Kika/Leiner, Benko und Gusenbauer

Rene Benkos Signa Holding erwarb erst 2018 kika/Leiner-Möbelhäuser, die er jetzt wegen Grund und Immobilien um 500 Millionen Euro an die Supernova-Gruppe verkauft, was neuerlich Jobverlust für viele bedeutet. Alle erinnern sich noch daran, wie Benko-Freund Ex-Kanzler Sebastian Kurz ein Bezirksgericht am Wochenende aufsperren liess, damit Benko den Leiner in der Mariahilferstrasse in Wien erwerben konnte. Längst ist dieses Möbelhaus abgerissen worden, um an seiner Stelle ein Luxuskaufhaus zu errichten. Kein Zufall ist wohl, dass Supernova zu den Großspendern der letzten ÖVP-Wahlkämpfe gehört, was auch für Kurz‘ mit den Exxpress verbundenen Geschäftspartner Alexander Schütz gilt. In Deutschland übernahm Benko Karstadt und Kaufhof, liess sich vom Steuerzahler mit über 700 Millionen Euro unterstützen und setzte mehr als eine Milliarde in den Sand.

Es ist verständlich, dass viele bei Benko sofort an Kurz denken und dies auch der neue SPÖ-Chef Andreas Babler tut. Doch das Bild ist komplexer, wie ich bereits öfter ausführte; beginnen wir aber mit Benkos Wikipedia-Eintrag, in dem Signa als Österreichs größtes privates Immobilienunternehmen bezeichnet wird. Ziehen wir nun weitere Faktoren in Betracht: Benko bekam von „Putins Bank“ Raiffeisen Kredit, von der Bank of China und der Sberbank Europe, bei der er einer der wichtigsten Kunden war; Raiffeisen wollte diese Bank erwerben, die bei uns nicht mehr tätig sein darf. Bei Benko investiert Hans Peter Haselsteiner, der mit Raiffeisen und Oligarch Oleg Deripaska verbunden ist; der Aufsichtsratsvorsitzende der Strabag Alfred Gusenbauer ist Benkos rechte Hand. Auch Novomatic-Gründer Johann Graf (Berater: Gusenbauer) war zeitweise bei Benko an Bord; quasi als Mentor Benkos fungiert neben Gusenbauer Ex-Magna-CEO Siegfried Wolf, der Geschäftspartner Deripaskas und Ex-Aufsichtsratsvorsitzende der Sberbank Europe.

Als Benko 2010 heiratete, tat er dies in Deripaskas Luxushotel Aurelio in Lech am Arlberg, wo er dsnn das Chalet N errichtete, das man zu einem astronomischen Preis mieten kann, was ideal ist auch für russische „Geschäftsleute“. Signa, Magna, Strabag, Novomatic gehören zu den Unterstützern der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft, was wegen der Österreich-Connections von Wirecard publik wurde. Benko ist inzwischen an „Kronen Zeitung“ und „Kurier“ (dort finden wir auch Raiffeisen) beteiligt, was vielleicht manch eine Berichterstattung erklärt. Wie Gusenbauer ist Benko mit Beny Steinmetz und Tal Silberstein verbandelt; Benko, Gusenbauer und Steinmetz wollten 2014 bei den Casinos Austria einsteigen. Benko ist der grösste Kunde von Treuhand Partner Austria, was bei der Bewertung von Immobilien recht nützlich ist; TPA prüfte Wirecard CEE in Graz, die Commerzialbank Mattersburg und im Auftrag des Landes Burgenland auch deren Mehrheitseigentümer. Der Gründer von TPA Gerhard Nidetzky war an der Gründung von Eva Dichands „Heute“ beteiligt; der Blick auf die Blattlinie lohnt auch hier. Benkos Anwälte sind unter anderem Dieter Böhmdorfer, der auch den mit Alexander Schütz verbundenen Oligarchen Dmytro Firtash vertritt, und die für Lawfare für Oligarchen bekannte Kanzlei Skadden. Schütz war Aufsichtsrat der Deutschen Bank und hatte Beziehungen zu Wirecard; heuer wurde gemeldet, dass die Deutsche Bank keine Geschäfte mit Benko mehr macht. Als Gusenbauer für Viktor Janukowitsch lobbyierte, der 2915 nach Moskau flüchtete, war auch Skadden dabei, ebenso wie die Lobbyingfirma FTI Consulting. Rein zufällig ver(sch)wendete Hans Peter Doskozil Millionen an Steuergeld unter anderem an Skadden und FTI für eine Kampagne gegen Airbus für russische Interessen.

