Gibt es eine internationale Kampagne gegen Kurz?

Medien scheinen sich international und national auf Wahlsieger Sebastian Kurz einzuschießen, der morgen vom Bundespräsidenten einen Regierungsbildungsauftrag erhält. Da gibt es z.B. die „Falter„-Titelstory „Der Neofeschist“, die Kurz implizit zum Neofaschisten macht und mit „Feschist“ („Falter“ eins über Jörg Haider) spielt. „In Election, Austria’s Nazi Past Raises Its Head“ ist der von manchen heimischen Journalisten gerne zitierte Kommentar der „New York Times“, der Kurz vor einer Koalition mit der FPÖ warnen soll: „An anti-immigrant, anti-Muslim party won the Austrian elections on Sunday, and its leader might form a government with a party founded by ex-Nazis…..In Austria, the leader of the victorious People’s Party, Sebastian Kurz, 31, has tried to put a fresh, young face on his stodgy conservative party, changing its traditional black color to a trendy turquoise. But there’s nothing forward-looking about his platform, which taps into the fears that the 90,000 migrants Austria took in from 2015 to 2016 are siphoning away social benefits from hard-working Austrians, and that Muslims pose a cultural and security threat.“

Wie passend, dass die NGO SOS Mitmensch („gerettet“ werden nie Einheimische) unter dem Motto „E-Mail-Aktion: KEINE Regierungsmacht für rechtsextreme und neonazinahe Kreise!“ u.a. mit Promis Unterschriften sammelt – gegen Schwarzblau und damit für eine Rgierungsbeteiligung der SPÖ. Am Rande sei bemerkt, dass dies Gruppe und andere nichts gegen NS-Wiederbetätigung haben, wenn es darauf ankommt, sich dieser in den Weg zu stellen und auf der Seite von Opfern zu sein. Das deutsche Satiremagazin „Titanic“ rief mit einem Foto von Kurz dazu auf, „Baby Hitler“ zu töten; dazu meint Willy Wimmer: „Ich glaube, hier kommen viele Dinge zusammen. Auf der einen Seite, was die strafrechtliche Komponente anbetrifft, sind die österreichischen Behörden offensichtlich tätig geworden. Und auf der anderen Seite wundert es mich schon, dass die Zensuragenturen, die vom deutschen Justizminister Maas ins Leben gerufen worden sind, nicht wegen diesen Dingen aufgejault haben. Das ist erstaunlich und lässt vermuten, dass man in diesem politischen Kampf, der im Augenblick in unserem Land tobt, zu jedem Mittel greift, wenn man die andere Seite in Misskredit ziehen will. Und Punkt Nummer drei ist, dass wir offensichtlich in einer Zeit leben, wo das Denken und Handeln vorgeschrieben werden sollen. Das ist eine Art von Mainstream-Faschismus.“

 Jacob Cohen, Autor von „Frühling der Sayanim

 Wenn sich mediale Darstellungen und Schmähungen rasch über Ländergrenzen hinweg durchziehen ist es nicht falsch, an Sayanim, die Helfer des Mossad in der Diaspora zu denken. Das ist in diesem Fall schon deshalb naheliegend, weil der Wahlkampf der SPÖ, die die Kanzlerschaft nicht verteidigen konnte, von Christian Kerns „Berater“ Tal Silberstein versemmelt wurde, der dem Mossad zugerechnet wird. Offenbar wird alles unternommen, um die SPÖ wenigstens noch als Juniorpartner unterzubringen, um eine Neuauflage von Schwarzblau zu verhindern. Gegen diese Rechtskoalition engagierte Ex-SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer Silberstein (heute auch sein Geschäftspartner) einmal vergeblich (2002) und einmal erfolgreich (2006). Als im Oktober 2016 bekannt wurde, dass Kanzler Christian Kern Silberstein auf Gusenbauers Empfehlung hin beschäftigte, war bei der ÖVP Feuer am Dach und sie bereitete den Weg von Kurz an die Parteispitze vor. Willy Wimmer warnt davor, die Aktion der „Titanic“ als daneben gegangene Satire zu unterschätzen: „Vor diesem Hintergrund ist es eine Methode, um eine aktuelle Politik durchzupeitschen, die gegen die Verfassung und gegen die Rechtsordnung unseres Landes ist. Wir haben es bei der Migrationsentwicklung damit zu tun, dass unsere Rechtsordnung außer Kraft gesetzt worden ist. Man will und man darf sich nicht mit dieser Problematik auseinandersetzen. Und damit das nicht geschieht, wird man für ‚rechts‘ erklärt oder als ‚Nazi‘ beschimpft.

