Commerzialbank: Ist Martin Pucher ein Einzeltäter?

Einen Monat, nachdem die Finanzmarktaufsicht die Commerzialbank Mattersburg sperrte, wird eifrig an einem farbigen Bild von Ex-Bankdirektor Martin Pucher gebastelt, der Geld in gescheiterte Erfindungen steckte.  Er soll bereits 1992 noch bei Raiffeisen mit Betrügereien begonnen haben, die dann immer größer wurden, aber deswegen auch seit 25 Jahren schlaflose Nächte gehabt haben. Anderswo waren es 20 Jahre, aber auf jeden Fall steht er jetzt auch vor dem Privatkonkurs, während die Öffentlichkeit wissen will, wem er noch Gold- oder Silbergeschenke gemacht hat wie dem zurückgetretenen Landesrat Christian Illedits. Es ist verlockend, Psychogramme für bare Münze zu nehmen, wie sie Anwalt Norbert Wess, der auch Karl Heinz Grasser vertritt, Medien anbietet. Diese sollen auch das Land Burgenland entlasten, das nichts gemerkt haben will und die Revision einer Kreditgenossenschaft als größtem Eigentümer der Bank TPA übertragen hatte. Also jenen Wirtschaftsprüfern, die auch die Bank selbst und Wirecard CEE in Graz prüften und die mit ihrem größten Kunden Signa Holding auch personell verbandelt sind. Man sieht Pucher aber mit der Politik verwoben, wenn man sich auf Spurensuche begibt; auch die nutzlosen Patente werfen einige Fragen auf.

Ein Artikel in der „Presse“ vom 14. August 2020, der auf Angaben von Anwalt Wess basiert, wird mit einem Foto von Pucher und Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer illustriert. Man feierte am 20. April 2008 den Meistertitel für Rapid Wien, der symbolisiert wurde durch einen von Bundesliga-Präsident übergebenen goldenen Teller. Im Archiv von Skysport findet man einen Bericht zu diesem großen Tag, in dem Gusenbauer zitiert wird: “Es ist ein tolles Fußballfest. Rapid ist nach einer Saison mit vielen Auf und Abs ein verdienter Meister. Seit ich weiß, dass es Fußball gibt, bin ich ein Rapid-Fan.” Wenn wir uns ansehen, wann Pucher an der Spitze der Bundesliga stand und wann die Revision der Kreditgenossenschaft an TPA übergeben wurde (nämlich 2007, wie im Sonderlandtag am 13. August angesprochen), so stimmt dies überein. Pucher übernahm dieses Amt von Frank Stronach, der als sein großes Vorbild erwähnt wird, machte aber auch mal Andeutungen zu Fußballförderer Dietrich Mateschitz (Red Bull Salzburg): „Wenn die Sache etwas wird, ist sie eine größere Nummer als Red Bull“ – so zitiert der „Kurier“ einen kryptischen Sager Puchers, mit dem sein Umfeld nie etwas anfangen konnte.

Fußballinterview 2015 – mit unfassbaren Ansagen

Die Zeitung, die zum Teil Raiffeisen und der Signa gehört, weist darauf hin, dass Pucher mit der Firma Westerhouse Recycling schon Anfang der 2000er Jahre Geld in den Sand setzte. Man erzeugte Blumenerde aus Klärschlamm, aber die Produktzulassung scheiterte; damit war auch ein Millionenkredit der Bank verloren. „Die schlichte Masche des Martin Pucher“ verspricht der „Kurier“ am 15. August seinen Leserinnen und Lesern darzulegen. Natürlich basierend auf Angaben von Anwalt Wess, der ein System erklärt, das aus gefälschten Bestätigungen anderer Banken über Guthaben und aus fingierten Krediten bestand. Außerdem wurden Kredite von Firmen nicht fällig gestellt, sondern Pucher gab ihnen noch mehr Geld; dadurch wurde er dann fast zum Robin Hood der am Leben erhaltenen Kleinbetriebe. Was Erfindungen und Patente betrifft, wird auch die Firma Polamar in Wiener Neustadt erwähnt und die Rolle von Franz Joseph Philipp, bei dem der Zusatz „deutsch“ suggeriert, er sei für den kranken Pucher dann ja gar nicht mehr greifbar gewesen. Wenn wir uns Westerhouse Recycling ansehen, gehört die Firma Ludwig Schappelwein wie auch die Schappelwein Waren- und Handels GmbH mit eigener Webseite.

