Hillary Clinton und die Frauenkarte

Dass Hillary Clinton auf die Frauenkarte setzt, ist verständlich, wäre sie doch die erste Präsidentin der USA. Sieht man sich aber Meldungen zum Wahlkampf an, wird klar, dass sie und ihr Team mit Problemen und Angriffen zu kämpfen haben, die etwas „Frauentypisches“ an sich haben. So ging die Kampagne zu ihrer Gesundheit abseits des Mainstream von Männern aus, die Feminismus vehement ablehnen.

Besonders beliebt sind Videos, in denen Ausschnitte aus Aufzeichnungen von Clinton-Auftritten kommentiert werden. Diesen entgegnet die Clinton-Kampagne mit einem etwas bizarren Fernsehauftritt, bei dem Hillary Clinton über die Gerüchteküche scherzt und live ein Gurkenglas aufschraubt, um so zu zeigen, wie fit sie ist. Auch das wird dann natürlich diskutiert samt Unterstellung, dass sie es ja gar nicht selbst geöffnet hat, weil kein „Plopp“ zu hören war. Es ist kein Zufall, dass ihre Gesundheit im Mainstream ebenso tabu ist wie ihre Beziehungen zum Investor und Regime Changer George Soros, dessen Sohn Alexander sich eifrig um VertreterInnen der Demokraten kümmert und der auch Bundeskanzler Christian Kern besucht hat.

Thematisiert wird aber der Skandal um Clintons Mails, der jedoch für den Mainstream nicht in den Inhalten dieser Mails oder Clintons Rolle in Libyen besteht, sondern in der Verletzung von Sicherheitsstandards des Außenministeriums. Hillary Clinton hätte keinen privaten Mailserver verwenden dürfen, sondern hätte ihre gesamte Korrespondenz via State Department abwickeln müssen. Weil ihre Mails aber auch geleakt wurden, diskutiert man zumindest abseits des Mainstream u.a. darüber, dass ein Mitarbeiter ihres Kabinetts 2011 im Auftrag Clintons nach Medikamenten für Parkinson-Kranke im Netz recherchiert hat. Bei Hillary Clinton und ihrer rechten Hand Huma Abedin geht es aber immer auch um Privates, das in Mainstream breitgetreten wird – sicher eine Folge davon, dass Bill Clinton stets als Womanizer galt.

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SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder unterstützt Clinton

Auch der deutschsprachige Mainstream verweist gerne auf Meinungsumfragen, bei denen auffällt, dass Clinton bei schwarzen Amerikanern wesentlich besser ankommt als der Kandidat der Republikaner Donald Trump. Nach anderen Kriterien wie Alter oder Geschlecht analysiert ist der Unterschied nicht so deutlich, was darauf hinweist, dass Clinton keineswegs die Kandidatin „der“ Frauen ist. „Favoritin Hillary Clinton geht ihren Wahlkampf diesmal ganz anders an als noch 2008. Damals setzte sie vor allem auf ihre Erfahrung und Eignung für das Weiße Haus. Doch diesmal rückt sie ihr Frausein viel stärker in den Mittelpunkt und betont Themen wie Lohngleichheit und Elternzeit. Sie bemühte sich intensiv um die Unterstützung von Frauenorganisationen und wirbt mit prominenten Fürsprecherinnen wie Popstar Katy Perry und Schauspielerin Lena Dunham gezielt um junge Frauen.

Doch die Rechnung ging bisher nicht auf. Am vergangenen Wochenende brach sich Frustration über Sanders’ Erfolg bei den weiblichen Wählern Bahn. Ex-Außenministerin Madeleine Albright erklärte, für Frauen, die Frauen nicht helfen, gebe es ‚einen Extraplatz in der Hölle‘. Die bekannte Feministin Gloria Steinem sagte, Ziel der Anhängerinnen von Sanders sei es, Männer kennenzulernen. Sie entschuldigte sich später für die Bemerkung.“ Albright ist freilich wie Clinton für Skrupellosigkeit und Zynismus bekannt: auf die Frage nach rund einer halben Million Kinder, die im Irak als Folge von US-Sanktionen starben, sagte sie bekanntlich, dass dies den Preis wert war. Clinton meinte in einem Interview zu Libyen lachend: „We came, we saw, he died“ (der zu Tode gefolterte Gaddafi, der ein unabhängiges Afrika wollte).

