Schlagwort-Archive: Operation Trust

Warum glauben Leute QAnon-Quatsch?

Es ist keineswegs so, dass die QAnon-Ideologie von anderen Vorstellungen klar abgetrennt ist oder dass bloss bestimmte Gruppen in der Bevölkerung dafür anfällig sind. Kriterien wie Delegitimierung von Politik, Framing des Westens und Imaginieren einer bösen globalen Elite treffen sehr oft auf Erklärungsmuster zu. Grundsätzlich sollte sich jeder fragen, ob eine vermeintliche Information oder eine These ihn zu Aktivität oder Passivität verleiten will bzw. ob Verstand oder Emotionen angesprochen werden und ob alles hoffnungslos erscheint oder realistische Ansätze vertreten werden. Man sollte auch alle mit demselben Maß messen, also „alternativ“ nicht weniger an Sorgfalt verlangen als „mainstream“, was sich nicht nur auf Medien bezieht. Natürlich sollte einiges auf den ersten Blick hanebüchen wirken, aber wenn Menschen dennoch daran glauben, hat es sehr viel mit ihnen selbst zu tun. Zugleich erscheinen aber manche Akteure, die ihnen einen Bären aufbinden, durch andere in einem scheinbar seriösen Kontext.

Nun gibt es oft übergroßes Verständnis, wenn jemand (vermeintlich) auf „unserer Seite“ schlampig oder gar nicht recherchiert oder die Nerven verliert. Müsste man sich dann aber auch nicht fragen, ob eine „mainstream“-Person Gründe für Fehler haben kann, die vielleicht sogar nachvollziehbar sind? Tatsache ist auch, dass auf „unserer Seite“ alle möglichen Egomanen und Hochstapler sein wollen, bei denen uns oft Instinkt und Hausverstand ausreichend warnen müssten. Nicht vergessen werden darf, dass zwei Gruppierungen mit teilweiser Überschneidung und mit eigenen Medien bei Reaktionen auf Corona-Massnahmen andockten: Anhänger von Wladimir Putin und Rechtsextreme; sie vereinnahmten Menschen, die unorganisiert Orientierung suchten.

Q-Anhänger Veikko Stölzer

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Vor Blendern (nicht nur Ganser) sei gewarnt

Eben wurde bekannt, dass der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius neuer Bundesverteidigungsminister wird. Wenn man sich seine Amtszeit ansieht, dann sprach er von Rechtsextremen und Reichsbürgern als Gefahr, die auch die Corona-Demos vereinnahmen wollten. Man muss ihm hier Recht geben, weil Demokratie mit schrägen Vorstellungen sukzessive delegitimiert wird. Zugleich aber sind diejenigen, die dies verhindern wollen, oft zu wenig kritisch bei Delegitimierung durch die Politik selbst. Wenn man von Anfang an Reaktionen auf C völlig übertrieben fand, konnte man beobachten, wie sich eine widerständige Szene bildete. In diese klinkten sich sofort Personen ein, die vollkommen absurde Thesen vertreten. Vielfach lernten Menschen, die sich auch mit realer Politik auseinandersetzen hätten können, an Donald Trump als Retter, QAnon als Operation von US-Militärgeheimdienstlern, Bewusstseinssprünge, eine Herrschaft von Reptiloiden (dies verbreitete wesentlich David Icke) und Deutschland als Firma zu glauben.

Hier stellt dies ein Netzwerk zur Sektenaufklärung recht gut dar anhand dessen, was Raik Garve vertritt und in Seminaren anbietet. Ergänzen sollte man noch, dass die Welt von Psychopathen und Satanisten beherrscht wird und einige mit Videos und Gesprächen auf Youtube präsente Personen immer wieder von diesen Gruppen sprechen. Es gehe auch darum, Kinder rituell zu missbrauchen, aus ihrem Blut Adrenochrom zu gewinnen, um sich zu verjüngen. What? Fast klingt es nach den drei Hexen bei Machbeth mit einem Rezept, zu dem die Leber eines blasphemischen Juden gehört. In dieser Blase glauben viele daran, dass Tote wie John F. Kennedy Jr. wieder auftauchen werden d.h. nicht wirklich gestorben sind. Immer wieder wird nach versteckten Zeichen gesucht, was natürlich durch QAnon befeuert wurde. Es soll auch möglich sein, dass Akteure auf der Weltbühne in Wirklichkeit längst tot sind und durch Hologramme, Doppelgänger oder Klone ersetzt wurden. Damit wird von legitimer Kritik etwa an Joe Biden abgelenkt, über dessen mentalen Zustand und Verwickungen in Korruption und mögliche Neigungen man diskutieren muss. QAnon erinnert sehr an die bolschewistische Operation Trust, die als Honigfalle für Gegner perfekt funktionierte. Kultmerkmale hat jedoch auf der anderen Seite auch der naive Glaube an jedes Corona-Narrativ.

