Roter Realitätsverlust – wie Kern und Doskozil manipuliert wurden

Kanzler Christian Kern wirkte am Wahlabend im Fernsehen neben der Spur,  schien sich aber zugleich an die verlorene Macht zu klammern. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als er den Bundespräsidenten aufsuchte: „Beobachter des Besuchs von Kern bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch in der Hofburg sagten, es müsse sich um eine Art Schockzustand des SPÖ-Chefs handeln. Der noch amtierende Bundeskanzler und dessen engste Umgebung hätten das Ergebnis der Nationalratswahlen am Sonntag einfach noch nicht völlig realisiert. ‚So ein Zustand des Realitätsverlusts kann einige Tage dauern‘, beschrieb ein langgedienter politischer Mitarbeiter im Regierungsviertel.  Am Wahlabend versprach Kern den demonstrativ im Festzelt vor der Parteizentrale jubelnden Genossen, bei der nächsten Wahl die Absolute zu holen. Sie brüllten beim ORF-Liveeinstieg so laut „Yes We Kern! Yes We Kern!“, dass die Reporterin nicht zu verstehen war und gaben damit ebenfalls ein Bild des Realitätsverlustes ab.

Realitätsverlust Nr. 2 betrifft Hans Peter Doskozil,  den manche immer noch als möglichen Kern-Nachfolger oder Vizekanzler in einer ÖVP-geführten Regierung sehen (oder als denjenigen, der statt Kern bei einer etwaigen rot-blauen Koalition zum Zug kommt). Denn es wird aktuell berichtet: „Im Strafverfahren rund um den Eurofighter-Kauf wirft Airbus der Republik Österreich vor, Argumente für die Betrugsanzeige ‚erfunden‘ zu haben. Die Republik hat das Unternehmen angezeigt, die Staatsanwaltschaft (StA) Wien ermittelt. Erste Einvernahmen haben bereits stattgefunden; es gilt die Unschuldsvermutung.“ User/in „Vesna B“ meint dazu: „Doskozil war völlig von allen guten Geistern verlassen, als er öffentlich behauptet hat, Airbus bzw. Eurofighter sind Betrüger. Offensichtlich war das ein Plan des Beraters Silberstein um Doskozil in Szene zu setzen.“  Wie  Kern erwies sich auch der Verteidigungsminister als beratungsresistent, was Warnungen vor Manipulation durch Geheimdienste betrifft. Beide gerieten so in einen Hype, in dem sie sich unbesiegbar vorkamen und jeden ehrlich gemeinten Rat in den Wind schlugen. Auch ich wollte warnen; Kern via Social Media, da er persönlich auf Twitter ist, und Doskozil ebenfalls vergeblich bei Terminen im Burgenland.

 

Inszenierter Jubel am Wahlabend

Kern und Doskozil wurde etwas vorgegaukelt, das in der Realität keinen Bestand hatte, wobei der Kanzler zumindest die irrwitzigsten Vorschläge des Mossad-Mannes Silberstein ablehnte (im Anzug in die Donau springen, Video im IS-Stil gegen Kurz usw.). Der Minister ließ sich aber auch dank des US-Handlangers Peter Pilz in die absurde Anzeige gegen Airbus hineintheatern und dachte, er werde auch dank der U-Ausschuss-Inszenierung (wiederum mit Pilz) reüssieren. Wir werden nie den Wortlaut von Dialogen hinter den Kulissen erfahren, sehen aber die Resultate und müssen berücksichtigen, dass  Manipulation zum Handwerk der Dienste gehört. Das geht so weit, dass Zielpersonen selbst offensichtliche Fallen und Fakes nicht mehr durchschauen, sondern dem ihnen eingeimpften irrealen Selbstbild auf den Leim gehen. Dazu ist es notwendig, dass die Personen etwas, das sie nicht sind oder nicht können, als ungeheures kränkendes Defizit empfinden, ohne dass ihnen das bewusst ist. Wenn sie dann auf Leute hören, die scheinbar an sie glauben, meinen sie, alles sei möglich – dass Kern einen fulminanten  Wahlsieg einfährt oder dass Doskozil so geschickt gegen Airbus vorgeht, dass er Kern als Kanzler beerben kann.