Albright und ihr Vater wurden übrigens von den Serben vor den Nazis gerettet, was sie und die Clintons jedoch nicht daran hinderte, Jugoslawien in einen Krieg zu treiben und so zu destabilisieren und aufzuspalten. Bill Clinton sagt in einem Clip, dass er George Soros seiner Erinnerung nach aus der Zeit des Bosnienkriegs kennt (es ist auch kein Zufall, dass deutsche und österreichische Grüne für ein militärisches Eingreifen der USA sein mussten). Es ist kein Zufall, dass die Clintons als das „most hated couple in the Balkans“ gelten und eine von Hillarys Lügen darin besteht, dass sie nach einer Landung „under sniper fire“ gewesen sei, von dem man in Aufzeichnungen aber nichts sieht. Sie verweist auch gerne stolz darauf, mehr Länder bereist zu haben als ihre AmtsvorgängerInnen, doch dies kann zu ihren gesundheitlichen Problemen wesentlich beigetragen haben, da sie vor ein paar Jahren Thrombose bekam und auch ein Blutgerinnsel im Kopf.

Clinton wird etwa von Ben Carson, der beim Parteitag der Republikaner sprach, als „Hexe“ bezeichnet („Bitch“ steht auch auf Anti-Hillary-Buttons). In einem Video ist davon die Rede, dass sich Bill Clinton einmal einem anderen Mann anvertraute und erzählte, sie gehe einmal im Monat zu einem Hexensabbat mit anderen Frauen. Manche (patriarchale Männer) sehen jedoch überall den Satan am Werk und blenden aus, dass „witchcraft“ als „Wicca“ die Wiederbelebung von vorchristlichen Vorstellungen ist, die niemandem Böses zufügen, sondern die Natur als heilig betrachten. Bob Woodward spricht allerdings von einer Seance mit Jean Houston und Hillary Clinton, bei der sie den Geist von Eleanor Roosevelt kontaktieren wollten. Wer Clinton „Hexe“ nennt, ruft damit aber Widerstand hervor, weil er sich geradezu klassischer Klischees über jene Frauen bedient, die kein Heimchen am Herd sein wollen.

Es ist durchaus beabsichtigt, dass im Mainstream die Trennung von Clintons Mitarbeiterin Huma Abedin von ihrem Mann breitgetreten wird, weil man so wieder auf Monica Lewinsky und Co. hinweisen und Hillary als Frau wie jede andere auch darstellen kann. In der neuen „Emma“ beschreibt Gloria Steinem, die einst für die CIA arbeitete, Frauen einflussreicher Männer, die Hillary ablehnen, weil sie die Konsequenzen nicht zieht, die sie selbst nicht zu ziehen wagen. Allerdings seien Bill und Hillary auf Augenhöhe, wie Steinem bei Veranstaltungen beobachtet hat, wo beide eine Rolle spielten und immer nach einander sahen. Die allermeisten Frauen haben Untreue schon erlebt oder befürchtet, und sei sie virtuell wie im Fall von Abedins Ehemann Anthony Weiner. Da laufen auch Medien wie der „Kurier“ zur Hochform auf, die jede US-Intervention in andere Staaten publizistisch begleiten, uns Destabilisierung durch Masseneinwanderung als „Flucht“ verkaufen und denen zu Soros nur „Starinvestor“ und dergleichen einfällt: „Huma Abedin ist Vizevorsitzende in Clintons New Yorker Wahlkampfteam – und schirmt die Chefin ab“ lesen wir als Einleitung und zugleich Klarstellung: „Abedin ist die Membran, die abschirmt, schützt und filtert. Sie ist Clintons Frühwarnsystem und Ein-Frau-Prätorianer-Garde. Wie eine Radarschüssel kreist die 40-jährige Mutter eines kleinen Sohnes 24 Stunden am Tag um ihre Chefin.

Wer zu Clinton will, kommt an Abedin, Vizevorsitzende des knapp 700-köpfigen Wahlkampfteams im New Yorker Stadtteil Brooklyn, nicht vorbei. Mehr noch. Die beiden Frauen unterhalten ein fast symbiotisches Verhältnis, verbringen gemeinsam mehr Zeit als mit ihren Ehemännern. ‚Ich habe nur eine Tochter‘, sagt Hillary Clinton über ihren graziösen Schatten, ‚wenn ich eine zweite hätte, wäre das Huma‘.“ Die Mutter und inzwischen auch Großmutter herauskehren kommt immer gut an, zumal Kritiker(innen) Hillary als diejenige sehen, die bei Bill stets die Fäden gezogen hat und die selbst an der Leine vom George Soros hängt. Wie sehr Clinton von Abedin abhängig ist, wirft auch ein neues Licht auf das „Hillarys health“-Thema. Um Abedin und Weiner geht es aber wegen Lewinsky: „Als ihr Mann, der demokratische Politiker Anthony Weiner, nach digitalen Sex-Nachrichten an andere Frauen erst aus dem Kongress flog und später wegen fortgesetzter virtueller Unzucht auch eine Bewerbung als Bürgermeister von New York in den Sand setzte, wandte sich die öffentlich gedemütigte Abedin an ihre Mentorin.

