Das Helfersyndrom und der erfundene Tote

Will man ein Land destabilisieren, geht man systematisch vor, konfrontiert es mit einer neuen Lage, die viele Kräfte bindet und die Gesellschaft spaltet. Ideal ist es, bei bereits vorhandenen Gräben anzusetzen und diese zu vertiefen, etwa zwischen Rechts und Links oder zwischen denen, die multikulturell und gegendert leben wollen und jenen, die ihre eigene Kultur betonen und Männer und Frauen unterschiedlich bewerten.  Eben erregt in Deutschland Empörung, dass ein ehrenamtlicher Helfer den Tod eines Syrers beklagt hat, den es gar nicht gab:

„Die erfundene Geschichte vom Tod des 24jährigen Syrers hat eine Welle der Betroffenheit und einen Berg von Grabkerzen nach sich gezogen. Professionell Betroffene sind zum Ort des Geschehens gepilgert, um sich dort als betroffen, betroffen über den Tod eines Menschen, den sie nicht kannten, zu zeigen. Das Betroffenheitshappening zeigt deutlich, wozu Flüchtlinge manchen in Deutschland dienen: Aus ihnen lässt sich moralisches Kapital schlagen. Syrer, syrische Flüchtlinge und am besten noch, syrische Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen und sterben, das sind derzeit die besten Mittel, die man instrumentalisieren kann, um die eigene Gutheit und die eigene moralische Überlegenheit zu inszenieren, um sich selbst als Krone der deutschen Schöpfung darzustellen.“

Dabei sollte man sich nicht nur über den Helfer ärgern, sondern auch über jene Menschen, die  reflexhaft zu trauern beginnen und die selbst jetzt noch, wo der „Hoax“ entlarvt ist, in den sozialen Medien Tränen vergießen. Man müsse „entsprechend entsetzt über die Art und Weise sein, in der Flüchtlinge in Deutschland instrumentalisiert werden“ , heisst es bei den „Science Files“. (1) Dies  richtet sich an die „professionellen Betroffenen, die mit ihren Grabkerzen bereits in den Startklötzen gekauert haben, um endlich ihre moralische Entrüstung loswerden zu können und sich selbst als richtig betroffen und vor allem richtig gut inszenieren zu können“. Wenn man den Vorfall als „Erschütterungsexperiment auffasst, wie es in der Ethnomethodologie angewendet wird, um kulturelle Überzeugungen zum Vorschein zu bringen“, erkennt man, dass hier Überzeugungen sichtbar gemacht wurden, „die in egozentrischen Zirkeln um die eigene Person kreisen und nur dann Kontakt zur Außenwelt aufnehmen, wenn man andere instrumentalisieren kann, um auf ihrem Rücken oder auf ihrer Leiche, eigene Ziele zu erreichen“. Schliesslich gab es zwar Social Media-Trauer und Grabkerzen, aber keine Freudentänze, als sich herausstellte, dass nun doch kein Mensch vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales erfroren ist.

Es zeigte  sich auch, wie bereitwillig Medien die Geschichte brachten, (2) und dass manche dem Helfer Dirk V. immer noch mit Verständnis begegnen, der mit einem Posting auf Facebook behauptete, das Lageso habe einen Menschen auf dem Gewissen. „Die Organisation ‚Moabit hilft‘, bei der V. kein Mitglied war, unterstützte seine Version, ohne Beweise zu haben. Am Ende stellte sich heraus, dass der tote Syrer eine Erfindung gewesen war. Ein PR-Gag des gelernten Presseberaters, glauben manche. Der klärte schließlich, wieder auf Facebook, auf: Er sei betrunken und völlig erschöpft gewesen, als er die Nachrichten verfasst habe.“ (3) „‚Moabit hilft!‘ sah sich am Nachmittag genötigt, auf dem Gelände des Lageso erneut eine Pressekonferenz zu geben. Der ehrenamtliche Helfer sei ‚absolut vertrauenswürdig‘, betonte eine der GründerInnen der Initiative, Diana Henniges. Sie könne sich nicht vorstellen, dass seine Schilderungen nicht stimmten. Falls sich der Fall doch als Falschmeldung entpuppen sollte, sei das „eine Katastrophe“ für ‚Moabit hilft‘. ‚Wir bemühen uns, das so schnell wie möglich zu klären‘, sagte Henniges“, so die da schon ein wenig ernüchterte „taz“. (4)

„Seine Nummer kursierte in aller Welt“ ist ein bezeichnender Zwischentitel im „Tagesspiegel“ (3), der aber berichtet, dass sich Dirk V. „nach der verhängnisvollen Nacht zurückgezogen“ und „mit niemandem gesprochen“ hat, seine Tür auch nicht aufmachte, vor der Fernsehteams warteten. Was er der verständnisvollen Reaktion dann am Donnerstagabend per Telefon sagt, klingt nach der nächsten Erfindung: „Er will kein Mitleid. Nur auf Nachfrage spricht er über seine Sorge um die vielen Menschen, die von ihm abhängig sind, und die Geschichten, die ihn schlaflos machten. Wenn beispielsweise eine Transgender-Frau in seiner Wohnung heulend mit ihrer Mutter im Irak geskypt hatte. Oder wenn er von zwei ihm völlig unbekannten Lesben an der griechischen Grenze einen Hilfeanruf erhielt und anfing, nach Lösungen zu googeln. Seine Nummer war plötzlich in aller Welt. Und seine eigenen Gäste brachten immer mehr Bekannte, denen jemand helfen musste. All das kann keine Rechtfertigung sein, aber vielleicht Teil einer Erklärung.“

Mit erhobenem Zeigefinger erklärt die Zeitung, dass Freiwillige „seit Monaten“ dort einspringen, wo „der Staat versagt“, jedoch: „Bei keinem von ihnen äußert sich Erschöpfung so drastisch wie bei Dirk V. Aber sie alle sind am Ende ihrer Kräfte.“ Schließlich sind diese Menschen nicht dafür ausgebildet, „sich vor dem Schlafengehen Geschichten von abgetrennten Gliedmaßen und lebensgefährlicher Flucht anzuhören. Psychologen kennen das Phänomen, wonach die Erzählungen eines Traumatisierten den Zuhörer traumatisieren können“, und deshalb gibt es für Beschäftigte im Sozialbereich normalerweise Supervision; für Ehrenamtliche aber sei „die Krise immer da“: „Weil sie nirgends angestellt sind, schickt sie niemand in den Urlaub.“ Vor kurzem erzählte mir  ein Polizist, der Protokolle mit Flüchtlingen aufnimmt, dass man mit der Zeit weiss, welche Stories nicht stimmen können; aber auch so brauchen BeamtInnen die Möglichkeit, durchzuschnaufen und abzuschalten. Zugleich sind PolizistInnen und SoldatInnen aber diejenigen, die einen realistischen Zugang haben und die auch wissen, dass wir eigentlich von sicheren Drittstaaten umgeben sind, dass viele auch dann keinen Anspruch auf Asyl hätten, wenn dem nicht so wäre.

