Wer steht hinter William Toel?

Einige Menschen sind fest davon überzeugt, dass gravierende Umwälzungen am 13. Jänner um Punkt Mitternacht beginnen. Ihr Umfeld wird meist den Kopf darüber schütteln, und doch erstaunt sein und wissen wollen, was denn in andere gefahren ist. Hier finden sie Erklärungen: Montagsspaziergänger, Gegner des Great Reset, QAnon-Anhänger, gläubige Christen, Revisionisten und Reichsbürger sind direkt oder indirekt mit William Toel verbunden. Das soll jetzt keine Kontaktschuld unterstellen, wohl aber aufzeigen, wo es Schnittmengen gibt und wo angedockt wird. Bislang sind kritische Auseinandersetzungen mit Toel und seinen Anhängern Mangelware, vielleicht weil Ansatzpunkte für die Aussenwelt in der Innenwelt nicht als solche gesehen werden. Bislang erwähnte ich Toel mehrmals in meinen Analysen, weil mir sofort klar war, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Das zeigt jedoch, dass es etwas geben muss, das eine Gruppe für eine Vorgangsweise anfällig macht, die bei anderen Menschen überhaupt nicht verfängt. Es nützt uns nicht viel, die Abgeklärten hervorzukehren, wenn zugleich viele Leute mit anderen über Toel in Streit geraten oder sich verschließen, weil die Umgebung es nicht versteht.

William Toel behauptet, ihm sei von Gott eingegeben worden, was er zu den Deutschen sagt; über die Amerikaner wisse er nichts, obwohl er aus den USA kommt. Der Verweis auf Gott wird von seinen Anhängern gerne verwendet, um kritisches Nachfragen abzuwürgen; Toel gebrauchte einmal „Wächter der Mauer“, was der Titel des Propheten Ezechiel war. 2021 verlangte Toel von „den Deutschen“ an den Rhein zu gehen und der Toten etwa in den Rheinwiesenlagern 1945 zu gedenken. Nur wer daran teilnimmt und nicht aufgrund von körperlicher Behinderung nicht am Ufer des Rheins spazieren kann, werde unter Gottes Schutz stehen. Dieser sei jetzt notwendig, weil Toel 40 Tage voller Umwälzungen beginnend mit der Nacht vom 13. auf den 14. Jänner 2023 ankündigt (darauf gehe ich hier auch ein). Toel-Jünger werfen anderen Hochmut und Arroganz vor, wenn diese nicht recht einsehen, was sie am Rhein verloren haben und umgekehrt Toel hochmütig und arrogant, ja feindselig empfinden. Der Kult Toels um „die Deutschen“ wird als Gegengewicht zu angeblich jahrzehntelanger Gehirnwäsche verkauft, als ob alle Deutschen eingeschüchtert und unsicher wären.

Oliver Janich und William Toel

Toel und seine Anhänger operieren mit weit übertriebenen Zahlen, was Tote in den gewiss brutalen Rheinwiesenlagern betrifft, die der amerikanische Oberbefehlhaber für Europa Dwight D. Eisenhower anlegen liess. Er stellte sie ausserhalb der Genfer Konvention und tausende Soldaten verhungerten durch schlechte Versorgung. Toel will, dass „die Deutschen“ dies verzeihen, was ziemlich anmassend ist (im Buch „Kurt ’45“ befasst er sich mit einem fiktiven Rheinwiesenlager-Schicksal). Beim Versuch, Geschichte durch Gebete und Besuche am Rhein zu „heilen“, wird aber auch vollkommen ausgeblendet, dass Deutsche zum Beispiel deutsche Juden töteten und mitnichten andere Staaten einfach so über „die Deutschen“ herfielen. Mittlerweile suggeriert Toel gar im Buch „Constanzes Kind“, er könnte ein illegitimer Sohn des Anstreichers aus Braunau sein, ohne dass seinen Fans etwas seltsam vorkommt. Im Jahr 2021 wurde Toel vom Holocaustleugner Nikolai Nerling interviewt, der C-Proteste besuchte. Oben interviewte ihn Oliver Janich, der vor ein paar Monaten auf den Philippinen verhaftet wurde und oft derbe Drohungen gegen Politiker artikulierte. Unten gehen Frank Köstler, Toels Übersetzerin Elfriede Ammann und Peter Altmann auf die Ankündigung von 40 Tagen eines Wandels ein. Es erinnert an QAnons „10 days of darkness“ und knüpft auch an die Q-Vorstellungswelt an, in der man mit höheren Mächten im Bund steht (Janich ist übrigens auch Q-Anhänger).