Wer wäre besser geeignet gewesen, trieblastige Ehemänner zu kommentieren als die nach der Monica-Lewinsky-Affäre durch alle Stahlbäder gegangene Clinton? Wie sie so blieb auch Abedin bei ihrem Mann. Eine Entscheidung, die Feministinnen und Konservativen bis heute die Zornesröte ins Gesicht treibt.“ Abedin war per Ausnahmegenehmigung „zwischen 2009 und 2013 nicht nur Clintons stellvertretende Kabinettschefin im Außenministerium und persönliche Assistentin. Sie arbeitete auch als bezahlte Beraterin für die just wieder in den Verdacht der Vetternwirtschaft geratene Clinton-Stiftung. Die Republikaner verlangen einen Sonderermittler. Bisher erfolglos.“ Es mag durchaus kalkuliert gewesen sein, dass Abedin im aktuellen Fall wieder zu ihrem Mann hielt, nun aber doch Konsequenzen gezogen hat:

„Er war der Mann, der das Wort ‚Sexting‘ erstmals in der breiten Öffentlichkeit bekannt machte: Mit anzüglichen Selfies sorgte Anthony Weiner 2011 für ein kleines politisches Erdbeben in den USA – insbesondere innerhalb der Demokratischen Partei, als einer derer Hoffnungsträger er galt. Weiner zog die politischen Konsequenzen, trat zurück. Privat hielt seine Frau Huma Abedin zu ihm. Fünf Jahre später ist es nun Abedin, die als engste Vertraute Hillary Clintons im Mittelpunkt des medialen Interesses steht. Nachdem am Wochenende neue Vorwürfe laut wurden, Weiner solle erneut über Monate anzügliche Bilder von sich an eine andere Frau geschickt haben, teilte sie nun mit, sie habe ’nach langen und schmerzhaften Überlegungen‘ beschlossen, sich von Weiner zu trennen.“ Merke: Clinton und Abedin sind natürlich Feministinnen – welche Frau ist das heutzutage nicht? -, aber auch nicht so sehr, dass sie sich im Privaten anders verhalten als „die“ Wählerin.

Abedins Vorbild ist übrigens die britisch-iranische Journalistin Christiane Amanpour, die auch das Idol zahlreicher weiblicher „embedded journalists“ ist, die Kriegspropaganda als Emanzipationsschritt betrachten. Von Kuwait 1990, Golfkrieg 1991 über den Balkan war sie immer dabei und verbreitete via CNN Desinformationen, die andere begierig aufgriffen und so als vermeintliche Wahrheit etablierten. Ehemann Jack Rubin arbeitete in der Regierungszeit von Bill Clinton im Außenministerium, sodass man „embedded“ durchaus wörtlich verstehen kann. „Vanity Fair“ thematisiert den „politischen Shitstorm“ durch die Winer-Affäre für die Clinton-Kampagne: „Donald Trump even chimed in. “Huma is making a very wise decision. I know Anthony Weiner well, and she will be far better off without him,” he told The New York Times, before venturing back into the daffy, claiming that Clinton was “careless and negligent in allowing Weiner to have such close proximity to highly classified information.” Clinton allies were eager to tell Politico how concerned they were about Abedin and what this unwanted attention could do to the Clinton campaign in the homestretch. On MSNBC, Andrea Mitchell called the story ‚more than a small distraction‘ for the campaign. On Tuesday, the Los Angeles Times called her a ‚liability‘.“

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Warum wirbt Emma für Clinton?

Allerdings hat Abedin zunächst zum Teil deshalb nichts unternommen, weil sich ihr Mann nach seiner politischen Karriere sehr um den gemeinsamen Sohn gekümmert hat. Denn während sie permanent für Clinton da war, blieb er zu Hause beim Kind. Und wieder wird bei Überlegungen angeknüpft, mit denen sich viele Frauen identifizieren können. „Vanity Fair“ schreibt: „In the latest issue of Vogue, Abedin openly talked about her struggle balancing her work and career, and the role her husband played in preserving that equilibrium. ‚It wasn’t so clear in my mind, after my son was born, that I would work with this kind of intensity,‘ she said. ‚Many working moms feel this way—there is a lot of guilt. . . . I don’t think I could do it if I didn’t have the support system I have, if Anthony wasn’t willing to be, essentially, a full-time dad. . . . That allows me to travel and do my job‘.“

