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Claudia Gamon und die EU-Armee

Claudia Gamon ist Spitzenkandidatin der NEOS bei der EU-Wahl und wird jetzt in den Medien herumgereicht; sie sorgt mit kontroversen Ansagen (hier als Podcast) für Diskussionen, was ja grundsätzlich nichts Negatives ist. Aber welches Maß an Sachkenntnis steckt dahinter? Und wie erklären sich Widersprüche im Auftreten der NEOS? Ich wende mich deswegen öffentlich an sie, zumal sie sich für eine EU-Armee und das Ende der Netralität ausspricht: 

Liebe Frau Gamon,

Peter Pilz macht in Reaktion auf Ihren ZiB 2-Auftritt mal wieder in Mansplaining. Aber auch andere waren irritiert, dass Sie für Vereinigte Staaten von Europa und eine EU-Armee sind. Ohne jetzt wie Sie und die SPÖ eine Neutralitätsdebatte vom Zaun zu brechen habe auch ich Fragen an Sie. Ich war übrigens in Ihrem Alter, als ich mich für Sicherheitspolitik zu interessieren begann; unmittelbar davor wurde mir bewusst, wie Geheimdienste verdeckt Einfluss nehmen. Ich verdanke diese bei einer Frau immer noch seltenen Interessen ironischer Weise gerade der Rolle von Pilz einst in den Grünen, mit der ich nicht. einverstanden war. Was die SPÖ betrifft, ist sie nicht aufrichtig in ihrer Kritik an den NEOS, denn wer in den letzten Jahren einen neutralen Kurs verfolgen wollte, stieß auf große Schwierigkeiten und wurde damit alleingelassen (Pamela Rendi-Wagner hat für derlei „Männerthemen“ auch nichts übrig).

Ich erinnere etwa an die Ablehnung des Raketenschildes, mit der bei uns Minister Darabos Probleme bekam und die auch Politikern in Norwegen und Polen sehr schadete. Mehr dazu in einer Analyse, die sich mit Aktionen gegen jene Personen befasst, die Russland nicht als Feind sehen, vor allem aber unabhängig agieren und keine Sprachrohre der NATO sein wollen. Was mich bei Ihrer EU-Armee, die Sie ja nicht als Erste fordern, am meisten stört, ist der eklatante Widerspruch zur Linie Ihrer Partei bei den Eurofightern. Sie wissen doch, dass die Regierungen Schüssel I und II die Typenentscheidung damit begründeten, dass es einmal eine europäische Verteidigung geben soll. Und doch hat NEOS die Position Ihres Kritikers Pilz übernommen, dem nichts Neues mehr zu den EF einfällt (vielleicht auch, weil Wesentliches weiter verschleiert werden soll). Dass es der Typhoon wurde und nicht Gripen oder F-16, hatte auch mit der Unterstützung der europäischen Industrie zu tun. Schwedische Jets sind voll mit amerikanischer Elektronik und die Rüstungsindustrie spielt wie einst die VÖEST eine Rolle bei (illegalen) Waffenlieferungen.

NEOS auf Twitter

 

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AIDS, Flugzeugabstürze und der Merkel-Flug

Bei Abstürzen oder Pannen wird gerne über die Ursache spekuliert oder man fragt sich, wer aller Passagier war. Es ist z.B. wenig bekannt, dass sowohl bei Flug MH 17 im Jahr 2014 als auch bei Swissair Flug 111 (1998 bei Halifax abgestürzt) AIDS-Forscher an Bord waren. Dies verleitet zu einem „was wäre wenn“, doch im Fall der Swissair kann man eine akribische Rekonstruktion in der beliebten kanadischen Serie „Mayday – Alarm im Cockpit“ sehen. Wie User meinen, klickt man von einer Folge zur nächsten weiter und erahnt das Schicksal der Passagiere, je nachdem, wer zu Beginn interviewt wird, etwa ein Vater oder jemand, der dabei war und überlebte. Als der deutsche Regierungs-Airbus A340 auf dem Flug nach Südamerika wegen Ausfall der Kommunikation umkehrte, gab es auch sofort viele Vermutungen, da der zweite A340 nicht zur Verfügung stand. Aber was würde es wem bringen, wenn die Bundeskanzlerin später beim  G 20-Gipfel eintrifft?

Doch als 2014 die malaysische Boeing 757 über der Ukraine abstürzte, dachten viele gleich an Präsident Putins Heimflug von einem BRICS-Treffen. Erst später wurde bewusst, dass es auch Meldungen über AIDS-Experten und Aktivisten an Bord gab. Und von wegen Malaysia: Das Verschwinden von Flug MH 370 im März 2014 ist immer noch ungeklärt, und es ist wohl Zufall, dass dieser asiatische Staat gegen Kriegsverbrechen der USA bis zur Veranstaltung von Tribunalen auftritt. Zugleich reagierte  Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein schräg (siehe Mayday-Folge), als er gefragt wurde, warum die vom Kurs abgekommene Boeing 757 vom Militär zwar am Radar verfolgt wurde, man aber nichts unternahm. Erfahrene Lotsen erkennen auch ohne Transponder (i.e. ohne Sekundärradar), ob es sich um Passagier- oder Kampfjet handelt, aber man kann Primärradar auch täuschen. In der Mayday-Folge zum Abschuss eines Airbus A300 der Iran Air durch ein US-Kriegsschiff wird aber so getan, als könne man eine Passagiermaschine nicht identifizieren  (siehe auch  Korean Airlines Flug 007 und in diesem Fall Russland).

Swissair Flug 111

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