Sie sehen Warnsignale bis zuletzt nicht, etwa wenn Airbus Peter Gauweiler als Anwalt nimmt, der einer der konsequentesten Gegner von US-Militärinterventionen im deutschen Bundestag war, mit Willy Wimmer gegen den Einsatz von Tornados in Afghanistan zum Bundesverfassungsgericht ging, mit ihm den Irak vor dem US-Angriff 2003 bereiste und verlangte, dass die Bundeswehr auftragsgemäss nur der Landesverteidigung dient. Charakteristisch ist bei von einem falschen Selbstbild berauschten, dass sie andere bedenkenlos opfern, was den Umgang von Kern und Doskozil mit Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos beschreibt. Beide waren dafür, ihn entgültig via Eurofighter-U-Ausschuss über die Klinge springen zu lassen, da sie die Rolle von Ex-Kanzler Gusenbauer beim Vergleich mit Airbus 2007 nicht interessierte, sie der Pilz-Linie folgten. Dies wird jedoch für sie selbst zum Bumerang, und das in mehrfacher Hinsicht: Hätte die SPÖ nicht Silberstein, sondern Darabos engagiert, hieße der Kanzler wohl auch in Zukunft Kern; zumindest wäre die Gesprächsbasis zur ÖVP nicht zerstört worden. Es hätte auch kein „Dossier“ eines Ex-Gusenbauer-Sprechers und Silberstein-Freundes gegeben, in dem Kern als „Prinzessin“ mit „Glaskinn“ beschrieben wurde, während Doskozil als angeblich „starke Persönlichkeit“ gelobt wurde.

Wie sehr Doskozil auf  das kreierte falsche Selbstbild hereinfällt, sieht man an seinen Inserate-  und Beraterkostenorgien auf Kosten der Republik (und an der teuren Anzeige gegen Airbus). Wenn User meinen, Doskozil sei in Diskussionen eigentlich recht schwach, deckt sich dies mit meinen Beobachtungen, da er so schnell wie möglich die Kurve zur ihm vertrauten Polizei kratzt. Dass Agentenführer und Gusenbauer-Freund und Geschäfspartner Silberstein Leute im Kanzlerumfeld und im Wahlkampfteam platzierte, die später dank Medienberichten für Kopfschütteln sorgten, war schlicht erwartbares Verhalten. Sie trugen zum künstlichen Selbstbild auch der SPÖ bei, da es keine echten Korrektive gab, mit Silbersteins Methoden nicht Einverstandene das Handtuch warfen oder wie Darabos (seit dem Wahlkampf 2006) unter Druck standen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, selbst nicht manipulierbar zu sein und verdecktes Agieren zu durchschauen – beides zeichnet Darabos aus, der seit 2006 mit Druck, Drohungen, Überwachung, Abschottung leben muss. Die manipulierte SPÖ verlor jeden vielbeschworenen „Wertekompass“, da sie Darabos‘ Lage ebenso hinnahm wie dass ich fertiggemacht wurde, weil ich sie thematisierte. Handlanger bei all dem mit rotem Parteibuch werden nach wie vor von allen gedeckt, was die vollkommene Skrupellosigkeit instrumentalisierter Genossen unterstreicht. Es ist aber auch nur Anzeichen von völligem Realitätsverlust zu meinen, dass weder Darabos noch ich zählen.

PS: Wie hier beschrieben werde ich seit Jahren wegen kritischer Berichte attackiert; nun suchen die Kater Baghira und Gandalf und ich ein neues Quartier, bevorzugt in Wien oder Wien-Umgbung. Wer etwas für mich hat oder weiss hilft mir damit sehr. Auf den Wunsch vieler treuer Leserinnen und Leser hin ist finanzielle Unterstützung jederzeit willkommen: Alexandra Bader, Erste Bank BLZ 20111, BIC GIBAATWWXXX, IBAN AT592011100032875894. Ihr erreicht mich unter 06508623555, alexandra(at)ceiberweiber.at und ich bin auf Facebook und Twitter (cw_alexandra)

Ein Kommentar zu „Roter Realitätsverlust – wie Kern und Doskozil manipuliert wurden

  1. Warum eigentlich bezeichnen SPÖ-Leute in letzter Zeit ihre Partei nicht mehr als Sozialdemokraten, sondern als Sozialdemokratie? Erscheint mir ganz schön präpotent und es nervt.

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