Mit dem Hashtag #DraftOurDaughters machen Clinton-KritikerInnen auf satirische Weise klar, worauf die Wahl Hillarys zur Präsidentin hinausläuft. Es stiftete zumindest Verwirrung, weil man Clinton ja auch als „warmongerer“, also als Kriegstreiberin bezeichnet. Im Stil eines echten Wahlkampfvideos mit Musikuntermalung wird für Clinton geworben, die „unsere Töchter“ nicht am Spielplatz oder dann in der Küche sehen, sondern mit ihnen Krieg führen will. Auf die gleiche Art wird auch satirisch verdeutlicht, dass Clinton militärische Auseinandersetzung mit Russland bedeutet, während Trump für Frieden stehen soll (und deshalb „russischer Spion“ sein soll).
Dies übrigens ebenfalls mit Bezug auf Frauen, denn „Trumps bester Freund“ Putin wird mit der Aussage zitiert, dass Frauen „keinen Platz im Krieg haben“. Clintons Arbeitsbeschaffungsprogramm ist hingegen ganz einfach: der Dritte Weltkrieg. Mich erinnern die Videos daran, dass rund um die Volksbefragung über die Wehrpflicht im Jänner 2013 die Initiative „Frauen für ein Berufsheer“ auftauchte, die mittels Radiospots, Inseraten und Plakaten sechs Monate Grundwehrdienst als sinnlos bezeichnete. Aus der Sicht von Müttern wurde gefordert, den „Buben“ seine Zeit nicht unnütz vergeuden zu lassen, was die wahre Agenda kaschiert hat. ich habe damals die Sujets so verändert, dass die Absicht dahinter (Kampfeinsätze von BerufssoldatInnen und NATO-Beitritt) offenkundig wurde.
Anders als in den USA ist aber in Österreich das Bewusstsein unter angeblich so emanzipierten Frauen dafür relativ gering, dass Militär etwas mit Krieg zu tun hat, aber der Daseinszweck Landesverteidigung durchaus legitim ist. Kein Wunder auch, dass die Welcomer-Szene jetzt all jene umfasst, die sich besonders „weltoffen“, tolerant, vor allem aber „politisch“ vorkommen, dort jedoch echte Auseinandersetzung über Kriege, asymmetrische Kriegsführung, Regime Changes und verdeckte Einflußnahme verpönt ist. Wie in den Vereinigten Staaten selbst wird auch hierzulande die Clinton-Frauenkarte eifrig gezogen, während man Trump nach bei Putin, Assad oder Orban bewährtem Muster dämonisiert.
Satirisches Video