Natürlich wünschen sich viele von uns Neuwahlen, nicht nur diejenigen, die gegen mit C gerechtfertigte „Maßnahmen“ demonstrierten. Es scheint einiges in verknöcherten politischen Strukturen ins Rollen zu kommen, aber das kann auch bloss vorgetäuscht sein. Auch wenn der Impfzwang am 1. Februar noch nicht in Kraft tritt, handelt es sich nur um eine Verzögerung um wenige Tage. All der immer stärkere Protest konnte daran nichts ändern, was nicht nur daran liegt, dass eine Agenda durchgezogen wird. Nun sieht es so aus, als seien die Grünen sowohl intern als auch durch Enthüllungen immer stärker unter Druck, was dann doch in Richtung Neuwahlen deutet. Bei näherer Betrachtung ergibt sich ein anderes Bild, als uns der Mainstream vermitteln will, denn dann wird klar, wie sehr alles miteinander verwoben ist.
Was den Impfzwang betrifft, ist die nächste Station die Sitzung des Bundesrats am 3. Februar, die natürlich von Protesten begleitet sein wird. Die Grünen gegen Impfpflicht und 2 G wenden sich in einem offenen Brief an die Mitglieder der Länderkammer. Auch der pensionierte General Günther Greindl, der bei einer Kundgebung am 29. Jänner in Wien sprach, die ich hier erwähne, appelliert an den Bundesrat. Einige setzen jetzt Hoffnungen auf den Verfassungsgerichtshof, der Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein einige detaillierte Fragen stellt. Zwar ist diese Initiative durchaus zu begrüssen, aber warum erst jetzt, wo jedem sofort auffallen hätte müssen, dass das C-Narrativ nicht stimmig ist.
Es ist offensichtlich, dass Politiker nicht unsere Interessen vertreten, sondern nicht nur ihre Ebene gekapert wurde. Man kann nachvollziehen, wie das geschehen ist und muss es auch tun, weil dies sonst jeden Tag weitergeht; die basis in Deutschland hat als simulierte Regierung eine Exitstrategie aufgezeigt. Man sieht die traurige Realität aber bei allen Meldungen, es genügt ein Blick auf die Webseite einer Nachrichtenagentur. Die von Hans Peter Haselsteiner, einem Geschäftspartner des Oligarchen Oleg Deripaska gesponserten NEOS fordern die Regierung dazu auf, der „Impfmüdigkeit“ mit „Fakten“ zu begegnen. Der SPÖ-Abgeordnete Andreas Kollross kritisiert Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass aus der Beschaffung von Sputnik-Impfstoff nichts wurde. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp befürchtet, dass die SPÖ in Wien ab Herbst vielfach 1G wie geimpft durchsetzen möchte. Wenn er sich mal mit der Dissertation von Bürgermeister Michael Ludwig über das SED-System auseinandersetzt, wird ihn nichts mehr wundern, zumal die SPÖ mit den NEOS koaliert.
Auch Deutsche können bei meinen Recherchen über mit Österreich verbundene internationale Netzwerke leicht andocken, weil immer wieder ihnen bekannte Akteure vorkommen wie hier Gerhard Schröder. Leider nehmen viele auf den ersten Blick sorgfältige Recherche allzu ernst, die von falschen Prämissen ausgeht, wie es etwa bei Verbinde die Punkte der Fall ist. Es gibt keine „guten Kräfte“ im Hintergrund, die einen „tiefen Staat“ besiegen, sondern ein Voranschreiten auf dem Weg zu einer kommunistischen Weltdiktatur. Viele merkten in Wahrheit erst etwas, als Donald Trump als US-Präsident einen Betriebsunfall darzustellen schien. Auch das muss man relativieren, weil seine Connections vielfach auch jene der Clintons oder von Joe Biden sind. Es ist auch nicht zu erwarten, dass uns unbekannte und ferne Personen heimlich etwas signalisieren, damit wir nicht die Hoffnung aufgeben, wie nicht nur bei Verbinde die Punkte gemutmaßt wird. Da wir uns im hybriden Krieg befinden, ist die Frage aber zentral, ob wir allein bzw. unter Unsresgleichen sind oder nicht. Wer meint, er werde ja doch irgendwie geschützt, begeht einer Gefahr anders und will sie vielleicht nicht wahrhaben. Zugleich jedoch kann man, wenn man sich auf sich selbst verlässt, dass Durchregieren durch Kapern des Systems als ungeheure Kälte spüren. Dies kann viel zu gross für eine einzelne Person sein, sodass Hopium einen Ausweg darstellt. Es ist paradox, dass wir eigentlich die 99 % sind und zugleich so tun sollen, als sei vollkommen egal, was jemand denkt, wie er die Situation sieht und sich alles erklärt. So kann aber niemals eine politische Bewegung entstehen, die Veränderungen herbeiführt und Forderungen umsetzt, wie sie spätestens seit Beginn der Corona-Panikmache gestellt werden.
