Tal Silberstein und die Alphamänner

Nach dem plötzlichen Abgang von Noch-SPÖ-Chef Christian Kern findet auf Twitter ein Duell der Berater statt, die einander auch dass Reizwort „Tal Silberstein“ an den Kopf werfen. Doch ins Detail will niemand gehen, da zugleich Einfluß und Methoden des israelischen Beraters heruntergespielt werden. Hier müßte aber reiner Tisch gemacht werden, wenn Kerns designierte Nachfolgerin Pamela Rendi-Wagner eine Chance haben soll in einer Partei zahlreicher „Alphamänner„. Dabei reicht es nicht, sich den Wahlkampf 2017 anzusehen, da Silberstein auch 2002 und 2006 mitmischte und zudem Geschäftspartner von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ist. Da Gusenbauer wegen Lobbying für die ehemalige ukrainische Regierung in den USA angeklagt werden kann, muss sich die neue Parteiführung ohnehin mit dieser „Altlast“ befassen. Auch Silberstein hat Ukraine-Connections, als Berater von Julia TImoschenko oder auch als ehemaliger Berater des Holzindustriellen Gerald Schweighofer, der ein Gusenbauer-Freund ist. Als Detail am Rande ist Schweighofer wie der Gusenbauer-Freund Martin Schlaff übrigens an Eveline Steinberger-Kerns israelischer Firma Foresight beteiligt. Dass die österreichische Justiz den früheren Chef von Blackwater Eric Prince anklagen wird, kann auch darauf hindeuten, dass man sich im Gegenzug Gusenbauer in den USA vornehmen wird. 

Abseits solcher Zusammenhänge wird Silbersteins Rolle in SPÖ-Wahlkämpfen immer noch verharmlost bzw. belässt man es bei emotional gefärbten Bewertungen. Doch auf der analytischen Ebene ist interessant, dass mit Silberstein dreimal gegen die Eurofighter agitiert wurde, was ausschließlich der US-Rüstungsindustrie nützt und evtl. dazu führt, dass Österreich die Jets einmottet und gebrauchte F-16 aus Israel kauft, wie Peter Pilz kürzlich vorgeschlagen hat. Der Podcast Ganz offen gesagt nach der Wahl im Herbst wurde so angekündigt: „Der Spitzenkandidat ist eine ‚Prinzessin‘, der Berater mit einem Fuß im Kriminal, die Dirty-Campaigner Feind im eigenen Bett: Selten lief ein SPÖ-Wahlkampf so schief wieder der zur Nationalratswahl 2017. Trotzdem kam Kanzler Christian Kern noch einmal mit einem blauen Auge davon: Nicht mehr stärkste Fraktion, aber rund 100.000 Stimmen dazugewonnen. Der PR-Strategieberater Stefan A. Sengl leitete knapp zwei Monate lang die rote Chaostruppe. In dieser Folge redet er mit Eva Weissenberger zum ersten Mal ganz offen über die Kampagne, Tal Silberstein, Rot-Blau und darüber, wie sich die Sozialdemokratie inhaltlich neu finden soll.“ Sengl spricht über weite Strecken darüber, wie sich die SPÖ positionierte und wie toll der Spitzenkandidat war: Silbersteins Rolle sah er in Focusgruppen, in denen bestimmte Themen (nicht repräsentativ) abgetestet wurden.