Über Toels Prophezeiung

Es wird siehe unten ein eingesprochener Text verwendet, der bekanntgibt, dass es in der Nacht vom 13. auf 14. Jänner losgeht. Die Fans sind buchstäblich geblendet und nun treten schneeballartig deren Analysen im Netz auf. Diese werden dann verbreitet und sie machen dann Videos mit anderen; dazu kommen ein paar skeptische Reaktionen. Es ist aberwitzig, die „Prophezeiung“ als „militärischer Einsatzbefehl“ (im Video oben); weiter weg von meinen Artikeln über eine real gekaperte militärische Befehlskette geht kaum. Dabei bin ich an Fakten orientiert und diese Leute driften komplett weg; zum Teil reagieren sie total aggressiv auf jeden Versuch, Toel anzuzweifeln, zum Teil wollen sie sich „Kritik“ stellen. Für Kritik braucht man aber sowas wie gemeinsames Vokabular; das ist hier nicht mehr vorhanden, weil permanent Tatsachen ausgeblendet werden. Die Fans fiebern Fliegeralarm und Raketenangriffen entgegen und meinen, dass Russland in diesen „40 Tagen“ US-Basen in Deutschland angreifen wird. Ist ihnen nicht aufgefallen, was mit Zivilisten passiert bei Angriffen? Ein Jahr Ukraine-Krieg und sie bekommen nichts mit? Sie freuen sich, dass Toel „Führungspersönlichkeiten“ anstelle der Regierung ernennen wolle und das Parteiensystem beseitigt werde. Sofern sie „Kritik“ überhaupt wahrnehmen, die Toel Russland zuordnet, sehen sie nicht, dass dies ja dazu passen würde. Doppeldeutig wird Toel, wenn er „den Deutschen“ verspricht, dass sie „von fremden Mächten befreit“ werden. Wenn der Wetterbericht der nächsten Tage nicht auf arktische Kälte hinweist, tut man sich ungeheuer schwer mit der Idee, dass demnächst das Wasser in den Leitungen gefrieren werde (Vorhersage Regen und Wind). Man gewinnt den Eindruck, dass Toel-Jünger nicht viel Ahnung von Politik haben.

Toels Vorhersage

Peter Altmann sprach mit Elfriede Ammann darüber, dass er sich an eine Inkarnation als in den Rheinwiesen gestorbener Soldat erinnere. Es gab schon mal Sendungen, in denen Angaben in Rückführungen überprüft wurden, aber seien wir mal nicht so pingelig. Im weiter oben eingebundenen Video behauptete er, mit Wladimir Putin telepathisch in Verbindung zu sein. Ihm schenkte Monika Donner, die Toel-Fans in ihr Verderben rennen lässt, Bücher unter anderem mit Widmung a la „Toel“: „aus Liebe zu den Deutschen“. Donner verkauft sich als ehemalige „strategische Analytikerin“ des Bundesheers, was sie nie war; Subversion in der Landesverteidoging deckte sie. Wichtiger Bestandteil des Toel-Narrativs ist die Legende von Bletchley Park, wonach dort auch eine Mind Control-Operation gegen „die Deutschen“ 1943 konzipiert wurde. Zu Oliver Janich sagte Toel, dass Beteiligte sich zu strengster Geheimhaltung verpflichten mussten; deshalb wurde es jetzt durch ihn bekannt, weil er es irgendwie „gesehen“ hat. Toel-Fans wollen nichts davon wissen, wie Geheimdienste wirklich arbeiten und was schon alles trotz Geheimhaltung publik wurde. Nach dem Booklet „Bletchley Park – Die psychologische Kriegsführung gegen Deutschland“ veröffentlichte Toel „Die sieben Ungerechtigkeiten“. Gemeint sind sieben überragende vermeintlich deutsche Eigenschaften, die in Bletchley Park angeblich bekämpft wurden. Natürlich ignoriert Toel etwa bei den deutschen Nobelpreisträgern, dass darunter auch deutsche Juden waren. Abgerundet werden die Stories noch durch das Projekt „Verlorene Worte„, weil die Alliierten ja die schönsten Worte aus der so wunderbar exakten deutschen Sprache verschwinden haben lassen. Freilich gibt es zum Beispiel im Englischen mitunter viel mehr Begriffe als im Deutschen, um etwas zu beschreiben; dazu müssten aber Toels Fans gut genug Englisch können. Toel behauptet, er habe den Fall der Berliner Mauer exakt vorhergesagt; dafür gibt es natürlich keinen Beleg; er ging auch 2015 mit illegalen Einwanderern über die ungarische Grenze (warum?).

