Willy Wimmer: Merkel und die USA

Wie akkordiert verbreitet sich „Make the Earth Great Again“ als Reaktion auf Donald Tumps Ausstieg aus dem Klimaschutzabkommen, etwa indem es der neue französische Präsident Emmanuel Macron ausspricht. Ebenso sind die Aussagen nach Trumps „NATO-Schelte“ bei seinem Besuch in Europa wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht,  da alle nun „mehr europäische Verantwortung“ wollen, was man als Druck auf Trump via Europa verstehen kann. Kenner wissen längst, dass solche Aktionen die Handschrift des „tiefen Staates“ tragen, der die Regierenden nach seinen Vorstellungen lenken will. Entsprechend ist auch das Verhalten der deutschen Kanzlerin nach ihrer Rückkehr vom G7-Gipfel zu bewerten, wie aus Willy Wimmers Analyse hervorgeht:

Merkels „Hunnen“-Rede
von Willy Wimmer

Wenn jemand in einem bayerischen Bierzelt eine „dicke Lippe“ riskiert, dann muß sie oder er diese hohe Kunst der sprachlichen Dampframme auch beherrschen. Sonst verpufft die Wirkung dessen, was man gesagt hat oder die Wirkung geht nach hinten los. So wird es der unvermittelten „Scheidungs-Rede“ der deutschen Bundeskanzlerin in einem bayerischen Bierzelt nach der Rückkehr vom G7 Gipfel in Taormina auch gehen. Sie hat eben mit Zitronen gehandelt, als sie „out of the blue“ und nach jahrzehntelanger Unterstützung völkerrechtswidriger amerikanischer Kriege plötzlich und erkennbar grundlos in Richtung USA losdonnerte, indem sie die Vertrauensbasis in Verbund mit ebendiesen USA als zerstört darstellte.

Fox News über Merkel

Sic tacuisses….

Reden wie diese werden bei Bedarf wieder herausgekramt und gegen uns verwendet. Dafür gibt es ein berühmtes Bespiel in der sogenannten „Hunnen-Rede“ des Deutschen Kaisers Wilhelm II bei der Verabschiedung des deutschen Militärkontingentes für die internationale Streitmacht nach China. Die Rede war im Stil der Reden, wie auch die anderen globalen Potentaten sie seinerzeit gehalten haben. Üble Folgen stellten sich ein, als die zunächst äußerst dankbaren Briten sie im Ersten Weltkrieg gegen Deutschland zum Kernbestandteil ihrer Propaganda machten. Es waren britische Kreise, die den Ausbruch des Ersten Weltkrieges herbeigefingert haben. Das hat später die britische Regierung nicht gehindert, die Rede des Deutschen Kaisers zur Verabschiedung deutscher Soldaten ihm und Deutschland volles Rohr um die Ohren zu schießen.

Die „Scheidungs-Rede“ der Bundeskanzlerin ist von dieser Qualität,  denn es ist für niemanden auf der Welt zu erkennen, aus welchem Grund sie nach Jahren bodenlosen Vasallentums sie sich derart mit den USA auseinandergesetzt hat. Die Zeiten werden nach dieser Rede für uns hart werden, denn der Geist, in dem sie gehalten worden ist, muß zutiefst verstören. Es mag Dinge geben, die Anlaß zu tiefer Sorge geben. Dann jedoch gibt es Wege, Dinge auszubügeln, damit die Strukturen keinen Schaden nehmen. Das hat Frau Dr. Merkel schnöde mißachtet. Rührt diese Mißachtung daher, daß sie diese verhängnisvolle Wirkung nicht nur billigend in Kauf genommen sondern gezielt angestrebt hatte? Nach ihrer Berliner Nachwahl-Verschwörer-Runde mit Noch-Präsident Obama mußte man bei zahlreichen Gelegenheiten nicht nur den Eindruck haben, daß sie die Wahl seiner Nachfolgers nicht hinzunehmen bereit ist.

Die öffentliche Wirkung des Bildes, das sie vermittelt, geht weiter. Die Herrschaft der Obamas, McCains, Clintons und Soros scheint in Europa fortgesetzt zu werden und in diesem Herrschaftsgebilde hält sich nicht nur die Bundeskanzlerin sondern auch ihr Herausforderer Martin Schulz auf. Wohin soll das führen, was die Bundeskanzlerin in München losgetreten hat und ist sie überhaupt daran interessiert, eine derartige Frage gestellt zu sehen? Man kennt den Reim noch gut. „Zehn kleine Negerlein, dann waren es nur noch neun“. Und so weiter. Das ist der Weg, der im Westen derzeit eingeschlagen wird. Man zerlegt sich und dort, wo dieser Prozeß noch nicht eingeleitet worden ist, kann man ihn absehen. Dafür gibt es untrügliche Zeichen. Diese sind in Berlin immer dann zu bewundern, wenn wieder etwas auf europäischer oder transatlantischer Ebene fürchterlich schiel gelaufen ist.