Bei der Vorstellung einer Verfassungsklage gegen die Bundesregierung wies der Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider darauf hin, dass das Bundesverfassungsgericht einmal festgestellt hat, dass auf dem Landweg einreisenden Personen ohne Überprüfung abgewiesen werden können. (5) Sein Mitstreiter Götz Kubitschek meinte, man dürfe das Flüchtlingsthema nicht Soziologen überlassen, sondern müsse Sicherheitsleute fragen; diese stehen jetzt vor ganz anderen Herausforderungen. Es ist nicht überraschend, dass Medien wie der „Tagesspiegel“ kein Versagen des Staates bei der Sicherung von Grenzen feststellen wollen, sondern seine Aufgabe darin sehen, Menschen aufzunehmen und zu versorgen, die keinerlei Anspruch auf Aufnahme in Deutschland geltend machen können. „Alle sind illegal gekommen, keiner hatte ein Einreiserecht“, meint Schachtschneider zum anhaltenden Andrang; und es liegt in der Souveränität des Staatsvolks zu entscheiden, wer zu ihm gehören darf. Masseneinwanderung unter Rechtsbrüchen, die auch das Völkerrecht und die Genfer Konvention betreffen, kann nicht ohne Einverständnis des Volkes vonstatten gehen, sodass eine Volksabstimmung (neben einer Amtsenthebung von Kanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel) gefordert wird.

Und während manche immer noch davon träumen, dass Männer aus einem anderen Kulturkreis von männlichen Vorbildern lernen könnten, daran apellieren, sie für sexuelle Übergriffe nicht zu verurteilen, (6), reicht es der Polizei: „Laut Rainer Wendt, dem Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, müsse man den Tätergruppen in Köln und Düsseldorf ein klares Signal schicken: ‚Wenn wir dich dieser Taten überführen, dann werden wir dich sehr schnell festnehmen, auch in Auslieferungshaft bringen und dich ganz schnell in die Heimat zurückschicken.‘ Nur diese Botschaft würde die Szene verstehen.“ (7) Wendt spricht davon, dass es genau in diesen Städten „auch statistisch und exemplarisch festgehaltene Informationen und Erfahrungen mit dieser Tätergruppe“ gibt, „die insbesondere in den Bereichen Rauschgiftkriminalität, Trickdiebstähle, Körperverletzungsdelikte, Sexualdelikte weit überrepräsentiert ist. Diese Menschen verstehen nur eine einfache Sprache.

Die einfache Sprache, die wir ihnen jetzt übermitteln, ist die: ‚Du kannst hier eigentlich machen, was du willst, die Politik tut dir nichts, die Justiz lässt dich einfach wieder laufen. Du kannst so weiter machen‘. Und das verstehen die auch so. Sie müssten eine ganz andere Antwort erfahren. Nämlich die Antwort: ‚Wenn wir dich dieser Taten überführen, dann werden wir dich sehr schnell festnehmen, auch in Auslieferungshaft bringen und dich ganz schnell in die Heimat zurückschicken‘. Auch diese Botschaft würde in der Szene sehr schnell ankommen. Und dann würde sich das Täterverhalten ändern, man muss es einfach nur machen.“ Man müsse diese Männer noch im Gerichtssaal festnehmen, in Auslieferungshaft bringen und sofort abschieben. Seit langem ist aber üblich, Täter meist nur auf freiem Fuß anzuzeigen, wie diese Meldung zu algerischen Dieben zeigt. (8)

Dass bereits Jugendliche Anrainer terrorisieren, ist keine neue Erfahrung, so ein Artikel aus Bremen aus dem Herbst 2014: „Eine kleine Gruppe von jugendlichen Flüchtlingen, die in Unterkünften an der Neuenlander und Steinsetzerstraße untergebracht sind, bereitet der Polizei zunehmend Probleme. Am Wochenende fielen die 13- bis 17-Jährigen, die ohne Eltern oder Angehörige nach Deutschland gekommen sind, durch Raub, Diebstahl und Sachbeschädigung auf. Es handelt sich nach Polizeiangaben vor allem um Jugendliche aus Marokko und Algerien, sie seien ‚hoch aggressiv‘, häufig alkoholisiert und stünden unter Drogeneinfluss.“ (9) Algerien verzichtet übrigens dankend auf die Rückschiebung Krimineller, die bei uns mit der „refugees“-Masche gelandet sind. Eine Vermischung und Verwechslung von Flüchtlingen mit Migranten trägt das Ihre dazu bei, dass die breite Masse nicht weiss, dass man weder aus Algerien noch aus Marokko flieht. So spricht der „Standard“ im Titel eines Artikels von „Flüchtlingen“, im Text aber von „Migranten“, wobei jeder Staat eigentlich das Recht hat, Einwanderung selbst zu regeln. (10)

Nach diesen (ernüchternden) Betrachtungen zurück zum Lageso-Fake, auf den die LeserInnen des Berliner „Tagesspiegels“ etwa so reagieren: „Selbstinszenierung als Fortsetzung und endlose Exculpationen oder wie werde ich vom Täter zum Opfer. Nachdem 100te von Arbeitsstunden sinnlos verplempert wurden, um einen toten Syrer nicht zu finden, folgt nun die Tränendrüse und Opferinszenierung. Und was lernen wir: Schuld ist wie immer die Regierung oder der Staat und die Lüge ist Symptom eines viel größeren Problems.“ (3) Ein User reagiert sehr skeptisch: „Dirk V. hat sich in mehreren Presseartikeln feiern lassen, als so eine Art ‚Mutter Theresa vom Lagesa‘, als der Mann, der 24 Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnahm. Ich verzichte mal hier auf Verlinkung, da er in allen Artikeln mit seinem Klarname erscheint. Er hat die Öffentlichkeit gesucht und gefunden.

