SPÖ: Wenn Misstrauen berechtigt ist

Die SPÖ sieht sich als Opfer eines Lauschangriffes, weil im ORF eine Aufnahme aus einer Betriebsversammlung teilweise vorgespielt wurde. Empörung ist dann nicht nachvollziehbar, wenn man das geheim aufgezeichnete Ibiza-Video feierte und sein Outing verwendete. Und weil konsequent weggesehen wird, wenn gegen die eigenen Genossen Spitzel- und Geheimdienstmethoden eingesetzt werden. Beachtlich ist aber, dass sich der ORF plötzlich gegen die SPÖ wendet, wenngleich es nicht iin einer von Armin Wolf moderierten Sendung war, der den gleichen Anwalt wie die Partei hat (Michael Pilz).  Offenkundig soll Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch ein Strick gedreht werden, der uns als Entscheidung von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner verkauft wird. Sie ist aber von „Beratern“ umgeben, die weder ihr noch der SPÖ guttun, was auch mit sich bringt, dass kritische Basis keine Gespräche mit ihr führen kann/darf. Was die „Zeit im Bild“ betrifft, wurde Rendi-Wagner offenbar live mit dem Mitschnitt konfrontiert, was sie nicht allzu sehr aus der Fassung brachte. Nicht von ungefähr wird bemerkt, dass gegenwärtig ein Klima des MIsstrauens in der Partei herrsche; das erinnert doch an die FPÖ. Inzwischen verlieren beide Parteien in Umfragen, wobei die Grünen fast schon zu den Werten der SPÖ aufschließen. Wieder einer Bundesregierung angehören zu können scheint für die SPÖ auch weiter denn je entfernt zu sein. 

Die Saat, die nun aufgeht, wurde vor vielen Jahren gesät, wobei die Genossen und -innen stets zu naiv, zu opportunistisch oder/und zu machtgierig waren, um diesen Prozess aufzuhalten. Es ging sich ja bisher immer aus für üppige Posten, nicht nur, als Alfred Gusenbauer Dietmar Hoscher bei den Casinos Austria unterbrachte. Mit ein bißchen  verbaler „Menschlichkeit“ für die breite Masse kann Millionärin Rendi-Wagner nun mal keine Bäume bei Wahlen ausreißen. Wenn nun rechtliche Schritte gegen den ORF unternommen werden, weil er eine geheime Sitzungs-Aufnahme brachte, fragt sich doch, warum auch Totalüberwachung, Abschottung und Drohungen offenbar Mittel in der SPÖ sind, die irgendein Zweck der Gusenbauer-Netzwerke heiligt. Die Rede ist vom seit dem Silberstein-Wahlkampf 2006 bestehenden Druck auf Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos, der keine Marionette von Gusenbauers Geheimdienst-/Mafia-Seilschaften sien wollte. Zu den Mitwirkenden gehörte Stefan Hirsch, der heute Kommunikationschef der Bundes-SPÖ ist, ergo mit dem cordon sanitaire um die sichtlich schlecht beratene „Parteichefin“ zu tun hat. Man muss  sich  jetzt fragen, wem Indiskretionen nutzen sollen, zumal ja im berüchtigten Prinzessinnen-Dossier von Ex-Gusenbauer-Sprecher Robert L. (heute Signa Holding) Hirsch, aber auch der heutige Landeshauptmann Hans Peter Doskozil überschwänglich gelobt wurde.

Christian Deutsch auf Twitter

 