Bericht des „Standard“ über den SV Mattersburg

Mit Sicherheit wird dieser Ludwig Schappelwein oben mit dem Genannten zu tun haben; die erste Firma wurde 1989 gegründet; das elektronische Telefonbuch weist 25 Schappelweins für ganz Österreich aus. Der „Standard“ schrieb Anfang 2008: „‚Der Verein‘, sagt der Stadionmeister, ’nimmt enorme Summen in die Hand für den Betrieb und die Erhaltung.‘ Sein Chef, SV Mattersburg-Obmann und Bundesligapräsident Martin Pucher, verweist ja auch immer wieder darauf, wenn ihm einer blöd zu kommen versucht: Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesligavereinen zahlt der SVM das Stadion aus eigener Tasche. ‚Wir haben einmal‘, erzählt Ludwig Schappelwein von seinen einschlägigen Spionageerfahrungen, ‚das Horr-Stadion in Wien besucht. Da waren zwölf Gärtner mit dem Rasen des Spielfeldes beschäftigt. Wir waren ganz baff: Das muss ganz schön was kosten, so viele Gärtner. Aber die von der Austria haben gesagt: Die hat uns das Stadtgartenamt geliehen.‘ Nicht dass er neidig wäre, der Mattersburger Stadionmeister. Aber das möchte er schon deponieren: ‚Das ist irgendwie eine Wettbewerbsverzerrung.‘ Nur Altach und Mattersburg seien zahlungspflichtige Herren im eigenen Haus.“ Das Horr Stadion war damals mit Frank Stronach verbunden, der sich laut einer Meldung ebenfalls Anfang Jänner 2008 aber von der Wiener Austria zurückzog.

Video von der aktuellen Stunde, 13. August 2020

Vielleicht erklärt sich so, dass angeblich zwischen acht und zwölf Prozent des verschwundenen Geldes im Fußballverein gelandet sein sollen. Es gibt Interviews mit Pucher 2015, in denen er sich darüber empört, dass die Bundesliga Rasenheizung vorschreiben will. Die Einführung überdachter Gästetribünen machte der SV Mattersburg 2019 noch mit, wie man Berichten entnehmen kann. Man weiß, dass Pucher bei der SPÖ andockte bzw. deren Politiker und Politikerinnen bei ihm; neben Landeshauptmann Hans Peter Doskozil verwickelte sich auch die Mattersburger Bürgermeisterin Ingrid Salamon in Widersprüche, auf welche die Opposition im Landtag genüßlich hingewiesen hat. Apropos SPÖ: Der „Falter“ erinnerte 2008 daran, dass man bei Rapid auf den Ex-Bundesliga-Präsidenten Frank Stronach verhaltener reagierte als auf Gusenbauer: „Nicht einmal Frank Stronach ist bei den Rapid-Fans so unbeliebt wie Alfred Gusenbauer. Als der Austrokanadier, der damals noch Austria-Mäzen und Präsident der Bundesliga war, Rapid vor drei Jahren die Meistertrophäe, den sogenannten ‚Teller‘, überreichte, war das Pfeifkonzert deutlich leiser als am vergangenen Sonntag im Gerhard-Hanappi-Stadion, wo der Bundeskanzler diese Aufgabe übernahm. Dass Gusenbauer seit seiner Kindheit glühender Rapidler ist, half ihm in diesem Augenblick wenig.“ Mediale Spuren hat Pucher jedenfalls bis vor wenigen Wochen vor allem im Bereich Fußball hinterlassen, woran diverse Archive erinnern.

