Schlagwort-Archive: Feminismus

Pamela und die alten weissen Männer

Es ist im Grunde eine Auseinandersetzung auf Sandkasten-Niveau, wenn Medien zu einem Showdown in der SPÖ trommeln. Doch das gilt auch, wenn es um andere Parteien geht, denn was früher unter der Hand ablief, spiegelt sich heute auf Social Media wider. Berichten zufolge wird für den 15. März 2023 auch der Parteivorstand einberufen, der einen vorgezogenen Parteitag beschliessen kann. Hans Peter Doskozil, der beständig am Sessel von Pamela Rendi-Wagner sägt, soll einige Fragen zu „Heckenschützen“ in der Partei gegen ihn mitbringen. Würde ihm der Parteivorstand diese von mir zusammengefassten Fragen zu Themen wie Impflotterie, Oligarchen, Subversion in der Landesverteidigung, Umgang mit Norbert Darabos, Mauscheleien mit der Justiz, Airbus und Commerzialbank stellen, wäre er sofort Geschichte. Doskozils Verhalten mit vorgeschickten von ihm abhängigen Funktionären in den Medien hat etwas von weinerlicher wehleidiger alter weisser Mann. Damit ist ein engstirniges Mindset gemeint, das privilegierte Behandlung voraussetzt und Spielregeln und Gesetze nicht einhalten will, da sie nur für andere gelten sollen. Rendi tritt gar nicht mal so besonders entschieden auf, doch selbst das Ziehen von Grenzen legen ihr Doskozil, gewisse Journalisten und einige User auf Social Media als intrigant und aggressiv aus. Paradoxer Weise schmückt sie sich selbst mit alten weissen Männern, nämlich fünf Altkanzlern der SPÖ.

Als Konflikt zwischen den Geschlechtern oder aber als Kampf zwischen einem alten Chauvinisten und einer Feministin eignet sich die Situation der SPÖ kaum. Inhaltlich driften schliesslich beide Lager recht weit an realistischem Umgang mit der politischen und wirtschaftlichen Lage vorbei; Rendis Unterstützer fühlen sich durch Doskozil sabotiert. Es wird nicht weniger absurd, wenn der Politologe Anton Pelinka herangezogen wird, der feststellt, dass Doskozil keine Mehrheit in der SPÖ hätte. Pelinkas Bruder Peter hat einen Sohn namens Nikolaus, der einmal in der Kanzlei von Gabriel Lansky tätig war, der eng mit Alfred Gusenbauer verbunden ist. Niko Pelinka ist Geschäftspartner von Eveline Steinberger und erregte Aufsehen, als er 2012 Büroleiter von Alexander Wrabetz im ORF werden sollte.

Über die SPÖ

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Teil 4 der streng geheimen Gusenbauer-Pilz-Chats

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hat Chats von Thomas Schmid insbesondere im Zeitraum von 2016 bis 2018 als Grundlage für Ermittlungen verwendet. Diese Chats kursieren ebenso wie Einvernahmeprotokolle und beide werden zu Kabarett gemacht. Weil die WKStA zugleich andere Personen deckt, habe ich viele Fakten als Basis für fiktive „streng geheime Gusenbauer-Pilz-Chats“ herangezogen. Diese beginnen ebenfalls 2016 siehe Teil 1; dann verfolgen wir in Teil 2 die Ereignisse weiter bis November 2017; Teil 3 endet schliesslich in April 2018. Wenn man an das Ibiza-Video und die am 17. Mai 2019 gezeigten Ausschnitte denkt, mutet 2018 fast wie ein wenig spannendes Zwischenjahr an. Wir können es wohl als ein Jahr der Weichenstellungen betrachten, da das, was doch passierte, weit reichende Auswirkungen hat; auch alle jetzigen Ermittlungen und Handlungen bauen darauf auf. Gehen wir nun in medias res: Die Staatsanwaltschaft Innsbruck stellt die Ermittlungen gegen Peter Pilz wegen sexueller Belästigung ein. Exakt zugleich wird die Suspendierung von BVT-Chef Peter Gridling aufgehoben, die Innenminister Herbert Kickl im Zuge der BVT-Affäre aussprach.