Der zweite Jahrestag der Ibiza-Bombe ist verstrichen, ohne dass etwas besonderes passierte. Die Luft ist aus der Affäre aber keineswegs draussen, auch wenn das öffentliche Interesse zur ÖVP verlagert wurde. Ohne Ibizagate 2019 gäbe es keine türkisgrüne Koalition; ohne Sebastian Kurz als neuen ÖVP-Chef 2017 aber auch kein Türkisblau, das mit Ibizagate gesprengt wurde. Wenn man rekapituliert, was über die Ibiza-Falle bekannt ist, gibt es die hypothetische Hoffnung, dass Julian Hessenthaler Hintermänner verrät, wenn ihm wegen anderer Delikte (es geht u.a. um Drogen) der Prozess gemacht wird. Interessant ist sein serbischer Background und dass er mit der Balkanmafia zu tun hatte, die 2018 mitten auf der Strasse in der Wiener Innenstadt jemanden erschossen hat. Als 2013 bekannt gegeben wurde, dass Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer für Serbien lobbyieren wird, veröffentlichte der kroatische Journalist Domagoj Margetic seine Recherchen über Geldwäsche, österreichische Banken, den serbischen Präsidenten Aleksander Vucic, Gusenbauer und Martin Schlaff.
Ich weise hier darauf hin, weil es auch dazu passt, dass Hans Peter Doskozil Minister und Landeshauptmann wurde. Die Schwesterpartei der SPÖ hatte mit dem jungen Anwalt Wladimir Cvijan eine Nachwuchshoffnung, die schließlich Vucic mit Beweisen für Organisierte Kriminalität konfrontierte und dies nicht lange überlebte (siehe auch Reply auf diesen Tweet). In der Auseinandersetzung mit Vucic und dem Mauern der staatlichen Medien wird auf die Omerta hingewiesen, das Schweigegebot der Mafia (das ich nicht von ungefähr auch Doskozils Sprecher gegenüber thematisierte). Auch Vucics Bruder Andrej wird mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht; der Präsident gibt vor, diese zu bekämpfen. Die Ermordung des serbischen Staatschefs Zoran Djindjic 2003 ist vielen noch in Erinnerung, doch manche vermuten eher geopolitische Motive.
Weil der Gesundheitsminister heute seinen Rücktritt mit nächstem Montag bekanntgegeben hat, machen ihn manche geschwind zum Märtyrer. Man sieht dies auch gut bei Presseaussendungen zum Thema, wo selbst seine Kritiker dann den schwarzen Peter der ÖVP zuschieben. Tatsächlich sollte man die Vorgänge aber eher nüchtern betrachten, zumal auch der Nachfolger in einem sehr engen Verhältnis zu Bundespräsident Alexander van der Bellen steht. Wolfgang Mückstein ist Arzt auch van der Bellens und engagiert sich als Grüner in der Ärztekammer, also dort, wo alles der Corona-Farce geopfert wird. Ehe Anschober seinen Rücktritt bekanntgab, lobte der Hawerer von Peter Pilz, Wolfgang Fellner, ihn als „einen der sympathischesten Politiker überhaupt“; er hatte ihn ja auch immer wieder zu Gast. Anschober sei so eng mit van der Bellen, wie ja auch Vizekanzler Werner Kogler; die Genannten hätten mit Peter Pilz „die Grünen praktisch neu aufgebaut“. Gemeint ist wohl, dass Pilz bei einem Bundeskongress im Dezember 1993 mit dem Quereinsteiger van der Bellen auftauchte, der vier Jahre später Parteichef wurde. Gemeint ist auch eine Partei, in der es normal war, dass Pilz andere verleumdete, bedrohte und beschimpfte, dass diejenigen aus dem Hinterhalt attackiert wurden, die sich nicht den Plänen der Hintermänner von Pilz fügten. Man sollte sich aus heutiger Sicht damit befassen, was Pilz schon in den 1980er Jahren mit van der Bellen und Heinz Fischer verband.