Kein gelernter Sozialarbeiter, der z.B. in der Drogenhilfe arbeitet, nimmt 24 Junkies zu sich nach Hause. Professionelle Distanz gehört zur Ausbildung und zum Job.  Ich habe viele Fragen. Wie kann ein Freiberufler und PR-Berater wöchentlich 80 Stunden am LaGeSo verbringen? Dieser Job als selbständiger Unternehmer erfordert nach meinem Wissensstand mehr als 40 Stunden pro Woche an Arbeit. Wie findet unter den im Artikel angegebenen Umständen der Einkommenserwerb statt? Das Frage ich mich übrigens bei so einigen der ‚erschöpften‘ Helfer. Wie kann ein professioneller PR-Berater ernsthaft davon ausgehen, dass so eine Geschichte nicht innerhalb von Stunden aufgeklärt wird und nicht einen immensen Schaden für alle ehrenamtlich Tätigen zur Folge hat?  Wieso diese Fixierung auf Flüchtlinge bei diesen Menschen mit Helfersyndrom? Wieso nicht das gleiche Engagement in der Obdachlosenhilfe, Kältehilfe, Lesepatenschaften in Grundschulen, Behindertenarbeit, Altenhilfe, Integrationsarbeit in Jugendclubs, Sportvereine, Musikvereine etc.? Ist dieses Engagement langweilig oder besorgt es nicht die gewünschte öffentliche Zelebrierung? Wird hier bewusst das Rampenlicht gesucht?“

Es habe nichts mit Abenteuer zu tun, einfach bloss Kindern vorzulesen oder sich um alte Menschen zu kümmern, erwidert eine Userin. Wo der Autor Peter Sloterdijk meint: „Die Europäer werden früher oder später eine effiziente gemeinsame Grenzpolitik entwickeln. Auf die Dauer setzt der territoriale Imperativ sich durch. Es gibt schließlich keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung.“ (11) stellt ein User fest, „ein Vergleich von Flüchtlingshelfern heute in Deutschland, mit dem Widerstand in Nazideutschland, ist wirklich nur absurd, aber offenbar symptomatisch für die ziemlich überdrehte Selbstwahrnehmung dieser Leute“. Dies kommt auch aus der linken Demoszene bekannt vor, die am Abend des 29. Jänner ihren grossen Auftritt in Wien hatte, gegen den Akademikerball der FPÖ, der in schablonenhaften Aussagen zum „Stelldichein der rechtsextremen Szene“ wird und bei dem auch kritisiert wird, dass er in den „repräsentativen Räumen der Hofburg“ stattfindet. (12) Es ist schwer vorstellbar, dass Linke und Antifaschisten einen besonderen Bezug zur Hofburg haben, ausser dass sie diese mit imperialen Zeiten verbinden und sie heute unter anderem vom Bundespräsidenten genutzt wird. Bezeichnend auch, dass bei den Demos „say it loud, say it clear, refugees are welcome here“ gerufen wurde und auf Transparenten Sprüche wie „FPÖ raus – Flüchtlinge rein“ oder „Burschenschafter vertreiben, Flüchtlinge bleiben“ standen.

„Unglaublich – jetzt versucht sich dieser Mensch, nachdem er beinahe eine Regierungskrise hier in Berlin verursacht, und viele Menschen, die ihm vertraut haben, belogen und betrogen hat, auch noch als Opfer zu verkaufen. Ich kann nur jedem, der hier Mitleid empfindet, raten, mal ein wenig zu googeln. Nach Artikeln in der Welt und dem Stern z.B. Darin lernt man einen Menschen kennen, der offensichtlich süchtig nach Publizität ist und um jeden Preis im Mittelpunkt stehen muss. Als Beweis für die angeblich aufgenommenen 24 Flüchtlinge gibt es ja auch nur seine Posts. Der TS wäre gut beraten, nach diesem Vorfall mit Dirk V. erst einmal tiefer zu recherchieren, bevor er hier so einen Tränendrüsen-Artikel veröffentlicht“, meint ein User des „Tagesspiegels“. Und während es echte Geschichten von Minderjährigen gibt, die man für ein paar Tage (in Österreich) unterbringen musste weil sie sonst auf der Straße gestanden wären, ist ein User zu Recht bei Erwachsenen skeptisch: „Ein großes Problem für Laien, ist es halt auch die echten Leidensgeschichten und Probleme der Asylbewerber von Notlügen zu trennen. Für mich erscheint es zB nicht plausibel, dass sich Flüchtlinge ohne einen Cent Unterstützung durch mehrere Länder schlagen können, in dem Moment wo sie dann am Lageso ankommen, sind mittellos und brauchen sofort Geld für Wasser. Und dann hört man von Irakern, die sich privat einen Rückflug besorgen, weil es hier nicht gut genug ist. Leute wie Dirk V. blenden solche unbequemen Fakten aus und sehen nur Opfer, ohne zu erkennen, dass sie selbst Opfer ihrer Hilfsbereitschaft geworden sind.“

Die UserInnen scheinen weitgehend einig, dass es sich um vom Staat zu übernehmende bzw. zu finanzierende Aufgaben handelt; kaum jemand stellt in Frage, dass „wir“ alle nehmen müssten. Aber die Motive Helfender werden gründlich zerpflückt, wobei ein User eine „narzisstische Thematik“ vermutet: „M.E. war es nicht so sehr die Konfrontation und Überforderung mit dem Leid anderer Leute als vielmehr ein Versuch, das persönliche Ego aufzublasen um das Bild eines grandiosen Retters abzugeben. An das Konzept von sekundärer Traumatisierung glaube ich nicht in diesem Zusammenhang.“ Allerdings wird es Anfälligen auch leicht gemacht, da die Droge mit jedem Tag Mainstreammedien angeboten wird: damit Menschen an „Willkommensfieber“ erkranken und damit sie nicht nur „helfen“, sondern auch verstehen, wie sie ganz leicht in die Presse gelangen. Sekundäre Betroffenheit (um nicht das Wort „Trauma“ zu verwenden) gibt es dank der starken Emotionalisierung nicht nur mit der Trauer um einen erfundenen Toten, denn die Leute lassen sich auch vom Schicksal Unbekannter rühren, während es Bekannte daneben schwer haben. Da fühlen sich Frauen nach Köln stellvertretend bedroht, es machen Panikgeschichten über Asylwerberheime und deren Umgebung die Runde; dabei ist besorgniserregend genug, was tatsächlich passiert.

