Das Russland-Kartenhaus

Den Verlauf der Kämpfe in der Ukraine können wir kaum objektiv beurteilen; ausserdem fällt bei fast allen, die sich dazu äussern, deutlicher Bias auf. Dieser kann auch dann zu Wunschdenken führen, wenn man legitimer Weise den Krieg ablehnt und daher meint, dass Russland ohnehin verlieren werde. Es lohnt hier, sich mit den Analysen des Schweizer Militärgeheimdienstlers Jacques Baud zu befassen. Auch andere bestätigen, dass Russland eine klassische Strategie anwendet, die man etwa in Berichten über den Zweiten Weltkrieg findet. Verluste zählen schon traditionell nicht viel, und es ist normal, dass sich Truppenteile zurückziehen, um sich neu zu gruppieren. Zwar kommen im Mainstream gelegentlich auch andere Stimmen zu Wort, doch meistens wirken Kommentare wie aus jener Zeit gefallen, als das absolute Böse von Saddam Hussein oder Slobodan Milosevic verkörpert wurde.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir über C zwei Jahre auf totale Spaltung der Gesellschaft konditioniert wurden, wobei jetzt auch an „Refugees Welcome“ 2015 angeknüpft wird. „Die Politik“ handelt von Ausnahmen abgesehen gegen unsere Interessen, und viele können gar nicht erkennen, dass dies der Fall ist oder dass es im Krieg immer Propaganda gibt. Im Schwarz-Weiss-Denken ist auf der einen Seite kein Platz für „die haben euch schon bei C ganz schön angeschmiert“ und auf der anderen für „Putin ist kein armes Opfer, sondern ein Kleptokrat“. Paradoxer Weise sind es die gleichen Fakten, die beide Lager aufwecken müssen, denn wer wie auf Knopfdruck C-Massnahmen verkündete, ist mit Putins Netzwerk verbunden. Und man wird nicht ernsthaft für eine Art Mafiastaat in die Bresche springen oder diesen unterschätzen wollen, weil man auf „Ukraine“ getriggert reagiert. Michail Chodorkowski gehörte zu den jetzt im Focus von Aufmerksamkeit stehenden Oligarchen und findet diese Bezeichnung falsch, weil sie als Agenten fungieren. Dies ist absolut plausibel und entspricht der Rolle, die sie im Ausland einnehmen, wo sie höchste politische und wirtschaftliche Kreise erschließen.

Michail Chodorkowski

Wer den Mainstream höchst kritisch betrachtet, übersieht leicht, dass sich auch durch alternative Medien Narrative ziehen. In diesem Bereich ergreifen fast alle mal offen, mal etwas subtiler Partei für Wladimir Putin und wollen sich nicht mit dessen Schattenseiten befassen, während etwa Joe Biden gar nicht genug Schatten haben kann. Man muss Chodorkowski und anderen nicht in allen Punkten zustimmen, doch jene Personen sind auf jeden Fall hörenswert, die warnen, dass wir nicht uns vertraute Maßstäbe auf das System Putin übertragen sollen. Was Putin und sein Umfeld treffen würde, ohne dass wir uns selbst und da vor allem ärmeren Menschen schaden, wäre ein konsequentes Vorgehen gegen sein Netzwerk hier. Dazu können auch die beiden Videos als Anregung dienen, die ich im Folgenden einbinde. Zuerst sehen wir eine Doku von Europe 1 über Putins sagenhaften Reichtum und seine lange bestehenden Connections zu organisierter Kriminalität. Dann werden einige Details über Semjon Mogilevich dargestellt, dessen zahlreiche Sicherheitsbehörden gerne habhaft würden und der als Pate der russischen Mafia gilt. Zu Mogilevich soll der Putin-nahe ukrainische Oligarch (Agent, würde Chodorkowski wohl sagen) Dmytro Firtash Verbindung haben, der seit 2014 in Wien gegen seine Auslieferung in die USA kämpft.

