SPÖ: Lasst Babler und sein Team arbeiten

Dieser Titel ist nicht besonders originell, erinnert er doch an „Lasst Kreisky und sein Team arbeiten“. Zugleich aber passt er, ohne Andi Babler mit Bruno Kreisky vergleichen zu wollen. Es geht auch nicht darum, vollkommen unkritisch denen etwas entgegenzusetzen, die kein gutes Haar in keiner Suppe lassen. Am 13. Juni 2023 präsentierte Babler sein Team, das auch von den Parteigremien bestätigt wurde. Weil die Medien nicht jede Personalentscheidung vorher erraten haben, bezeichnen sie Überraschungen als „völlige Aussenseiter“ oder schlicht „Unbekannte“.

Alles wird auch auf Social Media kommentiert, oft von Leuten, die noch nie etwas am Hut hatten mit der SPÖ oder die Hoffnungen in Herbert Kickl, Donald Trump und Wladimir Putin setzen. Ich frage manchmal, wenn es gar zu sehr nach McCarthyism aussieht, ob Putin Marxist ist, ob er KommunKommunist ist. Babler wird z.B. vom Wiener ÖVP-Abgeordneten Manfred Juraczka in ein bestimmtes Eck gestellt, der selbst für den Putin-Freund Siegfried Wolf arbeitet, der Geschäftspartner Oleg Deripaskas ist. Ihm scheint dieser Widerspruch nicht aufzufallen oder er stellt Anbindung an die Sozialistische Jugend über seine Verbindungen zum Kreml-Netz.


„Völlige Außenseiter“ ?


Babler wird vorgeworfen, er habe bei seinem Lebenslauf geschummelt, um zu kaschieren, dass er keine abgeschlossene Berufsausbildung hat. Bei anderen wird darauf hingewiesen, dass sie gar so lange schon studieren, aber eh als Berufspolitiker ihr Auslangen finden. Nicht selten waren Kritiker bei Corona noch bereit, sich nicht mehr auf medial präsentiertes Expertentum zu verlassen und machten sich selbst schlau. Oder aber sie kamen beruflich aus einem der beim Verständnis relevanten Bereiche und waren deswegen skeptisch; es gab immer beides. Es wäre illusorisch anzunehmen, dass man für jede Eventualität in der Politik ausgebildet sein kann. Freilich wirken Studien wie Kommunikationswissenschaften etwas beliebig, weil sie nichts über den Inhalt aussagen, der professionell verkauft werden soll.

Fussi beim virtuellen Seitenwechsel

Verwunderung löst auch aus, dass Babler Klubobmann wird, es aber daneben einen geschäftsführenden Klubobmann gibt. Doch früher war Alfred Gusenbauer Klubobmann und Peter Kostelka Geschäftsführer; nach diesem Modell war Gusenbauer dann Präsident und Josef Cap geschäftsführender Präsident des Renner Instituts. Christian Kern fiel dadurch auf, auch als nicht geschäftsführender Klubobmann Bezahlung zu verlangen, so dass sich die Partei etwas einfallen lassen musste; hier gab es ebenfalls einen Geschäftsführer. Babler ist Bundesrat, und es heisst, er könnte nicht zugleich Bürgermeister einer Stadtgemeinde und Nationalrat sein. Wenn man sich die Listen bei der letzten Wahl 2019 ansieht, scheint zwar Bablers Gattin Karin Blum auf, er selbst jedoch nicht (auch Rivale Hans Peter Doskozil kandidierte nicht).

Peter Kaiser (nicht) zu Gusenbauer

Babler kann halt nicht als Klubobmann im Parlament reden, aber er ist Bürgermeister, Bundesrat und ParteicParteichef. Er wird für den Klubobmann-Job ein Gehalt bekommen, spendet aber den Bundesratsbezug. Geschäftsführender KO ist mit dem Kärntner Philipp Kucher ein Doskozil Unterstützer. Der neue Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim ist eine der unbekannten Überraschungen und hat nun auch einen Wikipedia-Eintrag. Er war bereits von 2018 bis 2020 in der Parteizentrale beschäftigt und wurde dann Landesgeschäftsführer in Niederösterreich. Damit arbeitete er für Franz Schnabl, den Doskozil unterstützte und der Doskozil unterstützte. 2005 und 2006 war Seltenheim Landessprecher der SJ NÖ; seine Co-Geschäftsführerin in der Löwelstrasse Sandra Breiteneder war Vorsitzebde der SJ Wien, sls diese 2007 die Parteizentrale besetzte. Gusenbauers Koalition mit der ÖVP wies nämlich viel zu wenig an sozialdemokratischer Handschrift auf. Breiteneder protestierte auch gegen Gusenbauer, als dieser 2008 ein Jahr seiner Kanzlerschaft feierte. Sie engagierte sich bei den Young European Socialists und war für den EU Abgeordneten Hannes Swoboda und für Staatssekretärin Muna Duzdar (Regierung Kern) tätig, die Pamela Rendi-Wagners Abgeordnetenmandat übernehmen wird.

