Was wird bei der Commerzialbank-Affäre vertuscht?

Obwohl die plötzliche Pleite der Commerzialbank Mattersburg Parallelen zur Wirecard-Affäre aufweist, zeigen Medien Zusammenhänge nicht auf. Dies betrifft etwa den Prüfer der Commerzialbank und von Wirecard CEE in Graz, die Firma TPA, deren größter Kunde Rene Benko ist. Anlegerschützer Wilhelm Rasinger (Cobin Claims) erwähnt immerhin in einem Kommentar den Konnex zwischen Signa und TPA. In Mattersburg wird darüber geredet, dass manche Kunden offenbar vorgewarnt wurden und ihre Konten leerräumten; außerdem wird die langjährige Bilanzfälschung wohl nicht allein auf dem Mist des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Pucher gewachsen sein. Ein Indiz dafür sind auch Angriffe von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der die Korruptionsstaatsanwaltschaft attackiert, weil sie keine Verhaftungen vorgenommen hat. Über den Anwalt von Karl Heinz Grasser, Norbert Wess, gibt Pucher bekannt, dass er alleinverantwortlich sei und alle Schuld auf sich nehme. Das erinnert sehr an die Strategie von Doskozil mit dem Ex-Abgeordneten Peter Pilz, seinem Konkurrenten Norbert Darabos die Alleinverantwortung für den Eurofighter-Vergleich zuzuschanzen.

Deswegen zeigte Pilz Darabos auch 2017 an, scheint sich aber jetzt damit abzufinden, dass die Justiz (um wahre Täter zu schützen) die Ermittlungen einstellt; Pilz und Doskotzil schweigen dazu, die WKStA beruft nicht dagegen. Bei den Eurofightern wird so aber die Rolle von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und seinem Freund und Geschäftspartner, Oligarchenanwalt Leo Specht verschleiert. Was bei der Commerzialbank vertuscht werden soll, kann man erahnen, wenn man Netzwerken folgt, auch wenn Pucher auf Tauchstation ist. Schon Wess als Anwalt ist vielsagend, da Grasser von Magna International kommt, einem der besonderen Förderer der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft, und Magna nicht nur in der Eurofighter-Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Magna ist personell mit anderen Freunden Russlands verwoben wie der Signa Holding, der Strabag oder der Novomatic. Auch Markus Braun und Jan Marsalek von Wirecard zählten zu den Sponsoren der ORFG; Marsalek dockte 2017 beim Verteidigungsministerium an, als dort Doskozil residierte. Im selben Jahr traf er Innenminister Wolfgang Sobotka in Moskau, der in Wien ganz gerne mit Doskozil eine rauchen ging in die Zigarrenlounge im Park Hyatt Hotel von Signa. Der Sprecher des Konzerns Robert L. war bis Dezember 2008 bei Gusenbauer; im Februar 2017 verfasste er ein Dossier für Tal Silberstein über die Kampagnefähigkeit der SPÖ, in dem er Doskozil lobte. Im Wahlkampf 2017 war unter anderem Paul Pöchhacker für Silberstein tätig, den Doskozil jetzt anheuerte.

https://twitter.com/Cellardoor0815/status/1285259297086230535

Diskussion auf Twitter

 

Der Vizepräsident der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft Christoph Matznetter (jetzt für die SPÖ im Ibiza-U-Ausschuss) wurde beim Platzen der Silberstein-Affäre Bundesgeschäftsführer und sollte alles möglichst zudecken. Pöchhacker wird in Medien auch als „Dirty Campaigning-Spezialist“ bezeichnet siehe Meldung vom 3. Juli 2020, den Doskozil anscheinend gut brauchen kann. Da Silberstein in Wien immer im Park Hyatt nächtigte (er war auch schon lange mit Robert L. befreundet), könnte er dort durchaus auch Doskozil diskret begegnet sein. Jedenfalls wurde 2017 ein Sicherheitswahlkampf im Burgenland mit Doskozil geführt, der ja angeblich gegen Korruption kämpfte. In Wahrheit stellte er nur unter Beweis, wie korrupt er selbst ist – nicht nur wegen Darabos und Airbus -, denn er und sein Vorgänger Hans Niessl wirkten daran mit, den „Jelzin-Clan“ in Österreich einzubürgern. Dabei spielte eine Rolle, dass ein Haus an der Durchzugsstraße in Winden am See angemietet wurde, die auf Niessls täglichem Weg von Frauenkirchen nach Eisenstadt lag; der „Jelzin-Clan“ wurde dort nie gesichtet.   Ist Oligarch Oleg Deripaska der gemeinsame Nenner zwischen Bundeskanzler Sebastian Kurz, Doskozil, Benko? Sind Unterstützer der ORFG russische Frontorganisationen bzw. Agenten? Nicht von ungefähr wird spekuliert, ob Marsalek vielleicht für den Militärgeheimdienst GRU tätig ist, während ihn der FSB, dessen Chef Putin war, als ihn der 2009 eingebürgerte Walentin Jumaschew entdeckte, mehrere Jahre lang überwachte.