23. Mai 2018

Gusenbauer: Hallo, Peter! Was hab ich gesagt? Du kommst zurück!
Pilz: Servus Gusi! Ich hab noch nicht mein Mandat wieder. Glaubt man kaum. Die glauben aber, sie können sich querlegen.
Gusenbauer: Tja, was machen deine Pilze bloss ohne dich? Fakt ist, bisher haben sie es auch geschafft.
Pilz: Du weisst genau, dass das so nicht stimmt. Wer ist denn im Hintergrund?
Gusenbauer: Sie kriegen im NR dauernd eine drüber wegen dir. Mich würde sowas nerven.
Pilz: Das ist unbeholfen, geh bitte! Und jetzt wo der Gridling wieder da ist, muss ich den Kickl zum Rücktritt zwingen!
Gusenbauer: Hat schon der Christian versucht. Kannst du nicht. Dann wäre die Koalition futsch.
Pilz: Ja eh. Darum geht es doch!
Gusenbauer: Schon vergessen, dass ich den Basti berate? Das geht jetzt nicht.
Pilz: Du bist immer so kryptisch. Nicht jetzt, aber wann? Heisst es das?
Gusenbauer: Nur soviel: Der Christian hat die Ausdauer nicht. Opposition und so. Müssen uns was überlegen. Du hörst von mir!

Für Pilz rückte Martha Bissmann in den Nationalrat nach, die das Mandat nicht wieder hergeben wollte. Sie beklagte dann, dass Pilz sie gemobbt habe und wurde wilde Abgeordnete. Auch sonst wollte zunächst niemand für Pilz verzichten. Ein Beispiel für unbeholfene Angriffe auf die Pilze ist dieser Redebeitrag von Werner Amon (ÖVP) im Parlament. Christian Kern forderte bereits den Rücktritt von Minister Kickl; in der Oppositionsrolle fühlte er sich deutlich nicht recht wohl.

Maria Stern und Wolfgang Fellner

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Mit Lauterbach und Stokowski gegen „Deppen“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach stellte eben eine Impfkampagne vor, die sich gegen „Deppen“ und „Leugner“ richtet, die sein Gehalt zahlen. Vielleicht um der Pressekonferenz einen softeren Touch zu geben, wurde er von der Autorin Margarete Stokowski begleitet, die mit ihren Long Covid-Schilderungen auf die Tränendrüse drückte. So ein Setting (mit Sicherheitsabständen siehe Video unten) macht sich bezahlt, weil Medien innerhalb des Narrativs brav berichten und das immer noch viele Menschen beeinflusst. Man gewinnt fast den Eindruck, dass Klabauterbach Pressesprecher und nicht Minister ist anbetracht der Aufgaben, die er bei der PK übernimmt.

Doch er vertritt ja eine bestimmte Agenda, die ihn zum Beispiel mit Genossen in Österreich wie Michael Ludwig oder Pamela Rendi-Wagner verbindet. Würde man jetzt sagen, dass diese Personen die Idee der Sozialdemokratie in ihr Gegenteil verkehrt, könnten einige nicht folgen, weil sie sich in dieser scheinbaren Fürsorge gut aufgehoben fühlen. Bei Stokowski lässt sich wohl leichter erkennen, dass man ihr ein Image verpasste, um es ad absurdum zu führen, denn sie gilt als feministische Autorin („Untenrum frei“ und „Die letzten Tage des Patriarchats“). Für weibliche Autonomie steht sie gerade nicht, denn sie folgt immer allen Vorgaben, um zum Einheitsbrei der gewünschten Veröffentlichungen (auch im „Spiegel“) beizutragen, ohne jemals etwas wenigstens im Nachhinein zu kritisieren.

PK mit Lauterbach und Stokowski

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Van der Bellen wird wieder Bundespräsident

Es gab einmal eine Umfrage, die Alexander van der Bellen stark sinkende Zustimmung bescheinigte, der dann plötzlich wieder auf 59 % kam. Doch vor der Tiroler Landtagswahl am 25. September war davon die Rede, dass die ÖVP nur mehr auf 27 % kommen könnte, was ihr dabei half, 34,5 % zu erreichen. Nun sagen viele, dass sie überhaupt niemanden kennen, der van der Biden wieder wählen wird. Auch Vermutungen über Wahlbetrug kursieren vorsorglich, zumal Wahlkampf-Helfer van der Bellens Folder austeilen, auf denen (wieder) für Briefwahl geworben wird (die Post rechnet mit 500.000 Briefwahlkuverts). Gewöhnliche Wähler haben keine Chance, dem Kandidaten zu begegnen, der aber beim President Rave am Abend des 24. September auf dem Maria Theresien Platz in Wien zugegen war („nach einem langen Diensttag“, wie extra betont wird). Wie so oft wird damit Künstlichkeit suggeriert, zumal sich van der Bellen auch auf einer Almwiese mit viel Aufwand für ein Video filmen liess. Es geht um das Gegenteil, alter Mann auf jugendlich, Ressourcenverbrauch auf klimaneutral und neuerdings auch „Wir werden die Frauen bitten müssen, Kopftuch zu tragen, aus Solidarität“ auf van der Bellen-Tweets mit Solidarität mit den Frauen im Iran. Diese legen das Kopftuch ab, nachdem die junge Kurdin Mahsa Amini bei einem Besuch in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen und tödlich verletzt wurde, weil sie nicht verschleiert war.

