Airbus, Eurofighter und die Doskozil-Pilz-Lügen

Der Eurofighter-U-Ausschuss verliert sich in Befragungen zu Vorgängen, die 14 Jahre und mehr zurückliegen. Hingegen wird kaum thematisiert, warum und mit welchen Mitteln Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil mit seinem Verbündeten Peter Pilz seit drei Jahren gegen Airbus vorgeht. Überhaupt nicht wurde angesprochen, dass Doskozil Ex-Minister Norbert Darabos von Pilz anzeigen ließ, um ihn aus dem Weg zu räumen. Pilz hätte am 13. März 2019 vor Doskozils Auftritt im U-Ausschuss vom seinem alten Freund Wolfgang Fellner interviewt werden sollen. Es schien aber angebracht, den 21. März abzuwarten und Pilz nach der Befragung von Peter Sichrovsky und Alfons Mensdorff-Pouilly „triumphieren“ zu lassen. Pilz warf bei Fellners oe24 auch Innenminister Herbert Kickl vor, dass er permanent lüge („wir werden ständig angeschwindelt“), was ihn selbst exakt beschreibt. Und er empörte sich über Pläne zur Sicherungshaft für „gefährliche“ Asylwerber, ohne zu erwähnen, dass sein Komplize Doskozil Haft auf bloßen Verdacht eines Psychologen für jede/n forderte. Damit zeigt dieser auch Nähe zum austrofaschistischen Geist in der Präsidentschaftskanzlei, wo man Massenenteignungen zur Einschüchterung und Ausbeutung Zehntausender in Ordnung findet. Längst hätte die EU deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich einleiten müssen. Alexander Van der Bellen (Bundesheer-Oberbefehlshaber) kam auch als Freund von Pilz und Heinz Fischer in die Hofburg, von dem er den mit modernen „Ariseuren“ gut vernetzten Ex-Verfassungsgerichtspräsidenten Ludwig Adamovich als Berater erbte.

Auch Pilz‘ EU-Kandidat Johannes Voggenhuber, der sich als einer der Väter der EU-Grundrechtscharta verkauft, sieht bei brutalen Menschenrechtsverletzungen lieber weg. Selbstverständlich ist es auch Pilz egal, der dem untätigen Justizminister Josef Moser lieber einen Entwurf zur Sicherungshaft klaut. Da stutzte ihn Fellner aber ein wenig zurecht, denn entgegen Pilz‘ Behauptung, dass man ihm das Papier aus dem Umfeld des Ministers zugespielt habe, erhielt er es von einem „Menschenrechtsaktivisten“, dem es der Minister zukommen ließ (Menschenrechte heisst nie gegen „Arisierungen“, muss man wissen). Man kann sich, was die Eurofighter betrifft, ein vorläufiges Bild davon machen, wie sich Mensdorff und Sichrovsky im Ausschuss verhalten haben. Für Sichrovsky, der einmal FPÖ-Generalsekretär war, schien die Beschaffung der Eurofighter kein prägendes Ereignis gewesen zu sein und es ist schon lange her (dass er sich kaum an etwas erinnert, wusste ich schon vorher). Wegen einiger Sager ist Mensdorff dankbares Ziel für Postings und Schmähungen, zumal er den Eindruck erweckt, dass er sich alles richten will und seine Rolle ohnehin generell herunterspielt. Andererseits weiß er, wie die Rahmenbedingungen internationaler Rüstungspolitik sind, zu denen ich später ein paar neue Infos gebe. Die Abgeordneten müssen, solange sie noch auf dem Trip Pilzscher Desinformationen sind, all ihre Hoffnungen auf Ministerialrat a.D. Edwin Wall setzen, der 2003 Chefverhandler war.

oe24 (21.3.2019)

Untersuchen sie aber, was danach passierte und warum die Eurofighter-Anschaffung in wessen Interesse bekämpft wurde, muss es Gerichtsverfahren u.a. gegen Doskozil, Pilz und Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer zur Folge haben. Längst überfällig ist eine Entschuldigung des Ausschusses dafür, dass jener im Jahr 2017 gegen Darabos missbraucht wurde, sowie eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft. Was es bedeutet, abseits des Mainstream gegen das u.a. via Pilz verbreitete (Geheimdienst-)Narrativ aufzutreten, kann man auch anhand des Falles Billy Six erahnen. Der deutsche Journalist recherchierte auf eigene Faust in Venezuela und wurde unter Spionageverdacht festgenommen, verbrachte Monate in Isolationshaft in einem Geheimdienstgefängnis und war der deutschen Politik und den Medien mit Ausnahmen egal, anders als es zuvor bei Denis Yücel in der Türkei der Fall war. Dabei haben sich konsularische Vertreter grundsätzlich um im Ausland inhaftierte Staatsbürger zu kümmern und es ist auch bei Journalisten fatal, über Gründe nachzudenken. Damit macht man sich nämlich gemein mit denen, die in so einem Fall – siehe Yücel – eben gerne von Spionage  usw. sprechen.

