Neutral gerade jetzt!

Nicht nur in Umfragen ist der Bevölkerung die österreichische Neutralität gerade jetzt wichtig. Sie wurde aber gezielt untergraben, was man davon auseinanderhalten muss, dass sich die geopolitischen Rahmenbedingungen seit 1955 geändert haben. Leider wird jetzt oft so getan, als könne Österreich gar keine ernsthafte Vermittlerrolle einnehmen, obwohl dies fast unmittelbar nach dem (betont freiwilligen) Beschluss des Verfassungsgesetzes über immerwährende Neutralität der Fall war. Welch klischeehafte und vorurteilsbeladene Vorstellungen mit Neutralität in Verbindung gebracht werden, konnte man gut beim Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer bei Wladimir Putin sehen. Als besonders krasses Beispiel kann Robert Misik bei oe24 dienen, der Nehammer nichts zutraut, sondern ihn als Spielball Putins sah, der auch vor Korruptionsermittlungen gegen die ÖVP auf der Flucht sein muss. Misik gehörte einst der Gruppe Revolutionärer Marxisten an, was er mit Peter Pilz gemeinsam hat, und spekulierte bei Wolfgang Fellners oe24, dass „wir“ am Ende „von Putin erpressbar“ bzw. aus der Sicht der EU eh schon „ein halber Aussenposten Russlands“ seien.

Komisch nur, dass er selbst dem Putin-Netzwerk bei uns nahesteht, was aber beim Biografen von Christian Kern, der bei Fellner und bei der SPÖ auftritt, nicht anders zu erwarten ist. Es trifft sich ausgezeichnet, dass es auch neue wissenschaftliche Argumentationshilfe in Gestalt des am 24. Juni 2022 im Presseclub Concordia vorgestellten Buches „Österreich und der Kalte Krieg – ein Balanceakt zwischen Ost und West“ gibt. Wir sehen unten in der Mitte den Historiker Stefan Karner (der sich u.a. mit Margarethe Ottilinger befasste) und links bzw. rechts von ihm die beiden Autoren Peter Ruggenthaler (Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung) und Günter Bischof (Marshall Plan Chair). Bei der Veranstaltung wurde auf die Vermittlerrolle Österreichs verwiesen, etwa als es das erste Gipfeltreffen nach dem Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion 1961 in Wien gab mit John F. Kennedy und Nikita Chrustschow. Damals war Bruno Kreisky Außenminister, den wohl beide Seiten dazu verwendeten, der anderen etwas auszurichten. Derlei ist jedoch nichts Ungewöhnliches, wenn direkte Verhandlungen vorbereitet werden, wie die Historiker betonen.

Im Presseclub Concordia

Nun fallen sicher jedem zu Kreisky Nahostdiplomatie und UNO City ein, doch bereits 1957 ließ sich die Internationale Atomenergiebehörde in Wien nieder. Es war in jenen Zeiten keineswegs so, dass die Amerikaner überall reagieren konnten; dies sah man unter anderem in Ungarn und in der Tschechoslowakei, als die USA zugleich in Südostasien verstrickt und daher komplett unvorbereitet waren. Dennoch wurde etwa das Gerücht gestreut, dass eine amerikanische Sondereinheit in Salzburg schon auf ihren Einsatz im Prager Frühling 1968 warte. Als Nehammer vor ein paar Monaten von einer aufgezwungenen Neutralität sprach, ist dies historisch nicht ganz von der Hand zu weisen. Sie war nämlich der Sowjetunion weit mehr ein Anliegen als den USA, deren Haltung diesbezüglich ambivalent war. Die Amerikaner dachten eher an eine bewaffnete Neutralität wie in der Schweiz und unterstützten eine heimliche Wiederbewaffnung Österreichs nach dem Generalstreik von 1950, den die Kommunistische Partei gorganisierte und den der ÖGB lange als Putschversuch betrachtete. So entstand die B-Gendarmerie, aus der dann das Bundesheer hervorging, das übrigens schon 1956 beim Aufstand in Ungarn unter Beweis stellen musste, dass es unsere Grenzen schützen kann. Nachdem die Existenz von Stay Behind-Strukturen durch das Platzen der italienischen Gladio-Affäre bekannt wurde, gaben die USA zu, dass auch in Österreich Waffen vergraben wurden. Solange Österreich besetzt war, taten sich Sozialdemokraten viel leichter mit dem Amerikanern als Konservative. Früher fühlte sich Neutralität komisch an, sie galt als „kommunistisch angehaucht“, war sozusagen nur einen Schritt vom realen Sozialismus entfernt. Der SPÖ war sie grundsätzlich sympathisch auch wegen Schweden, es sollte halt bloss kein Begriff mit negativen Assoziationen sein. Der Ukraine-Krieg veränderte alles für neutrale Staaten, auch für die Schweiz, wie das Video unten zeigt; Schweden und Finnland wollen jetzt Mitglieder der NATO werden.

