Tour de Ibiza mit Kurz und Strache

Ehe Bundeskanzler Sebastian Kurz am 24. Juni im Ibiza-U-Ausschuss aussagen muss, sind Chatprotokolle von ihm und Heinz Christian Strache aufgetaucht. Diese sind recht harmlos, implizieren aber auch, dass „man“ mehr auf Lager hat und es jederzeit einsetzen kann, zum Beispiel via „Österreich“. Die NEOS legten dann noch nach mit einem Vernehmungsprotokoll des Ex-Casinos Austria-Chefs Alexander Labak, das jedoch bereits aus medialen Veröffentlichungen bekannt war. Auch dies bietet nichts Sensationelles, bloß weil man sich offenbar auf einen Alleinvorstand bei der ÖBAG einigte, welche die staatlichen Beteilungen verwaltet, es aber bei der CASAG weiterhin drei geben sollte. Eher schon regt zum Nachdenken an, ob an der ÖVP-Sichtweise, dass Ibizagate dazu gezwungen hatte, die Koalition mit der FPÖ aufzukündigen, etwas dran sein könnte. Auch wenn wir jetzt quasi „intime“ Chat-Einblicke haben, ist die Außenwirkung einer Regierung etwas ganz anderes, sodass man nachvollziehen kann, dass der Blick durchs Ibiza-Schlüsselloch eine Tür zugeschlagen hat.

Scheinbar nichts mit Ibiza zu tun haben Recherchen mehrerer Medien über Geldwäsche und Organisierte Kriminalität, denn in Österreich kann man sich da nach wie vor einigermaßen in Sicherheit wiegen. Es wird aber eine bestimmte Adresse ins Spiel gebracht, nämlich die Teinfaltstraße 8 in 1010 Wien, die wir in eine „Tour de Ibiza“ auf der Suche nach russischen Netzwerken einbauen können. Nicht von ungefähr hat diese Adresse auch mit dem Oligarchen Oleg Deripaska zu tun, der bekanntlich an der Strabag beteiligt ist; Hans Peter Haselsteiner gilt als Sponsor der NEOS mit „Aufdeckerin“ Stephanie Krisper. Beginnen wir unsere Reise aber auf Ibiza, wo Heinz Christian Strache am 23. Juli 2017 Rene Benko auf dessen Yacht RoMa besuchte; das stattliche Schiff gehörte vorher Ronny Pecik, einem von Benkos Geschäftspartnern (man kann Pecik und Benko auch in Lech antreffen). Laut Hans Peter Haselsteiner, der in die Signa Holding investiert, war Benko nicht gerade begeistert von Straches Visite; und dies, wo der FPÖ-Chef beim „Törggelen“ gerne gesehener Gast war.

Österreich“ wurden die Chats „zugespielt“

 

Am 24. Juli 2017 schnappte bekanntlich dann die Ibiza-Falle zu; am 27. Juli schmiß SPÖ-Wahlkampfleiter Stefan Sengl alles hin, der mit „Berater“ Tal Silberstein zusammenarbeitete; der „Kurier“ berichtete am 28. Juli, dass Haselsteiner bei Signa Development mit 25,1 % einsteigt, über seine Familien-Privatstiftung mit Alfred Gusenbauer im Vorstand; an der Signa Prime Selection (mit Gusenbauer im Aufsichtsrat) ist er schon länger beteiligt gewesen. Was im Jahr 2017 politisch passierte, ehe das kompromat gegen Strache angefertigt wurde, kann etwas damit zu tun haben, muss aber nicht. Das Material wurde jedenfalls, wie konkret auch immer, Zoltan Aczel (Strabag und Silberstein-Freund), Johannes Vetter (von den NEOS und Sengls Nachfolger als SPÖ-Wahlkampfleiter) und Daniel Kapp (ÖVP-naher PR-Berater unter anderem des Oligarchen Dmytro Firtash) angeboten.

Gusenbauer 2010 vorgestellt

Begeben wir uns von Ibiza zum Wiener Handelskai, in die Zentrale der Strabag, wo vor wenigen Tagen eine Hauptversammlung stattfand, die genau zwei Stunden und 13 Minuten dauerte. Die Sanktionen der USA gegen Oligarchen wie Oleg Deripaska wurden am Rande auch angesprochen; wir wissen ja, dass Gusenbauer Aufsichtsratsvorsitzender und Erwin Hameseder von Raiffeisen sein Stellvertreter ist. Die „Süddeutsche“ hielt sich immer brav an das Ibiza-Drehbuch, zog sich also nicht den Zorn von Anwalt Johannes Eisenberg zu, und erklärte den Lesern im Mai 2019, was Strache gegen die Strabag hat und warum diese so wichtig ist. Vom Handelskai begeben wir uns in die Teinfaltstraße 8 gegenüber der SPÖ-Zentrale in die Wiener Innenstadt; und zwar mit den oben als Screenshot abgebildeten Artikel: „Der Portier im Haus Teinfaltstraße 8 im ersten Bezirk in Wien schüttelt freundlich den Kopf: ‚Gusenbauer? Sagt mir nichts.‘ Kanzlei Specht vielleicht? ‚Ja, klar, fünfter Stock bitte.‘ Aus den Augen, aus dem Sinn – so geht’s so manchem Politiker. Nicht so Alfred Gusenbauer, der seit Juni Aufsichtsratsvorsitzender der Strabag SE ist. Die Bestellung an die Spitze des größten Baukonzerns Österreichs kam selbst für Insider überraschend. Die noble Kanzlei Specht ist der Innenstadt-Bürostandort von Alfred Gusenbauer. Dort ist auch der offizielle Sitz seines Unternehmens ‚Gusenbauer Projektentwicklung und Beteiligung GmbH‘.

Specht in Anwaltsdatenbank

Doch natürlich hat er auch bereits in der Zentrale der Strabag in Wien einen Schreibtisch. Ein ehemaliger Bundeskanzler in einem Baukonzern? Was versteht ein Politiker vom Bauen?“ Wie bei Benko und anderen wird bei Gusenbauer vieles zurechterklärt; hier muss der berufliche Weg seines Vaters herhalten. Überraschend kam Gusenbauers Einstieg bei der Strabag auch für den Baukonzern Alpine, bei dem er dem Aufsichtsrat angehörte und wo man sich hintergangen fühlte. Es hatte offenbar den Eindruck, als habe er nur lange genug dort verweilt, um Wissen zur Konkurrenz mitnehmen zu können; Alpine gibt es nicht mehr, da sich unter anderem russisches Engagement als fatal erwies. Interessanter Weise setzten Zahlungen an Ex-Verteidigungsminister Herbert Scheibner via Alpine, die mit der Beschaffung der Eurofighter in Verbindung stehen, just dann ein, als Gusenbauer dort im Aufsichtsrat war.