Conclusio: „Abedin put her own desire to work to elect a female president before her own pride, before spending more time with her son, before disarming the firing squad of critics shooting at her for her personal decisions for the last five years. Once her husband’s selfies made it clear that she was no longer making the right choice for her son, her calculation got more complicated. Forget the humiliation factor. It was no longer easier for her or better for her child to keep this arrangement. What she was willing to put up with in order to do her job well is perhaps the most feminist move we’ve witnessed in the entire election season. And in a campaign supposedly all about breaking glass ceilings on one side and speaking the politically incorrect truth on the other, Abedin is leaving the most cracks, and is making the most real choices of anyone.“

„Bald könnte sie zu den mächtigsten Strippenzieherinnen der Welt gehören“ steht zu Beginn eines Artikels in der „Welt“ zum Thema „Ohne Huma Abedin wäre Clinton wohl verloren“: „So richtig in Erscheinung trat Huma Abedin erstmals im April auf einem grobkörnigen Foto aus einem Überwachungsvideo. Es zeigte die groß gewachsene, dunkelhaarige Frau an der Theke einer Filiale der Restaurantkette Chipotle in Ohio, direkt neben einer kleineren, blonden Dame mit dunkler Sonnenbrille: Hillary Clinton. Sensationell an der Aufnahme war, dass mitten im Vorwahlkampf niemand in der Imbissbude die demokratische Präsidentschaftskandidatin erkannt hatte. Bemerkenswert war aber auch, dass sie sich selbst beim Bestellen ihrer ‚Burrito Bowl‘ auf Abedin verlässt, ihre am längsten dienende Mitarbeiterin. Seit zwanzig Jahren weicht diese nicht von Clintons Seite. Ohne Huma Abedin wäre Hillary wohl verloren.“

Wer die Außenministerin kurzfristig treffen wollte, hatte einiges lockerzumachen, da Abedin nach dem Schema „Pay for Play“ vorging, wie man in 725 Mails nachlesen kann, die „Judicial Watch“ veröffentlichte. Artikel über Abedin haben immer den Zweck, auf Parallelen zu Hillary hinzuweisen: „Die Ehe mit dem New Yorker Politiker war lange die größte Merkwürdigkeit in Abedins Biografie. Der drahtige, 51-Jährige umwarb die Muslimin mehrere Jahre lang, bis sie ihn 2010 heiratete. Doch schon ein Jahr später fand ein Sexting-Foto seiner prallen Unterhose an eine 21-Jährige den Weg auf die Titelblätter der amerikanischen Zeitungen. Weiner musste zurücktreten und seine politische Karriere war vorüber. Die gedemütigte Huma blieb dennoch bei ihm. Angeblich gab die Sorge um den Sohn den Ausschlag. Sicher trat Abedin in die Fußstapfen ihres Idols: Auch die kalkulierende Clinton hielt ihrem Politikergatten und Schürzenjäger Bill die Stange.“ Ein Ehemann als „größte Merkwürdigleit“ in der Biografie also; und was Clinton betrifft,  setzte sie Frauen unter Druck, mit denen ihr Mann etwas hatte, damit sie ihn auf dem Weg in Weiße Haus nicht behindern.

Auch der „Standard“ folgt natürlich dem vorgegebenen Muster: „Manchmal grenzte ihre Selbstbeherrschung an Selbstverleugnung; etwa 2011, als ihr Mann Anthony Weiner zum ersten Mal über eine Cybersex-Affäre stolperte und sie vor der Presse die ’stiff upper lip‘ zur Schau stellte. Beim dritten Mal – nach einer zweiten demütigenden Episode 2013 – ist der Geduldsfaden gerissen. Diesmal wurde bekannt, dass der frühere Kongressabgeordnete einer Chat-Partnerin ein Bild geschickt hatte, auf dem er sichtlich erregt in Boxershorts zu sehen war – neben ihm der vierjährige Sohn. Das war zu viel für Abedin: Sie wird sich von Weiner trennen.“ Abedins Mutter ist Pakistani, ihr Vater Inder; Huma war 10 Jahre lang neben ihrer Mutter Saleha Co-Herausgeberin eines eines des „Journal of Muslim Minority Affairs“, in dem auch Huma selbst Frauenrechte in Abrede stellte, für die sie an Clintons Seite eintritt.