Karin Fuhrmann (TPA) hat auch Funktionen bei Benko/Signa

Es gibt unterschiedliche Strategien, mit denen Geheimdienste und / oder Organisierte Kriminalität im Bereich Wirtschaft und Politik vorgehen können; es kann um Geldwäsche gehen oder darum, Unternehmen zu nutzen und zu ruinieren, bis sie billig übernommen oder liquidiert werden. Seit 2006 prüfte TPA die Commerzialbank und es kam niemals auch nur der leiseste Verdacht auf; man beteuert jetzt, getäuscht worden zu sein. TPA wurde jedoch auch bei Wirecard CEE in Graz hineingelegt und ist eng mit Signa verflochten, wo man dabei half, die Real Estate Management überzubewerten. Zufall aber auch, dass Grasser-Anwalt Norbert Wess Martin Pucher vertritt und Strache-Anwalt Johann Pauer Puchers Stellvertreterin Franziska Klikovits, denn beides hat Bezug zu Magna. In der Berichterstattung wird fragmentiert, sodass Signa nicht erwähnt wird, wenn es um TPA geht und der Commerzialbank-Skandal als „kleines Wirecard Österreichs“ bezeichnet wird, ohne auf Wirecard CEE und TPA hinzuweisen. Und doch kann man etwa aus dieser Darstellung einiges herauslesen: „‚An einen Fortbestand ist in keinster Weise zu denken. Die Bank ist zu liquidieren‘, betonte der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) laut der Webseite des österreichischen Rundfunks ORF. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist, war am Mittwoch noch nicht absehbar. Laut FMA sei die Lage ‚dramatisch‘, so Doskozil. Parallelen zu Wirecard drängen sich auf. Die Bilanzen der Bank sollen über Jahre frisiert und vom Wirtschaftsprüfer vermutlich falsch testiert worden sein.

Roland Reisch (TPA) ist mit der Masseverwalterin von Wirecard CEE verheiratet

‚Wir haben den Geschäftsleiter der Bank Martin Pucher damit konfrontiert und er hat bestätigt, dass einige Positionen nicht werthaltig seien – er hat dann festgestellt, dass er keine weiteren Aussagen dazu machen will, weil er das vorher mit seinem Anwalt besprechen muss‘, zitiert der ORF den FMA-Sprecher Klaus Grubelnik. Die TPA Wirtschaftsprüfung GmbH, die die Jahresabschlüsse der Bank in den Jahren 2006 bis 2018 geprüft hatte, sah sich laut dem Bericht als Opfer einer ‚umfangreichen und komplexen Täuschung‘ durch das Bankmanagement.“ Es fällt zunächst auf, dass Doskozil vorgibt, was nicht zu seinem Kompetenzbereich – diese Bank ist zu liquidieren, diese Manager sind zu verhaften; warum tut er das? In welcher Verbindung steht er zu denen, auf deren Mist all dies wirklich gewachsen ist? „Parallelen“ zu Wirecard sind wohl mehr als nur Zufälligkeiten; dass Pucher die Aussage verweigert, erscheint jedem, der schon mal einen Fernsehkrimi gesehen hat, zunächst wie vernünftiger Selbstschutz; was aber, wenn er in ganz anderem Interesse abgeschirmt wird? Wirecard in Deutschland wurde ähnlich lange von einem anderen Unternehmen geprüft (das ebenfalls nichts finden konnte), nämlich von Ernst & Young; im Aufsichtsrat der Strabag finden wir Ksenia Melnikova, Ex-EY-Moskau, heute bei der Gazprom in Wien tätig; wieder so ein Zufall.

https://twitter.com/hart_neck/status/1284373128655798272

TPA hätte überprüfen müssen, ob es Konten und Kredite gibt…

Und wenn wir schon dabei sind: Oleg Deripaska stieg nicht nur bei der Strabag ein, sondern auch beim deutschen Baukonzern Hochtief, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Eichelmann die gleiche Position auch bei Wirecard innehat. Eichelmann war einmal beim Unternehmensberater Roland Berger, wo der stv. Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Klestil vor ein paar Jahren an Bord genommen wurde, dessen Stiefmutter Margot Klestil-Löffler österreichische Botschafterin in Russland war. Um das Bild abzurunden und zu TPA zurückzukehren investierte Roland Berger in die Signa Holding, deren Beirat er auch angehört (wie der Beirat der Verschleierung dient, stellt „Addendum“ hier dar). Der Laie, der vielleicht in kleinem Rahmen selbständig oder Angestellter, fragt sich da wohl, ob all die „Kapazunder“ (laut Medien) dann doch einmal fatale Fehler machten oder all das System hat. Wenn dem so ist, dann ist ein regionaler Bankdirektor wie Martin Pucher in etwas geraten, das ihm um einige Nummern zu groß ist. Dann hat er – aber das ist Spekulation – sich an etwas beteiligt, bei dem für ihn heraussprang, dass er den Fußball im Burgenland fördern konnte, was einige Beliebtheitspunkte einbringt.

