Was in den USA und bei uns als Russiagate und da als Trumps Waterloo hochgekocht wird, handelt in Wahrheit von Verstrickungen der Demokraten und damit auch der Regierung Obama und der Clintons. Doch dies passt nicht in den Mainstream-Narrativ, sodass österreichische Medien auch nicht wissen, wie sie Verwicklungen von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer bewerten sollen. Bei US-Ermittlungen gegen Paul Manafort, der bis August 2016 die Kampagne von Kandidat Donald Trump leitete, ist nämlich auch von einer Gruppe europäischer Politiker die Rede, die ein Ex-Kanzler anführte. Da es sich um eine nur in Deutschland und Österreich übliche Bezeichnung handelt, ist der in Frage kommende Personenkreis klein. Immerhin wird Gusenbauer in einem Artikel letztes Jahr zum Thema „Manafort-linked lobbying firm registers as foreign agent; ex-Trump campaign chair backtracks“ namentlich erwähnt. Zu den via Mercury LLC entfalteten Aktivitäten heisst es: „Throughout 2013, the firm also set up ‚educational events‘ and meetings that featured Ukrainian government officials and other experts on Ukraine and the EU. It is not clear from the documents whether Mercury’s experts were also paid. Among the firm’s listed experts were Alfred Gusenbauer, Austria’s former chancellor, and Romano Prodi, Italy’s former prime minister. The firm said it also arranged meetings with legislators and congressional staffers as well as think tanks and the media.“
Gegenüber der „New York Times“ gab Ex-Kommissionspräsident Romano Prodi an, dass er dazugehört und sein Honorar von Gusenbauer erhielt. Es fragt sich auch, ob Gusenbauer seine Teilnahme an
Diskussionen wie dieser doppelt verrechnete. Der „
Standard“ muss unbedingt
Trump hineinverpacken, obwohl Gusenbauer und andere
für die Ukraine arbeiteten: „Trumps Ex-Wahlkampfmanager soll europäische Politiker bezahlt haben“. Mit
viel Konjunktiv zu Gusenbauer wird berichtet: „Während sich für Paul Manafort und Rick Gates die Schlinge in den Ermittlungen um mögliche russische Aktivitäten zur Beeinflussung der US-Wahl 2016 zugunsten von Donald Trump enger zieht, taucht nun eine potenzielle österreichische Komponente auf: Manafort, ehemaliger – wenngleich nur kurzfristiger – Wahlkampfleiter Trumps, soll im Zuge seiner Lobbyarbeit für den früheren ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch auch europäische Ex-Politiker engagiert haben. Janukowitsch ist ein ausgewiesen pro-russischer Politiker, er wurde im Zuge des Umsturzes in der Ukraine im Jahr 2014 abgesetzt und musste nach Russland flüchten.“ Ermittlungen in den USA haben das
genau gegenteilige Resultat, da ausschliesslich
im Umfeld von Hillary Clinton versucht wurde, die Wahl zu beeinflussen, und dies auch
in Kooperation mit Russland geschah. Dies betrifft
beispielsweise die Firmen Fusion GPS und Crowdstrike, wobei Letztere mit dem Think Tank Atlantic Council verbunden ist, der wiederum
vom Clinton-Förderer George Soros unterstützt wurde.

Gusenbauer im Sommer 2017 im „Falter“
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