Radikaler Aktivismus als Journalismus? Zu Bonvalot und Co.


Kann radikaler Aktivismus zugleich Journalismus sein, und wer definiert, was radikal ist? Um diese Fragen geht es auch in der Diskussion um Michael Bonvalot, der vom trotzkistischen Aktivisten zum auch bei „bürgerlicher Presse“ oder „Systemmedien„, wie es Linke bzw. Rechte nennen, gefragten Journalisten wurde. Er marschierte gegen Corona-Demos auf mit vermummten Freunden als leicht lächerliche Bodyguard-Imitationen, um diese Proteste pauschal ins rechtsextreme Eck zu stellen. Dass die Regierung radikal oder auch extrem gegen demokratische Rechte der Bürger vorging, die Sicherheit im gemeinsamen Protest fanden, spielt für Aktivisten wie Bonvalot keine Rolle; zuletzt bekannte sich Gesundheitsminister Johannes Rauch zu dieser Radikalität. In linker Diktion handelt es sich dabei um Staatsmacht als Apparat der Repression, in diesem Fall jedoch auch von Bonvalot und Co. unterstützt.

Jetzt werden Vorwürfe publik, die in trotzkistischen Kreisen und teils auch darüber hinaus schon länger bekannt waren. Sofort vermuten einige eine perfide rechte Intrige, was daran erinnert, wie etwa Peter Kolba im November 2017 auf den vorübergehenden Rücktritt von Peter Pilz reagierte. Tatsächlich sind linke Aktivisten miteinander verbunden unter drm Deckmantel von Recherche, die meist keine echte ist – von den Trotzkisten Pilz und Bonvalot über Natascha Strobl oder Robert Misik und Sebastian Bohrn-Mena zu einigen anderen, die weniger bekannt sind. In der Regel spielt biografisch auch zumindest vorübergehend die Sozialistische Jugend eine Rolle, deren ehemalige Chefs Alfred Gusenbauer und Andreas Babler auch SPÖ-Chefs wurden. Bonvalot landete mit 16 bei der SJ, schloss sich dann der Sozialistischen Initiative Vorwärts an, die sich 1999 auflöste und gründete die Antifaschistische Linke, die sich 2005 in Revolutionär Sozialistische Organisation um. Dort ist ja gegen Kapitalismus, Rassismus und Sexismus und Bonvalot flog im Jahr 2013 seines Umgangs mit Frauen wegen raus, und es wurde unter der Hand vor ihm gewarnt; RSO äussert sich jetzt auf Twitter und Facebook dazu.

Bonvalots letzte Stellungnahme


Seit 2016 ist Bonvalot dankbare Quelle
des Mainstream, also der bürgerlichen Presse oder der Systemmedien, wenn es darum geht, überall Neonazis zu entdecken. Wenn er da etwa im ORF auftritt, fragen sich einige, ob demnächst Martin Sellner als Experte für Linksextremismus zu Wort kommt. Noch für den 4. September wurde zu einem Pressegespräch zu SLAPP-Klagen in den Presseclub Concordia eingeladen unter Bezugnahme auf Bonvalot und andere. Das oben abgebildete weinerliche Posting Bonvalots bildet einen scharfen Kontrast zu seinem Umgang mit anderen Menschen, wenn der Mainstream hinter ihm steht; es erinnert aber auch das an Pilz. Manch ein Linker oder eine Linke meint jetzt auf Social Media, seine Postings und Artikel eh niemals geteilt zu haben und ihm stets aus dem Weg gegangen zu sein. Es ist absurd, wenn Bonvalot von einem konstanten „Reflexionsprozess über seine Rolle und sein Verhalten als Mann“ spricht, denn da geht’s um mehr als darum, „wie ein Mann eine Frau anflirtet“. Wenn es um Trotzkismus geht, so war dies zunächst ein Kampfbegriff von Josef Stalin gegen Leo Trotzki, der selbst von Bolschewismus-Leninismus sprach. Trotzki wird vielen Menschen am ehesten noch aus Salma Hayeks Film über Frida Kahlo vertraut sein, da er in Mexiko Zuflucht fand und dort ermordet wurde. Trotzkisten haben die Tendenz, sich in immer kleinere Gruppen zu spalten; sie vernetzen sich aber in der wiedervereinigten vierten Internationale und der Internationalen sozialistischen Organisation. Zweifelsohne sind Figuren wie Bonvalot oder auch Pilz nützlich, wenn eine Agenda umgesetzt wird; es ist kein Zufall, dass Bonvalot von „Zackzack“ zitiert wird und dass er bei der Liste Pilz gemeinsam mit der jetzigen Justizministerin Alma Zadic auftrat (hier gibt es eine Aufzeichnung davon, es ging um „den rechten Rand“).