Beitrag über Neutralität

Als Österreich neutral wurde, war Josef Stalin schon tot und Chrustschow sein Nachfolger, der mit der Neutralität die Hoffnung verbunden sah, dass die Bewegung des Sozialismus damit im Westen auf fruchtbaren Boden fällt. Außenminister Wyatscheslaw Molotow, der zuvor mehr als dreissig Jahre lang Stalin loyal diente und am Pakt mit Hitlerdeutschland mitwirkte, befürchtete hingegen, dass ein neutrales Österreich Satelliten der Sowjetunion inspirieren könnte. Angesichts der Ereignisse in Ungarn und der Tschechoslowakei war diese Erwartungen nicht unberechtigt; für Westdeutschland war Österreich jedenfalls kein Vorbild (obwohl es eine neue Friedensbewegung gab, die gegen eine Wiederbewaffnung auftrat). Aus der Sicht der Amerikaner brauchte Österreich eine Armee auch gegen einen Putschversuch, denn man hatte ab 1948 nicht mehr nur Nazis im Visier, sondern auch Kommunisten. Die USA meinten, sie bräuchten Europa als starken Handelspartner, den sie mithilfe des Marshall-Plans wieder aufbauten. Man bot auch der Sowjetunion Beteiligung an, doch sie lehnte ab und wollte auch nicht, dass Länder wie Rumänien oder Polen davon profitieren. Mit wirtschaftlicher Erholung sollte auch das realsozialistische System an Attraktivität für die Bevölkerung im Westen verlieren. Es gibt die Marshall-Plan-Stiftungen noch, sodass der Gedanke auch naheliegt, einen notwendigen Wiederaufbau der Ukraine ähnlich zu organisieren. Das neutrale Österreich hatte dann mehrere Jahrzehnte lang über 1000 Kilometer Grenze zu kommunistischen Staaten und war (ist!) ein Tummelplatz für Spione. Heute spielt beim finnischen Antrag auf Beitritt zur NATO eine Rolle, dass man ja mehr als 1000 Kilometer Grenze zu Russland im Ernstfall verteidigen müsse. Damit würde sich die Grenze Russlands zur NATO mehr als verdoppeln, die bisher fünf NATO-Mitglieder umfasst – Norwegen, Estland und Lettland und außerdem Polen und Litauen um die Enklave Kaliningrad.