Titanic auf Twitter

Das legitimiert dann alles. Und vor diesem Hintergrund ist alles, was man im Zusammenhang mit diesem Bildchen und dem derzeitigen österreichischen Außenminister Sebastian Kurz erlebt, eigentlich nur ein Synonym eine verhängnisvolle Entwicklung in Deutschland.“ Wimmer betont, dass sich Politiker wie Kurz schlicht (anders als Angela Merkel) zur verfassungsmässigen Ordnung bekennen. „Vor vierzig Jahren ist es während des Deutschen Herbstes 1977 mit den mörderischen Angriffen der sogenannten RAF, zu genau solchen Vorfällen gekommen, die mit diesem Bildchen offenkundig ins Bewusstsein zurück geholt werden sollen und die von wirklich verbrecherischer Natur waren. Das sind Dinge, da kann ich nur sagen: ‚Wehret den Anfängen!‘ Aber nicht im Zusammenhang mit den Aktionen, die durch diese Bilder suggeriert werden.“

Mit Bildern und wenig Text kann man sehr viel ausdrücken, zumal es ja auch als „ganz normaler“ „Aufruf zur Ermordung des österreichischen Thronfolgers“ gerechfertigt wird. Solche „Scherze“ macht Martin Sonneborn, der  für das Satireprojekt „Die Partei“ im EU-Parlament sitzt. Kurz wird wohl umso mehr ins ganz rechte Eck gedrängt, je weniger sich Schwarz-Rot abzeichnet. Es wird auch schon davor gewarnt, dass der Antisemitismus zunehmen könnte, womit nicht jener gemeint ist, den Teile der SPÖ und die nicht mehr im Parlament vertreten Grünen importiert haben.  Auch als die Methoden von Kerns Ex-Berater Silberstein Thema waren, wurde rasch auf eine hier unnötige Antisemitismusdebatte abgelenkt. Auch ältere kritische Berichte israelischer Medien oder die Tatsache, das Silberstein in Israel festgenommen wurde, blendete man lieber aus. Es ist auch bezeichnen, dass sich weder die Israelitische Kultusgemeinde noch das DÖW oder Initiativen gegen Rechts zu meinen Analysen zur verdeckten (aber gescheiterten) Einflussnahme eines fremden Staates auf die Wahlen äussern wollte. Wenn die SPÖ nicht radikal bei sich aufräumt, ist sie weiterhin Spielball und würde (weiter) fremde Interessen befördern.

PS: Wie zur Bestätigung lesen wir im Newsletter des „Trend“: „Eine interessante Vermittlerrolle zwischen Rot und Blau dürfte der Geschäftsmann und Milliardär Martin Schlaff spielen. Der enge Freund von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) möchte Strache bei rot offenbar salonfähig machen und soll bereits so manches Kern/StracheTreffen diskret ‚gehostet‘ haben.“ Es überrascht nicht, dass Schlaff auch einer der dem Mossad zugerechneten „Gusi“-Freunde ist; von Schlaffs Büro aus soll der Mord an einem Hamas-Führer in Dubai 2010 aus per SMS koordiniert worden sein (siehe Wikipedia-Fußnote). Schlaff hält rund 30% beim Konzern RHI mit „Gusi“ im Aufsichtsrat, wo Kern schon ein lukratives Jobangebot in der Tasche hatte, als er 2016 doch lieber Kanzler wurde. Und wkch Zfall aber auch – Verteidigungsminister Doskozil traf sich mit ÖVP-Innenminister Sobotka im Park Hyatt Hotel der Signa Gruppe, deren Sprecher zu Silbersteins „Spezialeinheit“ gehörte; „Gusi“ sitzt auch bei Signa im Aufsichtsrat.

PPS: Wie hier beschrieben werde ich seit Jahren wegen kritischer Berichte attackiert; nun suchen die Kater Baghira und Gandalf und ich ein neues Quartier, bevorzugt in Wien oder Wien-Umgbung. Wer etwas für mich hat oder weiss hilft mir damit sehr. Auf den Wunsch vieler treuer Leserinnen und Leser hin ist finanzielle Unterstützung jederzeit willkommen: Alexandra Bader, Erste Bank BLZ 20111, BIC GIBAATWWXXX, IBAN AT592011100032875894. Ihr erreicht mich unter 06508623555, alexandra(at)ceiberweiber.at und ich bin auf Facebook und Twitter (cw_alexandra)

13 Kommentare zu „Gibt es eine internationale Kampagne gegen Kurz?

  1. Ich fühle mich in die Vergangenheit zurückversetzt…..Kerzerlmarsch, Reden von selbsternannten Intellektuellen und Schauspielern darf erwartet werden! Zum Drüberstreuen dann noch vielleicht Sanktionen und ein paar übriggebliebene Grüne die es eh immer schon gewusst haben, dass wir Österreicher sowieso Nazi sind. Irgendwie ernüchternd….