Josef Kalina zu Robert Misik

Er negiert seinen weitreichenden Einfluß und meint, dass sich die Grünen auch leichter getan hätten, wären ihnen solch „strukturierte Stimmungsbilder“ zur Verfügung gestanden. Dabei kam klar heraus, dass die Menschen „negative campaigning“ ablehnten, wie es im Wahlkampf 2006 mit Anti-Schüssel-Spots eingesetzt wurde. „Dagegen hatte Silberstein relativ wenig Vorbehalte“, sagt Sengl, der nicht auf die gravierenden Folgen des „Sozialfighter statt Eurofighter“-Wahlkampfes einging. „Wir haben früh in Focusgruppen gesehen, dass diese Dinge nicht gut ankommen“, meint er zu 2017. Eva Weissenberger fragt ihn nach den abseits der SPÖ-Wahlwerbung eingerichteten Facebook-Gruppen gegen Sebastian Kurz; darüber scheint Sengl immer noch fassungslos, denn „kein vernünftiger Mensch würde so etwas machen“, wenn eh klar ist, dass die Wähler das nicht mögen. „Das wurde an den Strukturen vorbeigespielt“, beteuert er wie viele andere auch und fügt hinzu, dass er davon „in Kenntnis der handelnden Personen“ überzeugt sei. Sengl verfolgte Wahlkämpfe in den USA und leitete 2012 vorübergehend das Personenkomitee „Unser Heer“ zur Wehrpflicht-Volksbefragung; er mischte auch in den beiden Bundespräsidenten-Wahlkämpfen für Heinz Fischer 2004 und 2010 mit. Um Silberstein einzuschätzen, sei er „nicht lange genug dabei gewesen“, da er den Wahlkampf 2017 nur in den Monaten Juni und Juli leitete, aber „schlau bin ich nicht aus ihm geworden“.

Ob Silberstein mit den Facebook-Gruppen einfach etwas ausprobiert hat? „Österreich ist nicht der größte und wichtigste Markt für ihn, vielleicht ist die Risikobereitschaft daher höher“, meint Sengl. Als Interviewerin hätte Weissenberger auf Geschäftsbeziehungen zu Gusenbauer und Gusenbauers Freund und Geschäftspartner Leo Specht als Silberstein-Anwalt hinweisen müssen; sie unterließ es aber. Beinahe tabu ist es bei uns, anders als z.B. in Rumänien oder Botswana auf Verbindungen zum israelischen Geheimdienst einzugehen, obwohl / weil dies vieles erklärt. Und warum warf Sengl nach wenigen Wochen das Handtuch? „Der Vorteil privater Gründe ist, dass sie privat bleiben“, meint er. Nicht erwähnt wird, dass er sich wegen Silberstein mit der FPÖ-nahen Plattform unzensuriert.at vor Gericht stritt und dabei seinen Geschäftspartner Michael Pilz als Anwalt nahm, der mit Frau Kern geschäftlich verbunden ist und sie im Herbst 2017 gegen oe24.at vertrat. Als Sengl Wahlkampfleiter war und mit Silberstein kooperierte, begleitete Pilz (der im Herbst 2015 Faymann zum Rücktritt aufforderte) Ex-Minister Norbert Darabos am 1. Juni 2017 in den Eurofighter-U-Ausschuss, in dem dieser erneut für den Gusenbauer-Silberstein-Wahlkampf von 2006 den Kopf hinhalten musste. Wenige Tage nach Sengls Ausscheiden wurden die Gusenbauer-Geschäftspartner Tal Silberstein und Beny Steinmetz in Israel festgenommen, doch die SPÖ bleib bei den entwickelten Wahlkampfstrategien.

Fussi vs. Kalina

Das Duell zwischen Josef Kalina und Rudi Fussi ist erheiternd, weil beide Silberstein-affin sind; Fussi war einer der Adressaten neben Silberstein, als Ex-Gusenbauer-Sprecher Robert L. das „Prinzessinnen-Dossier“ verschickte. Fussi trat 2002 erstmals politisch in Erscheinung, als er ein Volksbegehren gegen den Ankauf von Abfangjägern noch vor der Typenentscheidung (für Eurofighter statt F-16 oder Gripen) startete. Dies lag ganz auf der Linie der SPÖ und der Grünen mit Pilz. doch auch ein Wahlkampf gegen Abfangjäger mit populistischen Argumenten half nichts. Silberstein arbeitete wie auch 2006 für Stanley Greenbergs Firma GCS, die geplant hätte, eine Niederlassung in Wien zu errichten, nach dem Mißerfolg aber davon Abstand nahm. 2003 brachte Fussi mit Anwalt Thomas Höhne eine Anzeige gegen die Bundesregierung wegen einer großen Palette an Delikten ein, die für die Staatsanwaltschaft eine Luftnummer war (siehe „Kurier“ vom 27.10. hier). 2013 waren Höhne und sein Kanzleipartner Heinrich Vana in einem Personenkomitee von Zivildienern gegen die Wehrpflicht und 2017 begleitete Vana Gusenbauer zu dessen Aussage in den Eurofighter-Ausschuss. Die GCS ging Ende 2006 in den Besitz von Silberstein und anderen über, da Greenberg die Methoden des „Beraters“ zu skrupellos waren. Verstehen wird man dies dann, wenn man sich ansieht, wie Gusenbauer agierte, als er das Kanzleramt im Dezember 2008 verlassen musste. Und wenn man sich damit befasst, warum die SPÖ das Verteidigungsressort übernehmen „musste“ und Darabos nur Statist sein sollte, der von Ex-Klubsekretär Stefan Kammerhofer als Kabinettschef abgeschottet wurde.