Nehammer zur Sicherheitslage

Wenig bekannt ist, dass die Sowjetunion auf Initiative Molotows 1954 der NATO beitreten wollte und der Warschauer Pakt erst 1955 gegründet wurde, nachdem dies von USA und UK abgelehnt wurde. Man kann darin auch einen Versuch der Infiltration sehen, wenngleich der Antrag wegen der Remilitarisierung Deutschlands gestellt wurde, das man 1955 in die NATO aufnahm; danach wurde der Warschauer Pakt gebildet. Noch vor der Schaffung der NATO 1949 wurde 1948 der Brüsseler Pakt gegründet mit einem auf 50 Jahre angelegten Vertrag. Später wurde er in Westeuropäische Union mit immer mehr Mitgliedern umbenannt; als Österreich über den Beitritt zur EU abstimmte, wurde festgehalten, dass die EU nach dem Auslaufen des WEU-Vertrags 1998 der europäische Pfeiler der NATO werden sollte. Tatsächlich gab es die WEU dann bis 2011, die militärische Beistandspflicht und out of area-Einsätze vorsah. Die NATO hingehen verlangt nur Beistand an sich und ihr Vertrag gilt für das Territorium der Mitgliedsstaaten; der Lissabon-Vertrag der EU bewegt sich irgendwo in der Mitte zwischen WEU und NATO (hier mehr dazu). Viele ließen sich in den letzten Monaten dazu verleiten, russische Propaganda wiederzugeben, wonach ja „die NATO“ überall andere Staaten angreife. Tatsächlich gab es bislang genau einen Bündnisfall und dieser war zweifelhaft, nämlich der 11. September als Vorwand für den Afghanistan-Krieg. Putins Fans sind die Details diverser Verträge meist nicht bewusst; es gab jedoch auch fast sofort eine Initiative, welche die Neutralität in Frage stellt und bei der wir „natürlich“ auch Robert Misik finden. Neutralität wurde gleich ins Spiel gebracht als Option für die Ukraine; wenn aber Russland dabei auf Österreich als Vorbild verweist, geht es um den massiven verdeckten russischen Einfluss in beiden Ländern.

John Mearsheimer zur Ukraine

Oft wird der amerikanische Politikwissenschafter John Mearsheimer quasi als Zeuge dafür angeführt, dass Wladimir Putin ja gar nicht anders konnte als die Ukraine anzugreifen. Es darf aber nie nur um sichtbare geopolitische Handlungen und militärische Konsequenzen gehen, sondern man muss Geheimdienste berücksichtigen. Dabei wird stets auch Harald Irnbergers Buch „Nelkenstrauss ruft Praterstern“ als Quelle herangezogen. Stefan Karner erinnert sich gerne an Irnberger, der Kontakt zu Agenten hatte und daher auch manch eine Räuberpistole debunken konnte, mit der Medien mit den Mythos um Spionage spielten. Irnberger war zuerst beim „Kurier“ und gab dann das „Extrablatt“ heraus, das die DDR finanzierte (siehe etwa „Science under Socialism„) und bei dem Peter Pilz tätig war. Irnberger lebte später in Nicaragua und Spanien, verpackte Wahrheiten aus Österreich in Krimi-Handlungen, berichtete über Fussball und starb 2010 nach dem Tod seiner Ehefrau. Wie Irnberger ist der Historiker Otto Klambauer 1949 geboren, er blieb aber bis zu seinem Tod 2013 beim „Kurier“. Karner erinnert daran, dass Klambauers 2000 erschienenes Buch „Österreich im Kalten Krieg. Vom Dritten Mann bis zum Fall des Eisernen Vorhangs“ das letzte zum Thema vor dem jetzt präsentierten Werk war. Klambauer befasste sich auch mit Betrieben unter sowjetischer Verwaltung bei uns, doch Wikipedia erwähnt hier, dass seine Arbeit auch kritisiert wurde. Es ist jedoch nicht so einfach, in diesem Bereich zu forschen, weil Material der ehemaligen Besatzer nur schwer zugänglich ist, wie auch in der Arbeit von Florian Gimpl von 2013 festgestellt wird.