Den Triggereffekt kann man gut sehen, wenn sowohl Rechte als auch Linke auf die Straße gehen (und es dabei Verletzte gibt), nachdem der Versuch scheiterte, eine Handgranate auf ein Heim zu schleudern. Der bundesweit gemeldete „Handgranaten-Anschlag“ (13) macht aber mache stutzig: „Und schon wieder mal wollen vorzeitig alle wissen, dass es eine Tat Rechtsradikaler gegen Flüchtlinge war. Mir geht das inzwischen enorm auf den Wecker. So viele Fälle nach diesem Muster: Tugce, Brand einer Turnhalle, der Pseudo-Tote vom Lageso, jetzt das – wir werden ständig mit Falsch- und Blindmeldungen bombardiert“, schreibt Hadmut Danisch, der sich an seine Zeit bei der Bundeswehr erinnert und daher fragt, was der „Versuch“ darstellen sollte, eine Handgranate zu werfen, zumal es eher um eine Auseinandersetzung unter Sicherheitspersonal ging. (14) Es ist kein Zufall, dass Menschen mit Bezug zu Sicherheit(spolitik) wesentlich nüchterner zur  „Willkommenspolitik“ stehen oder sie ablehnen, weil es sich um Destabilisierung, um eine Art „self regime change“ handelt, also dass wir selbst den Ast absägen sollen, auf dem wir sitzen.

Vergegenwärtigt man sich den massiven Aufwand (und Aufruhr), der veranstaltet wurde, um einen nicht existierenden Toten zu finden, erinnert dies an Lügen, mit denen andere „regime changes“ begleitet wurden. Das beschriebene Verhalten von Dirk V. (einen Tag lang nicht öffnen, das Handy nicht abheben, dann mit der Erklärung kommen, schlicht besoffen gewesen zu sein) könnte auch andere Ursachen haben. Nicht von ungefähr nehmen ihm die User dies nicht ab, sondern vermuten, er habe bewusst geflunkert; man kann jemanden dazu aber auch benutzen. Wenn er sich als Märtyrer der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe sieht (und tatsächlich selbst 24 Leute aufgenommen hat, wofür Skeptiker ja erst Beweise fordern), bringt er auch ideale Voraussetzungen mit, instrumentalisiert zu werden. Es ist im Grunde nicht weniger dramatisch, wenn „die NGOs“, Grüne, PolitikerInnen der SPÖ und der SPD, auch Christlich-Konservative Völkerrecht ins Gegenteil verkehren, um uns einzureden, wir müssten alle aufnehmen. Auf der Verstandesebene müssen sie wissen, wie die Rechtslage ist; sie  reagieren auch emotional (abwehrend) auf Versuche, mit ihnen sachlich zu sprechen. (15) „Wir schaffen das!“ kalkuliert damit, über die Belastbarkeit und die Ressourcen bestehender Organisationen und Behörden hinauszugehen, indem sich die Bevölkerung selbst einspannt und dabei ihr eigenes Interesse hintanstellt; so lässt sich „no border, no nation“, das Motto der transatlantischen „regime changer“, unter Mitwirkung Naiver umsetzen.

(1) http://sciencefiles.org/2016/01/28/professionelle-betroffenheit-wir-weinen-um-einen-erfundenen-toten/
(2) ein Beispiel: http://www.taz.de/Angeblich-toter-Fluechtling-am-Lageso/!5273645/
(3) http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/die-luege-vom-toten-am-lageso-das-helfersymptom/12899008.html
(4) http://www.taz.de/Angeblich-toter-Fluechtling-am-Lageso/!5273645/
(5) mit eingebundenem Pressekonferenz-Video: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/redaktion/professor-schachtschneider-verfassungsbeschwerde-gegen-die-einwanderungspolitik-der-bundesregierung.html
(6) http://www.focus.de/vorleben-statt-verurteilen-pfarrer-in-der-sexismus-debatte-fluechtlinge-brauchen-maennliche-vorbilder_id_5248634.html
(7) http://www.focus.de/politik/videos/video-statement-des-gewerkschaftschefs-wendt-sofort-zurueckschieben-diese-taetergruppen-verstehen-nur-klare-botschaften_id_5235702.html
(8) http://www.nw.de/lokal/kreis_herford/herford/herford/20683264_Taschendieb-aus-Algerien-randaliert.html
(9) http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadtreport_artikel,-Junge-Fluechtlinge-hoch-aggressiv-_arid,937869.html
(10) http://derstandard.at/2000028381881/Griechenland-Immer-mehr-Fluechtlinge-aus-Marokko-und-Algerien
(11) http://www.tagesspiegel.de/kultur/sloterdijk-attackiert-merkel-ueberrollung-verwahrlosung-luegenaether/12893276.html
(12) Video mit Interviews und der Rede von Erich Fenninnger, dem Chef der Volkshilfe: https://www.youtube.com/watch?v=vRGsps1OGpc
(13) http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/handgranaten-anschlag-spontane-demonstrationen-von-rechten-und-linken/12900670.html
(14) http://www.danisch.de/blog/2016/01/29/da-ist-was-faul-mit-der-handgranate/
(15) https://alexandrabader.wordpress.com/2016/01/23/willkommenskultur-und-destabilisierung/

18 Kommentare zu „Das Helfersyndrom und der erfundene Tote

  1. Lieber Heli, danke – man stelle sich einmal vor, was wäre, wenn es nicht so rasch als Fake enttarnt worden wäre, und z.B. Massen deswegen demonstriert hätten…. brrrh!

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    1. – dann hätte man mal wieder einen Götzen zum Leben erweckt und eine Lügenpyramide, vielleicht samt „Stiftung“ und Kult drübergestülpt… 😦

      Schwer vorstellbar? In einer „Welt wo die Erweckung eines glaubhaften Anscheines“ schon als Handlungsrechtfertigung reicht ?
      (Kriegslügen, „NSU“, bedarfsweise je nach Erkenntnisstand auch Mondlandung..)