Raik Garve und Toel-Anhänger Frank Köstler

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Ukraine, WEF und Marxismus

Wolodymyr Selenskij soll beim World Economic Forum sprechen, das diesen Monat wieder stattfindet; letztes Jahr eröffnete er es virtuell. Zur WEF-Agenda gehört auch Klima; dazu passend brachte der „Spiegel“ eine Titelgeschichte über Karl Marx – der den Nationalstaat ablehnte- neu gedacht. „There is no Planet B“ steht auf Marx‘ Sticker, was an ein Transparent der Grünen „Es gibt keinen Planet B“ erinnert, das länger vom Balkon ihres Parlamentsklubs hing. Ich zeige weiter unten eine Aufnahme davon; die Farbgebung entspricht jener des Titels von „Das Klima-Buch“ von Greta Thunberg, wo ebenfalls „Warming Stripes“ verwendet werden. Wenn beständig die Rede ist von „Energiewende“ kombiniert mit „Klimawandel“, setzen sich Begriffe fest, mit denen man etwas verschleiert. Es existieren Aufnahmen von Klaus Schwab vor einer Lenin-Büste, und doch wollen viele nicht wahrhaben, wie man ihn einordnen sollte. Sie glauben an eine transatlantische Agenda des WEF und auch daran, dass „Spiegel“ und Co. transatlantischen Interessen dienen – tatsächlich, bei solchen Titelbildern?

Wenn man alles sortiert, muss man im Grunde dabei beginnen, wie man sich als Frau oder als Mann wahrnimmt. Denn wir neigen dazu, Vorstellungen aus einer weniger komplexen Zeit als Grundlage zu betrachten, vielleicht gar nicht mal bewusst. Frauen meinen dann, sich um alles kümmern zu müssen und Männer sehen in fast jedem anderen Mann einen Versager. So wollen Frauen Flüchtlingen „helfen“, ohne sich zu fragen, wie es zu dieser Situation kam, und Männer wissen angeblich ganz genau, was sie anstelle von Politikern tun würden. Auf beide Weise werden Widersprüche ausgeblendet und es geht Entscheidendes unter, denn die Rolle der Ukraine kann durchaus mit Russland akkordiert sein. Und in der Politik gibt es nicht nur Unfähigkeit, sondern auch Druck, Komplizenschaft, Naivität und ein fein gesponnenes Netz an Subversion. Wir werden seit Jahren mit scheinbaren Gegensätze getriggert und gespalten: Maidan und Krim 2014, Refugees Welcome 2015, Trump seit 2016, C-Agenda (wir werden alle sterben, mit oder ohne „Impfung“) seit 2020, wieder Ukraine seit 2022.

Titel des „Spiegel“

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Warum wir betrogen werden

Nicht wenige Menschen betrachten sich als kritisch und erzählen andächtig, Wladimir Putin sei ja Christ, kein Kommunist und das mit dem KGB….befasst euch doch mal mit der CIA… Stets werden Widersprüche und Fakten dann ausgeblendet, wenn die Täuschung wichtige Bedürfnisse berührt. Auch Personen, die um jeden Preis illegale Einwanderung schönreden, dürfen gar nicht auf die Idee kommen, dass es mit ihnen selbst zu tun hat und dies ausgebeutet wird. Es ist vielleicht kein Zufall, dass es oft Frauen sind, die sich für „Geflüchtete“ aufopfern wollen, denn laut FBI stellen sie auch zwei Drittel der Opfer von Online-Dating-Betrug. Es ist weit verbreitet, dass dabei vorgegeben wird, dem US-Militär anzugehören; mittlerweile gibt es ein Merkblatt der Armee dazu. Täterinnen und Täter docken beim Wunsch ihrer potenziellen Opfer nach Zuwendung an, sodass bei diesen der Verstand aussetzt und sie nicht versuchen, Angaben zu überprüfen und einzuordnen.

