Schlagwort-Archive: Rebellen

USA, Syrien und wir

Ohne lange zu fackeln haben die USA den syrischen Militärflughafen Schairat angegriffen, nachdem behauptet wurde, Assads Truppen hätten Giftgas eingesetzt. Wie zu erwarten verstummen all jene Trump-Kritiker, die ihn zuvor pausenlos als sexistisch, rassistisch oder schlicht unfähig gegeißelt haben. Wie auf Kommando ringen sich Mainstream-Kommentatoren positive Bewertungen ab, die damit einmal mehr unterstreichen, dass sie der Kriegsmaschinerie und sonst niemandem dienen. Man sieht in dieser Situation auch, wer mit Trump tatsächlich die Hoffnung auf eine andere US-Außenpolitik verbunden hat, denn diese Menschen sind jetzt sehr enttäuscht.

Dazu gehört auch die demokratische Abgeordnete Tulsi Gabbard, die vor einigen Wochen selbst nach Syrien reiste und dann Trump berichtete: „Es macht mich wütend und traurig, dass Präsident Trump den Rat von Kriegstreibern befolgt und unseren illegalen Krieg zum Sturz der syrischen Regierung eskaliert hat. Diese Eskalation ist kurzsichtig und wird mehr tote Zivilisten, mehr Flüchtlinge, die Stärkung von al-Qaeda und anderen Terroristen und einen möglichen atomaren Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Russland zur Folge haben“. Manche versuchen sich damit zu beruhigen, dass es „nur“ diesen Angriff gegeben hat, doch an der Eskalationsspirale ist bereits gedreht, da Russland das Memorandum zur Flugsicherheit in Syrien mit den USA ausgesetzt hat.

Facebook-Seite von Außenminister Sebastian Kurz

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Der Mythos von der rebellischen Parteijugend

Rund um den Rauswurf der Jungen Grünen aus der grünen Bundespartei werden Mythen von rebellischer Parteijugend zelebriert, um den entstandenen Hype zu rechtfertigen. Tatsächlich macht der geschaßte grüne Nachwuchs darauf aufmerksam, dass immer wieder Leute vor die Tür gesetzt wurden, die nicht bloß „Basis“ spielen und in Wahlkämpfen rennen, sondern auch mitbestimmen wollten. Es wirft aber die Frage auf, ob die Jungen Grünen überhaupt verstehen, dass es hier Systematik gibt und darüber nachdenken, warum dies so ist und warum es dann auch nie einen Weg zurück gibt.

Die Sozialistische Jugend, bei der die Jungen Grünen untergekommen sind, was Büroräume betrifft, ist gerade an der nächsten Inszenierung gegen einen SPÖ-Vorsitzenden beteiligt, der nicht (mehr) auf „refugees welcome“-Linie ist. Wie sich die Bilder gleichen wird auch deutlich, wenn man sich den ORF-Report am 4. April 2017 ansieht, denn es wird auf Akteurinnen verwiesen, die bereits vor einem Jahr in Marsch gesetzt waren. Und falls es Zuseher gibt, denen von selbst nichts auffällt, wird kurz gezeigt, wie der damalige Parteichef und Bundeskanzler Werner  Faymann am 1. Mai 2016 ausgepfiffen wurde. Die Botschaft für Nachfolger Christian Kern ist klar und sie wird von jungen Frauen ausgesprochen, die nicht sehr reflektiert wirken: entweder er ändert den Kurs der SPÖ und der Bundesregierung, oder ihm winkt ein Faymann-Schicksal.

„Kurier“ vom 17. April 2016

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Und ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode

Fake News vor allem via Mainstream sind eine Sache; wie aber die Menschen darauf reagieren ist eine andere. Dass die Strategie aufgeht, obwohl immer mehr Leute kritisch sind und nichts mehr als gegeben hinnehmen, soll anhand von Beispielen illustriert werden. Sie erreichen durchschnittliche Userinnen und User sozialer Medien, wo sie eben auch auf fruchtbaren Boden stoßen. Da werden Refugees Welcome-Devotionalien in Handarbeit hergestellt; zugleich sichert man nicht die Grenzen, sondern die Weihnachtsmärkte mit Bollern (auch in bunt) oder mit Bauschutt- bzw. Müllcontainern. Und als wären in Ost-Aleppo nicht Minen und Massengräber entdeckt worden, startete eben der Civil March for Aleppo in Berlin unter großem Mainstream-Rummel.

Auf der Facebook-Seite zum Marsch findet man ein kurzes Video, in dem Initiatorin Anna Alboth die Intention erklärt. Illustriert wird es mit Desinformationsbildern, wie sie die White Helmets verbreitet haben. Immerhin 400 Menschen kamen nach Berlin, um beim Start dabei zu sein; man kann sich auch unterwegs einklinken. Alboth hatte die Idee dazu erst vor drei Wochen und als sie auf Facebook laut darüber nachdachte, was wäre,wenn sie einfach zu Fuß nach Aleppo gehen würde, meldeten sich binnen 24 Stunden 150 Interessierte. Marschiert soll auch in den USA werden, und zwar Richtung Washington, da Regime Changer George Soros Donald Trump den Krieg erklärt hat. Auch wenn Alboths Marsch sich eher in der Tradition von „Marches of Hope“ bewegt, mit denen illegale Masseneinwanderung nach Europa gefördert wurde, fällt es schwer, an ganz spontane Entwicklungen zu glauben.

civilmarchAuf zum Civil March!

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