Was dann wohl besagen soll, dass van der Bellen andere als gefährliche Kollaborateure Wladimir Putins bezeichnet? Für viele ist es immer noch, zu nahe an einen Abgrund heranzutreten, dies konsequent weiterzudenken. Somit beweisen auch sie, dass man mit Menschen alles machen kann, wenn man nur genug omnipräsente Manipulation einsetzt. Dazu kommen dann noch diejenigen, die van der Bellen vom Wahlkampf 2016 bis heute in allem folgten und den Verrat an uns nicht einmal ansatzweise merkten. Weder bei der von ihm bedingungslos mitgetragenen C-Agenda noch bei den Auswirkungen von Sanktionen auf uns selbst. Dass es sechs andere Kandidaten gibt, spiegelt aber die Unzufriedenheit vieler wider. Doch zugleich wäre strategisch besser, ein oder zwei Personen mit Plattformen zu positionieren, als dass sich Stimmen verlaufen und van der Bellen es so auf Anhieb schafft. Aber es ist Tatsache, dass sich der Widerstand gegen C, der jetzt zu Teuerung und Sanktionen übergeht und Friedensverhandlungen zwischen Russland und Ukraine und neutrales Verhalten der Politik fordert, bislang nur lose zusammengeschlossen hat.

Eines meiner Demoschilder

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Always and Everywhere: My Body My Choice

Nachdem eine Entscheidung des Supreme Court der USA die Straffreiheit von Schwangerschaftsabbruch de facto beendet, wird auch anderswo demonstriert. Nicht nur in Amerika, wo demokratisch regierte Bundesstaaten Abtreibung weiterhin ermöglichen werden, treibt man so die ideologische Spaltung der Bevölkerung weiter voran; #SexStrike trendet außerdem. Als die Fristenregelung in Österreich beschlossen wurde, verfügte die SPÖ mit Kanzler Bruno Kreisky über die absolute Mehrheit im Parlament. Die Gegner von damals ÖVP und FPÖ würden heute aber nicht mehr daran rütteln wollen. In Frankreich geht man längst von einem Recht auf Abtreibung aus; hier startete aber der Widerstand von Frauen gegen das Verbot des Schwangerschaftsabbruchs. Das Mouvement de liberation des femmes begann 1970 mit einer Kranzniederlegung beim Denkmal des unbekannten Soldaten am Arc de Triomphe. Ein Banner verkündete, dass die Witwe des unbekannten Soldaten noch unbekannter ist als er selbst; die Aktivistinnen wurden sofort verhaftet (2020 wurde daran erinnert). Medien sprachen am nächsten Tag von einer Frauenbewegung, was dann auch daraus wurde. In Plessis-Robinson, einem Vorort von Paris, brach in einem Heim für schwangere Teenager eine vom MLF unterstützte Revolte aus.

Im Manifeste des 343, das am 5. April 1971 im Nouvel Observateur veröffentlicht wurde, bekannten sich 343 Frauen zu ihrer bis dahin verbotenen Abtreibung; den Text des Manifests verfasste Simone de Beauvoir. Am 6. Juni 1971 waren die Gesichter einiger Frauen mit dem Schriftzug „Wir haben abgetrieben!“ auf der Titelseite des „stern“ zu sehen; die neue deutsche Frauenbewegung war entstanden. In Österreich war (ist?) die SPÖ eigentlich zu patriarchal, um Abtreibung als Angelegenheit von Frauen zu betrachten, doch auch hierzulande spielten Frauen nicht mehr mit. Auch wenn Abbruch in einer bestimmten Frist nicht mehr verboten war, fehlte es oft an Möglichkeiten zur Durchführung, sodass vielfach nur die Fahrt ins liberalere Holland blieb.