Der ORF rechtfertigt das Verwenden einer internen Aufzeichnung damit, dass diese dem nach außen vermittelten Bild diametral entgegensteht:  „Diese sind relevant, weil Christian Deutsch dort die Kampagnenfähigkeit der Partei infrage stellt und vermehrte Spendenakquise in Aussicht stellt. Das sind politisch hoch relevante Fragen.“ Wenn die SPÖ auch gegen den beteiligten Mitarbeiter vorgehen will, fragt sich, warum die Überwachung von Darabos stets gedeckt wurde, obwohl/weil auch zahlreiche Genossen klagten, dass sie daran gehindert wurden, mit ihm zu reden (was er nicht umgehen konnte dank Überwachung ). Damit stellte man auch einen erfolgreichen Wahlkämpfer ins Abstellgleis, der ja nur deshalb gepiesackt wurde, weil er eine ihm (und anderen) zugedachte Statistenrolle durchschaute und das nicht seine Vorstellung vom Regieren war. Mit anderen Worten fand spätstens seit Gusenbauer eine Auslese in Richtung derjenigen statt, die man als Statisten(innen) einsetzen kann, möglichst ohne dass sie überhaupt merken, dass sie an der Leine geführt werden sollen. Da kann man auch bei Christian Kern und Rendi-Wagner nicht Halt machen, denen ja gerne Intellekt und Intelligenz zugebilligt werden.

Kein Putsch-Punsch in der Löwelstrasse 

Es sieht bei Kern so aus, dass er in gewisser Weise in den Diensten von Martin Schlaff stand, nachdem er zuerst RHI-Vorstandsvorsitzender werden sollte, dann aber doch Kanzler wurde, während Schlaff bei Eveline Steinberger-Kerns israelischer Firma Fsight einstieg.  Christian Kern schwärmte später von israelischen Ex-Geheimdienstlern, die man in der IT-Branche z.B. beim nunmehrigen Partner der Blue Minds Group Cylus findet. Rendi-Wagner wurde zwar im März 2017 Ministerin und dann im Wahlkampf gepusht, schien aber wie Kern nichts von Doskozils „Krieg“ gegen Airbus samt Darabos als Bauernopfer mitgekriegt zu haben. Auch für den Ex-(?) Agenten Tal Silberstein als „Berater“ auf Gusenbauers „Wunsch“ hin schien niemand etwas zu können; Rendi-Wagner schon gar nicht. Es zeigt sich nicht nur bei Rendis Troubles, dass Intellekt nur besser kaschieren kann, was auch bei hemdsärmeligen Roten nicht geduldet werden darf. Doskozil wurde nicht nur unter anderem im Wahljahr 2017 als Konkurrent zur Parteiführung gepusht, es gab auch eine „Hagiografie“ von Margaretha Kopeinig vom „Kurier“, die später seine EU-Beauftragte wurde (was da wohl der nunmehrige NEOS-Abgeordnete Helmut Brandstätter für eine Rolle spielte?).  Erschienen ist das Buch bei Kremayr & Scheriau wie 2016 „Im Fadenkreuz der Spione“ von Florian Horcicka, wo Doskozil ebenfalls gelobt wird.

Horcicka und die Mafia

Man muss hierbei ebenso an Agenda-Setting denken wie bei Obermayer & Obermaier und  „Die Ibiza-Affäre“.  Das wird auch deutlich, wenn Horcicka zwar Erik Prince, den Gründer von Blackwater erwähnt, der zeitweise bei uns investierte und logierte, aber kein Wort über Verbindungen seiner Geschäftspartner verliert.  Zu Josef Taus könnte einem Martin Schlaff einfallen oder zu Andreas Staribacher Kasachstan (Lansky, Gusenbauer) und der russische Unternehmer Andrej K., der jetzt in die Güssinger-Pleite involviert ist (Detail am Rande:Ditemar Hoscher arbeitete in Staribachers Kabinett im Finanzministerium). Es gibt das Gerücht, dass Horcicka das Kapitel über Verfassungsschutz,  Abwehramt und Heeresnachrichtenamt gar nicht selbst geschrieben habe. Darin heißt es auf Seite 100: „Vor allem der aktuelle Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil schätzt die Expertise der Nachrichtendienste.“ Als er im April 2016 nach Mazedonien reiste, warnte er davor, dass aus diesem Balkanland Terrorismus drohen könne (man wollte Soldaten schicken). Sein Amtskollege war Zoran Jolevski, mit  dem sich Horcicka nicht weiter aufhielt, obwohl/weil er eine interessante Biografie hat: „After the death of President Trajkovski, Jolevski was nominated to be the Macedonian Ambassador to the Permanent Mission of Macedonia to the WTO and the United Nations office at Geneva, Switzerland, but Jolevski rejected the nomination and is the only person in Macedonian history to reject an Ambassador position. Jolevski became a Professor at the European University-Republic of Macedonia teaching International Economic Relations and Foreign Trade. In addition to teaching, he began a consulting career working as Chief of Party for a project by Booz Allen Hamilton that was funded by USAID called ‚WTO Compliance Activity. He worked there until 2006. From 2006 to 2007, he was Chief of Party of another project by Booz Allen Hamilton funded by USAID called ‚Macedonian Business Environment Activity.'“ 

