Nun wird es spannend im Ibiza-Ausschuss

Nächste Woche geht es im Ibiza-U-Ausschuss um Verbindungen zur SPÖ, was für zusätzliche Dynamik sorgen sollte. Es wird ja immer deutlicher, dass viele über Vorwissen verfügten und das Sprengen der türkisblauen Regierung 2019 eine wichtige Voraussetzung für das Durchziehen einer Plandemie mit willigen, zu allem bereiten Grünen war. Man braucht sich nur einmal vorstellen, was wäre, wenn wie 2000 ÖVP und FPÖ regiert hätten, als die ersten Kundgebungen gegen „Corona-Massnahmen“ begonnen haben. Sie hätten viel stärkeren Zulauf gehabt und wären nicht so diffamiert worden, weil es ja doch „wie damals“ war. Gerade im Rückblick können wir die Ibiza-Falle sehr gut einschätzen und rekonstruieren, wie die Bedingungen dafür geschaffen wurden, 2020 wie auf Knopfdruck eine Plandemie zu inszenieren.

Wenn wir bei Corona Fakten ausblenden und nicht miteinander in Bezug setzen sollen, liegt dies auch daran, wie uns Medien was servieren. Dies erklären Zitate von Joost Meerloo, der bereits in den 1950er Jahren basierend auf Erfahrungen mit Nazis und Kommunisten „The Rape of the Mind“ über Gehirnwäsche-Techniken schrieb. Er stellte unter anderem fest, dass die Wirklichkeit zwischen und hinter Vorgängen verschleiert wird; wenn sie so kompartmentalisiert wird, erscheint Unlogisches aber überzeugender als rational Nachvollziehbares. Man wird damit jetzt ständig konfrontiert, wenn Menschen  z.B. bei Corona sehr viel verstehen, sich dann aber – von einer Meldung getriggert – darüber beschweren, dass „die Impfung“ verzögert wird. Die Reize einer illusionären Welt sind viel stärker als die Aufforderung, Dinge doch selbst zu analysieren. Deswegen wollen viele auch nicht wahrhaben, dass Ibiza einiges mit unserer jetzigen Situation zu tun hat. 

Strache bei Fellner 

Wir wollen natürlich alle nicht unbedingt Heinz Christian Strache dabei sehen, wie er sich selbst bedauert, doch es kommt auch hier auf die Details an. Zunächst fällt auf, dass auch Wolfgang Fellner nun Beteiligte beim vollen Namen nennt, die er bisher abkürzte. Das signalisiert, dass wohl kaum ein Anwalt dagegen klagen wird, nachdem Johannes Eisenberg in Berlin und Richard Soyer in Wien Julian Hessenthaler bzw. Ramin Mirfakhrai kämpferisch vertreten haben. Dazu kommt übrigens noch der Kanzleipartner des grünen Abgeordneten Georg Bürstmayr, Oliver Ertl als Wiener Vertreter Hessenthalers. Ertl holte auch Hessenthalers Post aus einem Briefkasten in einem Haus nahe der Donau, das Vizekanzler Werner Koglers Schwager Ronny Pecik gehört – von dem Hessenthaler auch Aufträge bekam – und in dem auch die Ex-Stasi-Mitarbeiterin Christina Wilkening wohnt, deren Name u.a. von Wirecard und von der BVT-Affäre geläufig ist. Man beachte bei Strache, dass er auf Kalendereinträge von Bundespräsident Alexander van der Bellen hinweist, die Ibizagate-Vorwissen nahelegen.

Die „Süddeutsche“ war am Coup beteiligt

Ausserdem weiss man aus Hessenthalers Chats, dass die SPÖ bereits 2017 über einen etwaigen Ankauf des Ibiza-Materials verhandelte und nicht erst 2018. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Christian Kern zu dieser Zeit noch Bundeskanzler war und Thomas Drozda noch Kanzleramtsminister (später Bundesgeschäftsführer). Warum tritt Drozda plötzlich als Abgeordneter zurück, freilich für ein warmes Plätzchen bei der Wohnbaugenossenschaft ARWAG? Und warum lässt Christian Kern nicht zu, dass SPÖ-Anwalt Michael Pilz, der mit Mirfakrai verhandelte, von seiner Schweigepflicht entbunden wird? Wenn man sich Netzwerke ansieht, sind wieder einmal einige versammelt: Pilz ist Geschäftspartner von Stefan Sengl, der bis Ende Juli 2017 den Wahlkampf der SPÖ leitete; die gemeinsame Skills Group gehört der Austrian Chinese Business Association an, deren Kuratoriums-Präsident Kern ist. In die ACBA holte diesen Georg Zanger, der seit vielen Jahren mit Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer kooperiert und bei dem Pilz Konzipient war (und bei Gabriel Lansky wie Mirfakrai, Soyer und einige andere). Die Übergangskanzlerin nach Ibizagate Brigitte Bierlein gehört auch der ACBA an; sie übernahm von Sebastian Kurz Kabinettschef Bernhard Bonelli, der sich im Ibiza-U-Ausschuss wie Kurz und Finanzminister Gernot Blümel an fast nichts erinnern konnte. 