RSO zu Bonvalot (mehrere Tweets)

Bonvalot und Pilz stehen nicht für „Reflexionsprozesse über die Rolle als Mann und das eigene Verhalten“, sondern für Gewalttätigkeit. Diese entlädt sich in Verleumdungen, Unterstellungen, massivem medialem Framing anderer in einer Weise, dass kaum jemand noch hören will, was sie zu sagen haben; es werden Situationen gegen sie konstruiert. Bonvalot publiziert wie Natascha Strobl im Verlag des ÖGB, der jetzt jedoch sein für November geplantes Buch über „Verschwörungserzählungen“ nicht mehr anzeigt. Bonvalot wird von der „Zeit“ als Quelle genannt, er berichtet unter Bezugnahme auf Pilz über Österreich beim linken Portal „ND Aktuell“. Bei FM4 (ORF) lieferte er Beiträge u.a. zu PESCO, wiederum mit Pilz-Konnex, und der „Falter“ erwähnt schon mal Pilz und Bonvalot zu verschiedenen Themen verschiedenen Themen. Dabei ist interessant, dass Pilz den verstorbenen SPÖ-Abgeordneten Otto Pendl lobt, der brav bei der Manipulation des Eurofighter-U-Ausschusses gegen Ex-Minister Norbert Darabos mitmachte. Dieser Ausschuss zeigte auch, wie mittels Aktivismus vor allem von Pilz Scheinrealitäten konstruiert und von Medien ohne eigenständige Recherche als wahr verkauft werden.

Bonvalot 2017 zu Pilz

Aktivismus und Journalismus sind auch vermischt mit einer Rolle als Agent (provocateur), und das funktioniert, weil man schon schwer Meinung und reinen Bericht voneinander trennen kann. Natürlich gibt es auch rechte und sehr rechte Medien mit mehr oder minder viel Aktivismus, und doch werden dortige Protagonisten nicht mainstream. Ausserdem wird bei Bonvalot und Pilz penibel unterschieden zwischen der Person und vermeintlich objektiv präsentierten Inhalten. Es scheint undenkbar, jemanden an seinem Verhalten zu messen und unter anderem deshalb auch seine Behauptungen kritisch zu prüfen. Wenn zum Verhalten auch Übergriffe gegenüber Frauen gehören, ist klar, was das Betroffenen signalisiert. Bis dato gibt es keine Stellungnahme etwa von Reporter ohne Grenzen (die übrigens Pilz unterstützen), Presseclub Concordia, Frauennetzwerk Medien oder Presserat. Woran sollen sich junge Journalistinnen orientieren, wenn persönliche Integrität keine conditio sine qua non sein muss? RSO postet jetzt, dass bei Bonvalots Ausschluss andere linke Gruppen informiert wurden; und doch wurde er danach im Mainstream gehätschelt. Er gehörte zu den via Facebook gesponserten Corona-Journalisten und wird nun von Uwe Sailer auf Facebook verteidigt, der gemeinsam mit zwei anderen Ä**** mich lange virtuell verleumdete, bespitzelt und bedrohte, weil ich über unhaltbare Zustände im Bereich Landesverteidigung recherchierte.

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2 Kommentare zu „Radikaler Aktivismus als Journalismus? Zu Bonvalot und Co.

  1. Bei solchen Sittenwächtern muss ich immer an einen Song von Attwenger denken, passend heißt es dort: „Durt wo’s so sauber is, durt pickt der ganze Grind“.

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  2. Sage es ja. Der Gewerkschaftsstaat klopft an die Türe, lauter als jemals zuvor. Das ist doch bedenklich, aber wer möchte nächsten Winter den italienische anmutenden Flair missen. Lange ist es her und doch jüngste Vergangenheit.

    Die Aufgabe des Staats in einem klassisch industriellen Wirtschaftsraum ist die Organisation der Verbreitung von Massengüter aka. Verbrauchs- resp. Konsumgüter in der Breite. Mittels der Staatsgewalt wird bspw. Zwangskonsum organisiert und eigentlich hochfrequent bereitgestellte. Nicht umsonst sind Geld und mittlerweile Pharmaprodukte in dem Umfeld angesiedelt.

    Österreich war nie eine liberale Demokratie, sondern der alte Hund lief auf den drei Beinen in solch ein Gewand gekleidet frisch fröhlich weiter. Die selbsternannten Qualitätsmedien lenken davon ab und heute auch sog. ‚Aktivisten‘ in den soziali(stisch)en Medien. Gerade auch dort wird der Markt für Regulierungen gemacht.

