Pamela Rendi-Wagner hielt eine Abschiedsrede im Parlament und wird den SPÖ-Parteitag nicht besuchen. Damit entscheiden 608 statt 609 Delegierte, wer ihr nachfolgen wird, sodass auch 304 : 304 Stimmen theoretisch möglich sind. Es ist eine seltsame Form der Ausgewogenheit, wenn jahrelange Angriffe eines Mannes auf eine Frau dazu führen, dass sich zwei Männer um ihre Nachfolge bewerben. So wird ein fünfjähriges weibliches Intermezzo in der SPÖ beendet, an deren Spitze sonst nur Männer standen. In heftigen Debatten, die auch virtuell stattfinden, stellen viele Frauen fest, dass sie Hans Peter Doskozil auch instinktiv ablehnen. „Nur mit Männern wie Andreas Babler ändert sich etwas für Frauen in der Partei“ kommt dann manchmal. Ist es wirklich so oder hängt Veränderung davon ab, was Frauen sich selbst erkämpfen?
Wer darauf hinweist, dass Frauen immer noch anders bewertet werden, der wird leicht unterstellt, dass sie ja nicht mithalten können oder wolle oder sich in einer Opferrolle gefallen. Es kann zu Mimimi werden oder zu einem Safe Space, der Erfahrungen und Risiko verhindert. Zugleich aber ist nicht einzusehen, dass sich etwas erkämpfen bei Frauen auch bedeuten soll, sich gegen Sexismus und Diskriminierung durchzusetzen. Dazu kommt das reibungslose Funktionieren von Netzwerken, die stark männerdominiert sind. Gerade wurde bekannt, dass der mit Alfred Gusenbauer befreundete Ex-„Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak, der über seine Verbindungen zu Thomas Schmid stolperte, Kolumen für die „Kronen Zeitung“ schreiben wird. Eine Schelmin denkt da auch daran, dass Rene Benko an der Krone beteiligt ist und Schmid mit ihm ebenfalls verbandelt ist; ausserdem weiss sie, dass Nowak von Doskozils Anwalt Johannes Zink vertreten wird. Gusenbauer ist Benkos rechte Hand, doch auch Rendi besuchte brav seine Feste.
Schlagwort-Archive: Mobbing
Wie sieht es in der SPÖ vor dem Parteitag aus?
Vor dem Showdown am SPÖ-Parteitag in einer Woche muss klargestellt werden, dass strukturelle und manifeste Gewalt eine entscheidende Rolle spielen bei der Frage, wie es dazu kommen konnte. Zwar beteuert Andreas Babler nun, dass er sich erst einmischte, als eh schon klar war, dass es zu einer Wahl zwischen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Herausforderer Hans Peter Doskozil kommt. Er empfand Rendis Demontage als brutal, sagt in Interviews aber auch, dass er nichts zu tun hat mit diesem Streit, nicht Teil des Konflikts sei. Wenn er am Parteitag gewinnt, kann er sich durchaus vorstellen, Doskozil in seinem Team zu haben. Das Urteil über Rendi und den Umgang mit ihr fällt gemischt aus, auch unter Frauen. Eine Teilnehmerin an der AK-Vollversammlung meinte, in der AK würde man klar von Mobbing sprechen, wenn so etwas an einen herangetragen wird. Rendi war wie andere Mobbingopfer zufällig da, wo sie zur Zielscheibe eines anderen wurde, wenngleich das Wording auch von Babler suggeriert, dass zwei dazugehören.