Aus „Das schmutzige Geld der Diktatoren

Der ORF befasste sich eben mit jenen 400 Firmen, die an der Adresse des Anwalts Alexander W. in der Teinfaltstrasse 8 gemeldet sind; er ist auch zuständig für das Luxusresort Aurelio in Lech, das nicht Deripaska selbst, sondern dessen Mutter Valentina gehören soll. Was für ein Zufall, dass Rene Benko 2010 in diesem Resort heiratete und inzwischen selbst ein Luxuschalet in Lech gebaut hat. Nicht nur Strache wollte bei Benko dazugehören, auch Kurz, der ihn auf eine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate mitnahm. Im obigen Buchausschnitt wird neben der TMF GmbH auch der jüdisch-ukrainische Oligarch Boris Fuchsmann erwähnt, der vor ein paar Monaten Schlagzeilen machte, weil ihm eine wertvolle Goldmünze gestohlen wurde. Specht und Gusenbauer sind inzwischen an die Adresse Rooseveltplatz 4-5 in Wien-Alsergrund übersiedelt, wo einst die Grüne Bildungswerkstatt ihr Büro hatte und schon lange Ex-Verfassungsgerichtshofpräsident Ludwig Adamovich wohnt.

Rooseveltplatz 4-5, 1090 Wien

Die Zusammenstellung oben zeigt auch, dass die Grünen ihre alte Anschrift weiter verwendeten; man sollte sich ja fragen, ob Kurz nicht nur „gezwungen“ wurde, die Koalition mit der FPÖ zu beenden, sondern auch, jetzt mit den Grünen zu regieren. Als Specht im Oktober 2008 für Gusenbauer eine Projektentwicklung- und Beteiligung-GmbH gründete, war man noch in der Teinfaltstraße zuhause. Bis 2006 kümmerte sich Specht gemeinsam mit dem langjährigen SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim um Klienten aus der Ex-Sowjetunion; danach arbeitete Jarolim lange mit Martina Flitsch zusammen, die u.a. dem Aufsichtsrat der Novomatic angehört. Damit wären wir in Gumpoldskirchen, wo Gusenbauer zeitweise als Berater fungierte, 2013 zum Aufsichtsrat der deutschen Tochter Löwen Entertainment bestellt wurde und 2016 als möglicher Aufsichtsratsvorsitzender galt. Es war auch „die Novomatic“ mit an Bord, als der rote CASAG-Vorstand Dietmar Hoscher durch den blauen Bezirksrat Peter Sidlo ersetzt wurde, der einmal bei der Conwert war.

„Krisenmanager“ Kurz und Benko 

Über Novomatic-Gründer Johann Graf können wir, Stichwort Alizee Bank (bei der sich auch Jarolim einbrachte), beim eingebürgerten Russen Andrei Kotchetkov landen, der auch Johann Gudenus kennt. Oder wir sind wieder einmal bei der Signa, also auf der Freyung in Wien, unweit von Signas Park Hyatt Hotel, in dem Tal Silberstein stets nächtigt, wenn er hier ist. Wenn wir uns auf einen Abstecher nach Genf begeben, kommen wir zu Longbow Finance, Investor bei Signa, während es mit der Falcon Private Bank (Zürich) nicht so gut klappte. Weil man in Luxemburg seit Ende 2019 mehr offenlegen muss als bei uns, wissen wir, wie oft z.B. der Name Haselsteiner im Kontext Benko vorkommt. Begeben wir uns auf den Wiener Schwarzenbergplatz, gegenüber vom Haus der Industrie zur 2012 gegründeten Sberbank Europe, die Benko mit einem recht großzügigen Kredit bedachte, was aber der EZB ein Dorn im Auge war, weil Limits bei Großkrediten überschritten wurden: „Immerhin ist sie eine der wichtigsten Kunden der Europa-Tochter der russischen Sberbank. Deren Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Wolf ist René Benko seit Jahren freundschaftlich verbunden.

Bei Strache gefundenes Diagramm

Auch die Übernahme eines führenden Großkundenbetreuers der Sberbank durch Signa im Herbst 2018 zeugt von einer gewissen Vertrautheit beider Unternehmen.“ Wenn wir uns einmal nach Kanada begeben, fällt auf, dass Deripaska im Mai 2007 auch bei Magna einstieg, nicht nur bei der Strabag. Als Gusenbauer vom Aufsichtsrat der Alpine zu jenem der Strabag wechselte, wurde Wolf Aufsichtsratsvorsitzender von Deripaskas Russian Machines, später auch der Sberbank Europe, die auch dem russischen Geheimdienst von Nutzen ist. Weil Deripaskas NEOS die Bestellung von ÖBAG-Alleinvorstand Thomas Schmid so sehr stört, sei bei aller berechtigten Kritik darauf verwiesen, dass einst von der ÖIAG mit Wolf als Vorsitzendem die Rede war. Wolf gilt auch als Förderer von Kurz; nicht von ungefähr sagte Strache laut Florian Klenk vom „Falter“ auf Ibiza, dass die ÖVP schon 20 Millionen an Wahlkampfbudget beisammen habe, unter anderem dank Benko und Wolf. Dass Kurz Strache fragte, ob es sich um Silberstein handelte, als dieser am 16. Mai 2019 andeutete, dass etwas im Anzug sei, kann man gut nachvollziehen.

Das wahre russische Netzwerk

Auch Benko hat eine Silberstein-Connection, zumindest durch seinen Sprecher Robert L., der im Dezember 2008 direkt von Gusenbauer im Kanzleramt zur Signa wechselte und seit dem Wahlkampf 2002 mit Silberstein befreundet ist. Eher ungewöhnlich für einen Signa-Mitarbeiter – möchte man meinen – mischte L. bei SPÖ-Kampagnen 2017 mit und verfasste auch ein dann berühmt gewordenes Dossier, das Christian Kern nicht gerade schmeichelte. Man weiss, dass Beny Steinmetz, ein Geschäftspartner von Silberstein und Gusenbauer, auch mit Benko Deals am Laufen hatte; dies verlegt Benko gerne in die Vergangenheit, aber da kommt wieder die Teinfaltstraße ins Spiel, und zwar Nr. 4: „Selbst der Kontakt zum gefallenen Beny Steinmetz dürfte nicht ganz abgerissen sein, auch wenn Benko öffentlich gern das Gegenteil beteuert. Ein Indiz dafür findet sich in der Teinfaltstraße 4 in Wiens erstem Bezirk. Unweit der Signa-Zentrale im noblen Palais Harrach, ist dort die Signa Informationstechnologie GmbH untergebracht.