Zum G7-Gipfel

Wenn gerade die G7 in Deutschland tagen, wird dies die Lage so oder so verschärfen, schon weil es zeitweise G8 inklusive Russland gab. Was unsere Diskussion betrifft, basiert historische Forschung auf zeitlichem Abstand und dem Durchforsten von Archiven. Die Quellenlage ist da relativ gut, was 1945 bis 1955 anlangt; danach ist sie spärlicher und man muss andere Aktivitäten als zum Kalten Krieg gehörig ausmachen. Dazu gehört zum Beispiel das Treiben des Congress for Cultural Freedom, für den Friedrich Torberg das „Forvm“ gründete; hier hatte CIA-Finanzierung vorgelegen. Doch es gab auch Weltjugendspiele, die sowjetischer Propaganda dienten und bei uns einige (naive?) Unterstützer hatten. Journalismus ist tagesaktuell und sollte sorgfältig recherchieren; vielfach sind Artikel und Interviews auch gute Quellen für Historiker. Im Idealfall ergänzt man sich, doch durch Internet und Social Media werden rasch Narrative geschaffen, die viele bloss weitertragen, ohne sie einer Prüfung zu unterziehen. Wie schnell man heute auf Informationen stösst und wie gut man sie einordnen kann, wenn man schon viel recherchiert hat, soll ein Beispiel zeigen: Kürzlich traf Außenminister Alexander Schallenberg George und Alex Soros; zugleich wird ein Video von Amazing Polly zu Soros und der Zeit von Michail Gorbatschow und Boris Jelzin verbreitet. Soros hatte auch mit Robert Maxwell zu tun, was ebenso für den Mafiapaten Semjon Mogilevich gilt. Dieser erfährt alles, was auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo vor sich geht, wo sich Edward Snowden 2013 40 Tage lang aufgehalten hatte. Warum werden eigentlich Julian Assange und Snowden so unterschiedlich behandelt?

Diskussion bei Exxpress TV

Es führt zu überraschenden Erkenntnissen, wenn man bisher Angenommenes immer wieder in Frage stellt und neue Infos dazu sammelt. Zwar hoffen jetzt viele auf das Bundesheer – von wegen Neutralität -, aber das Verteidigungsministerium wird von britischen Diplomaten als de facto eine Abteilung des russischen Militärgeheimdienstes GRU betrachtet. Dass die Befehlskette in der Landesverteidigung ausgehebelt ist, lässt auch kaum einen anderen Schluss zu. Doch damit sind auch alle Forderungen nach mehr Budget absurd; weil zuerst die Souveränität hergestellt werden muss, was „nur“ Rückgrat, Mut und das Erfüllen des geleisteten Eides auf die Republik verlangt. Derzeit kann auch deswegen nicht die Rede sein von Fähigkeit zur Verteidigung, weil allenfalls ein paar tausend Mann bloss einen Tag durchhalten würden. Längst wird selbst beschaffte Ausrüstung zu Milizübungen mitgenommen; auch Drohnen werden privat besorgt und bei Übungen verwendet. Bei Versprechen, mehr zu investieren sollte man wissen, dass dies immer gut klingt und ein Placebo für die Bevölkerung ist. Doch in Wirklichkeit würde das Allermeiste in der Bürokratie versickern und wäre auch als Summe viel weniger als NATO-Staaten wie die USA als ausreichend ansehen (so zwischen 2 und 2,5 % des BIP). Wie man beim Heer drauf ist oder drauf zu sein hat, zeigen Videos mit Oberst Markus Reisner, der oben über Nachrichten im Krieg diskutiert. Er macht sich gerne ukrainische Waffenbestellungen zu eigen, wie auch bei diesem Bundesheer-Video auffällt. Weil er zu Geschlossenheit bei Sanktionen aufrief, da Putin sonst als Ex-KGB-Agent dies als Schwäche nutzen könne, mailte ich Reisner u.a.: „Bei Putins KGB-Background ist doch anzunehmen, dass er in ein Netzwerk eingebettet ist und dass dieses Netzwerk auch in anderen Ländern präsent ist. Wenn wir von den Aufgaben des Bundesheers ausgehen (Schutz der Souveränität Österreichs und der demokratischen Rechte der Bürger), dann kommt es darauf an, was uns nützt und was uns schadet. Sanktionen schaden uns eindeutig, und man kann die Kleptokratien Russland und Ukraine auch nicht klar voneinander trennen. Österreich und andere Staaten können die KGB-Netzwerke im eigenen Land kappen, die aber sehr weit vorangeschritten sind.“