Die Zeitschrift wirdd von einem Institut herausgegeben, das Syed Zainul Abedin in Jeddah gründete und das seit seinem Tod 1993 von Witwe Saleha geleitet wird, die seitdem auch als Herausgeberin des Magazins fungiert. Humas Geschwister arbeiten nach wie vor für die Zeitschrift, und die Abedins stehen der saudischen Regierung und den Muslim-Brüdern nahe, was auch im US-Kongress bereits thematisiert wurde: „In June 2012, then congresswoman Michele Bachmann and four conservative congressmen wrote to the State Department warning that the Muslim Brotherhood had infiltrated the highest levels of the U.S. government. The letter specifically cited Abedin: ‚Huma Abedin has three family members—her late father, her mother and her brother—connected to Muslim Brotherhood operatives and/or organizations,‘ they wrote. But a month later Senator John McCain, no friend of the Clintons, took to the Senate floor to denounce Bachmann’s letter as an ‚unwarranted and unfounded attack‘ on Abedin. ‚I know Huma to be an intelligent, upstanding, hard-working, and loyal servant of our country and our government‘.“

Weiner und Abedin lernten einander übrigens 2001 auf Martha’s  Vineyard kennen, als Clinton ihr den Abend freigab, weil Weiner von Abedin sofort angetan war und mit ihr ausgehen wollte. „As secretary of state, women’s-rights champ Hillary Clinton not only spoke at a Saudi girls school run by her top aide Huma Abedin’s ­anti-feminist mother, but Clinton invited the elder Abedin to participate in a State Department event for ‚leading thinkers‘ on women’s issues“, schreibt die „New York Post„. Saleha verteidigt die Unterdrückung von Frauen, Steinigung und sogar Genitalverstümmelung und findet Frauenrechte „unislamisch“.Es ist klar, dass wir nichts von Clintons Verbindungen zu Saudi Arabien über Abedin hören, die bereits mit 19 Jahren erstmals für Hillary arbeitete, aber auch über finanzielle Unterstützung von Clintons Kampagne aus dem Königreich.

Sind das Frauen wie alle anderen? Dieses bewusst aufgebaute Klischee zerbröselt auch, wenn wir uns nicht nur das weiter oben eingebundene Video von Monica Lewinsky ansehen. Sie nahm auch in „Vanity Fair“ Stellung zur Erfahrung, als junge Frau plötzlich weltweit bekannt zu sein und virtuell gemobbt zu werden: „That Catch 22 of being a sexual person and a woman hasn’t changed in 15 years. But while most women can, in their professional and even personal lives, leave behind the blow-job queen stigma, Monica has to face it nearly every day, all these years later – at job interviews, on dates and every time a photographer lies in wait outside of her apartment.“

Was die „gläserne Decke“ betrifft, ist es bei den DemokratInnen längst keine ausgemachte Sache mehr, dass Männer das Rennen machen, wie auch das Beispiel von Debbie Wasserman Schultz zeigt: „Backing from Bernie Sanders and his grassroots supporters afforded Canova, an unknown law professor, both momentum and an unusually large war-chest; his campaign raised more than $3 million from small donors and forced Wasserman Schultz to fight for her seat for the first time in 24 years. That in itself was a victory, said Rob Davis, coordinator for the Florida chapter of the grassroots anti-corruption group Mayday.US.“ Denn auch wenn Wasserman Schultz letztlich knapp vor Canova lag, zeigt es doch, dass „Big Money“ nicht mehr automatisch den Sieg davonträgt gegenüber den Kandidatinnen, die die Basis unterstützt.

„Big Money“ sieht konkret so aus, dass Tim Kaine, Clintons Vizepräsident in spe, „natürlich“ auch in Verbindung steht mit Alexander Soros, was er bekanntlich mit Bundeskanzler Christian Kern gemeinsam hat: „Sen. Tim Kaine (D-VA), Democratic presidential nominee Hillary Rodham Clinton’s running mate, dined exclusively with the son of progressive billionaire George Soros on Thursday evening, according to a photo posted on Alexander Soros’ Instagram on Friday afternoon.“ Dazu schrieb Soros „Love this man!“ und  „Was great to have dinner with a man we need to call one day #vicepresident @timkaine last night! He is definitely the real deal!“ Das Meeting mit Christian Kern, Hauptgrund einer Reise nach Wien Anfang Juli, war zwar „very productive“ und Kern „very impressive“, doch es gibt dazu nur ein Foto vom Türschild im Bundeskanzleramt und keine Stellungnahme von Kern.

