrag war damals ja ausgeräumt worden war kein Hinderungsgrund zur EU zu kommen !
    Das gilt jetzt aber im Umkehrschluß auch ! Da ist nix mit EU etc… !
    Die Hintergründe liegen in der Unkenntnis der Sachlage ! Wir haben ein gekauftes Regime in Ungarn ( die Bosse sind mit Ungarn liiert..siehe auch Juwelenhandel.. Staatsbürgerschafts- Erschliessung durch Ehe( Ungarn) etc. etc !Wir haben eine „Rechts“bewegung und extrem „Rechts“ die nicht kapieren möchte dass sie zum willfährigen Idioten einer Scheinkatholischen und Wertebestand habenden Russlandtreue die nix aber schon gar nix mit Werten zu tun hat !
    Schon gar nicht unseren ! Da gehts beinhart um hybride Kriegsführung und denen in Russland sind wir Österreicher wurscht !
    Gleiches gilt für China!
    Man muss nur schauen woher die „Judenstern Schmierereien“ in Paris herkommen ! Russland !
    Beachtet man wer wirklich in Russland die Fäden zieht ein glatter hoax !
    Der langjährige Sicherheitsbüro Chef hat Recht gehabt als
    er damals Vranizky und co gewarnt hatte uns auszuliefern !
    Der Verfasser des Pilnachek Videos hatte auch Recht ! Österreich steckt tief in der Krise und es ist wie damals siehe “ Justizpalastbrand 1934″ genauso wieder eine „Justizkatastrophe“ ! Das wurde bewusst herbeigeführt !
    Genau dort muss und kann man ansetzen !
    Der Druck auf die „Weisungskette“ muß erhöht werden !
    Der österreichische Präsident der sich darauf beruft es ist rein ein parlamentarisches Problem stellt leider nicht die Lösung dar !
    Daher ist Österreich 2.2023 auch angezeigt worden !
    Österreich muss ein “ Rechtsstaat “ bleiben !!!
    Es geht leider nicht anders !

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