Eine bei den SPÖ-Frauen aktive Genossin sagte, Rendi habe Unterstützung durch die Frauen erhalten, aber auch Fehler gemacht. So gab es auch angesichts der Touren von Babler und Doskozil keine Kampagne von ihr. Rendi schätzte die Lage als Quereinsteigerin falsch ein und hatte zu wenig Rückhalt. Beide Frauen lehnen Doskozil aus tiefster Überzeugung ab, auch weil er so ein Macho ist. Sie bedauerten, dass Norbert Darabos aus der Politik gedrängt wurde (der so angenehm und nett sei) und waren schockiert, als ich ihnen ein paar Details zu den dabei angewandten durchaus gewalttätigen Mitteln schilderte. Es ist damit auch klargestellt, dass Kommentare oder Analysen, die bei der SPÖ und der Öffentlichkeit nur ein Problem mit unterschiedlicher Bewertung von Frauen und Männern erkennen, viel zu kurz greifen. Und doch werden bei Doskozil Anklänge an den proletarischen Antifeminismus deutlich, mit dem die Sozialdemokratie lange zu kämpfen hatte. Jedwede Besserstellung von Frauen, die abfällig als Lohndrückerinnen bezeichnet wurden, könne nur zu Lasten von jenen Männern gehen, deren Los man eben ein wenig leichter gemacht hatte. Frauen mussten jeden Millimeter an Raum mühsam erringen und sind auch heute nicht selbstverständlich in Spitzenpositionen.
Gewalt am Arbeitsplatz (und Corona)
Mobbing, Gewalt, Beschimpfungen haben zugenommen, bereits in den letzten Jahren vor „Corona“, nun aber kam noch ein Faktor dazu. Dieser wirkte sich unterschiedlich aus im Arbeitsalltag, doch besonders die Beschäftigten im Gesundheitswesen, in Supermärkten und bei Verkehrsbetrieben können ein Lied davon singen. Bei der Tagung „Bedroht, beschimpft, geschlagen“ zu vielfältigen Formen von Gewalt beim ÖGB am 29. März 2023 musste man sich daran gewöhnen, dass stets von „der Pandemie“ als unumstößlicher Tatsache die Rede war, mit zaghafter Kritik da und dort an „Maßnahmen“. Dabei wurden Menschen nicht an den Pranger gestellt, die „Massnahmen“ ablehnten, eher schon wurde abstrahiert und pauschaliert. Wer weiss, wie es noch geklungen hätte bei einer Veranstaltung unter C-Regeln, als die Eindrücke aller gegenwärtig waren.
In dieser Presseaussendung sieht man, wer Inputs gab; ein bisschen wurden die Panels dann noch abgeändert. So kam Ingrid Brodnig doch nicht, deren Bücher zum Verkauf auflagen; man kann wirklich gut auf sie verzichten. Corona bedeutete Belastung, Spaltung und auch Überforderung, denn viele Beschäftigte reduzierten ihre Stunden oder fielen aus, sodass andere dann übernehmen mussten. Leider liessen einige Menschen ihre Frustration über mit Corona gerechtfertigte Einschränkungen an diejenigen aus, die diese Massnahmen ihnen gegenüber umzusetzen hatten. Es wäre wohl auch ähnlich gewesen, hätten sich Leute zusammengetan, um als Gruppe bei Ämtern anzurufen. Früher oder später hätte man bestimmt die Nerven verloren gegenüber denen, die doch eigentlich nichts dafür können. Zugleich ist aber keinerlei Einsicht bei denen zu erkennen, die angeben, im Interesse der Arbeitnehmer zu sprechen und nicht reflektieren, ob all diese Belastungen denn notwendig waren.

Tagung beim ÖGB
Ist Clemens Arvay ein Märtyrer?