Unter dem Titel „Der eine sucht Liebe. Der andere verdient daran“ stellte „Readers‘ Digest“ (06/2022) die krasse Geschichte des deutschen Rentners K. (heute 79; es begann 2014) dar, der auf einem kostenlosen Dating-Portal einem Scammer in Ghana auf den Leim ging. Dieser war zuerst „Antoinette Nivon“ und dann „Earlie Thomas“ (stets Amerikanerin mit Verwandtschaft in Ghana) und servierte die abenteuerlichsten Stories, um K. Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Frage, was eine junge Frau („siehe“ im Netz geklaute Fotos) von einem alten Sack wollen sollte, stellte sich für K. natürlich nicht. Man findet einen Facebook-Account unter dem Namen Antoinette Nivon, wenn man den Namen googelt, der geradezu „Vorsicht, Falle!“ schreit und bei dem man mit ein bisschen Scrollen im Jahr 2020 ist. Wer Earlie Thomas eingibt, findet einen Wikipedia-Eintrag zu einem 2022 verstorbenen amerikanischen Footballspieler.

Doku über Scamming

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Ist Deutschland knapp am Putsch vorbeigeschrammt?

Der grösste Schlag ever gegen den Terrorismus ist deutschen Behörden mit Unterstützung von Nachbarstaaten gerade gelungen. 3000 Polizisten wurden in mehr als 100 Hausdurchsuchungen eingesetzt und führten 25 Festnahmen durch. Die Operation war so geheim, dass Medien von Anfang an dabei waren, auch wenn sie zunächst alle die gleiche Pressemeldungen verwendeten und später individuelle Details betonten. Es ist so dermassen ermüdend, den Versuch eines Gesprächs mit Personen anzufangen, die von Reichsbürger-Ideen angezogen werden, dass ich zunächst nichts dazu sagen wollte. Andererseits ist aber klar, dass mehr Menschen ins Visier geraten sollen als die rund 21.000 Reichsbürger in Deutschland und ein paar tausend bei uns. Wer gerade erst eingefangen wurde, kann sicher eher Abstand gewinnen als jemand, der schon länger dabei ist. Ausserdem dachten einige, meine akribischen Recherchen stellten nur eine Meinung dar, die man halt auch haben kann und die irgendwie neben solchen Vorstellungen existiert, die in keiner Weise fundiert, sondern leicht zu widerlegen sind.

Ich fasse jetzt ganz bestimmt nicht Reichsbürger-Ideologie zusammen, um sie Punkt für Punkt zu widerlegen. Wie sie wirkt, kann man sich hier zu Gemüte führen, wo ich zu einem Auftritt des nun verhafteten mutmasslichen Anführers Heinrich XIII. Prinz Reuss 2019 verlinke. Sarkastisch gesagt könnten es auch all die jetzt auch online gezeigten Reichsbürger-Experten nicht „besser“ ausdrücken. Laut Verfassungsschutz (siehe unten) stand der „Putsch“ kurz vor der Realisierung; einige User auf Facebook sehen in der länger vorbereiteten Razzia einzig ein Ablenkungsmanöver und halten Reichsbürger bloss für Spinner. Zu Recht weist etwa Boris Reitschuster auf Ungereimtheiten und darauf hin, dass nur eine Waffe und sonst Schreckschusspistolen gefunden wurden. Roland Tichy spricht von einem „Operettenputsch“ und fragt unter anderem, warum das Bevorraten von Prepper-Ware plötzlich verdächtig ist, wenn doch genau dazu aufgerufen wird (Stichwort Blackout). Wir müssen bereits bei der Behauptung einhaken, es mit „Abgründen einer terroristischen Bedrohung“ zu tun zu haben; nicht weil es auch Islamisten gibt, sondern weil sich bei „domestic terror“, wie es Amerikaner nennen würden, unweigerlich Bilder von RAF, Revolutionären Zellen, Bewegung 2. Juni und anderen aufdrängen. Hätten oder haben wir damals auch alle gedacht, dass die einfach ein Rad abhaben, oder gab es einen gesellschaftlichen Konsens, sie anders zu bewerten? Es geht hier auch nicht um Pläne, sondern diese wurden sehr oft tatsächlich ausgeführt. Es scheint fast, als werde dies – ich befasste mich vor einigen Wochen mit dieser Zeit – nun in der Verwendung von Superlativen ausgeblendet. Wie grotesk die jetzigen Behauptungen sind, versteht man sofort, wenn man das nun präsentierte Netzwerk mit Namen und Alter (und fehlender Bewaffnung) mit dem Training der jungen Terroristen früher bei den Palästinensern vergleicht (siehe Film „Der Baader-Meinhof-Komplex„).

