Commerzialbank-Affäre: Landesrat Illedits als Bauernopfer

Eben attackierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil noch andere wegen der Pleite der Commerzialbank, nun trat Landesrat Christian Illedits zurück. Er „erinnerte“ sich plötzlich daran, dass er einen Goldbarren als Geschenk angenommen hatte, nachdem es eine anonyme Anzeige gab. Als „sein“ Anwalt fungiert Johannes Zink von HBA, ein Kanzleipartner von Mark Tuttinger, den Doskozil einst gegen Airbus engagierte und den er an den Ex-Abgeordneten Peter Pilz „auslieh“, der sein Verbündeter gegen Airbus und gegen Ex-Landesrat Norbert Darabos war. Illedits nahm kurz Stellung, was recht kläglich klang, fast als habe er wie Doskozil Stimmbandprobleme; immerhin hat der Goldbarren, den er vom SV Mattersburg bekam, einen Wert von 4500 Euro. Beim Fußballverein geht man davon aus, dass mehr Geld in den Verein geflossen ist, als abgedeckt war, was die Malversationen bei der Bank zumindest zum Teil erklärt. Illedits gehört den Aufsichtsräten von Landesholding, Fußballakademie Burgenland GmBH und Fußballakademie Mattersburg Errichtungs GmbH an, ist seit 1996 Mitglied der SPÖ Mattersburg und wohnt in Draßburg, einer der geschädigten Gemeinden, die auch bei der  Kreditgenossenschaft als Haupteigentümer der Bank aufgeführt wird. Bei der in Mattersburg geplanten Akademie sind auch z.B. Bürgermeisterin Ingrid Salamon, Ex-Bankdirektor Martin Pucher oder Doskozil-Sprecher Herbert Oschep im Aufsichtsrat, was auch für die Fußballakademie Burgenland gilt. Nicht nur die Commerzialbank wurde von TPA geprüft, auch die Kreditgenossenschaft, für deren Revision eigentlich das Land zuständig war; delegiert wurde via Finanzlandesrat, obwohl es in die Kompetenz des Wirtschaftslandesrates fällt.

Der größte Kunde von TPA ist Rene Benkos Signa Holding, mit der man auch personell verbandelt ist; man „prüfte“ auch Wirecard CEE in Graz. Signa, Magna, Novomatic, Strabag, Jan Marsalek und Markus Braun unterstützten die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft, die sie dafür zu „Senatoren“ ernannte. Christian Illedits hatte gute Beziehungen zu Admiral Sportwetten, das zu Novomatic gehört; Martin Pucher wiederum folgte Frank Stronach an der Spitze der Fußball-Bundesliga nach, für den seine Tochter Denise dann tätig wurde. Die Strabag ist wiederum auch im Burgenland mit Projekten allgegenwärtig, dies oft auch mit Richard Woschitz, der Puchers Stellvertreter beim SV Mattersburg war. Das offenkundig schreckliche Projekt eines „Impulszentrum Mattersburg“ sollten Commerzialbank und Woschitz gemeinsam realisieren. Der User, dessen Video wir unten sehen, erklärt dazu: „Die neue Commerzialbank-Zentrale, das neue städtische Rathaus, mehrere Wohnblocks. Dazu hat Pucher 20 Jahre lang diese Straße stückchenweise stillgelegt, in dem er die Häuser dort aufgekauft hat. Jetzt ist die Stadt tatsächlich tot.“

Mattersburgs tote Innenstadt

 

 

Zwar hat sich Illedits jetzt für Doskozil geopfert, doch andere Parteien sind damit natürlich nicht zufrieden. Wie eiskalt Doskozil andere fallen und den Kopf hinhalten lässt, hätte man ihm vorher sagen können: „Christian Illedits hat aus freien Stücken die Konsequenz aus einem einmaligen Fehlverhalten gezogen. Ich habe Respekt davor, dass er seine politische Verantwortung in dieser Weise wahrnimmt“, wird der Noch-Landeshauptmann zitiert, der U-Ausschüsse manipulierte, um seinem Konkurrenten Darabos aus einem Deal Gusenbauers einen Strick zu drehen. Der ORF schreibt auch: „Dem nun bekannt gewordenen Vorfall vor rund zwei Jahren stehe ein politisches Lebenswerk gegenüber, das Anerkennung verdiene. Illedits habe die Landespolitik über zwei Jahrzehnte lang mitgeprägt. Als langjähriger Bürgermeister von Draßburg (Bezirk Mattersburg) habe er sich auch um seine Heimatgemeinde große Verdienste erworben. Er sei ein Vollblutpolitiker gewesen, der sich selbst nie geschont habe, so Doskozil. Es sei nachvollziehbar, dass nun vor allem der Schutz seiner Familie im Vordergrund stehe.“ Das ist alles Vollholler, da sich Illedits auch lange als Verbündeter von Darabos gab, dann aber nichts davon wissen wollte, ihn gegen das Doskozil-Pilz-Mobbing in Schutz zu nehmen.