Eine Seite ist geneigt, medialem Mobbing die Schuld am Suizid von Clemens Arvay zu geben. Die andere weist jede Mitverantwortung von sich und bezieht sich auch auf ein Posting von Arvay wenige Wochen vor seinem Tod zu Ent-Täuschung in seiner Beziehung. Ehe wir es uns versehen, machen wir Arvay zu einem Märtyrer auch als Gegengewicht zur Instrumentalisierung von Lisa-Maria Kellermayr. Immer wieder ist von einer toxischen Beziehung Arvays die Rede, wie man bei Userpostings etwa beim Standard oder bei tkp.at sehen kann. Es wird auch auf Twitter angeführt und dies keineswegs nur von denjenigen, die eine Ausrede für ihre Häme zu Arvays Lebzeiten benötigen. Zurückzuführen ist toxische Beziehung auf toxikon pharmakon, was schlicht Pfeilgift bedeutet, wobei toxikon der Pfeil ist. Heute wird toxisch in allen möglichen Kombinationen metaphorisch verwendet, was weit von der früheren klaren Diagnose wegführt. Darauf weist dieser Artikel hin, der auch die Schwierigkeiten beschreibt, zwanghaft kontrollierendes Verhalten als solches zu erkennen und nicht mit Liebe zu verwechseln.
Natürlich bietet toxische Beziehung einen Begriff, um etwas in Worte zu fassen, ist aber zugleich zu allgemein; ausserdem wird der nicht-toxische Teil gerne zu Empathen gemacht. Oft ist es subtile psychische Gewalt und nicht immer eigentlich offensichtliche Kontrolle wie das Zerstören von Eigentum oder das Unterbinden des Zugangs zu finanziellen Ressourcen. Man kommt je nach Studie zu anderen Ergebnissen, wer stärker betroffen ist – mal sind es Frauen, mal Männer, mal ist es ausgeglichen. Als Laiendiagnose ist toxische Beziehung zu 90 % falsch, denn nicht jedes Kommunikationsdefizit ist schon toxisch; man kann eher sagen, dass viele Beziehungen dysfunktional sind und beide Partner dazu beitragen. Neben wechselseitigen Demütigungen gibt es aber auch selbstverliebte dominante Partner, die dennoch bei etwas bei der oder dem anderen andocken; so ergänzen sich z.B. Bindungs- und Verlassensängste. Es grenzt an Ironie, dass Medien, die Arvay oder andere wegen Corona ablehnen, auch ganz unwissenschaftlich von toxischen Beziehungen sprechen, ohne diesem Begriff auf den Grund zu gehen.

Gedenken in Wien
Ist Clemens Arvay ein Märtyrer? weiterlesenZum Tod von Clemens Arvay
Der Biologe Clemens Arvay ist bekannt durch seine Bücher und Videos, die sich auch kritisch mit Corona auseinandersetzen. Erst vor wenigen Tagen postete er auf Facebook ein neues Foto, doch am 23. Februar 2023 wurde bekannt, dass er sich am 18. Februar das Leben genommen hatte. Er litt sehr darunter, wie ihn Medien und Wikipedia framten; Barbara Toth (nomen est omen) vom „Falter“ packte ihn in eine Story mit dem Titel „Aluhut, Globuli und Judenstern“. In Nachrufen wird Arvay als sanft und sensibel beschrieben, da er doch nur Gutes bewirken wollte und ihn ungeheuer verletzte, wie andere über ihn herzogen. Bereits 2020 thematisierte er dies gegenüber der Deutschen Welle, und er sprach es auch in längeren Facebook-Postings an. Bei so etwas hat man dann zwar viel Zuspruch, ist aber zugleich weiter allein mit dem Problem.
Wie ein paar andere startete er aus relativ privilegierter Position beim Schwimmen gegen den Corona-Strom, denn er wurde vom Mainstream gut behandelt, gerne eingeladen und nicht angezweifelt. Es ist dann erstmal besonders kränkend und verstörend, wenn nun genau das nicht mehr gefragt ist (Ausnahmen bestätigen die Regel), wodurch er sich zuvor auszeichnete. Es scheint nur logisch und konsequent, dass er grübelte und wissen wollte, warum „man“ ihn auf einmal ins Eck stellt (und wer ist dieser „man“ überhaupt?). Wer aber einen abrupt anderen Umgang mit sich erkennt und benennt, wird dafür erst Recht geframed, weil das ja was von „Verschwörungstheorie“ hat. Natürlich kann man Dinge zuordnen, vor allem wenn es auch andere trifft und sich im Paradoxen auch Gesetzmäßigkeiten erkennen lassen. Damit aber verlässt man immer weiter den Bereich bisheriger auch von anderen geteilter Erfahrungen. Thomas Breit von Neue Normalität zeigt unten auf, wie gewisse Leute gnadenlos ein paar Beistriche herauspickten und gegen Arvay und andere drehten.