Außerdem sind Gusenbauers Connections vor dem Wechsel in die Privatwirtschaft entscheidend dafür, wie sich dieser dann höchst international gestaltete und ihn nicht zur zum „Genossen Kapitalist„, sondern auch zum „Genossen Offshore“ machte. Bekanntlich richtete Martin Schlaff eine kleine Feier für Gusenbauer aus, als dieser als Kanzler angelobt worden war; man sah Gusi auch bei der Hochzeit von Schlaffs Sohn Benny bzw. Tochter Naomi.. 2007 wunderten sich viele, dass Regierungsmitglieder erst in letzter Sekunde ernannt wurden und dass die SPÖ klaglos auf Außen-, Finanz- und Innenministerium verzichtete (aber unbedingt das Verteidigungsressort wollte). Da der Kanzler aber nicht zugleich Außenminister sein kann, wäre Gusenbauer da Konkurrenz erwachsen; tatsächtlich unternahm er viele Dienstreisen, wie Anfragen 2007 zeigten. Im Wahlkampf 2008 wurde berichtet: „ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon hatte zuvor bei der Präsentation der dritten Plakatwelle der ÖVP den Verdacht geäußert, dass der Gusenbauer-Freund und Geschäftsmann Martin Schlaff den SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann unter Druck setzen könnte, um Gusenbauer in einer künftigen Regierung zum Außenminister zu machen. Er spekulierte auch, dass Schlaff den SPÖ-Wahlkampf mitfinanziere.“ Wahlkampfleiterin Doris Bures wies dies zurück, und Gusenbauer selbst meinte, ihn interessiere internationale Politik und die Privatwirtschaft.

Bernhard Heinzlmaier zu SPÖ-Leaks 

Wenige Wochen danach errichtete sein Freund Leo Specht für ihn eine Projektentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft, die „Gusi“ im Dezember übernehmen sollte. Unternehmer Schlaff und „Privatier“ Gusenbauer finden wir auch im „Mitgliederkreis“ des Vereins Respekt.net (ebenso z.B. Stefan Sengl und Hans Peter Haselsteiner). Auch Kern hat wie sein Mentor Gusenbauer Verbindung zu Schlaff, da er 2016 schon einen Vertrag als Vorstandsvorsitzender bei RHI in der Tasche hatte, dann aber doch lieber Kanzler wurde, als Faymann weggemobbt war. Der stets geheimnisumwitterte Schlaff hielt 30% der Anteile beim Feuerfest-Konzern und Gusenbauer gehörte dem Aufsichtsrat an; außerdem beteiligte er sich wie z.B. Schweighofer an Eveline Steinberger-Kerns israelischer Firma Foresight. Zu den Gusenbauer-Verbindungen vor 2007/8 gehört auch Anwalt Gabriel Lansky, der später für die kasachische Regierung gegen den in Ungnade gefallenen Schwiegersohn von Nursultan Nasarbajew, Rachat Alijew vorging, dem 2007 zwei Morde zur Last gelegt wurden und der nach Österreich und dann nach Malta zog (er wurde dann in österreichischer Haft ermordet und vom Mordverdacht befreit). Bekannte wurde Lobbying für Kasachstan unter anderem mit Gusenbauer, das einige Parallelen zu jenem für die Ukraine aufweist, das Gusi nun zum Verhängnis wird.