Fleischhacker von „Addendum“ zu Gusenbauer

Diese teilt sich wiederum die Adresse mit einer gewissen Beratungsfirma namens Barkston Advisors GmbH. Und deren zwei Geschäftsführer sind seit Jahren Fixsterne im Universum des Beny Steinmetz. Dies zeigte sich zuletzt bei Recherchen in der Causa des Steinmetz-Freundes Tal Silberstein. Schon im Februar 2018 wurde klar, dass die Barkston-Leute weiter in Kontakt mit René Benko und der Signa standen. Nach Veröffentlichung dieses Artikels dementiert ein Sprecher eine Verbindung zwischen den beiden. Um das Zufallsprinzip zusätzlich zu bemühen, hat auch der Novomatic-Gründer Johann Graf, ein weiterer gewichtiger Signa-Investor, eine der Firmen aus seinem Umfeld an besagter Adresse beheimatet: der Teinfaltstraße 4.“ Im Jahr 2013, als Alfred Gusenbauer noch mit Romano Prodi, Aleksander Kwasniewski, Paul Manafort (von Deripaska bezahlt?) der Podesta Group (die dann für die Sberbank lobbyierte), Skadden (vertritt auch Benko), FTI Consulting und anderen für die Ukraine lobbyierte, wurde Rene Benko von einem österreichischen Gericht verurteilt.

Der Beirat von Signa

Dies bedingte einen Bruch in seiner Biografie, weil er ab dann nicht mehr im operativen Geschäft aufschien; er wurde „zu so etwas wie einem Schattenfürsten. Einem, der Vorstände und Aufsichtsräte mit engsten Vertrauten besetzt, die in seinem Sinne schalten und walten. Der prominenteste von ihnen ist Alfred Gusenbauer: der gut vernetzte Ex-Kanzler hat selbst bei Benko investiert, sitzt in drei Aufsichtsräten, unter anderem beim Flaggschiff Signa Prime Se lection AG, und auch im Beirat der Signa.“ Die SPÖ starrt intensiv auf diverse Bilder von Benko mit Kurz und will nicht zur Kenntnis nehmen, was „Addendum“ noch feststellt: „Benko selbst gibt sich gesellschaftsrechtlich weit bescheidener und begnügt sich mit dem Posten als Vorsitzender des Beirats der Signa Holding GmbH. Als solcher verfügt er über keinerlei rechtlichen Durchgriffsrechte. Laut Eigendarstellung handelt es sich lediglich um einen ’strategischen Beraterkreis von angesehenen Persönlichkeiten aus dem Bankenwesen, der Politik und der Wirtschaft‘.“

Benko bei Wolf (und Stronach?) in Reifnitz

Rein formal also hat unter anderem Alfred Gusenbauer weit mehr zu sagen als Benko selbst, denn es handelt sich nicht um ein statutarisches Organ; auch der Aufsichtsrat ist dort vertreten. Signa ist generell zugeknöpft, auch wenn man wissen will, wozu Benko eigentlich gleich zwei Privatstiftungen benötigt. „Addendum“ versucht, eine Antwort zu finden, die in der Vermeidung von Konsolidierungspflichten liegen könnte: „Denn die Signa-Gruppe hinterlegt im Firmenbuch keine Konzernbilanz. Daher fällt es von außen schwer, den finanziellen Zustand der Gruppe zu bewerten. So weist die Signa Holding GmbH für 2017 eine Bilanzsumme von etwa 780 Millionen Euro aus. Dies entspricht jedoch bei weitem nicht dem Gesamtvolumen der Signa-Gruppe. Allein ihrem Flaggschiff, der Signa Prime Selection AG, schrieb sie auf ihrer Webseite ein Immobilienvermögen von 8,5 Milliarden Euro zu. Addendum fragte Ende Februar bei der Signa an, woraus sich diese Differenz ergibt.“ Bei den Beiräten fallen unter anderem Ex-CASAG-Chef Karl Stoss auf oder Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess und Raiffeisenbanker Karl Sevelda.

Törggelen 2014 mit Gusenbauer, Wolf, Böhmdorfer (c Andreas Tischler)

Es war Stoss, der 2014 mit einem Angebot überraschte, dass Gusenbauer, Benko und Steinmetz sich an den Casinos beteiligen könnten; tatsächlich stieg dann der tschechische Oligarch Karel Komarek ein, dem die CASAG jetzt mehrheitlich gehört. Bei Susanne Riess sollte man nicht nur an die schwarzblaue Regierung mit Karl Heinz Grasser von Magna denken, sondern auch an ihren Lebensgefährten EU-Kommissar Johannes Hahn, der von Novomatic kommt. Wenn wir oben Gusenbauer, Wolf und Dieter Böhmdorfer beim „Törggelen“ im Palais Harrach sehen, so weist dies auch darauf hin, dass der Ex-Justizminister (wiederum von Schwarzblau) sowohl Benko als auch Dmytro Firtash und Novomatic vertritt.Wir können vom Palais auf der Freyung in ein paar Minuten zur Mariahilferstraße spazieren, wo Rene Benko das Leiner-Stammhaus erworben hat und dank Bundeskanzler Sebastian Kurz und Justizminister Josef Moser dafür extra an einem Wochenende ein Bezirksgericht aufsperrte. Benko hat inzwischen einen gemeinsamen Freund von ihm und Kurz (und von seinem Geschäftspartner Klemens Hallmann) als Nachbarn bekommen, nämlich Martin Ho mit einem neuen Lokal.

https://twitter.com/markus_vgf/status/1260551629511839745

Tweet von Markus Huber („Fleisch“)

Unweigerlich wird Türkisblau mit Schwarzblau verglichen, also Kurz mit Schüssel; angeblich standen sich Schüssel und Gusenbauer bei Wahlen als Konkurrenten gegenüber. Beide werden nun von Schüssels Ex-Sprecherin Heidi Glück als „Top Speaker“ betreut; ebenso Reinhold Mitterlehner, der im Mai 2017 Kurz weichen musste, und Wolfgang Brandstetter, der dann Vizekanzler wurde. Fahren wir schnell einmal nach Döbling, wo „Krone“ und „Kurier“ beim Donaukanal residieren, denn Christoph Dichand hat sich recht drastisch zu Benko geäußert. Es ist „wirtschaftlich sinnlos“ für Benko und seine Investoren, sich an der „Krone“ zu beteiligen; Benko habe „fremde Reputation“ kaufen wollen, weil er sogar Herausgeber werden wollte. Dichand gab der „Süddeutschen“ ein Interview, in dem er u.a. sagte: „Allerdings versucht ein Immobilienspekulant, jetzt tatsächlich durch die Hintertür hereinzukommen: René Benko, den Strache ja damals vor dem Videoabend auf Ibiza getroffen hatte.“

Interview mit Christoph Dichand

Bei Benko und Kurz ist er nicht so strikt wie die SPÖ: „Wie eng die beiden wirklich miteinander zu tun haben, kann ich nicht beurteilen. Was ich sagen kann: Jeder Politiker wäre gut beraten, nicht zu nahe an René Benko anzustreifen. Er hat als einer der Ersten in der Corona-Krise nach staatlichem Geld gerufen – bezeichnenderweise saß er dabei auf der Sonnenterrasse seines Chalets und hat versucht, mit dem Handy entsprechende Hilfen zu ordern. Hier müsste die Politik eigentlich auf gesunden Abstand gehen.“ Es wirkt fast so, als ob Dichand den Untergang von Signa nahen sieht und andere warnen möchte. Er hatte auch eine seltsame Begegnung mit Strache, ehe Ausschnitte aus den Ibiza-Aufnahmen am 17. Mai 2019 veröffentlicht wurden. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Journalisten von der SZ Strache nicht voll ins Bild setzten, sondern sich nur auf wenige Passagen bezogen und alles fast zwei Jahre her war. Natürlich machte er einen extrem unbekümmerten Eindruck, wenn er an Kurz schrieb, dass „alles halb so wild“ sei.  Wenn wir noch einmal zu Benkos Förderer Siegfried Wolf zurückkehren, dann scheint merkwürdig, dass sich die Straches mit Frank Stronach trafen, ehe HC dann bei einer Abspaltung der FPÖ an Bord ging, die jetzt Team Strache heisst.