Was für eine widerliche Inszenierung!
Diejenigen, die seit Monaten spalten und hetzen, die uns einschüchtern und verleumden, rufen jetzt laut „Haltet den Dieb!“. Es ist keineswegs so, dass es halt unterschiedliche Ansichten zu einem Thema gibt, über die dann gleichberechtigt diskutiert wird. Mit C war immer eine Agenda verbunden, die mit Manipulation, Lügen, Druck, sog. Massnahmen und Nudging umgesetzt wurde. Wer sich dagegen stellte, konnte leicht verzweifeln und musste mit Recherche, vielfach auch neuen Freunden und Protesten seinen Weg finden. Natürlich schaffen dies manche nicht und „radikalisieren“ sich, doch auf der Seite der Gewalt stehen ebenfalls zahlreiche radikalisierte Personen, für die Demokratie und Menschenrechte Fremdwörter sind. Sie rufen gerade schon wieder zu etwas auf und meinen in ihrer Verlogenheit nur, dass wir uns nicht mehr wehren sollen; jede Gewalt gegen uns ist gerechtfertigt.
Für Widerstand ist unerlässlich, die Akteure der Gegenseite richtig einzuschätzen, die an einer Inszenierung teilnehmen und einander keineswegs zufällig ergänzen. Ausserdem beruht es auf Netzwerken und Hintergründen, die weit vor das Verkünden des ersten Lockdowns 2020 zurückreichen. Um den Inszenierungscharakter zu verdeutlichen, könnte ich viele Videos und Screenshots als Illustration verwenden. Dann aber wäre es eine Doktorarbeit, sodass ich manches einbaue, weiteres Material verlinke und euch dazu auffordere, selbst alles zu sichern und zu verwenden, das euch auffällt.
SPÖ: Game Over für Pamela Rendi-Wagner
Es wird seit Längerem am Sessel der ersten Vorsitzenden der SPÖ gesägt, doch indem sie die Parteimitglieder über sich abstimmen lässt, hat sie ihr eigenes Grab geschaufelt. Der Wiener SPÖ-Vorsitzende Michael Ludwig verkündete, dass seine Landesorganisation Pamela Rendi-Wagner nicht bei der schriftlichen Mitgliederbefragung unterstützen werde. Die meisten sehen darin einen weiteren strategischen Fehler der Quereinsteigerin, die halt die seit drei Jahren eigene Partei zuwenig kenne. Aber wie kam es wirklich dazu? Bereits Rendi-Wagners Bestellung stand unter keinem guten Stern, weil sie von ihrem Vorgänger Christian Kern im Abgang oktroyiert wurde. Die Partei folgte ihm damals auch überrumpelt, doch Rendi-Wagner schaffte auch keine bessere Performance der SPÖ in der ungewohnten Oppositionsrolle. Die vorverlegten Wahlen 2019 nach Ibizagate hätten eigentlich gelegen kommen müssen, doch es profitierten nur die jetzigen Koalitionsparteien ÖVP und Grüne. Mit der Mitgliederbefragung als Vertrauensabstimmung über sich selbst platzte Rendi-Wagner in ein Parteipräsidium und stellte auch ein Video dazu in soziale Medien, ehe das Gremium darüber abgestimmt hatte.