      Mir gefällt die Sichtweise bei der man das Elend und die Ursachen im eigenen „Verantwortungsbereich“ nicht aus den Augen verliert….
      Vielleicht mal noch ein Betrachtungsaspekt:
      Die hier Hereinströmenden haben bewiesen dass sie bereit und naiv genug sind auf Basis von paar Medienmärchen loszumarschieren…also würdige „Neuwähler“…?
      Dazu passt das Geschleime wie „Tagesschau in arabisch“ und andere Unterwerfungsspielchen…
      Und immer auch die Menschen vor Augen haben die durch ihre (gestohlene) Leistung im Tretrad der Realwirtschaft solch einen Idiotenspielplatz ermöglichen müssen… 😦
      Alles redet von Verteilung, (fast) Keiner von der menschenwürdigen Erarbeitung der Werte.

      Bitte weiter so !
      Dass man sich (noch) dem Dogma mit dem Binnen-I unterwirft….- damit kann man klarkommen 🙂
      Gruss aus dem (laut Schleimpresse) „rechten“ Sachsen…, sozusagen die „rechte Ecke „der Bunzelplik… 🙂

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  2. Geopolitische Spiele und Gedanken zu wahren Frieden
    AM 12. JANUAR 2016 VON Michael Longerich

    Bevor ich meine Gedanken zu dem was ich beobachte und was ich beobachte bezüglich dem was wir Menschen in Bezug auf die aktuelle politische Lage denken sollen hier einige nicht sehr schmeichelhafte Zitate von weithin bekannten Persönlichkeiten aus der scheinbaren Geschichte der Menschheit über uns Deutsche.Hier ein paar Auszüge davon:

    »Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.«
    . . . . Napoleon

    »Die Zukunft Deutschlands, wahrscheinlich für den Rest des Jahrhunderts, wird von Außenstehenden entschieden werden und das einzige Volk, das dies nicht weiß, sind die Deutschen.«
    . . . . Der “Londoner Spectator”, 16.11.1959

    »Es geht heute darum, wie analphabetisiert das bundesdeutsche Volk ist, wie desinformiert, veridiotisiert, damit es nichts begreifen soll. Mit der schlafenden Mehrheit haben Sie Recht. Und damit die schlafende Mehrheit, die deutsche und die jüdische, nicht erwachen soll, dafür sorgen die bundesdeutschen Politiker. Die grausam – aber es ist die Wahrheit – im Dienste der aggressiven Zionisten stehen. Im Dienst der 5. Kolonne der Bundesrepublik. Die wissen, wie gefährlich es werden kann, wenn die Leute geweckt würden. Sie hatten doch Eschenburg zitiert. Solche Posten und Pöstchen würden zusammenfallen. Deshalb helfen sie mit, daß die Menschen weiterhin so eingelullt werden. Sonst würde man auch keine Bücher verbieten und beschlagnahmen und Maulkorbgesetze einführen. Das ist der beste Beweis.«
    . . . . Der jüdische Publizist J. G. Burg in “jüdisch-deutscher Dialog”

    »Wir sind 1939 nicht in den Krieg getreten, um Deutschland vor Hitler und die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, dass wir eine deutsche Vorherrschaft in Europa nicht akzeptieren können.«
    . . . . Henry Kissinger

    »Wenn Deutschland heute vernichtet wird, so gibt es keinen Engländer, der dadurch morgen nicht um so reicher würde. Sollten Völker etwa nicht Krieg führen um einen Millionenhandel? Aus tausend Eifersüchteleien wird sich ein ungeheurer Krieg entzünden, und das Ende wird die Niederlage Deutschlands sein. Dann werden wir die Völker Europas einladen: Da liegt Deutschland, kommt und nehmt euch ein Stück davon.«
    . . . . Die britische ‘Saturday Review’ 1880 – Quelle: E.R. Carmin “Das Schwarze Reich – Geheimgesellschaften und Politik im 20. Jahrhundert”

    was hier in Deutschland passiert lässt sich aus den Aussagen dieser Persönlichkeiten kaum besser beschreiben .Deutschland ist ein Spielball des Geldadels dieser Welt und dessen Plänen die Welt in ein einziges,durch totale Kontrolle regierendes Firmensyndikat zu verwandeln .Das schaffen sie durch durch sogenannte “Nicht Regierungs Organisationen (NGO) die voller Ideen von diesen Denkweisen sind. Eine dieser Organisationen ist z.b. die Atlantikbrücke die offiziell ein politisches Institut ist speziell zur Pflege der Deutsch Amerikanischen Freundschaft…….

    (es geht darum) zu spalten und es in Schubladen einzuteilen wo dann auf einer Links , Rechts,Mitte , Nazi , u.s.w.steht ,also so genannte Etiketten. Diese Schubladen werden dann mit Inhalten gefüllt,die über den wahren Inhalt hinweg täuschen, wie sich die Völker zum Beispiel einen “Nazi” vorstellen sollen so werden Oppositionen geschaffen die wenn sie auf das Etikett der Schublade schauen von dieser etikettierten Vorstellung schon so abgeschreckt sind das sich mit diesem Menschen nicht verständigen wollen und so jedes Gespräch auf Augenhöhe ablehnen. Da vom System her auch schon festgelegt ist wie mit der etikettierten Person zu verfahren ist kann man nur aus diesem aussteigen wenn man Wege außerhalb des Systems wählt und begeht. Person kommt aus dem lateinischen nämlich Persona was übersetzt Maske bedeutet das sagt wie ich finde schon so ziemlich alles aus.

    Vielleicht ist so ein Weg außerhalb des Systems das Gruppen und damit meine ich auch Menschen aus dem Ausland ,nur einfach Menschen die Frieden wollen und nicht kämpfen, zusammen auf die Straße gehen ohne auf die Etiketten der Persona zu schauen.Diese etikettierten Gruppen sollten sich zusammenschließen ihre Etiketten vergessen und sich auf menschlicher Ebene in Augenhöhe aufeinander einlassen für ein gemeinsames Ziel nämlich nachhaltiger Frieden .Das heißt für mich zum Beispiel beim Thema “Flüchtlinge” das wenn man wirklich möchte das keine Flüchtlinge hier her kommen sollte man auch sofort damit aufhören dem nahen Osten die Demokratie mit Waffengewalt zu bringen. Das heißt aber auch das Menschen die als Gast in einem Land wie Verbrecher verhalten sollte gesagt werden das sie das Land bitte zu verlassen haben.Mit und nicht gegeneinander und friedlich Art so wie es uns die Menschen aus der ehemaligen DDR vorgemacht haben nur so kann es gehen das ist meine Überzeugung.