Recherche zu sicherheitspolitischen Instituten

Es war Magna, das 2009 die Einbürgerung des Putin-Beraters Valentin Jumaschew und seiner zweiten Frau, der Jelzin-Tochter Tatjana forcierte; Oleg Deripaska war bis 2018 mit Polina Jumaschewa verheiratet, Jumaschews Tochter aus erster Ehe. Letztes Jahr wurde berichtet, dass Vater und Tochter ihre Anteile an Deripaskas En+-Konzern verkaufen wollten. Zu Deripaskas Imperium gehörten auch Zeitschriften, weil seine Frau, deren Eltern beide als Journalisten gearbeitet hatten, Herausgeberin sein wollte; wie das doch Benko gleicht. Namens Magna betrieb die Einbürgerung der Europa-Chef Günther Apfalter, der ab Juli auch Magna Asien leitet und gerade im ORF-Report zu Gast war, sodass wir uns auf den Küniglberg begeben. Günther Apfalter ist der Sohn von Herbert Apfalter, dem 1987 im Norcium-Skandal so plötzlich verstorbenen VOEST-Chef. Ein weiteres Familienmitglied, Freyo Apfalter, leitete den Bereich Rüstung im Verteidigungsministerium und geriet mit dem Minister spielenden früheren Kabinettschef Stefan Kammerhofer aneinander. Das wiederum führt uns nach Eisenstadt, wo Hans Peter Doskozil jetzt Landeshauptmann ist, der Kammerhofer 2016 auf einem ÖBB-Versorgungsposten unterbrachte, statt gegen ihn Anzeige zu erstatten.

„Österreich“ hat Chats der Ibiza-Handlanger

Dank Doskozil hat die SPÖ auch ein bißchen Ibiza, im negativen Sinn natürlich, denn er regte die Gründung eines blauen Instituts für Sicherheitspolitik an, das nicht mehr als ein besserer Blog ist. Doskozil bestritt dies zunächst und behauptete, es sei kein Cent geflossen; dann musste er zurückrudern und ankündigen, dass er gerne in den U-Ausschuss komme. „Natürlich“ wird das ISP nicht nur vom BMLV: sondern auch von der Novomatic gefördert; einen zeitlichen Zusammenhang gibt es mit dem Pakt zwischen Doskozil und Peter Pilz gegen Airbus und Ex-Minister Norbert Darabos. Dies führt uns wieder in die Teinfaltstraße, da Leo Specht seinem Freund Gusenbauer Experten für Eurofighter-Scheinverhandlungen empfahl, die dann Darabos ausbaden sollte. 2006 kümmerten sich Gusenbauer und Specht mit den israelischen Ex(?)-Agenten Tal Silberstein und Chaim Sharvit um einen „Sozialfighter statt Eurofighter“-Wahlkampf, der aber nicht ernst gemeint sein durfte. Wir könnten zum Abschluss noch durch die Wollzeile spazieren, wo damals nicht nur die Österreichisch-Israelische Handelskammer beheimatet war, sondern auch ein Personenkomitee für Gusenbauer namens „Change ’06“ unter der Leitung von AICC-Präsident Gabriel Lansky, der zugleich Vertrauensanwalt der russischen Botschaft ist. 2019 sind AICC, Österreichisch-Kasachische Gesellschaft sowie Österreichisch-Aserbaidschanische Handelskammer in Lanskys Kanzlei in der Biberstraße domiziliert.

Der SPÖ-Parlamentsklub und die Novomatic

Man findet ihn auch in der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft und darf sich wundern, warum sowohl „Ibiza-Anwalt“ Ramin M. als auch sein Vertreter Richard Soyer einmal Lansky-Konzipienten waren. Wenige Tage vor der Ibiza-Falle präsentierte Haselsteiner mit Eveline Steinberger-Kern, Brigitte Ederer und anderen die Initiative „Weil’s um was geht“ gegen die FPÖ; auch Lansky war mit von der Partie. Gegenwärtig ist ein wichtiger Schauplatz der BUWOG-Prozess, in dem es stets auch ein bisschen Russland-Feeling gibt, nicht nur wegen der Magna-Grasser- bzw. Hochegger-Connection. Denn gerade war Gerhard Randa als Ex-Bank Austria-Chef als Zeuge geladen, der auch Chef der Sberbank Europe war.

26 Kommentare zu „Tour de Ibiza mit Kurz und Strache

  1. Mit Verlaub, Alexandra, aber Sie sind besessen von „russischen Netzwerken“, ohne zu erkennen, dass diese allesamt Überläufer oder genuin im Dienst des Mossad sind.

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    1. toben sie sich woanders aus oder recherchieren sie selbst. ihnen fällt nicht mal der hinweis auf israelische geheimdienste bei silberstein und sharvit auf. die welt ist etwas komplexer als es sich anonyme motzer vorstellen wollen. und andere halten den kopf hin, damit sich etwas ändert.

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      1. eben WEIL silberstein, shavit und steinmetz über black cube vom mossad protegiert sind, sind die „russischen netzwerke“ nicht hauptakteure, sondern ebenso protegierte und zuträger.

        logik bitte.

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      2. Auch Deripaska ist Jude, ABER:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Mafia

        hier gibts auch einen längeren Abschnitt über Österreich, bekannte SPÖ-Politiker werden erwähnt.

        Oder hier: „Mark Galeotti beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Organisierten Kriminalität in Russland – hat dafür sogar mit Auftragsmördern gesprochen. Er erklärt, warum man die russische Mafia im Westen kaum sieht, obwohl sie beinahe überall ist.“

        https://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article176734310/Russische-Mafia-ist-im-Westen-allgegenwaertig.html

        Es ist Oligarchen UND Geheimdienste, auch Ex-Geheimdienstler; Jelzin allein setzte 100.000 KGBler frei, die dann sehen mussten, wo sie bleiben, und da wurden einige kriminell.

        Es ist auch teilweise GRU gegen SWR, den KGB-Nachfolger, weil die GRU blieb, wie sie war und vielleicht weniger mit alledem verwoben ist (Cyberangriffe usw. ja, aber….).