Eines von sieben der Commerzialbank zugeordneten Patente

In einer Datenbank sind zwölf Patentanmeldungen von Franz Joseph Philipp aufgelistet; drei reichte er alleine ein, sieben mit der Commerzialbank und zwei mit der First Vandalia Luxembourg Holding S.A. Über diese findet man nicht viel, wohl aber einen Einschnitt im August 2015, da die Fiduciaire Continentale, die auch Firmensitze einrichtet, die Zusammenarbeit mit der First Vandalia am 31. Juli 2015 mit sofortiger Wirkung kündigte. Die Fiduciaire gehört zu Moore Stephens, einem internationalen Wirtschaftsprüfer, der auch im Randbereich der BAWAG-Affäre eine Rolle spielte. Philipp kooperierte mit First Vandalia puncto „Linking System for producing a link between building elements“ (2005 filed, 2011 publication) und „Mixed Product“, gemeint organisches und anorganisches Material (2008 filed, 2010 publication). Mit der Commerzialbank verbindet Philipp neben dem oben abgebildeten Patent auch „Method for producing an oil binding agent“ (filed 2009, patent 2014, patent number: 8741802), „Process for obtaining energy from organic-containing waste materials (filed 2012, publication 2014, publication number 20140338255), „Method for processing of carbon dioxide contained in an exhaust gas flow“ (filed 2013, publication 2015, publication number: 20150018536 ), „Method for breakdown of toxic organic compounds contained in wastewaters and/or waste gas“ (filed 2013, patent 2016, patent number: 9272932), „Process for obtaining energy from organic-containing waste materials“ (filed 2012, patent 2016, patent number: 9410101), „Method for processing of carbon dioxide contained in an exhaust gas flow“ (filed 2013, patent 2016, patent number: 9382388).

13. August 2020: Illedits‘ Nachfolger wird angelobt

Franz-Joseph Philipp und Familienangehörige haben Funktionen u.a. bei der MACOM, wie ich kürzlich beschrieben habe: „Ein weiteres Aha-Erlebnis beschert uns die ‚Kurier‘-Geschichte ‚Puchers geheime Nahost-Connection‘ (8. August 2020), denn hier geht es um Umweltpatente der MACOM (Ma wie Mattersburg, Co wie Commerzialbank). Laut Anwalt Wess habe die Bank ‚als Sicherstellung‘ 24 % der Anteile erhalten; Pucher habe sich an die Hoffnung geklammert, dass die Patente hunderte Millionen Euro wert sein könnten. Pucher habe mit potenziellen Kaufinteressenten in Qatar und Abu Dhabi verhandelt und mündlich 200 Millionen Dollar zugesagt bekommen, sei aber 2015 schwer erkrankt; doch dies hinderte ihn keineswegs an Auftritten puncto Fußball oder Impuls Zentrum Mattersburg. Interessant an der Klimaschutz-Luftnummer sind wiederum die Firmenverflechtungen: Die MACOM GmbH verfügt über Anteile an der FACTUM GmbH. Bisher waren wir bei Adressen in Mattersburg, jetzt geht es weiter zur Green Power Innovations GmbH in Velden am Wörther See. Neben der FACTUM GmbH ist ebenfalls zu 50% die LMA Beteiligungsgesellschaft m.b.H. im Trattnerhof 2/308 – 311 in 1010 Wien an Bord mit Elvis Nake, der mit Hubert Wallner z.B. Geschäftsführer der EN-HW Gastro & Handels GmbH ist. Wallner finden wir auch bei der BS Errichtungs- und Betriebs GmbH, an der zu 55 % Hans Peter Haselsteiners ZMH GmbH beteiligt ist (damit sind wir in Spittal an der Drau).“ FACTUM, MACOM, Green Power Innovations bedeutet immer auch Philipp und seine Familie. Sucht man übrigens nach der First Vandalia, findet man zahlreiche weitere Patentanmeldungen, sodass sich die zwei mit Philipp gegenüber dessen sieben mit der Commerzialbank bescheiden ausnehmen.