Die SPÖ und die Neutralität

„Natürlich“ reagierte Reisner nicht, denn ich bezog mich auf einige beim Heer tabuisierte Bereiche. Wenn man aber weiterhin so vieles ausklammert und sich einredet, dass eh alles okay sei, bleibt man nur in der Theorie verteidigungsbereit. Zu einem Spiel mit verdeckten Karten und auf mehreren Ebenen gehört auch, dass die SPÖ gross von Neutralität spricht, aber an das Putin-Netzwerk andockt. Man kann jetzt sagen, dass es nun endlich eine wirklich bewaffnete Neutralität geben müsse, doch dazu sind Voraussetzungen notwendig. Denn wenn ein wichtiges Kriterium ist, dass Handlungen im Namen des Staates uns nie schaden dürfen, dann wurde statt dessen vieles getan, das nichts anderes als Destabilisierung zum Nachteil von uns allen ist (z.B. bei der Energieversorgung). Darüber darf man jedoch nicht reden, sodass Neutralität wie bisher bloss ein Schlagwort ist.

PS: Wie immer haben einige neue Meldungen mit Putins Netzwerk bei uns zu tun: Wadim Zimin trug den Atomkoffer für Boris Jelzin und Wladimir Putin und war dann bei der Zollbehörde beschäftigt; er wurde jetzt tot aufgefunden. In Berichten ist davon die Rede, dass seine Loyalität Jelzin galt, dessen „Enkeltochter“ Polina Oleg Deripaska heiratete (die trennten sich 2018). Tatsächlich stammt sie aus der ersten Ehe von Walentin Jumaschew, der für Jelzin und Putin tätig war/ist und der dann Jelzins Tochter Tatjana heiratete. Die Jumaschews wurden samt Tochter Maria über Gusenbauer und Co. in Österreich eingebürgert. Polina Deripaska ist übrigens der Zweitfamilie von Gazprom-Chef Alexej Miller verbunden. Eine neue Meldung zu Wirecard besagt, dass der österreichische Staatsschutz (früher BVT, jetzt DSN) Aufträge an Firmen vergibt, die mit Wirecard kooperierten. Darunter finden wir RISE, die mit Wirecard 2016 ein Ticketsystem mit Skytech (zu Rostec gehörend) für St. Petersburg entwickelten; letztlich kamen sie aber nicht zum Zug. An der Spitze des Staatskonzerns Rostec steht mit Sergej Tschemesow ein ehemaliger KGBler; Rostec profitiert auch vom Angriff auf Airbus via österreichisches Verteidigungsministerium.

Diese Recherchen erfordern sehr viel Aufwand und sind in dieser Form einzigartig. Es ist immer notwendig, alles neu zu bewerten und weitere Puzzleteile zu einem sehr komplexen Bild hinzuzufügen. Davon profitiert jeder, der mit einzelnen Bereichen in Berührung gekommen ist oder der sich fragt, wie etwas einzuordnen ist. Als Grundlage für weitere Recherche, für parlamentarische Untersuchungen, für Ermittlungen der Justiz eignet es sich auch sehr gut. Es kommt oft darauf an, durch Zufall an eine mögliche Verbindung überhaupt mal zu denken, um sie und einiges mehr zu finden.

Jeder finanzielle Beittrag dazu ist herzlich willkommen:
Alexandra Bader, Erste Bank, AT 592011100032875894 BIC GIBAATWWXXX

Vielen Dank!

Für Inputs und Feedback etc. bin ich auch telefonisch erreichbar unter +43 (0)66499809540

2 Kommentare zu „Neutral gerade jetzt!

  1. Spy vs. Spy läuft überall.

    Warum sollte Putin mit dem österr. Bundeskanzler nicht Deutsch gesprochen haben? Ich vermute dieser ist der deutschen Sprache mächtiger als so mancher österr. Politiker in Amt und Würden. Das würde die Kürze des Gesprächs erklären oder Herr Nehammer spricht perfekt russisch.

