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Hinter den Kulissen der Geheimdienste

Autoren wie John Le Carré, Ian Fleming oder Charles McCarry verbinden eigene Erfahrungen mit spannender Fiktion; dies trifft auch auf Jason Matthews zu, der nach seiner CIA-Laufbahn erfolgreicher Thrillerautor wurde. Veranstaltungen mit ihm zeigen, dass beides die Menschen fasziniert, die wissen wollen, wie Spionage wirklich funktioniert, aber auch, wie man einen spannenden Roman schreibt. Matthews widmet sich der Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland und verrät, dass er die Straßen Moskaus dank Google Maps beschreiben kann. Bücher von Ex-Agenten (korrekt eigentlich case officers oder Spione) werden von der Agency gecheckt und erst dann freigegeben. Das ist mitunter grotesk, etwa wenn „die Farm“ in Virginia, in der die CIA ausbildet, längst Thema in Medien ist, Matthews sie auch von innen schildern, den Fluss aber nicht erwähnen darf, an dem sie liegt. Im März 2018 kommt die Verfilmung von „Red Sparrow“ u.a. mit Jennifer Lawrence in die Kinos; dies bewirkt verstärktes Interesse am Autor, der dann jedoch klarmacht, was Fiktion und Realität unterscheidet.

Matthews und seine Frau Suzanne waren für das Operations Directorate tätig, was er als eine Art „geheimer Journalismus“ aufgrund gewisser Parallelen in der Arbeitsweise beschreibt. Sie waren case officers, die im Ausland lebten und dort Agenten rekrutierten und führten, um die Geheimnisse anderer Staaten zu stehlen. Freilich wird in fremden Staaten auch verdeckt gegen deren Interessen operiert, was sich auch instrumentalisierter Journalisten bedient. Matthews spricht davon, dass es fast ausschliesslich um Planung, Analyse, Warten geht und 85 bis 90 % nicht sonderlich spektakulär sind; „es gibt kaum schnelle Autos und schöne Frauen“. Suzanne hatte den Vorteil, dass einige andere Dienste früher einer Frau wenig zutrauten, sodass nicht der leiseste Verdacht auf sie fiel. Als stets cool und aufregend beschreiben übrigens manche Frau ihre Tätigkeit für den Mossad, seitdem dieser keine Macho-Organisation mehr ist. „Red Sparrow“ wurde zum Teil in Budapest gedreht, auch Wien kommt vor. „Jennifer plays a young intelligence officer, whose dreams of becoming a prima ballerina are shattered when she breaks her leg. Dominika is recruited for a secretive Russian spy agency where she is assigned to seduce a first-tour CIA agent who handles the CIA’s most sensitive penetration of Russian intelligence“, wird in Berichten erklärt.

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