Aber was ist da wirklich gelaufen, zumal Rendi-Wagner bekanntermaßen schlecht beraten wird? War es ihr Umfeld, das auch für merkwürdig infantile Facebook-Postings in ihrem Namen verantwortlich zeichnet? Es gibt Clips, die Rendi-Wagner und den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vor dem Präsidium zeigen und wo noch nichts darauf hindeutet, dass Rendi-Wagner über sich abstimmen lassen will. Doch Doskozil hatte gerade negative Schlagzeilen, weil er seine Verlobte Julia Jurtschak bei sich im LH-Büro anstellen wollte und davon musste man ablenken. SIchtbar lief immer wieder ab, dass Rendi-Wagner von Männern in Frage gestellt wird, worauf die Userin im Tweet unten hinweist. Bereits bei ihrer Kür im Herbst 2018 gab es gönnerhafte Äußerungen gewichtiger (alter weißer) Männer, die öffentlich abwogen, wie sie sich wohl machen wird. Es wäre voreilig, ein Machtvakuum in der SPÖ zu vermuten, nur weil Rendi-Wagner demontiert wird, denn sie hatte nie wirklich das Sagen. Es wurde auch vorgeschlagen, sie solle auf Frauensolidarität setzen, was bei einer Quereinsteigerin nicht so einfach ist, da sich andere Frauen leicht übergangen fühlen. Es setzt aber Spielraum und strategisches Denken voraus und soll Frauen mobilisieren, die sich noch leichter als Männer von Doskozil und Co. eingeschüchtert fühlen.
„Kronen Zeitung“ am 1. März 2020
Ibiza und Co.: Cherchez les femmes
In Österreich gibt es Ibizagate-Recherchen rund um „schöne junge Frauen“, in Finnland die jüngste Premierministerin der Welt und Frauen an der Spitze aller Parteien. Wiederum bei uns droht die erste Parteichefin der SPÖ zu scheitern, nicht zuletzt auch wegen Machos in den eigenen Reihen. Wir haben also genug Anregungen für Betrachtungen unter dem Genderaspekt, bezogen auf (geschürte) Erwartungen, um uns von Hintergründen abzulenken. Was dabei auf dem Spiel steht, sieht man auch bei Klimahysterie rund um Extinction Rebellion und Greta Thunberg, während zugleich Ex-US-Außenminister John Kerry mit der Initiative „World War Zero“ Prominente und Politiker gegen die „Bedrohung der nationalen Sicherheit durch die Erwärmung der Erde“ versammeln will. Es erinnert nicht zufällig an die „Art der Mobilisierung in Kriegszeiten“, was die Katze aus dem Sack lässt, die sich hinter Fridays for Future und Co. verbirgt. Mit all der lancierten Kritik an „alten weißen Männern“ wird bewusst provoziert, dass einige bei Frauen rationales Denken überhaupt vermissen. Das wird dadurch scheinbar bestätigt, dass viele Frauen reflexartig „refugees“ willkommen geheißen haben und übergangslos Angst vor dem Untergang der Menschheit haben.
Zugleich aber lassen sich einige Männer immer noch allzu gerne beeinflussen, wenn man ihnen junge – möglichst auch blonde – Frauen vorsetzt. Dies führt uns bei Ibizagate zum Gegensatz zwischen recherchierenden Männern und jenen weiblichen Akteuren, denen sie einigermaßen objektiv begegnen sollten. Wir sehen unten, wie Richard Schmitt von oe24 (früher „Krone“) bemüht ist, Verständnis für die „schöne Maklerin“ aufzubringen, die sich nicht mal im Studio interviewen lässt. Etwas kritischer, aber auch in Klischees gefangen wirkt Gerd Schmidt von EU-Infothek, der aber wie Schmitt immerhin dort recherchiert, wo sich andere als „Aufdecker“ feiern lassen, weil sie Ausschnitte aus dem Ibiza-Material publizierten. Natürlich waren wir weder bei scheinbarer Geschäftsanbahnung (Grundstücksdeal) noch auf Ibiza Mäuschen, sodass wir nicht wirklich beurteilen können, was wem doch auffallen hätte müssen. Es ist aber möglich, sich über den Gesamtkontext, die Verflechtungen und Seilschaften, die internationale Ebene dem anzunähern, wo man Widersprüche nicht mehr „natürlich“ erklären kann. Überzeichnete / zugeschriebene Rollen, die sofort Assoziationen wecken, werden u.a. von Geheimdiensten eingesetzt, um über derlei Warnsignale hinwegzutäuschen.