    Geheim- resp. Informationsdienste stehen dem/den Geldschöpfenden nahe und ein solcher war einmal der Staat und wird gewöhnlich auch von diese, kontrolliert. Der Scheinverstaatlichung, wie immer einer das lesen will, diente nicht zwingend deren Kontrolle, sondern andere Vertreter aus dem Umfeld des Geldschöpfenden oder Investoren platzierten ‚ihre‘ Leute in solch einer Organsation und die Kosten trägt der Steuerzahler..

    Alle an der Geldschöpfung beteiligten unterhalten unabhängig voneinander Informantennetzwerke, denn die wollen wissen was los ist. Die jüngere, ganz so jung auch nicht mehr, ist, dass Investoren ihre Teams, bspw. bei der nächsten Team Struppi einsetzen, denn zumindest der strahlt noch Lebensfreude und Zuversicht aus. Struppi der neue Paradeösterreicher? Wohl bekomm’s, Nastrovje.

    Der werte Herr Misik war nicht allein in besagten Kreisen unterwegs, sondern hat Dissidenten aus dem Osten rausgeholt und der Fellner sen. sagte, so ich mich recht erinnere, er kenne ihn – Misik – von dessen Zeit bei der Friedensbewegung. Ob der Fellner sen. damals als Journalist unterwegs war, ich kann es nicht sagen.

    Ich denke Herr Misik will das Rote Wien retten und ist auch sehr bemüht dem linksliberalen Umfeld zu erklären, dass ein umlagefinanzierter Linksliberaler ein Kommunist am Ende nur sein kann und dann wäre je nach Modell das Haushaltseinkommen aller gleich.

    Wirft man einen Blick auf den getunten Warenkorb und berücksichtigt, dass das Mengenwachstum bezüglich des Konsums (BIP am Ende) aus der Differenz zwischen dem erhöhten Betrag abzüglich der auf dem Wege verkürzten Preiserhöhung (‚Inflation‘ ugs.) sich ermittelt, dann kann man beruhigt sagen, auch die Wirtschaften im Westen sind in Summe gesehen schon lange im Kommunismus angekommen. Ein Trick in der Neoliberalisierung war eben, den Anschein zu erwecken, dass mit Bezug auf Linien, Branchen usw. noch etwas rührt und wird der Focus auf das (vermeintlich) Neue gelenkt, dann entstand früher der Eindruck eines noch immer funktionierenden Kapitalismus.

    Ist dem nicht mehr so, dann schlägt die Stunde der Sozialdemokraten, im anderen Fall dieselbe wieder ihnen, also den Sozialdemokraten.

    Das versucht Misik schon seit gut 10 Jahren, seine Arbeit zuvor kenne ich kaum, zu vermitteln. Wenn die Blauen und die Schwarzen einen Kopf kürzer gemacht werden, gut ein paar mehr, dann passen die Umfragen wieder zum Verteilungszustand.

    Was heißt das, ‚Wir sind im Kommunismus angekommen, krempelt die Ärmel hoch, alles neu und wieder von vorne‘. Der eine vom WEF meint, ‚The great reset‘. Die Häschen wohl in Anlehnung an Say, ‚Wenn du schon am Marktplatz antanzt, dann wirst du wohl etwas mitgebracht haben. Ansonsten lege dich ins Gras und Freue dich des Lebens‘. Gesagt, getan.

    Unsereins knabbert halt dann die saftigen Kräuterchen. Bei den Menschen ist Postwachstum wohldefiniert als, ‚Bei uns wächst nur der Kontostand und ansonsten wohl schon lange nichts mehr‘, außer eben der Heuhaufen. Das stört uns eigentlich so wirklich auch nicht.

    In der Einkommensverteilung ist eines im Median einem Arbeitsplatz zugeordnet, das allein aus Beschäftigung besteht (sprich eine Maschine zu überwachen). Links und rechts davon nimmt der Anteil an Arbeit wieder zu.

    Am Beispiel des Akademikers kann einer da heute, genauso wie schon in den 1980ern, einer einfach aufzeigen.