Anonymous über Trump und Merkel

Dann wird die Berliner Endlos-Platte aus der Ecke geholt und die Melodie erklingt, nach der „Europa jetzt enger zusammenrücken soll“. Das ist inzwischen ein untrügliches Zeichen dafür, daß man nichts mehr auf der Pfanne hat. Schmerzhaft äußert sich das in Richtung unserer unmittelbaren östlich Nachbarn, den Polen, Ungarn und Tschechen. Den Ungarn und Polen zuvörderst können wir das Ende des Kalten Krieges und die Wiedervereinigung Deutschlands verdanken. Jetzt droht Berlin, gemeinsam mit den Stupid-Funktionären in Brüssel, vom Entzug der EU-Mittel, wenn kein Wohlverhalten an den Tag gelegt wird. So hat man sich die „Freie Welt“ in Budapest, warschau und anderswo nicht vorgestellt, im Rheinland, Sachsen und Bayern auch nicht. Alles das, was in Bonn eingetütet worden ist, wird in Berlin heruntergerissen.

NATO, EU etc sind existent wegen des Verbrecher-Diktates von Versailles aus dem Jahr 1919? Man wird die Erinnerung an das Zerstörungsdiktat in Versailles für das fortschrittliche Deutschland, die bald dem Zyklus des einhundertjährigen Erinnerns im Jahr 2019 anheimfällt, noch früh genug auffrischen. Man hätte allerdings im Traum nicht daran gedacht, das auf den Feuilletonseiten und in den Kommentarspalten überregionaler deutscher Zeitungen so nachhaltig wie nach der „Hunnen“-Rede der Bundeskanzlerin der dem deutschen Volk bisher verborgen gebliebene Sinn der gesamten Struktur des Westens nahegebracht wird. Über Tage hinweg konnte man lesen, daß alles das, was die heutigen Strukturen ausmacht, wegen der deutschen Verantwortung für den Ersten und danach für den Zweiten Weltkrieg geschaffen worden sei.

Seit George Friedman wissen die heutigen Zeitgenossen besser, wie aus der angelsächsischen Welt alles unternommen worden ist, die Deutschen gegen die Russen in Stellung zu bringen. Selbst Reichskanzler Bismarck ist in diesem Zusammenhang in Übereinstimmung mit George Friedman zu vernehmen. Warum sollten die Nachgeborenen des damaligen Deutschland sich nicht der historischen Verantwortung stellen? Dann muß das auch für britische Verantwortung gelten, den Ersten Weltkrieg überhaupt erst in Gang gebracht zu haben. Wer heute so in ehemals bedeutenden deutschen Zeitungen zu den westlichen Strukturen schreibt, wie das nach der Rede der Bundeskanzlerin geschehen ist, der muß seinen Sinn darin sehen, die angelsächsische und auch französische „Große Lüge“ über die Bruchlinien der Geschichte seit Napoleon aufrecht zu erhalten.

Übrigens: koste es, was es wolle. So weit muß der deutsche Weg nach Westen nun auch nicht gehen, die Verleumdung Deutschlands im Nachhinein gleichsam notariell durch deutsche Zeitungen zu beglaubigen. Mittels Versailles wurde das Werk der Zerstörung Deutschlands durch eine bemerkenswerte Koalition von Feinden doch noch bewerkstelligt, auch und gerade durch jene verbrecherischen deutschen Elemente, die durch Versailles nach oben gespült worden sind. Bei nüchterner Betrachtung wurde durch die verleumderischen Aussagen über Deutschlands Rolle in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg und Versailles der Doppelschlag eingeleitet, mit dem sich Deutschland aus sich selbst heraus vernichtet hat. Das war seither gleichsam eine Blaupause, die die USA zuletzt bei Saddam Hussein erfolgreich eingesetzt hat: anzählen und dann erledigen.

Trump sorgt für lange Gesichter

Der Geschichte stellen, aber nicht darin verharren

Es mag sein, was nach Versailles und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gewesen ist. Wir sind heute da, wo wir sind, weil wir die gültigen Regeln des Völkerrechts gemeinsam hochgehalten haben und die Zusammenarbeit funktionierte. Genau da liegt die Krux allerdings auch begraben. Das Völkerrecht hat der Westen mit dem strategisch angelegten und völkerrechtswidrig geführten Krieg 1999 gegen Jugoslawien ad acta gelegt. Von westlichen Werten kann man in Anbetracht von hunderttausenden Toten im westlichen Kriegsgürtel seither nicht mehr reden, ohne daß einem umgehend übel wird.