        Siehe auch Prozess gegen Martin M., wo das Urteil schon vorher feststand, weil man mit einem pensionierten Offizier, der Infos an die GRU lieferte, zudecken kann, dass der KGB Personen anwarb, die dann bei uns Spitzenpolitiker wurden (natürlich hat auch die CIA ihre Finger in der Politik).

        Mossad, Unit 8200 und (Ex-) KGB widersprechen sich nicht. Ich nehme durchaus ernst, dass Mosihe Friedman meint, Ibiza sei eien Mossad-Aktion gewesen, ich kenne sein Buch. Er schließt aber nur von seinen Erfahrungen darauf, und das ist doch ein bisschen wenig,

        Man denke auch an Epstein, der von Robert Maxwells Tochter gelenkt wurde, und Maxwell war KGB, MI 6 und Mossad. Auch da ging es um Kompromate, wohl auch gegen israelische Politiker. Jüngst war zu lesen, dass Epstein Ehud Barak eine sehr junge Frau zuführte .- Barak war der erste Kommandant von Kidon. Dass Geheimdienstleute dann Politiker werden, hat man übrigens auch in Russland.

        Und was sagt Ihnen dieses Bild von drei First Ladies?

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      1. Verteidigungsministerin Tanner ist die SCHWÄGERIN von Türkis mastermind Stefan Steiner?
        Alles klar.

        Klicke, um auf ProjektBallhausplatz.pdf zuzugreifen

        Das ist also bewußte Ablenkung von der Einvernahme der Türkisen Spitze im Korruptions-Untersuchungsausschuß am 24. und 25.6.2020.

        Ablenkung auch davon, daß das Verteidigungsministerium mindestens 5 Privat Vereinen Euro 200.000 jährlich für unbekannte Leistungen zahlt. (ISP der Freiheitlichen, mehrere Vereine der SPÖ und ÖVP ( Fasslabend, rote Doskozil Idee)

        Das Volk soll in eine andere Richtung schauen.

        Wer fühlt sich von diesen Manipulatoren nicht verar.scht?

        Es flog gestern auf:
        Der Kurz soll angeblich alle SMS gelöscht haben. Glaubt keiner.
        Er gibt seinen Terminkalender nicht heraus. Warum wohl? Er will angeblich von nichts gewußt haben. Soll man nicht sehen, wie oft er wirklich mit allen Leuten geredet hat, als man den Staat zum Verscherbeln umbaute?

        Die Türkisen hatten im Finanzministerium einen alleinherrschenden Generalsekretär Thomas Schmidt, den man zum alleinherrschenden Eigentümervertreter der ganzen Besitztümer des Staates machte. Dieser (koksverdächtige) Mann redet von „Privatisierungsaufträgen“.

        Ausverkauf des letzten Hemdes an private Spekulanten, Preisgabe von „Edelstein“ STAATSDATENBANK(!!) BRZ, eines ORF Senders, Wasserrechte, Transportrechte, siehe Westbahn, ÖBB; weitere Glückspiellizenzen zur Süchtigmachung des Volkes, Steuersenkung für kapitalFirmen die nichts produzieren sondern sich heuschreckenartig vermehren und an Beteiligungen beteiligen und „beraten“ und den wenigen fleissigen Realtätigen die Haut abziehen. Kein IP blocking für illegale Glücksspiel-Zockerfirmen gemacht, wer den Gesetzentwurf zurückzog, wußte Schmid nicht, dabei war er der zuständige Generalsekretär, unglaublich.

        Das Volk hat falsch gewählt.

        Diese türkise plus Strache Gudenus-Clique- sind allesamt schmutzige junge Leute, die „Stakeholdern“ die Macht über den Staat geben.

        Diese jungen Türkisen verscherbeln das letzte Hemd und machen den Staat schwach.

        UNZÄHLIGE Schachtelkonzerne zahlen in Ö keine Steuern. Immobilienspekulanten brauchen keine IMMO ESt zu zahlen. Man verschuldet den Staat auf 100 Jahre. In der EU gaukelt man Widerstand vor und zahlt in Wahrheit, obwohl man selber nichts mehr hat.
        Kurz sagt das eine und tut das andere.
        Das weiß man jetzt.

        https://www.zeit.de/2018/07/steuerflucht-steueroase-oesterreich-konzerne-finanzamt/komplettansicht

        Frau Tanner, die Ablenkung nützt Ihnen und den türkis Mastermind Steiner nichts.
        Es fliegt alles auf.

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      2. Man sollte immer aufpassen, ob versucht wird, die ganze Wahrheit zu sagen. Sehe gerade hier den Silberjungen (Thorsten Schulte), der auch über Soros, Gates, Ford Foundation recherchiert hat:

        Er sagt nicht, dass er die Wahrheit gepachtet hat; er erzählt z.B., wie auch die Linken im Bundestag „den Bückling“ machten vor dem ehem. US-Botschafter Richard Grenell.

        Auf den 1. Blick sind alle Lakaien der Amerikaner – aber wer es nicht ist und vorerst damit nicht auffallen will, wird sich wie verhalten? Eben.

        Was man Kurz und der ÖVP nachsagen kann, findet nicht im luftleeren Raum statt. Beispiel hier zu Strache:

        https://orf.at/stories/3171185/

        Er bekam Geld über das „Institut für Sicherheitspolitik“, aber wofür? Um Doskozil, Pilz und Gusenbauer bei Eurofighter zu unterstützen?

        Reden wir Klartext über die Eurofighter, Frau Ministerin!

        2006: 1. U-Ausschuss als Antrag von Cap (bei dem Philippa Beck arbeitete!), Strache, Pilz, 2017: 2. U-Ausschuss als ANtrag von Strache und Pilz (Minderheitenrecht)

        Eigentlich müsste der 1. EF-Ausschuss, obwohl gelenkt, genug zutage gefördert haben. Die Netzwerke, die man nicht anzugreifen wagt, machen aber seither weiter, inzwischen steigen Oligarchen ungeniert in Konzerne ein.

        Auch darüber gibt das „Projekt Ballhausplatz“ Auskunft, da man auch finanziell von „Sigi Wolf, Russian Machines“ (Deripaska) unterstützt werden wollte. DANACH fragte NIEMAND im U-Ausschuss, als Kurz Zeuge war. Nur z.B. nach Benko. Der scheint aber fällig zu sein:

        https://www.derstandard.at/story/2000118213520/dichand-krone-macht-fuer-benko-als-investment-keinen-sinn

        Benko ist im Wanken, weil es jetzt um tatsächlich VORHANDENE Mittel geht, nicht um Hin- und Her-Verkäufe unter Freunden.

        Und ausserdem wird die US-Justiz wegen Steinmetz nach ihm langen.

        Uns wird „der Kurz“ als Köder hingehalten, auch vom ausrastenden Pilz siehe zackzack.at oder Pilz auf Twitter, der sich auch ausd Schlüsselloch-Perspektive auf Strache einschießt. Es besteht immer die Gefahr, dass einiges zugedeckt wird, indem man ein bissl was aufdeckt (limited hangout). Es wird auch so sein, dass verschiedene Kräfte hier miteinander ringen und Stellvertreter „Krieg“ führen lassen.