Auch die Deutschen haben Probleme mit Daten

Bekanntlich war auch Edward Snowden einmal bei Booz Allen Hamilton, als er für die NSA tätig war. 2107 folgte Jolveski die Sozialdemokratin Radmila Šekerinska nach, über die Wikipedia meint: „Šekerinska became involved in the Open Society Institute of George Soros and in 1996 won a seat on Skopje City Council, which she held until she was elected to the Macedonian parliament in 1998. She subsequently became the deputy chairwoman of the Social Democratic Union of Macedonia (SDSM). She is a member of the presidency of the Party of European Socialists with which the SDSM is associated.“ (zu Soros in Mazedonien hier mehr) Nachdem SIlberstein in Wahlkampf 2017 Doskozil pushte, das Ganze aber eher daneben ging, behauptete er, die Nase voll von politischer „Beratung“ zu haben. Er mischte aber gerade in Mazedonien eifrig mit, zusammen mit seinem Partner von Wiener Wahlkämpfen Peter Puller; bei der Wahl in der Ukraine 2019 unterstützte er Petro Poroschenko, auf den Dmytro Firtash setzte. Man beachte, dass Doskozil am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz einen Vertreter von Airbus durch Ausweichen brüskierte, aber Zeit dafür hatte, für einen Einsatz österreichischer Soldaten zur Grenzsicherung im Nicht-EU-Land Mazedonien zu werben. Horicka war nicht nur darum bemüht, Doskozil hervorzustreichen, er (oder sein Kapitel-Ghostwriter) schrieb auch (Seite 98), dass der SPÖ-Verteidigungsminister „und Zivildiener“ Norbert Darabos „ausgesprochen wenig Freude mit seinem Ressort“ hatte.

Rendi-Wagner, Hirsch, Deutsch am Heldenplatz

Horcicka fiel natürlich nicht auf, dass Darabos über Ex-Gusenbauer-Klubsekretär und nun Kabinettschef Stefan Kammerhofer abgeschottet wurde und viele (auch mit SPÖ-Parteibuch) beklagten, dass sie nie mit ihm reden durften. Tabu war Darabos auch für all jene, die in den Eurofighter-Kaufvertrag von 2003 involviert waren, was auch ohne jede Konsequenz in U-Ausschüssen zur Sprache kam. Horcicka weist genüßlich auf den Fauxpas hin, das etwa Kurt Kuch einmal Zugang zum Rgierungsbunker hatte. Das wird man aber dem unter Druck gesetzten Darabos kaum anlasten  können, umso mehr, als dass bekannt ist, dass dieser von Stefan Hirsch mit Desinformationen übers Bundesheer gefüttert wurde. Ist es purer Zufall, dass Hirsch auch (mit Raphael Sternfeld, heute Kommunikationschef SPÖ WIen) Doskozils Krieg gegen Airbus koordinierte und immer (grinsend) siehe oben bei Rendi-Wagner zu sehen ist? Horcicka weist in seinem Buch auch auf die Eurofighter hin und meint, Kurch habe hier vor allem Informationen von BVT, HNaA, AbwA verwendet, was die Rolle des Handlangers von Hintermännern Peter Pilz aber ausblendet. Es geht hier um zwei Narrative: zum einen darum, Darabos nicht nur als heeres- sondern auch geheimdienstfern zu zeichnen, zum anderen um den Mythos vom angeblich so tollen Aufdecker Kuch, als dessen „Vermächtnis“ (siehe „Kurier„) Doskozil und Pilz den Kampf für die Konkurrenten von Airbus verklären.