Nüchterne Fakten nicht zuletzt auch zur „grössten Pandemie seit 100 Jahren“, auf die sich Anschober berief, sind notwendig, um nicht auf den Schmus reinzufallen, den er heute von sich gab. Wenn Anschober von Kreislaufkollapsen und Überlastung spricht, so ist das nicht wirklich von Bedeutung angesichts dessen, was er der Bevölkerung seit Monaten zumutet, und da eben auch Schulkindern, von denen er viel verstehen sollte. Fellner trägt zur Verwirrung bei, indem er sich als intimer Kenner politischer Vorgänge gibt, der quasi das Ohr an Telefonaten Anschobers hat. Er will uns weismachen, dass dieser zu spät zu seiner PK komme, weil er gerade noch van der Bellen anrufe. Man muss falsche Vorstellungen von normalem politischem Alltag kreieren, um Ungewöhnliches und Besorgniserregendes zu kaschieren. Anschober selbst sprach dann davon, dass er seit Morddrohungen im November von der Cobra beschützt werde; das unbefangene Gespräch mit Menschen in der Westbahn deshalb nicht mehr möglich, das für ihn eine wichtige Energiequelle war.
Manche erwarteten mit Spannung, dass „Exxpress“ und oe24.at das Ibiza-Video häppchenweise veröffentlichen. Dramaturgisch passt es zur Befragung von „Ibiza-Detektiv“ Julian H. am 8. April im U-Ausschuss; die Abgeordneten kennen das Video mittlerweile ohnehin schon. Sensationen waren nicht zu sehen, doch man muss dies in Relation zum Hype 2019 betrachten, der natürlich auf einem manipulativen Einsatz gewisser Passagen beruhte. Es sollte klar sein, dass die paar Ausschnitte im richtigen Kontext nicht dazu ausgereicht hätten, Vizekanzler Heinz Christian Strache zum Rücktritt zu bewegen. Dies kann man unabhängig davon feststellen, wie man selbst es jetzt beurteilt; wäre Strache geblieben, wäre einige Zeit darüber diskutiert worden. Aber ob es Neuwahlen gegeben hätte, die den Weg zur jetzigen Regierung ebneten? Auf jeden Fall wären die U-Ausschüsse (Eurofighter und BVT) nicht beendet worden, was jeder Beschluss zur Auflösung des Nationalrates mit sich bringt. Ein „Was wäre, wenn….“ macht in der Politik manchmal durchaus Sinn, weil Weichen gestellt werden. Bei Ibizagate gehört dazu, dass wir vieles nicht erfahren hätten, das jedoch nur die Spitze eines Eisbergs darstellt. Es gäbe keine tschechische (russische?) Mehrheit an den Casinos Austria und die Chats von ÖBAG-Chef Thomas Schmid, der vor Ibizagate eingesetzt wurde, wären unbekannt.
