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Stranger than Fiction – Warum alles so bizarr wird

Würde jemand erfinden, dass der Sheriff im Broward County Israel heisst und sein Stellvertreter bei einer der Muslim Brotherhood nahestehenden Organisation ist, wäre das zu dick aufgetragen. Als Roman untauglich wäre auch die Groteske um die Essener Tafel, der man Rassismus vorwirft, weil sie arme Deutsche vor dem Verhungern rettet und angeblich kein Herz für vollversorgte Flüchtlinge hat. Steve Pieczenik hat an Regime Changes mitgewirkt, aber auch Thriller geschrieben und erklärt mit US-Beispielen, warum unsere gegenwärtige Realität jede Fiktion übertrifft. Wenn Ereignisse verdeckt in Gang gebracht werden, denkt man sich nämlich Coverstories aus, etwa wenn Proteste gegen Regierungen lanciert werden. Es muss halbwegs glaubwürdig sein, zum Beispiel wenn es wirklich Korruption gibt und man das als Aufhänger nimmt. Was wir jetzt erleben, ist jedoch so absurd, dass viele selbst dann aussteigen, wenn alles belegt werden kann, weil es so dermaßen bizarr ist.

Pieczenik spricht von der „Apocalypse of Information“, die das Entgleiten von Operationen kennzeichnet. Weder er noch Ian Flemming oder John Le Carre könnten mit der Geschichte kommen, die wache Menschen rund um den Amoklauf in der Parkland High School rekonstruieren: Sheriff Scott Israel, dem Gegner einen Lamborghini als Dienstwagen unterjubeln, ist ein Demokrat und wird im Wahlkampf für Hillary Clinton gezeigt. Auf Youtube konnte man Videos einer jungen Frau sehen, die Israel auf die Affäre ansprach, die sie mit ihm hatte, als sie 17 war; er habe sie dann zur Abtreibung gezwungen. Vor allem aber steht er in der Kritik, weil 4 Polizisten nichts unternahmen, um in Parkland einzugreifen. Sein Stellvertreter Nezar Hamze ist Funktionär beim Council on American-Islamic Relations (CAIR), das der Muslim Brotherhood nahesteht und bot Muslimen Waffentraining an. CAIR kommt uns bekannt vor, wenn wir an Linda Sarsour denken, die den Women’s March gegen Präsident Donald Trump mitorganisierte und von „Glamour“ dafür als „Frau des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Als „Posterboy“ unter den High School-Kids – die der Women’s March, Planned Parenthood, Soros unterstützen –  tourt David Hogg durch die Fernsehsender, der sich dagegen verwahrt, als „Crisis Actor“ bezeichnet zu werden. Tatsächlich ist sein Vater beim FBI und arbeitet für Cubic, eine Firma, die einen Vertrag mit dem Pentagon hat, als CIA-nahe gilt und u.a. Krisensimulationen anbietet.

Steve Pieczenik

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Und was tun die Geheimdienste?

Innenminister Wolfgang Sobotka will stärker mit dem britischen Auslandsgeheimdienst MI 6 zusammenarbeiten; in Artikeln und Kommentaren wird auf die Aufgabe der Dienste verwiesen oder man weist ihre Rolle zurück wie im neuen „News“. Der Schweizer Geheimdienstexperte Daniele Ganser meint aber, dass wir die Fiktion lieben und gar nicht wissen wollen, wie Geheimdienste verdeckt Krieg führen.

Schließlich gab es 1953 den ersten James Bond-Roman („Casino Royale“) von Ian Fleming, der dem Publikum ebenso gefiel wie später Verfilmungen. Doch dass im gleichen Jahr Premierminister Mossadegh im Iran gestürzt wurde und der CIA-Agent Kermit Roosevelt maßgeblich an der Planung  beteiligt war. Darauf nimmt Ganser im unten eingebundenen Vortrag ebenso Bezug wie auf die Rolle von United Fruit beim Putsch gegen Arbenz in Guatemala. Als Kind sammelte er unbefangen Bananenaufkleber und nahm eine aufblasbare Banane zum Baden mit, erzählt er; inzwischen weiss er, woher der Begriff „Bananenrepublik“ kommt.

Man destabilisiert andere Staaten durch Terror und Unruhen unter falscher Flagge und verschafft sich so auch einen Vorwand zur (militärischen) Intervention, erklärt Ganser anhand von Beispielen. Der Wissenschafter hat in einem Kurs an der Unversität Zürich (und später in Basel) verdeckte Kriegsführung unterrichtet, damit die StudentInnen lernen können, wie man so etwas erkennt. Nicht nur die CIA spielt eine Rolle, auch der amerikanische Generalstab; die Vorstellung ist falsch, dass irgendjemand auf unterer Ebene agiert, ohne dass man ganz oben Bescheid weiss und es auch in Auftrag gegeben hat.

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