Wahlwerbung im Burgenland 2019

Dass Kuch ohne Verlässlichkeitsprüfung in den Bunker in St. Johann gelassen wurde, war auch Thema im  1. Eurofighter-U-Ausschuss unter Vorsitz von PIlz, als der damalige AbwA-Chef Erich Deutsch befragt wurde. Auch Kammerhofer wurde ohne Verlässlichkeitsprüfung zugelassen, und zwar als „Minister spielender“ Kabinettschef im BMLV, der Darabos auch bei dessen Aussagen im U-Ausschuss beaufsichtigte. Selbst beim Wikipedia-Eintrag zum Abwehramt kommt man nicht an Kuch vorbei, und zwar in Fußnote 22. Horcicka und sein Ghost müssen eingestehen, dass  sich gerade das Abwehramt vollkommen abschottet, auch die jeweiligen Minister weder Budget noch Personalstand kennen. Am kürzlich verstorbenen Vizechef Ewald Iby kritisieren sie, dass er nie mit Medien zu reden bereit war (auch nicht für das Buch)  – wobei ich ganz andere Erfahrungen machte. Man muss mich aber auch nicht aufklären, was eine verdeckte Aktion ist und wie man sie erkennt oder wie es sich mit Frontorganisationen verhält. Meine Analysen haben mehr Ähnlichkeit mit jenen  von Nachrichtendiensten als leicht verdauliche Desinformationskost a la „Die Ibiza–Affäre“. Das bringt oft Erkenntnise mit sich, die dem vollkommen entgegen stehen, was wir durch ständiges Trommeln in Medien und auf Social Media anzunehmen gewohnt sind. So erschöpfte sich Doskozils Interesse als Minister am Bundeheer nach gefühlt einer Minute, weil er dann von der PoIizei anfing; Darabos hat auch mehr mit Nachrichtendiensten am Hut, weil klarerweise versteht, worum es dabei geht.

oe24 am 21.12.2019

Auch weil man einst nur kollektiv erfolgreich war, zählt das Individuum kaum in der SPÖ. Wer abgeschossen wird, den geben alle anderen nicht mehr zu kennen vor. Der Umgang mit bestimmten Genossen siehe Darabos entlockte ihnen jahrelang nur gleichgültiges Schulterzucken. Das rächt sich aber, wenn eine Partei Schrift für Schritt unterwandert und umfunktioniert, eben zu einer Frontorganisation gemacht wird. Dazu passen auch Meldungen wie diese in der Benko-„Krone“: „In der SPÖ fallen jetzt die letzten Hemmungen“, eine sicher zutreffende Einschätzung, die man am 22. Dezember um 6 Uhr online stellte. Man beruft sich nicht nur in so einer Situation gerne auf anonyme Quellen: „Das Gesagte ist nicht der Skandal an der Sache, sehr wohl aber, dass sich die Genossen nun schon intern abhören. Das sagt alles über den Zustand der Partei. Insider sind darüber nicht einmal besonders überrascht. ‚Es brechen alle Dämme, die letzten Hemmungen fallen. Man merkt, wie tief die Gräben mittlerweile sind, das ist ein klares Sittenbild‘, ist aus roten Kreisen zu vernehmen.“ Manche meinen offenbar tatsächlich noch, dass Christian Deutsch oder jemand, der ihn ersetzen könnte, den vorgesehenen Spielraum hat. Zugleich wird sozusagen als Licht  in dunkler Zeit, der Focus auf Doskozil gerichtet: „Die Burgenländer ticken anders: Warum ganz Österreich auf diese Wahl schaut.“

Tweet zu USAID und Soros in Mazedonien

PS: Die Affäre um Ursula von der Leyens exzessive Beraterverträge als Verteidigungsministerin sollte uns dazu anregen, doch einmal die Ausgaben Doskozils unter die Lupe zu nehmen. Selbst eine Anfragebeantwortung weist schon darauf hin, dass er sehr großzügig war, auch zu Gusenbauers Ex-Lobbyingpartnern Skadden und FTI Consulting.

