Internationale Presse gegen Österreich wegen Putin – zu Recht?

Einige ziehen sich mit Vergnügen an der Schelte internationaler Medien für Österreich wegen der Beziehungen zu Russland hoch. Was dem Narrativ widerspricht, wird ausgeblendet, denn man diskutiert nicht darüber, ob man nicht bei der Recherche selbst beim Kreml-Netz andockte. Sam Jones von der „Financial Times“ behauptet auf Twitter, die Verflechtungen zwischen Russland und Österreich seien sein wichtigstes Steckenpferd. Zugleich zitiert er in seinem jüngsten Artikel neben feigen anonymen Diplomaten Steffi Krisper von den NEOS (Hans Peter Haselsteiner -> Oleg Deripaska und Wladimir Putin), den Geheimdienstexperten Thomas Riegler und Gustav Gressel (früher Landesverteidigungsakademie und Direktion für Sicherheitspolitik). Haselsteiner gehört zum Umfeld Deripaskas und war daher am Erwerb der Sberbank Europe beteiligt, der paradoxer Weise den Segen der Sanktionsbehörde DSN hat. Was die Direktion und die LVAk mit dem Kreml-Netz zu tun haben, stelle ich hier dar; die FT wies ich auch darauf hin. Gressel meinte vor einem dreiviertel Jahr bei NTV in seiner Rolle als Militärexperte, dass die USA die „EU-Hosenscheisser“ an die Hand nehmen müsse. Wie der Leiter der LVAk Erich Csitkovits, der frühere Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik Johann Frank und andere war er immer zu sehr „Hosenscheisser“, um gegen das Aushebeln der Befehlskette auf dem Rücken der Minister Norbert Darabos und Gerald Klug aufzustehen. Der Militärexperte weiss also nicht, wie er sich korrekt zu verhalten hat, während der Geheimdienstexperte verdecktes Operieren nicht erkennt.

Die Abgeordnete und Juristin versteht wie ihre Fraktion nicht, dass Verfassungsbestimmungen über Weisungsrecht im Ressort und Befehls- und Verfügungsgewalt über das Bundesheer ohne Ausnahme immer gelten. Unter anderem im Eurofighter-U-Ausschuss deckten NEOS Druck auf Darabos und die Rolle von Alfred Gusenbauer, dem wahren Urheber des Eurofighter-Vergleichs. Da könnte Sam Jones seinem Hobby frönen und der Frage nachgehen, wie weit Gusenbauers Verbindungen zu KGB-Leuten reichen. Er wird jedoch nie mehr als oberflächliche Artikel abliefern, mit denen man Stimmung schüren kann, aber nichts an von ihm nicht wahrgenommenen Problemen ändert. Als Jones im Presseclub Concordia auftrat, wurde ihm „besonderes Gespür“ bescheinigt; er lebt seit 2019 in Wien und befasst sich mit Oligarchen und Spionen.

Seltsames Steckenpferd

Da müsste es theoretisch interessant für ihn sein, russische Subversion in der Landesverteidigung zu untersuchen, zumal sie in Bezug steht zu Aktivitäten im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Er reagierte leider nie auf meine Versuche der Kontaktaufnahme, obwohl ich sehr viel recherchiert und auch einiges erlebt habe. Er retweetet im Tweet oben jemanden, der offenbar auf den „Economist“ Bezug nimmt, der sich auf nicht in die Tiefe gehende Mainstream-Quellen bezieht. Jones selbst lässt Krisper zu Wort kommen, wonach man Spionage gegen andere Staaten via Österreich endlich bestrafen müsse. Doch die NEOS unterstützen nicht nur gegen andere siehe Kampagne gegen Airbus, sondern auch gegen Österreich gerichtete russische Geheimdienstaktivitäten, wie ihr Verhalten im Eurofighter-U-Ausschuss 2017 und seiner Fortsetzung zeigte. Gressel sieht Wien als wichtigen Hub für Russland und gehört absurder Weise (?) dem European Council of Foreign Relations an. Auch bei Riegler geht es um russische Präsenz unter diplomatischem Cover und nicht um Infiltration und Subversion, die über Österreich auch andere Länder beeinflussen.

