Schlagwort-Archive: Dividenden

SPÖ gegen Benko? Welch eine Farce!

Zur Pleite von kika/Leiner protestierte die SPÖ in der Mariahilferstrasse unweit der Baustelle von Rene Benkos Kaufhaus Lamarr. Freilich wurde in geradezu realsozialistischer Manier die Rolle ausgeblendet, die Ex-Parteichef Alfred Gusenbauer bei Benko spielt. Es ist unwichtig, was er als Privatmann nach der Politik tut, kommt auf Nachfrage. Man demonstriert aber gegen Privatmann Benko und empört sich über Dividenden, die auch Gusenbauer ausbezahlt wurden. Ausserdem blendet man aus, dass Gusenbauer bis Ende 2017 Präsident des Karl Renner-Instituts war und bis vor wenigen Monaten an der Spitze der SPÖ Ybbs stand. Es wird ignoriert, dass Gusenbauer 2021 mit der Viktor Adler-Plakette für angebliche Verdienste um die Sozialdemokratie ausgezeichnet wurde und im parteiinternen Wahlkampf 2023 Pamela Rendi-Wagner unterstützte.

Unter diesen Umständen wirkt es seltsam, dass Medien nie nach Gusenbauer fragen, zumal sich Benko ja „nur“ an der „Kronen Zeitung“ und am „Kurier“ (mit „trend“ und „profil“) beteiligt hat. Andererseits wird fürs „Lamarr“ viel inseriert, etwa in „Österreich“ und „Heute“, und Gusenbauer gehört zu einem Netzwerk, das für Recherche ohnehin off limits ist. Oft fällt nicht sofort auf, was fehlt, aber damit vielsagend ist: Die SPÖ verteilt Karten, mit denen sie dazu auffordert, Benko und Co. zu stoppen. Was jedoch abgeht, ist ein Folder mit mehr Infos, um Benkos Verflechtungen darzustellen, oder eine grosse Tafel dazu. Doch dabei könnte man Gusenbauer nicht aussparen (wie es auch Babler tut), der dem Signa-Beirat angehört und in Aufsichtsräten sitzt; ausserdem ist er Vorstand der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, die bei Benko investiert. „Der Benko zieht die Fäden“, behaupten die Genossen auch, als ob dies jeden Aufsichtsrat oder Beirat und Investor zum ahnungslosen Statisten degradiert (wenn es überhaupt stimmt).

SPÖ Wien „gegen“ Benko?

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Ist Rene Benkos Signa pleite?

Medien berichten, dass sich der Finanzexperte Gerhard Zmuegg die letzten beiden hinterlegten Abschlüsse von zwei Signa-Gesellschaften angesehen hat. Es handelt sich um die Signa Prime Selection mit u.a. Alfred Gusenbauer im Aufsichtsrat und um die Signa Development Selection mit u.a. Susanne Riess-Hahn im AR (und der Haselsteiner Familien-Privatstiftung mit Gusenbauer im Vorstand als Investor) von 2019 und 2020. Bereits bis zum 31. Dezember 2020 wies Signa Verbindlichkeiten in der Höhe von 10,3 Milliarden € aus, was das Defizit der Stadt Wien übersteigt. Spätere Abschlüsse fehlen, doch Zmuegg geht von einer Tilgungsverpflichtung bis 2025 aus, bei der allein die Zinsen mehr als 4 Milliarden ausmachen. Natürlich werden immer wieder Immobilien verkauft, doch aus dem Cash Flow sind die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken nicht zu bedienen.

Unter Banken können wir uns zum Beispiel „Putins Bank“ Raiffeisen vorstellen oder die Sberbank Europe, die jetzt im Umfeld von Oleg Deripaska, aber auch Rene Benko übernommen wurde. Es ist höchst aufschlussreich, Angaben in der Zeit vor dem 31. Dezember 2020 über Signa heutigen Berichten gegenüber zu stellen. 2018 kam die Tochter der russischen Sberbank bei Signa Sports ins Spiel (diese Sparte benötigt jetzt eine Kapitalspritze von 150 Millionen €), und in einem Artikel in der „Tiroler Tageszeitung“ prahlte Signa mit seiner vermeintlichen Stabilität. Die Bilanzsumme betrage 14 Milliarden, Es gibt mehr als eine Milliarde € Jahresgewinn. Signa Prime Selection sei mehr als elf Milliarden wert; Signa Prime weist (über!) 50 % an Fremdkapital auf, aber von den fünf Milliarden werden drei von Benko gehalten. Die Rendite auf Eigenkapital beträgt 25 %, sodass bei Verkäufen von 1,8 Milliarden rund 500 Millionen € Gewinn anfallen. 2019 hatte sich Benko auch an „Krone“ und „Kurier“ beteiligt; die „ Kleine Zeitung“ schrieb, dass er eine Versöhnung mit den Christoph Dichand anstrebte. Er soll auch Einblicke in seine Geschäfte gegeben haben und sprach von 16 Milliarden € Bilanzsumme und einem Gewinn von über einer Milliarde.

Benko mit Mentor Siegfried Wolf (Weekend)

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Diese Regierung kommt uns teuer zu stehen!

Am 8. Mai 2023 entdeckte die Regierung endlich, dass so vieles für die Bevölkerung teurer geworden ist und veranstaltete einen ihrer unzähligen Gipfel. Zuvor stellte Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch noch fest, dass der gleiche Einkauf in Deutschland 16 Euro und in Österreich 23 Euro kostet. Wir wissen aber schon lange, dass es solche Unterschiede gibt, die Preissteigerungen der letzten Monate nicht erklären. Beim Gipfel kam es zu keiner Vereinbarung mit den vier Supermarktkonzernen, die über 90 % des Lebensmittelhandels bestimmen und die überproportional von „der Pandemie“ profitierten. Im Gegenteil stellte die Regierung Energiekostenbeihilfen in Aussicht, weil man ja die Inflation noch weiter anheizen muss.

Letztes Jahr wählten die Leute jedoch Alexander van der Bellen wieder zum Bundespräsidenten, der uns allen finanzielle Opfer „wegen Putin“ abverlangt hat. Dies trifft Arme umso mehr, während Konzerne, die Corona-Hilfen erhielten, munter Dividenden verteilen und sich über ihre Aktienkurse freuen. SPÖ und FPÖ kündigten jetzt an, einen Misstrauensantrag gegen die gesamte Bundesregierung zu stellen. Dieser wird zwar keine Mehrheit im Parlament finden, erzeugt aber Druck und zeigt Entschlossenheit. SPÖ-Kandidat Andreas Babler legte mit einer Pressekonferenz nach und betonte, dass es um eine breite Kampagne geht, die losgeht, sobald das Ergebnis der Mitgliederbefragung feststeht. Man sah die ganze Zeit, wie fassungslos viele auf Social Media reagierten, was hier ein Beispiel illustriert.

Greisslersterben? Really?

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