Liegt die Koalition bereits in den letzten Zügen, könnte man sich fragen, wenn Vizekanzler Werner Kogler die ÖVP Niederösterreich attackiert. Andererseits ist es das Übliche, da Kogler überall Nazis sieht und zugleich das grosse „Klimaglück“ verspricht. In einem witzig gemeinten Clip spielt er jetzt den „Undercover Boss“, der im Amtsgebäude in der Radetzkystrasse kontrolliert, ob wohl alle Heizkörper abgedreht sind – auch bei seiner Kollegin Leonore Gewessler, die bekanntlich oft mit Privatjets fliegt. Üblicherweise überprüft ein „Undercover Boss“ nicht nur seine Mitarbeiter verdeckt, sondern feuert auch den einen oder anderen; im Clip unten wirkt ein Mann wie Johannes Rauch mit Perücke. Aber abseits der Blödeleien sollten wir doch erfahren, wessen Undercover-Mission Kogler eigentlich unterstützt.
Letzten Sommer diskutierten Kogler und Hans Peter Doskozil live auf Ö1, und der SPÖ-Chef in spe Doskozil bedankte sich sofort bei den Grünen für die Unterstützung gegen Eurofighter und Airbus. Von einer Abschaffung der Flugzeuge kann jedoch keine Rede sein; im Gegenteil, denn von 27. bis 31. März 2023 üben österreichische Piloten mit deutschen Kameraden den Einsatz der Bordkanone (Luft-Boden-Schiessen). Die Grünen dienten dazu, die Eurofighter als fliegenden Schrott zu diffamieren, was via Peter Pilz inszeniert wurde, dem Kogler immer brav hinterhertrottete. Im MDR-Podcast „Was tun, Herr General?“ Folge 101 mit dem ehemaligen NATO General Erhard Bühler geht es ab Minute 23 um den Einsatz deutscher Eurofighter im Baltikum. Dieses Air Policing findet schon länger mit verschiedenen Flugzeugtypen statt und hat regelmässig mit zivilen russischen Maschinen zu tun, die auf Befehl des Kreml mit ausgeschaltetem Transponder und ohne Funkkontakt fliegen. Die Eurofighter stellen diese Jets in der Luft und begleiten sie, um Gefahren für den Flugverkehr zu verhindern; der Landeanflug auf den Flughafen von Helsinki erfolgt über den finnischen Meerbusen, was das russische Verhalten so gefährlich macht.
Bereits 2016 wurde in Estland besorgt berichtet, dass russische Militärjets nicht mit Transpondern ausgestattet sind; für militärische Luftraumüberwachung sind sie natürlich per Primärradar sichtbar. Es kommt auch vor, dass eine zivile russische Maschine mit ausgeschaltetem Transponder von zwei russischen Kampfjets begleitet wird, etwa mit dem Ziel Enklave Kaliningrad. Es dürfte klar sein, dass so gerade jetzt Kräfte der NATO gebunden und beschäftigt werden sollen – und das, wo Eurofighter doch laut Kogler und Pilz bloss „Glumpert“ sein sollen. „Auf Befehl des Kreml“ laut General Bühler ist für uns besonders interessant, weil es unmittelbar nach einem Besuch Wladimir Putins am 23. Mai 2007 bei Kanzler Alfred Gusenbauer plötzlich nur mehr Scheinverhandlungen mit Eurofighter gab. Zuvor erwarb Russland 5 % der Anteile an EADS (heute Airbus Group), was wohl Teil einer langfristigen Strategie war. Kogler und Pilz halfen Doskozil und Gusenbauer dabei, die Verantwortung für den Eurofighter-Vergleich auf Ex-Minister Norbert Darabos abzuwälzen. 2019 war Kogler Spitzenkandidat der Grünen zunächst bei der EU-Wahl; mit Unterstützung der Liste Pilz kandidierte komplett chancenlos Johannes Voggenhuber. In Teil 5 der satirischen, aber auf Tatsachen beruhenden „streng geheimen Gusenbauer-Pilz-Chats“ amüsieren sich Gusenbauer und Pilz darüber, wie der zum Scheitern verurteilte Voggenhuber einem grünen Comeback nützt.
Kogler stellt Ideologie über alles, etwa Verzicht und gesellschaftlichen Totalumbau „gegen“ den „Kriegsverbrecher Putin“. Das bedient stets diejenigen, die ihm zustimmen und die Menschen, die sich darüber empören. Beide Seiten verkennen, dass man Kogler und andere nach ihrem konkreten Handeln, nach ihrer gegenwärtigen Realität fragen muss. Hat Kogler nicht in Wahrheit das Kreml-Netz bei Eurofighter unterstützt? Oder bei der Kandidatur von Alexander van der Bellen bei zwei Bundespräsidentenwahlen? Und damit, dass bisherige Gas-Lieferverträge Makulatur sein sollen, was in wesentlich teurere Energie auch aus Russland münden soll? Oder zusammengenommen all das, was unser Land destabilisiert; von Ideologien zur Ablenkung über die Verwechslung von Asyl und Migration, mit Corona verkaufte Massnahmen eben bis zur Reaktion auf den Krieg in der Ukraine? Was Klima betrifft, heisst eine der aktiven Plattformen nicht von ungefähr System Change, not Climate Change, was das wahre Ziel offenbart und auch ein weltweit verwendeter Slogan ist. Das neu erschienene „Schwarzbuch Putin“, herausgegeben von Stephane Courtois (geboren 1947) und Galia Ackerman (geboren 1948) beschreibt Wladimir Putin als Agenten und Gangster; es gibt immer wieder Bezüge zu Österreich, doch man kann noch viel mehr recherchieren.