    Oder sollte Napoleon mit seinem Zitat am Anfang dieses Artikels recht gehabt haben sind wir als Menschen wirklich schon so abgestumpft und lernen noch nicht aus dem Spiel das schon seit Jahrhunderten gespielt wird . Regieren wir immer noch wie im Affekt mit den immer gleichen Gewalt gegeneinander Antworten wohl wissend das Frieden aus der Intension des Hasses und der Gewalt erzeugen zu wollen auch nichts anderes hervorbringen kann.Selber denken und handeln aus der tiefen Intension des Friedens das schafft das Fundament wahren Friedens das ist meine tiefe innere Überzeugung.
    Respektvolle Grüße,
    Michael Longerich

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    1. Hab Sie ein bisschen gekürzt, weil ich hier ausführlich auf die Atlantikbrücke eingehe:

      Willkommen auf der Atlantik-Brücke!

      Es ist bekannt, dass die Gleise nach Auschwitz nicht bombardiert wurden; andererseits wollten dies polnische RAF-Piloten tun, doch der Sprit reichte dafür nicht; wenn Sie auf E.R.Carmin verweisen, in seinem Buch geht er ja auch darauf ein.

      Hartmut Barth-Engelbart schreibt: „Die Stärkung des antifaschistischen-antikapitalistischen Binnen-Widerstands, die Nichtbombardierung der großen Innenstädte mit ihren Widerstandsstrukturen wären dem Interesse der Westalliierten zur kapitalistischen Westorientierung Nachkriegs-Deutschlands entgegen gelaufen. Denn  (sogar bis in die linken Bereiche der Christlich-Sozialen war bisweilen sogar programmatisch festgelegt) was Bertold Brecht und Walter Benjamin zum antifaschistischen Widerstand schrieben war dort Mehrheitsgrundeinstellung und den West-Alliierten Diensten & Oberkommandeuren nicht unbekannt:

      ‚Faschismus kann nur bekämpft werden als Kapitalismus, als nacktester frechster. erdrückendster und betrügerischster Kapitalismus …. Die gegen Faschismus sind, ohne gegen den Kapitalismus zu sein. die über die Barbarei jammern, die von der Barbarei kommt, (die) gleichen Leuten, die ihren Anteil vom Kalb essen wollen, aber das Kalb soll nicht geschlachtet werden.‘ (Brecht: Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit)“ siehe http://www.barth-engelbart.de/?p=91152

      Das ist die Dokumentation „Germany Made in USA“ über den „Reeducation“-Prozess nach dem 2. Weltkrieg, der verhindert hat, dass die eigene Nation so positiv besetzt ist wie in anderen Ländern: https://www.youtube.com/watch?v=tfXLOtlYC7E

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  3. Ausgezeichneter Artikel, Frau Bader ! Wenn Sie so weiter sachlich, zusammenhängende und auf den Punkt gebrachte InformationsArtikel verfassen, dann könnte es durchaus passieren, dass Sie zum gegebenem Zeitpunk von der AusnahmeJournlistin zur Unverzichtbaren VorzeigeJournalistin gekürt werden.

    Warten wirs ab

    mfg, Otto Just

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  4. Lieber Herr Just, danke sehr – die Causa in Berlin hat ja noch weitere Untiefen, etwa die Rolle von „Moabit hilft“, wo eine Helferin zugleich bei der Caritas arbeitet, siehe

    http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/chaos-am-lageso-ein-unsicherer-ort-mitten-in-berlin/12451914.html

    Im überfüllten Flur von Haus D, der Zentrale des Vereins „Moabit hilft“, ist soeben eine sichtlich aufgelöste Frau mit zwei Kleinkindern eingetroffen. Alle drei weinen. Die Frau sagt, sie sei gerade von Fremden geschlagen und ausgeraubt worden. Die Täter hätten ihr die Tasche und das Handy entrissen. Mitten am Tag, mitten auf dem Gelände.

    So etwas passiert inzwischen fast täglich, sagt Diana Henniges. Sie ist die Sprecherin von „Moabit hilft“, dem Verein, der seit Beginn der Lageso-Krise einen Großteil der ehrenamtlichen Arbeit leistet. Henniges hat seit Wochen einen 18-Stunden-Tag und jetzt auch noch Fieber. Zum Gespräch bittet sie in die Abstellkammer, den einzigen Raum, in dem man sich ungestört unterhalten könne, wenigstens kurz. Jetzt sitzt sie zwischen Windeln und Babycreme-Kisten.

    Wie sich das Land Berlin auf dem Lageso-Gelände verhalte, grenze an unterlassene Hilfeleistung, sagt sie. Der Satz, den sie dann hinterherschiebt, klingt aber noch deutlich dramatischer. Sie sagt: „Wenn sich hier nichts ändert, gibt es garantiert bald den ersten Toten.“

    Das liege einerseits an der miserablen medizinischen Versorgung. Mehrere Flüchtlinge seien schon in den Warteschlangen zusammengebrochen, drei Frauen hätten Fehlgeburten erlitten. Unter den Wartenden befänden sich zahlreiche, die an Lungenentzündung, Hepatitis, Krätze, offenen Ekzemen oder an einem Bandscheibenvorfall litten. Nun drohe auch noch die Kälte. „Man hört die Kinder aus drei Metern Entfernung mit den Zähnen klappern“, sagt Diana Henniges. Neulich erst hätten sie eine Mutter überreden müssen, mit ihrem vier Wochen alten Baby nicht in der Kälte zu übernachten.