„Breitbart“ erwähnt auch weitere GesprächspartnerInnen von Soros aus dem Kreis der DemokratInnen: „Alex Soros has also got photos with his father, George Soros, Sen. Chuck Schumer (D-NY)—the likely next Democratic leader in the U.S. Senate since Senate Minority Leader Harry Reid is retiring—House Minority Leader Nancy Pelosi, Sen. Al Franken (D-MN), Planned Parenthood president Cecile Richards, Muslim congressman Rep. Keith Ellison (D-MN), Sen. Kirsten Gillibrand (D-NY), Sen. Elizabeth Warren (D-MA), and the highly controversial Obama adviser Valerie Jarrett.“ George Soros unterstützt u.a. Black Lives Matter und die Proteste in Ferguson und erwartet von Clinton, dass sie seine Forderung nach offenen Grenzen umsetzt; jeder soll dort hinziehen können, wo er leben möchte, was natürlich der Zusammenbruch staatlicher Ordnung ist. Wie leicht es mit viel Geld und daher vielfältiger Einflussnahme ist, Menschen auf diesen gefährlichen Unsinn zu programmieren, zeigt nicht zuletzt auch die Szene in Österreich.

Soros mischte schon früher bei US-Wahlen mit (ebenso in Europa siehe z.B. EU-Parlament) und wird zusammen mit seiner Familie unter den Top-Geldgebern der Politik ironischer Weise auf einer auch von seinen Open Society Foundations unterstützten Webseite genannt (unter anderem für die Inauguration von Obama 2009). Manche stellen sich lebhaft vor, dass Soros zu Clinton sagte, dass ihre Zeit noch kommt; zuerst aber ein Schwarzer Präsident wird als „Highway to Hillary„. Was sich  vielleicht mit der „Frauenkarte“ besser verbergen lässt, haben viele erkannt: Hillary bedeutet Krieg, wie auch der Trendforscher Gerald Celente warnt. Auf dem „Highway“ gibt aber noch Hindernisse etwa in Form jener Leaks, die Liveleak als „Rivers of Cash“ bezeichnet.

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„Emma“ wirbt für Clinton (die Beiträge sind durchaus lesenswert)

Sieht man sich das weiter oben eingebundene Video vom Parteitag der DemokratInnen an, erstaunt zunächst die Dimension, da bei uns Hallen mit ein paar tausend Personen das Maximum sind. Zudem treten die RednerInnen auf einer Bühne auf, die sie über einen Laufsteg erreichen  – Dramaturgie und Inszenierung sind stets perfekt. Hillary Clinton dankt zuerst ihrer Tochter und ihrem Ehemann, die beide vor Freude fassungslos und gerührt scheinen. Der Dank an Chelsea gilt ihr, dem Schwiegersohn und den beiden Kinder des Paares; bei Bill erinnert sie an die Konversation, die sie vor 45 Jahren in einer Universitätsbibliothek begonnen haben. Und diese Konversation hat seither angedauert und „uns durch gute Zeiten geführt, die uns mit Freude erfüllt haben, und durch harte Zeiten, die uns auf die Probe gestellt haben“, sie ist so stolz, dass ihr „explainer in chief“ den Job immer noch macht.

Amerika ist stärker durch Obamas Leadership und sie selbst besser durch seine Freundschaft; sie dankt auch Vizepräsident Joe Biden, der aber mit Obama das Weiße Haus verlassen wird. Biden verwies auf die Wünsche arbeitender Menschen, während Michelle Obama „uns daran erinnert hat, dass auch Kinder zusehen und dass der gewählte Präsident auch ihr Präsident sein wird“. Sie dankt dem bereits erwähnten Tim Kaine und schließlich auch Bernie Sanders, der mit steinerner Miene im Publikum sitzt und dann ein wenig mit einem Fähnchen winkt. Er habe mit seiner Kampagne Millionen inspiriert, besonders Jüngere, und ökonomische Themen und soziale Gerechtigkeit in den Wahlkampf eingebracht. Den Sanders-UnterstützerInnen sagt sie, „wir haben euch gehört, euer Anliegen ist unser Anliegen“ und sie fordert sie dazu auf, sich weiter einzubringen, damit „unsere progressive Plattform einen echten Wandel für Amerika“ zuwege bringt.

Die DemokratInnen haben sich bewusst in Philadelphia versammlt, wo vor 240 Jahren die Unabhängigkeit der britischen Kolonien auf der Kippe stand, weil sich deren Vertreter erst einigen mussten. Aber als sie die Stadt verließen, hatten sie einen Kompromiss gefunden und begannen, sich als Nation zu sehen. Hillary beschwört den Geist der Männer, die sich damals gegen die britische Krone auflehnten: „we are stronger together“, und dies angsichts von „Kräften“, die versuchen „uns auseinanderzureißen“. Donald Trump hingegen will die AmerikanerInnen auseinanderdividieren und „uns vom Rest der Welt abschneiden“. Hillary zitiert Franklin D. Roosevelt, der einst sagte, dass man sich nur vor der Furcht an sich fürchten muss. „Wir werden keine Mauern bauen, sondern Arbeitsplätze schaffen, sodass jeder, der einen guten Job möchte, auch einen bekommt.“ Sie verpricht Millionen von Einwanderern die US-Staatsbürgerschaft, die bereits „ihren Beitrag zu unserem Land leisten“.