Zur Razzia

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Wie wichtig ist Alexander Dugin für Wladimir Putin?

Wir haben uns zuletzt einmal angesehen, ob alternative Medien journalistischen Kriterien genügen. Nicht nur anhand der Haltung zu Wladimir Putin scheinen oft Zweifel angebracht und man begibt sich leicht aufs Glatteis. Jetzt können wir uns ansehen, wie über einen Autobomben-Anschlag berichtet wird, der wohl Alexander Dugin galt, aber dessen Tochter Darja tötete. Vater und Tochter stehen unter Sanktionen; Darja war für die Webseite United World International tätig, die Jewgeni Prigoschin gehört. Prigoschin wurde als „Putins Koch“ bekannt und finanziert die Söldner der Gruppe Wagner, die eng mit dem Militärgeheimdienst GRU kooperieren, und eine Trollfabrik in St. Petersburg.

Der Historiker Gary Lachman veröffentlichte vor ein paar Jahren das Buch Dark Star Rising. Magick and Power in the Age of Trump und ergänzte seine Recherchen, als die italienische Ausgabe erschien. Lachman weist darauf hin, dass sich Dugin auf den italienischen rechten Philosophen Julius Evola bezieht, der Mussolini mit „Gedankenmagie“ beeinflusste und auch als „heidnischer Faschist“ bezeichnet wird. In der jetzigen Berichterstattung wird deutlich, dass es kaum Unterschiede gibt zwischen Mainstream und alternativ, denn Dugin wird als „Putin-Vertrauter“, „Putin-Berater“, „Putins Ideologe“ oder gar „Putins Hirn“ bezeichnet. Freilich ist nicht von der Hand zu weisen, dass seine Bedeutung vielleicht eher in seiner Wirkung im Westen liegt, wo man ihn teilweise als (vermeintlichen) Kämpfer gegen Globalisierung feiert.

Dugin im Interview

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Die dunkle Seite der Erleuchtung

Gerade ist das World Economic Forum in Davos zu Ende gegangen, das man natürlich politisch betrachten sollte. Doch in früheren Jahren ging es dort auch einmal um Achtsamkeit (Mindfulness) und man meditierte täglich mit Jon Kabat-Zinn. Wenn wir genauer hinsehen, wird uns klar, dass die Reaktionen auf Corona stark von allem geprägt sind, das wir mit Achtsamkeit verbinden sollen. Wir sollen das nämlich nicht politisch bewerten, was uns zum Beispiel als Pandemie nahegebracht wird, sondern es als etwas verstehen, mit dem wir persönlich klarkommen müssen. Zugleich aber verstehen sich viele als Erwachte, was ja eigentlich ein spiritueller Begriff ist. Das passt recht gut zum Multi Level Marketing, mit dem wir immer wieder auf YouTube Bekanntschaft machen; wahrscheinlich würden wir so manches ohne all die Veränderungen „wegen C“ überhaupt nie zur Kenntnis nehmen. So aber scheinen viele motiviert zu sein, in Zukunft „frei“ von Zuhause aus via Internet „reich“ zu werden.

Doch dies sind Pyramidenschemata, die darauf basieren, anderen Menschen vermeintlich exklusives Wissen zu verkaufen, das man in jedem Selbsthilfebuch findet. Nicht immer werden Onlinekurse verhökert, denn es sind auch zum Beispiel Nahrungsergänzungsprodukte gefragt, die es aber im Drogeriemarkt wesentlich billiger gibt. Die Grenzen sind fließend zum Geschäft mit dem Glauben, wie der YouTuber James Jani (siehe unten) auch mit einem Video über Megachurches zeigt. Ist bei mageren MLM-Erlösen immer der neue Beteiligte selbst Schuld, so geht es jetzt um „Prosperity Gospel“ und „Miracle Crusade„. Du bist also selbst dafür verantwortlich, reich zu werden (und Prediger reich zu machen) und dich von Krankheiten zu heilen. Man kann einiges auf das New Thought Movement zurückführen, zu dessen Anhängern auch Donald Trump gehört, auf den ja viele immer noch Hoffnungen setzen.