Sehr hilfreich sind die Panama bzw. Paradise Papers, da man dort Schlaff, Gusenbauer, Silberstein, aber auch den umstrittenen Immobilieninvestor Michael Tojner findet, der mitbestimmen will, wer die Wiener Grünen anführen soll. Basierend auf einer neuen Ladung Panama Papers berichtet Addendum jetzt: „Die Firma ‚Novotalica Gaming Holdings SRL‘ wird Ende 2008 gegründet – ursprünglich unter einem anderen Namen. Ab Herbst 2011 heißt sie dann wie eine Mischung aus ‚Novomatic‘ und ‚Tal Silberstein‘. Ein paar Wochen später ist Gusenbauer mit an Bord. Addendum liegt die vom Ex-Kanzler unterzeichnete Einverständniserklärung vor, derzufolge er seine Zustimmung gab, zum ‚Administrator‘ der ‚Novotalica‘ bestellt zu werden.“ Involviert ist auch die Firma Replicia, die Tal Silberstein; Beny Steinmetz und Alfred Gusenbauer verbindet; Gusi war interessanter Weise jahrelang Berater der Novomatic, bei der Eva Glawischnig nach ihrem Rücktritt andockte. Silberstein und Steinmetz wurden bekanntlich am 14. August 2017 in Israel verhaftet; der Tätigkeit der Beny Steinmetz Group widmete die Schweizer NGO Public Eye schon vor Jahren umfangreiche Recherchen (die in der SPÖ niemanden interessierten). Als Silberstein die Casinos Austria 2016 wegen eines geplatzten Deals klagte, war Gusenbauer-Freund und -Geschäftspartner Leo Specht sein Anwalt; Specht war es auch, der Gusenbauer den Zivilrechtsprofessor Helmut Koziol für Verhandlungen mit Eurofighter empfahl.

Peter Pilz auf Twitter

Auch Gusenbauer-Freund Schlaff hatte mit den Casinos Austria zu tun, Stichwort Casino Jericho-Affäre. 2014 schrieb die Webseite Genius, dass dem Aufsichtsrat der Casinos Austria „von der Existenz eines Konsortiums berichtet“ wurde, „das bereit sei, ein verbindliches Angebot für eine Mehrheitsbeteiligung an den Casinos zu unterbreiten. Mittlerweile sickerten auch die Namen durch: Es handelt sich um den jungen Tiroler Immobilien-Tycoon René Benko, dessen Freund, den israelischen Diamantenmilliardär Benny Steinmetz und den ohnehin bereits – als außenpolitischer Berater von ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz sowie Einflüsterer der Regierungen in Kasachstan und Serbien – schon ziemlich ausgelasteten SP-Altbundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer. Gusenbauer sitzt zudem im ‚Board of Directors‘ des kanadischen Bergbaukonzerns ‚Gabriel Ressources‘, in dem Steinmetz Großaktionär ist. Steinmetz und Benko gründeten im Vorjahr ein Joint Venture und erwarben gemeinsam die 17 deutschen Karstadt-Kaufhäuser sowie das Berliner KaDeWe. Casino-Boss (Karl) Stoss wiederum sitzt – wie auch Gusenbauer – im Beirat von Benkos ‚Signa Holding‘.“