Warum so plötzlich?

Wenn Niko Kern und Anwalt Oliver Stauber nächste Woche im U-Ausschuss erscheinen, sollte man ein paar Details kennen: Beide warenin der Sektion Ohne Namen der Wiener SPÖ aktiv, was sie mit Gabriel Lanskys Sohn David verband. Stauber war Konzipient bei Lansky und arbeitete auch in der Kanzlei von Ex-SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim; er gehörte mit seinem Freund Christian Niedermüller (einem ÖVP-Banker) siehe Digital Asset Association Austria zu denen, die den Rücktritt des Abgeordneten Peter Pilz am 4. November 2017 herbeiführten. Aus heutiger Perspektive unter dem Aspekt von Ibizagate sieht es wohl anders aus, dass ein Vorfall 2013 am Rande des Forum Alpbach 2017 dazu führte, dass sich Pilz letztlich bis Mai 2018 aus der Politik zurückzog. Welche Rolle spielte Pilz 2017? Er brachte mit dem zuerst zögerlichen Strache einen 2. Eurofighter-U-Ausschuss auf Schiene, was auf einem Pakt mit dem damaligen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil basierte. Mit Täuschung und Falschaussagen wurden auch mit Hilfe von Michael Pilz, der als Vertrauensperson gegen Ex-Minister Norbert Darabos fungierte, ein falsches Narrativ auf Schiene gebracht, das Gusenbauer und die russischen Netzwerke deckte. Weil Pilz von den Grünen für seine Agententätigkeit nicht mehr mit einem Mandat belohnt wurde, kandidierte er letztlich erfolgreich gegen sie.  

Die FPÖ neu zum Ibiza-Ausschuss

Es kann sein, dass weit mehr nicht einfach so passierte, was wie ein Regiefehler anmutet. Sollten sich die Grünen neu aufstellen, mit vielen politisch Unerfahrenen, weil man sie dann 2020 viel einfacher einsetzen kann? Auf jeden Fall bestehen alte Verbindungen zwischen Heinz Fischer, Alexander van der Bellen und Peter Pilz. Außerdem profitierte Werner Kogler, der kein Freund des Aktenstudiums ist, von den G’schichtln, die ihm Pilz im Gasthaus druckte. Wir wissen, dass er Pilz überhaupt nichts nachtrug, sondern ihm einen Job anbot, als es sich im Herbst 2019 umkehrte und die Grünen im Parlament, die Pilze aber draussen waren. Wer die Grünen von innen erlebt hat, kann einiges darüber erzählen, wie Beschlüsse und Personen dadurch sabotiert wurden, dass es einfach immer wieder Pannen gab, dass aus dem Hinterhalt über Handlanger eingegriffen wurde. Kann es daher Absicht gewesen sein, dass die Pilze bei der EU-Wahl 2019 eine blamable Kandidatur mit dem Ex-Abgeordneten Johannes Voggenhuber hinlegten, was den Grünen freie Bahn liess und – mit Ibizagate – den Weg zum Wiedereinzug ins Parlament ebnete? 

War Herbert Kickl das eigentliche Ziel? 

Auch der Pilz-Wahlkampf 2019 wirkt seltsam, wenn man einmal davon ansieht, dass ein Egomane selbst im Mittelpunkt stehen will. Es fiel auf, dass Pilz das Zentrum für Politische Schönheit mit vermuteten Ibiza-Connections nach Wien einlud. Ausserdem hat es Verbindungen zum Forum Alpbach, wo die „handlerin“ Voggenhubers, Sonja Puntscher Riekmann Vizepräsidentin ist. Noch ehe die Pilze den Einzug ins Parlament verfehlten, wurde „Zackzack“ gestartet, für das die für politische Bildung vorgesehenen Gelder aufgespart wurden. Hier landen regelmässig Ermittlungsakten, was Bände spricht über die Komplizenschaft von Justiz und Polizei inklusive Verfassungsschutz, die sich niemals die Machenschaften von Pilz und Co. näher ansehen werden. 