    Für einen aus der individuellen Perspektive erfolgreich Gebildeten, nicht allein aus- oder eingebildet, sprich bspw. ein Abgehen von der Uni im traditionellen Sinne, fühlt sich praktisch jede noch so schwere Arbeit wie eine biedere Beschäftigung an und/oder nimmt sich auch so aus. Beim Akademiker verhält es sich genau umgekehrt, jede noch so beider Beschäftigung artet am Ende in schwerste Arbeit aus.

    Somit wird, zwar nicht einer kapitalistischen Verschwörung geschuldet, bei jedem der Eindruck erweckt er oder sie arbeitete den lieben langen Tag. Einen Stahl produziert man auf dem Weg nicht. Es gibt allein vereinzelt noch Positionen im traditionell industriellen Umfeld in denen aus Sicherheitsgründen die Positionen, salopp formuliert, mit dem größten verfügbaren Flaschenschädel besetzt werden, der die Hockn (sprich in der Beschäftigung verbliebene Essenz aka. Arbeit) stemmt. Arbeit steht auch in Verbindung mit Obacht zu geben, insbesondere auf sich selbst und damit geht mit Hinblick auf die Arbeitskollegen weniger schief.

    Erinnere sich einer an die Zeiten in der die Leute sagten, ‚Ich habe die viel Arbeit und alle anderen den Lenz‘ und die Kohle. Der Chef versuchte zu beruhigen, ‚Deswegen verdienen sich auch weniger und die Arbeitsplatz wird bestimmt zuvor wegrationalisiert sein‘.

    Der Star war die Ausnahme, der sprang von der linken auf die rechte Seite, war an sich aber Arbeit gewohnt. Wie der Ausdruck Politstar gefunden wurde, naja, Schein und Sein und die wachsende Diskrepanz, welche kaum mehr zu übersehen ist. Gut, das ist der Star auch nicht und dem Sinne ist das verbindende Element dann wohl auch gefunden.

    Wenn aber große Teile der Gesellschaft & Co, NGOs, Vereine, Parteien, öffentl. Dienst, dort blüht wohl kaum die Phantasie und schon gar nicht auf, Managements, dann ist Tote Hose angesagt. Im Sozialismus holt sich der Staat jene Leute die besser zum Arbeitsanteil der hohen Einkommen passen und im sog. Neoliberalismus ist allein der Geldschöpfender ein anderer, sprich Investoren am Ende. Berater gehören denklogisch zum Investor. In solchen Organisationen werden auf gut Österreichisch gesagt, die Zipfelgesichter geparkt, denen die Hockn zu steil wurde, aber entlang der Objektivierung nicht mit Hartz heimgeschickt werden können, sprich am unteren Rand der Einkommensverteilung, dort gibt es auch viel Arbeit, positioniert werden können.

    D.h. nicht, dass jeder Mitarbeiter in einer NGO unbedingt ein solches wäre, aber Manager dort und auch in Think-Tanks, gut dort vermutlich dann doch wohl eher bis zu den Blättern – ganz schlechts Beispiel, diesen Anforderungen genügten.

    Freelancer = Berater und Investor in einer Person.

    Die in aller Öffentlichkeit zur Schau gestellte Unfähigkeit jener die Regeln für alle anderen brauchen, damit sie selbst noch funktionieren, ist ein Konsequenz daraus. Jene ‚hoffnungsvollen Talente‘ bei denen die Zuordnung nicht mehr gelingt, die werden auf Posten in oben angesprochenen Organisation gesetzt und die konzernale Struktur darüber, ein Konzern ist eine solche, die als solcher wahrgenommen werden will, sorgt für die laufende Reproduktion der Linien, welche auf dem Weg des klassisch i’ndustriellen‘ Sourcing besetzt sind.

    Das hat mit dem Sourcing in der Industrielinie zu tun, hat historisch im Ursprung mit den abwandernden Knechten und Mägde zu tun und ist auch der Treiber für Automatisierung und Investition.

    Wenn alle beschäftigt sind, sprich alle Einkommen gleich hoch sind oder sein sollten, egal ob gesplittet oder bezogen auf den Haushalt, ursprünglich eher im Haushalt, da sich ein Einkommen auf den Wohnraum bezieht, praktisch einen abgespeckten Bauernhof, dann sind alle beschäftigt und keiner arbeitet mehr etwas, außer eben Maschinen.