Protest bei der US-Botschaft in Wien

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Heucheln unter dem Regenbogen

Jetzt plötzlich reden diejenigen von Selbstbestimmung, die uns zur „Impfung“ zwingen wollen? Dies ist eine häufige Reaktion auf die Regenbogenparade am Samstag in Wien, doch es folgt einer gewissen Logik. Denn Pride steht längst dafür, dass es keine Privatsphäre mehr geben soll, was perfekt zu Grünem Pass, Tracking App und so viel wie möglich online erledigen passt. Warum Politiker dabei mitmachen, kann im einen oder anderen Fall der Unterschied zu jener Zeit erklären, als jeder wusste, wer die Freundin von Bruno Kreisky war, aber keiner je darüber geschrieben hätte. Heute sind nicht nur derartige Hemmschwellen verschwunden, es gibt auch perfekte Überwachungsmethoden und auch von diesen abgesehen bleibt durch Social Media nur wenig privat. Nun ist es zweifellos ein Fortschritt, dass Politiker nicht heimlich schwul oder lesbisch sein müssen, doch LGBTIQ+ steht für eine in vielen Ländern umgesetzte Agenda. Auch wenn Medien wie „Kurier“, „Österreich“ und „Heute“ begeistert „Toleranz“ und „Gleichheit“ feiern – mit 250.000, nein 300.000 Menschen, hat es damit nur wenig zu tun. Es wird zwar mit „Liebe“ verkauft, meint aber das Allermeiste explizit nicht, das dazugehört (Es sei denn, wir verstehen darunter nur jeden nicht heterosexuellen Akt).

War es denn nicht auch Liebe, die Menschen an C-Regeln und dem, was diese anderen abverlangen verzweifeln liess, die führende Pride-Anhänger kritiklos mitgetragen haben? Wird nicht durch endlose C-Spaltung auch für enttäuschte Liebe gesorgt, selbst wenn Betroffene natürlich auch auf einige andere Gründe bei Trennungen hinweisen? Charakteristisch für Destabilisierung unserer Gesellschaft ist, dass vermeintlich allgemein gültige „Werte“ vorgegeben werden, die Repression jeder Art rechtfertigen sollen. Es ist nie wirklich das gemeint, was zum Beispiel die unten gezeigten Personen zu vertreten vorgeben. Deshalb sollen wir unsere Körper zwar am 11. Juni 2022 halbnackt über den Ring tanzen lassen, nicht aber dort im Winter gegen den Impfzwang demonstrieren. Und deshalb ist auch der Umgang mit anderen – zum Teil aus dem politischen Umfeld dieser Personen – manchmal ungeheuer brutal, denn Werte zählen nicht wirklich.

Reaktion auf Twitter („Standard“-Screenshot)

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Politik: Wenn Frauen für Männer lügen

Natürlich sind Lügen in der Politik recht häufig, aber Frauen lügen auch für Männer, um so deren Ziele zu unterstützen. Sie erwarten sich dadurch Vorteile, gehen also von einer indirekten Karriere aus. Sie gefallen sich darin, mit jeder Sau durchs Dorf getrieben zu werden wie unten Maria Stern. Ihre grosse Stunde schlug, als sie bei der Liste Pilz war und schliesslich fraulichen Mandatsverzicht üben durfte. Auch Daniela Holzinger, die wir ebenfalls noch sehen werden, landete bei Peter Pilz und akzeptierte dessen Umgang mit Frauen. Es passt auch deswegen jetzt gut, weil der mit Pilz seit Langem verbundene Alexander van der Bellen nochmals als Bundespräsident kandidiert.

Lügen für Männer erhält natürlich patriarchale Verhältnisse aufrecht, gegen die Stern, Holzinger und andere Frauen angeblich auftreten. Doch sie sind immer mit vorne dabei, wenn eine „Elite“ Schwächeren Schaden zufügt, tun aber so, als wären sie für ihre Worte und Handlungen nicht verantwortlich. Geradezu zynisch spricht Stern 2020 an, dass Lockdowns zu einer Zunahme häuslicher Gewalt führen werden und verweist auf Zahlen aus China. Keine Sekunde kommt sie auf die Idee, dass all die Reaktionen auf C vielleicht masslos übertrieben sein könnten. Und sie fordert mehr Geld für eine Helpline gegen Gewalt, die weder schützt noch tatsächlich hilft. Dass sie C-positiv war, wird bei Fellner (wo sie als Pilz-Marionette immer wieder Gast war) wahrlich zur Staatsaffäre stilisiert. Seit der Wahl 2019 wird sie auch als Parteichefin nicht mehr gebraucht; auch die politische Karriere von Holzinger ist längst vorbei.