Wir empören uns über sie, weil sie oberhalb des Wassers präsentiert werden, doch gegen andere Personen wird nicht ermittelt. Ibizagate extrapolierte gewissermassen aus dem politischen Personal ein paar Sündenböcke, die an den Pranger gestellt wurden, um im Windschatten einschneidende Veränderungen einzuleiten. Richard Schmitt spricht bei „Exxpress“ zu Recht von einem Regime Change, der im Mai 2019 stattfand, mit „Süddeutscher Zeitung“, „Spiegel“, „Falter“ und ein paar Tausend auf dem Ballhausplatz am Tag nach der Veröffentlichung der Ausschnitte. Heute wissen wir, dass Bundespräsident Alexander van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz akkordiert vorgingen und Strache von Anfang an ausschlossen. Dazu kam, dass der Rücktritt von Innenminister Herbert Kickl gefordert wurde, weil er Aufklärung ja sicher behindere – was man ÖVP-Ministern sicher nie nachsagen kann. Tatsächlich wurde er von Van der Bellen auf Vorschlag von Kurz abberufen, was verfassungskonform ist, aber doch ungewöhnlich gegen den Willen des Betroffenen und seiner Partei.
Da ist uns selbst im Burgtheater damals so einiges nicht gesagt worden . . . Der Ibiza-Politskandal wird zur Medien-Affäre der @sz & @derspiegel & @falter_at
Es scheint höchst widersprüchlich zu sein, dass die staatliche Beteiligungsgesellschaft ÖBAG im Visier von Medien und Justiz steht und die Regierung Kurz daran offenbar nichts ändern kann. Politischen Akteuren insbesondere bei der ÖVP ist anzumerken, dass sie die Welt nicht mehr verstehen, was immer wieder zu bizarren Auftritten in der Presse führt. Hingegen ist die Opposition voll Eifer und Selbstgerechtigkeit, will aber wesentliche Zusammenhänge nicht wahrhaben, die auch für das eigene politische Lager ernüchternd sind. Wir können diese Situation analysieren, wenn wir nach Parallelen suchen und uns fragen, wem all dies nützt. Derzeit herrscht helle Aufregung über 300.000 von der Korruptionsstaatsanwaltschaft gefundene bzw. rekonstruierte Chat-Nachrichten von ÖBAG-Chef Thomas Schmid. Er begann seine Laufbahn als Sprecher von Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser, dessen Name mit Privatisierungen verbunden ist und den Wolfgang Schüssel gerne als seinen Nachfolger an der Spitze der ÖVP gesehen hätte. Schmid ist seit 2019 Alleinvorstand der ÖBAG und soll sich die Ausschreibung dafür als Generalsekretär im Finanzministerium selbst geschrieben haben. Viele regen sich jetzt über seine bekannt gewordenen flapsigen Chats mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Finanzminister Gernot Blümel auf. Sie übersehen dabei, dass sich Schmid gar nicht so gut auskennt bei den Beteiligungen im Umfang von 26 Milliarden Euro, welche die ÖBAG an börsennotierten Unternehmen hält. Vor Grasser, als man noch nicht von der ÖBAG sprach, wäre
der Umfang noch weit grösser gewesen. Wie Grasser, der von 1998 bis 2000 bei Magna tätig war, wurden Schmid, Kurz und Blümel von Wolfgang Schüssel unterstützt, der 2007 und 2008 noch ÖVP-Klubobmann war, nachdem er aus dem Kanzleramt ausschied.
Es ist kein Zufall, dass nicht nur die Befragung von Schmid im Ibiza-U-Ausschuss schleppend verlief, sondern auch die von Kurz und Blümel – und jene von Rene Benko, der mit allen dreien verbunden ist. Benko wird auch von Ex-Magna-CEO Siegfried Wolf gefördert, der jetzt für Russland das MAN-Werk in Steyr übernehmen soll und der im August 2016 die „Spendenralley“ für Kurz startete, wie es der damalige ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner im Ibiza-U-Ausschuss nannte. Auffällig ist auch, dass es Benko-Deals mit der zur ÖBAG gehörenden Bundesimmobiliengesellschaft gibt, der nun auch die Liegenschaften des Bundesheers übergeben werden sollen. Abgeordnete haben schon recht, wenn sie befürchten, dass sich Ermittlungen und Berichte über Schmids Chats auf das Vertrauen des Kapitalmarktes in staatsnahe Betriebe auswirken könnte. Dies weckt einige Assoziationen, etwa wenn bekannt ist, dass man in Russland von „samtener Übernahme“ spricht und damit gemeint ist, ein Unternehmen sturmreif zu schiessen, indem seine Position auf dem Kapitalmarkt geschwächt wird. Dies erlebten wir, als Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil 2017 Airbus attackierte, wofür er um mehrere Millionen Euro Steuergeld Ukraine-Lobbying-Partner von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer engagierte.