    Deswegen sagt man auch, wenn in der Kombination Distributionsmodell Konsum (stetige Tendenz zur Bereitstellung von Verbrauch anstatt Werkzeugen für den Haushalt, B2C) in Kombination mit einer klassischen Linie, insbesondere aber der Industrielinie, das Mengenwachstum nicht mehr steigt, dann ist die Linie im Kommunismus angekommen. Selbiges gilt für einen Wirtschaftsraum, wenn nur genug solcher Linien davon betroffen sind.

    Irgendwann einmal geht die Linie nicht mehr nur flach (sehr geringes Mengenwachstum), sondern die Gütermengen sind rückläufig. Dann wird der Phase-Out eingeläutet und die Linie bedient aus dem Cash-Flow die rückläufige Zahl an Bestandskunden. Rund um sie bildet sich ein großer Marktplatz aus und die Bedarfe, Vorsicht bedarfsdecken (jeder kauft was er oder sie tatsächlich auch braucht), werden von auf höhere, technologischem Niveau reproduzierten Linien (aus dem Nichts aka. Startup) gedeckt.

    Dabei handelt es sich aber nicht um dasselbe Spiel wie mit der ewigen Mengenmaximierung und den (heute schon von allen Seiten suggerierten) Bedürfnissen (bspw. jenes nach Sicherheit geboren aus geschürter Angst). Eine stetig, nicht industriell, wachsende Linie.

    Der Irrtum der (Links)Linken war, dass die Arbeit verschwindet und mit ihr die Arbeiter, auf dem Wege wären alle mit sich selbst und ihresgleichen beschäftigt.

    Klingt alles sehr bekannt.

    Der sog. Neoliberalismus ist ein wenig gefährlich. Der hat starke Züge die im Sozialismus fußen und somit ist auch der Untergang des Westens entlang dieses Paradigmas schon längst beschlossene Sache oder Dinge die schief laufen, die laufen auch schief, selbst wenn laufend versucht wird, die Perspektive der Öffentlichkeit darauf zu ändern. Alles auf Schiene, aber keiner weiß wohin die Reise geht oder sie eigentlich gehen sollte. So windet sich der Westen von Wende zu Wende, na eh schon wissen.

    Der Ukraine Konflikt läuft schon lange. Ansonsten lungerte nicht zu Zeiten Obamas ein ehem. Stabschef, oder weiß der Kuckuck was der war, gut der wird bald vielerorts kleben, in den deutschen Talkshows rum und sprach vor Jahren von einem Asset. Hernach kam die Ukraine Krise und schon war das sog. Sondervermögen geboren und die F35 werden bestellt.

    Einen Linksliberalen verbindet mit dem Sozialisten, dass sie allen die Schulden umhängen, allein die Linksliberalen allein nicht sich selbst und damit allen anderen. Deswegen gibt es in Österreich auch keine Linksliberalen, eine nicht existente politische Kategorie, sondern diese Rolle bekleideten einst Banker, heute eher überwiegend Investoren.

    Russland ist ein Gegenmodell. Ein Gegenmodell zum sog. freien Westen, der mittlerweile schon von Sinn befreit anmutet, in dem Sinne ‚… war er liberal‘ (Falco, Monarchy Now).

    Putin steht im Moment einfach für, ‚Don’t look back, you are not going that way (anymore)‘. Er steht, zumindest in der Wahrnehmung, für die Abkehr vom Westen und auch Russland und damit eben nicht allein da. Der Geist ist seit 2008 aus der Flasche und wurde mit dem letzten knallenden Sektkorken bei der Party von den frühen 1990ern bis 2007 wohl aus dieser rausgelassen.

    Mitteleuropa war eben nur im kalten Krieg kurz und schmal. Die Länder Mitteleuropas im Ostblock und Südblock, wenn man so will, die wurden kaum wahrgenommen.

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