Die SPÖ Mattersburg 2019 im Wahlkampf

Die ÖVP will jetzt wissen, wer noch alles von Pucher „Geburtstagsgeschenke“ erhalten hat; immerhin waren die Zuwendungen der Commerzialbank an den ASV Draßburg mit 60.000 Euro im Jahr auch nicht zu verachten. Die FPÖ nimmt auch auf die brodelnde Gerüchteküche Bezug: „Die Commerzialbank-Affäre habe nun das erste Polit-Opfer gefordert, hieß es in einer Aussendung am Samstag. FPÖ-Bundes- und Landesparteiobmann Norbert Hofer: ‚Ich wünsche ihm für die persönliche Zukunft Alles Gute‘. Gleichzeitig forderte Hofer eine Ehrenerklärung der SPÖ Burgenland. Seit dem Bekanntwerden des Skandals rund um die Commerzialbank würden bösartige, aber auch sehr konkrete Gerüchte die Runde machen, wonach Vertreter des Landes Informationen über die Krise der Bank genützt hätten, um ihre Vermögen zu sichern. Man wolle volle Aufklärung und eine Erklärung der SPÖ Burgenland, dass kein Funktionär einen Informationsvorsprung über den Bankenskandal zum persönlichen Vorteilt genutzt habe. Die SPÖ müsse diesen Gerüchten ein Ende setzen oder – falls das aufgrund eines vorhandenen ‚Tatsachensubstrats‘ nicht möglich sei – den Weg für sofortige Neuwahlen ebnen. ‚Das wäre dann der größte politische Skandal im Burgenland‘, so Hofer.“ Die Grünen kritisieren, dass es erst einer Anzeige gegen Illedits bedurfte, damit er Konsequenzen zieht.

Illedits und Doskozil vor zwei Wochen

Die bösen Gerüchte haben natürlich in Windeseile auch Wien erreicht, sodass sie für mich nicht neu sind. Apropos: Ab August 2016, als Peter Pilz mit dem militärischen Verschlussakt Eurofighter-Vergleich auftrumpfte (und Doskotzil den Geheimnisverrat nicht anzeigte), wurden gezielt bösartige Verleumdungen über Darabos verbreitet, um seinen strategisch anvisierten Abschied aus der Politik plausibel erscheinen zu lassen. Daran war das „Büro Niessl“ federführend beteiligt, hieß es, für das ja auch Doskozil einmal tätig war – dies übrigens damals, als Doskozil und Niessl dem Oligarchen Oleg Deripaska dabei behilflich waren, mit einer Scheinanmeldung im Burgenland den Weg zur Einbürgerung des „Jelzin-Clans“ zu ebnen. Staatsanwaltschaft und Polizei decken selbstverständlich alle üblen Machenschaften krimineller Genossen und verfolgen diejenigen, die sich dagegen auflehnen. Daher ist es auch kein Wunder, dass Hinweise auf Bilanzfälschungen bei der Commerzialbank bereits 2015 versandeten, wobei der Finanzminister (von wegen FMA) Hans Jörg Schelling hieß und der Justizminister Wolfgang Brandstetter. Schelling war Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbanken AG, als diese ihre Osteuropa-Töchter an die russische Sberbank verkauften; heute berät er die Gazprom bei North Stream 2. Brandstetter ist mit dem Sberbank Europe-Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Wolf befreundet und deckte den kriminellen damaligen Kabinettschef im Verteidigungsministerium Stefan Kammerhofer, der auf Kosten von zuerst Darabos und dann Gerald Klug rechtswidrig Minister spielte, dem Bundesheer Schaden zufügte, Menschen verleumdete und bedrohte und verhinderte, dass sie mit dem Ressortchef sprachen. Doskozil und Christian Kern brachten ihn zur Belohnung bei den ÖBB als Abteilungsleiter ohne Arbeit unter, mir schadete er massiv.

Eine Justiz, die Doskotzil aus der Hand frißt….

Dass man bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt lieber auch Gerüchte aus dem Niessl-Umfeld verbreitet, als der Frage nachzugehen, ob Darabos auch als Landesrat unter Druck gesetzt wird (i.e. genötigt wird), versteht sich fast von selbst. Nach der obigen Aufnahme landete ein Eurofighter-Verfahren in Eisenstadt, weil dem Verdacht nachgegangen werden musste, ob sich Staatsanwalt Michael Radasztics beeinflussen lässt; auch das machte aber niemanden hellhörig, obwohl/weil Radasztics für Doskozil/Pilz/Gusenbauer auch gegen Darabos ermitteln sollte. Man kann selbst den Protokollen des U-Ausschusses 2017 entnehmen, dass Darabos‘ Ministerwille nie widerrufen wurde, wonach der Leiter der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, die Verhandlungen mit Eurofighter leiten sollte. Es waren Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und sein Freund und dann Geschäftspartner Leo Specht (ein Oligarchenanwalt), die Scheinverhandlungen wollten und Peschorn deswegen ausschalteten. In gewisser Weise setzte Doskozil alles auf eine Karte, indem er annahm, dass sich Darabos nicht wehren und man daher auch nicht die Wahrheit herausfinden kann. Doskozil tritt immer nur auf Schwächere ein und stellt sich niemals jemandem, der ihm mit offenem Visier begegnet.