Obwohl Six kritisch recherchierte, was die Regierung Maduro betrifft, setzte sich Sergej Lawrow als Außenminister des mit Venezuela verbündeten Russland für seine Freilassung ein; den Kontakt stellte Petr Byystron von der AfD her. Bei einer Pressekonferenz in Deutschland sprachen Six und sein Vater dann aber davon, dass die Situation in Venezuela in den Medien oft falsch dargestellt, d.h. dramatisiert wird. Byystron erinnerte daran, dass Six einmal in Syrien verhaftet wurde und der damalige Außenminister Guido Westerwelle sehr wohl alle Hebel in Bewegung setzte, um ihn freizubekommen. Als im Herbst 2010 dank Wikileals US-Botschaftscables bekannt wurde, erfuhr die Öffentlichkeit, dass Ex-Minister Karl Theodor zu Guttenberg Westerwelle beim US-Botschafter anschwärzte. Ich wurde zwar nicht in Isolationshaft genommen wegen meiner Recherchen, wurde und werde aber verleumdet und eingeschüchtert und arm gemacht, weil ich die Wahrheit hinter einem Wust an Lügen und Inszenierungen herausfinde. Dieser entscheidet derzeit noch darüber, wer politische Karriere machen kann und von Medien hofiert wird. Aber es gerät alles ins Wanken, wie man auch am Umgang Fellners mit Pilz sieht. Es wäre sicher noch entlarvender gewesen, wenn Pilz unmittelbar vor oder nach der Doskozil-Aussage interviewt worden wäre.

oe24 (13.3.2019)

Fellner schmeichelt Pilz: „Du warst ja wieder mal als Aufdecker unterwegs“, das war „eine spannende Woche“. Damit schafft er eine Wohlfühlatmosphäre für diesen, der zu den Eurofightern meint: „Ich komme ja gerade aus dem U-Ausschuss, da sitzt mir der Mensdorff-Pouilly gegenüber. Ich hab‘ viele Akten mitgehabt und ihm eine Frage gestellt“ zu einer „dieser Scheinfirmen, über die hunderte Millionen geflossen sind“, „alles österreichische Steuergelder“ über Briefkastenfirmen an eine seiner Firmen. Er zeigte Mensdorff (passenderweise) einen Brief, bei dem dieser einbekennen muss, dass es sich um seine Firma handelt. Fellner fragt mehrmals (sicherheitshalber) nach, ob es dabei auch wirklich um die Eurofighter geht. „Das hat alles mit ihnen zu tun“, bestätigt Pilz, der (relativ) konkret auf 100.000 Euro verweist und zwei Millionen in den Raum stellt. „Das ist eine Riesen-Eurofighter-Geschichte“, die auch mit Mensdorffs Versuchen einer Einfluss ahme auf die OEVP zusammenhängen, was „noch gerichtlich zu klären“ sei.

Fellner erwähnt, dass Mensdorff sich selbst als „kleines Würstel“ beschreibt; Pilz bezeichnet ihn als „prall mit Steuergeld gefülltes Würstel“. Von EADS (heute Airbus Group) flossen über Briefkastenfirmen „österreichische Steuergelder“; wie der von ihm betreute Doskozil wiederholt Pilz endlos Phrasen, die sich im Bewusstsein der Bevölkerung negativ mit dem Namen Airbus und den EF verbinden sollen. Es gehe auch um „Geldflüsse in Richtung Grasser“, da der Ex-Finanzminister in der Öffentlichkeit so getan habe, als sei er „gegen Abfangjäger“, aber längst „auf einem Packel mit EADS gemeinsam mit Jörg Haider“ gewesen sei. Für einen CIA-Agenten kann es natürlich keinen Grund geben, dass sich eine europäische Regierung für ein europäisches Produkt entscheidet. Auch Karl Heinz Grasser bezichtigt er des „Schwindels“, weil alles „ein abgekartetes Spiel“ sei. Typisch Pilz ist es, den pluralis majestatis zu verwenden, wenn er suggerieren soll, dass alle ihm folgen. Ein freudiges „Wir gehen es jetzt an“ von ihm gegenüber Medien stand daher am Beginn der Befragungen im 2.U-Ausschuss am 30.5.2017, der ja als Falle für Darabos gemäß Doskozil-Pilz-Pakt gedacht war. Wütend ist Pilz auf die ÖVP, die „umgefallen“ und „wieder die Eurofighter-Partei“ sei.

