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Ibizagate und der wahre Igor Makarow

Bekannntlich versuchte die FPÖ auf Ibiza im Kleinen, was andere Parteien längst im Großen praktizieren. Einseitig betrachtet geht es auch um „die bösen Russen“, von denen wir ja puncto Erdgas abhängig sind. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die USA beständig Druck ausüben und Europa vorschreiben wollen, wie es seine Politik gestaltet. Beides macht uns zum Spielball, und beide Seiten beeinflussen die veröffentlichte Meinung. Das hat massive Auswirkungen auf die Bevölkerung, die gespalten ist in jene, die den USA oder Russland alles Negative zutrauen. Ibizagate muss deshalb so schlimm gewesen sein, weil die FPÖ doch die Republik an Russland verscherbeln wollte. Es bleibt immer noch die Frage des Cui Bono, gerade wenn jetzt eine Regierung von ÖVP und Grünen gebildet wird, für die sich auch Ex-SPÖ-Chef Christian Kern ausspricht. Die Sozialdemokraten sind hingegen ins Trudeln geraten und müssen nun damit rechnen, dass man sie auch in Wien von der Spitze vertreiben will. War das die Absicht bei Ibizagate oder nur ein Nebeneffekt oder nutzte man die Neuwahlen nicht als Chance? Sehr oft ist vieles zugleich denkbar, was auch für die Planung der Ibiza-Falle gilt: einerseits halbkriminelle Kreise, andererseits aber sehr wohl politisches Gespür.

Der Oligarch ohne Nichte Igor Makarow war Radrennfahrer und ist Sportfunktionär; da hätte er Heinz-Christian Strache in dessen späterer Rolle als Vizekanzler und Sportminister unterkommen können. Das Einzelkind aus Turkmenistan wurde mit Gas- und Ölhandel reich, was ihn mit anderen Oligarchen verbindet; er machte auch Geschäfte mit Dmytro Firtash. Am 19. Jänner 2017 berichtete der „Miami Herald„, dass das Mount Sinai Hospital eine Klinik für erwachsene Autisten in Miami Beach eröffnet: „The clinic was made possible by a donation from Igor Makarov, founder of Areti International Group, a Switzerland-based oil and energy company. Makarov, who has an office in Jacksonville, is a former Russian bicycling champion and philanthropist with an estimated net worth of $2.1 billion, according to Forbes. Makarov became aware of autism after watching the film ‚The Accountant,‘ starring Ben Affleck as a CPA who suffers from Asperger’s Syndrome, on the high functioning end of the spectrum. Through his friendship with Eugene Frenkel, who is a member of Mount Sinai’s board of directors and executive committee, he agreed to donate the funds for the establishment of the clinic (the exact amount is protected by a donor’s confidentiality agreement).

Makarows Geschäftspartner Frenkel mit Barak

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Terror in Halle oder: Eine merkwürdige Einzeltat

Alles scheint klar: ein Neonazi, ein Rechtsextremer, ein junger Mann, der sich als einsamer Wolf im Internet radikalisierte, erschießt in Halle zwei Menschen und scheitert beim Versuch, in eine Synagoge einzudringen. Doch wir wissen, dass gerade im Bereich Rechtsextremismus, Stichwort NSU-Komplex, mitgemischt und vertuscht wird. Inzwischen wurde bekannt, dass Stephan B. sich mitnichten auf Neonazi-Kreise bezieht, sondern von arabischen Webseiten spricht. Jemand haben dem Hartz IV-Bezieher 750 Euro (in Bitcoin) überwiesen; eine großzügige Spende, die manche Youtuber gerne einmal von einer einzigen Person bekommen würden. Es klingelt, wenn von „Spende“ die Rede ist, denn so wurde ein Konnex zwischen dem Christchurch-Attentäter und den Identitären in Österreich hergestellt, alerdings mit ebenfalls auffälligen 1000 Euro. Dies trug wegen Verbindungen der FPÖ zu den Identitären nicht unerheblich auch vor Ibizagate zu Irritationen in der Regierung bei. Uns wird wie bei Brenton Tarrant und Anders Breivik ein „Manifest“ angeboten, jedoch via Rita Katz vom Site Institut. Mit derlei Dokumenten kann man alles bestätigen, was man im Sinne eines notwendigen Narrativs bestätigt haben will. 

Bei Site landen auch Terrorvideos, noch ehe Gruppen diese selbst über ihre Kanäle verbreiten; besonders „bleibt“ sind solche mit Gruselfaktor z.B. von Enthauptungen. In Deutschland und Österreich fiel vor Jahren die „Globale Islamische Medienfront“ GIMF auf, die eine von rund 30 % Sting Operations in diesem Bereich sein könnte, auch weil sie mit Site (und IntelCenter) verbunden scheint. D.h. dass Aktionen in Wahrheit auf Anstiftung von V-Leuten durchgeführt werden, die eine Szene infiltrierten. Bei einem Prozess 2011 in München wurde einiges enthüllt, weil Irfan Peci von GIMF als V-Mann des Verfassungsschutzes enttarnt wurde, wie es hier unter Bezug auf den Bayrischen Rundfunk heißt: „Es geht um die Internetplattform ‚Globale Islamische Medienfront‘ (GIMF), auf der mehrere vor dem Oberlandesgericht München Angeklagte Drohvideos und Dschihad-Botschaften eingestellt hatten. Weite Teile davon seien vom Federal Bureau of Investigation (FBI) – also der bundes-polizeilichen Ermittlungsbehörde des US-Justizministeriums – gesteuert worden, behauptet der Verteidiger. Er zitierte dabei aus neuen Dokumenten des US-Justizministeriums, die sich mit dem Internet-Netzwerk befassen. 

Rita Katz auf Twitter zu Halle

 

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