Multi Level Marketing als Kult

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Wie leicht man auf Propaganda reinfällt

Gerade jetzt wird deutlich, dass die meisten Menschen auf Propaganda hereinfallen. Sie geben sich auch gerne die Blöße, dies öffentlich im Internet kundzutun, freilich ohne zu erkennen, was sie wirklich machen. Die Mechanismen werden paradoxer Weise im Mainstream recht gut anhand von QAnon erklärt, während man selbst aber nicht nur bei C ebenfalls Propaganda betreibt. Kreierte Vorstellungswelten halten Fakten nicht stand, doch die Menschen müssen auch bereit sein, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Tatsächlich gibt es Theorien, die grosse Verbreitung gefunden haben, auch ohne dass die meisten sie in besonders krasser Form vertreten. So glauben zwar viele nicht an einen pädokriminellen Elite-Kult, haben aber nur nebulöse Ideen von Macht hinter den Kulissen. Immerhin wurde Q nicht von ungefähr mit der Operation Trust der Bolschewiken verglichen, die auf pseudoreligiöse Weise ihre Gegner mit einer falschen antibolschewistischen Organisation einfangen wollten, wobei sich diese Honigfalle verselbständigte und kühnste Erwartungen übertraf. Es heisst, dass es späteren Historikern (denen Akten endlich zugänglich waren) vollkommen unmöglich war zu unterscheiden, was vom Geheimdienst in die Welt gesetzt und was von Anhängern erschaffen wurde. Es ist für uns auch deswegen von Bedeutung, weil in der gegenwärtigen russischen Militärdoktrin asymmetrische Kriegsführung über Geheimdienste vorgesehen ist. Und wenn man eine Seite aufbauen und instrumentalisieren kann, warum sollte man nicht versuchen, andere gerade mit ihren ablehnenden Reaktionen darauf zu ködern?

Die Q-Gemeinde ist auch in Australien, UK und in Ländern wie Deutschland und Österreich präsent. Sie will nicht verstehen, dass Donald Trump und Joe Biden höchst interessante Russland-Connections haben. Und ist außerstande, die Politik in ihren Heimatländern richtig einzuordnen, weil hier unrealistische Vorstellungen von „Eliten“ greifen. Natürlich ist der einzige Ausweg, politische Institutionen zu ihrem eigentlichen Auftrag zurückzuführen, doch da versagen stets beide Seiten. Auch Proteste gegen C-Massnahmen haben nicht dafür gesorgt, dass sich die umgesetzte Agenda selbst um Millimeter ändert, denn hier herrschen weltferne Vorstellungen von Macht vor. Einige gehen nahtlos dazu über, Verständnis für Russlands Krieg gegen die Ukraine zu haben, während andere (meist jene, die alles bei C glauben wollten) sich gar nicht heftig genug unter anderem per Sanktionen ins Knie schießen können. Nicht umsonst wurde nicht nur Trump, sondern auch Wladimir Putin zum Kämpfer gegen eine „Kabale“ stilisiert, denn dies schaltet kritisches Denken aus.

Australische QAnon-Doku

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Was wird hier wirklich gespielt?

Am besten bringt derzeit wohl ein Benefizkonzert für Flüchtlinge aus der Ukraine „unsere“ irreale Realität auf den Punkt. Denn für die 44.000 Besucher in einem Wiener Fussballstadion spielten plötzlich C-Regeln keine Rolle mehr, die doch eben noch für die meisten beinahe den Mittelpunkt ihres Lebens bildeten. Und man kann davon ausgehen, dass es am Tag nach diesem Event wieder so sein wird, auch wenn diese Leute keine rechte Erklärung dafür haben. Per Presseaussendung wurde auch stolz verkündet, dass 135.000 C-Schutzmasken der Ukraine gespendet und hingeliefert wurden. Wer so tickt, dessen psychisches Zuhause wurde eine Massenbildung, die ihm zwar Halt gibt, aber dazu dient, kritisches Denken auszuschalten. Das Twitter-Posting unten zeigt, wie jemand mit Black Lives Matter, C-Virus, C-Impfung und dann mit der Ukraine hypnotisiert wird. Man muss aber eine Illustration ergänzen, bei der auf dem Pendel ein Putin-Konterfei zu sehen ist, mit dem nicht wenige getriggert werden.