maschek über Doskozil

Es war doch „ausgemacht“, dass „wir ihnen des Klumpert zurückschicken“ und „mindestens eine Milliarde zurückbekommen“. Die Republik habe Airbus ja geklagt, „weil wir in allergrößtem Stil betrogen wurden“; doch das Verhalten der ÖVP „stinkt jetzt wie der größte Misthaufen weit und breit“, „es wird alles a bissl schmierig“. „Ich weiß nicht, was da im Hintergrund gelaufen ist“ , behauptet Pilz, der sich keine Sorgen machen würde, wäre Doskozil noch Verteidigungsminister. Aber nun gehe es sogar darum, Eurocopter bei Airbus zu kaufen, weil die Regierung „umgefallen“ ist. Pilz erweckt den Eindruck (und Fellner hindert ihn nicht daran), dass Mensdorff wegen der Eurofighter viele Millionen verteilt hätte. Er war jedoch Lobbyist für BAE Systems, einem an Eurofighter beteiligten Konzern, der einmal fast mit Airbus fusioniert hätte. Dies wird mit dem Ankauf der EF vermischt, die keineswegs „Klumpert“ sind, sondern in der „Preisklasse“ von Panavia Tornado, F-35, F/A-18 E/F und F-15E mitspielen. Der Tornado ist eine europäische Entwicklung auch in Reaktion auf zahlreiche Abstürze der F-104, die diverse Staaten für die nukleare Teilhabe anschaffen mussten. Dem Eurofighter wollen die USA die Anerkennung dafür jedoch verweigern, damit die Jets von Lockheed und Boeing den Tornado ersetzen könnten.

Es ist vollkommener Schwachsinn zu unterstellen, dass der Kauf von 18 und letztlich 15 Typhoon mit „hunderten Millionen an unserem Steuergeld erkauft“ wurde, da in der Branche im Gegenteil Preisnachlass möglich ist. Pilz muss aber die absurde Anzeige von Doskozil gegen Airbus rechtfertigen, bei der es wirklich um „unser Steuergeld“ geht, da Doskozil Kanzleien und eine Lobbyingfirma anheuerte (siehe hier am Ende einer Anfragebeantwortung 2017, „Aufwendungen des BMLVS für externe Dienstleistungen im Jahr 2016 in Höhe von ca. 3,4 Mio. Euro“). Es ist Unsinn zu erwarten, dass „wir“ von Airbus Geld „zurückbekommen“ oder wie Fellner zu suggerieren, dass die Jets jetzt wie von Geisterhand weg und dank Regierung bald wieder da seien. Ein tatsächlich „abgekartetes Spiel“ bestand darin, dass Doskozil Pilz den streng geheimen Eurofighter-Vergleich gab, damit dieser eine Drohkulisse gegen Darabos und Airbus aufbaut. Dazu kamen bösartige Gerüchte, die Darabos auch schaden und sein Ausscheiden aus der Politik sinnvoll erscheinen lassen sollten. Nach der (Schwindel-)Anzeige gegen Airbus, die unter Geheimhaltung (gegen die Interessen Österreichs und für die US-Rüstungsindustrie) vorbereitet wurde, kam der 2. U-Ausschuss auf Schiene. In diesem zauberte Pilz einen Entwurf zum Eurofighter-Vergleich aus dem Hut, den ihm Doskozil zur Verfügung stellte, damit er Darabos als Bauernopfer anzeigt (siehe im Sommer 2018 bei Fellner). Was wäre, wenn Fellner Pilz am 14.3.2019 interviewt hätte, nach der Befragung von Doskozil?