    Gut, ein Gerwerkschaftsstaat nach Borel wird es nicht werden. Wohl aber gibt es eine spannende Verbindung, die vermutlich die Leute ‚im Valley‘ so nicht am Radar hatten.

    Der Trick bei Mussolini war die Kräfte vereinzelter Menschen totalitär hinter einem Mythos im Rahmen Gesellschaft/Volk in einen Context zu stellen und Konzerne, welche oben genannte Produkte anbieten (die hatten den Phase Out schon hinter sich oder sind Vertreter klassischer Industrien (Waffen, andere Schwerindustrie, großes Engineering, hochfrequente Güter werden so abgebildet usw.), sollen dem Wohle des Volkes dienen. Gut das war eher die Holzhammermethode, aber wo wäre zu heute der Unterschied und wo die Einfallstüre.

    Apple untersuchte einmal, warum es überdurchschnittliche viele fanatische Fanboys in der Community (Kundenkreis) gab. Dabei stellte sich heraus, dass nicht die Brand diese hervorrief und auch nicht die Bekenntnis dazu, sondern einfach viele mehr sich hinter großen Marke als Mythos/Brand versammelten. Es gab nicht mehr fanatische Fanboys unter dem Menschen im Land, aber mehr davon versammelten sich in dem Kontext.

    Baue in den Medien einen Mythos auf, bspw. das mediale Coronavirus oder den vom Menschen gemachten Klimawandel und verbinde dies mit der oben genannten Funktion des Staats resp. Politikern oder insbesondere Parlamentariern und zu formulierenden Regulierungen.

    Das sog. Gesundheitsministerium organisiert den Konsum von Verbrauchsgütern in der Breite und organisiert Impfungen.

    Beim C-Thema war bisher für die Güterbereitsteller das Problem, dass es keine wissenschaftlich haltbare epidemiologische Grundlage gab um Zwangsbehandlungen durchführen und Einschränkungen zu erlassen und jetzt kann sich der Gesundheitsminster bald auf die WHO ausreden. War auch eine schwere Grippe einmal verbreitet, so lief sie wieder unauffälliger um.

    Logistisch hat sich nichts geändert und sobald der Zwang über Regulierung oder dem Bemühen des Herdentriebs ausgeübt wird, egal politisch oder wirtschaftlich, sprich Polit- oder Konsumpropaganda), dann kehrt das Klassische Element zurück. Hoffen wird, dass es sich wenigstens um den Kaiser handelt und nicht um eine Neuauflage des A(n)di, gut das war jetzt gemein und/oder dessen Umfeld.

    Seit den Papers mit dem schüren von Angst und der Umsetzung, kann man Politiker in den letzten 3 Jahren, bis auf ein paar die Ausnahme Gebenden im freiheitlichen Lager, in den Wind schießen.

    In Österreich hat sich nie etwas geändert, allein wurde das alte Spiel der Täuschung von Menschen in den Kontext eines vermeintlichen Kontext einer sog. westlich liberalen Demokratie gestellt und die zuvor auffälliger hervortretenden totalitären Elemente (nach der Zeit von Kreisky, aber basierend auf der Zeit zuvor *)) allein in den Hintergrund gedrängt, aber eigentlich wurden sie versteckt.

    *) Stellt sich die Frage, ‚Wie lange zuvor?‘.

    So wie ich die Typen im Landhaus in Linz einschätzte wird der Herr Manfred wieder einmal sagen, ‚Hoppala. Da haben wir (also er und der Landeshauptmann) wieder einmal etwas ‚übersehen und jetzt sind wir alle gemeinsam glatt im vierten gelandet‘.

    Schon blöd. Blöd ging es auch diesmal wieder her. Aber am Ende hat sich seit Jahrzehnten sowieso nie wirklich etwas geändert, im schönen Österreich – btw. auch so ein Mythos. In 50 Jahren wird dann die Reinkarnation vom Karl Merkatz nicht mehr wissen, ober er zuerst hellblaue oder einer der vielen kunterbunte Fahnen aufhängen soll, denn soviele Fenster wie herumfleuchende Mythen hat noch nicht einmal die Hofburg zu bieten.

    Der Konsumfaschismus ist heute eben allerorts und jederzeit im Alltag präsent und wird als ’normal‘ wahrgenommen. Somit braucht keiner in den sozialen Medien mehr anstatt leise an die Hintertüre zu klopfen mit dem Rammbock an die vordere zu bumpern, denn sie steht sperrangelweit offen.

    Zuviel italienischer Flair ist auf Dauer nicht gesund, ich bleib beim Gelato.

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