An die Falschen gewandt

In der LVAk, deren Leiter Erich Csitkovits einst Stabschef „von“ Norbert Darabos war und der wie Gusenbauer mit Wladimir Jakunin vom KGB verbunden ist, tritt auch Thomas Riegler auf. Er gibt sich als absoluter Auskenner in einem Artikel von Fabian Schmid im „Standard“, in dem rund 40 Personen für Spionageabwehr als notwendig betrachtet werden. Tatsächlich befasst sich niemand ernsthaft damit und auch wo es darum geht, wachsam zu sein und nicht auf jeden Blödsinn reinzufallen, versagen alle. Schmid weigerte sich stets, mit Zeugen für die Abschottung von Darabos und illegale „Weisungen“ im BMLV zu reden, denn dann würde er etwas gegen russische Interessen unternehmen. Die Situation eignet sich nicht für Leute, die glauben, sie tauge als Steckenpferd oder die den „Hosenscheisser“ auf andere projizieren. In der LVAk finden die Veranstaltungen der sicherheitspolitischen Organisation Strateg statt, dessen vorsintflutliche Webseite diese bis 2010 zurück anzeigt.

Gressel weiss alles

Zeitweise war Karin Kneissl Vizepräsidentin, die jetzt in Moskau Vorlesungen hält und einen Think Tank in St. Petersburg leiten soll. Präsident ist Christian Segur-Cabanac, der nie auf die Idee gekommen wäre, illegale Befehle zu verweigern und Darabos zu schützen. Sein Sohn Philipp leitet das Jagdkommando und ist wie Riegler und Gressel (und Gerald Karner) bei der Pseudo-Pro NATO-Initiative Unsere Sicherheit, die sich über die geplante Beteiligung an Sky Shield freut. Diese Initiative wird natürlich niemals über russische Subversion und Handlungsbedarf in Österreich sprechen, sondern die Aufmerksamkeit auf eine Neutralitätsdiskussion ablenken. Zweimal lud Strateg Ex-Minister ein, nämlich Herbert Scheibner und Werner Fasslabend; obwohl man hochtrabend verspricht, in weiser Voraussicht beraten zu wollen, war Darabos nie Gast. Es sprachen u.a. Philipp Eder, Walter Feichtinger (früher LVAk) und Markus Reisner, die jetzt häufig in den Medien sind, aber die Unterwanderung des BMLV achselzuckend hinnehmen. Natürlich trat auch Csitkovits auf, weiters Heinz Fischer, Hans Niessl, Peter Gridling, Walter Unger (2011 als Chef des Abwehramts, das Darabos nicht schützte) und Othmar Commenda, der als Generalstabchef seinem russischen Gegenüber Waleri Gerassimow grösserer Nähe zu Russland als zu den USA versicherte. Freilich wurde dies aufgezeichnet und etwas gekürzt an die Öffentlichkeit gespielt; man sollte beim Heer die Gerassimow-Doktrin eigentlich kennen. Commenda deckte natürlich auch die Unterwanderung der Landesverteidigung durch die GRU und wollte nicht wahrhaben, was Hans Peter Doskozil als Minister bedeutete. Im Vorstand von Strateg fällt Angelika Schätz aus dem Finanzministerium auf, deren Vater Alfred Schätz einst Chef des Heeresnachrichtenamtes war und mit Peter Pilz verbunden ist. Der „Economist“ strich heraus, dass 2018 der GRU-Spion und Offizier Martin Möller verhaftet wurde, der 2007 bis zur Pensionierung 2013 im BMLV tätig war. Zufällig war das die Amtszeit von Darabos, sodass mit dem Verfahren gegen Möller auch vom wahren Ausmass russischer Tätigkeit abgelenkt wurde und illegale Befehle und ein ausgeknockter Minister keine Rolle spielten. Zugleich wurde via Justiz alles versucht, mich mundtot zu machen, weil ich dort recherchiere, wo andere wegsehen oder Witze machen.