Ticker des Standard

Würde dieser dann sagen: „Ich komm ja grad aus dem U-Ausschuss und da ist mir der Doskozil gegenüber gesessen. Ich hab‘ viele Akten mitgehabt und ihm eine Frage gestellt zum geheimen Eurofighter-Vergleich: Sag‘, ist es wahr, dass du ihn mir gegeben hast, um den Darabos per Schwindelanzeige loszuwerden? Und dann auch den Vergleichsentwurf? Und was war die Leistung der von dir gegen Airbus beauftragten Lobbyingfirma FTI Consulting? Ich hab‘ da einige internationale Berichte, aber den Börsenkurs zu drücken hat doch nicht so recht geklappt.“ Fellner würde er kumpelhaft erzählen, dass er dauernd beim Staatsanwalt war, damit die Verfahren gegen Airbus und Darabos nicht eingestellt werden. Und dass er sich 2017 mit Doskozil, Gusenbauer und Silberstein ausgeschnapst hat so zu tun, als wolle er auch den Ex-Kanzler anzeigen, aber „Juristen“ hätten gemeint, er solle sich mit Darabos begnügen. Im 1. Ausschuss, dessen Vorsitzender er 2007 war, fand er ja Maria Fekter von der ÖVP ungeheuer lästig, die Darabos‘ „Aufpasser“ Stefan Kammerhofer nicht als „Vertrauensperson“ für (gegen!) den Minister akzeptieren wollte.  Dafür machte Pilz ihr halt das Leben schwer, als sie danach selbst Ministerin war. Der nun leider abgezogene Staatsanwalt schenkte dem Umstand zum Glück keine Beachtung, dass Kammerhofer illegal eine Ministerweisung widerrief, nämlich dass Wolfgang Peschorn von der Finanzprokuratur die Vergleichsverhandlungen leitet. Man beachte die nicht nur bei Pilz und Fellner sichtbare Verhaberung. Diese hat aber den Nebeneffekt, dass sie auch zu übergroßer Beachtung für Pilz‘ formale Parteichefin Maria Stern führt. Dabei duzt Fellner sie, während sie ihn ehrfürchtig mit Sie anspricht.

Dazu kommt, dass Pilz in oe24 immer als telefonierender Macher abgebildet ist, Stern hingegen mädchenhaft-verträumt auf einer Schaukel. Pilz ist mitnichten Aufdecker, sondern desinformiert nicht nur bei den Eurofightern. Das kreierte Image hat viel mit Silber(stein)rücken zu tun, wird jedoch nur mehr durch nebulose stereotype Ansagen gepflegt und durch Kurzvideos (einmal im „Hollywood-Stil„). Fragen an ihn beantwortet Pilz sowieso nicht, sondern geht auf Tauchstation; da passt er auch gut zu seinem Verbündeten Doskozil, der auch nur die Attacke aus dem Hinterhalt kennt. Wenn Airbus ins Visier genommen wird, müssen wir wissen, dass Bill Clinton noch als Präsident im Jahr 2000 im europäischen Konzern eine Gefahr für die US-Industrie sah. Bekanntlich waren seine Berater wie Stanley Greenberg dann auch jene der SPÖ, welche die Eurofighter-Beschaffung besonders in Wahlkämpfen ablehnte. Unter dem Eindruck des Scheiterns der Boeing 737 Max muss man auf ein paar Zusammenhänge hinweisen, wie ich es auch hier und hier getan habe. Am 25. September 2014 fand der Erstflug des A320neo (new engine option) statt, dessen Auslieferung am 25.Jänner 2016 begann und dessen Motto war, dass er leiser und effizienter ist und geringere CO²-Emissionen hat. Am 29. Jänner 2016 folgte der Erstflug der Max, die eine Antwort auf den A320neo war, mit großen Triebwerken und einer im Hintergrund laufenden Software, die eingreifen sollte, noch ehe Strömungsabriss droht. Gemeint ist nicht die Stall-Warnung in jedem Jet, sondern ein automatisches Trimmen der Maschine mit der Nase nach unten für wenige Sekunden.

Probleme beim Dreamliner (Boeing 787)