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    1. dazu passend, aus dem newsletter des trend: Eine interessante Vermittlerrolle zwischen Rot und Blau dürfte der Geschäftsmann und Milliardär Martin Schlaff spielen. Der enge Freund von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) möchte Strache bei rot offenbar salonfähig machen und soll bereits so manches Kern/StracheTreffen diskret „gehostet“ haben. Details und Hintergründe haben Martina Bachler und Othmar Pruckner ab Seite 20.

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    2. nein, damals standen wir vor einem abgrund…

      heute sind wir schon einen entscheidenden schritt weiter.

      es war nicht mehr nötig den koffer mit dem roten koffer im kreis zu schicken.

      mittlerweile sind automatismen installiert, die die schwarzenbergs, orbans und straches dieser welt sofort attakieren…

      selbst die autogebombte journalistin in malta schrieb in ihrem blog kurz vor ihrem tod, dass wir eine nazi regierung bekommen…

      niemand kann sich den gestreuten informationen verschließen und ALLES kritisch hinterfragen. so werden zumindest im ausland aktionen organisiert, die die abweichler an den rand drängen…

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      1. dieses an den rand drängen funktioniert vielleicht auch so:

        http://derstandard.at/2000066420884/Reinhard-Goeweil-als-Chefredakteur-der-Wiener-Zeitung-abberufen

        eine kleine sexuelle belästigung kann auch für einen rufmord herhalten, es muss nicht immer eine autobombe sein.

        international wäre da die umbesetzung der IWF spitze mit strauss kahn ein beispiel…

        denn wir wissen nicht was WIRKLICH passiert ist, sondern es wird BE-RICHTET.

        auch assange ist deshalb eingesperrt, offiziell…

        nicht wegen der veröffentlichung von collateral murder, wo man sieht wie aus dem kampfhubschrauber journalisten aus sicherer entfernung abgeschlachtet werden…

        nein es geht um einen geplatzten gummi…

        was die wiener zeitung betrifft sollte mal jemand schauen wie der 2malige umzug des staats-unternehmens zuerst in ein vormals von rhi genutztem haselsteiner-nahbereich gebäude aus der bundesimmobilie am rennweg, das jetzt übrigens das savoyen ist, wenn ich mich nicht irre…

        https://www.austria-trend.at/de/hotels/savoyen

        um jetzt dort hinzuziehen, wo herr alijew kräftig mitfinanziert hat, bevor er selbstgemordet aufgefunden wurde…

        aber das politisch unkorrekte, das wiegt heute schwerer….

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  2. Alexandra,

    Weiß schon, dass die alte, echte SPÖ in ihrem Herzen ein liebendes Angedenken hat – aber wenn Sie mich fragen, ist auch DIE schon lang zu vergessen – länger als Sie oder ich auf der Welt sind.

    Es ist eigentlich egal, aber wesentlichen Kräften ist es ein Anliegen, dass Strache nicht in die Regierung kommt.

    Deshalb wird der synthetische Politico jetzt so angegiffen. Es ist für desen jedenfalls ein gutes Argument NICHT mit HC zu koalieren.

    Eine Kern-SP könnte das nur tun, wenn sie ein mächtiges, noch aus dem Jahr 1986 stammendes Partei-Tabu brechen würde („Ausgrenzung von Faschisten“, die gar keine sind),

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  3. Gesteuert wird diese Anti-Kurz-Kampagne auch von D aus – von Merkel höchstpersönlich! Wenn ein Kanzler Kurz mit seiner Politik Erfolg hätte und die Migration in Ö. in geordnete Bahnen lenkt, während Merkel mit ihrem Jamaica-Bündnis „weiter so“ wurstelt, dann war’s das mit ihrer Amtszeit! Den anschließenden K.O. erleben dann die Mainstreamparteien – spätestens bei den nächsten Wahlen! Mitleid haben diese dann aber nicht verdient – denn sie wissen, was sie tun …

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  4. Ich finde, im Zshg mit Tötungsaufrufen im Rahmen einer angeblichen Satire hört sich das Recht auf freie Meinungsäußerung auf. Denn in Satiren wird sovieles halblustig gesagt, und man ahnt dann als Zuseher oft, dass es eigentlich doch der Meinung der Komiker entspricht.

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