TPA-Veranstaltung mit Rene Benko 2019

Überall herrscht Fassungslosigkeit, wieso Offensichtliches bei der Commerzialbank nicht auffallen durfte; jeder Revisor sollte nach fünf Minuten wissen, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Einen guten Instinkt hatte die Führung der Fußball-Bundesliga, wo man das Pucher-Danaergeschenk von Einlagen bei der Commerzialbank rechtzeitig loswurde, da man sich auf „systemrelevante Banken“ konzentrieren wollte. Dass Journalisten Mattersburg mit dem Etikett „unpackbar“ versehen, ist nachvollziehbar, denn man stelt sich unweigerlich vor, was doch alles nicht durchgehen hätte dürfen. Immer neue Details der dreisten Vorgangsweise werden bekannt, etwa dass Martin Pucher noch im Juni dieses Jahres eine fingierte optimistische Bilanz vor 2019 an Kunden verschickte. Dabei übernahm seine rechte Hand d.h. Stellvertreterin die Betrügereien, während er selbst nicht einmal seinen Computer einschaltete, wohl in allererster Linie Fußballfunktionär war. Es passt ins Bild, dass Franziska Klikovits von Strache-Anwalt Johann Pauer vertreten wird und Pucher von Grasser-Anwalt Norbert Wess, denn beides impliziert Stronach/Magna und wieder die „Russenschiene“.

Nach wie vor auf der Webseite von Draßburg zu finden

Eigentlich braucht es gar keiner „besonderen“ Hintergründe, denn mit Sachverstand und persönlicher Integrität dürften so viele so vieles nicht einfach hinnehmen. Wenn sich etwas nicht rechnen kann, nicht ausgeht oder nicht stimmig ist, sehen die meisten lieber weg, statt sich korrekt zu verhalten. Vielleicht ist das im Burgenland noch leichter, wo jeder jeden kennt, sofern es um Männerkumpanei auf dem Fußballplatz und am Stammtisch geht. Welcher Platz Frauen da zugedacht wird, stellt dieses Sujet aus dem letzten Wahlkampf recht gut dar. So werden geweckte Erwartungen erfüllt, freilich ohne zu überprüfen, ob Doskozil tatsächlich so viel mit militärischer Sicherheit anfangen kann. Das Kapern der Befehlskette in der Landesverteidigung durch Gusenbauers Hintermänner, das Darabos dann auch dank ihm selbst zum Verhängnis wurde, beanstandete er jedenfalls nie. Wenn dann Frauen und Sicherheit mit Kindern zu tun haben muss, ist es umso mehr exotisch, dass jemand wie ich über Luftfahrt- und Rüstungsindustrie recherchiert und gängige Narrative in Frage stellt. Doskozil als „zupackend“ und „echter Mann“, der die SPÖ um nichts in der Welt mit „einem Mädchenpensionat“ verwechseln will, ist jedoch nichts anderes als eine Schimäre.

Wahlkampfsujet 2019/20

Denn Doskozil weicht jedem Konflikt aus, wo er Rede und Antwort stehen muss und nicht mehr mit Lügen davonkommt. Er läßt beim Zurückrudern zwar andere die Kastanien aus dem Feuer holen – oder zurücktreten -, aber eines Tages merken auch seine Genossen, dass sie nur benutzt werden. Das  Wunder darüber, „was alles möglich ist“, wird ergänzt durch die Wahrnehmung, dass eben doch alle so sehr verhabert sind, dass die absolut regierende SPÖ nicht behaupten kann, sie hätte von nichts gewusst und sei in keiner Weise involviert. Natürlich fällt auf, dass es auch Aufsichtsräte gab, die Mitglieder der ÖVP sind und wohl kaum dazu in der Lage, ihre Funktionen auszufüllen. Man hört, dass es auch ein Geflecht war, indem man sich gegenseitig Aufträge erteilte und natürlich deshalb auch nichts gegen Projekte wie das „Impuls Zentrum Mattersburg“ einzuwenden hatte. Pucher soll auch recht unwirsch geworden sein, wenn sich jemand nicht für den SV Mattersburg einspannen lassen wollte, den er immerhin in die erste Liga gepusht habe. Hinter „provinziellen“ Erklärungen lauert jedoch Tiefergehendes, worauf der Abgang von Christian Illedits nur einen Vorgeschmack darstellt. Bei Attacken auf die FMA sollte sich Doskozil übrigens daran erinnern, dass sie seinen Versuch wohlweislich nicht bemerkte, den Marktwert von Airbus-Aktien zu manipulieren.

PS: ICH MÖCHTE EUCH BITTEN, mich zu unterstützen, ich werde seit Jahren wegen meiner Recherchen fertiggemacht – es gibt für mich keinen Schutz und keine Rechte; man trifft mich vor allem existentiell. Bitte macht es möglich, dass ich überlebe. Meine Konto Nr. ist AT592011100032875894 BIC GIBAATWWXX (Erste Bank, Alexandra Bader) – Niemand sonst stellt diese Recherchen an, die nach einer Erklärung für alles suchen, was schiefläuft! DANKE!

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