Das neue profil: Sebastian Kurz und seine Buberln. Die Chat-Nachrichten des Kanzler-Vertrauten Thomas Schmid zeichnen ein verstörendes Bild über die politischen Sitten im Land. Jetzt im E-Paper unter https://t.co/OoHNzKxDLJ lesen! pic.twitter.com/oRjZVKX5HV
Die Ereignisse überschlagen sich: während versucht wird, das Abriegeln von Gemeinden zur neuen Normalität zu machen, belastet eine Hausdurchsuchung bei der Hygiene Austria die Regierung Kurz. Eigentlich waren es Ermittlungen gegen Menschenhandel und Schwarzarbeit, die auf die Spur der Umetikettierung chinesischer FFP2-Masken brachten. Wir sollten uns nicht wundern, dass hierzulande so rigide diese Masken durchgesetzt werden, deren Tragen leicht zur Qual wird. Austria made in China waren auch die FFP2-Masken, die alle über 65 per Post zugeschickt bekamen; und natürlich bezog sie auch das Parlament mit Präsident Wolfgang Sobotka. Wir sollten uns auch fragen, welche Koruption mit Tests verbunden ist, die jetzt „gratis“ in Apotheken angeboten werden und was mit den über die COFAG verteilten Abermilliarden an Unternehmen passiert ist.
Die FPÖ fordert einen U-Ausschuss zum gesamten Corona-Komplex, will aber auch Ideen und Kräfte für einen Neustart nach Kurz sammeln. Wir werden dabei auch nicht darum herumkommen, kommunistische Agenten zu identifizieren und zu verfolgen, die das seit Jahren vorbereiteten, was 2020 für einen Corona-Putsch genutzt wurde. Heute ist der Verfassungsschutz freilich damit beschäftigt, Maskenfreie in Supermärkten zu jagen. Das Bundesheer muss hingegen unsere Reisefreiheit behindern, statt gegen den hybriden Krieg gegen uns selbst aufzutreten.
Natürlich fanden die beiden Misstrauensanträge gegen Innenminister Karl Nehammer am 4. Februar keine Mehrheit. Man merkte aber auch in der Sitzung des Nationalrates, dass sich der Wind zu drehen beginnt. Schon die Tatsache, dass sowohl FPÖ als auch SPÖ einen entsprechenden Antrag stellten, war bemerkenswert. Die Grünen schafften es, der Regierungsbank vollständig fernzubleiben und der ÖVP kein einziges Mal zu applaudieren, zugleich aber auch die Anträge abzulehnen. Der abwesende Vizekanzler Werner Kogler setzte dem Gesichtsverlust seiner Partei dann noch die Krone auf, indem er das Einsetzen einer Kindeswohlkommission ankündigte. Auf diese Weise sollen sich die Grünen gegen die Abschiebung von Kindern aussprechen, ohne aber die Koalition aufs Spiel zu setzen. Wenn Ex-NEOS-Abgeordnete Irmgard Griess sie leiten soll, dockt dies auf den ersten Blick in jener Szene an, die nicht „für die Freiheit“, aber gegen Abschiebungen auf die Strasse geht. NEOS-Sponsor Hans Peter Haselsteiner ist freilich ein Geschäftspartner von Rene Benko, dessen Businesspartner Ronny Pecik wiederum Koglers Schwager ist.