Rainer Nowak, Rene Benko, Karin Fuhrmann von TPA

Berichten zufolge leidet Pucher, der 64 Jahre alt ist, schon seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen, die man vielleicht als körperliche Reaktion auf Handlungen verstehen kann, für die viele Menschen einfach nicht geschaffen sind. Auf der politischen Ebene fällt nicht nur Doskozils Agieren puncto Commerzialbank unangenehm auf; er lügt wieder einmal, wenn er behauptet, Pucher spaziere noch in der Bank herum. Doskozil wird auch von der Deripaska-Gusenbauer-SPÖ und den Deripaska-Haselsteiner-NEOS unterstützt, wenn wir etwa an die Eurofighter denken. Und wieder ist Benko ein Dreh- und Angelpunkt bzw. sein Park Hyatt Hotel in Wien; beim alljährlichen „Törggelen“ marschiert „tout Autriche“ auf und auch andere laden gerne dorthin ein, etwa Wolfgang Fellner von „Österreich“ – da kommt dann auch Doskozil. Man fragt sich immer wieder, wie Journalisten eigentlich recherchieren, wenn sich etwa der „Spiegel“ von Mitarbeitern der „Presse“ für seine Titelstory über Jan Marsalek briefen lässt. Denn es müsste auffallen, in welchen Kreisen Herausgeber Rainer Nowak verkehrt (siehe unten). Dazu kommt, dass er an Gesprächsrunden der Österreichisch-Aserbaidschanischen Handelskammer und von dessen Präsidenten Gerald Gerstbauer teilnimmt bzw. diese auch moderiert; man trifft sich im Steirereck am Pogusch (mit dem Silberstein-Partner Peter Puller quasi ums Eck) oder im Park Hyatt, das auch Verbindungen zum Steirereck hat.

TPA-Veranstaltung im Park Hyatt: Rainer Nowak interviewt Rene Benko

Die ATAZ steht auch für Alfred Gusenbauer, Gabriel Lansky und den Gusenbauer-Geschäftspartner Alon Shklarek; man kann auch mühelos Doskozil-Bezug herstellen. Denn das Land Burgenland ist mit dem Busunternehmen Blaguss verbunden, das wiederum Connections zur ATAZ hat, wie man an der Meldung „Neustart Donauturm: Wahrzeichen feiert offizielle Eröffnung“ vom März 2019 sehen kann. Auf dem beigefügten Foto posiert Paul Blaguss nämlich mit Kristina Sprenger, die seit ein paar Jahren mit Gerstbauer verheiratet ist. Aserbaidschan macht immer wieder negative Schlagzeilen wegen Geldwäsche, unter anderem, wenn es um Malta geht, einen Kleinstaat, mit dem auch die Gusenbauer-Netzwerke verbandelt sind. Beim „Neustart Donauturm“ waren auch Bürgermeister Michael Ludwig und Digitalisierungs- und Wirtschaftministerin Margarete Schramböck zugegen (hier sieht man sie in Kitzbühel mit Benko). Sie gehört auch der türkisgrünen Regierung an und zeigt sich u.a. bei RHI-Magnesita (Martin Schlaff) bzw. überreicht der CEO der Sberbank Europe Sonja Sarközi (auch sie ein Benko-Gast) das Große Ehrenzeichen der Republik. Die Sberbank Europe mit Aufsichtsratsvorsitzendem Siegfried Wolf (Ex-Magna-CEO) dient nebenbei auch als „Front“ für den russischen Geheimdienst. Blaguss macht auch Deals mit der Westbahn, also einem Unternehmen von Deripaskas Haselsteiner.

Doskozil soll Pucher zum Alleinschuldigen machen

Sie wurde von der EZB mit einer Strafe von 600.000 Euro belegt, weil sie an Nutznießer wie Wolfs Schützling Rene Benko zu hohe Großkredite vergibt.  Ehe der „Neustart Donauturm“ über die Bühne ging, gab es dort eine Art inoffizielle Amtsübergabe von Hans Niessl an Hans Peter Doskozil. Zur „illustren Gästeschar“ gehörte auch Ingrid Salamon, die Bürgermeisterin von Mattersburg, die wundersamer Weise nichts durch die Commerzialbank-Pleite verloren hat, während kleinere Gemeinden ihr Geld dort anlegten. Durch Abwesenheit glänzte damals noch-Landesrat Norbert Darabos, der von den russischen Hintermännern der Doskozil-Kür abgeschottet, überwacht, bedroht wird. Man beachte jetzt, dass sofort via Doskozil das Narrativ vorgegeben wurde, dass es sich um „eine Sauerei einer Einzelperson“ handelte. Natürlich haben auch Blaguss und die Commerzialbank Berührungspunkte, etwa wenn man gemeinsam ein Fußballprojekt fördert, doch dies ist nur ein Detail am Rande ebenso wie die Mattersburger Adressen Judengasse 15 und Judengasse 11. Mit der Forderung nach U-Haft wird Doskotzil auf den ersten Blick dem für ihn aufgebauten Image von Law and Order gerecht; sie dient jedoch auch der Einschüchterung im Sinne von „Omerta“. Wahrscheinlich war bei Darabos wegen seiner früheren formalen (Regierungs-) Funktionen die Hürde doch zu hoch, ihn für die Taten anderer einsperren zu lassen; es erinnert jedoch an Pilzsche Drohungen gegen ihn. Es ist nicht sonderlich glaubwürdig, dass ein lokaler Bankdirektor und Ex-Raiffeisen-Rebell im Alleingang TPA täuscht oder dazu bringt, keine Prüfung angegebener Saldi durchzuführen, nicht zu erkennen, dass Kredite und Konten erfunden wurden. Man staunt ähnlich bei Wirecard (EY) und Wirecard CEE (TPA) und denkt daran, dass Frau Fuhrmann von TPA in ihren Benko-Funktionen ja auch übersieht, dass die Galeria Karstadt Kaufhof-Wahrenhäuser (mit ihr im Aufsichtsrat) gezielt beim Umsatz sabotiert wurden.

