Der Fall Titanic: Darf Satire töten?

Auf dem Cover des Satiremagazins „Titanic“ sehen wir den zukünftigen Bundeskanzler Sebastian Kurz vor dem Wrack von Jörg Haiders Phaeton, dazu der Text: „Österreich auf Crash-Kurz: Baby Hitler macht jetzt den Führerschein!“ In der Vorwoche forderte „Titanic“ auf Twitter dazu auf, „Baby Hitler“ zu töten. Medien wie der „Standard“ (Herausgeber ist Bilderberger, die Zeitung Mitglied in George Soros‘ Project Syndicate) sehen die Titelseite als Reaktion auf die Reaktionen auf den Tweet: „Nach der Aufregung über einen Tweet legt das deutsche Satiremagazin ‚Titanic‘ jetzt in Printform nach und schaltet ‚einen Gang höher‘.“ Man fragte beim deutschen Rechtsanwalt Christian Solmecke nach: „Der Tod eines Menschen werde ‚zwar angedeutet‘, aber es handle sich um eine ’satirische, nicht ernst gemeinte Äußerung“. Ein User weist auf unzählige Merkel-Cover der „Titanic“ hin, die jedoch nie diese deutliche Bildsprache haben, darunter ein „Merkel muß sterben! *irgendwie, irgendwo, irgendwann“-Titel. Man wird bei der „Titanic“ wissen, dass viele nicht an einen simplen Unfall Jörg Haiders glauben und dass dazu auch Deutsche gehören, unter anderem ein paar Autoren.

Wenn man mit Kärntnern spricht, sagen sie, dass „eh alle“ von einem Attentat ausgehen bzw. dass es einige Ungereimtheiten gab; schließlich wurde auch sofort von vielen herumspekuliert. Vor diesem Hintergrund kann der Titel auch mehr als geschmacklose „Satire“ sein, da Kurz offenbar auf Crash-Kurs a la Haider kommt, wenn er „den Führerschein“ macht, also als Kanzler den Dienstwagen – wie Haider im Oktober 2008 – auch mal selbst fährt (d.h. mit der FPÖ und ohne SPÖ regiert?). Zum medial damals sofort verbreiten Ablauf passte u.a. die massive Zerstörung am VW Phaeton (einem der sichersten Fahrzeuge) nicht und ebenso wenig, dass der Landeshauptmann üblicherweise keinen Alkohol trank. 2014 wollte Haiders Tochter Ulrike bei der EU-Wahl kandidieren, u.a. um seinen Namen reinzuwaschen, zog sich dann aber bald zurück.  Durch Haiders Tod wird einiges im Hypo Alpe Adria-Skandal im Dunklen bleiben, etwa das, was in diesem Artikel angedeutet wird: „Die Rede ist von der Involvierung der Bank in die Finanzierung des kroatischen Sezessionskrieges 1991 – 1995. Wobei das Wort ‚Involvierung‘ deutlich zu tief gestapelt sein dürfte. Damir Kajin, kroatischer Ex-Präsidentschaftskandidat, meint etwa, die Kärntner Hypo sei ’nur durch kroatisches Geld, das in den frühen 90er Jahren für Waffenkäufe bestimmt war, groß geworden.‘.“

Titel der Titanic, November 2017

Tatsächlich gibt es viele Indizien dafür, dass die HAA eine, wenn nicht sogar die entscheidende Bank war, über die die Finanzierung der Waffenlieferungen für den zunächst von Berlin und Wien bzw. bald darauf von Brüssel und Washington angeheizten kroatischen Sezessionskrieg (1991 – 1995) abgewickelt wurde. Das war in jeder Hinsicht illegal, immerhin gab es ein UNO-Waffenembargo und die österreichische Neutralität untersagt jeden Waffenexport in Kriegsgebiete.“ Gefördert und geduldet wurde dies von Kanzler Franz Vranitzky, Außenminister Alois Mock und eben Haider, der nicht mehr dazu befragt werden kann. Mit Haider verbinden wir auch seine eigenwilligen und oft kritisierten Beziehungen zum Irak und zu Libyen; er war mit Gaddafis Sohn Saif Al-Islam befreundet, der in Wien studierte. Viele sind heute der Überzeugung, dass sich Haider gegen den regime change in Libyen 2011 gewandt hätte, der mit massiven Kriegsverbrechen verbunden war, wie Saif Al-Islam hier ausführt. Man mag bei Beziehungen zu Staaten im Visier der USA an Eigenständigkeit denken, doch es soll auch um finanzielle Zuwendungen an die FPÖ gegangen sein. Zwar wird jetzt versucht, Kanzler in spe Kurz als Bollwerk gegen George Soros zu verkaufen, doch abweichende außenpolitische Statements und Aktionen sind nicht bekannt.