Dies habe ich als ehemalige Grüne getan, deren erster Wahlkampf auch der erste für Werner Kogler war. Anders als er geriet ich jedoch ins Visier von Pilz und anderen, deren Hintermänner weiter östlich sitzen. Im „Schwarzbuch“ wird u.a. thematisiert, wie der einstige russische Generalstaatsanwalt Juri Skuratow per Kompromat erledigt wurde; er kandidierte dennoch vergeblich gegen Putin. Es wird ausgeführt, dass es derartige „aktive Operationen“ bereits zur Zeit Lenins gab. Man bringt jemanden in eine auch fingierte kompromittierende Situation, um sich eines Gegners, eines banalen Störenfrieds oder auch eines ungehorsamen Kollaborateurs „sanft“ zu entledigen. Wenn man eine Zielperson in die Enge treibt und öffentlich diskreditiert, wird meistens das Interesse für deren Privat- und Sexualleben benutzt. Es ist nämlich ideal für ein voyeuristisches Publikum; man hat Schadenfrohe wie Moralapostel auf seiner Seite, über jedem, der sich zum Feind des Systems macht, schwebt also das Damoklesschwert des Kompromats. Correctiv untersuchte den Fall Skuratow und spricht von einem auf Befehl von FSB-Chef Putin inszenierten Skandal mit einem Fake-Video, das Skuratow mit zwei Prostituierten zeigen soll. Putin hatte damals Boris Jelzin und Skuratow in der Hand; Jelzin wollte nicht, dass gegen ihn und seine Töchter wegen Kickbacks bei der aufwändigen Kreml-Renovierung ermittelt wird. Der Leiter der Präsidialverwaltung Walentin Jumaschew heiratete dann Jelzins Tochter Tatjana, wurde Putin-Berater und mit seiner Familie über Gusenbauer und andere Genossen bei uns eingebürgert. Skuratow kandidierte 2000 gegen massive Manipulation der öffentlichen Meinung und sagt, dass zu Putins Umfeld nach wie vor eine Gruppe von Kriminellen gehört; diese hat nichts an Macht eingebüsst. Der russische Föderationsrat stimmte nach der Wahl mehrheitlich für Putin, hatte aber zuvor dreimal Jelzins Antrag auf Entlassung Skuratows zurückgewiesen. Wer befasst sich bei uns damit? Die Grünen, die uns alles mögliche oktroyieren, um „Kriegsverbrecher Putin“ (vermeintlich) zu schaden? Die grüne Justizministerin Alma Zadic, die von der Liste Pilz kommt und den internationalen Haftbefehl gegen Putin exekutieren würde? Oder doch ich, weil ich weiss, was wirklich gespielt wird und eine der „vielen extrem heiklen Fragen“ an Doskozil sich mit dem Scheinwohnsitz der Jumaschews im Burgenland befasst?
Aktuell will Peter Pilz die Querelen in der SPÖ nutzen, um primär Doskozil zu pushen, mit dem er 2016 einen Pakt eingegangen ist. Der auch mit Pilz verbandelte Andi Babler wäre aber ebenfalls aus neuer Parteichef akzeptabel; es geht um einen Block aus Rot und Grün (und Pink) gegen Schwarz und Blau. Schadenfrohe und Moralapostel können sich gemeinsam am Zustand der SPÖ abarbeiten, damit nicht gefragt wird, mit welchen Methoden Doskozil und Pilz Darabos ausknockten. Man kann bei öffentlich und via Social Media geführten politischen Auseinandersetzungen auch daran denken, dass Narzissten durch den Komplementär-Narzissmus vieler Leute erst so richtig Wirkung entfalten. Das sind diejenigen, die sich immer nach dem Wind richten und deren Schadenfreude sie daran hindert, komplexe Vorgänge in der Politik zu begreifen. Sie bringen daher auch Rahmenbedingungen, mit denen jeder Akteur in einem bestimmten Bereich zu tun hat, mit individuellen Vorausetzungen durcheinander. Lieber rennen sie denen hinterher, die derzeit gefragt sind und wollen nichts mehr davon wissen, wenn diese fallen.
Jeder finanzielle Beitrag zu meinen aufwändigen Recherchen ist herzlich willkommen:
Alexandra Bader, Erste Bank, AT 592011100032875894 BIC GIBAATWWXXX
Kann das sein, dass Herr Kogler mit der Aussage „Kellernazi“ das Parlament mit einem Weinkeller verwechselt hat. Es wäre interessant und bedürfte einer wissenschaftlichen Arbeit (Studie), wieviel Viertel Veltliner man vor einer solchen Aussagen trinken muss…???
In diesem Zusammenhang fällt mir immer der Leiter einer Irrenanstalt in Salzburg ein, der mir am Stammtisch immer erklärte,
„NEIN, bei uns herinnen (Anstalt) sind die Kranken, die DEPPEN sind DRAUSSEN“ oder Karl Valentin vor rund 200 Jahren „Es gibt so viele Deppen auf der Welt und die werden täglich mehr“….! Auf zum Heurigen, Prost WERNI…! und TSCHÜSS…!
LikeLike