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Feminismus und Krieg

Bei uns wird wenig beachtet, dass auch Frauen in der Ukraine kämpfen und nicht nur Flüchtlinge sind oder im Keller von Krankenhäusern entbinden. Ausserdem sind Darstellungen in „unseren“ Medien eher stereotyp als in ukrainischen. Während linke Feministinnen siehe z.B. Code Pink zwar oft amerikanischen Imperialismus kritisieren, tun sich einige schwer damit, auch russischen Imperialismus zurückzuweisen. Wie weit aber unser Handeln und die Realität im Krieg auseinanderklaffen, ist überall zu bemerken. Bei uns gibt es zum Beispiel bunte Zebrastreifen, in der Ukraine soll aber ein LGBTIQ-Batallion aufgestellt worden sein. Wir müssen aber auch wissen, dass Russland nicht erst seit dem 24. Februar 2022 symmetrisch und asymmetrisch kämpft, denn Letzteres findet schon länger auch bei uns statt. Das bedeutet konkret, dass wir uns nicht auf virtuelle Gesten, Waffenlieferungen, Embargos, Sanktionen und die Aufnahme von Flüchtlingen und viel Drumherumgerede festlegen lassen sollten. Denn asymmetrischer Krieg via Geheimdienste wird zwar aus dem Hinterhalt geführt, hinterlässt aber Spuren, die wir zu einem richtigen Bild zusammenfügen können.

Da sind Frauen vielleicht sogar im Vorteil, weil Männer viel zu rasch bei ihren Überzeugungen und ihrem Ego sind, als dass sie geduldig Puzzleteile sammeln würden. Männer beschäftigen sich lieber mit Waffengattungen und Frontverläufen und der Frage, wer wohl den Krieg gewinnt. Dabei übersehen sie, dass sie sich bloss mit der symmetrischen Seite befassen und von der asymmetrischen nur allgegenwärtige Propaganda wahrnehmen, die sie nicht unbedingt durchschauen. Ausserdem sehen viele (auch Frauen) Wladimir Putin als Alternative zu „unfähigen, schädlichen, verweichlichten Politikern im Westen“, ohne für möglich zu halten, dass diese sozusagen das Produkt einer asymmetrischen Vorgangsweise sind, entweder unter Druck stehen oder korrupt oder schlicht ahnungslos sind.

Feministische Perspektiven

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Der 3G-Feminismus: Getestet, geimpft, geknechtet

Wache Menschen meinen oft, dass Ankündigungen in diesen Tagen so widersprüchlich wirken, dass dies doch allen auffallen müsse. Dazu gehört natürlich alles, wo es um hochtrabende Ideale der persönlichen Freiheit geht, man sich aber willig den 3G unterwirft. Dies gilt auch für die Tagung Feminist:Pressure, die kürzlich im Depot in Wien feministischen Journalismus thematisierte. Da es im Depot nicht allzu viel Platz gibt, war durchaus möglich, dass nur bis zu 25 Personen vor Ort sind, sodass die Gs nicht relevant wären. Doch auch am Karlstag mit freiem Eintritt in Museen und Kultureinrichtungen um den Karlsplatz wurden die Gs in der Albertina verlangt, obwohl Museen etc. ausgenommen sind. Schon allein, dass es 3Gs gibt – und jeder und jede weiss, was damit gemeint ist – sollte Feministinnen empört aufheulen lassen. Nicht nur im Depot war „die Pandemie“ jedoch unantastbar und es wurde beklagt, dass „die Krise“ zu rund 70 Prozent von Männern medial transportiert wurde. Dazu passt das unten abgebildete Plakat der Wiener SPÖ-Frauen, die ja Parteichefin Pamela Rendi-Wagner in Frage stellen würden mit Zweifeln an „der Pandemie“.