Beim „Tötet Baby Hitler“-Tweet warnte Willy Wimmer davor, die Aktion der „Titanic“ als daneben gegangene Satire zu unterschätzen: „Vor diesem Hintergrund ist es eine Methode, um eine aktuelle Politik durchzupeitschen, die gegen die Verfassung und gegen die Rechtsordnung unseres Landes ist. Wir haben es bei der Migrationsentwicklung damit zu tun, dass unsere Rechtsordnung außer Kraft gesetzt worden ist. Man will und man darf sich nicht mit dieser Problematik auseinandersetzen. Und damit das nicht geschieht, wird man für ‚rechts‘ erklärt oder als ‚Nazi‘ beschimpft.“ Man muss unweigerlich an Jan Böhmermanns „Satire“ gegen Recep Tayyip Erdogan denken, die wie ein verschwitztes Gedicht eines Pubertierenden klang, aber weitreichende Folgen hatte. Auch da war der Begriff „Satire“ (= „Satire darf alles“) nur ein Deckmantel dafür, auf ernstem Wege nicht Ansprechbars zu thematisieren bzw. Reaktionen zu provozieren, die man anders nicht erreichen kann. Die „Titanic“ stand einmal für Satire und Gesellschaftskritik, freilich oft mit grenzwertigen Titelseiten. Echte Satire verwendet eine feine Klinge und setzt dabei an, wie z.B. politisch Akteure wirklich sind, um sie in teilweise erfundenes Geschehen zu verpflanzen. Wenn es darum geht, Kurz mit Auto und Führerschein in Verbindung zu bringen, hätte man heute etwas peinliche „Geilomobil„-Fotos verwenden können.

Tweet der „Titanic“

Das Haider-Wrack spielt aber zumindest darauf an, dass Politiker viel mit dem Auto unterwegs sind, auch nachts, auch müde nach langen Tag, auch selbst am Steuer, und dass da etwas passieren kann. Und dann gibt es Regiefehler, die verhinderten, dass die SPÖ Platz 1 verteidigt und die der ÖVP in die Schuhe geschoben werden, als ob sie und nicht die Roten den Israeli Tal Silberstein als Berater engagiert hätten. Nüchtern betrachtet lernte die ÖVP aus dem Silberstein-Wahlkampf 2006 und war mit ihrer Strategie erfolgreicher als die vielfach recht naiven Roten, die wohl dachten, mit einem international erfahrenen Berater sei der Wahlsieg schon in der Tasche. Man blendete nur allzu gerne aus, dass Silberstein dem israelische Geheimdienst zugeordnet wird und den Wahlkampf der SPÖ kaperte und Zugang zu Parteizentrale und Kanzleramt hatte. Dies führte auch zu Spitzenpolitikern neben der Spur, die erst langsam realisieren, dass sie sich aus der Regierung verabschieden müssen. Ohne Silbersteins Methoden wäre sein Freund (und inzwischen auch Geschäftspartner) Alfred Gusenbauer wohl kaum Kanzler geworden, sodass es 2008 keine vorgezogenen Neuwahlen gegeben hätte, bei denen Haiders BZÖ einen Achtungserfolg errang. Nach der Wahl gab es noch eine Annäherung zwischen FPÖ und BZÖ, doch dann starb Haider (in der Nacht von 10. auf 11.Oktober wie Uwe Barschel 21 Jahre davor), sodass wir nicht wissen, ob er Schwarzbau III ermöglichen wollte. Sei es wie es sei, wir müssen uns klar sein, dass ein Bild wie auf dem „Titanic“-Titel dazu dient, eine Agenda zu setzen,  und emotionale Reaktionen hervorrufen soll.

Übrigens war ja auch nach Haiders Tod sofort von „ein Nazi weniger“ die Rede, wenn man sich heute noch verfügbare Postings ansieht. Dass versucht wird, auch Kurz in diese Ecke zu stellen, sieht man hier: „Außenminister Sebastian Kurz von der ÖVP sieht sich wegen eines Tweets mit einer Menge Kritik konfrontiert. Der 31-Jährige twitterte am Nationalfeiertag: ‚Gedenken an die gefallenen Soldaten & Opfer des Widerstands gegen den Nationalsozialismus‘. Ein Wording, das auch diverse Medien verwendeten, und als unglücklich und missverständlich bezeichnet werden kann.“ Auch Bundespräsident Van der Bellen gedachte übrigens gefallener Soldaten. Wie zu erwarten reagierte darauf Böhmermann u.a. so: „Der Führer war ja auch Täter und Opfer gleichzeitig auf eine Art. Und vor allem war er Mensch. Und Österreicher.“ Kurz wird vielleicht daran gedacht habe, dass die meisten Soldaten nicht freiwillig in der Wehrmacht waren oder an in UN-Einsätzen gestorbene Österreicher – schliesslich fand traditionell die Bundesheer-Leistungsschau samt Angelobung statt.