https://twitter.com/germantrader71/status/1283365761235456000

Nur eine von vielen Merkwürdigkeiten…

Wenn es um die „Freunde Russlands“ geht, die plötzlich im Focus stehen, muss man auch an das „Institut für Sicherheitspolitik“ denken, das Ex-Vorstand und Ex-FPÖ-Abgeordneter Markus Tschank gründete. Es war maximal ein besserer Blog, kein Institut, erhielt aber Förderungen vom Verteidigungsministerium, von der Novomatic und von der ILAG mit Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger im Aufsichtsrat. Spindelegger machte Sebastian Kurz (der von Siegfried Wolf gefördert wird) einst zum Integrationsstaatssekretär und war der erste Geschäftsführer der Agentur zur Modernisierung der Ukraine des Oligarchen Dmytro Firtash. Doskozil bestritt Angaben des Ex-ORFG-Vorstandes Johann Gudenus, wonach er Tschank riet, so ein Institut zu gründen, und brachte den Ex-FPÖ-Abgeordneten Johannes Hübner vom Präsidium der ORFG ins Spiel. Es ist kein Zufall, dass u.a. Gudenus mit dem eingebürgerten Russen Andrei Kotchetkov in Verbindung ist, dessen Name wegen der gescheiterten Alizee Bank (mit Johann Graf/Novomatic, Ex-Magna-Sicherheitschef Franz Schnabl, ORFG-Präsident Richard Schenz, ORF-Vorstand Hannes Jarolim, Ex-Finanzminister Andreas Staribacher usw.) in die Schlagzeilen geriet. Dann ging es um die Übernahme von Güssinger Mineralwasser durch einen bulgarischen Investor, um Verbindlichkeiten Kotchetkovs auch gegenüber der Sberbank Europe  (alles nur Theater?), um Morddrohungen und um den Tod eines Wiener Beraters des Investors. Bei Meldungen, wonach Jan Marsalek mit einer Embraer eines „Wiener Bedarfsflugunternehmens“ von Klagenfurt aus nach Litauen geflohen sei, um dann nach Weißrussland und Russland weiterzureisen, dachten viele an die Avcon Jet AG mit Kotchetkov, dessen Beteiligung heute verschleiert wird.

Screenshot aus russischem Bericht

Auf russischen Seiten wird über Kotchetkov berichtet, was uns in Übersetzung leicht zugänglich und unverblümt ist. Er zog als Präsident des Verbandes der Spediteure Russlands (VRE) 2004 nach Österreich und erhielt auch die Staatsbürgerschaft. Im Juni 2019 wurde er in einer gemeinsamen Operation mehrerer EU-Staaten verhaftet, weil er verdächtigt wurde, einen Auftragsmord vorzubereiten. Dabei ging es um den Deal mit dem Bulgaren, fehlende Liquidität und die Sberbank Europe, die zuvor auch schon gegen ihn in Wien vor Gericht ging, weil er ein Darlehen nicht zurückzahlte; man nahm an, dass Kothetkov der russischen Mafia zuzurechnen ist. Kotchetkov hat nicht nur Briefkastenfirmen in Liechtenstein, der Schweiz und Großbritannien errichten lassen, es sind auch drei Jachten und vier Villen auf Ibiza (sic!?) auf ihn registriert. Mit der Firma  „E & A Beteiligungs GmbH“ übernahm er 2012 die Güssinger Beverages & Mineralwater GmbH, für die sich 2017 der Bulgare interessierte, der dann aber feststellte, dass es sich wegen Kotchetkovs Verbindlichkeiten um ein Verlustgeschäft im Ausmaß von 11 Millionen Euro handelte. Man muss sich beim Schicksal von Güssinger Mineralwasser natürlich auch das Verhalten des Landes Burgenland ansehen, dem übrigens auch die Passivität gegenüber Aleksandr Antonov (auch Wladimir Aleksandrowitsch Antonov) als Pseudo-Investor in Stadtschlaining mit Strabag-Unterstützung nicht gerade schmeichelt. Welch ein Zufall, dass Diana Neumüller-Klein zu den dann eingestellten Bauarbeiten für ein „Reitdorf“ Stellung nahm, die wir auch im ORFG-Vorstand finden.

Titelgeschichte des neuen „Spiegel“

Doskozil lebt im Bezirk Oberwart, Detail am Rande; die Landespolitik war vom Projekt eines Geldwäschers mit Verbindung zur Meinl-Bank (wie Grasser) begeistert: „Im Oktober 2011 war das ‚Reitdorf Stadtschlaining‚ reif zur Grundsteinlegung. Aleksandr Antonov weilte der Zeremonie ebenso bei, wie der damalige burgenländische Landesrat Helmut Bieler und Peter Krammer, Vorstandsdirektor des Baukonzerns Strabag, welcher das Reitdorf bauen sollte (an der Strabag ist der russische Oligarch Oleg Deripaska mitbeteiligt). ‚Nachdem der Investor Dr. Alexander Antonov das Projekt vorgestellt hatte, unterstrichen Helmut Bieler und Bürgermeister Herbert Dienstl die Bedeutung des Projekts‘, berichtete die burgenländische BVZ am 12. Oktober 2011.“ Nachdem die Strabag, die sehr viele Aufträge von der öffentlichen Hand bekommt, ein halbes Jahr lang baute, ohne Kohle zu sehen, wurden die Arbeiten eingestellt. Bieler war lange Landesrat und förderte Doskozil; er sagte mir einmal, dass Darabos um Silverster 2006 wusste, dass er Verteidigungsminister werden sollte, es nicht wollte, aber sagte, er habe es „ihnen versprochen“ – Gusenbauers „Freunden“? Was Marsaleks Flucht betrifft, gibt es natürlich mehrere Bedarfsflugunternehmen in Wien; man findet nicht mehr ganz aktuelle Listen, die als Anhaltspunkt dienen können. Neben der Avcon Jet fällt etwa die Transair der Khuzbaris ins Auge oder Magna Air mit Geschäftsführer Günther Apfalter, der auch Magna-Chef für Europa und Asien ist und sich wie Franz Schnabl (Ex-Magna) sehr für die Einbürgerung des „Putin-Machers“ Jumaschew einsetzte.