Von der letzten Versammlung des SV Mattersburg

Wenn bei der Versammlung des SV Mattersburg von einem „nicht zu durchschauenden GmbH-Geflecht“ die Rede war, kann man dies durchaus nachvollziehen. Jedes Detail in Berichten wirft neue Fragen auf, auch der erwähnte „Kurier“-Artikel vom 8. August. Denn wir finden zwar Philipp und Anhang im Firmenbuch mit der Commerzialbank und mit Pucher, er soll aber nach dessen Erkrankung 2015 nichts mehr mit ihm zu tun gehabt haben. Außerdem scheiterte ein Deal mit Investoren aus Abu Dhabi und Qatar, der laut Anwalt Wess schon spruchreif war, an Puchers am vorübergehenden Ausfall Puchers. Hätte es nicht Philipp selbst in die Hand nehmen können, der ja auch drei Patente allein anmeldete und zwei mit First Vandalia, an der ihm 2015 Zweifel kommen hätten sollen? Am 15. August erwähnte der „Kurier“ auch die Firma Polamar, die laut deutschen Angaben in Liquidation ist, was doch auch jemandem auffallen hätte müssen. Laut Anwalt Wess („Kurier“ am 15. August) wurden die Prüfer von TPA getäuscht, indem ein Fahrer nach Innsbruck geschickt wurde, um ein gefälschtes Schreiben der Hypo Bank von dort aufzugeben. Es ist kaum zu glauben, dass TPA keine Möglichkeiten sah, sich schlau zu machen, ob Konten bei anderen Banken tatsächlich existieren. Zwar ist der Sitz der Signa Real Estate Management, die Karin Fuhrmann von TPA zu hoch bewertete, in 1010 Wien, doch diese gehört der Signa Prime Selection in Innsbruck; außerdem hat TPA dort auch einen Standort.

Roland Reisch von TPA und die Eurofighter-Gegengeschäfte

Ein ehemaliger Revisor meinte, er hätte binnen weniger Minuten gemerkt, dass bei der Commerzialbank etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Es ist praktisch ausgeschlossen, dass keine Kredite fälliggestellt werden; das betrifft sowohl fingierte an angebliche Ärzte und Akademiker in Wien als auch echte an burgenländische Firmen. Man müsse auch auf Spesen achten, etwa für Fahrten nach Innsbruck oder Salzburg, und es sollte stutzig machen, dass die Bank günstige Zinsen anbieten konnte, Zuwächse verzeichnete, während Großbanken stagnierten. Spezialisten wissen, welche Vergleichswerte sie heranziehen müssen, wie sich eine Branche entwickelt; im Bereich Medien und Politik gibt es hingegen Generalisten, die aber merken sollten, wo man nachhaken muss und dann entsprechendes Know How heranziehen. Es ist auch sehr wichtig, Punkte zu verbinden, etwa zwischen der Bundesliga, Magna und den Eurofightern; in dieses Bild passt auch der Konnex von TPA zu den Eurofightern siehe oben. Auf der Webseite von Andreas Unterberger postete einmal ein User namens „Outsider“ zum 2015 in Dubai verstorbenen Ex-FPÖ-Kommunikationschef Kurt Lukasek: „…mit dem Bergner und der EBD, späterer Kumpan vom Westenthaler in der Bundesliga, immer pleite, Koks süchtig, schwer verschuldet und immer auf der Suche nach dem Jackpot. Der hat sich Unmengen Feinde gemacht – zu Recht. Der hat auch seine Exparteifreunde erpresst und teilweise bei Gericht angeschwärzt – mit Mitschnitten von Telephonaten in denen der wilde Geschichten um Investoren, Schwarzgelder und Staatsbürgerschaften erfunden hat und auf die die dann hereingefallen sind.“ Der User bezeichnet Lukasek auch als „Fälscher diverser Gutachten“ und „Verteiler der Eurofighter Gegengeschäftsgelder“.