PS: In einem Forum zum „Fall Haider“ findet man Fotos aus dem Wrack des Phaeton mit einer Abbildung des damaligen Kanzlers Gusenbauer in einer Wahlkampfzeitschrift, wohl einer des BZÖ und nicht der SPÖ, deren Spitzenkandidat Werner Faymann war. Das Bild entspricht aber dem Design, mit dem die SPÖ Gusenbauer 2006 (unter der Regie Silbersteins) beworben hat. Der Stil der BZÖ-Broschüre, die unter dem Gusenbauer-Konterfei liegt, ist übrigens jener von 2006 und nicht von 2008, sodass Haider offenbar altes Wahlkampfmaterial mit sich herumführte(!!!). Wenn (wenn!) das so arrangiert wurde, ist es eine Botschaft an die, die mit Haider den „regime change“ durch Gusenbauer und seinen (Mossad-) Berater Silberstein rückgängig machen wollten.  Und wir sind wieder beim VW Phaeton, wenn 2015 gemeldet wurde, dass die Bundesregierung auf den Audi A8 als Dienstwagen umsteigt, denn dessen ausführlicher Wikipedia-Eintrag beginnt mit diesen Worten: „Der Audi A8 ist ein Oberklassefahrzeug von Audi, das seit Mitte 1994 hergestellt wird und das Nachfolgemodell des Audi V8 darstellt. Ein Großteil seiner Technikkomponenten fanden auch im VW Phaeton Verwendung, vor allem bei der zweiten Generation.“ Auf die Schnelle fand sich z.B. die Information, dass der von Silberstein im Wahlkampf 2006 an die Wand gedrängte spätere Verteidigungsminister Norbert Darabos einen Audi A8 als Dienstwagen hatte. 2008 war der Wahlverlierer von 2006 Wolfgang Schüssel Klubobmann; der Dienstwagen des ÖVP-Klubs war ein 5er-BMW, wie ich mich vergewisserte.

PS: Wie hier beschrieben werde ich seit Jahren wegen kritischer Berichte attackiert; nun suchen die Kater Baghira und Gandalf und ich ein neues Quartier, bevorzugt in Wien oder Wien-Umgbung. Wer etwas für mich hat oder weiss hilft mir damit sehr. Auf den Wunsch vieler treuer Leserinnen und Leser hin ist finanzielle Unterstützung jederzeit willkommen: Alexandra Bader, Erste Bank BLZ 20111, BIC GIBAATWWXXX, IBAN AT592011100032875894. Ihr erreicht mich unter 06508623555, alexandra(at)ceiberweiber.at und ich bin auf Facebook und Twitter (cw_alexandra)

18 Kommentare zu „Der Fall Titanic: Darf Satire töten?

  1. für mich gibts eigentlich nur ein interessantes Detail bei dem ganzen und das auch nur weil ich selber jemand bin der nie trinkt, nicht einmal ein Achterl NULL und das seit ich 30 Jahre bin…ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand der nie trinkt sich plötzlich 1,8 Promille antrinkt…
    entweder stimmt es nicht, dass er nie getrunken hat oder es stimmt nicht dass in der Todesnacht getrunken hat ..und wenn doch, warum plötzlich soviel
    Jeder die nie trinkt, weiss wenn er plötzlich viel trinkt, dass er nicht fahrtüchtig ist und wahrscheinlich nicht mal gehen kann, geschweige denn fahren.
    Was wenn die Gerichtsmedizin stimmt und er hatte Promille in Blut..wieso konnte er überhaupt noch fahren, das ist vielleicht eine Frage die wichtiger ist.
    Jemand mit 1,8 Promille fährt doch eher Kurven oder?
    netdoctor: Ab 2 Promille: ausgeprägte Gleichgewichts-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, die Muskeln erschlaffen, ein Reaktionsvermögen ist kaum noch vorhanden

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  2. haha korrektur …ich trinke nicht seit ich 20 bin (da einmal vollrausch..das war mir zu grauslich) nun bin ich 49 🙂 also somit seit fast 30 Jahren 🙂

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  3. Ich trinke gerne Bier und gebe zu, ich bin auch schon angetrunken Auto gefahren.
    Nur überschlagen und mir den Arm fast abgerissen oder ähnliches habe ich mit meinem ebenfalls sehr sicherern Auto nicht. Aber ich bin auch nicht mit den Herren Hussein oder Gadaffi bekannt oder befreundet gewesen.
    Ich möchte nicht wissen, was dann die befreundeten Geheimdienste alles unter meinem Bett gefunden hätten und mir angedichtet hätten.
    Von meinem so plötzlichen Selbstmord mal abgesehen.