Dokumentation über Putin und die Mafia

Was oben siehe Transkript über Putins Mafia-Rolle gesagt wird, kann zum Beispiel Catherine Belton in ihrem Buch „Putin’s People. How the KGB Took Back Russia and Then Took on the West“ untermauern. Sie wird auf der alternativen Seite Free21 attackiert, was dazu passt, dass Oligarchen (Agenten) gerne als einfache gesetzestreue Bürger betrachtet werden, deren wohlerworbenes Vermögen geraubt werden soll. Als Putin Vizebürgermeister von St. Petersburg war, kooperierte er mit Mafia-Boss Gennadi Petrow; es heisst siehe Doku, dass er Petrows Chef war. Seit 1997 besass Petrow ein Anwesen in Marbella in Spanien, das schliesslich 2007/8 von der Polizei überwacht wurde, die ihn verklausuliert über Putin als „die Nummer Eins“ sprechen hörte. Does etwa mit Anatoli Serdjukow, der von 2007 bis 2012 Verteidigungsminister war, dem Petrow aber irgendwie übergeordnet schien. Wikipedia nennt bei Serdjukow Funktionen bei der United Aircraft Corporation (OAK) und bei Rostec, dem Staatskonzern, dem seit 2018 92 % der OAK gehören (mehr zur Luftfahrtindustrie hier). In St. Petersburg gab es eine Untersuchung, weil Rohstoffe im Wert von 900 Millionen Dollar verkauft wurden, statt sie gegen dringend benötigte Lebensmittel zu tauschen, doch letztlich passierte Putin nichts. Sergej Kolesnikow, über den Putins Palast bekannt wurde, erzählt in der Doku, dass er eine Firma im Bereich Medizin hatte, die Putin unter dem Decknamen Michail Iwanowitsch Gewinne ausbezahlen sollte. Wladimir Milow, der vor 20 Jahren für wenige Monate stellvertretender Energieminister war, bezeichnet Russland als Kleptokratie, was man übrigens auch an zahlreichen unsinnigen Projekten sieht.

Über Semjon Mogilevich

Es wird auch auf Zeugen aus dem Westen verwiesen wie den bayerischen Unternehmer Franz Sedelmayer, der im St. Petersburg der 1990er Jahre mit einer Sicherheitsfirma aktiv war. Sedelmayer sollte diese Firma aber an Putin und sein Umfeld abtreten, was er nicht wollte, und wurde des Landes verwiesen, ohne entschädigt zu werden; er führte dann in mehreren Ländern Prozesse, um russisches Staatseigentum beschlagnahmen zu lassen. Kirill Schamalow wurde als Putins Schwiegersohn der jüngste Milliardär Russlands und ist zum Beispiel Besitzer einer Villa in Biarritz. Sein Vater Nikolai Schamalow ist an der Bank Rossija beteiligt, die er unter anderem mit Wladimir Jakunin erwarb, der Putin noch vom KGB her kennt und später Chef der russischen Staatsbahnen wurde. Anteile an der Bank besitzt auch Sergej Rodulgin, ein mit Putin befreundeter Cellist, der für Putin Geld ins Ausland schleuste siehe Panama Papers und so zwei Milliarden Dollar schwer wurde. Nikolai Schamalow hat mit jenen Luxus-Datschas zu tun, die Putin und seine Freunde in der Nähe der finnischen Grenze besitzen. Sieht man sich Expertendiskussionen wie diese an, entsteht der Eindruck, dass manche vor allem ihre „Haltung“ permanent bestätigen wollen. Sie sind sich aber nicht dessen bewusst, was Putins KGB-Background bedeutet; dass Täuschung für ihn zum Geschäft gehört. Apropos Business: Der Präsident darf nicht als einziger Politiker nicht wirtschaftlich tätig sein, soll also auch bescheiden auftreten – Berichte über Geldwäsche, Tarnfirmen und angehäuftem Reichtum werden naturgemäß ignoriert oder bekämpft. Zugleich zeigt sich Putin mit teuren Uhren, die er auch sammelt – es ist also „hidden in plain sight“ und wird doch von vielen nicht wahrgenommen.