Man kann auch weit daneben liegen…

Auch wer sich nicht mit Verflechtungen befasst hat, kennt wohl Bilder von Benkos „Törggelen“ zuerst im Palais Harrach und dann im Park Hyatt, bei denen sich auch politische Prominenz drängte. Ausserdem poppt der Name Benko immer wieder auf, etwa wenn es um die Auswertung der Chats von Thomas Schmid geht. Er war als Chef der ÖBAG nur zweite Wahl, da Kurz eigentlich Putin-Freund Siegfried Wolf dort sehen wollte, der die ÖBAG schon mal leitete, als der Kanzler Werner Faymann hiess und die staatliche Beteiligungsgesellschaft noch ÖIAG. Dies geschah 2014 nach einem Besuch Wladimir Putins in Wien; nachdem Putin im Mai 2007 hier war und u.a. mit Gusenbauer sprach, machte die Strabag Milliardendeals, Deripaska beteiligte sich an ihr und Wolf zog in den AR ein (Deripaska und er sind nun verdeckt an der Strabag beteiligt). Plötzlich gab es gegen den Willen des Unter Druck gesetzten Ministers Norbert Darabos nur mehr Scheinverhandlungen mit Eurofighter, was später Doskozil und sein Komplize Peter Pilz in einem U-Ausschuss verschleierten. Man wollte nicht nur Gusenbauers Rolle vertuschen, sondern auch Darabos die Doskozil aus dem Weg räumte. Schmid wurde in der ÖBAG schliesslich von Edith Hlawati abgelöst, die von Cerha Hempel kommt, jener Kanzlei, welche die Sberbank Europe vertritt.

An der Baustelle in der Mariahilferstrasse

Bei Recherchen über Benko wurde ich einmal auf Parallelen zu Ivica Todoric und seinem kroatischen Agrokor-Konzern hingewiesen, dem Verbindlichkeiten gegenüber der Sberbank zum Verhängnis wurden. Wohin werden Kapital und Besitz verschoben, wer bezahlt die Zeche z.B. bei Kündigungen? Das war auch die Frage, als Benkos Förderer Wolf MAN in Steyr erwarb, was gerade rote Gewerkschafter auf die Barrikaden brachte (Wolfs Sprecher Josef Kalina berät übrigens Doskozil). Es ist ausserdem von Bedeutung, dass Benko im Ibiza-UA gar nicht wie ein top über alles informierter Geschäftsmann wirkte, als der er dargestellt wurde, obwohl er selbst so gut wie nie mit Medien redete. Wohl um von Hintergründen abzulenken, wurde so getan, als läge der mit Gusenbauer verbundene Pilz im Clinch mit Benko. Dass alles so verflochten ist, lässt eine Richtung erkennen, in die es steuert; man sehe sich einmal die Beschreibung einer Frontorganisation bei Wikipedia an. Es geht um Unterwanderung und feindliche Übernahme, was Geheimdienste und Organisierte Kriminalität praktizieren; wenn wir es beim „größten privsten Immobilienunternehmen“ Signa und bei anderen Co. mit einer „Front“ zu tun haben, befinden sich auch Agenten Putins unter den genannten Personen. Ich halte nach jahrelanger Beschäftigung damit andere Erklärungen für wenig plausibel.

Jeder finanzielle Beitrag zu meinen aufwändigen Recherchen ist herzlich willkommen:
Alexandra Bader, Erste Bank, AT 592011100032875894 BIC GIBAATWWXXX

11 Kommentare zu „Kika/Leiner, Benko und Gusenbauer

    1. Man kann nicht auf alles eingehen…. Auch auf Benkos Sprecher hab ich nicht hingewiesen, der von Gusenbauer kommt und 2017 das Dossier über die SPÖ für seinen Freund Tal Silberstein verfasst hat

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    1. Es gibt noch viel mehr..hab alles eh immer wieder thematisiert. Auf Twitter geht die Post ab, weil sie ÖVP auf Gusenbauers Rolle bei Benko hingewiesen hat. Also auf Aufsichtsräte, Beirat ist., eh was Schwarz auf Weiss steht. Da rasten einige aus, die nicht wahrhaben wollen, dass es in der SPÖ Altlasten gibt. An ihnen wird Babler aber auch zu messen sein.

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    1. 2014, nachdem es eine Vereinbarung zu Übergangsregierung und Neuwahlen gab, an der auch seine Partei mitwirkte, aber man machte dann nicht mit.

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  1. Der Leiner Deal ist „staatlich geduldeter Betrug“ und geht immer zu Lasten der Gläubiger und in letzter Konsequenz zu Lasten der Arbeitnehmer und Steuerzahler aus. D.h. wir alle zahlen….!

    Benko sammelt Geld ein mit „hohen Renditeversprechen“ und das geht sich bei Handels Geschäften wie Karstadt und Leiner, die sich am Markt behaupten müssen, nie aus. Dort maximieren sich die Verluste und nicht die vermeintlich, versprochenen hohen Gewinne, ein „IRRGLAUBE“ im Größenwahn.

    „Man kann die Welt eine zeitlang täuschen, aber nicht immer.“ Die Wahrheit kommt immer, wenn auch verspätet ans Licht.!! Der erste Stein ist gefallen….?

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    1. Es ging immer um Immobilien und um bestimmte Banken… immer mit Russland-Bezug… Man muss es so vernetzt sehen, wie ich es darstelle

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  2. Nicht zu vergessen ist auch „Milliardär Beny Steinmetz“ (Tal Silberstein), welcher grosser Aktionär von SIGNA war bzw. noch immer ist…

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    1. Steinmetz ist kein Aktionär, aber es gab ein Verfahren in den USA, wo es um Steinmetz, Minen, Benko und das Chrysler Building ging.

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