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  4. wissen wird man es eh nie, und ich behaupte nicht, irgendwas zu wissen, sowas hätte nur korrekte Untersuchungen gebraucht.
    Ohne wissenschaftlichen Hintergrund aber kann ich eins sagen, dass für jemand der nie trinkt es höchst unwahrscheinlich ist, sich plötzlich mit Vodka niederzusaufen oder aber die Aussage er hat nie getrunken, stimmt nicht. Das ist alles was ich sagen wollte.

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  5. zur Causa Kurz:
    das war von langer unsichtbarer Hand vorbereitet! Kurz ein willfähriger Parteisoldat, ohne Schulabschluss, ohne Ausbildung, ohne jemals etwas in seinem Leben gearbeitet zu haben, von der Schulbank direkt in die Politik,
    unsichtbare Mächte hievten ihn vor 4 oder nun 5 Jahren auf die große Bildfläche, dabei wurde sukzesieve an seinem Auftreten gefeilt, und nun kann er Kanzler!
    er wird aber nur so lange Kanzlern, solange es den unsichtbaren Mächten und seinen Finanziers gefällt!

    zur Causa Grasser:
    Grasser war ebenfalls für höheres vorgesehen, nur hat dieser seine Macht zu sehr ausgekostet, und zuviel eigene Süppchen gekocht, so hat man sich von ihm abgewendet und man suchte den nächsten Sunnyboy und Liebling der Frauen, und in Kurz wurde man fündig!

    zur Causa Haider:
    wenn man den Aufstieg und Fall Jörg Haiders genau mitverfolgt hat, kann man etwas heraus lesen. Bitte mich jetzt nicht auf Jahreszahlen festnageln, jedoch war Haider für einige Zeit in den USA um angeblich irgendetwas zu studieren. Ich behaupte hingegen das er dort von gewissen Kräften wieder auf Linie gebracht wurde und ihm einige Szenarien vorgestellt wurden, so zB der Fall Möllemann, ein erfahrener Fallschirmspringer, bei dem sich auf einmal weder der Haupt- noch der Rettungsschirm geöffnet hat.
    kurz nach dem er aus den USA zurückkehrte, schwächte er seine FPÖ in dem er sich von ihr abspaltete und sich in orange umfärbte und sich nach Kärnten abgesetzt hat. Nach den damaligen Wahlen waren Blau und Orange jedoch bereit sich wieder zu vereinigen, Plakate waren angeblich schon gedruckt und Haider und Strache wären unter Umständen gemeinsam in die Regierung gekommen! Dies passte wiederum gewissen Kräften nicht, und nach dem Haider wieder von der ihm vorgegebenen Linie abgekommen ist, wurde er liquidiert!!!
    Warum ist das Auto bis heute unter Verschluss?
    Warum wurde ein leitender Gerichtsmediziner vom Fall abgezogen.

    Pröll, Glawischnigg als Leitfiguren wurden zurückgetreten, um den Weg für Kurz frei zu machen.
    Pilz wurde installiert um den Vorsprung der schwarzen türkiesen nicht all zu groß werden zu lassen.
    Nebenbei bemerkt ein kluger Schachzug, die Farbe einmal so mir nits dir nichts zu wechseln. Wenn man bedenkt das nun türkiesblau regieren wird, wiederum logisch! das war alles bis ins kleinste Detail durchdacht und minutiös geplant!

    Kurz, wird ein willfähriger Diener seiner Herren werden, der österreichische Macaron! Und wäre Guttenberg in Deutschland nicht über sein Plagiat gestolpert, wäre Merkel schon längst Geschichte, da auch Guttenberg für höheres vorgesehen war!

    ich behaupte das 99% der Politiker innen Dreck am Stecken haben und sich immer in irgend einer Art und Weise Erpressbar, Angreifbar gemacht haben, und sie deshalb nur als Marionetten der unsichtbaren Mächte agieren!

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