14 Kommentare zu „SPÖ: Wenn Misstrauen berechtigt ist

  1. Auf Twitter wurde das Abspielen der Audiosequenzen etwa von Sepp Schellhorn (NEOS) als „grobes Foul“ bezeichnet, Ex-Nationalratsabgeordnete Martha Bissmann twitterte, anstelle Rendi-Wagners hätte sie „die Antwort verweigert“. Zudem veröffentlichte sie einen Auszug aus dem Strafgesetzbuch, der den Missbrauch von Tonaufnahme- oder Abhörgeräten zum Inhalt hat: „Sieht aus, als wäre das Vorgehen des ORF nicht rechtens.“

    Da sieh mal einer an. Gut zu wissen, dass jeder von denen, die noch vor Kurzem das Gegenteil behaupteten und den beiden Obermeier & Obermayr mit Begeisterung zu-klatschten, genau gewusst haben müssen, dass das Vorgehen gegen das dadurch zu unverhältnismäßig großen Schaden gekommene Opfer HC Strache, mittels illegal erlangten Videomitschnitts für sich gesehen bereits eine Straftat darstellte und auch die über die Medienverdreher Spiegel bzw SDZ der breiten Öffentlichkeit zugespielten Inhalte, somit alles andere als Rechtens gewesen sein muss, sondern ein eindeutiger Angriff auf die in unseren Breiten etablierte Rechtsordnung ist.

    Jetzt müsste von der Staatsanwaltschaft geprüft werden, inwieweit diesen in Frage kommenden Herrschaften „das Gutheißen einer mit Strafe bedrohten Handlung“ vorwerfbar ist oder wie es der Auf- Zu- und Abdecker und Medium König Peter Pilz sagen würde: „Das muss man sich jetzt alles sehr genau anschau’n“

    Wie auch immer

    MfG

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    1. Ist Ihnen aufgefallen, ob man Hofer oder KIckl bei Interviews Ibiza-Passagen vorspielte?

      Das wäre ja vergleichbar.

      Wenn, dann hat das sicher niemand beanstandet.

      Ich habe darauf nicht geachtet, aber vielleicht ist Ihnen etwas aufgefallen..

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  2. Ist Ihnen aufgefallen, ob man Hofer oder Kickl bei Interviews Ibiza-Passagen vorspielte?

    Das wäre ja vergleichbar.

    Es geht darum, dass sowohl von den Herrschaften Obermeier & Obermayr als auch vom ORF vertrauliche Gesprächs Inhalte veröffentlicht wurden, welche jedoch von Seiten der Sprechenden zum Zeitpunkt des aufgezeichneten Gespräches und darüber hinaus nicht Gegenstand von Vereinbarungen war, jemals für die Öffentlichkeit bestimmt zu sein. Nur darum geht’s.

    In beiden Fällen, O&O bzw. ORF, liegt daher mindestens ein eklatanter Verstoß gegen die obligatorische Journalistische Sorgfaltspflicht vor.

    Das Bemerkenswerte daran scheint mir zu sein, dass sich in der Hysterie und der teilweise aufgekeimten Schadenfreude und Gutheißen seit der Veröffenlichung des Ibiza-Tape am 17 Mai 19, niemand so recht besorgt war, dass beim „Gutheißen einer mit Strafe bedrohten Handlung“, parallel ungewollt eine Büchse der Pandora geöffnet werden könnte, welche sich aufschaukelnd, zur Streumunition mutieren kann.

    Wie auch immer

    MfG

    Gefällt 4 Personen

    1. Man kann es nicht ganz vergleichen, weil Ibiza ja bereits bekannt war.

      Aber die SPÖ-Passagen sind wirklich harmlos und kamen auch nicht per Falle überhaupt erst zustande.

      Es besteht zumindest der Zusammenhang, dass mit Ibiza eine Hemmschwelle gefallen ist, was sich dann natürlich auch auf andere auswirkt.

      Wobei die Empörung der SPÖ – und für die SPÖ – gekünstelt ist, wenn man weiss, was alles möglich ist…

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    1. muss nicht sein, man wird einfach den stiftungsrat einspannen

      sie wissen scbon, wo es lange einen „freundeskreis“ gab, einmal mit laura r’s hawerer niko p. (heute mit den kerns beruflich verbunden)

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  3. ‚Pinocchio ante Portas!‘, schallt es durch den Volksgarten. ‚Geh Ferdi, das ist der Grosz verkleidet in schwarzen Gewändern und er trägt eine venezianische Maske für den Karneval‘, merkte ich in Ergänzung zu Ferdis gar nicht so abwegiger Vermutung an.Ja. Alles ist im Wandel begriffen, auch das Klima. Übe nur fleißig weiter.

