Schlagwort-Archive: Andrea Drescher

Lüge unter „Truthern“ – wie Manipulation funktioniert

Als vor einem Jahr Russland die Ukraine angriff, wechselten viele auf Social Media von „Ich bin geimpft!“ zu „Stand with Ukraine!“. Dies liess sich gut beobachten, doch zugleich erwiesen sich zahlreiche Gegner von Corona-Massnahmen als Anhänger Wladimir Putins. Es spiegelt sich wider im Zuspruch zu auch vorher beliebten Telegram-Kanälen mit Ausnahme des Kanals von Boris Reitschuster, der als ehemaliger Russland-Korrespondent keine rosarote Brille aufhat. Telegram gilt häufig als Alternative zu Facebook, Twitter und Youtube, weil es keine Zensur gibt. Sofern so konträre Gruppen analysiert werden, gibt es kaum Überschneidungen; gezielte Propaganda auf Social Media beeinflusst uns nicht unbedingt, weil Ansichten ähnlich sind, ob man bestimmte Sujets wahrgenommen hat oder nicht. Aufklärung hilft nur bedingt, weil sie rational erfolgt und Menschen erreichen soll, die kurz emotional getriggert werden.

Dabei mag mitspielen, dass auch Faktenchecker nur selten in die Tiefe gehen, sondern bei oberflächlichen Details bleiben, die man dann ständig voneinander abschreibt. Und doch gibt es Hoffnung, weil beide Seiten im Grunde immer um das „richtige“ Narrativ zu 1945 kreisen. Es ist unverständlich, wie manche heute noch Verbrechen relativieren oder bezweifeln können. Zugleich aber übersehen andere, die vor allem diese Haltung kritisieren, wie sich eine umfassende Erzählung genau um diese Frage etablieren kann. Dabei geht es auch, aber nicht nur um Reichsbürger, deren Vorstellungen weit in die Gesellschaft hineinreichen. Für viele Menschen, die sich „erwacht“ fühlen, ist es vollkommen normal, eine militärische Zusammenarbeit mit Putin anzustreben.

Neue Erkenntnisse über Reichsbürger

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Sind alternative Medien eine Alternative?

Es gibt immer mehr alternative Medienangebote, die auch von ehemaligen Mainstream-Journalisten produziert werden. Viele Menschen glauben auch aus purer Enttäuschung (Ent-Täuschung), dass alternativ immer mit wahr gleichzusetzen ist. Zugleich beharren Leute, die vom Mainstream kommen, zu sehr darauf, dass ihre neuen Kollegen das Handwerk oft nicht gelernt haben. Tatsächlich aber hat es auch viel mit Bias zu tun, wenn besseres Wissen über Themen nicht erworben wird, weil Akteure zu wenig wissen, um Wissensdefizite zu erkennen (Dunning-Kruger-Effekt). Im Folgenden werden daher auch Widersprüche alternativ und Mainstream zur Sprache kommen. Durch Vernetzung, die ja an sich begrüssenswert ist, werden längst Gesprächspartner auch alternativ gepusht, ohne sich ihr bisheriges Wirken genau anzusehen.

Unten sehen wir ein Transparent bei der letzten Demo in Wien am 10. Dezember 2022, das Unterstützung für Auf1 ausdrückt. Auf1 mit Stefan Magnet ist eng mit dem jetzt eingestellten „Wochenblick“ und mit „Info-Direkt“ verbunden; viele lassen sich gerne von Auf1 interviewen. Es sollte aber nicht nur die rechtsextreme Vergangenheit von Magnet problematisch sein, sondern auch, dass er mit seinem Kampf gegen Transhumanismus davon ablenkt, die Ursachen für politische Verhältnisse zu untersuchen. Verdeckte russische Einflussnahme ist nicht nur für Auf1 und Co. tabu, sondern auch für Mainstream-Medien, die sich siehe Markus Sulzbacher im „Standard“ an Auf1 und anderen abarbeiten. Auch für linke Medien wie tkp.at des ehemaligen Liste Pilz-Kandidaten Peter F. Mayer gilt, dass man über einiges nicht sprechen darf, was aber nicht überraschen sollte; dort bedauert Andrea Drescher gerade das Aus für den „Wochenblick“.

Demo am 10. Dezember

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Soldaten für Neutralität

Am 21. September gibt es auf dem Platz der Menschenrechte in Wien eine Kundgebung der Soldaten für Neutralität. Diese fordern zwar mehr Mittel für Landesverteidigung, werden aber im Visier des Abwehramtes stehen, auch weil die Teilnehmer zugleich C-Massnahmen ablehnen. Sich zur Neutralität Österreichs zu bekennen ist jetzt fast schon provokant, da manche dies als Unterstützung für Wladimir Putin verstehen wollen. Tatsächlich ergibt sich neutrales Verhalten aber von selbst, wenn die Interessen Österreichs an erster Stelle stehen; auch die Wahrung von Souveränität ist nicht mehr gegeben. Jetzt fürchten die einen einen Einsatz des Militärs gegen die Bevölkerung, etwa wenn ein Blackout beinahe schon herbeigeredet/-gesehnt wird. Andere wollen nicht begreifen, dass funktionierende Landesverteidigung die Lage beurteilt und weder bei Masseneinwanderung noch bei C oder bei Sanktionen unkritisch mitgemacht hätte. Wenn man weiter zurückgeht, wird man feststellen, dass die Befehlskette beim Bundesheer spätestens mit der Regierung von Alfred Gusenbauer gekapert wurde, der zum russischen Netzwerk gehört.

Zwar reden bei der Kundgebung siehe unten nur Männer, doch ich hätte von meinen Erfahrungen mit den Zuständen berichten können, da ich eine von vielen Personen bin, mit denen Ex-Minister Norbert Darabos nicht reden durfte, was natürlich auf fremde Geheimdienste hindeutet. Ich wurde deswegen auch massiv schikaniert, existentiell nachhaltig vernichtet und eingeschüchtert, ging den Dingen aber letztlich doch auf den Grund und konnte sie gemeinsam mit anderen politischen Vorgängen einordnen. Damit zeichnete ich hybride Kriegsführung nach, die man auch verdeckt oder asymmetrisch nennen kann, und musste jenen Bias überwinden, der mich lehrte, immer „den Amerikanern“ an allem Schuld zu geben.

Einladung zur Kundgebung

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