Aller medialen Propaganda zum Trotz verliert die Regierung ihre Mehrheit nun in Umfragen, sowohl wenn es um mögliche Wahlen als auch um „Corona-Massnahmen“ geht. Freilich zog bisher immer Bundeskanzler Sebastian Kurz die Reißleine, um nach einer vorverlegten Wahl der strahlende Sieger zu sein, der sich den Koalitionspartner selbst aussuchen kann. Weil zugleich politische Skandale untersucht werden, erscheinen jedoch auch die Vorgänge 2017 und 2019 in neuem Licht. Warum will Ex-Bundeskanzler Christian Kern plötzlich nicht, dass SPÖ-Anwalt Michael Pilz zu Verhandlungen über den Erwerb des Ibiza-Materials aussagt? Hat es vielleicht auch mit seiner Rolle bei Machenschaften im Eurofighter-U-Ausschuss 2017 zu tun und mit seiner Einbindung in gewisse Netzwerke? Warum verstrickt sich Bundespräsident Alexander van der Bellen in Widersprüche, was sein Ibizagate-Vorwissen 2019 betrifft? Man kann durchaus nachvollziehen, dass FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl noch Rechnungen offen hat, schien es doch abgekartet gewesen zu sein, dass Kurz Van der Bellen vorschlägt, ihn als Innenminister zu entlassen.
Stellen wir uns doch einmal vor, wir hätten eine Koalition von SPÖ und ÖVP oder von ÖVP und FPÖ und niemand hätte die Absicht, eine Diktatur zu errichten. Gäbe es dann mehr Proteste, gar auch von jenen, die sich gerne als „die“ Zivilgesellschaft verstehen, die jetzt aber gegen Demonstrationen sind? Derzeit denken viele, dass diese Regierung so schlimm nicht sein kann, weil ja die Grünen an Bord sind. Sie kämpfen jedoch mit kognitiver Dissonanz, weil die Koalition bislang die Aufnahme von „Geflüchteten“ aus Moria abgelehnt hat. Zugleich blenden sie alles aus, was mit unseren eigenen Rechten oder Not von Einheimischen bzw. von diesen erfahrener Willkür zu tun hat. Die Konditionierung auf „refugees welcome“ als Synonym nicht für die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention, sondern für illegale Masseneinwanderung sorgte auch dafür, dass man im Windschatten dieser künstlich erzeugten „Menschlichkeit“ unsere Rechte immer weiter abbauen kann ohne durch das ganze Land gehenden empörten Aufschrei. „Linke“ folgen zugleich gehorsam allen mit Corona verkauften Anordnungen und befürworten jede weitere Einschränkung, haben aber ein Ventil für „Mut“ und „Widerstand“, indem sie auf ein paar falschen Moria-Bildern herumreiten. „Links“ muss in Anführungszeichen gesetzt werden, weil echte Linke gegen Willkür und Ungerechtigkeit auftreten und dagegen sein müssen, dass Amazon zum Krisengewinner wird, wo man Arbeitskräfte ausbeutet und erfolgreiche Produkte anderer Anbieter billiger kopiert und diese so ruiniert. Was für ein Zufall, dass Bill Gates Aktien von Amazon erwarb, aber auch von Twitter oder von UPS und FedEx; Twitter sperrt übrigens eifrig Accounts, etwa den der Ärzte für Aufklärung. Richtige Linke sind nicht resistent gegen Fakten, sondern informieren sich umfassend und können auch damit leben, dass es immer auch Widersprüchliches gibt, dass man niemals jedes Unrecht beseitigen kann.