    Aber wer trägt sonst um diese Jahreszeit mitten in Wien Taucherbrille, Schwimmflossen und Druckluftflaschen, wenn wer nicht just dem Aqua Alta entstieg. Gut mit Aqua Alta haben diese Tage so manche auch in der österreichischen Politik zu kämpfen.

    Wir haben es da leichter. Wir verändern ein paar Programmeinstellungen und schon sind wir Schneehasen, die Eiszeit kann kommen. So leicht werden uns die Grünen nicht los. Ein virtuelle Existenz geizt nicht mit Vorzügen.

    ‚Schau da drüben der Simba‘, Ferdi war ganz entzückt. Wieder mal. Simba am Weg zur Mama. Offensichtlich gibt es wieder mal Kohle. Der hat es auch nicht mehr so leicht seitdem die Kreditkarte der SPÖ gesperrt wurde. Warum so genau, weiß keiner. Bis heute. Hört zu und staunt.

    Auf der Löwelstraße hob die Strobl auf ihrem Besen mit einer gekonnten Schleife über unsere Köpfe hinweg in Richtung Kahlenberg.

    Hinter uns schleicht ein Detektiv vorbei, ein alter Bekannter. ‚Als der Flieder noch blühte schicktest du mich auf die Suche nach verdächtigen Gestalten. Selbst heute, als dieser längst verwelkte, konnte ich noch immer keinen Verdächtigen ausmachen‘, erstattete der Detektiv einem Heinz Christian am Smartphone Bericht, während er hinter uns im Gebüsch Stellung bezog, ‚Was soll ich sagen. Vor mir sitzen ein Roter und ein Blauer Wiener, einer mit Wickingerhelm und Rucksack, der anderer in Tarnkleidung aus feinsten Zwirn gehüllt. Aber ansonsten ist alles ruhig. Egal.

    Sie beschlossen ein Paket zu schnüren, es dem Gärtner umzuhängen, ihn mit dem Paket untergehen zu lassen und von vorne zu beginnen. Am Ende war es der Chauffeur, aber weder dem einen noch dem anderen kann man so wirklich über den Weg trauen.

    Warum kann der uns sehen? ‚Ich verstehe das auch nicht‘, antwortet Ferdi verdutzt. Eilig die Liste an den Nikolaus gechecked. Da steht es ja.Tarnkappe. ‚Ferdi hat der Amazon die Tarnkappen nicht geschickt?‘, wollte ich mich vergewissern.

    Weißt du Hoppelchen es war so und ein lange Geschichte ist es oben drein. Es war Urlaubszeit und unser Kontakt im H.Q. angeblich in geheimer Mission in Saint-Tropez. Angeblich eine Mata Hari, eine bezaubernde Schönheit gesandt von einem gesetzestreuen Kaufmann an den Toren zum Balkan welcher gerne Wandel mit Handel verbindet. So ist es in Wien. Entweder du verendest als Wäschermädel oder du gehst aufs Ganze.

    Er hopste zum C.M, also zum Chris. und erbat eine Spende für einen Putsch gegen die Regierung. C.M war höchst erfreut und lud ihn ein die Kreditkarte der SPÖ zu benutzen. Unlimitierter Kredit für jedermann lautete damals noch die Devise.

    Als Gegenleistung vereinbarten wir im Rahmen eines Beratungsvertrags die roten Rosen im Volksgarten heil über den Winter zu bringen. Von irgendetwas muss ein jeder leben. Die perfekte Tarnung ward geboren. Unser Ferdi ist ein Naturtalent.

    Naja. er shoppte was man halt so braucht. Allein ein Tarnkäppchen hatte der Amazon nicht im Angebot und als ich bei den Nibelungen in Linz anrief, konnten die auf die Schnelle die ihre auch nicht finden. Unser Plan stand auf des Messer Schneide.