    – dort, am Lageso, muss es schon schlimm sein; die Dirk V – toter Syrer – Geschichte wurde aber von einer Reyna Bruns (Schauspielleiterin) kolportiert, da Dirk mit ihr gechattet habe via FB, als der Mann gestorben sein soll. In den Medienberichten konnt diese Helferin Frau Henniges vom Artikel oben wieder vor:

    http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/lageso-in-berlin-der-hochmut-der-helfer-14039668.html

    Die Polizei hatte lange vergeblich das Gespräch mit dem Mann gesucht, auf dessen dramatische Facebook-Einträge die Geschichte zurückging. Diana Henniges, Sprecherin von „Moabit hilft“ und längst auch Mitarbeiterin der Caritas, die das Management des Platzes vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) übernommen hat, hatte dem Urheber der schlimmen Nachricht ein gutes Leumundszeugnis ausgestellt.

    Der Mann hat offenbar tatsächlich häufiger Flüchtlinge bei sich zu Hause übernachten lassen. Nachdem seine Nachricht über den toten Syrer die Runde gemacht und viele Menschen sich vergeblich um eine Bestätigung bemüht hatten, löschte er seine Facebook-Phantasie, ließ das Telefon läuten und niemanden in die Wohnung – bis er am Ende doch mit der Polizei sprach.

    Der Mann, so die Polizei, sei zunächst „abgetaucht“, habe dann aber zugegeben, dass seine Geschichte vom Syrer, dem das Anstehen vor dem Lageso den Tod gebracht habe, frei erfunden war. Er habe über seine Motive gesprochen, sagte ein Polizeisprecher am Abend im Sender RBB, doch werde man dazu nichts sagen. Eine Straftat habe er nicht begangen. Innensenator Frank Henkel (CDU) erklärte, die Falschmeldung über den am Lageso gestorbenen Flüchtling sei „eine der miesesten und perfidesten Aktionen, die ich jemals erlebt habe“. Eine Sprecherin von „Moabit hilft“ wies am Mittwoch darauf hin, man habe schon im Oktober davor gewarnt, es könne vor dem Lageso Tote geben. Auch die Caritas hatte damals erklärt: „Wir können nicht mehr ausschließen, dass Menschen sterben.“

    – dass man Dirk V. nicht belangen kann, erscheint doch seltsam; man wird in Deutschland wohl etwas Ähnliches im Strafgesetzbuch haben wie die „Verbreitung falscher, beunruhigender Gerüchte“.

    Apropos Gerüchte, auf Facebook kursiert ein 250 mal „gelikter“ aber mehr als 230.000 mal „gesharter“ Brief eines Arztes Raphael Lindenmann, der Erfrierungen bei Flüchtlingen beschreibt, die an Teilnehmer einer Mount Everest-Expedition erinnern; er schliesst daran mit einem Appell an, alle ohne Grenzen aufzunehmen und lobt Merkel….

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    1. dass man Dirk V. nicht belangen kann, erscheint doch seltsam; man wird in Deutschland wohl etwas Ähnliches im Strafgesetzbuch haben wie die “Verbreitung falscher, beunruhigender Gerüchte”.

      Genau darum geht es, Frau Bader ! Der erste Paragraf des Strafgesetzbuches lautet im Deutschen Strafrecht [in Österreich ex equo]: § 1 StGB: KEINE STRAFE OHNE GESETZ.

      „Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde.“

      Da Deutschland, im Gegensatz zu Österreich, sich nicht wirksam gegen derartiges Verbreiten von beunruhigenden Gerüchten gesetzlich geschützt hat, ist es nicht verwunderlich, das die Drahtzieher „Moabit hilft“? welche Dirk V. zu einem derart verwerflichem Tun angestiftet haben, im Voraus genau wussten, dass der Schock in der getäuschten Bevölkerung zwar groß sein wird, jedoch keinerlei Strafrechtliche Konsequenzen zu erwarten sind.

      mfg, Otto Just

      P.S.: Geht es ihnen auch so, Frau Bader: immer wenn ich die Vereinsbezeichnung Moabit hilf lese, wird das bei mir im Kopf intern sofort mir Morbidität oder morbide hilft übersetzt. Entweder das Ganze ist bloß Zufall oder die Todesbotschaft wurde in einer Denkfabrik geboren.

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  5. Was Moabit betrifft, denke ich, dass das Lageso wohl in diesem Bezirk liegt… vermutlich haben die Berliner noch ganz andere Assoziationen zu „Moabit hilft“….

    Und von wegen, welche Rolle diese Organisation bei dem Fake spielte, das kann ich von hier aus nicht beurteilen; es fällt aber doch auch, dass das (vermeintlich) geschehen ist, was diese Helferin bereits im Oktober befürchtet hat. Was da hinter den Kulissen läuft, kann man nur erahnen, aber man stelle sich vor, das alles wäre nicht sofort aufgeflogen und die hätten Massenproteste mobilisieren können….

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    1. Und von wegen, welche Rolle diese Organisation bei dem Fake spielte, das kann ich von hier aus nicht beurteilen; es fällt aber doch auch, dass das (vermeintlich) geschehen ist, was diese Helferin bereits im Oktober befürchtet hat.

      Darf ich Sie daran erinnern, dass der MassenmordAuftraggeber „Barack Hussein Obama“ seinerzeit auch dem demokratisch legitimen Syrischen Präsidenten Assad, das Einsetzen von Giftgas bereits in Voraus als ein Überschreiten einer Roten Linie angekündigt hat, um eben ein halbes Jahr später, mittels Obamas Schergen, genau diese „Rote Linie“ zu überschreiten ? !

      Merken Sie den Algorithmus: „vorherige Ankündigung – späteres Eintreten der Vorankündigung“ wenn auch in den meisten Fällen das Eingetretene bloß vorgetäuscht ? !

      mfg, Otto Just

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  6. Apropos Europäischer ProblemLösung des sogennanten FlüchtlingsKaos:

    Der Burgeländische Landeshaupmann Niessl und der Slowakische EU-Abgeordnete Richard Sulik, [man extrahiere die Essenz der Beiden] haben im Zuge der vom ORF live ? ausgestrahlten Diskusionsrunde „IM ZENTRUM“ die bereits lange ersehnte Europäische Lösung bereits fix und fertig präsentiert.