Amy Cuddy über Macht und Körpersprache

„Wir werden keine Religion verbannen“, sondern mit allen zusammenarbeiten und auch mit allen Verbündeten außerhalb der USA, um gegen Terror zu kämpfen. Clinton ist bewusst, dass viele Menschen schon längere keine Gehaltserhöhung hatten, dass Gleichberechtigung noch nicht erreicht ist usw. Es gibt so viel Streß zu Hause und im Ausland, doch gerade „wir als Amerikaner“ bringen die notwendige Stärke mit, um diese Herausforderungen zu meistern. „Wir haben die am meisten dynamische und diverse Bevölkerung der Welt“, betont sie, und das mächtigste Militär, die innovativsten Unternehmer, die dauerhaftesten Werte und dergleichen. Trump habe gesagt „I alone can fix it“, empört sich Clinton, um dann von Polizei über Feuerwehr bis zu Ärzten, Krankenschwestern und Müttern Bevölkerungsgruppen aufzuzählen und festzustellen: „Americans don’t say I can fix it, they say we can fix it together“.Nicht von ungefähr ist das Motto ihrer Kampagne, das viele als Spruchbänder hochhalten, „stronger together“.

Wenn es um Clntons große Momente geht, lächelt sie selbstzufrieden und nickt mit dem ganzen Körper; so auch, als sie darauf hinweist, dass auf dem Podium manchmal Personen reden, die der nationalen Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Sie aber war „eure First Lady“, acht Jahre Senatorin für New York und dann Außenministerin. Die Aufgaben an sich fielen ihr stets leichter als die öffentliche Rolle, bekennt sie und spannt den Bogen zu ihrer Familie, deren Namen nicht auf großen Gebäuden stand. Sie hat auch etwas gebaut, aber auf eine andere Weise; ihr Vater hat ein kleines Unternehmen gegründet, ihre Mutter ernährte sich vum 14. Lebensjahr an selbst und prägte Hillary mit ihrem methodistischen Glauben.

Im Senat setzte sich Clinton u.a. für die Familien von Opfern des 11. September ein und für „first responders“, die am „Ground Zero“ halfen und danach erkrankten; ein paar von ihnen sprachen auch bei der vier Tage dauernden Konvention der DemokratInnen. Sie lobt Obama für die „mutige Entscheidung“, die Osama Bin Laden „to justice“ brachte. Ihre Nominierung ist ein „Meilenstein“ in der Geschichte der USA, weil erstmals eine große Partei eine Frau kandidiert. Jede Frau und jedes Mädchen soll die Chance haben, die sie verdient hat, sagt Clinton unter großem Applaus, wobei man immer wieder Mütter und Töchter mit Tränen in den Augen sieht. Von politischen Debatten in Europa kennen wir Clintons Ansage in Richtung jener Firmen, die ihrem Land zu wenig zurückgeben, die sich nicht „patriotisch“ verhalten. Sie glaubt daran, dass es einen Klimwandel gibt und dass die USA Millionen von grünen sauberen Jobs schaffen können.

Es wäre selbstschädigend und unmenschlich, Millionen von Immigranten hinauszuwerfen,  die zur US-Wirtschaft beitragen. Mit einer Reform des Einwanderungsrechts müsse man dafür sorgen, dass Familien zusammenbleiben. Clintons Programm kommt bekannt vor, wenn wir mit der Entpolitisierung der Sozialdemokratie vertraut sind. So ist etwa davon die Rede, Nein zu unfairen Handelsabkommen (siehe TPP) zu sagen, was zur Aufgabe des TTIP passt, das jetzt auch SozialdemokratInnen ablehnen dürfen. Wichtig ist ihr auch, privaten Waffenbesitz einzuschränken, was man durchaus nachvollziehen kann, bedenkt man, dass dieser in den meisten Bundesstaaten auch nach häuslicher Gewalt erlaubt ist. Doch auch dies gehört in die Soros-Agenda siehe Debatten in Europa, ebenso die versprochenen „green jobs“, die Legalisierung von ImmigrantInnen und das Ablehnen von „Mauern“. Die USA stehen selbst im Kreuzfeuer der Globalisten und ihrer Stiftungen, mit denen sie Protest und Meinungsmache finanzieren, Deutungshoheit gewinnen und jedwede Abweichung in den USA, in Australien, in Europa auf die gleiche Weise stigmatisieren. Kein Zufall wohl auch, dass Clinton jetzt das TPP ablehnt, das als Blaupause für das TTIP gilt, welches jetzt von Bundeskanzler Christian Kern bekämpft wird.