    Jö schau ein Schneckerl auf den Weg zum Blumenbeet. Ziel markiert, Funkspruch abgesetzt. Werft alles Napalm über unserer Stellung ab und hurtig in Kanalisation abgesetzt.

    Wohlbekannt watch?v=-JURfaEBobo, Frühling in Wien, ein Wiener Frühling sozusagen. Wenn der Sellner recht hat dann wird der nächst auch hier ein arabischer. Egal. Zur Zeit der Wahlen zum E.U. Parlament, da ging’s rund und wir hernach eilig ab in den Fronturlaub. watch?v=p25bS4VXYq8

    Egal. Schwelgen wir nicht länger in längst vergangen Tagen.

    Ferdi holte aus. Dacht ich mir, ich besorge uns modische Tarnkleidung und eine F117. So sieht uns auch keiner, wenn wir ins Zielgebiet einsickern. ‚Ferdi, guter Mann – geiles Gefährt‘, ich war ganz entzückt, ‚Sehr geräumig oben drein‘. Endlich konnten wir die Lufthoheit der Strobl brechen.

    Jaja, Königin der Nacht, jetzt hast du endgültig ausgelacht. Du kommst schon noch in unsere Flugschneise. Allein, ganz so einfach wird es nicht.

    Die Garage bei der Familie Kern war bis oben hin gerammelt voll und so hat er den Bomber beim Martin in der Wohnung versteckt. Noch nicht mal das BVT hat ihn gefunden. Zu allem Überfluss mussten wir sein Handy im Blumentopf versenken, sonst wären wir glatt drübergefahren beim Einparken nach dem Landeanflug.

    Mich beschleicht zwar der Verdacht, dass es sich bei dem Flieger um eine antiquierte Fälschung in Gestalt eines modifizierten Sea Harrier gehüllt in die Tarnkappe der Nibelungen handelt, aber zum Einparken im Gemeindebau beinahe ist diese außergewöhnliche Kombination perfekt geeignet.

    Vermutlich deswegen hat diese Schnäppchen nur so um die 4 Mio. EURO gekostet.

    So berichtete Ferdi. Tja und den Tag drauf, zerschnitt der Bankbeamte die Kreditkarte.

    Jetzt wisst ihr was die Geheimdienste beim Sellner tatsächlich suchten und doch nicht fanden. Allein entnahmen wir den abgefangenen Berichten, dass so mancher Mitarbeiter grade noch mit einem blauen Auge und ein paar Beulen davonkam und keiner so recht wusste woher diese stammten.

    Der wundert sich heute noch immer warum die Laderln in der Küche nicht aufgehen und deswegen lag auf dem Bild angehängt an den Tweet zu ‚Heiratet Leute!‘ nur ein Gabel und für die werte Gattin gab es keinen Teller. Im Nachhinein, nachdem die richtigen Quellen angezapft wurden, klärt sich alles auf.

    Egal. Alles ruhig. Den Flieger braucht auch keiner mehr. Die Regierung hat sich selbst aus dem Spiel genommen und der Putschstand wurde abgesagt. Das Sondereinsatzkommando vom Kern wurde aufgelöst und die ganze Parteizentrale zu verkabeln hätten wir uns sparen können. Die Mitarbeiter streamen aus geheimen Versammlungen mittlerweile live zum ORF.

    Ganz ehrlich uns gehen die Aufgaben aus und der Verträgsgegenstand löst sich langsam in Luft auf.

    Wie recht der Sun Tzu doch hatte.

    ‚Aber denk mal nach Hoppelchen‘, Ferdi erhellte einen dieser seiner wenigen Momente, ‚Wenn der Simba groß ist und rausbekommt, dass wir nichts getan haben um seiner Mama unter die Arme zu greifen. Wir können uns hier nicht mehr anschauen/blicken lassen. Der frisst uns mit Haut und Haaren‘.