Wir haben es bei dieser „Linken“ mit Leuten zu tun, die ein perfektes Bild auch von sich selbst und ihrem moralischen Verhalten haben wollen und daher unter keinen Umständen mit der Realität konfrontiert werden wollen; diese besteht nicht nur aus Moria oder welchem Trigger auch immer. In jedem Land wird es jetzt eigene Erkenntnisprozesse geben, was die politische Entwicklung der letzten Jahre betrifft; bei uns ist Ibizagate der Dreh- und Angelpunkt (siehe auch diese U-Ausschuss-Bilanz). Dies ist vielen Menschen bewusst, weil sie daran denken, wie ein paar Tausend am 18. Mai 2019 auf den Ballhausplatz strömten, um gegen die türkisblaue Koalition zu demonstrieren; die Grünen waren selbstverständlich dabei und ein halbes Jahr später auch in der Regierung. Es wurde dafür gesorgt, dass es im Bundeskanzleramt und in den Ministerien willige Erfüllungsgehilfen einer Agenda gibt, die gegen die Interessen der Bevölkerung gerichtet ist, von der laut Artikel 1 der Bundesverfassung aber alles Recht auszugehen hat. Kann es Zufall sein, dass in Deutschland eine Koalition zwischen CDU/CSU und Grünen das Endziel ist? Kognitive Dissonanz, Trigger, Gehirnwäsche sorgen dafür, dass gerade „Linke“, die sich für ungeheuer aufgeklärt halten, Meldungen von 50 % falschpositiven Tests einfach ignorieren; sie gehen so auch mit Nachrichten über Manipulation mit „Corona-Toten“ um und haben vergessen, dass sie Big Pharma einmal kritisierten.
Medien hypen gerade Passagen aus dem berüchtigten Ibiza-Video, welche Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache „entlasten“ sollen, weil er der falschen Oligarchin versicherte, dass alles korrekt ablaufen müsse. Manche sind jetzt empört über die Redakteure von „Süddeutscher Zeitung“ und „Spiegel“, die derlei weggelassen hätten, als sie die Ibiza-Falle am 17. Mai 2019 öffentlich machten. Dabei verwundert jedoch ein ganz anderer Punkt: Frederik Obermaier und Bastian Obermayer von der „Süddeutschen“ wurden mit den „Panama Papers“ bekannt, denen später die „Paradise Papers“ folgten, sollten also ein wenig Ahnung davon haben, wie Oligarchen Geschäfte machen und verschleiern. Ihnen kam jedoch nicht seltsam vor, dass Strache und sein damaliger Freund Johann Gudenus meinten, mit angeblich verfügbaren 270 Millionen Euro könne „die Oligarchin“ da und dort zum Beispiel in Immobilien investieren (bei Benko), sich an der „Kronen Zeitung“ beteiligen und jene Deals mit der öffentlichen Hand übernehmen, die derzeit an die Strabag gehen. Um dem Ganzen auch noch die Krone (irgendwie wortwörtlich) aufzusetzen, versichert Strache im Video treuherzig, dass es bei uns nicht so zugehe „wie im Osten“.
Dann muss er in einem Parallel-Österreich leben, denn was ist mit Oleg Deripaska, Ihor Kolomoiskij, Dmytro Firtash, Andrei Kotchetkov, Martin Schlaff, um nur wenige zu nennen?! Auch die vielfach ausgezeichneten, medial unendlich gehätschelten Herren „Aufdecker“ müssen weit abgedriftet sein, wenn ihnen nicht auffällt, dass die Strabag – um nur ein Beispiel zu nennen -, dank Deripaska sehr viel mit Oligarchen zu tun hat (Ibizagate stärkte übrigens die Position der Strabag bei öffentlichen Aufträgen). All jene, die sich so sehr über Strache und Gudenus aufregen, folgen doch nur einer gelegten Spur, die sie von wirklicher Einflussnahme ablenken sollen, etwa wenn auf Pfiff Deripaskas Genossen Gewehr bei Fuß stehen, um die Einbürgerungdes Jelzin-Clans voranzutreiben, was bereits 2008/9 geschah. Wir werden für dumm verkauft, wenn jetzt etwa die „Welt“ schreibt: „Unerwartete Wendung in der Affäre um das geleakte Ibiza-Video und den damals gestürzten ehemaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache: Wie die Tageszeitung Österreich berichtet, entlasteten neue Textstellen aus den Akten der Staatsanwaltschaft den ehemaligen FPÖ-Politiker. Das Transkript von weiteren fünf Minuten des Videos lege demnach nahe, dass Strache es damals offenbar ablehnte, rechtswidrige Handlungen für Spenden einer angeblichen russischen Oligarchennichte zu begehen.