TPA-Gespräch von Rainer Nowak mit Rene Benko und Karin Fuhrmann

Reisch war nicht nur an der Euro Business Development GmbH beteiligt, er gehört auch wie Karin Fuhrmann (die nicht nur bei TPA ist, sondern auch Funktionen bei Signa hat) zu den Geschäftsführern der ALTA Treuhand. Es ist anzunehmen, dass Karin Fuhrmann vom Leitungsteam der TPA als Geschäftsführerin von TPA Innsbruck gelegentlich auch Tirol besucht, wenn sie dies nicht ohnehin wegen Signa tut, dem größten Kunden der Kanzlei. Was wiederum ihren Partner Reisch betrifft, so wurde seine Gattin Ulla vom Landesgericht Graz zur Masseverwalterin von Wirecard CEE in Graz ernannt, das auch von TPA geprüft wurde, ich werde via Benkos Anwalt Peter Zöchbauer geklagt, weil ich dies erwähne. Wenn wir aber nochmals zur EBD zurückkehren, sollten wir uns daran erinnern, dass Lukasek einmal ein Papier für EADS über „Die rote Vier“ verfasste, die mit Rapid verbundenen Politiker Heinz Fischer, Alfred Gusenbauer, Josef Cap und Rudolf Edlinger. Norbert Darabos kam nicht vor, der dann als Verteidigungsminister einen heimlichen Deal Gusenbauers mit EADS ausbaden musste. Magna begann 1998 Geschäfte mit Russland und hatte mit der Vorgeschichte der Eurofighter-Beschaffung zu tun; wir sollten uns genau ansehen, was Politiker taten, die von Magna kamen oder dort eine Zwischenstation einlegten wie der erwähnte Peter Westenthaler. Außerdem ist das Engagement Frank Stronachs im Bereich Fußball ein wichtiger Puzzlestein in den rekonstruierten Netzwerken.

Funktionen von Karin Fuhrmann

Stronach und Hans Peter Haselsteiner verbindet nicht nur der Bezug zum Oligarchen Oleg Deripaska, sondern auch politisches Engagement, und beide werden manchmal von Anwalt Michael Krüger vertreten. Krüger ist auch mit Ex-Magna-CEO Siegfried Wolf befreundet, der heute Aufsichtsratsvorsitzender bei Deripaskas Konzern Russian Machines und bei der Sberbank Europe ist, die auch russischen Agenten als Tarnung dient. Martin Puchers Tochter Denise war zeitweise an einer Firma von Wolf beteiligt und arbeitet für Magna; man kann vor diesem Hintergrund auch verstehen, dass Norbert Wess ihren Vater vertritt. Als Karl Heinz Grasser nach einem Zwischenspiel bei Magna Finanzminister wurde, standen Privatisierungen auf der Tagesordnung; als Geheimprojekt Minerva wurde 2003 (im Jahr des Eurofighter-Kaufs) vergeblich versucht, die VOEST an Magna zu verkaufen. 2016/17 gab es ein weiteres Geheimprojekt Minerva, und zwar Doskozils Krieg gegen Airbus u.a. mit ehemaligen Ukraine-Lobbying-Partnern des Deripaska-Geschäftspartners Paul Manafort und von Alfred Gusenbauer (Strabag-Aufsichtsratsvorsitzender). Puchers rechte Hand und Mittäterin Franziska Klikovits wird übrigens von Johann Pauer vertreten, seines Zeichens Anwalt von Heinz Christian Strache. Philippa Strache arbeitete einst für Josef Cap im SPÖ-Parlamentsklub, war Sprecherin des Team Stronach und hatte auch Bezug zum Fußballnetzwerk.