Dies führte beim Lion Air-Flug im Oktober und jetzt bei Ethiopian Airlines zu einem Kampf der Piloten um die Kontrolle nach dem Start, den sie verloren. Auch die Max wurde 16 Monate nach dem Erstflug ausgeliefert, aber anscheinend ohne dass Probleme „gefixt“ wurden. Da war Patrick Shanahan bereits Vizeverteidigungsminister der USA, der bei Boeing als „Mr. Fix It“ galt. Er war u.a. für den Dreamliner (Boeing 787) verantwortlich, der tatsächlich eine Neuentwicklung wegen des exzessiven Einsatzes von Kohlenstoffverbindungen war: „Sie ist das Nachfolgemodell der Boeing 767 und das erste Großraumflugzeug, dessen Rumpf zu einem Großteil aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff besteht. Die erste Maschine wurde nach dreieinhalbjähriger Verzögerung am 25. September 2011 an All Nippon Airways ausgeliefert und ging am 26. Oktober 2011 in Dienst.“ Auch interessant: „Zuletzt hatte Boeing Mitte der 1990er Jahre mit der 777 ein neues Flugzeug auf den Markt gebracht. Seit dem Ende der 1990er Jahre verfolgte der Flugzeugbauer verschiedene Strategien, um auf die Herausforderung durch Airbus und deren Entwicklung des weltgrößten Passagierflugzeuges A380 zu reagieren: Zunächst wollte Boeing mit einer größeren Variante des in den 1960er Jahren entwickelten  ‚Jumbo-Jets‘ 747, bis dahin das größte Passagierflugzeug der Welt, dem A380 direkt Konkurrenz machen. Dieser Plan einer 747-X wurde jedoch mangels Nachfrage der Fluggesellschaften bald wieder aufgegeben und durch die Ankündigung ersetzt, ein fast schallschnelles Großflugzeug ‚Sonic Cruiser‘ zu entwickeln.“

Bleibt zu erwähnen, dass zwar Piloten vom A380 schwärmen, der Absatz aber unter den Erwartungen blieb und das Flugzeug eben auch wegen der Konkurrenz mit Boeing auf den Markt kam. Was die 777 betrifft, ist sie der erste Fly-by-wire-Passagierjet von Boeing, auch das als Reaktion auf Airbus. Zum A320 lesen wir: „Als Airbus-A320-Familie werden die vier Schmalrumpfflugzeug-Baureihen des Flugzeugherstellers Airbus für die Kurz- und Mittelstrecke bezeichnet. Die A320 war dabei als erste Variante das Basismodell der als Tiefdecker ausgeführten A320-Familie. Die Benennungssequenz der Baumuster orientiert sich an der jeweiligen Länge des Rumpfes; die A318 und A319 sind etwas kürzer als die A320, die gestreckte Version heißt A321. Die erste A320 wurde 1988 ausgeliefert und war das erste zivile Flugzeug mit digitaler Fly-by-wire-Steuerung.“ Und: „Bis einschließlich Dezember 2018 sind insgesamt 14.661 Flugzeuge der A320-Familie bestellt worden. 8605 Maschinen wurden ausgeliefert, davon sind 8217 noch im Dienst. Die A320-Familie ist damit, nach der Boeing-737-Familie, der am zweitmeisten verkaufte Verkehrsflugzeugtyp.“ Mit Kunststoffen scheint man sich leichter zu tun als Boeing beim Dreamliner, weil man es nicht übertreibt: „Das übrige Leitwerk ist, wie ein Großteil der Klappen, aus kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Die A320 ist das erste zivile Serienflugzeug, bei dem dieser Werkstoff für das gesamte Leitwerk verwendet wird.“

Doskozil zeigt Airbus an (16.2.2017)

Shanahan war auch für die vom A321 verdrängte Boeing 757 verantwortlich. Wikipedia schreibt: „Am 21. Oktober 2014 wurde bekannt, dass Airbus beabsichtigt, eine Version der A321neo mit erhöhter Reichweite und auf 97 Tonnen erhöhtem Abfluggewicht anzubieten. Das zunächst als A321neoLR (LR – Long Range) bezeichnete Muster wird seit dem 15. Januar 2015 als A321LR geführt. Airbus möchte es Fluggesellschaften damit unter anderem ermöglichen, die nicht mehr produzierte Boeing 757 zu ersetzen, welche beispielsweise im amerikanischen und transatlantischen Mittel- und Langstreckenverkehr eine große Rolle spielt. Dabei soll die A321LR etwa 25 % günstiger zu betreiben sein, die Reichweite der Boeing 757 aber noch übertreffen.“ Der A320 war bei seiner Einführung für viele gewöhnungsbedürftig, weil der Computer eine so große Rolle spielt und das Steuerhorn durch einen Sidestick abgelöst wurde. Doch der A320 war auch eine neue Generation vergleichen mit der Boeing 737. Wer Ticker zu Doskozils Auftritt im U-Ausschuss verfolgte, mag sich gewundert haben, dass er nicht nur keine Geschäfte mit Airbus machen will, sondern explizit auch mit den Staaten, die für das Flugzeugprogramm verantwortlich sind (Deutschland, Frankreich, Spanien, Vereinigtes Königreich).