Jade Edana und Lukas Becker

Lukas Becker bespricht hier „Constanzes Kind“ und hat sich mit Alexander Dugin beschäftigt siehe Video oben. Jade Edana singt sehr gut, hört sich Putin-Reden an, war am Rhein und unterstützt Toel. Wenn Fakten keine grössere Rolle spielen, geht es ums Wohlfühlen; da entsteht dann auch kein Disput und der eine ist vielleicht sauer auf den anderen. Es funktioniert wohl so, dass jeder dabei sein kann ohne irgendwelche Voraussetzungen, also wie man auch an einer Demo teilnimmt. Widersprüche fallen nicht auf, man weiss über vieles nicht Bescheid; ausserdem wird man gerade eben mittels psychologischer Kriegsführung manipuliert, gegen die sich Toel mitnichten wendet. Man stelle sich nur einmal vor, was all diese Fans bewirken könnten, würden sie echten und nicht konstruierten Zusammenhängen folgen. Sie freuen sich auf einen vermeintlichen Wandel zum Besseren, der ihnen gewiss auch etwas abverlangt, aber sie sind ja keine Memmen.

Lukas Becker und Peter Altmann

Vor Toels „Prophezeiung“ gaben sich Lukas Becker und Peter Altmann einmal kritisch-distanziert. Damit meinen sie, dass es auch Hardcore-Fans gibt, die auf Telegram jedes Zögern ahnden oder mit denen man über nichts Alltägliches reden kann, ohne dass „Toel sagt“ eingeflochten wird. Und dennoch sind auch Becker und Altmann im Bann der PsyOp, weil sie gar nicht erst auf die Idee kommen, dass es politische Hintergründe geben könnte, von denen sie nichts wissen. Sie schätzen Politik höchst oberflächlich ein und verharmlosen gar bezogen auf die Vergangenheit den Anstreicher zum blossen „deutschen Politiker“. Bei Toel sehen sie eine Sekte im Entstehen und gehen davon aus, dass er schon einer von mehreren Gatekeepern sein könnte, zugeschnitten auf eine bestimmte Zielgruppe. Und zwar für etwa zu 70 % Frauen ab 45 und 30 % Männer; durchwegs Leute, die erst jetzt „erwacht“ sind. Tatsächlich setzt Toel an bei der Zeit um 1945, was vielleicht weniger Wirkung entfalten würde ohne das Narrativ nicht nur von Reichsbürgern, dass Deutschland seit damals nicht souverän sei. Das würde sich natürlich kaum als Cover für amerikanische Operationen eignen, wohl aber für russische, deren Grundlage über viele Jahre aufgebaut wurde. Mit Guru-Gehabe und ständigem Gerede von „Liebe“ gegen angebliche jahrelange Demütigung durch die Westalliierten kann man davon gut ablenken. Es bindet auch die Energien derjenigen, die mit Jüngern in ihrem Umfeld konfrontiert sind. Zugleich werden für andere Zielgruppen, die vermeintlich mehr an Fakten interessiert sind, bestimmte Ukraine-Narrative aufgeboten, ebenfalls um einen unverschleierten Blick auf die Wahrheit zu verhindern.

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20 Kommentare zu „Wer steht hinter William Toel?

  1. Spätestens am 14.1 beginnt die kritische Auseinandersetzung mit Toel…
    Erinnert mich an die beiden Clowns, die während der Hochblüte der „Pandemie“ behaupteten, dass die Kommunikation zusammenbrechen werde und dann überall die pädophile-satanische Agenda der Eliten sichtbar werden wird.

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    1. Es kommt im Grunde all das wieder, was einige bei C ansprachen. Und wenn nicht von Toel selbst, dann halt von seinen Anhängern.

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    2. Naja, solche Figuren dienen vielleicht auch gerade dazu berechtigte Kritik an der Agenda der Machteliten lächerlich zu machen und zu desavouieren.
      Jedenfalls hat es diesen Effekt, egal ob geplant oder ungeplant.

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      1. Stimmt, ja. Es ist vielleicht zunächst ein Reflex zu meinen, dass das bewusst von anderen so mit Toel umgesetzt wurde. Aber selbst wenn er dies auf seine eigene Kappe tun würde, wäre der Effekt ja doch der gleiche, weil es funktioniert.

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    1. Ein einziger Artikel ist wohl keine Fokussierung. Ausserdem docken Toel und Fans bei anderen an, sodass man sofort mittendrin in der Szene derjenigen ist, die demonstrieren. Seine Leute vereinnahmen zum Teil alles Alternative und tun so, als seien diejenigen störend, die im alternativen Bereich nichts mit Toel am Hut haben. Es ist in Wirklichkeit umgekehrt, da alle seht gut ohne Toel existieren können, zumal er ja ablenkt.