Artikel von 2018

Immerhin wird das Team HC Strache von Gernot Rumpold betreut, den wir zur Zeit der Eurofighter-Beschaffung mit der Agentur 100 % Communications und (teilweisen) Scheinrechnungen verbinden. Rumpold und seine damalige Gattin Erika nahmen auch für sich in Anspruch, mit Deripaska befreundet zu sein. Was die SPÖ Burgenland mit Oligarchen zu tun hat, kann man hier nachlesen – natürlich geht das sonst so kampfbereite Doskozil-Team darauf nie ein. Kommen wir mit der Abbildung oben zu einer letzten Pucher-Mewrkwürdigkeit, denn wir sehen 2018 einen gezeichneten Mann, der so wirkt, als hätten die anderen einen Schwerkranken für ein Foto hochgezerrt. Und doch soll alles auch in der Bank ganz normal gewesen sein, man lobte Pucher für seinen angeblich so bescheidenen Lebensstil. Das Budget des Burgenlandes beträgt rund 1,5 Milliarden Euro; gut die Hälfte davon könnte draufgehen, wenn das Genossenschaftsrevisionsgesetz angewandt wird. Denn das Land hat die Revisionspflicht über die Kreditgenossenschaft, die mit über 80% Anteilen an der Commerzialbank als einheitlicher Eigentümer bezeichnet werden kann. Deshalb hätte man das Unternehmen selbst prüfen müssen, in das die Genossenschaft investiert, statt all dem noch die Krone aufzusetzen, indem man den Prüfer der Bank, TPA zum Prüfer der Genossenschaft bestellt. Der eigentlich zuständige Wirtschaftslandesrat sah in all den Jahren nie ein entsprechendes Schriftstück; alles lief über den Tisch des Finanzlandesrates. Da die FMA 2015 zwei Prüfer von TPA wegen der Commerzialbank für fünf Jahre sperrte, war die Kanzlei gesetzlich von der weiteren Prüfung der Bank ausgeschlossen, was weder die Bank noch das Land anfocht.

Aus einer Mail zu Gespräch mit Bieler, 4. Juni 2017

Dies war bis 2017 Helmut Bieler, der mir einmal weismachen wollte, dass ein Minister oder ein Landesrat das Regieren an Unbefugte delegieren kann. Anlaßfall war nicht TPA und die Genossenschaft, sondern dass Bielers Kollege Norbert Darabos von einem Minister spielenden Kabinettschef abgeschottet wurde, sich auch nichts änderte, als er Landesrat wurde. Es war schon recht seltsam, dass ich einem Landesrat erklären muss, dass er doch keinen Amtsmissbrauch begehen darf, für den man letztlich ihn verantwortlich macht. Er wollte mir das Bild vermitteln, dass es eben im Burgenland so sei, dass dies ganz normal sei. Vielleicht ist es das, nachdem sich nicht nur Gusenbauer, sondern auch Niessl und Doskozil mit Deripaska eingelassen haben; dieser wünschte eine Scheinanmeldung des Jelzin-Clans und bekam sie in Winden am See, an der täglichen Route Hans Niessls von Frauenkirchen nach Eisenstadt. Bieler wiederum war 2011 beim Spatenstich zu einem „Reitdorf“ in Goberling bei Stadtschlaining zugegen – mit der Strabag und mit Valentin (Alexander) Antonov, der dann nie eine Rechnung bezahlte. Antonov hat mit der Pleite der litauischen Snoras-Bank zu tun und kooperierte wie Grasser mit der Meinl-Bank. Die hier eingebundene Karte zeigt, dass auch Doskozil und dem neuen Landesrat Leonhard Schneemann aus Unterkohlstätten in der Nähe von Goberling etwas auffallen hätte müssen. Unter diesen Umständen scheint ausgeschlossen, dass das Land simple Betrugsmanöver eines Einzeltäters Pucher decken hatte müssen….

PS: Ich freue mich über finanzielle Unterstützung für meine Arbeit: Meine Konto Nr. ist AT592011100032875894 BIC GIBAATWWXX (Erste Bank, Alexandra Bader) DANKE!

 

 

 

 

 

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