Es gibt ganze Boeing-Flotten, die für die US-Armee (und Geheimdienste) im Einsatz sind / waren (sehe Evergreen Airlines und Atlas Air); auch CIA-Entführungen wurden u.a. mit Boeing-iMaschinen durchgeführt. Übrigens ermöglichte der Silberstein-Kunde und -Freund Traian Basescu als Staatspräsident ein CIA-Geheimgefängnis in Rumänien und war für F-16 statt Eurofighter als Ersatz für russische MiG-29; er befürwortete auch den Raketenschild.  Die Bürgerrechtsorganisation ACLU reichte Klage ein, weil eine Boeing-Tochter „rendition flights“ (mit) durchführte: „A Boeing Co. unit falsified flight plans to disguise the Central Intelligence Agency’s transporting of terrorism suspects to secret prisons overseas, the American Civil Liberties Union claims in an updated lawsuit. Jeppesen Dataplan, a provider of navigation charts, refueling plans and route planning based in Englewood, Colo., helped in more than 70 flights to move suspects to countries where they were not protected by U.S. law, the group said. The prisoners were tortured and interrogated, the ACLU said Wednesday in the suit.“ Das ambitionierte und gerechtfertigte Vorhaben wurde aber von der US-Justiz zurückgewiesen, da es sich bei den Entführungen um ein „Staatsgeheimnis“ handle.  Auch zwei in Österreich lebende Männer wurden gekidnappt, ohne dass man ihnen half; sie hatten im Gegenteil den Eindruck, dass die ihnen gestellten Fragen auf Kooperation der Behörden deuteten. Man konnte auch einmal ein Flugzeug kaufen, dass für Entführungen verwendet worden war.

Phebe Novakovic (CEO General Dynamics)

Übrigens schob der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte gerade der Willfährigkeit Deutschlands im Drohnenkrieg via Airbase Ramstein einen Riegel vor. Mit Geheimdiensten kooperiert auch Lockheed siehe P2V-Spionageflugzeuge in den 1950er Jahren (Project Wild Cherry) oder die M-21, mit einer Geschwindigkeit von Mach 3 das schnellste (unbemannte) Flugzeug der Welt. 2005 wurde über einen Spionageversuch der CIA gegen Airbus berichtet. Doskozil kaufte 2017 Panzer zu stolzen Preisen bei General Dynamics, jenem Konzern, der bis 1993 die danach von Lockheed angebotenen F-16 produzierte. Zur CEO des Unternehmens Phebe Novakovic findet man fast nichts auf Wikipedia,  denn sie war einmal bei der CIA: „After Phebe Novakovic married Michael Vickers in 1985, the alumnae magazine at her alma mater, Smith College, announced the nuptials. ‚Mike and Phebe met in the foreign service,‘ the entry cheerfully reported. That is what is known in the espionage trade as a cover story. In fact, the two met while working for the Central Intelligence Agency. And Vickers wasn’t just any CIA operative. He was a former Green Beret who became the chief strategist for the agency’s secret program that armed the mujahadeen as they fought to drive the Soviet Union’s army out of Afghanistan. Novakovic’s role in the agency is more of a ‚known unknown.‘ (She and Vickers have both remarried.) Her company biography confirms she was a CIA operations officer.

When interviewed, nearly all of her colleagues and fellow board members instantly volunteer, ‚You know she was in the CIA?‘ But like any good operative, Novakovic doesn’t so much as whisper a word about her activities. Former colleagues think she spent time overseas, probably under some official government cover, gathering information about military capabilities. ‚One thing I do know,‘ says one former government official, ‚is she wasn’t just an analyst sitting in an office back in D.C.’…Despite that—or perhaps because of it—Novakovic seems to be thriving as CEO of the $31 billion (revenues) defense contractor General Dynamics (GD, -2.36%), which is best known for building the M1 Abrams tank, nuclear submarines, and more recently, Gulfstream jets.“ In den Videointerviews mit Phebe Novakovic und Lockheed-CEO Marillyn Hewson wird auch die Marktkapitalisierung der beiden Rüstungskonzerne angesprochen, also Anzahl der ausgegebenen Aktien und deren Kurs.  Darauf zielte Doskozils Anti-Airbus-Lobbyingarbeit auch ab, zumal die Börsenkurse leicht ein paar Milliarden hinauf oder hinunter gehen können. Trump war übrigens von 1989 bis 1992 selbst stolzer Airline-Besitzer (Trump Shuttle), was eine Flotte von 17 Boeing 727 einschloss. Heute erntet er Kritik wegen Shanahan  und wegen seiner eigenen Nähe zu Boeing-CEO Dennis Muilenburg:  „Auch in den USA steht Boeing aktuell im Kreuzfeuer der Kritik. Nachdem Präsident Donald Trump den Fliegern erst nach tagelangem Zögern zeitweise Flugverbot erteilt hat, wird nun bekannt, dass dessen Interims-Verteidigungsminister Patrick Shanahan das US-Unternehmen wie andere Firmen bei der Vergabe lukrativer Rüstungsaufträge bevorzugt haben soll.