Es gibt natürlich Videos von der Tagung, in die man zumindest da und dort hineinhören sollte, um die Psychologie von Getestet – geimpft – geknechtet zu verstehen. Sie sollen, weil feministische Medien, wie extra betont wurde, eine Agenda haben, über den eher bescheidenen Kreis der User und Clicks hinaus wirken. Mich erinnerte es an einen Stream zu One Billion Rising im Februar 2021, das im Wesentlichen auf die virtuelle Ebene verlagert wurde. Ich hörte mir den ersten Mitschnitt aus dem Depot einige Minuten lang an, als Lea Susemichel – seit 2006 leitende Redakteurin der „an.schläge“ – eröffnete, und stellte mir vor, sie sei eine frisch aus der DDR in unsere Zeit gebeamte Funktionärin der SED. Dazu trug auch ihr Hochdeutsch bei, jedoch vor allem, dass sie eine Phrase an die andere reihte, was wie Indoktrination pur klang. Es ist bezeichnend, dass sie ein bisschen menschlicher wurde, als sie von ihrer Kollegin Vanessa Spanbauer sprach, die anderen dank Black Lives Matter immer wieder erklären musste, was Rassismus im Alltag ist. Sie publizierte über „Identitätspolitiken“ und auch Beate Hausbichler vom „Standard“, die nach ihr an der Reihe war, hat bereits ein Buch veröffentlicht („Der verkaufte Feminismus“).

Plakat der Wiener SPÖ

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Wir sind jetzt alle mal Kabul

Diesmal haben doch viele Menschen aus „refugees welcome“ von 2015 gelernt. Und doch finden jene am meisten Beachtung, die wie auf Knopfdruck nach Corona-Panik und Klima-Hysterie auch „refugees welcome“ 2.0 fordern. Meist handelt es sich um Leute, die sich nie mit Geopolitik befasst haben, die daher auch nicht warnten vor der Militärintervention der USA 2001 in Afghanistan. Ihnen war wie Caritas und Co. auch immer egal, wenn Menschen in Kriegen getötet werden, wie sie Verhungern per Lockdown anderswo in Kauf nehmen. Man kann viele Menschen recht einfach manipulieren, was im Grunde wie „die Mami ist furchtbar traurig, wenn du das nicht tust und nicht brav bist“ funktioniert. Wer mitmacht, schafft es nicht, eigene und realistische Ansprüche anzumelden, selbst entscheiden, ob man sich impfen lässt, wie man mit der Umwelt umgeht und welche Bedeutung die eigene Bevölkerung und das eigene Land hat. Was Afghanistan betrifft, wird geradezu klischeehaft reagiert, etwa wenn bei einer Kundgebung am 19. August 2021 „weisse Männer“ dazu aufgefordert wurden, doch aus Rücksicht auf Bier zu verzichten. Man sollte rasch verstehen, dass unser Land destabilisiert wird und dass wir dauernd abgelenkt werden: mit Corona, mit gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umgestaltung, mit immer mehr Überwachung, mit Klimapanik und gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umgestaltung, mit „wir müssen alle Afghanen aufnehmen“, auch wenn es längst reicht mit illegaler Einwanderung, was ebenfalls gesellschaftlich und wirtschaftlich umgestaltet.

Jeder und jede hat es in der Hand, zumal es uns alle unmittelbar betrifft, weil es sich um hybride Kriegsführung handelt. Es ist keine Frage von „Meinungen“, sondern von Fakten und Zusammenhängen, und doch fällt es selbst vielen Kritischen schwer, den Ernst der Lage zu erkennen. Auf Dauer sind selbst jene Personen nervend, die wie Gunnar Kaiser „Diskurs“ fordern, obwohl es dazu nicht die Zeit ist, weil der Verrat an uns gestoppt werden muss. Allzu oft gönnen sich manche den Luxus ihres Ego, das „besser“ sein will als all die Jünger von Corona. Es besteht wenig Unterschied zu denjenigen, die jetzt anhand Afghanistan beweisen wollen, was für guter Menschen sie doch sind. Sieht man sich Medienberichte und Bücher an, hat man den Eindruck, praktisch dauernd Fehler zu machen, sich „sündhaft“ zu verhalten, was bereits bei Trinkhalmen aus Plastik beginnt. Zugleich ist kein Problem, die Weltmeere mit Masken zuzumüllen, was nur eine der Folgen der Plandemie darstellt. Der Mainstream fungierte nicht nur als Kriegstreiber, sondern forcierte auch den hybriden Krieg, um jetzt den Untergang des Westens festzustellen. Auch beim Corona-Widerstand ist nicht alles paletti, da manche Stanniolkugeln („Querdenker-Bommel“) trugen, was an Bruno Gröning und seine Anhänger erinnert. Hier warnen allerdings einige vor einer Sekte, etwa die Evangelische Kirche, die wie die Katholische zur Corona-Sekte gehört.

Kundgebung am 19. August in Wien

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