Wir wundern uns jetzt nicht, dass Signa (auch Haselsteiner hält Anteile) Kika/Leiner aufgekauft hat und Jobs en masse abbaut. Oder dass auch Signa-Sprecher (Ex-Gusi-Sprecher) Robert L. eine Aufsichtsratsfunktion innehat, zudem das „Prinzessinnen-Dossier“ verfaßt hat und mit Silberstein seit dem Wahlkampf 2002 befreundet ist. Wenn Silberstein sich in Wien aufhält, steigt er in Signas Park Hyatt-Luxushotel ab, das sich im Goldenen Quartier in der Innenstadt befindet, wo man auch die Kerns zuweilen antrifft.  Es ist eine spannende Frage, was Gusenbauer getan hätte, wäre er nicht Ex-Kanzler geworden, sondern hätte seine politische Funktion noch länger nutzen können – wem war er selbst nützlich? Am 30. September 2017 flog auf, dass Silberstein über Peter Puller, der zuerst bei der ÖVP und dann 2015 bei den NEOS (in einem Silberstein-Wahlkampf in Wien) war, Facebook-Gruppen gegen Sebastian Kurz einrichten ließ. Stefan Sengl meinte dazu, er habe davon nichts gewusst und sich so etwas „nicht einmal in den kühnsten Träumen“ vorstellen können. Sofort wurde gemutmaßt, wer diese Aktivitäten finanziert hat und man warf im Wahlkampf-Endspurt die Namen Schlaff und Haselsteiner in die Diskussion.

Peter Puller auf Facebook

Um den Megagau für die SPÖ zu beschreiben, verwendeten die Medien auch Begriffe aus dem Geheimdienstbereich wie „verdeckte Operation“. Nach Silbersteins Festnahme, der Hausarrest folgte, war nicht klar, wie es weitergehen soll: „Aus der Korrespondenz zwischen Pöchhacker (SPÖ) und Puller (Silberstein) geht hervor, dass Silbersteins Team nachgefragt hat, was mit den untergriffigen Facebook-Seiten passieren soll. Die Antwort Pöchhackers: Die Seiten müssen vorerst online bleiben – ansonsten würde man die Verbindung zwischen Silberstein und den Seiten sofort sehen.“ Puller wird u.a. so beschrieben: „Der frühere Journalist stammt aus dem Umfeld der steirischen Volkspartei, arbeitete später als Pressemann in der ÖVP-Bundespartei und war Sprecher von Justizministerin Beatrix Karl. Nach seinem Bruch mit der ÖVP arbeitete er als PR-Berater. Offiziell hatte er zuletzt Aufträge von den Neos und Neo-ÖVP-Mann Efgani DönmezPuller soll sich momentan im Ausland aufhalten. Fest steht, dass die SPÖ nicht nur ein Kommunikations-, sondern auch ein Loyalitätsproblem hatte – und zwar ein pinkes. Silberstein rekrutiert für die Kampagne auffallend viele Mitarbeiter mit Neos- bzw. ÖVP-Hintergrund.“ So erklärt sich, warum z.B. Bernhard Heinzlmaier, ein SPÖ-affiner Wissenschafter, die Partei als löchrig wie ein Sieb beschreibt und von „Fremdenlegionären“ spricht.

Sucht man nach seiner Firma (siehe Screenshot von Facebook oben), entdeckt man eine P2strategy.com in Atlanta, Georgia, die wohl kaum mit jener Pullers identisch ist, da die zwei P hier für Paige Perkins stehen: „As a successful entrepreneur and business owner, Paige Perkins, the founder of P2 (‚P-Squared‘), takes a practical, hands-on approach to working with her clients. It’s not about academic theory and complex consulting frameworks. It’s all about results. P2 will work with you to understand the unique needs of your business and design a custom solution to help move the needle. Interested in learning more?“ (oder ist Pullers Facebook-Auftritt ein Retourkutschen-Fake? 😉 Suchen im Firmen-ABC bezüglich Pullers Firmensitz(e) in der Obersteiermark ergeben dieses und jenes Resultat. In seinem Wikipedia-Eintrag lesen wir: „Zur Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2015 leitete Puller den Wahlkampf der Neos und begann seine Zusammenarbeit mit Silberstein. Diskussionen und eine Untersuchung durch die Fernmeldebehörde hatte eine MassenSMS an, nach Angaben Pullers, ca. 10.000 Empfänger zur Folge, die am Wahltag von den Neos versandt wurde. Seit 2015 befindet er sich mit rund 65.000 Euro Schulden in einem Insolvenzverfahren. Für die FPÖ zu arbeiten lehnt er ab. Der Beratungsvertrag mit den Neos wurde im Herbst 2017 im Zuge der ‚Silberstein-Affäre‚ beendet.“