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  2. Bloß ein weiterer Wichtigtuer der auf Prophet macht, ein Lockvogel oder ein Teil einer größeren Psy-Op?
    Spätestens wenn die angekündigten „40 Tage“ kommen, werden wir es ja wissen …
    Jedenfalls durchaus symptomatisch für eine Zeit wie die unsere (die Menschen sind desorientiert), dass solche Personen auftauchen.

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    1. Ist es ein Pseudonym? Die Bradley University führt ihn unter den Vortragenden, man kann auch Bewertungen durch Studierende lesen:

      https://www.ratemyprofessors.com/professor?tid=1594930

      Er hielt 2016 Vorträge über Deutschland und die Flüchtlingskrise:

      https://www.bradleyscout.com/news/professor-speaks-on-refugee-crisis/

      https://www.bradleyscout.com/news/professor-gives-first-hand-account-of-german-immigration-crisis/

      Es gibt immer wieder zufällige Namensgleichheiten; das muss noch nichts bedeuten…

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      1. Es wird immer schräger! Wie wenn seine Existenz rückwirkend belegt werden sollte. Seine Anhänger werden übrigens wohl noch nicht realisiert haben, dass sie sich etwas Furchtbares wünschen, damit er Recht hat.

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  3. … welch eine Aufregung über diesen Toel, das selbe kommt uns doch täglich aus Zeitung TV und Radio entgegen! Mein Hausverstand bestimmt was für mich wichtig ist. Nichts anderes gilt. Ich lese gerne hier um auch die andere Seite wahrzunehmen und mir meine eigenen Gedanken zu machen.

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  4. Wie die Leute getriggert werden, sieht man hier:

    Jade Edena, die betont, dass sie ihre Familie „liebt“ und doch ist sie von Toels „Liebe zu den Deutschen“ getriggert. Offenbar entdeckte sie, wo überall „Angst“ als Gegenteil von „Liebe“ präsent ist. Nun ist es ja nicht falsch, bei C-Panikmache an Angst zu denken; aber gleich alles von Schule bis Uni mit reinpacken? Jedena präsentiert sich als stark und selbstbewusst und würde natürlich niemals auf etwas hereinfallen…

    Die politische Situation kommt nicht nur bei ihr bloss schemenhaft vor. Dabei kann man Hintergründe recherchieren, wie ich es ja auch tue. Sollte es vielleicht mit Psycho-Spielchen verkaufen….

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  5. Wer steht hinter „Ceiberweiber“? Was soll die Mehrzahl im Namen. Hier produziert sich genau EINE!

    Und zwar mehr als bedenklich. Ich bin von Dushan Wegner hierhergekommen. Und frage mich wie er darauf kommt, dass hier ein „freier Denker“ am Werk sei.

    Hinter Pseudokritik versteckt sich pures Mainstreamnarrativ – nur geschickt eingewickelt und verpackt. Erinnert an Reitschuster. Aber der steht wenigstens dazu genau nur seine eine Meinung („Putin böse!“) zu vertreten.

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    1. Mainstream, echt jetzt? Was wissen Sie von den Artikeln hier? Haben Sie bemerkt, dass gerade das Mainstream-Narrativ sehr kritisch beleuchtet wird (von C bis zum Decken russischer Subversion)? Dass auch Korruption nicht mainstream-gemäss, sondern unabhängig behandelt wird? Freilich kann man Fehlentwicklungen im alternativen Bereich deswegen nicht übersehen, weil die Mechanismen die gleichen sind. Und das wohl auch so sein soll. Stets geht es darum, ob recherchiert wird oder ob bloss wenige Details ein Weltbild begründen sollen.

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  6. Toel sprach hier davon, dass er auch an der Hochschule der Bundeswehr referierte:

    Zuerst kommt wieder, dass niemand „die Deutschen“ mag.

    Diese könnten sich nicht mehr verteidigen, weil alle Waffen in die Ukraine gehen… tja…cui bono?

    In den USA wird diskutiert, ob die Verteidigungsfähigkeit verloren geht durch Impfzwang; bei Piloten mit erhöhten Anforderungen soll das besonders dramatisch sein. Denkbar ist auch, dass mangels Rekruten die Wehrpflicht wieder eingeführt werden müsse:

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    1. Es ist schon mehr als das. Wobei es sicher puncto Spenden nicht schlecht ist für seine virtuell präsenten Gefolgsleute. Toel selbst dürfte gar nicht auf Spenden aus sein.

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