16 Kommentare zu „Nun wird es spannend im Ibiza-Ausschuss

  1. Man wird auch weiterhin um die Wahrheit herumschleichen wie die sprichwörtliche Katze um den heißen Brei, denn niemand getraut sich die wahren Hintergründe beim Namen zu nennen, nämlich die Beteiligung des Mossad an der Ibiza-Aktion. Ein bestimmtes Weltbild, das sich als Ergebnis einer jahrzehntelangen „Umerziehung“ in den Köpfen eines Großteils der Menschen manifestiert hat, darf keinesfalls in Gefahr geraten. – Die Wahrheit ist, wie es so schön heißt, stets das erste Opfer des Krieges…

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  2. es ging nicht um kickl sondern um das innenministerium. die fpö bot den kopf kickls. das reichte der övp nicht. innenminister wurde ratz…

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    1. Lux@Die Fpö bot den Kopf des Innenministers. Das ist mir aber völlig neu. Kurz wollte Kickl weghaben, sein Angebot lautete, dass die FPÖ auf Kickl verzichten müsse.Wie wir wissen wurde dieses „Angebot“ nicht angenommen.

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    2. Das ist eine monströse Fehldarstellung. Die tatsächliche (oder zumindest die öffentliche und medial kolportierte) Chronologie dürfte jedem Interessierten bekannt sein. Es stellt sich meiner Meinung nach die Frage, ob es sich bei diesem Kommentar um eine bewusste Verdrehung handelt…?

      …oder vielleicht doch um einen grandiosen Irrtum?

      „es ging nicht um STRACHE sondern um das innenministerium. die fpö bot den kopf STRACHES. das reichte der övp [oder KURZ oder dessen Hintermännern/Arbeitgebern?] nicht. innenminister wurde ratz…“

      Das könnte ich nachvollziehen…

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  3. Pilz ? Eher hat die ORF-„Kulturabteilung“ mit der Verschleierung- „Ausstellung“ für den „Staatskünstler“ in Graz ddr Zentrum für Politische Schönheit geholt. Dementiert hat keiner.

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  4. Die Meinl Resiniger NEOS, war in der Hinsicht auffällig. Bezüglich der Pressekonferenz anl. ihrer Schwangerschaft, wo von Neuwahlen eigentlich noch keine Rede war. Ich kann mir vorstellen dass die NEOS mit der BMR in der Sache tragend sind. Strolz ist kurz vorher zurückgetreten!!
    BMR – erfolgskonzept, Kohle müsst ihr euch erpressen, von uns kommen Infos und Konnex!!

    Rücktritt, die PK spricht eine deutliche Sprache. Jeder hat davon gewusst, und die Reisinger hat es als einzige namentlich in der Öffentlichkeit angekündigt. Eine Verhöhnung!

    Wie gesagt, erinnert an das Erfolgsmodell

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  5. Meistens wars der, der profitiert.
    Politisch: die Grünen
    Wirtschaftlich: mE die Zockmafia und die green industry (Koglersches „Herausfinanzieren aus dem Lockdown“)

    Bis heute keine Onlinesperre der illegalen Internetzockfirmen, sagenhafte Gewinne im lockdown

    Die EU Infothek Recherchen sind glaubwürdig.

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  6. „War Herbert Kickl das eigentliche Ziel?“

    Das eigentliche Ziel war mMn, das Innenministerium mit all seinen Machtpolitischen Möglichkeiten (BVT, Polizei usw.) wieder heim zu holen ins Autokraten-Imperium ÖVP.

    Wie auch immer
    MfG

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  7. Ich gebe mal zu bedenken, dass sowohl Grüne, SPÖ oder Neos ohne ÖVP nichts machen konnten. Es sei denn das BVT bekommt nichtmal einen Regierungssturz mit :-).
    Ich weiß auch nicht wozu man noch einen Mossad braucht, wenn alle Drahtzieher schon bekannt sind, es sei denn für die Finanzierung. Könnte mir genauso gut vorstellen, dass Wirecard über Dritte die Ibiza-Aktion bezahlt hat, immerhin sind ja dort 2 Milliarden verloren gegangen.

    Die ÖVP war somit handlungsaktiv und deckt die Verantwortlichen, selbst wenn diese aus dem Ausland wären. Es wird ja noch immer vergessen, dass die Veröffentlichung zur Europawahl stattgefunden hat.

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  8. Was ist eigentlich aus den beiden roten Leuchten geworden, die in einem Wettbüro auf den exakten Tag des Crashs der Regierung gesetzt haben…….?

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    1. Höchst spannend. Da wird nun auch klar, was die SPÖ fürn verkommener Sauhaufen ist. Ließen diese Kriminellen nicht Basti Kurz widerrufen, weil dieser (ganz ohne Vorwissen ?) zielsicher mutmaßte, dass das Ibiza-Tape was mit der SPÖ resp. Tal Silberstein zu tun haben könnte, und zwar als Urheberschaft ?

      Bin gespannt, wie sich die Herrschaften der SPÖ da wieder rauswurschteln

      Wie auch immer
      MfG

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