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  2. In einem Land wie Österreich können sich offenbar alle austoben, weil unsere Politiker in erster Linie auf ihre eigene Tasche schauen. Sehr groß dürfte der Unterschied zwischen Strache und vielen anderen Politikern gar nicht sein. Die anderen sind nur nicht so blöd, sich aufplatteln zu lassen. Für ein warmes, kuscheliges Plätzchen nach der Zeit in der Regierung, sind sie jedermanns Freund. Es graut einem vor diesen Politikern.

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    1. Es geht leider um viel mehr. Es geht nicht darum, was Strache in Ibiza gebrabbelt hat, wer wen verraten und verkauft und wer wie oft gelogen hat.

      Es geht darum, dass Straches politische Planungen einer realen Praxis entspringen.

      Seit Jahr und Tag werden in Österreich Aufträge gegen Parteispenden und Gesetzgebung gegen strategisch plaziertes Geld eingetauscht. Eine Parteispende hier, eine Unterstützung der parteinahen Vereine dort und schon darf ein Wunschzetterl ans zuständige Ministerium eingereicht werden. Welches Gesetzerl hättens denn gern? Diese systematische Korruption ist nicht nur ein demokratiepolitischer Skandal, sie ist auch der rechtsstaatliche Bankrott, weil sie die Verfassung komplett konterkariert und außer Kraft setzt.

      Hier wurde schon längst ein selbstreferntieller Kreislauf etabliert. Relevante Unternehmen werden mit parteinahen Aufsichtsräten bestückt, die dann die Bestellung von parteinahen Vorständen vorschlagen, die natürlich niemals nie nicht schon die längste Zeit innerhalb der Partei zu ebendiesem Zweck herangezüchtet wurden. Das ist kein tango korrupti mehr, das ist ein Quantenfeldfluktuieren aller beteiligten Teilchen, die jeglicher Demokratie vorausgehen wie eben Quanten aller Materie..

      Ich fürchte, die hochgelobte repräsentative Demokratie war schon von Anfang an mit diesen – oops – Konstruktionsfehlern konzipiert worden, um die durch Kontrollinstanzen und vor allem durch den Souverän unentdeckbare Korruption zu ermöglichen. Eine Korruption, die systematisch ist und dem Auftraggeber alle Optionen in die Hand gibt. Sie ist sowohl an der Oberfläche einwandfrei argumentiertbar und eröffnet gleichzeitig in der Tiefenstruktur den Kaninchenbau tief hinein in jede abartige Perversion, die sich der Oberflächenbetrachter noch nicht einmal vorstellen kann.

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      1. So gehen Sie genau in die Falle, die mit einem rasenden Pilz aufgebaut wird:

        Relevant ist aber DAS – es sind genau die Netzwerke, die auch bei Ibizagate bzw. dem U-Ausschuss ein massives Interesse daran haben, alles zuzudecken:

        Reden wir Klartext über die Eurofighter, Frau Ministerin!

        Pilz war immer schon ein Schwein, das nie Stärkere attackierte, sondern immer Menschen, die zum Abschuss freigegeben sind; bei allen anderen eierte er herum, ohne konkret zu werden.

        Was er bei Eurofighter DECKTE, steht oben nochmals mit neuen Details.

        Jetzt sabbert und geifert er nur mehr und stellt sich offenbar vor, wie andere heimlich koksen und schnackseln, und ist ihnen das neidig.

        Und da hecheln dann andere mit und hinterher…

        HIER bei mir findet Aufklärung statt, da muss nicht das rauskommen, was man sich wünscht oder erwartet, aber das hat es nun mal an sich.

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  3. Sollten Sie den Unterschied zwischen Strache und anderen Politikern nicht erkennen können, so sollten Sie sich intensiver informieren.
    Gehirnradio allein scheint nicht ausreichend zu sein.

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    1. Das ist NOCH nichts verglichen mit anderswo. So wie ich es verstehe, sind Graue Wölfe auf eine kurdische Frauendemo losgegangen, so hat es begonnen.

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  4. 09 Aug 2019

    Ibiza-Affäre: Regime Change in Österreich
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    Strache, Gudenus, Koks und eine scharfe „Russin“ – doch war nicht noch mindestens ein Geheimdienst mit von der Partie?

    Jetzt haben wir uns aber mal so langsam genug gesund gelacht über die beiden österreichischen Kraftmänner von der Koks-Tankstelle.

    Dieser Strache. Dieser Gudenus. Wenn wir jedoch einmal genauer in unser südliches Nachbarland schauen, entdecken wir bei Ibizagate auf einmal lauter ▶Seltsamkeiten. Schon wieder ein Regime Change?

    Am 21. Mai dieses Jahres sollte in der Stiftskaserne des österreichischen Verteidigungsministeriums ein Treffen der russischen Valdai-Gruppe stattfinden.

    ▶Das ist ein lockerer Gesprächskreis über außenpolitische Themen, ins Leben gerufen von Präsident Putin.

    Der bisherige Verteidigungsminister Mario Kunasek von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) hatte den Valdai-Kreis ▶▶nach Wien eingeladen.

    Und nun standen die internationalen Gäste, an ihrer Spitze der russische Vizeaußenminister Alexander Gruschko, vor verschlossenen Türen. Einen Tag zuvor war Kunasek als Minister entlassen und durch den Militär Johann Luif ersetzt worden. Und der hatte die Gäste ohne jeden Zapfenstreich einfach rausgeschmissen [1].

    Die Koalition unter Bundeskanzler Sebastian Kurz von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) mit der FPÖ betrieb in der Innen- und Wirtschaftspolitik keine signifikant andere Politik als alle anderen EU-Länder.

    ▶In der Außenpolitik jedoch gibt es durchaus Alleinstellungsmerkmale gegenüber, sagen wir mal: Deutschland.

    Österreich ist immer noch nicht in der NATO, nur bereits empfindlich an die NATO angenähert durch die Partnership for Peace. ▶Österreich bekennt sich andererseits zum chinesischen Seidenstraßenprojekt.

    ▶Und zu Russland pflegte Österreich bislang entspannte Beziehungen.

    Der ▶Wertewesten schäumte, als Österreichs Außenministerin Karin Kneissl Russlands Putin zu ihrer Hochzeit einlud und Putin dabei sogar zu einem Tänzchen vor laufender Kamera aufforderte [2].

    ▶Frau Kneissl ist unstreitig eine der fachkompetentesten Außenminister, die Europa je hatte.

    ▶Fließend fünf Sprachen beherrschend, unter anderem Arabisch, bildet sie sich ein ganz eigenes Urteil, abseits der von einschlägigen Denkfabriken vorgegebenen Lösungs“vorschläge“.

    Den Migrationspakt lehnt sie ab. ▶ Den US-Marionettenpolitiker Juan Guaido aus Venezuela erkennt sie als legitimen Präsidenten nicht an.

