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Boeing, Airbus und der Pilz-Schwindel

Beinahe geben Medien jetzt Airbus als Konkurrenten von Boeing Schuld daran, dass dieser geschlampt hat. Dabei kamen A320neo und Boeing 737 Max jeweils 16 Monate nach dem Erstflug auf den Markt und sind beide Fly-by-wire-Jets mit größeren Triebwerken. Der A320 als Basismodell ist allerdings wesentlich jünger als die Boeing und begrenzt den Handlungsspielraum von Piloten seit jeher, was immer wieder nachjustiert wurde (s. ein Video weiter unten). Es ist immer noch ein Unterschied, wenn das Gewicht auf dem Fahrwerk für schwierige (Lande-)Bedingungen zu groß sein müsste, um ein Beispiel zu nennen, als wenn es binnen fünf Monaten zwei Totalverluste gibt. Glaubt man den Berichten, geriet Boeing 2011 in Panik, als American Airlines 100 A320neo bestellen wollte. Dass dann ohnehin bei beiden Rivalen gekauft wurde, fiel nicht mehr ins Gewicht, weil Airbus immer erfolgreicher wurde. Sieht man sich aktuelle Schlagzeilen an, hat Boeing vor allem einen treuen Kunden: das Pentagon, an dessen Spitze der Ex-Boeing-Manager Patrick Shanahan steht. In das Ringen um den Weltmarkt, auf dem Boeing von der 737 Max abhängt, fiel eine sorgfältig vorbereitete Anzeige gegen Airbus des österreichischen Ex-Ministers Hans Peter Doskozil. Dabei ergibt sich über bisherige Recherchen hinaus eine interessante Timeline, wie u.a. das Video weiter unten vom Tag der Angelobung Shanahans zeigt. Man sieht aber den Abgeordneten Peter Pilz, dem Doskozil den geheimen Eurofighter-Vergleich von 2007 überlassen hat, um ein Szenario gegen Ex-Minister Norbert Darabos und Airbus aufzubauen.

Nach Enthüllungen über Boeing-Pannen ist Airbus heute in der Wertschätzung gestiegen, und viele „wagen“ es, europäische Maschinen besser und sicherer zu finden. Genau zwei Jahre nach Shanahans Angelobung, am 14.3.2019 fand sich Doskozil im 3. Eurofighter-Ausschuss ein und warnte vor Business mit Airbus. Man müsse das Bundesbeschaffungsgesetz bei Ausschreibungen umgehen und dürfe auch keine Geschäfte mit dem Airbus-Herstellerländern machen (UK, Spanien, Frankreich, Deutschland). Doskozil gab auch zu, dass er Pilz exklusiv Unterlagen überlassen habe und nannte explizit den Entwurf vom 24.5.2007 zum Eurofighter-Vergleich (vom 24.6.2007). Dies war die zweite Hälfte, die Pilz für eine Fake-Anzeige wegen „Untreue“ gegen Darabos benötigte, mit der man auch das Problem umging, dass der Kaufvertrag von 2003 längst verjährt ist. Laut Strafprozeßordnung hätte der Staatsanwalt nach drei Monaten der Aufforderung von Airbus nachkommen müssen, die Ermittlungen einzustellen. Sie wurden rund eine Woche nach dem Einlangen der Anzeige bestätigt, jedoch einen 14 Jahre alten Vorgang betreffend. Der Vorwand mit der Anzeige gegen Darabos wurde erst nach vier Monaten geschaffen und dann so verkauft: „Haben sich die Manager der Eurofighter GmbH dank Norbert Darabos über teure Geschenke freuen können? Diese Frage beschäftigt den grünen Sicherheitssprecher Peter Pilz seit dem Auffliegen des ersten handschriftlichen Vertrags über die Reduzierung der Kampfjet-Bestellung von 18 auf 15 Stück und der Kosten für die Republik.“

New York Times-Artikel 

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Donald Trump ist der neue US-Präsident

Der Zeitverschiebung wegen haben in Europa einige nicht auf das Ergebnis der US-Wahl gewartet, obwohl es sie sehr interessiert. Jene, die Fernsehberichterstattung verfolgen, sprechen von Wut, Enttäuschung, Entsetzen bei Journalistinnen und Journalisten, die doch objektiv sein sollten. Auf diese Weise – und in zahlreichen Social Media-Wortmeldungen – wird aber deutlich, wie massiv die Wahrnehmung der Bevölkerung beeinflusst wird, die in Trump einen „unberechenbaren Irren“ und in Clinton eine toughe Frau sehen sollen, die für Frauen- und Menschenrechte eintritt.

Anders als bei uns werden in den USA Umfragen bis zum letzten Tag vor der Wahl veröffentlicht; da stand es etwa 45 % für Trump zu 43 % für Clinton. Reuters brachte täglich neue Polls, bis es am 7. November 42 % Trump zu 37 % Clinton stand; da ging man dann lieber zum Gleichstand am 3. November zurück. Man sieht an Newstickern, wie angeblich freie Presse auch in Österreich mitfieberte: „Weg zur US-Präsidentschaft wird für Clinton schwer“ benannte das Bilderberger-Blatt „Standard“ seinen Ticker, aber wenn man anklickt, sieht man als Überschrift „Trump wird 45. Präsident der USA„. Ungläubig ist man auch bei der „Welt“ (der Springer-Konzern entstand in der Nachkriegszeit mit CIA-Hilfe), die auch schon ausgerechnet hat, dass die Wahl Trumps jede Deutsche, jeden Deutschen 34.662 Euro kosten soll.

Trump-Schlußkundgebung in Grand Rapids, Michigan

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