Markus Wilhelm zur Agentur Hofherr 

Man beache, dass er noch einen Vertrag mit den NEOS hatte, als er im Rahmen der SPÖ-Kampagne (verdeckt) tätig war; im Übrigen arbeitete er bei Hannes Missethon im ÖVP-Sekretariat, als dieser mutmaßte, Schlaff wolle Gusi das Außenministerium „kaufen“. Als Silberstein im Juli 2018 in Wien gesehen wurde, war er ins Gespräch mit Puller vertieft, der dann auch ein Interview zu geben bereit war: „Ja wir sind nach wie vor befreundet und werden auch gemeinsam miteinander arbeiten“, sagte er etwa, machte sich aber ansnsten über die Ablehnung lustig, die Silberstein entgegenschlägt. 2017 war Silbersteins Wort für Kern Gebot, wie dann berichtet wurde; dies wird vielleicht einschließen, dass Pamela Rendi-Wagner, die Gattin des ehemaligen österreichischen Botschafters in Israel, im März nach dem Tod von Sabine Oberhauser Gesundheitsministerin wurde. Es verwundert nicht, dass bei Silberstein von Drohungen und davon die Rede ist, dass Mitarbeiter das Gefühl hatten, er schaue ihnen ständig über die Schulter. „Er ist sicher kein einfacher Charakter. Er streitet gern, fetzt sich mit Mitarbeitern, hat etliche Partner verbraucht. Mit Glacéhandschuhen arbeitet er sicher nicht“, wird Josef Kalina in einem Artikel zitiert.

Kalina verteidigte Gusenbauer gegen Kritik, als dieser Kanzler war: „Der einst von Gusenbauer unsanft abmontierte Ex-SPÖ-Manager und heutige PR-Unternehmer Josef Kalina sagte indes zum KURIER, er orte eine ‚Neiddebatte‘ rund um den ‚international erfolgreichen‘ roten Altkanzler.“ Heute übernimmt Kalina die PR auch für Hans Peter Haselsteiner und die Festspiele Erl, wenn Ausbeutung und sexuelle Übergriffe aufgezeigt werden; auch Gusenbauer steht Haselsteiner z.B. gegen den Blogger Markus Wilhelm bei, der diese Mißstände thematisiert. Wenn der „trend“ schreibt: „Kalina hat 2006 den Wahlkampf für den damals in Opposition befindlichen SPÖ-Spitzenkandidaten Alfred Gusenbauer gewonnen -Seite an Seite mit einem von ihm prägnant charakterisierten Mann namens Tal Silberstein“, dann wird auf Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos vergessen, der an die Wand gedrängt wurde und dann alles auszubaden hatte; sozusagen als Strohmann des Strohmannes Gusenbauer, was er nicht wollte. Als die Facebook-Gruppen Pullers aufflogen, gab Christian Kern eine Erklärung ab, wonach er nichts davon wusste, und dann wurde Kalina in der Zeit im Bild interviewt. Puller versuchte dann den Spin, wonach ihm die ÖVP Geld für Interna aus dem SPÖ-Wahlkampf geboten habe, mit dem sein Geheimprojekt ja offiziell nichts zu tun hatte. Es erinnert ein bißchen daran, dass Rudi Fussi die Übersetzerin für Silberstein Anna J. verdächtigte, Infos an die Türkisen weitergegeben habe und ihr deswegen ziemlich zusetzte. Alles in allem war Kern in vielfacher personeller Hinsicht schlecht beraten, was bei den Gusenbauer-Silberstein-Netzwerken seinen Ausgang nahm.

PS vom 1. 10.2018: Beim mazedonischen Referendum (Namensänderung, Weg frei in Richtung EU/NATO) arbeitete Peter Puller für die Pro-Kampagne des sozialistischen Premiers Zoran Zaev.

PPS vom 2.10. 2018: Gusenbauer, Benko und Silberstein ist dieser Artikel gewidmet. Ich habe mich auch mit einigen Fragen an Rendi-Wagner gewandt.