Wenn man bei Lockdowns und Panikmache mit C vor zwei Jahren an hybriden Krieg einer feindlichen Macht dachte, konnten das im Lauf der Zeit einige nachvollziehen, hatten aber ausschliesslich die USA im Verdacht, der sie auch das World Economic Forum zurechnen. Tatsächlich deutet vieles auf so eine Erklärung hin, doch wem nützt Destabilisierung des Westens, seiner Wirtschaft, seiner Staatshaushalte wirklich? Warum schütteln auch zahlreiche Amerikaner nur mehr den Kopf über „ihre“ Politiker – von Ausnahmen abgesehen -, was bei uns wiederum schon normal ist hinsichtlich des „eigenen“ politischen Personals? Sicher gibt es Unfähigkeit, Überforderung, Korruption und falsche Zielsetzungen – aber was ist, wenn dies nicht bloss an individuellem Versagen liegt und verhindert wird, dass Geeignete es schaffen? Was, wenn es einen gemeinsamen Nenner gibt von Refugees Welcome – C-Panik – Impfzwang – Stand with Ukraine ähnlich wie unten angedeutet?

Von Twitter

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China, Corona und die falschen Propheten

Wir sehen immer wieder eindimensionale Erklärungen, die als scheinbare Alternative zum Corona-Narrativ angeboten werden. Wer dies kritisiert, wird manchmal dazu aufgefordert, doch Toleranz walten zu lassen, weil auch dies ja der Aufklärung diene. Doch wenn unser Weg jetzt buchstäblich einer Gratwanderung gleicht, ist jeder Pfad, der in den Abgrund führt, nun einmal fatal, ob sozusagen pro oder kontra Corona. Vermeintlich Erwachte setzen gerne auf irgendeine eingreifende Macht, die sich jedoch weit und breit nicht abzeichnet. Und sie interessieren sich nicht für Netzwerke, weil Politiker eh nur Marionetten seien und daher komplett irrelevant. Zugleich aber verkündet genau diese Kaste ungeachtet der Bundestagswahlen immer neue Corona-Zwangsmassnahmen. Daher kann eigentlich nichts wichtiger sein, als Behörden, Polizei, Militär zu zeigen, dass sie fremden Befehlen folgen und wie dies zustande kam. Was sich in Deutschland abspielt, macht dies so leicht nachvollziehbar, dass man sich nur jene Quellen ansehen muss, die sagen, dass am Ende die DDR siegt und nicht Westdeutschland. Gerade zeigt eine umfassende Analyse von Hubertus Knabe auf, dass man Angela Merkel nicht so ohne weiteres der Stasi zuordnen kann. Man findet allerdings niemanden in Archiven, der vom KGB angeworben wurde, was natürlich auch für Österreich und diverse (Ex-) Politiker relevant ist.

In Österreich ist salopp von einem „dritten Stich“ die Rede, die Impfung wird auch gerne „das Jaukerl“ genannt. Die Gratiszeitung „Heute“, die am Wochenende eine Impf-Zeitschrift auflegte, verwendet am 9. August als Artikeltitel „Parksünder versauen Impfbus die Spritztour“. All dies belegt, dass es sich keineswegs um echte Gefahren handelt, sondern eine Agenda durchgezogen wird. Man kennt in Wien die Geschichte des Bänkelsängers Marx Augustin, der im 17. Jahrhundert während der Pestepidemie betrunken auf der Strasse lag und in einer Pestgrube umgeben von Toten aufgewacht sein soll. Mit anderen Worten weiss man, was eine echte Epidemie ist, die damals auch unter anderen hygienischen Bedingungen stattfand. Und doch wollen es viele nicht erkennen und sind auch nicht bereit, sich mit Parallelen etwa zu Corona-Polizeikontrollen in der Gastronomie, ja all den Corona-Vorschriften für Lokale, Handel und Veranstaltungen oder an Grenzen und in bestimmten Gegenden zu befassen. Boris Reitschuster beschreibt in seinem Buch „Putins Demokratur“ (Seiten 234 bis 239), wie gegen Wein und dann auch Mineralwasser aus Georgien vorgegangen wurde. Man behauptete, es seien Pestizide im Spiel oder die Herkunft der Waren sei nicht genau dokumentiert und liess Inspektoren der Gesundheitsämter ausschwärmen. Auch Corona ist eine politische Agenda, sodass der Vergleich nicht schwerfallen sollte.

Gute Frage…

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