Die ORFG in den Schlagzeilen (Fellners oe24)

Aus russischer Perspektive wird uns die allegmeine Vorgangsweise in den Artikeln über Kotchetkov so erklärt: „Obwohl die Europäische Union seit 2014 die Sanktionen gegen Russland konsequent verschärft hat, fühlen sich viele russische Geschäftsleute mit einem bestimmten Ruf in den EU-Ländern immer noch wohl und haben lange gelernt, wie man das Sanktionsregime geschickt umgeht, Währungen im Interesse der Sonderdienste des Kremls und staatseigener Unternehmen durch Scheinpersonen, zweifelhafte Nachtflugfirmen auszahlt und Schattenkorruptionsprogramme mit ungesicherten Krediten.“ Österreicher, die in solche Geschäfte verstrickt werden, haben „keine Erfahrung mit den Intrigen und Machenschaften des Kreml“. Dies „schließt die ehemaligen Finanzmanager der A-Tec Industries AG ein, die unter zweifelhaften Umständen bankrott gingen. Es ist unwahrscheinlich, dass diese angesehenen Bürger vollständig verstanden haben, in welche Betrügereien, Abenteuer und Korruptionspläne sie verwickelt waren, wie zynisch sie von den Kremlkuratoren manipuliert wurden, die nach dem Prinzip ‚Nach uns die Sintflut‘ leben und handeln.“ Es heißt, Kotchetkov, der 2019 bald wieder aus der U-Haft entlassen wurde, spreche davon, dass er das österreichische Strafverfolgungssystem „gekauft“ habe:  „Und die Sberbank wusste angeblich nichts davon oder gab vor, es nicht zu wissen, gab aber aus irgendeinem Grund einen ungesicherten Kredit aus. Oder vielleicht hat Andrei Kochetkov dieses Geld überhaupt nicht verwaltet, sondern die Rolle eines Frontmanns am Haken der korrupten Top-Manager der russischen Grossbank gespielt?

Das ist eine gute Frage….

Kein Regisseur selbst, sondern ein Schauspieler in einer inszenierten Show mit vorsätzlicher Insolvenz, eine Marionette des Puppentheaters des Kremls.“ Es wird eindringlich davor gewarnt, Scheinkonflikten auf der medialen Bühne auf den Leim zu gehen, denn es geht um eine existenzielle Bedrohung für die westliche Demokratie und Zivilisation, die euro-atlantische Solidarität und kollektive Sicherheit, europäische Werte und auf gegenseitigem Vertrauen beruhende Gentleman-Geschäftsprinzipien“. Wollen wir nur mal nicht übertreiben, da auch im Westen mit harten Bandagen gekämpft wird; gegen die östliche Vorgangsweise scheinen aber viele nicht immun, weil sie sich vieles nicht vorstellen können oder wollen, wozu auch schrittweise Unterwanderung gehört. Es ist keine Überraschung, dass bei der Commerzialbank Mattersburg auf Vorwissen bei Doskozil und Umfeld spekuliert wird; immerhin kam alles wegen eines Whistleblowers allmählich ins Rollen. Zu Jan Marsalek, der über die ORFG-Geschäftsführer Florian Stermann und Vorstandsmitglied Gustav Gustavenau ins BMLV kam, sei noch darauf verwiesen, dass ihn zivile russische Geheimdienste überwachten. Diese registrierten auch all seine Flugbewegungen, wobei auffiel, dass er immer wieder nur für einen Tag nach Russland kam; einmal wird Kazan erwähnt, das zu den Destinationen von Avcon zählt; es gibt auch mit Avcon verbundene andere „Bedarfsflugunternehmen“.

Passt sehr gut ins Bild, das mit Niessl…

PS: Berichte darüber, wie genau Marsalek von Geheimdiensten beobachtet wurde, machen es auch verständlich, dass Politiker, die mafiösen Machenschaften nicht dienen wollen, überwacht und unter Druck gesetzt werden, und „gekaufte“ c. Kotchetkov Strafverfolgungsbehörden wegsehen. Wenn es um den immer noch bedrohten Darabos geht, sind genau jene Institutionen Komplizen der Täter, die jetzt bei der Commerzialbank ermitteln sollen, wie ich aus Erfahrung weiß.