    Nur wurden der Ideenreichtum der beiden Lösungsanbieter, Niessl und Sulik, zwei wahre VorzeigeSozialdemokraten, wie Sozialdemokraten eigentlich denken und handeln sollten, von den Denkfabriken ferngesteuerten Kleingeistern wie: Kleinschmidt, [da steht das Signalwort „klein“ bereits im Namen] Puntscher, Lehne und Brok, deren verdecktem Auftrag gemäß, mittels belangloser ZerstreuungsArgumentationen ständig sabotiert. That’s it !

    mfg, Otto Just

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    1. Das schlägt dem Fass den Boden aus:

      Noch bevor überhaupt mit der Detailausarbeitung und der anschließendem Umsetzung der, von Herrn Niessl und Herrn Sulik am 24. Jänner 2016 angebotenen, „Europäischen GesamtLösung mit Blick auf das FlüchtlingsChaos“ überhaupt begonnen wurde, meldet sich schon Herr Stadler von der SPÖ Niederösterreich via Presseaussendung, in einer untrüglich kapitalistisch-faschistischer Manier mittels Erpressungs- und Drohverhalten [AUE-Prinzip], zu Worte:

      AUE-Prinzip = Ausbeutung, Unterdrückung und Erpressung

      http://www.ots.at/pressemappe/193/?utm_source=2016-02-01&utm_medium=email&utm_content=html&utm_campaign=mailaboeinzel

      Entscheidender Auszug:

      Stadler schlägt vor, dass sich alle Mitglieder der Solidar- und Wertegemeinschaft EU endlich zu ihrer Verantwortung bekennen: „Wenn der lettische Vizepräsident der EU-Kommission einfordert, dass Europa diese Herausforderung gemeinsam zu lösen habe, dann schlage ich eine Kürzung der EU-Gelder für jene Mitgliedsstaaten vor, die die europäischen Werte nicht teilen – denn Solidarität und die Bereitschaft zur Unterstützung ist keine Einbahnstraße. Das Geld soll dann für die Betreuung der Flüchtlinge verwendet werden. Denn es kann nicht sein, dass einige wenige Länder versuchen, die Flüchtlinge bestmöglich zu versorgen, während andere Staaten – vor allem die osteuropäischen Länder – sich weigern, da muss es Konsequenzen geben.“

      Schon an den Anwandlungen eines Herrn Stadlers kann abgelesen werden, dass es sich bei Herrn Stadler von der SPÖ-NÖ, niemals um einen wahren Sozialdemokraten handeln kann. Stadlers Vorgehen entspricht dem eines wahren Faschisten. Stadler ist ein Trojaner im Sozial Demokratischem Mantel.

      mfg, Otto Just

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  7. Noch etwas Haaresträubendes um das Thema Asyl:

    OTS0135: Team Kärnten/Köfer/Prasch: SPÖ betreibt bei Mindestsicherung für Asylanten totale Realitätsverweigerung

    Typisch Stronach, Typisch Team Kärnten: Sparen bei den Leidtragenden. Wozu hat man sich eigentlich auf eine gesetzlich verpflichtende Mindestsicherung geeinigt, wenn es dann legal sein soll, Menschen, welche hier in Österreich Asyl beantragen, unter dem Existenzminimum dahin vegetieren zu lassen.

    Sie sehen sebst, Frau Bader: Allen Kapitalischisch-Faschistischen Nutznießern geht es immer nur ums Geld. Anstatt sich den brauchbaren Lösungsangeboten von Herrn Niessl und Herrn Sulik zu widmen, [eine einheitliche Struktur in der Asylfrage zu schaffen] wird im Vorfeld bereits emsig getüfftelt, welcher Personengruppe „auf Kosten der Dümmsten Politiker“, in Österreich weniger Geld für deren Lebensunterhalt ausgehändigt werden soll.

    Man kommt gar nicht aus dem Staunen heraus.

    mfg, Otto Just

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    1. Lieber Herr Just, apropos Niessl, ich komme gerade von einer Pressekonferenz, die er mit dem neuen Minister Doskozil in Eisenstadt gegeben hat; in meinem Bericht werden einige Ihrer Fragen wohl beantwortet werden; auf Kürzung der Mindestsicherung lässt er sich nicht ein, soviel sei verraten, wohl aber verlangt die SPÖ Burgenland, dass sich Asylberechtigte integrieren müssen. Dazu gibt es auch Beschlüsse, die heute gefallen sind. Und man kritisiert die Mitgliederbefragung der Bundes-SPÖ zu den „Obergrenzen“, weil 200.000 Parteimitglieder bloss online mitmachen können; man selbst hat letztes Jahr 32.000 Mitglieder per Brief befragt, die Hälfte hat geantwortet. Der Bund hat 2015 eine (virtuelle) Befragung zum Thema Bildung gemacht, an der 5000 Mitglieder teilnahmen.

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      1. Und man kritisiert die Mitgliederbefragung der Bundes-SPÖ zu den “Obergrenzen”, weil 200.000 Parteimitglieder bloss online mitmachen können; man selbst hat letztes Jahr 32.000 Mitglieder per Brief befragt, die Hälfte hat geantwortet. Der Bund hat 2015 eine (virtuelle) Befragung zum Thema Bildung gemacht, an der 5000 Mitglieder teilnahmen.

        Zurecht wird diese Form der Befragung, welche im Vorfeld bereits nach Manipulation stinkt, kritisiert. Entweder wir Leben in einer Demokratie und man ermöglicht somit Allen interessierten Bürgern ein Abstimmrecht, oder man lässt es Bleiben. Dieses fingierte Erheben von Meinungen erinnert stark an ein Unternehmen, welches eine Befragung bei den unternehmenseigenen Mitarbeitern durchführt, um über den Grad der vorherrschenden Kundenzufriedenheit Aufschluss zu erlangen. Wem will die Bundes-SPÖ damit verarschen ?

        und was die Integration von Asylwerbern betrifft: Bevor man sich integrieren wollende Asylwerber wünscht, ist es tunlichst an der Zeit, dass wir selbst wieder etwas mehr Patriotismus und Nationalstolz an den Tag legen. Ein Unternehmen zB würde sehr schnell unter die Räder geraten, wenn das Unternehmen hergeht und gegenüber den Mitarbeitern einerseits und gegenüber den Kunden anderseits die FirmenPhilosophie vertreten würde, dass das besagte Unternehmen sowieso nur eines von Vielen ist, ohne wirklich erkennbare Unterschiede im Bezug auf Qualität bieten zu können.

        Also: Wenn wir haben wollen dass die Motivation zu Integration steigt, dann müssen wir mit bestem Beispiel den ersten Schritt dazu beitragen

        mfg, Otto Just

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