    Das tat dann allerdings Kanzler Kurz an ihrer Stelle. ▶Kurz ist nämlich Mitglied im transatlantischen European Council on Foreign Relations, der dereinst von ▶Joschka Fischer mitgegründet wurde.

    ▶Russische Diplomaten wegen der überaus windigen Skripal-Affäre auszuweisen kam für Österreich dennoch nicht in Frage.

    Ibizagate löste einen Putsch aus. Kanzler Kurz wurde gestürzt durch ein Misstrauensvotum, sämtliche FPÖ-Minister entlassen. An ihre Stelle treten so genannte „Experten“. Denn von jetzt an, bis zur Neuwahl, gibt es keine politischen Kontrolleure mehr an der Spitze der ehemals FPÖ-kontrollierten Ministerien. Ein verfassungsrechtlich durchaus sehr bedenklicher Vorgang.

    ▶▶FPÖ-Politiker sind jetzt bestrebt, möglichst USA-freundlich zu erscheinen.

    So zum Beispiel der FPÖ-Spitzenkandidat bei der Wahl zum Europaparlament, Harald Vilimsky. ▶Pflichtschuldigst bekundete er in der TV-Gesprächsrunde nach der Wahl, er werde ein Kooperationsabkommen zwischen seiner Partei und der Putin nahestehenden Partei Einiges Russland nach Ablauf der Vertragsdauer nicht erneuern.
    ▶Um sich im nächsten Satz zu verplappern:

    ⏩⏩„Ich war vor drei Wochen am Tisch des US-Verteidigungsministers im Pentagon und im Weißen Haus. Glauben Sie wirklich, dass jemand, der Verstrickungen nach Russland hätte, überhaupt in diese Gesprächsebene kommt?“⏪⏪

    Der ▶Chef des Schweizer Geheimdienstes Jean-Philippe Gaudin geht davon aus, dass der inszenierte Strache-Skandal das Werk eines Geheimdienstes sein muss [3]. Das leuchtet ein.

    ▶Auf diese Idee kommt man allerdings nicht, wenn man sich auf die stark verkürzten Darstellungen in den Medien einlässt. Der scheinbar depperte Heinz-Christian Strache und sein Assistent, Klubobmann (Fraktionsvorsitzender) Johann Gudenus, haben nach flüchtiger Bekanntschaft mit der vermeintlichen russischen Oligarchin sofort im Vollsuff alles ausgeplaudert, was ihnen zum Verhängnis wurde.

    Die extended Longplay-Version für das etwas anspruchsvollere Publikum lässt wenigstens noch den Blick zu auf eine ▶Gruppe von gescheiterten Privatdetektiven und einen Wiener Anwalt, die nach dem Verlust eines Großauftrages ein neues Geschäftsmodell ersannen: ein Video zu produzieren mit einem übertölpelten Strache, um dieses dann gewinnbringend zu verkaufen.

    Dabei sei ihnen netterweise eine Finca auf Ibiza ausgeliehen worden, mit Wanzen gespickt und extra für die Herstellung von erpressungstauglichen Videos ausgerüstet. Da stellt sich die erste Frage: Wem gehört denn diese spezielle Finca, oder wer hat sie dauerhaft gepachtet? Über AirBnB ist die Wanzenvilla sicher nicht anzumieten.

    ▶Wenn irgendwo ein Tatort zu bestaunen ist, belagert die Presse in anderen Fällen das Objekt sofort und löchert sämtliche Nachbarn und Verwandten des Besitzers.

    ▶Das Ibiza-Videostudio dagegen bleibt von Reporter-Recherche gänzlich verschont. Seltsam.

    ▶Die Erzählungen aus tausend und einer medialen Umnachtung vernachlässigen jedoch Informationen, die bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung der Ibiza-Videos in der Wiener Tagespresse nachzulesen waren.

    Und die dann wieder in der Versenkung verschwanden. Dabei hatte Johann Gudenus bereits kurz nach Bekanntwerden der kompromittierenden Videoclips ausführlich die Vorgeschichte seines Reinfalls geschildert. Gudenus und Strache sind nämlich nicht erst in Ibiza auf die vermeintliche Oligarchin gestoßen. Vielmehr suchte ein unbekanntes Netzwerk aktiv und planvoll eine Gelegenheit, die beiden FPÖ-Politiker in diese Falle zu locken.

    Dazu müssen wir vorab wissen, dass Strache ein enger Freund der Familie Gudenus ist, und dass Johann Gudenus in Strache praktisch seinen Onkel, sein Vorbild und seinen Mentor erlebte.

    In der Burschenschaft „Vandalia“ war Strache der „Leibvater“ des „Leibfuchses“ Johann Gudenus.

    ▶Diese etwas homoerotisch anmutende Patenschaft heißt bei deutschen Verbindungen „Alter Herr“ und „Fuchs“ und bedeutet, dass sich der ältere Corpsbruder verpflichtet, den jüngeren Corpsbruder nach fertigem Studium in lukrative Positionen zu hieven. Heinz-Christian Strache und Johanns Vater John waren enge Freunde.

    Als John Gudenus im September 2016 stirbt, wollen die Erben von den beträchtlichen Latifundien des Vaters im Kremsertal einige Grundstücke veräußern. ▶Eine befreundete Immobilienmaklerin vermittelt, von der Intrige nichts ahnend, den Kontakt zu einem Wiener Rechtsanwalt.

    Der wiederum kenne eine reiche russische Oligarchin aus Lettland, die an Grundstücken in Österreich interessiert sei. Bei dem Wiener Rechtsanwalt handelt es sich möglicherweise, so hält sich hartnäckig das Gerücht, um Ramin Mirfakhrai. Gudenus und der Advokat „M.“ trafen sich zu einem Vorgespräch in dessen Kanzlei [4]:

    „In der Nähe des Stephansplatzes kam es laut Gudenus zu einem ersten Treffen in der Kanzlei des Advokaten, der bei dieser Gelegenheit auch einen Pass der Lettin vorlegte. Ihr angeblicher Name: Aljona Makarowa. Als Beweis für die Zahlungskräftigkeit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen legte der Anwalt einen Beleg vor, der nachweisen sollte, dass die Lettin bereits eine Geldsumme auf ein Treuhandkonto des Anwalts eingezahlt habe.“

    ▶Gudenus war also nicht blind in die Venusfalle geraten. Er wurde arglistig durch strafbare Urkundenfälschung getäuscht.

    ▶So war auf betrügerische Weise die Voraussetzung geschaffen für ein erstes Treffen mit der angeblichen Oligarchin.

    ▶Das fand statt am 24. März 2017 im Nobelrestaurant „Le Ciel“ im Zentrum Wiens.

    Frau „Makarowa“ ließ sich in einem ultraluxuriösen Mercedes Maybach von einem Chauffeur kutschieren.