Marillyn A. Hewson (CEO Lockheed Martin)

Deshalb werde gegen den Politiker ermittelt. Shanahan, der 30 Jahre lang einer der Top-Manager bei Boeing war, soll seinen ehemaligen Arbeitgeber bei Treffen mit Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums immer wieder gelobt und besonders die Vorzüge im Vergleich mit dem ebenfalls in den USA ansässigen Boeing-Konkurrenten Lockheed Martin betont haben. Zudem soll der 56-Jährige darauf gedrängt haben, dass die US Air Force die Zahl der bestellten F-15X-Fighter-Jets erhöht – diese Flieger werden von einer Boeing-Tochter angefertigt.“ Hewson sagt zu Donald Trumps Ablehnung der teuren F-35, der da noch President elect war, am F-35, dass sie davon erfahren habe, als sie die ersten zwei an Israel überstellte.  F steht immer für Fighter Jet und die Numerierung wird von der US-Regierung ausgewählt, die auch Geschäfte mit anderen Staaten auf Schiene bringt. Dies wird auch erklären, warum Doskozil einen Government-to-Government-Deal in der „Nachfolge“ fuer den Eurofighter will und dies bereits Schweden und den USA gesagt hatte, seinen Nachfolger Mario Kunasek aber nicht informierte. Weil das Militär Lockheed bevorzugt, Shanahan aber auch als nunmehriger Minister für Boeing lobbyiert, gibt es bereits Beschwerden. Airbus und Lockheed taten sich im Dezember 2018 zusammen, um gemeinsam mit dem A330 MRTT für die Betankung von Militärflugzeugen in der Luft gegen Bieimg zu bieten.

Airlines wie Norwegian, die auf die 737 Max und den Dreamliner setzten, haben permanent Troubles; die Aeroflot-Tochter und Billigfluglinie Pobeda soll nun statt 737 Max die neue russische Irkut MS-21 anschaffen, die mit der Max und dem A320 nach Expertenmeinung mithalten kann. Auch andere stornieren Boeing-Aufträge, was Airbus wegen voller Bestellbücher nicht unbedingt nutzen kann. Gegen Boeing-Manager wird nun ermittelt: „Das FBI hat sich unterdessen laut einem Zeitungsbericht strafrechtlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit der Zulassung der Boeing 737 Max angeschlossen. Die Bundespolizei solle mit ihren beträchtlichen Ressourcen die Untersuchung des Verkehrsministeriums unterstützen, schrieb die ‚Seattle Times‘ am Mittwoch. Die Ermittlung werde vom Verkehrsministerium durchgeführt, aber von der strafrechtlichen Abteilung des Justizministeriums überwacht. US-Verkehrsministerin Elaine Chao hatte am Dienstag angeordnet, dass ihr Ministerium überprüft, ob bei der Sicherheitszertifizierung der Boeing 737 Max im Jahr 2017 alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Der Generalinspekteur des Ministeriums soll den Fall untersuchen.“ Und: „Am Mittwoch (20.3.) hat der Generalinspekteur des US-Verteidigungsministeriums eine Untersuchung gegen Verteidigungsminister Patrick Shanahan eingeleitet, einen langjährigen Boeing-Manager. Es werde untersucht, ob Shanahan sein Amt genutzt habe, um seinem früheren Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen.“ Hat Doskozil sein Amt benutzt, um Boeing Vorteile zu verschaffen und warum? Wie gut, dass wir bereits einen U-Ausschuss haben und dieser auch der Frage nachgehen kann, für wen Pilz arbeitet und was er davon hat….

PS: Es wird seit Langem alles versucht, mich wegen Recherche abseits des Mainstream mundtot zu machen, sodass ich eure Unterstützung benötige (alexandra(at)ceiberweiber.at, auf Twitter cw_alexandra, auf Facebook und natürlich telefonisch unter 06508623555). Auch meine Texte aufgreifen, sie verbreiten, dazu Fragen stellen ist hilfreich, ebenso natürlich konkrete Hilfe, weil ich auf diese Weise u.a. meine Wohnung verloren habe. Dringend würde ich auch einen neuen Laptop benötigen. Auch finanzielle Unterstützung jederzeit willkommen: Alexandra Bader, Erste Bank BLZ 20111, BIC GIBAATWWXXX, IBAN AT592011100032875894. DAnKE!