Olaf Scholz und Karl Nehammer

Es ist Sache kritischer Deutscher, selbst über Olaf Scholz zu recherchieren, der häufig in der DDR zu Gast war. Man kann Karl Nehammer auch dem russischen Netzwerk zuordnen, der in Berlin nach einem Artikel der „Financial Times“ gefragt wurde, in dem das österreichische Veteidigungsministerium als praktisch eine Abteilung des Militärgeheimdienstes GRU bezeichnet wurde. Dies ist plausibel, doch Nehammer lenkte ab und der „Kurier“ setzte noch eins drauf, indem er seinen ehemaligen Herausgeber und heutigen Abgeordneten der NEOS Helmut Brandstätter zitierte. Sowohl die Zeitung als auch die Partei sind mit dem Oligarchen/Agenten Oleg Deripaska verbunden, der von der EU nicht sanktioniert wird. Unter den Besuchern von C-Protesten gibt es häufig die Meinung, dass eh alles über Oligarchen und so im Mainstream gesagt werde, sodass man sich damit nicht erst auseinandersetzen müsse; ausserdem ist nur Wolodymyr Zelenskij korrupt. Oft neigen diese Menschen dazu, der NATO Schuld am Krieg zu geben; sie sind höchst erstaunt, wenn man sagt, dass nur ein Bruchteil über Putins Netzwerk bei uns berichtet wird. Das Magazin „Weekend“ hat nur Verachtung für Leute übrig, die sich mit C verkauften Massnahmen nicht fügen wollen. Es tut jedoch in seiner jüngsten Ausgabe so, als würden sich Oligarchen/Agenten samt ihren Töchtern von Putin distanzieren („Zwischen Protz & Protest“), was übrigens viele Medien international auch so halten. Wir sehen etwa Sofia Abramovich mit ihrem Vater Roman, der jede Nähe zum Kreml abstreite (zu seinen Verteidigern gehört auch die alternative Seite Free21). Nun aber ist davon die Rede, dass Abramovichs Firmenkonstrukt doch komplexer ist als angenommen und auch mehrere Jachten vorhanden sind. „Weekend“ zeigt auch Maria Jumaschewa, die als Tochter des Putin-Beraters Walentin Jumaschew und Enkelin von Boris Jelzin beschrieben wird. Sie „soll“ neben der russischen auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, was unterschlägt, dass ihre Familie dank dienstbarer Geister in der SPÖ eingebürgert wurde. Ausserdem betraf die erste Amtshandlung von Wladimir Putin als Präsident, ihrer Mutter Tatjana, ihrer Tante und ihrem Großvater strafrechtliche Immunität per Dekret zuzusichern (siehe auch Europe 1-Doku). Als Vermieter der Jumaschews in Wien gilt Siegfried Wolf, Deripaskas Geschäftspartner und auch einer der Vermieter von Dmytro Firtash. Detail am Rande: noch im Jänner/Februar empfahl „lifestyle“, das Magazin des Müller-Drogeriemarktes den Instagram-Account von Dasha Zhukova, der Ex von Roman Abramovich: „Sie ist schön, sie ist klug und sie ist unglaublich erfolgreich.“ Die Eigentümer von Müller sind allerdings mit Wolf und seinem Schützling Rene Benko verbunden, der unter anderem von Raiffeisen, der Sberbank Europe und der Bank of China Kredite erhielt.

Hunter Biden unter Sanktionen

Von 2014 bis 2019 sass Hunter Biden ohne entsprechende Qualifikation im Verwaltungsrat des ukrainischen Energiekonzerns Burisma, der dem ehemaligen Mitglied der Regierung von Premier Mykola Azarov Mykola Slotschweskij gehört. Azarovs Familienanwalt ist Leo Specht, doch nach dem Maidan, als er nach Moskau floh, vertrat ihn Gabriel Lansky. Specht und Lansky sind mit Alfred Gusenbauer verbunden, der für Ministerpräsident Viktor Janukowitsch und damit auch für Azarov lobbyierte, der sich zum Ukrainekrieg äussert. Bei Burisma finden wir seit 2014 den früheren polnischen Präsidenten Aleksander Kwasniewski, der zuvor mit Gusenbauer, Romano Prodi, dem späteren Wahlkampfmanager von Donald Trump Paul Manafort, Tony Podesta, Mercury LLC, der Kanzlei Skadden und FTI Consulting für Janukowitsch/Azarov lobbyierte. Hunter Biden wird auch vorgeworfen, Geld von Oligarchin Elena Baturina genommen zu haben, der Witwe dess Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow, deren Anwalt ebenfalls Specht ist. Wenn jetzt Ex-Kanzler Christian Kern im TV über Russland diskutiert, muss man wissen, dass er Aufsichtsrat bei den Staatsbahnen war und für China lobbyiert.

Balkan-Korruption mit Gusenbauer und Schlaff

Vor einem Jahr zeichnete Pamela Rendi-Wagner Gusenbauer für vermeintliche Verdienste um die Sozialdemokratie aus; am 27. März 2022 hielt sie eine Grundsatzrede vor fünf Altkanzlern. Der kroatische Journalist Domagoj Margetic hat nicht erst jetzt Gusenbauer und seinen Förderer Martin Schlaff mit Geldwäsche am Balkan verbunden. Das Alternativmedium tkp.at berichtet gerade über die Wahlen in Serbien, natürlich ohne die Gusenbauer-Schlaff-Connection. Wäre Kern nicht im Mai 2016 Bundeskanzler geworden, wäre er über Schlaff zum CEO von RHI bestellt worden. Schlaff war mit Putin in Technologietransfer und das Gründen von Tarnfirmen involviert, wie auch Catherine Belton betont. Es passt gut ins Bild, dass Kern nun Landeshauptmann Hans Peter Doskozil berät; bei der Einbürgerung der Jumaschews half auch die SPÖ Burgenland. Eigentlich ist es leicht zu verstehen, dass uns immer nur scheinbar zwei Seiten angeboten werden und eine echte unabhängige andere Seite stets bekämpft wird – nicht zuletzt von den Menschen, die sich eine solche Seite wünschen, sich aber so leicht manipulieren lassen.