PPS: Einer Doskozil-Lüge zufolge hat das Land nichts mit der Commerzialbank-Pleite zu tun und ist auch nicht betroffen; man sehe sich aber den Aufsichtsrat der Fußballakademie Mattersburg Errichtungs GmbH an oder jenen der Fußballakademie Burgenland GmbH und folge auch Beteiligungen des Landes und folge der Landesholding Burgenland GmbH von der man u.a, zu den Burgenland Tours mit Paul Blaguss gelangt. Die Energie Burgenland hatte rund fünf Millionen Euro bei der Commerzialbank deponiert; sie gehört der Landesholding (u.a. Doskozil im Aufsichtsrat) und der Burgenland Holding. Mehr zu einem auch durch Firmenverflechtungen sichtbaren Sumpf hier; als Detail am Rande stammt der Leiter der Wiener Stadtwahlbehörde Jürgen Czernohorszky (geb. Wutzlhofer) aus dem Burgenland. Er entschied, dass nicht Markus Tschank 2019 ein FPÖ-Nationalratsmandat bekommt, sondern Philippa Strache (ehemals Mitarbeiterin von Josef Cap im SPÖ-Klub, Sprecherin des Team Stronach = Magna und dann bei Fellner).

PPPS vom 22. Juli 2020: „Österreich“ bringt in seiner Beilage „Insider“ ein Interview mit Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber samt Jubelbericht. Natürlich ist die Verbindung zu TPA kein Thema und auch nicht, dass Stadlhuber auch Geschäftsführer von Signa Real Estate Management ist, das Karin Fuhrmann von TPA so hoch bewertete. Was das Burgenland und Hans Niessl betrifft, muss man auch bedenken, dass er mit dem Aufsichtsrat von Signa Prime Selection – deren 100%-Tochter REM ist – Karl Stoss im Aufsichtsrat der Bundes Sport GmbH sitzt. Bei der Prime Selection finden wir auch Gusenbauer; Stoss wiederum sitzt mit Elisabeth Max-Theurer im Aufsichtsrat der Olympic Austria GmbH, die das ÖOC unterstützt. Max-Theurer gewann bei den von vielen Staaten boykottierten Olympischen Spielen 1980 Gold im Dressurreiten und ist Gesellschafterin von Plasser & Theurer, wo der Präsident der Wiener Anwaltskammer Michael Enzinger im Aufsichtsrat sitzt. Er ist Geschäftspartner von Ex-Schüssel-Sprecherin Heidi Glück, deren PR-Firma unter anderem Gusenbauer, die Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Wolfgang Brandstetter und natürlich Wolfgang Schüssel betreut. Schüssel wich übrigens Walentin Jumaschew 2019 im Aufsichtsrat des russischen Mobilfunkers MTS und wurde dafür in jenen von Lukoil aufgenommen.

PPPPS vom August: Zu Roland Reisch, Karin Fuhrmann, TPA und Eurofighter mehr hier.

 

6 Kommentare zu „Was wird bei der Commerzialbank-Affäre vertuscht?

  1. koni am 21. Juli 2020

    “ Die Deutsche Politik Mafia, vertuscht ihre Skandale besser, weil man die Medien besser schmiert“

    Exakt koni !!!

    Siehe den Sachsen – Sumpf

    Als mehr und mehr an die Öffentlichkeit
    kam, musste die Akte in den dunkelsten
    Schubladen verschwinden.

    Warum?
    Weil die saubere deutsche Elite geschützt
    werden musste.
    Es ging unter vielen anderen Vergehen,
    auch um Kinderschänder.

    Der Politiker, der sie erst einmal ausser
    Reichweite brachte, bekam zur Belohnung
    einen gut dotierten Ministerposten.

    Wer bestraft wurde, waren die beiden
    Journalisten, die den ganzen Sumpf
    aufgedeckt hatten.

    Nach einiger Zeit mussten die beiden
    Journalisten dann aber doch freigesprochen
    werden.

    Oder der NSU-Prozess

    Die Akte ist jetzt vorsichtshalber für 120 Jahre
    unter Verschluss.

    Die Welt darf doch nicht erfahren, wer wirklich
    hinter dem ganzen „Zauber“ streckte.

    Und das sind jetzt nur zwei Beispiele, damit der
    Rahmen nicht gesprengt wird.

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  2. Mir sind die Chinesen äußerst suspekt. Das dortige Reich ist auf sehr subtilem, chinesischem, Weg in die Maximalform des Totalitarismus, digitale Überwachung bis auf’s Plumpsklo. Und das städtische JungVolk ist offenbar wohl noch blöder und manipulierbarer als das unsrige. Wer dort miterlebt, wie die Menschen unterwegs auf ihre Smartphones glotzen, meint, sie wären nur noch mit diesem Ding zur Fortbewegung fähig. Zumindest in den großen Städten, Shanghai und Peking. Selbst in den großen, allerdings bestens organisierten UBahnen wird man während der Fahrt durch die Röhren, durch auf den Tunnelwänden mitlaufende Reklame beglückt. Das wird in den anderen großen Städten nicht anders sein.

    Dann gibt es mittlerweile eine chinesische Mittelschicht, die es krachen lässt, dass sich die Balken biegen und ihren Wohlstand zur Schau stellen, wie es den übelsten neureichen Russen nicht einmal in den Sinn käme. Diesbezügliche Zurückhaltung kennen sie nicht. In den Restaurants wird oft eine nicht zu bewältigende Menge Essen bestellt, wovon der größte Teil nach wenigen Bissen zurück gelassen wird.
    Zechprellerei im Ausland, im Kleinen – habe ich selber mehrfach miterlebt – wie im Großen, ist durchaus üblich. Kein Kavaliersdelikt.

    Das Landvolk und die Älteren sind da anders und voller asiatischer Zurückhaltung, einfach und unbedarft. Das Landvolk jedoch ist niemals für die Verbrechen ihrer jeweiligen Obrigkeiten verantwortlich. Diese und ihre Adlaten scheißen genau so auf deren Köpfe, wie wir es neuerdings auch hier kennen. In China noch erheblich ausgeprägter als bei uns.