    Im „Ciel“ speisten feudalst: das Ehepaar Gudenus, der Wiener Rechtsanwalt sowie als Begleiter der edlen Dame ein Herr Julian Thaler, vorgestellt als „alter Freund“ des Rechtsanwaltes. Es folgen im Lauf eines halben Jahres noch weitere Begegnungen. ▶Frau Gudenus kommt das Ganze spanisch vor, aber die Zweifel werden wieder verdrängt. Und dann steuert bei einem Treffen das Gespräch „rein zufällig“ auf die Baleareninsel Ibiza zu.

    Man muss wissen, dass Gudenus und sein Leibvater Strache ihre Sommerurlaube eben dort zu verbringen pflegen. Und so lässt die Oligarchin durchblicken, dass sie auch „rein zufällig“ zur selben Zeit auf Ibiza weilen werde. Nach dieser kunstvollen Einfädelung schauen wir nun unseren Freunden durchs Video-Guckloch bei ihren ins Unermessliche gesteigerten Planspielen zu.

    …..

    Quelle
    http://www.free21.org/regime-change-in-oesterreich/

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    1. Ich hoffe, dass die übrigen Darstellungen Ihres Beitrages besser recherchiert sind. Einen „Leibvater“ gibt es nicht, das ist der „Leibbursch“. Mein Mann war ebenfalls bei einer schlagenden Verbindung. Wie kommen Sie dazu, zu meinen und nachher werden „ihnen Posten verschafft“. Mit welchem Background der „alten Herren“? Da müssten sie auch ans Christkind glauben? Ich kenne NIEMANDEN in der Verbindung meines Mannes, der auch nur einen winzigen, beruflichen Vorteil hatte. Als mein Mann als Arzt eine Kassenstelle bekam, waren es letztendes unsere vier Kinder, die einen Zusatzpunkt zu allen anderen ergaben.

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      1. Danke für die Klarstellungen, man kann so eine klischeehafte Rhetorik, die wohl auch klassenkämpferisch sein soll, nicht richtig ernstnehmen.

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    2. Wenn Sie mal selbst nachdenken, warum wird Strache jetzt auf diese Art zerlegt? Und dies auch über Pilz, auf den sich dann viele beziehen?

      Wovon soll es ablenken????

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  5. Ein Artikel auf Rubikon News

    10. Oktober 2018

    Die Propaganda-Fabrik
    ==================
    27.000 Menschen arbeiten im Auftrag des Pentagons daran, die öffentliche Meinung im Sinne der US-Eliten ▶zu manipulieren.

    Wenn jemand glaubt, dass die Mainstream-Medien unabhängig über militärische Konflikte der USA – wie aktuell etwa in Syrien – berichten, dann sollten Sie ihm diesen Beitrag zu lesen geben.

    Tatsächlich beschäftigte das Pentagon schon 2009 sage und schreibe 27.000 Mitarbeiter, die ausschließlich für das mediale ▶Aufpolieren der US-Kriege zuständig waren.

    Und nein, das ist keine Verschwörungstheorie, die Tatsachen sind belegt, geraten jedoch erstaunlich schnell in Vergessenheit.

    Die New York Times hat schon 2008 darüber berichtet und auch der Spiegel brachte damals dazu einen Artikel, in dem man lesen konnte:

    „Mit einer gigantischen PR-Truppe hat die Bush-Regierung die Öffentlichkeit in den USA seit Jahren hinters Licht geführt. Ein Enthüllungsbericht der ,New York Times‘ zeigt jetzt, wie gezielt und perfide das System der Desinformation funktioniert.“

    Weiter berichtete der Spiegel:

    „Wenn US-Zuschauer die Nachrichten aus dem Irak auf TV-Kanälen wie CNN, Fox News, NBC oder ABC schauen, sollten sie ihren Ohren lieber nicht trauen.

    Wie ein Bericht der ,New York Times‘ enthüllt, unterhält das US-Verteidigungsministerium bis zum heutigen Tag eine Truppe von TV-Militärexperten, um seine Sicht der Dinge auf den Irak und den Krieg gegen den Terror zu verbreiten.“

    ▶ Anfang 2009 wurde auch der Umfang dieser „PR-Armee“ bekannt.

    Unter der Überschrift „27’000 PR-Berater polieren Image der USA“ berichtete der ▶Schweizer Tagesanzeiger darüber und begann seinen Artikel wie folgt:

    „Ein Chefredakteur beklagt den immensen Einfluss des amerikanischen Verteidigungsministeriums auf seine Journalisten.

    ▶Jetzt ist ihm der Kragen geplatzt: Er enthüllt schier unglaubliche Fakten über die PR-Arbeit des Pentagons.“

    Offensichtlich tobte damals zu diesem Thema ein Machtkampf zwischen der Nachrichtenagentur AP
    und dem Pentagon, denn der Tagesanzeiger schrieb weiter:

    „Tom Curley, Chef der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, kann dazu nicht mehr länger schweigen.

    Am Wochenende referierte er an der Universität von Kansas vor Journalisten über den Druck des US-Verteidigungsministeriums auf seine Berichterstatter in Kriegsgebieten wie Irak oder Afghanistan.

    Sein Fazit:
    ,Es wird langsam unerträglich.‘

    Hohe Generäle hätten gedroht, dass man die AP und ihn ruinieren werde, wenn die Reporter weiterhin auf ihren journalistischen Prinzipien beharren würden.

    ▶Seit 2003 wurden bereits elf Journalisten der AP im Irak für mehr als 24 Stunden verhaftet.“…..

    Mehr…
    https://www.rubikon.news/artikel/die-propaganda-fabrik

    Hat auf den ersten Blick nichts mit den
    IBIZA-Urlaubern zu tun….. nur auf
    den ersten Blick 😎 … der zweite zeigt
    uns, dass wir auch hier teilweise mit
    Fakten-Verdrehung bombardiert werden.

    Warum beteiligt sich Frau Bader an
    diesem Spiel?

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    1. Sie sind wie üblich unbelehrbar und zwingen mich wieder einmal, ein Koreferat zu kürzen.

      Andere wissen sehr wohl, dass hier der Wahrheit auf den Grund gegangen wird, die man aber vor uns verbergen will.

      Und jetzt werde ich Ihren Sermon wieder kürzen, Grüsse an Putin. Oder Jumaschew.

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  6. Mal ganz kurz die naive Frage:
    Weshalb werden sowohl in Deutschland als auch in Österreich immer nur Frauen an die Spitze des Verteidigungsministeriums gehievt?

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      1. Ja, das würde ich auch so sagen – aber Deutschland und Österreich sind da Nachzügler, es hatten anderen Länder schon bessere Ministerinnen.

        Und was Eurofighter betrifft, macht sie schlicht das, was Doskotzil tun würde, um alles zuzudecken, was ich hier beschreibe:

        Reden wir Klartext über die Eurofighter, Frau Ministerin!

        – da sind dann auch wieder alle dabei, die ein Interesse daran haben, dass der Ibiza-U-Ausschuss scheitert….

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