Mobbing, Gewalt, Beschimpfungen haben zugenommen, bereits in den letzten Jahren vor „Corona“, nun aber kam noch ein Faktor dazu. Dieser wirkte sich unterschiedlich aus im Arbeitsalltag, doch besonders die Beschäftigten im Gesundheitswesen, in Supermärkten und bei Verkehrsbetrieben können ein Lied davon singen. Bei der Tagung „Bedroht, beschimpft, geschlagen“ zu vielfältigen Formen von Gewalt beim ÖGB am 29. März 2023 musste man sich daran gewöhnen, dass stets von „der Pandemie“ als unumstößlicher Tatsache die Rede war, mit zaghafter Kritik da und dort an „Maßnahmen“. Dabei wurden Menschen nicht an den Pranger gestellt, die „Massnahmen“ ablehnten, eher schon wurde abstrahiert und pauschaliert. Wer weiss, wie es noch geklungen hätte bei einer Veranstaltung unter C-Regeln, als die Eindrücke aller gegenwärtig waren.
In dieser Presseaussendung sieht man, wer Inputs gab; ein bisschen wurden die Panels dann noch abgeändert. So kam Ingrid Brodnig doch nicht, deren Bücher zum Verkauf auflagen; man kann wirklich gut auf sie verzichten. Corona bedeutete Belastung, Spaltung und auch Überforderung, denn viele Beschäftigte reduzierten ihre Stunden oder fielen aus, sodass andere dann übernehmen mussten. Leider liessen einige Menschen ihre Frustration über mit Corona gerechtfertigte Einschränkungen an diejenigen aus, die diese Massnahmen ihnen gegenüber umzusetzen hatten. Es wäre wohl auch ähnlich gewesen, hätten sich Leute zusammengetan, um als Gruppe bei Ämtern anzurufen. Früher oder später hätte man bestimmt die Nerven verloren gegenüber denen, die doch eigentlich nichts dafür können. Zugleich ist aber keinerlei Einsicht bei denen zu erkennen, die angeben, im Interesse der Arbeitnehmer zu sprechen und nicht reflektieren, ob all diese Belastungen denn notwendig waren.

Tagung beim ÖGB