Diese Recherchen erfordern sehr viel Aufwand und sind in dieser Form einzigartig. Es ist immer notwendig, alles neu zu bewerten und weitere Puzzleteile zu einem sehr komplexen Bild hinzuzufügen. Davon profitiert jeder, der mit einzelnen Bereichen in Berührung gekommen ist oder der sich fragt, wie etwas einzuordnen ist. Als Grundlage für weitere Recherche, für parlamentarische Untersuchungen, für Ermittlungen der Justiz eignet es sich auch sehr gut. Es kommt oft darauf an, durch Zufall an eine mögliche Verbindung überhaupt mal zu denken, um sie und einiges mehr zu finden.

Jeder finanzielle Beitrag dazu ist herzlich willkommen:
Alexandra Bader, Erste Bank, AT 592011100032875894 BIC GIBAATWWXXX

Vielen Dank!

Für Inputs und Feedback etc. bin ich auch telefonisch erreichbar unter +43 (0)66499809540

6 Kommentare zu „Das Russland-Kartenhaus

  1. in der Ukraine gibt es seit Dezember digitales Geld (für Firmen bzw Unternehmen, die unter der Plandemie gelitten haben) – dazu braucht man allerdings den Stich, Nachweis durch die grüne elektronische Handyfessel
    zu sehen auf der Ukraine-Gov Webseite
    gerade gehört auf yt bei dem Hamburger Arzt Marc Fiddike

    Gefällt 1 Person

    1. huch … na sowas, das Geld – im Übrigen nur für vier Monate und selbstverständlich nur für erlaubte Dinge gültig – kann jetzt auch an die ukrainische Armee gespendet werden

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      1. „Die Ukraine“ dürfte von der WEF-Davos-Agenda nicht einmal eine Ahnung haben, genauso wie „die Ukraine“ kaum eine Ahnung hat, welche mega-Gangster die Staatskanzleien besetzt haben.
        Ähnliches unterstelle ich „den USA“, Russland, BRD bis „hinunter“ nach Österreich !

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      2. Ja, es werden immer nur wenige Außenstehende bemerken und die breite Masse ist stets ahnungslos. Sie macht aber mit und wird daher mitgemeint, weil sie ja auch zulässt, dass in ihrem Namen agiert wird.

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  2. Im deutschen Bundestag arbeitet bereits eine 18 köpfige Gruppe an der Abschaffung des Bargeldes. Bei der medialen Einführung werden wir viele Zusicherungen von Leuten wie Carstens von BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich) hören. Ähnlich denen, die wir bei der Einführung des Euro über uns ergehen lassen mussten. Sie werden versprechen, fair zu handeln und die Freiheit der Menschen?? zu schützen. Sie werden sagen, dass es das Ziel ist, die Zentralbankpolitik für alle besser zu machen. Sie werden auch darauf bestehen, dass sie damit versuchen, die Gesellschaft vor Kriminellen, Steuerbetrügern, Geldwäschern, Drogenhändlern und Terroristen zu schützen, was natürlich völliger Unsinn ist, aber der Bürger wird es glauben, so wie er Lügen glaubt, was ihm lange genug und über ausreichend viele Kanäle ins Gehirn gehämmert wird. Die einzige Frage ist, ob die Öffentlichkeit das kaufen wird, was die Zentralbanker (digitales Zentralbankgeld) wirklich verkaufen wollen. Wir brauchen keinen ausgeklügelten Plan oder hochrangigen Zugang, um diese bargeldlose Agenda zu vereiteln. Das Werkzeug, das wir brauchen, um unsere wirtschaftliche Unabhängigkeit zu bewahren, befindet sich bereits in unseren Brieftaschen: zahlen mit Bargeld. Das ist nicht schwer zu verstehen. Wenn die Banken nicht wollen, dass die Bevölkerung Bargeld benutzt, dann ist genau dieses Bargeld auch die Waffe gegen die Agenda der Kontrolle.

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