Richard Schmitt und die „schöne Maklerin“
Wie gefährlich ist Peter Pilz?
Der Abgeordnete Peter Pilz sieht Bundeskanzler Sebastian Kurz „in Geiselhaft“ des Innenministers bzw. droht diesem, wenn Kurz Herbert Kickl nicht abberuft, was freilich die Koalition sprengen würde. Auch wenn man mit dieser Regierung nicht einverstanden ist, muss man sich fragen, was hier eigentlich gespielt wird. Denn Pilz‘ Freund Wolfgang Fellner interviewte zuerst Pilz und dann Martin Sellner von den Identitären, um diesem Lob für Kickl (O-Ton Pilz: „Kickl ist die größe Gefahr für Europa“) zu entlocken, das dann als „Beweis“ dienen kann. Man kann es dann in der Printausgabe von oe24 (s.u.) verwursten, sodass ein Zusammenhang zwischen Kickl und Sellner besteht und damit Pilz‘ Forderung unterstützt wird. Der Politiker trommelt seit Tagen, nein Wochen, dass Kickl ein „Sicherheitsrisiko“ darstelle, Österreich mit diesem Minister international isoliert sei und will seinen Rücktritt erpressen. Es erinnert auch daran, wie er Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos puncto Eurofighter via Medien drohte, den er dann auch als Bauernopfer anzeigte, dem er wie Kurz ein Ultimatum stellte. Einen Unschuldigen auch deshalb, weil bei ihm wirklich von Geiselhaft die Rede sein konnte, da er abgeschottet wurde und man illegale Befehle als die seinen ausgab, was Pilz immer deckte. In der Tat ist Pilz gefährlich und wäre dies in jedem Land, das ihn gewähren lässt und ihm mediale Bühne bietet, weil er eine Menge Unheil anrichtet und anrichten soll. So ging Pilz einen Pakt mit Ex-Minister Hans Peter Doskozil ein, dem er Darabos aus dem Weg räumte und mit dem er im Interesse der US-Rüstungsindustrie gegen Airbus vorging.
Als dreister Lügner und Manipulateur spannt Pilz seine Abgeordnete Alma Zadic ein, bei der er nur auf die richtigen Knöpfe drücken muss. Sie begreift nicht einmal, dass auch Pilz immer für die Destabilisierung des Balkans war, sodass er sie mit zum Flüchtling gemacht hat. Zadic wirft der Bundesregierung vor, im Ministerrat eine Übersetzung des UN-Migrationspaktes verwendet zu haben, welche von den Identitären stamme; es ist des Wordings wegen. Da bin ich gespannt, wann Schriftstücke (auch noch aus den Grünen) entsprechende Beachtung finden, bei denen Andeutungen, Wortstellungen und Ausdrücke auf US-Ursprung deuten und damit die Frage nach Einflussnahme der CIA aufwerfen. Ein größeres Sicherheitsrisiko als eine Geheimdienst-Frontorganisation im Parlament kann auch ein Innenminister nicht sein, der einer oder einem nicht zu Gesichte steht. Zadic benutzt einen Vorfall, bei dem eine offenbar verwirrte Frau eine andere beschimpfte, die zufällig Muslima war, um für Pilz‘ Anti-Kickl-Mission Stimmung zu machen. Sie habe „Angst, dass Kinder beschimpft und bespuckt werden“. Dabei ist das Wording von Zadic Framing, da sie von „Flüchtlingen“ und „Geflüchteten“ spricht, wo in Wahrheit illegale Einwanderung gemeint ist, die nichts mit der Genfer Flüchtlingskonvention zu tun hat. Mit der Gleichsetzung „Kickl = (Minister der) Neonazi(s)“ will Pilz erreichen, dass jedwedes verstandesmäßige Hindernis aussetzt und alle ihm gegen den Minister hinterherrennen. Was Pilz aufführt, ist seit jeher eine einzige Geiselnahme: er verdrängte bereits 1986 andere (auch Frauen) brutal von der grünen Liste, aber man sollte um der Sache willen für die Grünen Wahlkampf machen. Er beschimpfte die Parteibasis, wenn Menschen Mitbestimmung und Meinungsfreiheit wollten, und sie sollten bei der Stange bleiben um des großen Ganzen willen.