Dokumentation über die Clinton-Foundation

 Wenn „Macht“ als Privileg weißer Männer gilt, ist klar, dass diese auch umfassend angegriffen werden bis hinunter zu denen, die sich als Verlierer bei Diversity, Gleichberechtigung und Wirtschaftskrisen sehen und es auch sind – wenngleich sie Zusammenhänge oft nicht erkennen (wollen). Es ist kein Zufall, dass dieser Wahlkampf extrem polarisiert und somit sowohl Clinton als auch Trump gleichermaßen unbeliebt sind. „Alternative“ Medien werben inwischen für Trump nicht zuletzt wegen des Bias im Mainstream, wie man etwa auf dem Kanal von Alex Jones sehen kann. Es gibt am Ende der Aufzeichnung vom Parteitag einen Moment, wo Hillary Clinton auf seltsame Weise in die Luft starrt, als Bill neben ihr steht. Diese Sequenz und einen Auftritt, bei dem Hillary in blauem Kostüm neben den Smartphones von Journalistinnen und Besucherinnen den Kopf schüttelt, wie wenn sie übertrieben nicken würde, hat Paul Joseph Watson zusammengeschnitten und ins Netz gestellt.

Die Botschaft ist, dass Clinton offenbar epileptische Anfälle habe, wobei Spekulationen bis zu Parkinson und Demenz und am besten allem zugleich reichen, das man sich nur vorstellen kann. Watson gehört aber zu jenen, die nicht das Verbindende zwischen Kampagnen in unterschiedlichen Ländern erkennen können, sondern meinen, dass „übergewichtige Feministinnen“ in Großbritannien ganz von selbst auf die Idee kamen, ein Verbot sexistischer Werbung zu fordern. Wer aber weiß, dass die auch in Deutschland oder Österreich stattfindet und bedenkt, dass es plötzlich „feministisch“ sein soll, Übergriffe auf Frauen zu verharmlosen oder in der Burka ein Instrument der Frauenbefreiung zu sehen, wird eine Agenda dahinter erkennen. Es ist starker Tobak, Clinton-Gegner von „Vagina in Chief“ reden zu hören, auch wenn diese Formulierung daran erinnert, dass es ja auch um den Oberbefehl über die US-Streitkräfte geht. Als sich Clinton 2008 erstmals um das Präsidentenamt bewerben wollte, stellte sie sich a la Margaret Thatcher dar, hatte jedoch noch nicht den Bonus anzubieten, vier Jahre Außenministerin zu sein. Diesmal tritt die Rolle Amerikas in der Welt in den Hintergrund zugunsten der Sorgen Alleinerziehender, von Arbeitslosen, von Frauen, die zuwenig Lohn erhalten. Allerdings ist Clinton glaubwürdig, wenn es um Frauenrechte, aber auch Antirassismus geht.

Außenpolitisches deutet Clinton an, indem sie sich von Trump distanziert, dem sie unterstellt, dass er in einem Wutanfall den roten Knopf drücken und Atomwaffen einsetzen könnte. Wie PolitikerInnen bei uns in erster Linie nicht FPÖ oder AfD sind, scheint es den Clinton-StrategInnen zu genügen, dass Hillary nicht Trump ist und schon mal Außenministerin und im Weißen Haus war. Gerade deshalb aber weisen auch kritische Webseiten wie „Global Research“ schon länger besorgt auf Aussagen von Clinton hin, die jetzt im Eifer des Gefechts vielleicht untergehen. Der neueste Beitrag vom 2.September trägt den vielsagenden Titel „The Empire wants Ms.Clinton, the Conqueror„. Dass viele gute Analysen und wichtige Informationen öffentlich zugänglich sind, sorgt für viele Aha-Erlebnisse, überfordert aber auch einige. Denn wenn es gerade eben vorstellbar wird, dass eine Frau US-Präsidentin ist, entspricht dies auch der Perspektive der Mütter, die mit ihren Töchtern zum Kongress der DemokratInnen kamen. Wie „Macht“ hinter den Kulissen aussieht, was es mit The Shadow Party auf sich hat, würde Illusionen zerstören, die nicht nur Hillary Clinton geweckt hat.

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