    Die Quellgebiete der großen indischen Flüsse zählen die Chinesen zu ihren Ressourcen, obwohl ein großer Teil Asiens davon abhängig ist. Insbesondere Indien und Bangladesh gehen ihnen am Arsch vorbei. Dass das zu Konflikten führen muss, ist geradezu zwingend. Landschaftsfrevel riesigen Ausmaßes werden dabei inkauf genommen.

    Die digitalen Errungenschaften gehen auf große Erfahrung in Piraterie und Industriespionage zurück.
    Das ist die Kehrseite der chinesischen Medaille. Wir werden uns alle miteinander noch richtig wundern.

    China ist zur Zeit der TopKandidat für die Dunklen, doch noch ihren großen Krieg zu bekommen.

    Mit dieser (noch relativ bescheidenen) Kritik möchte ich nur anregen, die ungehemmte chinesische Entwicklung im Bewusstsein Ihrer Leser nicht gänzlich außer Acht zu lassen.

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  3. Nicht nur Österreich hat
    sogenannte “ Bankster“

    03. MAI 2016

    Staatsbank ohne Gewissen
    Unserer Commerzbank ist Moral leider egal
    ===================================

    Die Regierung erlaubt einer Bank, ▶ die dem Steuerzahler gehört, fragwürdige Geschäfte, durch
    die der Steuerzahler jährlich Millionen einbüßt.

    ▶ Ein Skandal.

    Zumal schon längst ein Gesetz unterwegs ist, das diese Deals verbieten wird.

    Ein Hund beißt nicht die Hand, die ihn füttert, heißt es. Die Commerzbank beweist das Gegenteil.

    ▶ Sie hat den Steuerzahler gleich doppelt gebissen.

    ▶ Erst muss der Steuerzahler die Bank auf Staatsgeheiß in der Finanzkrise mit 18 Milliarden
    Euro retten.

    Und nun wird er mit fragwürdigen Aktiendeals, die nur darauf zielen, ▶ den Staat zu plündern, um Millionensummen geprellt.

    Und das unter den Augen des Staates.

    Denn Steuerzahler besitzen auch noch acht Jahre nach dem Crash 15 Prozent an der zweitgrößten deutschen Bank.

    Zwei Vertreter des Finanzministeriums sitzen im Aufsichtsrat der „Bank an unserer Seite“. Im Hinblick auf ▶ moralisches Geschäftsgebaren hätte man sich von dieser Aufsicht mehr erwartet.

    Nicht nur die Commerzbank nutzt ▶ Steueroasen
    und andere -schlupflöcher.

    Aber dass ausgerechnet sie im schon wieder in einem Steuer-Skandal umfassend auftaucht, ist unfassbar.

    ▶ Erst Ende 2015 wurde die Bank zu einem Bußgeld von 17 Millionen verdonnert,

    weil eine Luxemburger Tochter reichen Kunden geholfen haben soll, Geld vor dem Fiskus zu verschleiern. ▶ Auch bei den Enthüllungen der „Panama Papers“ im Februar spielte die Bank eine Rolle.

    Jetzt sind es die sogenannten ▶ Cum/Cum-Deals, Aktiengeschäfte, mit denen der Fiskus gezielt geschröpft wird.

    Alles ganz legal, sagen die Bankenvertreter.

    Steuerexperten sind sich da nicht ganz so sicher.
    Aber die Commerzbank wiegelt ab. Bei täglich über 100.000 Handelsgeschäften agiere sie „zwangsläufig“ in so genannten Cum/Cum-Situationen. Alles sei „im Einklang mit dem geltenden Recht“.

    Im Bundesfinanzministerium nimmt man das auch an: „Wir erwarten, dass sich die Commerzbank AG an alle geltenden rechtlichen Vorgaben hält“, heißt es in einer Stellungsnahme. Weiß man das oder hofft man das?, fragt man sich da.

    Schein oder Sein……

    Mehr
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Unserer-Commerzbank-ist-Moral-leider-egal-article17609166.html

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  4. 11.10.16

    CDS-Prämien für Deutsche Bank
    und Commerzbank steigen
    ==========================

    Inmitten der Turbulenzen um den ▶ deutschen Bankensektor steigt das Misstrauen der Fremdkapitalgeber gegenüber den beiden ▶ größten deutschen Geldhäusern.

    Das zeigt der Anstieg der Risikoprämien für Credit Default Swaps auf Deutsche Bank und Commerzbank.

    Ende September erreichte die Deutsche Bank einen neuen Tiefpunkt in ihrer andauernden Unternehmenskrise, als der Kurs der Aktie zum ersten Mal in der Geschichte der Bank unter die 10-Euro-Marke rutschte.

    Gerüchte über US-Hedgefonds, die ihr Geschäft abziehen, eine drohende ▶Milliardenstrafe in den
    USA

    und Medienberichte über einen kolportierten
    ▶ Rettungsplan der deutschen Bundesregierung verdeutlichen die immensen Risiken, die in Deutschlands größtem Geldhaus vermutet werden.

    Während die Aktie am Boden lag, erreichten die Risikoprämien auf den Ausfall von Krediten des Geldhauses, sogenannte Credit Default Swaps (kurz CDS), ihren Höhepunkt. Das zeigen Daten von S&P Capital IQ.

    Credit Default Swaps sind Derivate, die an der Börse gehandelt werden.