oe24 am 2.4.2019
Was Gewalt gegen Frauen wirklich bedeutet
Der Womens‘ March kämpft mit Antisemitismusvorwürfen, wir sollen uns nicht weiter beunruhigen über „zugewanderte Gewalt“, der Vizekanzler ist im Papamonat und der deutsche Bundestagspräsident appelliert an Männer, ihren Mann auch im Haushalt zu stehen. Es scheint, dass sich einiges umgekehrt hat auch als Reaktion darauf, dass Frauen eingebläut wurde, Feministinnen hätten in allererster Linie „gegen Rassismus“ zu sein. Was konkret bedeutet, sich Islamisierungstendenzen zu fügen, die auch beim ersten Womens‘ March 2017 sichtbar waren. Nicht umsonst ist Mitorganisatorin Linda Sarsour einmal zu einer „Woman of the Year“ des Glamour-Magazins gekürt worden. Kann es sein, dass sich Politikerinnen selbst nicht so recht durchsetzen können, die ständig darauf pochen, dass Gewalt kein Mascherl hat bzw. keinen Pass, wie es Liste Jetzt-Chefin Maria Stern nennt? Inzwischen machen uns manche weis, dass man Messerstiche ja nicht so spüre, was der Heimtücke einer jederzeit verfügbaren Waffe Hohn spricht. Aber „weiße Männer“ können eh froh sein, wenn sie nicht dort im Visier stehen, wo dies wirklich unfair ist.
Je mehr sie sich um Haushalt, Kinder, Küche kümmern, desto „toxischer“ erscheinen sie manchen Frauen. Dies immer im Gegensatz zu „Geflüchteten“, bei denen frau gar nicht genug Verständnis für patriarchale Verhaltensweisen haben kann, da alles auf kulturellen Unterschieden basiert (die GFK spricht übrigens auch von den Pflichten von Asylwerbern). Und es ändert auch nichts am Umgang mit Gewalt gegen Frauen, die nichts ḿit Zuwanderung zu tun hat, doch dazu später mehr. Es scheint nicht aufzufallen, dass Vorgaben von Personen gemacht werden, für die reines Studienobjekt ist, was für die Bevölkerung Alltag ist. Wenn sie aber erkennt, was wahrnehmbar ist, wird sie in die rassistische Ecke gestellt, von jenen, die so ungeheuer „gut“ sind, dass sie selbst arme Menschen nur dazu verwenden, dem Staat noch mehr für „Schutzsuchende“ abzupressen. „Präsentation von Bericht über antimuslimischen Rassismus in der österreichischen Spitzenpolitik“ ist der Titel einer Pressekonferenzeinladung von SOS Mitmensch. Ich wusste nicht, dass der Islam eine Rasse darstellt; aber Verblendeten ist ja auch egal, wie Imad Karim oder Amer Albayati von islamischen Fundamentalisten zugesetzt wird (auch wegen ihrer emanzipierten Haltung).
Im Zentrum am 20.1.2019