Karin Kneissl und Jürgen Rose

Es ist verkürzt, wenn Kneissl und die FPÖ mit Putin assoziiert werden, aber bei anderen Parteien nicht so genau hingesehen wird. Natürlich spricht für sich, was Kneissl immer wieder bei Flavio von Witzleben von RT mit wechselnden Gästen sagt. Auch Gressel ist präsent; man sollte seine Aussagen zu Jewgenij Prigoschin und PMC Wagner daran messen, was sich offenbar entwickelt. Er wurde auch zum neuen Generalinspekteur der Bundeswehr interviewt, was anbetracht seines Verhaltens im BMLV merkwürdig ist, und zu einem etwaigen NATO-Beitritt der Ukraine. Gressel hatte nichts dagegen, als Generalstabschef Edmund Entacher (entspricht dem deutschen Generalinspekteur) über die illegale Befehlskette 2011 abberufen wurde und Darabos gezwungen wurde, den Kopf dafür hinzuhalten. Entacher berief erfolgreich dagegen, und die zuständige Kommission stellte fest, dass es fast keine echten Ministerweisungen gemäss Verfassung gab, woran sich aber nichts änderte. Interimistisch war Othmar Commenda Generalstabschef, der dann auch nach Entachers Pensionierung 2013 übernahm. Die seltsame Wehrpflicht-Volksbefragung muss noch erwähnt werden und dass Darabos wieder SPÖ-Bundesgeschäftsführer wurde, ohne dass sich etwas an seiner Lage änderte. Nachbar der SPÖ war die Gazprom, was auch an GRU, FSB und PMC Potok denken lässt; zuvor schob man Darabos mehr oder weniger ins Haus des Sports fern des BMLV mit Sibur als Nachbar ab, einem Petrochemiekonzern, der wie Gazprom und andere vom FSB genutzt wird (siehe auch hier). Für „Hosenscheisser“ ist es ideal, immer mehr Waffen zu fordern und zu suggerieren, man müsse in die NATO aufgenommen werden. Es übersteigt ihr Vorstellungsvermögen, dass im Westen geparktes russisches Geld und erworbener Besitz wichtig sind und auch Subversion bei uns und man hier ansetzen muss. Am liebsten plustern sie sich auf und hauen auf alle hin, die Frieden wollen, als ob es nicht auch hybriden Krieg gäbe.

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Ein Kommentar zu „Internationale Presse gegen Österreich wegen Putin – zu Recht?

  1. In den vergangenen hundert Jahren glich nicht nur ein Krieg dem nächsten, auch die Propaganda wurde austauschbar – und übermächtig. So sieht es Baron Arthur Ponsonby, einen englischen Diplomaten, der bereits nach dem Ersten Weltkrieg jene zehn „Prinzipien der Kriegspropaganda“ analysierte, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben:

    Wer als Berichterstatter diese Regel nicht einhält, wird vor die Türe gesetzt …!Weil die Sponsoren der Medien meist ident sind mit den PROFITEUREN der Kriege.

    1. Wir wollen den Krieg nicht..(Schnorrensky oder Biden..)
    2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung (nachdem die NATO und Biden 10x ROTE LINIEN überschritten haben.)
    3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel > Putin natürlich
    4. Wir kämpfen für eine gute Sache
    5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen
    6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich
    7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm
    8. Künstler und Intellektuellen unterstützen unsere Sache
    9. Unsere Mission ist heilig- darf nicht gerüttelt werden
    10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.

    So werden jene vera….! die noch immer den gekauften Mainstrea-Medien Glauben schenken…!

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