    Je höher diese Risikoprämie ist, für desto wahrscheinlicher halten es die Investoren, dass der Emittent ausfällt.

    Gleichzeitig werden Credit Default Swaps oft von Spekulanten genutzt, die auf den weiteren Verfall
    des zugrundeliegenden Papiers wetten.

    ▶ CDS-Spreads für Deutsche Bank weit über Marktdurchschnitt

    Am 27. September, wenige Tage vor dem massiven
    ▶ Kursrutsch der Aktie, verlangten Kapitalmarktversicherer eine Risikoprämie von
    249 Basispunkten auf die Verzinsung einer Unternehmensanleihe, um das Ausfallrisiko der Deutschen Bank am Kapitalmarkt abzusichern.

    Mitte August lag der CDS-Spread auf die Deutsche Bank noch bei rund 200 Basispunkten, was einem prozentualen Anstieg von 11 Prozent entspricht. Abgesehen von der griechischen Eurobank Ergasias (Spread von 936) weist keine der betrachteten Banken ein höheres Risiko aus.

    Deutsche-Bank-CEO John Cryan soll sich derzeit in den USA befinden, um die drohende Strafe von 14 Milliarden US-Dollar, resultierend aus Geschäften am US-Hypothekenmarkt, auf ein Minimum zu begrenzen. Eine mögliche Rettung durch die Bundesregierung dementierten beide Seiten.

    Die CDS-Spreads haben sich daraufhin wieder etwas erholt, sind mit 220 Basispunkten jedoch weiterhin sehr hoch. Im Schnitt liegen die CDS-Spreads auf die 30 von S&P Capital IQ betrachteten Emittenten derzeit bei rund 124 Basispunkten.

    Auch am Bondmarkt zeigt sich, dass die Sorgen, die sich die Investoren um die Deutsche Bank machen, wachsen. Für eine neue fünfjährige US-Dollar-Anleihe musste die Deutsche Bank vergangenen Freitag einen Kupon von 4,25 Prozent bieten.

    Im Mai hatte die Deutsche Bank eine fünfjährige Dollaranleihe noch zu 3,375 Prozent unterbringen können.

    Auch CDS-Spreads der Commerzbank steigen weiter
    Einen ähnlichen Anstieg der Risikoprämien musste zuletzt auch die Commerzbank hinnehmen.

    Die Gerüchte über die neue Strategie von Commerzbank-Chef Martin Zielke trieb die Spreads Ende September in der Spitze auf rund 135 Basispunkte, damit war die ▶Ausfallprämie 11,6 Prozent höher als noch Mitte August.

    Damals verlangten Kapitalmarktversicherer rund 115 Basispunkte.

    Nachdem Zielke seine neue Strategie vorgestellt hatte, erholten sich die Spreads etwas und liegen derzeit bei rund 128 Basispunkten.

    Mit einem Spread-Anstieg von jeweils rund 11 Prozent gegenüber Mitte August wuchsen die Risikoprämien auf die Deutschen Bank und die Commerzbank über dem Marktdurchschnitt. Dieser liegt in dem selben Zeitraum bei rund 6,2 Prozent.

    ▶ Deutsche Bank und HSH Nordbank haben die
    höchsten CDS-Spreads

    Absolut betrachtet, misst der Kapitalmarkt, wie bereits Mitte August, deutschen Kreditinstituten das größte Ausfallrisiko zu – sieht man von der Eurobank Ergasias einmal ab. Nach der Deutschen Bank (220) folgt die nach einem neuen Eigentümer suchende Landesbank HSH Nordbank (170) auf dem zweiten Platz. Die Schweizer Credit Suisse komplettiert das Treppchen mit einem CDS-Spread von 141. Es folgen Royal Bank of Scotland (134), die Commerzbank (128), die spanische Santander (128),

    ▶▶ die österreichische Erste Group (122) und die britische Barclays (101).

    Relativ betrachtet, breitet sich die Skepsis am Kapitalmarkt auch auf andere Banken aus. Im Vergleich zu Mitte August legten die Spreads der Royal Bank of Scotland um 21,7 Prozent zu. Die Ausfallversicherungen für die Schweizer UBS Investmentbank stiegen im selben Zeitraum um 18,6 Prozent an. Auch die Spreads von Barclays (15,7 Prozent), HSBC (13,6 Prozent) und Lloyds (12,2 Prozent) wuchsen beträchtlich.

    ▶ Die jüngsten Gerüchte um die Deutsche Bank
    brachten einen bemerkenswerten Nebeneffekt mit sich:

    Während Medien über eine ▶ staatliche Rettung spekulierten,

    stiegen die CDS-Spreads auf Schuldtitel der Bundesrepublik Deutschland in der Spitze auf fast
    22 Basispunkte.

    Das entspricht einem prozentualen Anstieg von rund 18 Prozent gegenüber Mitte August……

    Quelle:
    https://www.finance-magazin.de/banking-berater/banking/cds-praemien-fuer-deutsche-bank-und-commerzbank-steigen-1389811/

    Ja, ja….

    unsere Steuern werden für “ sauber“
    arbeitende Banker und für den MIK
    verplempert…..

    für soziale Projekte, – dem Wahlvolk Nützliches –
    bleiben dann leider nur noch Brotkrumen übrig.

    Nun gut,
    seit mehr als einem Jahrzehnt wissen wir Deutschen, dass wir keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und
    soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit haben.

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