Stasipilz bei Puls24

Es gibt also durchaus etwas zu sagen zu dieser Personalauswahl, weil „unbekannt“ relativ ist und aus der Fixierung der Medien auf wenige Namen resultiert. Die Grünen sehen Frauen in die zweite Reihe gedrängt, weil spekuliert wurde, dass Julia Herr und Eva Maria Holzleitner Bundesgeschäftsführerin oder Klubchefin werden könnten. Nun finden wir sie im Präsidium des Klubs, weil sie auch keine andere Rolle übernehmen wollten. Dem Präsidium gehört auch Jan Krainer an, der als Mitglied in U-Ausschüssen immer wieder in den Medien ist. Er sieht im Skandal um Rene Benko und kika/Leiner wie andere Genossen eine reine ÖVP/FPÖ-Angelegenheit, obwobl Genosse Alfred Gusenbauer Benkos „rechte Hand“ ist und Benko zu einem umfassenden Netzwerk gehört. Auch die neue Kommunikationschefin Patricia Huber, bisher für das Magazin des Parlamentsklubs „Kontrast“ verantwortlich, drückt sich bei Benko um den Namen Gusenbauer herum, was auch Babler selbst so hält.

Jan Krainer zu Benko

Es wird viel in seine Personalwahl hineininterpretiert, in der sich auch widerspiegelt, wie seine Kampagne gelaufen ist. Man kann dies wohl auf einen kommenden Wahlkampf übertragen, sollte darin aber nicht unbedingt gleich ein Schattenkabinett sehen, wie es z.B. Wolfgang Fellner tut. Bei ihm inserierte Benko noch am 13. Juni doppelseitig und von ihm distanzierte sich Doskozil, dessen Unterstützer sich aber sehr wohl eifrig bei Fellner tummeln. Babler betont, dass es jetzt wieder nur eine SPÖ gibt, doch er kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, weil sie Gegenwart ist. Man kann dies unter anderem an Gusenbauer und nicht nur dessen Verbindungen zu Benko deutlich machen. Zugleich gibt es grottenschlechte Kommentare wie im „Exxpress“, wo behauptet wird, die SPÖ habe zwei Jahre gebraucht, um sich von BAWAG-Skandal 2006 zu erholen. Irrtum, denn die SPÖ lag bei der Wahl im Herbst 2006 vor der ÖVP. Sandra Breiteneder sollte versuchen, das dann folgende Geschehen einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, denn die Regierung Gusenbauer offenbarte in Wahrheit Abgründe.

PS zu den verwendeten Tweets: Peter Pilz half Doskozil, Norbert Darabos auszuknocken, der als Hans Niessls Kronprinz galt. Obwohl er völlig skrupellos ist wie auch Doskozil selbst wird er von Medien eingeladen. Rudi Fussi unterstützte Doskozil und man trat einen Clip aus einem Gespräch von ihm mit Babler breit. Jetzt tut er so, als sei er dessen grösster Fan und postet ein Foto, das am 14. Juni das Cover von „Heute“ zierte. Dabei fällt auch Alois Schroll aus Ybbs auf, wo Gusenbauer viele Jahre Vorsitzender der SPÖ war. Peter Kaiser sollte nicht nur wissen, was Gusenbauer mit Benko zu tun hat. Er vergibt das Gusenbauer-Stipendium und veranstaltet mit Gerald Gerstbauer und ihm die Atos-Gipfelgespräche.

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2 Kommentare zu „SPÖ: Lasst Babler und sein Team arbeiten

  1. Eine kleine laut schreiende BLABLER- Minderheit will der Mehrheit etwas aufzwingen und das „geht garnicht“.!!!:

    Was soll diese ungebildete Elite? Die Babler`s, Herr, Seltenheim und die Klima- Kleber sollen Elite sein? Obere Bildungsschicht??? Dass ich nicht lache!
    Das ist ja wohl eine grandiose Fehleinschätzung.

    Die Wirklichkeit ist: eine laut schreiende Minderheit aus Zivilversagern plündert den Staat. Also Menschen die es im normalen Leben mit normaler produktiver Arbeit nicht schaffen, sei es aus Faulheit, mangelndem Talent, mangelnder Intelligenz. Und die sich trotzdem wichtig fühlen wollen und eben ausweichen in die Randbereiche der Geschwätzwissenschaften, Gender- Klima – Rassismus, alles Themen in denen alles richtig und alles falsch sein kann und bei denen jeder mitreden kann. Ermöglicht wurde die Entstehung dieser Schicht von Proleten durch die enorme Steigerung der Produktivität durch Automatisierung. Die konservativen Kräfte der Vor- Generation haben diesen Figuren immer nachgegeben um sich den sozialen Frieden zu erkaufen, nebenbei auch noch durch den grotesken Mißbrauch des Asylrechts billige Arbeitskräfte und Analphabeten gewonnen.

    Und nun merken eben viele Konservative, eigentlich alle Menschen die produktiv arbeiten und bis zu 50% Steuern zahlen dürfen, dass ihr mühsam erarbeitetes Geld von Nichtsnutz- Spinnern zum Fenster rausgeschmissen wird für Pseudothemen wie Corona oder Klima. Dass ihnen ihr Eigentum geraubt werden soll ist schon heute sicher, denn Kommunismus heißt „ENTEIGNUNG“ und ist überall gescheitert.

    Dass diese Spinner nicht alleine sind sondern sich beliebig von Konzernen und „Milliardären“ instrumentalisieren lassen um deren Interessen durchzusetzen, siehe „Plandemie, Energiepreise oder Leiner und Karstadt Deal“.
    Und deshalb werden die AUFGWACHTEN jene „Partei für den Bürger“ wählen, damit dieser woke Zirkus nicht mehr ins Parlament kommen kann.

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  2. Wird Babler der Vorsitzende einer SektiererPartei, dem der Ausbruch aus der Bubble nicht gelinkt? Der Wahltag wird es zeiget

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