    Stimmt. Meldung ans Headquarter. Die strategischen Ziele wurden neu formuliert. Kehrtwende um 180 Grad. Neuer Befehl vom Headquarter. Wir müssen die Pam Joy raushauen. Neues Target ist jener der in der SPÖ das Sagen hat. Gezeichnet P.J. Soviele Leute namens Chris. Irgendwie verdächtig, ein Hauch von Liegt wohl an der Jahreszeit.

    Wer sich wohl hinter dieser Abkürzung verbirgt? Wir kommen einfach nicht drauf.

    Unser Vertrag läuft bis Mitte nächsten Jahres, wir müssen uns beeilen. Wir müssen direkt rein in die Höhle des Löwen und im Häuserkampf in die Löwelstraße einsickern. Der Detektiv ist längst verschwunden. Wir verließen unsere Stellung. Von den roten Rosen blieb am Ende nicht mehr viel übrig, aber nach unserem Urlaub war zumindest der Volksgarten dekontaminiert und wir konnten ohne Atemschutzmaske wieder die Bewachung der Sprösslinge aufnehmen. Eilig die Löwelstraße runtergerannt, /watch?v=RzB6JlEVYcQ, vorbei an einigen Protestierenden vor den Toren nahe der Parteizentrale.

    Sozis. Holt euch einen Beratervertag und esst Kuchen. Seid doch ein wenig flexibel.

    Nur noch die eine Brücke, nur noch diese eine Brücke und schon sind wir am Ziel.

    Uns bot sich ein erstaunlich anmutendes Bild. watch?v=f96p-IhcZhQ. Keiner weiß so wirklich wer an diesem schaurigen Ort die Hosen anhat. Tja.

    Da müssen wir dann die Alexandra Bader zu Rate ziehen, die ist die richtige Quelle. Die Alex Bader unser heißester Asset.

    Wir wollen ja nicht die Falschen aus dem Spiel nehmen, sondern nur die Falschspieler aus deren.

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    1. Zum Thema Misstrauen. Der Ferdi hat mich gebeten wegzulassen womit die besagte Garage gerammelt voll war. Ich sag nur soviel, wir mussten unsere GPS Koordinaten checken um sicherzugehen nicht bei einem Wellnessurlaub in der Pension Enzian gelandet zu sein.

      So das war’s dann. Frohe Weihnachten und liebe Grüße.

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      1. Ich wünsche auch Allen hier bei Ceiberweiber ein frohes Weihnachtsfest und einen gelungenen Rutsch ins Jahr 2020.

        Bis einschließlich 06.Jän.2020 werde ich nun die heiß ersehnten WeihnachtsFerien, fernab von Politik und Kommentaren, genießen, welche, traditionell am 25., also übermorgen, mit einem Essen in einem netten, gemütlichen Hotel an der Ringstraße eingeläutet werden 🙂

        Wie auch immer

        MfG

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      2. Es ist auch etwas ganz Eigenes, bei solchen PKs zu sein (generell) – alles ist wie vorher als Parole ausgegeben. die Fragen sind daher oft sowas von kindisch.

        Oder jetzt auf Twitter, wo manche stolz Druckfehler posten, die sie gefunden haben – was sollen die beweisen?

        Hingegen korrigieren sie nicht, wo sie Unrecht hatten – etwa, wenn sie unterstellten, dass Ludwig Reinthaller, mit dem der Übergang von VdU zu FPÖ stattfand, nicht vorgekommen sein soll.

        Das stimmt natürlich nicht, er kommt in zwei Kapiteln vor; er ist aber deshalb wichtig, weil er belastet war (als einer von einigen).

        Sie sehen es schon richtig, dass man den Zeitpunkt passend wählte, denn wer wird sich jetzt in 700 Seiten vertiefen?

        Und nach den Feiertagen gibts eh ganz andere politische Themen.

        NUr dass die FPÖ so auch eine Vorleistung für Türkisblau II als Alternatvie leisten könnte.

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      3. sorry nicht mit mir-fühle mich leer und traurig wegen der gestohlenen katzen -. auch sonst ist es ja nicht gerade lustig, freiwild zu sein.

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    2. Ich habe den Eindruck „hoppypackage“ versucht sich immer wieder als politischer Literat. Leider fehlt mir der Zugang, dies auch zu verstehen.

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