PPPS: Wie hier beschrieben werde ich seit Jahren wegen kritischer Berichte attackiert; nun suchen die Kater Baghira und Gandalf und ich DRINGEND ein neues Quartier, bevorzugt in Wien oder Wien-Umgebung. So kann ich die von euch geschätzte Arbeit auch viel effizienter und mit euch gemeinsam fortsetzen, denn nachdem ich meine Wohnung in Wien verloren habe, bin ich auf dem Land gelandet. Wer etwas für mich hat oder weiss hilft mir damit sehr. Auf den Wunsch vieler treuer Leserinnen und Leser hin ist finanzielle Unterstützung jederzeit willkommen: Alexandra Bader, Erste Bank BLZ 20111, BIC GIBAATWWXXX, IBAN AT592011100032875894. Ihr erreicht mich unter 06508623555, alexandra(at)ceiberweiber.at und ich bin auf Facebook und Twitter (cw_alexandra).

3 Kommentare zu „Tal Silberstein und die Alphamänner

  1. Mir fiel gerade ein, früher habe ich immer das PC-Spiel „Eurofighter 2000“ gespielt auf Windows 95. Dass das kleine Österreich diese viel zu teuren Flieger einmal kaufen würde, hätte ich mir nicht gedacht.
    Welch Ironie des Titels, 2000 kam schwarz-blau und kurz darauf die Eurofighter. Hätte sich Schüssel, (so wie ich) nur das Computerspiel gegeben, hätte er Österreich zig Milliarden Euro, mindestens 3 U-Ausschüsse und viel Streit erspart. Welch folgenschwere Fehlentscheidung.

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    1. es ist eine geschichte folgenschwerer fehlentscheidungen, die österreich in seiner heutigen situation herbeigeführt hat…

      das begann bei entscheidungen gegen investitionen in eine wirksame außenverteidigung um 1900 herum…

      also wenn schon etwas bedauern, dann millionen tote aus zwei weltkriegen in europa und den totalen kontrollverlust über unser weiteres schicksal durch beitritt zu einer vielköpfigen hydra, in der die strassers dieser welt nahezu ungestraft gesetze verkaufen, während wir nichtmal mehr sprechen dürfen wie uns der schnabel gewachsen ist…

      ohne eurofighter wäre keiner von uns auch nur einen cent reicher. ein staat macht überhaupt nur dann sinn, wenn investitionen in die zukunft des wohlergehens der öffentlichkeit (weil volk oder bevölkerung oder einwohner sagt man ja nicht mehr), die sich nicht unmittelbar rechnen angeschafft werden, wie eben straßen, brücken, festungen, kulturdenkmäler, spitäler, altersvorsorge, innere und äußere sicherheit mit den entsprechenden verteidigungseinheiten polizei und militär und deren ausstatter…

      ohne diese investitionen verkommt unser staat zu einer glaubensgemeinschaft…

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  2. das begann bei entscheidungen gegen investitionen in eine wirksame außenverteidigung um 1900 herum…

    Ja, das war einer der 3 augenscheinlichsten Kardinalfehler des Hauses Habsburg-Lothringen: Teile des Islamisch geprägten Balkan zu annektieren, natürlich bei gleichzeitig mangelhafter Aussenverteidigung.

    Rund 1912 wurde obendrein gegen jede Vernunft, quasi als Sahnehäubchen der Fehlentwicklungen, der Islam als anerkannte Religion ausgerechnet in die Verfassung des vornehmlich Christllich-Jüdisch geprägten Imperiums verewigt; die vorhersehbar gewesene Antwort darauf, kam knappe 2 Jahre später,

    und zwar: glaub ich, im Juni 1914 direkt und mausi-tötlich aus Sarajevo, was schlussendlich, freilich aus nachvollziebaren Grund, eine Kriegserklärung gegen die Schurken aus dem Balkan provozierte und in weiterer Folge, wegen der damaligen BewertungsUneinigkeit Europäischer Staaten, direkt in den Ersten Weltkrieg führte.

    Ja, so war das, anno dazumal

    wie auch immer

    MfG

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