7 Kommentare zu „Airbus, Eurofighter und die Doskozil-Pilz-Lügen

  1. PS: „Nachdem am 17. Juli 2014 eine Boeing mit 298 Passagieren an Bord gewaltsam zum Absturz gebracht wurde, herrscht weltweit Uneinigkeit darüber, wer für den Abschuss verantwortlich ist. Das Recherchenetzwerk correct!v schickte Marcus Bensmann ins Kriegsgebiet, um die Täter zu finden. In seiner Webreportage präsentierte er seine Rechercheergebnisse mit anonymiserten Augenzeugen in einem Comic. Sein Fazit: Eine
    BUK-Rakete, abgefeuert vom russischen Militär aus Seperatistengebiet holte die Boeing vom Himmel.

    Der investigative Journalist Billy Six recherchierte selbst vor Ort in der Ukraine und befragte über 120 Augenzeugen und Militärangehörige. Er kommt zu einem anderen Schluss als das Recherchenetzwerk correct!v. Den Grimme online Preis für Marcus Bensmann hält Billy Six für völlig ungerechtfertigt, denn er selbst sprach mit den Quellen aus der Webreportage von correct!v und stellte fest, dass viele Aussagen zurechtgebogen, sinnentstellt und ins Gegenteil verkehrt wurden. Aber auch den forensischen Abschlussbericht des Dutch Safety Bord kritisiert Billy Six auf das Schärfste. Den 3,2 Kilogramm schweren Abschlussbericht hat er bis ins letzte Detail studiert und eine Menge Ungereimtheiten festgestellt. Von vornherein seien die Ermittlungen nicht ergebnisoffen gewesen.“

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    1. Danke für das Video, Frau Bader. Hab ich noch nicht gekannt; sehr aufschlussreich. Nun scheint, für mich zumindest, auch nachvollziebar, warum die Deutsche Bundesregierung den investigativ tätigen Journalisten Billy Six am liebsten hätte verrotten sehen, im Kerker von Venezuela.

      Wegen wiederholter „Plasphemie“, sozusagen: Missachtung der Deutungshoheit; Widerlegung bzw. Aufdröseln des Mainstream-Commonsenses; Mit Fakten provozierte Offenlegung der Widersprüchlichkeiten usw.

      Erkenntnis: Anstatt den investigativen, auf Fakten basierenden Jourlalismus zu würdigen, wird in unseren Breiten, den wenigen Fakten treuen Journalisten, quasi aus Staatsräson, nach dem Leben getrachtet. Die Welt scheint wahrlich Kopf zu stehen. 😦

      Wie auch immer

      MfG

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  2. Ich erinnere mich, den Post eines ukrainischen Bloggers zeitnah zum Absturz gelesen zu haben, der anhand von Fotos belegt hat, daß eine BUK-Rakete mit identifizierbarem Zahlencode von einem ukrainischen Militärtransport Richtung Osten transportiert wurde. Die Plattform, auf welcher das auf deutsch berichtet wurde, habe ich mir nicht gemerkt. – Später gab es ein Interview mit einem ukrain. Militärpiloten, der zugegeben haben soll, das falsche Flugzeug erwischt zu haben. – Es wurde berichtet, daß eine Verkehrsmaschine mit Putin auch Richtung Osten auf einem internationalen Flug zeitgleich unterwegs war und zuvor die übliche Route verlassen und auf eine nördlichere gewechselt haben soll (= beabsichtigtes Zielobjekt??).
    Bei aller Unklarheit, haben wir uns nicht schon daran gewöhnt,schamlos belogen zu werden?

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  3. Ja Billy Six. Ich glaube ihn wenn er sagt die deutsche Regierung wollte dass er im Gefängnis in Venezuela stirbt. Er weiß wohl zuviel. Er muss verdammt gut aufpassen innerhalb Deutschland denn dort gibt es sicher noch genug Leute die ihm nach dem Leben trachten.
    Die Anhörung im Bundestag über seine Causa wo er auch mit seinen Eltern anwesend war, war ob der verlogenen und niederträchtigen Lügengeschichten kaum auszuhalten.
    Möchte nicht wissen was Billy und seine Eltern da durchgemacht haben.

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