Das Maß der zwingend gebotenen Zusammenarbeit wurde verlassen, als man die ukrainische Staatsführung wegputschte und den europäischen Stabilitätsfaktor seit zweihundert Jahren, die heutige Russische Föderation, gleichsam bei G 8 vor die Türe gesetzt hat. Ausgerechnet den Staat und europäischen Nachbarn, dem wir – aus welchen Gründen auch immer – das Ende des Kalten Krieges verdanken können. Und letztlich war es vor ihrer Bierzelt-Rede die deutsche Bundeskanzlerein, die anfing, in Europa rumzudiktieren und über die unabgesprochene Migration die Substanz europäischer  Nationen zu zerstören. Wird das durch die Donald Trump-Häme jetzt noch getoppt? Schlimmer als das. Das westliche „Latein“ ist am Ende und Frau Merkel verkündete den Offenbarungseid in München-Trudering. Bei der NATO wäre es übrigens angemessen, denn sie ist als weltweites Angriffs-Bündnis wirklich „obsolet“.

Vielen Dank, lieber Herr Wimmer, für Ihre Analyse!

PS: Wenn man Trump bei der NATO genau zuhört (und seine Körpersprache beobachtet), dann distanziert er sich von Artikel 5 des Nordatlantikvertrags, was den Vasallen des Tiefenstaates so gar nicht ins Konzept passt. Wie Wimmer und andere zu Recht feststellen, gab es unzählige Gelegenheiten zu eigenständiger Politik, als die US-Präsidentschaft dem Tiefenstaat „gehörte“. Damals aber wurde unsereins von denen gebasht, die in der Nacht des 8. November 2016 zu glühenden „Antiamerikanern“ wurden. Bei der deutschen Bundestagswahl wissen mehr Wählerinnen und Wähler denn je, dass verdeckte Einfluss ausgeübt wird; bei der wenig später stattfindenden Wahl in Österreich verhält es sich ebenso. Deutlich wird dies auch angesichts der Teilnehmerliste beim Treffen der Bilderberger 2017, wo wir u.a. den Time Warner-Manager Gerhard Zeiler finden.

Time Warner ist Mitglied des Council on Foreign Relations, doch bei Zeiler fällt auf, dass er Christian Kern half, Bundeskanzler zu werden (und als ihm dies gelang, erhielt Kern bald Besuch von George Soros). Der immer stärker umstrittene Wiener Bürgermeister Michael Häupl schlug zuerst Zeiler als Nachfolger von Bundeskanzler Werner Faymann vor und will jetzt, dass er sein eigenes Amt übernimmt. Wie in Deutschland (siehe Schulz  vs. Merkel) entsteht in Österreich der Eindruck, dass Soros gegen Soros kandidiert bzw. fast alle Parteien die Interessen der Globalisten unterstützen, deren Feindbild Nr.1 Donald Trump ist. Dies mag viele Menschen resignativ stimmen, es ist aber notwendig, sich schmerzhaften Tatsachen zu stellen und sich vor allem selbst ein Urteil zu bilden. Dass es Politiker gibt, die keine Vasallen des deep state sein wollen, kann man mit entsprechender Sensibilität erkennen und ihnen den Rücken stärken.

8 Kommentare zu „Willy Wimmer: Merkel und die USA

  1. Hoerstel hat im November gesagt, dass Merkel richtig frech sein kann (damals als sie Obama links liegen ließ, weil sie direkten Zugang zu dem US-Eliten hat. Er wusste allerdings nicht zu sagen, mit wem und warum. So Hoerstel. Das passt alles zusammen.

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  2. ein wahres wort gelassen ausgesprochen…

    zeiler? orf?

    die präferenzen des bilderberger-zentralorganes sind schon lange klar:

    http://derstandard.at/3265366/Gerhard-Zeiler-Kanzler-und-ORF-General-und-RTL-zur-Wahl

    die medienlandschaft war das erste, was nach dem anschluss… äh entschuldigung beitritt, beitritt muss das heißen… total auf linie gebracht wurde.

    zuerst mit tutti frutti und mittlerweile kann man zur solidarität schonmal mit kopftuch proben.

    wer die wahrheit will und nichts als die wahrheit sollte stets hier weiterlesen:

    http://derstandard.at/r2000058616683/Schwerpunktausgabe-Wahrheit

    die regenbogen-umstürze zeigen langsam ihr einfärbiges inneres…

    ob es diesmal braun oder rot sein wird? egal. hauptsache es knallt mal wieder ordentlich.

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  3. US Präsident Trump hat offenbar doch recht, da der „tiefe Staat“ nun offenbar daran geht, die Atemluft zu versteuern und Tante Merkel nickt cool ab.

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  4. Wir leben in einer kohlendioxidarmen Zeit. Denn früher wuchsen Bäume 132 Meter der Sonne entgegen. Eine augenblickliche Kohlendioxidkonzentration von 0,0385% oder 385 ppm reicht für ein solch üppiges Pflanzenwachstum einfach nicht aus, da die Lufttemperatur nahe der Erdoberfläche einfach zu kalt ist, um höhere Kohlendioxidkonzentrationen zu erreichen.

    Die kohlendioxidarme Zeit

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